Espresso-Maschinen-Test
Cremesso Compact One Kapselmaschine von Netto Marken-Discount
Preis der Maschine: 69,99 €
Preis pro Kapsel: 25 Cent
1. Die Maschine
Die Maschine ist äußerst robust und gut verarbeitet. Rein optisch deutet nichts darauf hin, dass diese Maschine nur 69,99 € kostet.
Damit sie sich für die Testphase auch gut in unsere Küche einpasst, habe ich sie in cremeweiß bestellt Außerdem ist sie noch in schwarz, silber, grün und orange erhältlich.
Die Maschine kommt, genau wie die Kapseln, von der Delica AG in der Schweiz. Dort wird das gleiche System unter dem Namen Delizio vertrieben. Dort kostet die exakt gleiche Maschine 179,- CHF, also rund 149,- EUR.
Der Wassertank hat eine Kapazität von 1,1 Liter. Nicht schlecht für so eine kompakte Maschine.
Es gibt drei Tasten für verschiedene Getränke.
Laut Bedienungsanleitung sind diese werkseitig folgendermaßen vorprogrammiert: Ristretto (30ml) - Espresso (50ml) - Lungo (110ml). Eigentlich ja Schmarrn, korrekt wäre Espresso (30ml) - Espresso lungo (50ml) - Tasse Kaffe (110ml). Positiv hervorzuheben ist die Tatsache, dass man die Wassermengen selbst nach eigenen Vorlieben programmieren kann.
Ansonsten wird sie bedient, wie üblich: Hebel auf, Kapsel rein, Kaffee machen. Beim erneuten öffnen des Hebels, fällt die benutzte Kapsel in den Kapsel-Auffangbehälter (Kapazität 10 bis 12 Kapseln).
2. Die Kapseln
Die Kapseln ähneln von der gesamten Aufmachung, also Form, Farbe und Größe stark an die Kapseln von Nespresso. Sie können über den gelben Sack entsorgt werden, sind aber im Gegensatz zu Nespresso-Kapseln nicht aus Alu sondern aus Kunststoff.
Bei Netto gibt es derzeit 7 verschiedene Sorten im Sortiment: 2 Sorten für Tasse Kaffee, 3 Espressi, 1 entkoffeinierter und eine mit Vanillearoma. Im Online-Shop von Netto kann man 4 weitere Sorten bestellen.
Dazu gibt es drei Sorten Tee: Pfefferminz, Früchtetee und Ceylon Pekoe.
Schade finde ich, dass man nirgends offenbart bekommt, welcher Kaffe zu welchem Prozentsatz enthalten ist.
Die Kapseln sind mit 6g Kaffee gefüllt. Wie auch bei Nespresso 0,5 bis 1g zu wenig für den perfekten Espresso.
Zum Testen habe ich mir die Kapsel-Kollektion besorgt, in der jeweils 2 bzw. 3 Kapseln der 7 Sorten enthalten sind:
3. Die Tasse Kaffee
Fangen wir mit der einfachsten Disziplin an: Der normalen Tasse Kaffee.
Mit einem vernünftigen Kaffee kann dabei eigentlich nichts schiefgehen.
Als erstes kommt die Sorte Crema zum Einsatz. Also Hebel hoch, Kapsel einlegen, Hebel runter, Taste für Lungo drücken und los geht es:
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Der Kaffee ist mit 70°C trotz nicht vorgewärmter Tasse angenehm heiß. Der Geruch dagegen eher belanglos. Genauso der Geschmack. Crema ist wohl für diejenigen, die auf die Ostfriesen-Mischung stehen. Einfach eine dünne Plörre ohne Aroma. Vielleicht die Wassermenge auf 100ml reduzieren?
Der Fortissimo war zwar kräftiger, hat dafür aber im wesentlichen nur eine Geschmacksnote: bitter. Von vollmundigem und ausgewogenem Aroma weit und breit keine Spur.
Fazit: beide Lungos durchgefallen und würde ich mir nicht als Ergebnis einer Kapselmaschine vorstellen. Das können selbst die Pseudo-Geräte wie Tassimo und Dolce Gusto besser. Von Nespresso ganz zu schweigen.
Als nächstes kommt dann die Königsdisziplin: Espresso. Mir schwant schlimmes...