Das Monument Valley hat uns schon immer fasziniert. Eine wunderschöne Landschaft, die zum Träumen einlädt. Andererseits ist das Monument Valley total kommerzialisiert und total überlaufen. Was Neues musste her. Daher beschlossen wir nach längerer Überlegung, diese 18-Stunden-Overnight-Tour (es wurden nachher 24 Stunden) zu buchen, um Hunt’s Mesa zu besuchen und (hoffentlich) tolle Blicke auf das Monument Valley in totaler Einsamkeit genießen zu können.
Die Nacht vorher quartierten wir uns im „the view“ ein, eines meiner Lieblingshotels. Die Aussicht ist unschlagbar.
Selbst die Milchstraße ließ sich mal blicken.
Und der Sonnenaufgang war auch ganz nett.
The view war auch Treffpunkt mit Toni, unserem Guide (später kommt noch ein Foto), ein über 60jähriger Navajo, für die nächsten 24 Stunden. Er entpuppte sich als freundlicher und höflicher Guide und als genialer Fahrer.
Zuerst ging es über geteerte Straßen Richtung Osten und dann über gut fahrbare Dirt roads Richtung Norden und Nordwesten. Leider zog sich der Himmel zu und es stürmte stark. Irgendwann wurde die Straße in ein kaum erkennbares irgendwas. Häufig durch Tiefsand, dann wieder über Steinstufen. Aber seht selbst….
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Trotzdem hatte unser Guide noch Blick für die Natur und hielt immer wieder an, um uns die eine oder andere blühende Blume zu präsentieren.
Je näher wir Hunt’s mesa kamen, desto heftiger wurde die Strecke. 2 oder 3 Mal hatte der Weg einen unglaublichen Steigungswinkel. Toni erzählte uns stolz, dass nur er und sein etwas jüngerer Bruder diese Strecke wagen. Die ganzen jungen Guides würden sich nicht trauen… kein Wunder. Noch ein Video, aber auch hier ist die wirkliche Steigung kaum zu erkennen. Einige Male hielt Toni an, um mit Steinen kleine Stufen zu bauen.
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Irgendwann waren wir auf dem Plateau und mussten erst mal durchschnaufen (d.h. meine Partnerin und ich – Toni war ganz gelassen). Der Blick von „dort oben“ war gigantisch und wir genossen trotz der nicht optimalen Lichtverhältnisse jede Minute.
Wir waren tatsächlich vollkommen alleine. Toni bereitete für uns das Abendessen zu, während wir auf dem Plateau etwas wanderten und auf den Sonnenuntergang warteten.
Toni verwöhnte uns kulinarisch auf der ganzen Linie – Steaks, Maiskolben, Kartoffeln, Salat, und noch einiges mehr, was ich vergessen habe, dazu Kaffee. Großartig. Wir waren papp satt.
Als das Feuer nur noch Schatten warf, erzählte uns Toni sehr schöne und private Geschichten, und sang zwei oder drei Lieder für uns. Hört sich vielleicht kitschig an, war aber wunderschön. Voller Eindrücke und mit vollem Bauch gingen wir in unser Zelt und schliefen tief und fest.
Morgens um 5 Uhr weckte Toni uns mit einem Kaffee , so dass wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang zu einem anderen Spot fahren konnten. Der Sonnenaufgang ließ sich nicht lumpen.
Nach dem Frühstück packten wir zusammen und es ging anfangs über denselben Weg zurück. Und vielleicht kann man auf dem ersten Foto erahnen, wie steil es war.
Irgendwann wich er vom Hinweg ab und fuhr mit uns über Sanddünen Richtung Heimat. An der steilsten klappte es einfach nicht, wir blieben immer wieder stecken. Toni – die Ruhe selbst – meinte nur „20 Minuten Pause“, und präparierte die Strecke mit allem, was er fand… Wir schauten uns derweil ein wenig um, denn Hilfe wollte Toni keine.
Dann kam der ultimative Versuch….
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Das Runterfahren auf der anderen Seite war easy – DAS hätte ich auch geschafft. Damit war unser Abenteuer zu Ende. Wir fuhren zurück zum The View und verabschiedeten uns herzlich von unserem Guide.
Fazit: Ein einmaliges Erlebnis, welches uns wunderbar gefallen hat, aber – auch aufgrund der Kosten von 400 $ pro Person – vermutlich einmalig bleiben wird. Im Gegensatz zu CBS sind die Sights zwar einzigartig, aber limitiert. Trotzdem kann ich jedem empfehlen, diese Tour zu machen.