Los Angeles, CA

  • Uff...ja, da ist schon ein Unterschied erkennbar ;) Durch mein Auslandssemester hatte ich aber auch das Glück, dass ich meine Griffith-Trips je nach Sicht planen konnte. Ich hab einige Tage in der L.A.-Area erlebt, wo die Sicht bei 3-4 Kilometern lag....das macht dann natürlich keinen Spaß mehr...und an solchen Tagen sucht man sich dann auch nicht die "Overview"-Attraktionen aus ;) Als Tourist hat man den zeitlichen Luxus natürlich nicht ;)

    wo du recht hast hast du recht ;) :h5:




  • Der Arnold-Schwarzenegger-Streifen "Last Action Hero" ist der Grund, dass ich mich bei meinem Road Trip 2008 mit 2 Kumpels auf die Suche nach der Teergruben-Location machte. Gefunden habe ich ein kleines Juwel direkt am belebten Wilshire Boulevard: Die La Brea Tar Pits...auch wenn ich später bei intensiverer Recherche feststellen musste, dass besagte Szene ganz frei von jeglichem Teer in einer Hotel-Anlage in Long Beach realisiert wurde ;)


    Link zur Karte: KLICK


    Die von einem großen unterirdischen Vorkommen im Becken von Los Angeles gespeisten Teergruben befinden sich im Hancock Park zwischen Wilshire Boulevard und 6th Street in einer schön rausgeputzten Parkanlage. Mittendrin steh das George C. Page Museum, was tausende Exponate beherbergt, die hier ausgegraben wurden. Der Teer sorgt dafür, dass die La Brea Tar Pits eine äußerst umfassende Konzentratlagerstätte bilden, in der ein vollständiges Ökosystem aus der Zeit vor 40.000 bis 10.000 Jahren konserviert worden ist. So gibt's im Museum (12$ Eintritt für Erwachsene) zahlreiche Fossilien zu bestaunen, von Insekten, Pflanzen, Muscheln bis hin zu Mammuts und Säbelzahntiger. Die ersten gefundenden Fossilien wurden von den ersten europäischen Siedlern für die Knochen von Rindern gehalten.






    Bis heute blubbert und brodelt es im Hancock Park. Die kleinen Seen sind schwarz verfärbt und riechen deutlich nach Teer. Der ungewöhnliche Anblick fasziniert trotz Gestank auf Anhieb...nur an wenigen Orten mitten in der Millionenstadt wird der aktive Untergrund so deutlich wie hier. Überall auf der perfekt bewässerten Wiese stehen rote Leitkegel (Verkehrshütchen/pylone), an deren Position langsam Teer aus dem Erdreich nach oben drängt.












    Auch die Ausgrabungsstätten kann man im Vorbeigehen bestaunen. Bis auf die Fossilien selbst, kann man alles außerhalb des Museums und dementsprechend kostenlos erkunden.


    Direkt an den Hancock Park anschließend befindet sich das LA County Museum of Arts. Für gewöhnlich bin ich eher ein Kunstbanause, aber einige der hier außerhalb (also ebenfalls im kostenlosen Bereich) ausgestellten Exponate und Kunstwerke haben schon beinahe ikonischen Charakter und sind definitiv einen Besuch wert.












    Das bekannteste Ausstellungsstück dürften aber die ebenfalls frei zugänglichen Urban Lights sein, die man auch aus zahlreichen Filmen kennt (u.a. Freundschaft Plus, Valentinstag)...








    Beim Wechseln zur anderen Straßenseite, von wo man das beeindruckende Arrangement in seiner Gänze ablichten kann, sollte man dann noch ein anderes Schmankerl beachten. Folgt man dem Bürgersteig nämlich nur ein paar Meter weiter, steht man vor einem Stück deutscher Vergangenheit...mitten in Los Angeles:








    Insgesamt bietet der gesamte Bereich um den Hancock Park eine gelungene Abwechslung vom touristischen Standard-Programm, bietet er doch die Möglichkeit ein bisschen leicht konsumierbare Kultur mitzunehmen, gleichzeitig was über die einzigartige Geologie der Region und sogar noch etwas über deutsche Geschichte zu erfahren. Dabei macht der Bereich auch Spaß, wenn man kein Geld für die beiden ansässigen Museen ausgibt. Nach 1-2 Stunden hat man in dem Fall aber alles gesehen und kann sich dann wieder ins weniger subtile Zentrum der Pop-Kultur verdrücken.. ;)

  • Super Tipp, danke! Ich habe erst vor kurzem einen TV Bericht darüber gesehen. Da sah es so aus, als wenn es außerhalb von LA ist. So langsam darf ich hier nicht mehr weiter lesen, es passt jetzt schon nicht mehr alles in meinem Zeitplan! :mimi:

  • Netter Versuch....aber ich hasse LA immer noch, sorry! :zuck:


    Ich mag allerdings generell keine großen Städte....schon gar nicht solch einen Moloch!
    Die Stadt ist in weiten Bereichen doch ziemlich heruntergekommen, z.B. Hollywood.


    Allerdings fand ich einige Wohngebiete Richtung Malibu ganz nett.

  • Danke für die Rückmeldung...und es freut mich enorm, dass das dann mal ein etwas unbekannterer Ecken für die meisten war! :)



    Netter Versuch....aber ich hasse LA immer noch, sorry!


    Ich mag allerdings generell keine großen Städte....

    Nobody is perfect...hihi ;)
    Ne, kein Ding...ich kann gut nachvollziehen, dass diese Stadt nicht jeden überzeugt bzw. sie macht es einem alles andere als einfach. Irgendwo habe ich mal den Vergleich mit einer Artischocke gelesen...so dass man L.A. quasi in mühsamer Kleinstarbeit entblättern muss, um an das delikate Herz zu kommen. Das trifft für mich auch irgendwie zu....um einen Überblick über diese Riesen-Siedlung zu bekommen, muss man sie sich in eben jener Kleinstarbeit erFAHREN...

  • Obwohl das ganze schon in meinem Reisebericht vorkam, möchte ich an dieser Stelle nochmal den Angeles Crest Highway samt Mount Wilson inklusive des gleichnamigen Observatoriums etwas ausführlicher vorstellen.


    Die San Gabriel Mountains hat wohl schon jeder L.A.-Besucher mal am Horizont gesehen, es sei denn man befand sich zu einem besonders ungünstigen Smog-Zeitpunkt in der Stadt. Um mal darzustellen, wie schlimm der Smog in Los Angeles zuschlagen kann, zeige ich euch an dieser Stelle einen kleinen Foto-Vergleich....die selbe Autobahnbrücke (der Orange Fwy 57, Blickrichtung Nord), theoretisch das selbe Gebirgspanorama auf den rund 3000 Meter hohen Mount Baldy:






    Auch wenn der zweite Shot etwas stärker gezoomt ist...von den auslaufenden Chino Hills sieht man im ersten Bild genauso wenig wie von den dahinterliegenden San Gabriel Mountains. Der Smog ist also ein zentraler Faktor, wenn es darum geht, ob sich der Angeles Crest Highway lohnt...oder eben nicht. Und ob man es glaubt oder nicht: Los Angeles hat viele wunderschön-klare Tage, an denen die Weitsicht aus erhöhten Positionen weit über 100km betragen kann...und es gibt natürlich auch Tage an denen die Sichtweite nur 5km oder weniger beträgt. Das hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab und kann nicht exklusiv auf das hohe Verkehrsaufkommen geschoben werden. Der Küstennebel, Sand-Partikel in der Luft, die Temperatur und verschiedene Luft-Schichten tragen zu den Sichtverhältnissen bei....der Großraum Los Angeles ist zu allen Seiten von hohen Gebirgsketten und dem Ozean begrenzt...hier stoßen unterschiedliche Luftmassen aufeinander und hindern den Dreck, den jede Stadt auf dieser Welt produziert, sich zu verflüchtigen. Regnet es dann mal nach einer langen Hitzeperiode erstrahlt die Stadt in nicht für möglich geglaubtem Glanz....und im Winter hat man diesen Luxus oft mehrere Wochen hintereinander...nie ist L.A. grüner und klarer als in den Wintermonaten und oft trotzdem noch angenehm warm (27°C am Strand bspw)..


    Anyway, ich schweife ab...der Angeles Crest Highway, um den es hier eigentlich geht führt 106km durch die San Gabriel Mountains bis nach Wrightwood, nahe der Interstate 15. Das sorgt dafür, dass der Highway in den Rush-Hour-Zeiten als Geheimtipp für Pendler aus dem Antelope Valley nach L.A. gilt, die die verstopften Freeways meiden wollen.


    Für den L.A.-Touristen ist die Strecke aber dennoch (am besten eben nicht zu den Stoßzeiten) eine landschaftliche Offenbarung. Einfach aus Downtown zu erreichen, entweder über den Freeway 210 oder direkt den Freeway 2 und über die Abfahrt in La Canada Flintridge auf die Bergstraße, die sich schon nach wenigen Kilometern in die Berge schlängelt und fortan gigantische Panoramen am Fließband liefert...das kann sogar auch bei leichtem Smog interessant sein. Meine erste Angeles-Crest-Tour bin ich nämlich bei verhältnismäßig hohem Smog-Level und mit dichter Bewölkung gefahren und die über der Stadt liegende Dunst-Glocke gab den Aussichten aus der Bergwelt einen ganz eigenen Flair...leider hatte ich an dem Nachmittag nur ein Handy zum Fotografieren am Start...






    Da der Tank schon recht leer war und ich bis Wrightwood keine Tankstelle vermutete, bin ich an dem Tag umgekehrt....und natürlich wenige Wochen später mit ordentlichen Kameras und einem voll getankten Miet-Corolla bewaffnet wiedergekommen ;) Der Smog war auch diesmal vorhanden, entfaltete aber durch die herausstechende Skyline und die dahinterliegende Halbinsel Palos Verdes, sowie das am Horizont durchblinzelnde Santa Catalina Island eine ganz eigene imposante Wirkung...ich lasse die Bilder mit der immer weiter in den Hintergrund rückenden Stadt mal für sich sprechen...













    Nach gut 20km kommt schließlich die Abzweigung, bei der man sich entscheiden muss, ob man rechts zum Mount Wilson abbiegt, oder dem Angeles Crest Highway weiterfolgt. Auf seinen gesamtem 106km bin ich die Strecke auch noch nicht gefahren, die ungefähre Hälfte habe ich abgedeckt. Die Strecke bietet noch zahlreiche Gebirgspanoramen, die mit zunehmender Dauer dann langsam unspektakulärer werden. Wenn man sich viel Zeit nimmt, lassen sich aber sicherlich auch im weiteren Verlauf unzählige tolle Motive zum Ausharren, Fotografieren oder einfach Genießen finden...und das alles nur ein paar Kilometer von der Megastadt entfernt.


    Mich zieht es an der Stelle aber immer wieder zum 1742m hohen Mount Wilson. Die Straße zum Gipfel ist eng, aber knapp zweispurig befahrbar. Im Winter sollte man aufpassen, da Schnee und Eis die Strecke mit zunehmender Höhe regieren. Nichtsdestotrotz ist es auch im Winter machbar (ich spreche aus ERfahrung ;)), aufpassen sollte man auf Steinschlag... Die Strecke zum Gipfel wird mit jedem gewonnen Höhenmeter pittoresker, zahlreiche Haltebuchten laden zum Anhalten an...





    Im Winter hat die Strecke trotz höheren Risikos Schnee-bedingt auch ihre ganz eigenen Reize:



    Langsam kündigt sich dann auch das Ziel auf dem Gipfel an...




    Oben angekommen bietet sich die beste Sicht auf Los Angeles, wenn man der Ring-Einbahnstraße um die Antennen-Ansammlung, welche das Becken von L.A. mit TV & Radio versorgt, nur einige Meter folgt und dann am sandigen rechten Straßenrand anhält.





    Das San Fernando-Valley:



    Der Smog trübt die Aussicht natürlich ein wenig.....bei optimalen Sichtbedingungen kann man sich dort oben hinsetzen und wirklich alles sehen. So wie ich das hier getan habe..



    Im Vordergrund Pasadena, Downtown in der Mitte, der LAX links von meinem Kopf und dann der unendlich erscheinende Pazifik. An solchen Tagen bläst diese Aussicht alles weg...man muss regelrecht um Atem ringen, ob diese enorme Weitsicht zu verarbeiten. An jenem Tag konnte man bis auf das 160km-entfernte Santa Clemente Island sehen!





    Der Hafen (rund 60km entfernt) mit Santa Catalina Island (rund 100km entfernt) im Hintergrund:



    Aber nicht nur die Aussicht lockt...für Astronomie-Interessierte gibt es auch noch das Mount Wilson Observatory hier oben zu bestaunen... Selbiges ist bereits über 100 Jahre alt (1904 gegründet) und besaß 30 Jahre lang das größte Spiegelteleskop der Welt. Der wichtigste Forschungsbeitrag war der Nachweis, dass die Galaxien Weltinseln wie unsere Milchstraße sind und dass das gesamte Weltall expandiert (Wikipedia). Auch dass die Sonne nicht das Zentrum der Milchstraße ist, wurde hier nachgewiesen.




    Der kurze Fuß-Weg dorthin führt durch eine malerische Bergwald-Landschaft direkt auf dem Gipfel.



    Wenn man nicht gerade geführte Touren durch die Teleskope haben will, ist der Großteil des Skyline Parks bis auf das Parken (siehe oberes Schild) gratis. Selbst wenn man nur wenig Zeit hat, lohnt sich ein kleiner Spaziergang über den Berggipfel vorbei an den imposanten Teleskopen...




    Stellenweise kann man die Gebäude sogar betreten...



    Nebenbei blitzen zwischen dem ursprünglichen Bewuchs immer wieder fantastische Aussichten auf die umliegende Gebirgswelt durch...




    Sicht nach Osten über Glendora, Pomona, Ontario bis hin nach San Bernardino...



    Nächstes Ziel für mich wird, dass ganze mal bei Nacht zu besuchen...wer das Lichtermeer vom Griffith Observatory aufregend findet, dürfte hier mindestens genauso glücklich werden. Ein netter Link dazu: Mt. Wilson | chrispzero


    Zusammengefasst lohnt sich ein Ausflug auf den Angeles Crest Highway, egal ob man nur ein paar Stunden oder einen ganzen Tag Zeit hat. Auf dem Mount Wilson ist man in weniger als einer Stunde, mit Fotostopps natürlich etwas länger....wenn man sich ein wenig sputet, ist der Ausflug innerhalb von 4 Stunden gar kein Problem. Schöner ist natürlich, wenn man sich für das sehr lohnenswerte Observatorium etwas Zeit nehmen kann...


    Die besondere Faszination ist zweifelsohne die Kombination aus unberührter Gebirgswelt und dem Großstadt-Ungetüm direkt vor der Nase. Hier stoßen Gegensätze aufeinander und an nur wenigen Stellen in L.A. wird einem das so klar wie hier....wenn man hier oben auf das nimmermüde Häusermeer blickt, versteht man diesen Siedlungs-Pfannkuchen etwas besser und lernt ihn mit seiner Nähe zur ungezähmten Natur vielleicht auch ein bisschen mehr lieben!

  • Nighttime-Skyline-Spotting
    Die Skyline von L.A. ist aufgrund der gigantischen Ausdehnung der Stadt recht überschaubar, aber dennoch - gerade durch das nahe Hollywood - ikonisch und weltbekannt. Wenn es darum geht sie ins rechte Bild zu rücken, ist das aber gar nicht so einfach. Vom Griffith Observatory ist man eigentlich zu weit weg, das nachfolgende Bild ist von dort und bereits mit Zoom geschossen:



    Vor zwei Jahren verriet mir allerdings ein Einheimischer am Griffith Observatory eine leicht erhöhte Stelle, die wesentlich näher an der Skyline ist und die man als Tourist quasi unmöglich durch Zufall finden kann. Unter einheimischen Fotografen ist der Spot wohl ein kleiner Geheimtipp: Der White Knoll Drive.



    Der White Knoll Drive befindet sich unweit der Freeway-Intersection zwischen 101 und 110. Sehr simpel ist er auch über den nahen Sunset Blvd. zu erreichen. In der folgenden Karte könnt ihr die Position grob sehen:




    Man sollte vielleicht anmerken, dass die Gegend nicht die wohlhabendste ist. Ich war immer mit mehreren Begleitern da und habe mich auch nie so wirklich unsicher gefühlt. Ewig lange würde ich bei Dunkelheit aber nicht durch das etwas heruntergekommene Viertel laufen wollen. Wie immer sollte man gesunden Menschenverstand walten lassen, aufmerksam sein und die Umgebung im Auge behalten. Die Kriminalitätsrate des Viertels (KLICK) liegt über dem Durchschnitt, aber bspw. noch unter Downtown...und da traut man sich als Tourist ja auch hin ;)


    Anyway, den White Knoll Drive fährt man bis zum Hügelkamm durch und erreicht einen etwas verwahrlosten sandigen Platz, wo man parken kann. Hinter der Kuppe thront das Dodger Stadium und auf der anderen Seite hat man einen relativ uneingeschränkten Blick auf die Skyline, wesentlich näher als bspw. vom Griffith Observatory. Gerade der Sonnenuntergang und die anschließende Dunkelheit entfalten hier eine tolle Wirkung, wenn die Riesen vor einem plötzlich durch tausende Fenster zu funkeln beginnen. Ein bisschen Zoom sollte man im Gepäck haben, denn das direkte Umfeld ist weniger einladend:





    Aber mit entsprechendem Equipment wird das möglich:





    Next Stop: 3rd Street


    Um näher ranzukommen benutzt man nun die 110, die direkt an Downtown Los Angeles vorbeiführt. Ziel ist die 3rd Street, die den Freeway mittels einer Brücke überquert. Die entsprechende Abfahrt kommt kurz vorher. Auch hier gilt: Bei Dunkelheit Vorsicht walten lassen. Downtown ist nach Feierabend wie ausgestorben und durch das nahe, extrem arme Skid Row-Viertel (an der Grenze zu East L.A.) nicht ganz ungefährlich. Dennoch: ich war schon oft an besagtem Spot und hatte noch nie auch nur ansatzweise Probleme, also keine Panik...wir reden ja nicht von einem ausgedehnten Stadt-Spaziergang, sondern nur einer kleinen Fotosession ;)




    Aber warum sind wir eigentlich hier? Der Spot ist zugegebenermaßen kein Geheimtipp mehr, aber an nur wenigen Stellen in L.A. lässt sich eine derart fotogene Kombination aus Verkehr, Licht und zum Himmel strebender Architektur finden wie hier...also Belichtungszeit hochgeschraubt und GO!




    Die anderen Brücken lassen sich natürlich auch benutzen, allerdings muss man aufpassen, wo man rumläuft, da einige (u.a. auch die 3rd Street Bridge) nicht für Fußgänger gedacht sind. Es ist also möglich, dass man von einer Polizei-Streife verjagt wird ;) Von den meisten Fotografen wird aber die 3rd Street empfohlen, weil man von dort die wichtigsten Wolkenkratzer reinkriegt.


    Fazit: für einen Abendausflug, beispielsweise auf dem Rückweg zum Hotel, gelungen, vorausgesetzt man hat eine vernünftige Kamera (am besten DSLR oder DSLM) am Start....mit meiner Kompakten kam das beispielsweise lang nicht so gut:







  • Downtown L.A. & ein kleiner Sicherheits-Essay ;) - Von jedem, der schonmal durch New York gelaufen ist, müde belächelt, kann man inmitten der Skyline von Los Angeles dennoch ein paar angenehme Stunden verbringen. Tun sollte man das in jedem Fall bei Tageslicht, denn durch den angrenzenden Skid Row-Bezirk werden die nach Feierabend wie leer gefegten Hochhausschluchten bei Nacht nicht unbedingt sicherer. Allgemein sollte man aufpassen, dass man beim Fahren durch Downtown nicht zu weit nach Osten abgetrieben wird. Das Straßenbild wechselt faszinierend und gleichzeitig schockierend schnell von glitzernden Bombast-Fassaden zu renovierungsbedürftigen Altbauten mit tausenden Obdachlosen auf der Straße. Besonders der Bereich der östlichen 6th Street ist berüchtigt. Generell gilt: sobald man merkt, dass die Stadtviertel "umschlagen", sollte man im Auto bleiben. Das klingt beunruhigend, lässt sich aber mit ein bisschen gesundem Menschenverstand problemlos einschätzen. Man sieht deutlich, wenn das Erscheinungsbild der Stadtviertel kippt und keine Weißen mehr auf den Bürgersteigen zu sehen sind. Auch wenn es so klingt, das ist keineswegs rassistisch gemeint! Ein Großteil der Gang-Aktivitäten in Südkalifornien konzentrieren sich nunmal auf hispanische und afro-amerikanische Viertel. Wenn der kulturelle Melting Pot, der gerade in Kalifornien so stark ausgeprägt ist, wie in nur wenigen anderen Staaten der USA, auf den Bürgersteigen nicht mehr ersichtlich ist, sollte man vorsichtig sein. Bei Nacht gilt: wenn die Ampel auf Rot springt und die Straße leer gefegt ist, darf gefahren werden. In Skid Row gilt diese Empfehlung durchaus...vor 2 Jahren war ich selbst mit Freunden im nächtlichen Downtown unterwegs und ehe wir uns versahen, waren wir im Einbahnstraßen-Gewirr etwas zu weit nach Osten gefahren...plötzlich fuhren wir durch regelrechte Zeltstädte, die Gehsteige waren bevölkert mit zwielichten Gestalten, die jedes vorbeifahrende Auto kritisch beäugten. Als es uns zu bedrohlich wurde, überfuhren wir schließlich auch eine rote Ampel (kein einziges anderes Auto war auf den Straßen unterwegs) und machten, dass wir da raus kamen...


    Die Crime-Statistik der L.A. Times belegt die Vorsichtsmaßnahmen: KLICK



    Eine kleine Anekdote am Rande: Turnschuhe, die an Strom- und Telefonleitungen in den Straßen hängen, gelten auch als Indikatoren für die nicht unbedingt sichersten Viertel...v.a. wenn sie in Straßenzügen verstärkt auftauchen. In der Regel bedeutet das nämlich, dass hier jemand (meist durch Gang-Aktivität) getötet wurde. Die Freunde und Hinterbliebenen werfen in dem Fall ein Paar Turnschuhe in der Nähe des Tatortes an die nächstmögliche Leitung.


    Hält man sich nicht im östlichen (auf der Karte rotmarkierten) Bereich auf, hat man tagsüber aber auf keinen Fall etwas zu befürchten. Wenn ich mit Newbies in Los Angeles bin, versuche ich sogar immer eine Fahrt durch Skid Row zu machen, damit man halt auch diese Seite der glitzernden Film-Metropole zu sehen bekommt. Auch wenn man das als verwerflichem Voyeurismus auslegen könnte, finde ich es wichtig, dass man als Besucher dieser Stadt erkennt, dass sie nicht nur aus Hollywood, Beverly Hills & Rodeo Drive besteht, sondern auch mit gewaltigen Problemen zu kämpfen hat. So eine Fahrt sollte man natürlich nur am Tag riskieren und mit verriegelten Türen.



    Wo war ich? Achja...eigentlich sollte es ja um Downtown gehen....falls sich jetzt überhaupt noch jemand traut weiterzulesen ;) Aber die Gefahren gehören für mich zu solchen Empfehlungen irgendwie dazu...L.A. ist keine gefährliche Stadt für Touristen...aber man sollte grob wissen, in welchen Gegenden man vorsichtig sein sollte. Aufgrund der Ausmaße der Stadt ist es aber schnell passiert, dass man unwissend eben schonmal in ein solches Gebiet reinfährt...gerade wenn es so nah an Touristenmagneten wie eben beispielsweise Skid Row ist.


    Da dieses Board ja regelrecht überschwemmt mit kleinen Eisenbahn-Liebhabern ist, starte ich mal mit der kürzesten Bahnstrecke der Welt: Angel's Flight



    Die befindet sich an der South Hill Street direkt am Angel Knoll-Park und ist zur Zeit leider aufgrund eines "regulatory issues" geschlossen. Laut der Twitter-Seite der kleinen Railway soll sich das aber nach monatelangem Hin und Her in hoffentlich kurzer Zeit aber wieder ändern. Für exakt 50 Dollar Cent befördert die einzigartige Minibahn auf einer Länge von nur 91 Metern einen mit einem Kabel hochgezogenen Wagon über rund 30 Höhenmeter bei einer Steigung von ca. 33%. Das Erlebnis ist dementsprechend kurz, aber dennoch eine skurile Abwechslung inmitten der hochmodernen Wolkenkratzer-Schluchten. 2 Wagons verkehren auf der Strecke und treffen sich jeweils bei einem Ausweichgleis in der Mitte der Strecke.




    Oben angekommen spaziert es sich angenehm durch die neue Wolkenkratzerwelt, die sich aber recht schnell als austauschbare Ansammlung riesiger Glaskästen entpuppt, auch architektonisch eher langweilig. Das liegt....oder lag an strengen Bauvorschriften in Los Angeles, die besagen, dass jedes derart hohe Gebäude über ein Helipad auf dem Dach verfügen muss...angesichts der ständigen Erdbebengefahr durchaus verständlich. Diese Regelung, die maßgeblich dazu beiträgt, dass die L.A. Skyline erzkonservativ daher kommt, wurde allerdings vor kurzem aufgehoben, was sich schon in 2-3 Jahren bemerkbar machen wird, wenn der neue (wesentlich abwechslungsreicher gestaltete) Grand Wilshire Tower seine volle Höhe von 335 Metern (inkl. Antenne) erreicht und damit zum neuen höchsten Gebäude der Stadt wird. Bisher war das der unübersehbare und ikonische US Bank Tower mit 310 Metern, der aus Film und Fernsehen bestens bekannt sein sollte. Er war übrigens auch eines der potenziellen Ziele für die Terroranschläge von 9/11 und Mittelpunkt eines weiteren Anschlagplans im darauf folgenden Jahr.


    Ab April 2015 verfügt der US Bank Tower auch über ein Observation Deck. Für angeblich saftige 25$ geht's dann hoch hinaus und man darf L.A. mal aus einer völlig neuen Perspektive entdecken...




    Mit dem neuen Grand Wilshire Tower wird die L.A. Skyline dann ungefähr so aussehen:



    Beim Hochhaus-Fotografieren wird man seit 9/11 übrigens in unschöner Regelmäßigkeit vom Security-Personal der jeweiligen Gebäude gestört. Ich wurde - u.a. am US Bank Tower - mehrfach von der Security verjagt, nur weil ich mein Lieblings-Hochhaus mit einer damals noch verdammt billigen Kompaktkamera verewigen wollte. 2012 lieferte ich mir dann in Century City eine regelrechte Verfolgungsjagd um den Fox Plaza, das Gebäude, dass Filmliebhabern aus den "Stirb langsam"-Filmen als Nakatomi Plaza bekannt sein sollte. Ich wollte nur ein Bild machen und einmal mit dem Camcorder von oben nach unten schwenken, schon kam der Security rausgewetzt und meinte "No pictures! No filming on this property!". Da ich mich auf dem Grundstück befand, nickte ich verständnisvoll und ging zurück auf die öffentliche Straße, von wo ich erneut die Kamera auspackte. Es dauerte keine 30 Sekunden, da kam der gute Mann wieder aus dem Gebäude geschossen..."I told you NO PICTURES!" ...der Ton wurde bestimmter und ich meinte nur, dass ich mich auf öffentlichem Gelände befände und nur ein Filmfan sei. Hat ihn nicht interessiert.....also bin ich zur nächsten Kreuzung gegangen, die direkt an der großen Avenue of the Stars liegt...hier sind viele Leute und Autos gleichzeitig unterwegs.....also nochmal die Kamera auf das Gebäude gerichtet und prompt kam er wieder rausgestürmt....."If you take one more picture I call the cops!"...da wurde es mir dann doch zu bunt und ich bin mit sowieso genug Bildern auf der Speicherkarte von dannen gezogen. Wäre allerdings interessant gewesen, was ein Polizist dazu gesagt hätte, wenn ein Tourist von einer öffentlichen Straße aus einen Wolkenkratzer fotografieren will.....lt. Google-Recherche ist die Rechtslage da wohl auch recht eindeutig: man hat als Fotograf da eigentlich nichts zu befürchten, solange man sich nicht auf dem "property" des Hochhauses befindet ;)



    Anyway, da Downtown in südlicher Richtung erst wieder beim südkalifornischen Versuch eines Times Squares namens L.A. Live interessant wird, offenbart der Spaziergang in nördliche Richtung noch einige sehenswerte Spots.
    Erwähnenswert ist die beeindruckende Walt Disney Concert Hall, Heimat des Los Angeles Philharmonic Orchestra und eine architektonische Meisterleistung von Star-Architekt Frank Gehry.





    Nur ein paar Meter weiter stößt man schließlich auf den Grand Park... Liebhaber des Central Park werden dies nur als Witz abtun, aber den Anspruch in Konkurrenz mit der gigantischen grünen Lunge New Yorks zu treten, erhebt die kleine Parkanlage abseits des etwas irre führenden Namen auch nicht. Nicht ganz unwichtig ist hierbei auch, dass der Grand Park im Rahmen des Grand Avenue Projekts erst im Juli 2012 eröffnet wurde und noch zahlreiche Erweiterungen geplant sind. Schon jetzt ist er aber ein kleines Juwel inmitten des klinisch sauberen Downtown-Dschungels, der die Los Angeles City Hall als imposanten Point of Interest inszeniert....übrigens bis 1964 das höchste Gebäude ganz Kaliforniens!





    Der Park weißt neben einem imposanten Springbrunnen zahlreiche Sitzmöglichkeiten zum Verweilen auf und kann sich auch in der Weihnachtszeit sehen lassen:




    Braucht nicht viel Zeit, ist aber durchaus einen Besuch wert...


    Schon fast angrenzend (rund 500 Meter weiter in östlicher Richtung) befindet sich Little Tokyo. Der Name ist hier Programm, denn das japanische Viertel in Los Angeles ist wirklich...ehm...überschaubar! Als Snack-mäßiger Bestandteil einer kleinen Downtown-Tour ist es dennoch ein netter Spaziergang, zumal man eine kleine Fußgängerzone namens Japanese Village Plaza angelegt hat. Allein das ist ja schon ein erwähnenswertes Alleinstellungsmerkmal in dieser City ;)




    Allgemein konzentriert sich die Illusion aber natürlich auf eine Pop-kulturelle Vorstellung von Japan, entsprechend gibt es japanische Restaurants und Merch-Stores und recht wenig Authentizität. Die findet man dann aber quasi auf der anderen Straßenseite im Japanese American National Museum.




    Klassisches Sightseeing beschränkt sich hier also auf klassisches "An-Ständen-vorbei-Flanieren" und ein paar Ausblicken auf die L.A. Skyline, die sich vor allem am Morgen und in Richtung Sonnenuntergang imposant zeigt.
    Raumfahrt-interessierte finden noch ein Space Shuttle Challenger-Memorial in der direkten Umgebung mit der City Hall im Hintergrund.



    Alles in allem einen Ausflug wert, aber kein Must-See! Ein enorm angesagter Downtown-Spot fehlt noch...leider aber auch bei mir auf der Liste: Die Rooftop-Bar im Standard Hotel inklusive Pool und inmitten der Glaspaläste. Für Interessierte lass ich mal den Link da: KLICK



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