A 2-Day-Rush through London...

  • A 2-day rush through London...


    ...oder Schnappatmung-Hannibal schlägt wieder zu? ;) Da ich momentan etwas in Schreibelaune bin, lasse ich euch an unserem aktuellsten Reise-Quickie teilhaben...London gibt's hier schon öfter, aber es zwingt ja keiner euch zum lesen...


    Zum Vorgeplänkel...da mir zu Weihnachten für meine Freundin keine guten Ideen kamen und ich am Valentinstag chronisch unkreativ und immer viel zu spät an bin, lieferte mir der Ryanair-Newsletter Ende November letzten Jahres den passenden Geistesblitz......ein Kurz-Trip nach London am Valentinstag-Wochenende! Die Flüge waren einigermaßen günstig, waren es aber - wie immer - nach genauerer Betrachtung der Abflugzeiten dann doch nicht mehr so. Ich hätte den Freitagabend-Flug mit Sonntag-Morgen-Rückflug zwar wahnsinnig günstig haben können (29 Euro pro Kopf), aber hätte unterm Strich nur den Samstag gehabt inkl. megaspäter Ankunftszeit in London und sehr frühem Abflug. Also verbrachte ich ein bisschen Zeit auf der undurchsichtigen Billigflieger-Seite und fand schließlich doch noch eine einigermaßen erträgliche Kombination ab Köln-Bonn, deren Ticketpreis dann aber auch schon bei 75 Euro lag (im Nachhinein...das British Airways-Ticket von Lux nach Heathrow wäre nur 25 Euro teurer gewesen...hätte ich das im November gewusst, hätte ich den Aufpreis für die etablierte Airline vermutlich gerne bezahlt..).


    Abflug ab Köln am 14. Februar früh morgens und Rückflug am 15. Februar am Abend...so in der Art hatte ich mir das vorgestellt. Unter der Woche ging aufgrund eines strammen Praktikum-Schedule leider nix, also mussten wir uns mit den 2 WE-Tagen begnügen...aber hey, wir haben Manhattan an einem Tag durchgenommen ;) Da London im Februar Wetter-technisch nicht das sicherste Ziel ist, hatte ich ein zentrales Hotel dazugebucht, in dem es sich bei evt. Regen auch gut in einem komfortablen Zimmer aushalten ließe. Da ich dank der Flugkombination auch nur eine Übernachtung brauchte, durfte es auch was besseres sein und wurde dann nach einiger Recherche das 4-Sterne-Mercure-Hotel an der London Bridge, Flughafen-Transfer von London Stansted (einziger RyanAir-Anflugs-Punkt) hatte ich ebenso vorgebucht (Bus in die City (8 Pfund) und den Express-Zug (16 Pfund) zurück, um Stau-Faktoren vor dem Abflug zu umgehen) und dann noch gleich das Restaurant für den Valentinstag-Abend reserviert...ausnahmsweise war ich mal perfekt auf den blödsinnigen Tag vorbereitet ;)



    Anyway, schnell war der romantische Kommerztag gekommen und der Wecker klingelte zur unsympathischen Zeit mitten in der Nacht. Da der irische Billigflieger nur Handgepäck erlaubt, bzw. für alles andere Aufpreis verlangt, teilten sich Kleidung, Wäschebeutel und Foto-Ausrüstung meinen neuen randvoll gepackten Foto-Rucksack. Um 5h ging's los Richtung Flughafen Köln-Bonn und gut 1 1/2 Stunden später waren wir da, suchten das billigsten Parkhaus auf dem Gelände (immer noch 18 Euro/Tag) und begaben uns nach einer letzten Zigarette zum Check-In....ach ne, den gibt's ja hier nicht. Man fummelt die E-Tickets aus dem Rucksack, hält sie unter einen Scanner und steht schon an der Sicherheits-Schleuse...schöne neue Welt...


    ...wenig später waren wir schon durch und warteten am Gate...Shops hatten noch alle zu...super...wenig später startete dann auch schon das Boarding. Oder das Pre-Boarding? Wie auch immer man es nennt, eine Ryanair-737 wird nicht an die Gangway angeschlossen, da die Umschlagszeit laut Firmenpolitik im Idealfall 25 Minuten betragen soll....das ist ziemlicher Wahnsinn...innerhalb von 25 Minuten soll die Maschine landen, zum Gate fahren, Passagiere samt Gepäck ausspucken, direkt wieder geboardet werden und ab geht's weiter...so wird Geld verdient ;) Als Passagier steht man deswegen nach dem Boarding noch nicht im Flugzeug, sondern erst in der Gangway (die eben nicht an den Jet angeschlossen ist) und anschließend an der Treppe zum Vorfeld in der Kälte. Sobald der Jet bereit ist und hoffentlich ausreichend betankt wurde, darf man dann endlich durchgefroren rein...


    Warum fliegt man nochmal mit dieser Airline? Als Studenten haben wir nur ein recht begrenztes Budget, simple as that. Sicherheits-technisch braucht man sich keine Gedanken zu machen, die Flotte der Iren (302 Boeing 737-800 mit einem Durchschnittsalter von 6 Jahren (vgl. Lufthansa: 11,8 Jahre)) ist durch die Bank extrem jung und es gab in der 30-jährigen Geschichte noch nicht einen wirklich ernsten Zwischenfall. Über Bezahlung des Personals macht man sich aber auch besser keine Gedanken...irgendwoher müssen die Preise ja kommen, so dass man sich eigentlich schämen müsste, ein solches Unternehmen, welches seine Mitarbeiter mehr oder weniger ausbeutet, zu unterstützen. Ich hab mir auf jeden Fall vorgenommen, beim nächsten Mal den Aufpreis von 25 Euro für British Airways in Kauf zu nehmen und dafür mit einem etwas besseren Gefühl in die Lüfte zu gehen...



    Die Sonne geht gerade über Köln auf, ich klopfe 2x gegen den Rumpf und die 737 wird langsam warm...perfekt! ;) Der Startschub ist noch nicht verhallt, da befindet sich meine Kleine schon im Tiefschlaf... Der rund 1-stündige Flug gestaltet sich unspektakulär, der Landeanflug offenbart typisch englisches Wetter...dichte Wolkendecke, Nebelschwaden, Nieselregel...die Piloten steuern mit gefühlt ziemlich hohem Tempo auf den Heimatflughafen Stansted zu und lassen die 737 selbstbewusst auf die Runway knallen mit anschließender Vollbremsung...bei nasser Landebahn empfehlenswert, aber trotzdem alles andere als komfortabel....naja, gute Vorbereitung auf unseren Madeira-Trip mit dem berüchtigten Flughafen Funchal im April ;)


    In dem Moment wo wir - Ryanair-typisch - gerade mal 5 Minuten später den Flieger verlassen, stoppt der Regen und wir werden durch die endlosen Gänge des Satelliten-Terminals zum Hauptgebäude geschleust, wo sich schockierende Massen an den Passkontrollen angesammelt haben. Da wir den elektronischen Reisepass haben, dürfen wir glücklicherweise vorbei zu elektronischen Pass-Stationen, wo nur eine handvoll Leute ansteht. Schnell eingescannt und Bild gemacht und die Türen gehen auf und wir befinden uns offiziell auf britischem Boden.


    Nach dem obligatorischen Rauch-Stopp geht's Richtung Bus-Parkplatz gleich gegenüber vom Terminalgebäude, wo auch schon unser vorgebuchter terravision-Bus wartet...Tickets eingescannt, Sitzplatz suchen...alles klappt perfekt :) Nach einer guten Stunde spuckt uns der Bus vor der Liverpool Station im nordöstlichen London aus. Wir rüsten uns mit einem Underground-Tagesticket (12 Pfund) aus und stürzen uns ins Getümmel. Erste Station machen wir an der Tower Hill Station mit Sicht auf die Tower Bridge. Da wir noch einiges an Zeit bis zum Check-In im Hotel haben, wo wir zumindest einen Teil unseres doch recht schweren Handgepäcks abladen wollen, beschließen wir trotz starker Bewölkung über die legendäre Brücke zum anderen Themse-Ufer zu spazieren und...ja...einfach diese elektrisierende Szenerie Londons zu genießen. Seit meinem letzten Aufenthalt vor 7
    Jahren hat sich unglaublich viel geändert, Wolkenkratzer schießen hier wie Pilze aus dem Boden, allen voran die beeindruckende 306 Meter hohe Scherben-Pyramie The Shard gleich neben der Tower Bridge. Wie kaum in einer anderen Stadt stößt hier das alte Europa auf die neue, futuristische Welt mit allerlei architektonischen Abenteuern. Auch wenn das Wetter noch düster ist (immerhin trocken), lässt diese beeindruckende Baukunst die Stadt erstrahlen.







    Einen obligatorischen Zwischenstopp legen wir in der Tate Gallery of Modern Art ein, einer meiner liebsten Plätze in London. Das weltweit größte Museum für moderne Kunst ist wie so ziemlich alle Museen in London gratis zugänglich und befindet sich in einem beeindruckenden umgebauten Kraftwerk direkt am Südufer der Themse. Mehr oder weniger regelmäßiger Besucher (also immer, wenn ich in London bin) bin ich nicht aufgrund großen Interesses an moderner Kunst, sondern eher aus Zwecken des reinen Amüsements. Was hier als Kunst in aufwendigen Installationen von gigantischem Ausmaße ausgestellt ist und von bartkraulenden Mitt-Fünfzigern Minuten-lang aufmerksam analysiert wird ist schon ganz großes Kino. Nennt mich Kulturbanausen, aber wenn erwachsene Männer vor 3 Bilderrahmen mit einem weißen Blatt Papier stehen und nach der Bedeutung suchen, nimmt das für mich schon fast satirische Züge an ;) Beeindruckend sind viele Werke dennoch, oft aufgrund der enormen Grüße, die man sich aufgrund des gigantischen Gebäudes hier einfach leisten kann.


    Stellvertretend sei hier ein Foto von einem ausgestellten Werk von Joseph Beuys, einem der bedeutendsten Aktionskünstler des 20. Jahrhunderts, gezeigt....Titel des Kunstwerks: Blitzschlag mit Lichtschein auf Hirsch!



    Quelle


    ...oder alternativ: Hannibal's erster Beitrag für die Gerümpel-Fraktion...;)


    Als uns nach einem langen Spaziergang am Südufer irgendwann die Füße anfangen weh zu tun, suchen wir uns ein Cafe und entspannen erstmal ein bisschen in einem Cafe Nero bei einer heißen Schokolade (die beste, die ich je getrunken habe) und einem Tomate-Mozarella-Panini direkt am Themse-Ufer.




    Einigermaßen relaxt geht es dann erstmal zum nahen Hotel. Knapp 5 Minuten vom Themse-Ufer befindet sich unser Mercure, dass trotz "London Bridge"-Beinamen erstaunlich weit von selbiger weg ist. Wir bekommen trotz der frühen Mittagszeit schon ein Zimmer, gehen erstmal hoch, laden alles ab und relaxen ein bisschen. Das Hotel selbst ist zwar stellenweise schon etwas in die Jahre gekommen (wird aber wohl Schritt für Schritt renoviert), hier
    und da blättert der Lack minimal, aber sauber ist alles und das Personal ist äußerst zuvorkommend....und aus irgendeinem Grund ist das Bett perfekter als in anderen Hotels....keine Ahnung wieso, aber man hat sich kaum hingelegt und dann......zzzzzz



    ...eine Stunde später sind wir dank vorsorglich gestelltem Wecker wieder auf den Beinen. Wir machen uns mit abgespecktem Gepäck auf den Weg, noch ein bisschen wärmer angezogen und mit der Underground-Map im Anschlag. Von der rund 5 Minuten entfernten U-Bahn-Station geht's erst mal Richtung Westminster. Hier haken wir das obligatorische London Eye-Foto ab und erhaschen kurze Blicke auf den Big Ben sowie Westminster Abbey. Insgesamt ist uns hier aber zu viel los und wir verziehen uns mit einem Kaffee-to-go Richtung St. James Park. Er gehört zu den königlichen Parks von London und ist Teil einer rund 4 km langen, zusammenhängenden grünen Lunge (zusammen mit dem weltberühmten Hyde Park, dem Green Park und den Kensington Gardens). In Stadtparks gibt’s Hörnchen...im St. James Park sind es wohl vor allem Grauhörnchen....die Art ist eigentlich auch egal...hauptsache, sie sind klein und putzig und auffällig zutraulich. Meine Freundin ist auf Anhieb hin und weg, der Fotoapparat wird eilig hervorgekramt und das Maschinengewehrfeuer beginnt...aufgrund der diesigen Lichtverhältnisse und mangels Keksen ist unsere Ausbeute eher enttäuschend...also morgen nochmal wiederkommen...mit Keksen!






    Nach dem Fellknäul-Fotoshooting statten wir noch schnell dem Buckingham Palace einen Besuch ab, Lisbeth is zuhause, zu sehen gibt’s aber natürlich nix...deswegen geht’s durch den Green Park auch relativ zügig zurück in die Underground. Da es langsam dunkel wird, heißt unser nächstes Ziel Piccadilly Circus, der Times Square von London sozusagen. Mit aufwendigen LED-Installationen taghell erleuchtet und mit Dauerwerbung penetriert, stößt hier einmal mehr Vergangenheit auf Moderne. Zur Zeiten der Konolisation als „Mittelpunkt der Welt“ bezeichnet, ist der Piccadilly Circus heute vor allem eine aufwendige, von Souvenir-Shops überflutete Touristenattraktion...gigantisch überlaufen, aber doch mit ihrem ganz eigenen Charme. Als wir ankommen, wird das ganze zudem von einer Hippie-Demonstration gekrönt, die Minuten-lang und ohne wirkliche politische Botschaft schreiend Liebe und Frieden skandieren. Egal ob Völkermord, Invasion oder NSA...die Antwort heißt immer „Loooooooooooooooooooooooove!“ Das nimmt schon leicht groteske Züge an, ich fürchte ganz so einfach ist es dann doch nicht...aber hey, immer noch besser als mit subtil braunem Gedankengut gegen die Islamisierung des Abendlandes auf die Straße zu gehen!


    Der mehr oder weniger direkt an den Piccadilly Circus anschließende Leicester Square ist unser nächstes Ziel, sozusagen der Hollywood Boulevard von London. Hier reiht sich Kino an Kino, sämtliche UK-Kinopremieren finden hier statt und die belebte Fußgängerzone rundherum (besondere Empfehlung: China Town!) explodiert mit dem langsam einsetzendem Nachtleben geradezu. Hier ist die Hölle los, dutzende Straßenkünstler, in allen Farben leuchtende Hausfassaden, bombastische Multiplex-Kinos...man fühlt sich wie in einer anderenWelt, nur eine Flugstunde von zuhause entfernt.



    Nach einer ganzen Weile des Herumflanierens machen wir uns schließlich auf zur St. Paul's Cathedral, einer der größten Kathedralen der Welt und eine der wenigen barock-klassizistischen Bauten Londons, die sich mit ihrer beeindruckenden 111 Meter hohen Kuppel neben den überall aus dem Boden sprießenden Wolkenkratzern noch behaupten können. Wir sind allerdings zugegebenermaßen weniger wegen der barock-klassizistischen Architektur, als viel mehr wegen dem Abendessen hier. Direkt vor der Kathedrale befindet sich nämlich das Strada-Restaurant, dass ich für den heutigen Abend auserkoren habe....bei einem vorzüglichen 3-Gänge-Valentinstag-Menü lassen wir es uns gut gehen und umgehen – wie wir nach dem Dinner erstaunt anhand der nassen Straßenoberfläche feststellen – schon wieder einem Regenschauer. Läuft ja perfekt! ;)



    Wir überlegen kurz nochmal ins Vergnügungsviertel am Leicester Square zu fahren, entschließen uns aber dann doch zum gemütlichen Spaziergang Richtung Hotel. Der führt uns spektakulär über die nur für Fußgänger freigegebene Millenium Bridge (kam u.a. prominent bei Harry Potter vor), an der wir uns noch eine ganze Weile mit gezückter DSLR aufhalten. So ganz perfekt werden unsere Nachtaufnahmen mit der neuen Errungenschaft noch nicht, aber Übung macht ja bekanntlich den Meister...




    So klingt ein anstrengender, aber toller Tag in der britischen Hauptstadt langsam aber sicher aus...die Wecker sind gestellt, morgen geht’s weiter...

  • Klasse!
    (auch wenn wir bei moderner Kunst unterschiedlicher Meinung sind ;)).


    :clap1: :clap1: :clap1:

    Thanks, Doc! :)
    Keine Ahnung, einige Exponate sind mehr als beeindruckend, einige Werke ebenso....oft spielt bei mir aber die immense Dimension eine Rolle, die die Tate möglich macht. Wenn's komplett abstrakt wird...aka weißer Bilderrahmen oder geschmolzene Schokolade auf einer Schriftrolle (Beuys), hört mein Kunstverständnis aber dann doch auf...und schlägt um in Unterhaltung ;)

    London würde ich auch mal gern machen.

    Was hält dich ab? Mit allen möglichen Airlines geht's doch eigentlich sehr günstig rüber, wenn man richtig sparen muss zur Zeit z.B. eben mit RyanAir für 16,99 Euro hin und zurück...und zum Antesten reicht ein Wochenende in der britischen Hauptstadt auch gut aus ;)

    So sieht's aus ;) Am zweiten Tag wurde das Wetter glücklicherweise langsam besser...aber dann mussten wir ja auch schon wieder zurück ;)


    Seltsam, bei mir ging's...hab's nochmal hochgeladen...ist aber auch eher unwichtig, nur ein gepackter Foto-Rucksack als Lückenfüller ;)

  • Blitzschlag mit Lichtschein auf Hirsch!


    Das wäre der letzte Titel, der mir dazu eingefallen wäre, da hakt auch mein Kunstverständnis (was ich nicht habe :D )


    Hannibal's erster Beitrag für die Gerümpel-Fraktion...


    Der Titel passt in meinen Augen deutlich besser :D


    London ist einfach immer eine Reise wert, könnten wir auch nochmal in Angriff nehmen :daumen1:

  • Reise-Quickie :lach2: Cool.


    London würde mich auch nochmal interessieren. Vor 20 Jahren war ich das letzte Mal dort.


    Irgendwie ist damals nicht der Funke übergesprungen.


    Schade, dass das Wetter ein wenig diesig ist, aber in London muss man damit rechnen.


    Bin schon gespannt, was Richard Kimble morgen erlebt :D

  • Klasse Reisebericht! :clap1:


    Ich habe mir ja mal geschworen nie nach England zu fahren aber nachdem ich deinen kleinen Bericht gelesen habe, würde ich zu so einem Reise-Quickie nicht mehr nein sagen. :)


    Bei eurem kleinen Gepäck war meiner Meinung das Wichtigste für London dabei.......der Regenschirm. :rain: ;)




    Schöne Grüße
    Bettina


  • Das wäre der letzte Titel, der mir dazu eingefallen wäre, da hakt auch mein Kunstverständnis (was ich nicht habe :D )



    Der Titel passt in meinen Augen deutlich besser :D


    London ist einfach immer eine Reise wert, könnten wir auch nochmal in Angriff nehmen :daumen1:

    Ok, dann werde ich das bei meinem nächsten Besuch in der Tate Modern vorschlagen ;)


    Schon mal erste schöne Stunden in London - so übers Wochenende sollte ich auch mal überdenken.


    Bei Beuys lass ich mich gern Kunstbanause schimpfen.... :lachweg:


    Worüber ich immer wieder staune, dass jemand im Flieger, erstens überhaupt und zweitens sofort nach Start schlafen kann

    Geht wirklich mit den passenden Flugzeiten sehr gut über's WE. Wenn man den lästigen Transfer sparen will, sind Heathrow und v.a. London City Airport noch wesentlich günstiger gelegen als die Billigflieger-Basis Stansted.


    Und ja, ich verstehe das auch nicht :D Schließlich müssen Klappeneinstellungen und die grobe Flugrichtung kontrolliert werden ;)


    London :gru1: , sollten wir auch mal wieder......


    :daumen:


    Also bei schönem Wetter ist die Stadt fantastisch, gerade mit den ganzen riesigen Parks. Aber generell hat London auch bei "englischem Wetter" einen ganzen eigenen Flair...auf der einen Seite super-hektisch und gleichzeitig sehr laid-back...Leute die am Themse-Ufer mit einem Buch in Kaffee's sitzen, ganz lässig in ausgefranzte Sessel gelümmelt, während draußen die Nebelschwaden vorbeiziehen...irgendwie hat das was ;)


    Richard Kimble, Hannibal...was kommt als nächstes? Indiana Jones? ;)



    Wie gesagt, London lohnt sich...das man auf England an sich nicht so heiß ist, kann ich durchaus nachvollziehen...die Hauptstadt ist irgendwie wie eine historisch angehauchte Variante von den US-Großstädten...ich fühl mich da ähnlich wohl wie in NY & Co...


    Und ja, der Regenschirm ist ein Muss. Ich hab einmal den Fehler gemacht ohne Schirm und Ersatzkleidung in London unterwegs zu sein...damals war es sogar nur ein Tagesausflug, aber es schüttete schon morgens wie aus Eimern und wir waren für den Rest des Tages pitschnass...Katastrophe! :D Diesmal war ich mit Schirm, Ersatzkleidung und sogar einem Festival-Regenponcho besser vorbereitet ;)



    Achja, und danke an alle für's Feedback! :)

  • Guten Morgen, zusammen...der letzte Reisetag ist einen Tag nach unserer Ankunft in London angebrochen ;)


    Da es uns gestern so gut an der Themse gefallen und v.a. geschmeckt hat, beginnen wir den Tag mit einem Frühstück im Cafe Nero direkt am zweitlängsten Fluss Großbritanniens. Das Wetter ist noch durchwachsen, bedeckt und neblig, aber etwas wärmer als gestern. An der Themse ziehen die Nebelschwaden in niedriger Höhe über den Fluss und hüllen die gerade erwachenden Wolkenkratzer ein. Die sonst so hektische Stadt ist noch ruhig, im Cafe lesen die Gäste auf durchgesessenen Polster-Möbeln abgenutzte Bücher, scrollen auf ihren Tablets und scheinen alle Zeit der Welt zu haben. Die seltsam-ruhige Stimmung Atmosphäre in der Millionen-Metropole fasziniert uns, so "laid-back" hab ich London noch nie erlebt und ich stelle fest, dass ich diese morgendliche Ruhe am Fluss unglaublich mag...




    Irgendwann müssen wir dann doch aufbrechen. Es geht zurück zum Hotel, wo wir kurz unser Zeug zusammenpacken, noch einmal auf das superweiche Bett fallen und anschließend unkompliziert auschecken. Los geht's nach dem gelungenen Themse-Auftakt nochmal am Piccadilly Circus, wo wir gestern wegen der Dinner-Reservierung nur begrenzt Zeit hatten. Die nehmen wir uns jetzt heute, also ab in die Underground...




    Auch am späten Vormittag ist schon die Hölle los, nur diesmal ohne Hippies ;) Wir nehmen uns ausreichend Zeit, fotografieren, filmen und stöbern in den unzähligen Souvenir-Shops. Ich lass es mir nicht nehmen, mir ein "Mind the Gap"-Shirt zu kaufen....der Slogan, den man hier täglich gefühlte tausend Mal in den Underground-Stationen hört, wenn es darum geht, auf die Lücke zwischen Bahnsteig und U-Bahn zu achten...erscheint mir origineller als der übliche "I love London"-Kitsch ;)




    Anschließend spazieren wir gemütlich zum Leicester Square, beobachten diverse Straßenkünstler und erfreuen uns an der gaaaaaanz langsam aufbrechenden Wolkendecke... Nach einiger Zeit wollen wir in die Nahe U-Bahn-Station und von dort zur King's-Cross-Station fahren...der Londoner Bahnhof, von dem der Hogwarts-Express an Gleis 9 3/4 abgefahren ist...meine Freundin liebt Harry Potter, daher ist das ein kleines Must-See ;)


    Zwischen der Film-Location und uns steht allerdings noch ein langer Tunnel in die Londoner Unterwelt...und der gefällt mir gar nicht! Die Rolltreppe zum U-Bahnsteig am Leicester Square ist die zweitlängste der Stadt und führt auf einer Länge von 54 Metern zur über 30 Meter tiefen Piccadilly Line. Wie der ein oder andere hier weiß, bin ich bei entsprechenden Höhen/Abgründen...ehm...sagen wir vorsichtig und genau diese Vorsicht trifft mich gerade wie der Schlag. Die nächsten knapp 2 Minuten verbringe ich höchst verkrampft auf einer wackligen Rolltreppen-Stufe, während sich hektische Londoner leichtfüßig links an mir vorbeidrängeln...2 Minuten, in denen ich London zwischenzeitlich hasse ;)



    Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir endlich unten an...also weiter zu Harry Potter!


    Angekommen an der King's Cross-Station gestaltet es sich schwieriger als erwartet, das Bahngleis zum Film zu finden. Kenner des Stoffes werden jetzt kopfschüttelnd auf den magischen Zugang in der Wand verweisen, durch den nur Zauberlehrlinge auf den sagenumwobenen Bahnsteig gelangen können...aber nein, in Anlehnung an den gigantischen Erfolg der Filme hat man an der King's Cross-Station tatsächlich ein entsprechendes Bahngleis-Schild angebracht. Der Logik folgend suchen wir zuerst zwischen den Gleisen 9 und 10...dann zwischen 8 und 9.....dann sind wir irgendwann verzweifelt und ratlos und nehmen dank Bahnhofs-WLAN Google zu Hilfe...aha...zwischen 4 und 5 also....also nehmen wir den nächsten Bahnsteig durch.....wieder nix...nochmal gegoogelt.....dann erfahren wir, dass das kleine Denkmal 2012 in die Bahnhofshalle umgesiedelt wurde...also nochmal den ganzen Weg zurück. Nachdem wir quasi den ganzen Bahnhof durchhaben, werden wir in der Haupthalle schließlich fündig und erkennen schnell den Grund der Umsiedlung: Harry Potter-Fans. Wie in einem Vergnügungspark wird eine gewaltige Menschenansammlung in einen Wartebereich gepresst und darf am Ende für ein professionell arrangiertes Foto 10 Pfund zahlen...Touristen-Verarsche deluxe...wir stellen uns natürlich nicht an, schießen nur schnell ein Foto von der Seite und hauen wieder ab...



    Das nächste Ziel ist klar: dank einiger im Hotel mitgenommener Kekse geht es nochmal in den St. James Park zu den zutraulichen Grauhörnchen. Wir fahren bis Green Park und werden plötzlich von strahlendem Sonnenschein begrüßt. Die Straße vor dem Buckingham Palace ist heute komplett für Autos gesperrt, so dass hunderte Menschen die Sonnenstrahlen in und zwischen den beiden Parks genießen mit direkter Sicht auf den majestätischen Palast...




    Grauhörnchen sieht man viele, aber sie werden von gleich 2 anderen Spezies belagert...einmal Touristen, die - wie wir - mit den Nagern fotografiert werden wollen...und Unmengen von Tauben, die zielsicher zu jedem Fotoshooting watscheln, um den Grauhörnchen die Köder vor der Nase wegzuschnappen. Im neumodischen Internetjargon würde man wohl von einer Photobomb reden ;)


    Neben den obligatorischen Parkbewohnern sind im St. James Park auch Reiher und sogar Pelikane ansässig, letztere noch traditionell aus den Zeiten, als der Park noch eine Art royaler Privat-Zoo war. Die Pelikan-Kolonie wurde den Royals im 17. Jahrhundert vom russischen Botschafter geschenkt, natürlich mit gestutzten Flügeln...




    Und dann ist endlich die Zeit gekommen...die Kekse werden gezückt, die Kamera ist im Anschlag, der Abzugsfinger schwebt bedrohlich über dem Auslöser...lasset die Grauhörnchen kommen! ...zwei neugierige Gesellen bahnen sich schließlich den Weg durch eine Tauben-Herde und bescheren meiner Freundin das gewünschte Motiv, während ich mir den Zeigefinger wund knipse...



    Nach dem Foto-Marathon spazieren wir zielsicher Richtung Underground-Station, mit welcher wir schließlich gen Osten aufbrechen. Unsere letzte Station, bevor es wieder zurück nach Stansted geht, heißt Tower Hill. Da mittlerweile die Sonne so richtig scheint, wollen wir noch einmal vorbei am legendären Tower an der Tower Bridge entlang flanieren und das ikonische Bauwerk in bestem Licht anschauen. Wenig später sind wir da und die Szenerie ist bombastisch.....der Himmel ist stahlblau und die ganze Stadt erstrahlt in einem fast unwirklichem Licht. Die Bauwerke - egal ob alt oder neu - glänzen majestätisch in der Nachmittagssonne und wir würden am liebsten den Abflug einen Tag weiter nach hinten schieben...








    Wir genießen einen letzten Kaffee in einem Kaffee direkt an der Brücke, schwelgen noch einmal in der fantastischen Aussicht, die sich uns bietet...und dann wird es langsam Zeit. Wir lassen die Rechnung kommen und mich trifft der Schlag.....87 Pfund für 2 Kaffees und einen Muffin? Zum Glück stellt sich recht schnell raus, dass der Kellner unseren Tisch verwechselt hat...die ganzen Steaks auf der Rechnung hatten wir als Vegetarier nämlich ganz sicher nicht ;)


    Dann noch ein letztes Mal auf die Brücke schauen...



    ....und wieder ab in die Underground zur Liverpool Station und von dort mit dem Stansted Express (16 Pfund pro Fahrt bei einem Monat Vorbuchung) in recht komfortablen 30 Minuten zum Stansted Airport...direkt durch die Sicherheitsschleuse und dann erstmal warten. Am drittgrößten Flughafen Englands/Londons heißt es erstmal warten, denn die entsprechenden Gates erscheinen erst rund 20 Minuten bevor das Boarding beginnt auf der Anzeigetafel. In einem vollkommen überfüllten Wartebereich heißt es also abwarten...bis dann endlich die erlösende Zahl erscheint. Über lange Gänge geht's in das zugeordnete Satelliten-Gebäude, an dessen erstem Gate auch schon die Meute für den Flug nach Köln wartet. Erwartungsgemäß ist die Maschine noch nicht da......nach einer knappen Viertelstunde rollt die 737 dann schließlich vor und das Boarding beginnt...natürlich dürfen wir noch in der Kälte warten, bis alle Passagiere die Maschine verlassen haben und werden dann umgehend reingescheucht. Immerhin ist der Jet diesmal warm....kurze Zeit später dockt die Boeing wieder ab und startet Richtung Germany. 25 Minuten Umschlagszeit hat nicht ganz gepasst, aber länger als eine halbe Stunde war das nicht...Wahnsinn, wie schnell das geht.


    Eine knappe Stunde später geht der Billigflug mit einem kurzen Hopser auf der Kölner Landebahn zu Ende. Wir verlassen den Flieger, während die nächsten Passagiere schon fröstelnd auf dem Vorfeld warten...dann zum Parkhaus, saftige 36 Euro Parkgebühren berappen und dann ab nach Hause.


    Fazit: London ist ohne Probleme an einem Wochenende erkundbar, wobei man natürlich Prioritäten setzen muss und auf keinen Fall alles zu sehen kriegt. Dennoch lohnt sich ein solcher Kurztrip, entführt er einen doch in eine abwechslungs- und kontrastreiche Mega-Metropole, wie man sie sonst in dem Maßstab und der Internationalität vor allem aus den weit entfernten Staaten kennt. Der Trip selbst hat erstaunlicherweise mit allen Vorbuchungen absolut reibungslos und perfekt geklappt...die Ryanair-Flüge waren ok, lassen aber insbesondere an den Flughäfen einiges an Komfort vermissen (Service an Board/Freundlichkeit der Mitarbeiter ist allerdings absolut vorbildlich) und auch der Transfer in die Stadt verschlingt einiges an Zeit (hier wäre London City Airport die komfortablere und mit entsprechender Vorlaufzeit nur unwesentlich teurere Lösung). Hat jedenfalls Spaß gemacht und wird bei entsprechenden Flugpreisen gerne wiederholt ;)


    Achja...zum Abschluss wie immer noch eine (diesmal wirklich) kleine Video-Zusammenfassung des Trips...


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    (am besten bei vimeo öffnen in Full HD und so :))


    Danke für die Aufmerksamkeit und bis zum nächsten Mal, dann vermutlich von Madeira... :)

  • Mir gefällt es bei den Briten ja eh....von dem her kann es nicht genug Reiseberichte von da drüben geben ;)


    Dein Schreibstil ist übrigens super.....da lese sogar ich alles :D


    Bin gespannt, wie der nächste Tag wird :daumen1:

    hihi, gut, dann ist er ja nicht überflüssig ;) Gibt ja auch Tonnen von Südwest-Berichten hier und die machen trotzdem jedes Mal wieder Spaß ;)


    Und danke für's Lob, freut mich, dass mein Schreibstil gefällt :)


    Schöner Tag, London müssen wir irgendwann auch noch, ich mag die Briten (auch die kleinen). OK moderne Kunst ist etwas Geschmacksache aber das ist Steak mit Pfefferminzsauce sicherlich auch. :lach3:

    Ich mag sie auch ;) Die waren dieses Mal auch alle außerordentlich freundlich...hab das bei meinen letzten Aufenthalten nicht so extrem wahr genommen, aber dieses Mal waren die was die Freundlichkeit angeht schon beinahe amerikanisch ;)


    hehe, ich sollte wohl Vermittlungs-Lohn vom britischen Touristenverband fordern ;)


    Danke! :)


    Ja, hält sich für uns einigermaßen in Grenzen, weil es so ein Familienurlaub-Ding ist...Flüge haben wir bezahlt, Hotel die Eltern ;) Bin aber auch schon sehr gespannt...und mir graut es vor dem Lande-Anflug :D

  • 87 Pfund für 2 Kaffees und einen Muffin?


    In Venedig auf der Piazza San Marco wärs keine Verwechslung gewesen ;)


    Irgendwie schade, wenn man bei Sonnenschein London verlassen muss....
    ....und mir wäre es viiiiieeeel zu kurz gewesen ;)


    :dk3: dass du uns auf den Fast-Trip nach London mitgenommen hast....


    ...übrigens....please mind the Gap....ist das, was mir von London am besten in Erinnerung geblieben ist bei meinem Besuch vor gefühlten 30 Jahren ;)

  • :clap1: Klasse danke für dein Kurz Trip nach London ;)

    You're welcome :)

    Ja, es war seeeehr kurz, aber die einzige Möglichkeit für Urlaub bis April...von daher: besser als nix ;) Und in London ist man ja ruckzuck wieder wenn man das will ;)


    Bei mir hallt "Mind the Gap" auch seit meinem ersten London-Besuch nach...perfekter Catch-Phrase oder so ;)

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