The Subway, Zion National Park, UT

  • The Subway, Zion National Park, UT


    Die sogenannte Subway Wanderung oder Left Fork of North Creek ist eines der populaersten Wanderungen im Backcountry vom Zion National Park.Aufgrund dieser Popularitaet sowie der Lage im Backcountry, ist dieser Hike durch ein permit System geregelt. Es gibt zwei Moeglichkeiten, die sogenannte Subway zu sehen.
    Die erste Moeglichkeit ist der technical approach Top Down, der zweite der non - technical approach bottom up, der von jedem Wanderer genutzt werden kann.
    Fuer beide approaches wird ein permit benoetigt.
    Ein Permit erlaubt eine Gruppengroesse von bis zu 12 Personen, diesen Hike zu machen.


    Weitere Infos zum Permitsystem findet ihr in diesen Thread:


    The Subway Permit System



    1. Subway Top Down


    Die Subway Route Top -Down via Russel Gulch ist die klassische Subway Route und ist eine semi-technical route. Die Route ist 9.5 Meilen lang und erfordert mehrere Rappels, Downclimbs und Schwimmeinlagen in eiskalten Wasser. Zu nahezu keiner Zeit im Jahr ist die Route ohne Neoprenanzug machbar. Es wird ausserdem ein 60 Fuss langes Seil, Harness und karabiner benoetigt. Viele der kleinen Abseilabschnitte koennen mit speziellen Klettereinlagen runtergeklettert werden, und keinesfalls sollte man diese Stellen herunterspringen. Es hat schon einige Unfaelle mit gebrochenen Beinen auf diese Art und Weise gegeben und ein Rettungstransport durch die Subway ist keinesfalls ein Vergnuegen.
    Am Ende muss man sich 30 Fuss in einen Wasserpool abseilen, hier sind Kenntnisse im rappelling sowie sichern des Seils erforderlich.
    Fuer die gesamte Subway Wanderung Top Down mit abseilen sind ca. 6-10 erforderlich, je nach Groesse der Gruppe und Erfahrungslevel derselbigen.
    Fuer diese Route ist ein Shuttle erforderlich bzw. ein Zweitwagen, denn der Start erfolgt am Wildcat Trailhead und endet am Left Fork Trailhead, ca 7 Meilen weiter suedlich.



    Die Route startet am Wildcat Trailhead und nun folgt man einen eben trail fuer gut eine Meile bis zu einer Kreuzung. Waehrend der Wildcat Trail geradeaus weiter geht, biegt man hier nun auf den ausgeschilderten Northgate Peak Trail ab. Kurz darauf erfolgt das erste Hinweisschild fuer den Subway Hike und man laeuft in suedoestlicher Richtung weiter Richtung Russell Gulch.
    Schon sehr bald tut sich ein Paradies aus Slickrock auf und folgt den mit Cairns markierten Trail.

    Russell Gulch am fruehen Morgen


    Von hier sind es gut 2 Meilen bis zum Beginn der Left Fork of North Creek und der eigentlichen Subway Section von der Wanderung.
    Man folgt den Cairns und steigt nun graduell immer weiter ab. Hier gibt es noch keinerlei technische Anforderungen, man folgt zum Grossteil einfach nur Slickrock und diverse Schichten an Sandstein.



    Die erste Herausforderung erfolgt dann mit dem Abstieg hinunter zum Grund des Russell Gulch und dem Beginn der Left Fork North Creek. Der Abstieg ist sehr steil und man klettert ueber Wurzeln und Geroell hinab. Dies kann auf dem ersten Blick sehr tricky aussehen, in Wirklichkeit ist der Abstieg aber sehr gut zu meistern.



    Der Abstieg in den Russell Gulch


    Unten angekommen, befindet man sich offiziell in der Subway. Zu Beginn geht es relativ langweilig los, man folgt dem noch trockenen Lauf des Left Fork of North Creek. Steile Canyonwaende ragen in die Hoehe und Sonnenlicht dringt in diese Tiefen hinein. Sehr schnell kommt die erste Herausforderung: es riesiger Boulder muss erklommen werden, entweder man klettert diesen an er Seite hinunter oder man nutzt den vorhanden Anchor oben drauf und seilt sich ab.



    die erste Huerde



    downclimb


    Die ersten Pools befinden sich hier, doch diese koennen noch umgangen werden, ohne nasse Fuesse zu bekommen. Das aendert sich jedoch sehr schnell und nach kurzer Zeit laeuft man komplett im watercourse. Hinter jeder Kurve gibt es was Neues zu sehen.




    Danach dauert es nicht mehr lange, bis die erste Schwimmeinlage ansteht. Diese ist nicht zu umgehen und der einige Weg ist, direkt durch.
    Der Pool ist ca. 20m lang und das Wasser an der tiefsten Stelle je nach Saison 5-10 Fuss tief.
    Sonnenlicht kommt hier kaum hin und das Wasser ist eiskalt.




    da soll es reingehen


    Kurz darauf dann die naechste Schwimmeinlage: die sogenannte Bowling Alley.
    Hier befinden sich runde Boulders, die an riesige Bowling Kugeln erinnern, zu Beginn der Schwimmeinlage. Diverse Flashfloods haben allerlei Treibholz angeschwemmt und aufgetuermt, so das es relativ einfach ist, hier herunterzuklettern und sich in den Pool hinabzulassen. Dies ist eine laengere Schwimmeinlage, und die Canyonwaende sind hier relativ eng.



    mitten im Pool der Bowling Alley


    Es folgen im Anschluss wunderschoene Canyonabschnitte und die Canyonwaende weiten sich wieder enorm. Das Emeraldgruene Wasser sieht sehr einladend aus.




    einer der flacheren Abschnitte , die man durchwaten kann



    immer wieder wechseln sich kleine Pools mit flachen Abschnitten im Watercourse ab.



    die naechste anspruchsvolle Stelle sind die sogenannten Keyhole Falls. Eine kleine Kaskade, die mit einen grossen Boulder versehen ist.
    Diesen gilt es hinunterzuklettern bzw. anhand des Anchors seilt man sich hier ca. 8 Fuss hinab.
    Ab hier beginnt dann der beste Teil der ganzen Upper Subway.

    ein kurzer aber rutschiger Abstieg


    Nach den Keyhole Falls befindet man sich in einem Slotcanyon Paradies mit unzaehligen Pools, engen Canyonwaenden und wunderschoenen Licht und Schattenspielen.




    Nach dieser passage und einer weiteren Schwimmeinlage gelangt man zum sogenannten "Northpole" Log, eines der beruehmtesten Views entlang der Upper Subway. Jeder Fotograph hat ein Foto dieses ikonischen Baumstammes in seiner Sammlung.



    "Northpole" Log


    Nun geht es noch ein kurze Stueck weiter, ehe man das offizielle Ende der Upper Subway erreicht: den finalen Abstieg in die Pools der Lower Subway
    Seit 2013 gibt es einen neuen Anchor und eine neue Stelle zum Abseilen, da eine Flash Flood die diversen Baumstaemme weggeschwemmt hatte, die man benoetigte, um ueber eine ca. 6 Fuss grosse Felsspalte zu kommen. Die neue Abseilstelle ist definitiv eindrucksvoller.



    Blick vom Ender der Upper Subway in die Lower Subway


    Hier gilt es nun, 30 Fuss hinab in die Lower Subway abzuseilen. Die Pools am Boden bedeuten auch das Ende des Bottom Up Hikes, den Wanderer ohne techniche Ausruestung in Angriff nehmen.




    Hier ist nun das Ende des technischen Teils des Subway Hikes erreicht und man erreicht nun den fotogenen Teil der Lower Subway, den unzaehlige Wanderer und Fotografen anstreben.
    Unzaehlige Pools und Kaskaden, die Pools mal mehr, mal weniger mit Sand gefuellt, sind das Ziel der Bottom Up Wanderer.



    Die letzten 4.2 Meilen sind identisch mit dem Bottom Up Hike, den ich hier separat vorstelle.



    2. Subway Bottom Up

    Die Wanderung Bottom Up zur Subway ist fuer all jene gedacht, die ueber keine Erfahrung mit technischer Ausruestung und Abseilen verfuegen. Auch fuer diese Variante der Subway Wanderung ist ein Permit noetig. Die Bottom Up Wanderung ist 8.4 Meilen Round Trip und man wandert man Erreichen der beruehmten Lower Subway auf dem gleichen Weg wieder zurueck.
    Die Wanderung selbst ist nicht technisch, aber dennoch sehr anspruchsvoll, da es nahezu die gesamte Zeit im Wasserkurs entlang geht und aus jeder Menge Boulder Hopping besteht. Am Ende steht ein steiler 400 Fuss langer Aufstieg zum Trailhead an. Insgesamt sollte man fuer diese Variante ebenfalls etwa 5-9 Stunden einplanen, je nachdem wie ausgiebig man fotografieren moechte. Fuer diese Variante ist kein Shuttle notwendig.


    Der Trail startet am Left Fork Trailhead und nach etwas einer Viertelmeile erreicht man die Zion Wilderness. Ab hier herrscht permit Pflicht.



    Der trail steigt nun 400 Fuss auf Switchbacks steil in die Tiefe ab. Hier ist etwas Vorsicht geboten, der Trail ist hier extrem rutschig mit losen Gestein.




    nach einer Weile erreicht man den Left Fork North Creek und folgt dessen Verlauf nun. Der Trail fuehrt man links, mal rechts an dessen Ufer vorbei, und zwischendrin sind immer wieder kleine Klettereinlagen ueber Felsen zu bewaeltigen. Bis zur Lower Subway steigt der Trail nun graduell etwa 600 Fuss an.



    Reflektionen im Wasserlauf


    Diverse Pools laden im Sommer zum Baden ein




    Nach gut 1.5 Meilen befinden sich auf der linken Seite Dinosauriertracks in versteinerten Mudstone.
    Diese sollte man keinesfalls missen, da sie doch recht einzigartig fuer den Zion NP sind.




    Mr. Canyon Treefrog


    In den Sommermonaten sieht man haeufig Canyon Treefrogs, eine der native species im Zion NP. In vielen Orten in Utah haben diese Canyon Treefrogs einen Pilz bekommen, der die spezies enorm dezimiert hat. Aus irgendeinen Grund sind die Zion Canyon Tree Frogs immun dagegen, was sie umso besonderer macht.
    Auch Fische findet man immer wieder in den tieferen Pools umherschwimmen.





    Die Landschaft wird langsam interessanter


    Nach einer Weile veraendert sich das Landschaftsbild und roter Slickrock faengt an zu dominieren, zusammen mit unzaehligen Wasserfaellen und Kaskaden.



    Archangel Falls waehrend eines Flood Events




    Archangel Falls


    Die Stair Steps der diversen Kaskaden ist nun der Trail. Hier ist etwas Vorsicht geboten, es kann arg rutschig sein.
    Der letzte Wasserfall laedt gerade im Sommer zum Baden ein.




    Die Landschaft wird nun immer interessanter und besser, und nach einer Weile erreicht man die beruehmte Falte im Kayenta Sandstein. Hier fliesst der North Creek in einem winzigen Crack weiter und gerade zur Fall Foliage ist die Stelle immer mit Herbstlaub bestueckt.





    The Crack


    Nach einer weiteren Viertelmeile erreicht man nun die offizielle Subway Section, an der fuer Wanderer der Trail zu Ende ist. Besonders im Herbst sind die Pools eine Augenweide mit unzaehligen Blaettern. Allerdings auch stark frequentiert mit Fotografen.
    Dieser Abschnitt bekommt im Herbst so gut wie kein Sonnenlicht und es weht immer ein fieser Wind. Unbedingt eine warme Jacke mitnehmen, sonst wird die Stunde oder zwei, die man hier mit Fotografieren verbringt, arg kalt.




    Der Rueckweg erfolgt auf dem selben Weg, man folgt dem Wasserlauf und dessen Ufer entlang man linker, mal rechterhand, ehe dann der finale Aufstieg zum Trailhead erfolgt.
    Dies ist ein langer anstrengender Tag und sollte nur von geuebten Wanderern in Angriff genommen werden. Neben diversen Wasserquerungen gilt es Routenfindung zu beherrschen (obwohl der trail sich im Laufe der Jahre extrem gebessert hat), es gibt unzaehlige kleine Klettereinlagen ueber Boulders und Felsen.


    Dies ist eine Wanderung, die sich in einem Gebiet befindet, das flash flood anfaellig ist. Besonders in den Sommermonaten ist das Wetter gezielt zu verfolgen und gegebenfalls sollte der Canyon schnellstmoeglich verlassen werden, sollte sich ein Gewitter ankuendigen. Es gibt im Bereich der Subway sowie der Kaskaden keinerlei Escape Routes und der Wasserpegel kann innerhalb von Minuten gut einen Fuss ansteigen und mehr. Im unteren Bereich, wenn man die Wasserfaelle hinter sich gelassen hat, befinden sich unzaehlige Escape Routes in hoeheres Terrain.


    Trailhead: Wildcat TH fuer Top Dow, Left Fork fuer Bottom Up
    Laenge: 9.5 Meilen Top Down, 9 Meilen Bottom Up
    Dauer: 6-10 Stunden
    Wasserstellen: der gesamte Hike befindet sich im Wasser, Wasser kann jederzeit gefiltert werden
    Schwierigkeiten: anstrengend, da lang und mit Klettereinlagen bzw. technischen Equipment
    Besonderheiten: Permit ist erforderlich
    Wichtig: Flash Flood Gefahr!! Routenfindung ist notwendig und Navigationskenntnisse im Gelaende erforderlich (Top Down)
    Unterkuehlungsgefahr, da lange Schwimmeinlagen bzw. Wandern im teils kalten Wasser

  • Wow, was für tolle Beschreibungen! Auch wenn ich das nie machen werde, dank Deiner Beschreibungen konnte ich es jetzt auch miterleben


    :dk3:

    ich hatte das schon so lange mal vor hier einzustellen. Und da ich ja kuerzlich erst wieder war, dachte ich mir, jetzt machst du das endlich mal und schreibst die Beschreibung hier rein.
    Klar ist es nicht fuer alle was, aber virtuell macht es ja auch Spass.

  • sollte mal einer Ende Oktober/Anfang November in der Naehe sein und Lust haben , ich guide jedes Jahr eine Gruppe zur Subway. Bottom Up natuerlich, ohne rappelling. ;)


    gut zu wissen, diesesn herbst wirds aber nix

  • Das hast du toll gemacht. Sehr schöne Bilder :clap1:
    Ich würde ja gerne mal so eine Tour machen wollen, aber ich befürchte, dass ich einfach zu untrainiert bin.

    ich war ja jetzt auch voellig untrainiert, es ging aber trotzdem gut. Und vor 10 Tagen haben bis auf 2 Leute niemand die Wanderung jemals gemacht, geschweige denn sich jemals im Leben abgeseilt. Es ist durchaus machbar, ist aber ein sehr langer Tag


  • gut zu wissen, diesesn herbst wirds aber nix

    Jedes Jahr immer das letzte Oktober WE sowie das erste November WE. das Ganze nun schon seit 4 Jahren hintereinander, dieses Jahr kommt Nummer 5.
    Ich werde dieses Jahr auch wieder Permits fuer die zwei WE besorgen. Vielleicht passt es irgendwann die naechsten Jahre ja mal.

  • Schade, zeitlich würde es vielleicht passen, wenn ich mich endlich zum Reiseziel Südwesten entscheiden würde :gru1:
    Aber leider leider bin ich ein absoluter Schisser :huch3: und würde bestimmt einige Passagen nicht schaffen, weil ich immer Gefahren sehe, die sonst niemandem ersichtlich sind... :tock1:
    Und das würde einer Gruppe wohl überhaupt nicht gefallen.... :nix1:

  • Schön, dass Du mal alles zur Subway dargestellt hast - ist toll geworden.


    Ich bräuchte auch einen Guide zur Subway, aber Top to Bottom :smile:

    sorry, da kann ich leider nicht zur Verfuegung stehen, da ich erstens kein Rope habe und zweitens das Set Up immer noch nicht kann
    ich muss immer warten, bis eingeladen werde mitzukommen, bis ich Top Down machen kann.
    Klappt in der Regel nahezu jedes Jahr um den 4. July herum sehr gut :)


    Top Down habe ich allerdings noch nie eine richtige Kamera mitgenommen, immer nur meine UW Digiknipsen, da mir meine gute Kamera samt Stativ einfach zu schade sind.

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