Südafrika - Info- und Frage-Thread

  • Solange die Eindrücke noch frisch sind, habe ich ein Fazit geschrieben. Da es hier ja einige gibt, die auch nach Südafrika reisen wollen, veröffentliche ich es jetzt schon. Zusätzlich habe ich auf ein paar Infos aufgeschrieben, vor allem über Dinge, über die ich mir im Vorfeld Gedanken gemacht habe und mir dazu Infos aus Südafrika-Foren gesucht habe.


    Es können gerne alle, die auch schon in Südafrika waren, etwas dazu schreiben, z.B. wenn ich etwas vergessen habe oder um die eigenen Eindrücke wiederzugeben oder Infos zu ergänzen, hinzuzufügen oder abweichende Erfahrungen zu schildern.


    Auch Fragen sind willkommen.



    Flüge


    Wir sind nonstop mit South African Airways von München nach Johannesburg geflogen. Äußerst positiv bei SAA ist der Sitzabstand nach vorne, man kann komplett die Beine ausstrecken. Auch bei zurückgelegtem Sitz, hat man noch guten Abstand zum Vordermann. Da es Nachtflüge sind, legt man den Sitz aber irgendwann auch selbst um, um schlafen zu können.


    Negativ ist die Sitzbreite. Beim Hinflug ganz schlecht, beim Rückflug besser, aber nicht so wie bei Lufthansa. Die Armlehnen kann man leider auch nicht ganz verschwinden lassen. Die Mittellehne, die man bei LH komplett zwischen den Sitzen verschwinden lassen kann, steht hier immer im Weg rum. Die Armlehne am Gang kann man leider nicht hochklappen wie beim A 340-600.


    Das Abendessen war in Ordnung, auf dem Hinflug sogar richtig gut. Das Frühstück ist klasse, da man außer Omelett auch ein kaltes Frühstück nehmen kann, das aus Wurst, Schinken und Käse besteht.


    Getränke sind etwas schwierig. Es gibt zweimal Getränke vor dem Abendessen, hier auch Alkohol. Hier wird man aber schon schräg angeschaut, wenn man bei der zweiten Runde nochmal Rotwein will und vielleicht noch einen Brandy als Absacker. Die ganze Nacht gab es beim Hinflug nichts mehr. Beim Rückflug ging einmal jemand durch. Da sie hier das Wasser aber in kleinen Plastikflaschen austeilen, einfach bei jedem Getränk ein Wasser mitbestellen, dann hat man genug für die Nacht und muß sich nichts holen. Beim Frühstück gibt es erst das Essen und 40 Minuten nach dem Frühstück Kaffee, Tee, Säfte oder Wasser, sonst nichts. Keine Softdrinks wie Cola o.ä.


    Das Inseat Entertainment ist super! Es gibt jede Menge Filme, viele Serien und vor allem auch Spiele wie Tetris und Solitär. Da vergeht die Zeit richtig schnell.


    Da man mit 10 Stunden Flugzeit schnell vor Ort ist, würden wir jederzeit wieder mit SAA fliegen.



    Auto


    Wir hatten einen SUV gebucht, um ein wenig höher zu sitzen, was die Tierbeobachtungen im Gras ein wenig erleichtert. Es wurde bei Hertz ein Kia Sportage mit Automatik. Wir waren damit sehr zufrieden. Blinker und Wischer sind beim Kia seitenverkehrt.


    Ein Plattfuß machte dann einen Autotausch nötig. Wir bekamen einen Nissan Qashqai Automatik. Dieser war zwar vom Fahrkomfort laut Klaus etwas besser, aber in der Innenausstattung lag er weit hinter dem Kia. Der Kia hatte jede Menge praktische Ablagefächer, die fehlten beim Nissan. Beim Nissan sind Wischer und Blinker wie bei uns angeordnet.



    Straßenverkehr


    Ich bin nicht gefahren, aber Klaus kam mit dem Linksverkehr sehr gut zurecht. Lediglich der erste Kreisverkehr war ein wenig kompliziert, aber schon beim zweiten lief alles einfacher. Hier ein hilfreicher Link für Neulinge mit Infos zum Kreisverkehr KLICK


    Der Fahrstil der Südafrikaner ist wohl als tollkühn oder auch irre zu bezeichnen. Überholverbote, durchgezogene Linien, Gegenverkehr, nichts hält die vom überholen ab. Aus zwei Fahrspuren macht man mal eben vier. Auch vor Kuppen wird bei null Sicht überholt, das hat uns vor Kuppen immer besonders vorsichtig gemacht.


    Geschwindigkeitsbegrenzungen sind eindeutig dazu da, nicht eingehalten zu werden. Die rasen teilweise wie die Irren.


    Es gibt oftmals Schlaglöcher (Potholes) in den Straßen die über die gesamte Fahrbahn gehen und bis zu 20 cm tief sind. Und das bei 120 km/h, mit denen man ankommt.


    Auf den Straßenseiten, auch auf den Autobahnen, laufen Kühe, Ziegen, Hühner und natürlich Einheimische. Die Kühe und Ziegen blockieren gerne mal die Autobahn oder laufen überraschend auf die Straße. Auch hier sind 120 km/h nicht hilfreich. Die Einheimischen laufen gerade in den Städten kreuz und quer über die Straße, ohne zu schauen, da muß man wirklich extrem vorsichtig fahren.


    Auch die vielen LKWs, die man immer wieder überholen muß, sind anstrengend.


    In den Parks ist das Fahren dagegen sehr entspannt. Je nach Park ist die Höchstgeschwindigkeit zwischen 30 und 50 km/h. Leider halten sich nicht alle daran. Die Sandstraßen haben oft übles Washboard, wenn man das mal ein paar Stunden gefahren ist, freut man sich richtig auf Teer.



    Unterkünfte


    Die Unterkünfte hier haben uns total begeistert.


    Die erste Nacht verbrachten wir in einem Protea Hotel. In dieser Kette haben wir 1996 und 1998 immer übernachtet. Hier haben wir ein Gratis Upgrade auf eine Suite mit eigenen uneinsehbaren Garten mit Whirlpool bekommen, ein Traum. Preis (für Deluxezimmer) 932 Rand = 72 Euro. Die Suite hätte 2533 Rand gekostet, also 195 Euro.


    In den Parks hatten wir immer eigene Bungalows oder Zelte. Die Bungalows waren mit einem oder zwei Schlafzimmern, Küche (auch mal außen), Bad/WC ausgestattet. Es gäbe auch welche mit Gemeinschaftsküchen, das kommt für uns aber nicht in Frage. Zu jedem Bungalow gehört eine Terrasse und ein Grill. Preise von 59 Euro bis 118 Euro pro Nacht. Ich werde zeitnah die Unterkünfte auf meiner Website vorstellen.


    Eine Nacht haben wir auf einer Game Lodge verbracht KLICK. Hier hatten wir ein tolles alleinstehendes Holzchalet mit Terrasse und Blick übers Tal. Traumhaft schön. Hier gibt es auch eine große Bar mit Aussichtsterrasse, wir waren die einzigen Gäste in der Bar. Abends gab es ein Braai. Ein tolles Erlebnis und geschmacklich ein Traum. Die Unterkunft kostete 1200 Rand = 92 Euro für das Chalet, das Abendessen 180 Rand pP = 14 Euro.


    Wir haben auch in Bed and Breakfast übernachtet. Wirklich super! In St. Lucia hatten wir eine Traumunterkunft KLICK. Die Zimmer sind in einem tropischen Garten auf schmalen Pfaden erreichbar und die Terrassen ganz privat gelegen. Dazu gibt es einen schönen Pool auf dem Gelände. Kwalucia wird von einem bezaubernden belgischen Ehepaar geführt. Man fühlt sich wie auf Händen getragen. Hier gibt es „nur“ Frühstück, aber das war super. Jeden Tag Eier nach Wunsch, dazu Würstl oder Bacon, auch mal warme Tomaten oder Kartoffeln. Auf Wunsch haben wir auch eine Salami-Schinken-Platte bekommen. Noch nie habe ich dermaßen gute Rühreier gegessen. Es gibt auch Schmankerl wie Avocadocreme auf dunklem Brot oder ein warmes Ananas Chutney. Außerdem gäbe es für jeden einen riesigen Fruchtsalat und Naturjoghurt mit Müsli drauf. Wir konnten das alles nie aufessen. Das war zuviel. Hier ein Link zu den Tripadvisor Bewertungen KLICK


    In Piet Retief haben wir auf einer Schweinefarm übernachtet KLICK. Hier hatten wir ein Schlafzimmer, ein großes Zimmer mit Couch, TV, Sitzecke, kleiner Küchenzeile und zwei Betten, großer Balkon mit Wendeltreppe zum Pool. Das Abendessen war eine Schau



    Die Vorfahren der Besitzer stammen aus Deutschland und es sprechen alle deutsch. Die Geräusche auf der Farm sind einmalig. Es gibt hier Rinder, Esel, Hühner, Gockel, Ziegen, Enten, natürlich die Schweine, Frösche und was weiß ich noch alles. Und alles fängt morgens bei Sonnenaufgang an zu plärren. Klaus stand senkrecht im Bett. Ich hab nix gehört, da ich immer mit Ohropax schlafe ;) Er fand es aber trotzdem ein einmaliges Erlebnis, denn sowas hat er noch nie gehört. Nach einer halben Stunde war das Konzert dann beendet.


    Die letzten drei Tage waren wir in Graskop KLICK. Hier hatten wir das Family Cottage mit zwei Schlafzimmern, Bad, Couchecke mit offenen Kamin, Sitzecke und Küche, dazu ein eigener eingezäunter Garten. Dies ist hier wichtig, da die Besitzer vier große Hunde haben, die ihre Tretminen auf den Wiesen verteilen. Wenn man zum Frühstück geht, muß man aufpassen, daß man keine trifft. Außerdem wird man von den großen Hunden jeden Morgen mit riesigem Gebell empfangen und sie laufen auf einen zu. Für mich, die Angst vor großen Hunden hat, war das nichts. Das Frühstück war toll hier. Es hätte Eier nach Wunsch gegeben. Aber wir haben lieber die Wurstplatte mit deutscher Wurst und Leberkäse und die frisch gebackenen Breznsemmeln gegessen. Wenn man sich an den Hunden nicht stört, hat man hier ein prima Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir haben 46 Euro pro Nacht für unser Cottage inklusive Frühstück gezahlt.


    Leider muß man die Unterkünfte in den Parks und auch andere bekannte tolle Unterkünfte vorbuchen. In den Parks oft schon ein Jahr im Voraus. Und Stornos sind so gut wie nicht möglich. Nur bis 30 Tage vor Anreise ist es meist kostenfrei. Ab 7 Tage vor Anreise ist schon die volle Zahlung nötig. Dies ist ein großer Nachteil, da man sich nicht nach dem Wetter richten kann und bei schlechtem Wetter in den vorgebuchten Unterkünften festsitzt.



    Essen


    Die Qualität des Essens ist in Südafrika noch immer spitze. Und die Preise für uns Europäer günstig.


    Beispiel aus dem Reef & Dunes in St. Lucia, einem guten Restaurant, 2 Vorspeisen, 2 Hauptspeisen und eine Flasche Wein.



    380 Rand sind 29 Euro


    Beispiel aus dem Glasshouse in Graskop, einem gehobenen Restaurant: Vorspeise jeder einen griechischen Salat, Hauptspeise jeder ein Filetsteak, dazu eine Flasche Wein, 33 Euro insgesamt.


    Nächster Tag: Vorspeise griechischer Salat, Gemüsesuppe, Hauptspeise Beef Curry, Spareribs, dazu eine Flasche Wein, 28 Euro insgesamt.


    Auch im Supermarkt, für die Selbstverpflegung im Park, ist es preiswert. Der Ersteinkauf, bei dem wir von Kühlbox angefangen, über Zündhölzer, 2 Sack Briketts, Anzünder, Brotzeit, Fleisch zum grillen für 4 Tage, Gemüse, Salat, Obst, Saucen, Salz, Pfeffer, Gewürze, Essig, Öl, Eier, Speck, Brot, mehrere Flaschen Wein usw., insgesamt 75 Artikel gekauft haben, haben wir 1329 Rand, also 102 Euro bezahlt.


    Bier und Hochprozentiges gibt es im Gegensatz zu Wein nicht im Supermarkt. Aber neben jedem Supermarkt ist ein Liquorstore. Ein Sixpack Bier kostete durchschnittlich 39 Rand = 3 Euro. Wir haben auch viel Wein getrunken, in Südafrika gibt es schon wirklich gute Tröpfchen.


    Zu Cocktails kann ich wenig sagen, wir hatten nur auf der Game Lodge doppelte Gin-Tonic und die kosteten je 34 Rand, also 2,60 Euro.



    Sicherheit


    Als erstes, wir haben uns nie bedroht gefühlt. Aber wir waren vorsichtig. In Städten würde ich in Südafrika nicht rumlaufen. Auch würde ich mich außerhalb der Parks nicht in der Natur aufhalten wie in USA.


    Laut den Tipps in SA-Foren soll man nichts im Auto liegen haben, sondern alles im Kofferraum. Leider sind die Kofferräume sehr knapp. Unsere zwei Koffer und der Trolley gingen mit viel schlichten rein, dann war Sense. Sprich wenn man die ersten Einkäufe erledigt hat, bleibt einem gar nix anderes übrig, als die Rückbank zu benutzen.


    Beim ersten Supermarkt hatten wir Glück, er lag in einer guten Gegend und der Wachmann war ein Weißer, der das sehr professionell gehandhabt hat. Hier fühlten wir uns ganz sicher, nahmen aber trotzdem den Rucksack mit Kamera und Laptop mit in den Supermarkt. Dies ist in den meisten Supermärkten aber gar nicht erlaubt, man muß Taschen am Eingang abgeben, da kann ich die Wertsachen gleich im Auto lassen. Wir haben dem Wachmann im Supermarkt gesagt, daß da die Kamera drin ist und wir diese nicht im Auto lassen wollen, da hat er uns mit Rucksack reingelassen.


    Beim zweiten Supermarkt haben wir uns nicht sonderlich gut gefühlt, da ist Klaus im Auto geblieben und ich habe alleine eingekauft. Bei unseren nächsten Einkäufen hatten wir jeweils die Gelegenheit alles in den Unterkünften zu lassen.


    In den Parks fühlten wir uns absolut sicher. Manche Bungalows haben nicht mal Schlüssel. Da nimmt man tagsüber die Wertsachen eben mit und nachts kann man einen Riegel vorschieben.


    Auch St. Lucia gilt als sicher. Trotzdem sind alle Häuser mit hohen Mauern und darauf noch Elektrozäune gesichert. Aber hier laufen alle Touristen zu Fuß durch den Ort.



    Geld abheben


    ATMs gibt es wirklich überall. Neben fast jedem Supermarkt, an jeder Tankstelle. Man sollte nur darauf achten, daß es ein sicherer Ort ist oder ein Wachmann daneben steht. Am besten gleich am Flughafen die erste Abhebung machen und das bei der Standard Bank, dort bekommt man im Gegensatz zu anderen Banken 5000 Rand auf einmal. Wir haben die 5000 Rand in 200er Noten bekommen. Lt. SA-Foren tauschen die meisten diese in der Bank in kleinere Scheine um, da 200er Noten teilweise nicht genommen werden. Bei uns war die Bank voll, also hab ich auf’s tauschen verzichtet. Wir hatten jedoch kein einziges Mal ein Problem, die 200er loszuwerden, nicht einmal ein komischer Blick.



    Malariaprophlaxe


    Wir haben überlegt, ob wir Propylaxe machen oder Stand By Medikamente mitnehmen. Ich habe auch hier im Forum gefragt KLICK. Wir haben uns für die Prophylaxe mit Malarone entschieden. Wir haben zwar sehr wenig Mücken gesehen, wurden aber doch im ganzen Urlaub ca. 5 mal gestochen. Ein Stich könnte genügen. Und wenn man, so wie Klaus, eine Erkältung bekommt, würde man sich die Frage stellen, ist das nun eine Erkältung oder Malaria. Soll ich nun die volle Dröhnung der Stand By Medikamente einwerfen oder nicht. Wir würden es wieder so machen, denn die Malarone Tabletten hatten bei uns beiden absolut null Nebenwirkungen.



    Telefonieren


    Für das Telefonieren wurde in einem Südafrika-Forum empfohlen, eine World Call Karte im Telkom Laden am Flughafen zu kaufen. Tja, nur leider hatte der Laden zu. Entweder für immer oder für eine Renovierung. Die Scheiben waren mit Papier abgeklebt. Jeder weitere Versuch in einem Supermarkt oder einer Rezeption in den Parks eine Telefonkarte zu kaufen, scheiterte. Also blieb nur das Handy mit meiner deutschen Sim-Karte. Ich hatte eigentlich überall Empfang. Sogar mitten in den Parks. Gab es mal keinen, fuhr man in die nächste Sandstraße und hatte da einen. Wir haben uns dann bei den Gesprächen kurz gefaßt und auch die Anzahl reduziert.



    Tanken


    In Südafrika tankt man nicht selbst. Man sagt einfach, vollmachen und bleifrei. Ja, es gibt noch verbleites Benzin in Südafrika. Als Trinkgeld habe ich in diversen Foren die Empfehlung gelesen, 2 Rand nur für das Tanken, 5 Rand wenn auch die Scheiben geputzt wurden. Wir haben uns weitestgehend an die Empfehlung gehalten. Mal gab es ein bißerl mehr, wenn jemand sämtliche Scheiben geputzt hat und teilweise noch das Auto mit Druckluft abgestaubt wurde.


    Im Vorfeld hieß es, daß kaum eine Tankstelle Kreditkarte nimmt, das können wir so nicht bestätigen. Ausnahmslos alle Tankstellen außerhalb der Parks hätten Kreditkarten genommen. Meist wird vorher gefragt, Cash oder Credit. Wenn man Credit sagt, bringt der Tankwart nach dem Tanken die Maschine an’s Auto.


    Der Sprit kostete übrigens ca. 13 Rand pro Liter, sprich ca. 1 Euro pro Liter.



    Kreditkarte


    Kreditkarten wurden in jedem Supermarkt und Liquorstore akzeptiert, in dem wir waren. Die Kreditkarte aber niemals aus der Hand geben. Gezahlt wird im Restaurant am Tisch oder beim Tanken am Auto, es wird die Maschine jeweils gebracht.



    WIFI


    Internetzugang ist äußerst spärlich vorhanden. Und wenn, dann oft extrem langsam. In den Parks gab es wohl im Kruger NP im Satara Camp einen Free Public Hot Spot, unser Bungalow, war aber zu weit weg und es hat mich auch nicht weiter interessiert. Im Mpila Camp im Umfolozi gab es auch einen Free Public Hot Spot, auch hier war unser Chalet zu weit weg. Das beste Internet hatten wir auf der Schweinefarm. In der Shayamoya Game Lodge ging es nur im Bereich der Boma und in Graskop war es mal schnell, mal langsam.



    Gesundheitssystem


    Die Apotheker in Südafrika haben weiter reichende Rechte als unsere und dürfen z.B. auch Antibiotika ohne Rezept ausgeben. Dies war bei mir 1998 notwendig.


    In diesem Jahr durfte ich Bekanntschaft mit einem Zahnarzt machen. Ist echt lustig, erst wird man behandelt, dann setzt sich die Zahnärztin an den Computer und druckt die Rechnung aus und man zahlt sofort bar oder mit Kreditkarte. Die gesamte Behandlung hat mit 2 Röntgenaufnahmen und dem ersetzen einer Füllung ca. 45 Minuten gedauert. Kosten 717 Rand = 54 Euro. Dafür darf man in Deutschland wahrscheinlich nicht mal auf dem Stuhl sitzen. Wer in Kwazulu Natal je einen Zahnarzt braucht. Dr. Walmsley in Mtubatuba kann ich wärmstens empfehlen. Eine junge, sehr sehr gute Zahnärztin, gäbe es die doch nur in München.



    Highlights


    Ein Highlight war die erste Unterkunft im Protea Hotel. Mit sowas hatten wir nicht gerechnet. Da wir früh einchecken konnten, konnten wir unsere Terrasse schön ausnutzen. Und das Abendessen auf der Restaurantterrasse war sensationell gut. Ein wunderschöner Beginn für den Urlaub.


    Da nächste Highlight war die Unterkunft im Mapungubwe NP im Leokwe Camp. Ich hatte extra den 4 Personenbungalow, mit zwei Schlafzimmern und zwei Bädern, gebucht, da es nur zwei davon gibt, die abseits liegen mit riesiger Terrasse mit Blick auf ein schmales Tal, in dem wir immer wieder Tiere beobachten konnten. Einfach nur traumhaft!!! Dort hatten wir auch einen tollen Sternenhimmel, da es so gut wie keine Lichtverschmutzung gab.


    Ein Highlight waren natürlich jede unserer Begegnungen mit Tieren, egal ob groß oder klein, besonders die Vogelwelt hatte es uns angetan. Wir hatten unglaubliche Erlebnisse, so intensiv hatte ich mir das vorher nicht vorgestellt. Als Beispiel ein Rudel Hyänen, das zwei Meter von unserer Terrasse im Mpila Camp entfernt rumtobte und es sich dann gemütlich machte.


    Ein weiteres Highlight war unser Aufenthalt in St. Lucia im Kwalucia Safari Retreat. Fabienne und Serge tragen einen buchstäblich auf Händen ohne daß es je aufdringlich wird.



    Negatives


    Hm, was gab es negatives? Ein Schnupfen bei Klaus, eine verlorene Zahnfüllung bei mir. Ansonsten fällt mir nicht viel negatives ein. Nur das Wetter in St. Lucia hätte etwas besser sein können. Den Strand konnten wir leider wegen starkem Wind gar nicht nutzen, obwohl dieser absolut traumhaft gewesen wäre. Aber ich bin sicher, wir kommen wieder.



    Und das ist auch schon das Schlußwort. Wir kommen wieder, wenn die politische Lage im Land so bleibt, wie sie ist.

  • Wir als SA Anfänger würden ja die ausgedehnte Garden Route in Angriff nehmen.


    Wir haben 1996 und 1998 auch mit der Garden Route begonnen. Allerdings von Johannesburg aus, dann zur Westküste, Westküste bis Kapstadt, Gardenroute, Durban, Johannesburg und 1998 noch Hluhluwe/Imfolozi Park und dann nach Johannesburg.


    Für Euch Genießer wird das ein Traumurlaub!


    Mit dem Addo National Park gibt es bei Port Elizabeth auch eine schöne Gelegenheit Wildtiere zu sehen. Das war 1996/1998 noch ein ganz kleiner Park, mittlerweile hat sich viel geändert, sogar die Big 5 gibt es nun im Park:


    The original elephant section of the park was proclaimed in 1931, when only sixteen elephants remained in the area. Today this finely tuned ecosystem is sanctuary to over 550 elephants, lions, buffalo, black rhino, spotted hyena, leopard, a variety of antelope and zebra species, as well as the unique Addo flightless dung beetle, found almost exclusively in Addo. And their Addo has only just begun, with plans to expand the Park into a 264 000 hectare (652 300 acre) mega-park.

  • Ein Hinweis noch zum Thema Kreditkarten:


    Sämtliche Mautstationen auf den Nationalstraßen akzeptieren nur südafrikanische Kreditkarten. Man sollte also Bargeld dabei haben. Dafür empfiehlt es sich auch, etwas Kleingeld zu haben. Ich habe ein mittleres Chaos verursacht, weil ich bei der allerersten Mautstation am Ankunftstag 7 Rand Mautgebühr mit einem 200er bezahlen musste (hatte ja nichts anderes). Dafür musste der Mautwächter extra raus aus seiner Hütte und irgendwo Wechselgeld auftreiben. Hat meine Popularität bei ihm und bei den hinter mir wartenden Autos nicht unbedingt gesteigert.


    Es gibt auch ein eToll System, mein Mietwagen hatte auch so ein Gerät, das aber deaktiviert oder kaputt war. Keine Ahnung, ob man das bei der Übernahme hätte aktivieren lassen müssen. :zuck:

  • Sämtliche Mautstationen auf den Nationalstraßen akzeptieren nur südafrikanische Kreditkarten


    Das ist ein klasse Hinweis, wir dachten nämlich, wir hätten auch mit Kreditkarte zahlen können. Daß das nur für SA-Karten gilt, wußten wir nicht. Da wir jede Menge Bargeld hatten, haben wir bar bezahlt.


    Uns wurde auch immer korrekt rausgegeben, trotz Horrorstorys in den Foren, daß das Wechselgeld einfach einbehalten wird.

  • Danke für das Fazit Sandra. Ähnliches kann ich auch nur berichten. Den Straßenverkehr fand ich jetzt nicht so stressig. Die LkW's und PKW sind immer zum Überholen auf den Standstreifen gefahren. Und es waren beim Überholen schon mal 3 Autos nebeneinander. Aber meistens wurde genügend Luft gelassen. Ich habe auch relativ viel Blitzer in den Parks und an den Straßen gesehen. Mit den Kreditkarten an den Tankstellen war es früher nicht so. Mit den mobilen Terminals ist es erst kurz.


    2 Fragen habe ich noch. Hast du dich mal nach den blauen Häusern in Graskop erkundigt und bist du über Swaziland gefahren oder so wie ich aussen rum ?


    Billma


    Gardenroute ist aber sehr europäisch.

  • Ich habe auch relativ viel Blitzer in den Parks und an den Straßen gesehen


    Das stimmt, das hab ich vergessen zu erwähnen. An den Autobahnen wird unglaublich viel geblitzt. Und im Kruger Park auch, aber nicht genug, mMn.


    2 Fragen habe ich noch. Hast du dich mal nach den blauen Häusern in Graskop erkundigt und bist du über Swaziland gefahren oder so wie ich aussen rum ?


    Gut, daß Du fragst


    Die blauen Häuser sind ein Projekt, das zusammen mit chinesischen Investoren durchgezogen wird. Im Gegensatz zu anderen Siedlungen erhalten die Schwarzen hier die Häuser nicht umsonst. Sie müssen pro Monat 1000 Rand bezahlen und das 5 Jahre lang. Dann gehören ihnen die Häuser. Da diese Schwarzen schon wohlhabender sind als andere, sperren sie sich nun genauso ein wie die Weißen. Rainer von der alten Mine glaubt, daß das Projekt scheitern wird. Außerdem stören sich die Menschen vor Ort an der scheußlichen Durchführung der Siedlung, die im Panorama wie ein Fremdkörper wirkt.


    Wir sind außenrum gefahren, würden es aber nicht mehr tun. Nächstesmal fahren wir durch Swaziland.

  • Die LkW's und PKW sind immer zum Überholen auf den Standstreifen gefahren


    Hierzu noch etwas.


    Es stimmt, PKWs und LKWs fahren über die Yellow Line um einen überholen zu lassen. Gibt es die Möglichkeit aber nicht, kann es langwierig sein. Sehr schön finde ich die Dankes-Kultur mit Warnblinklicht und Lichthupe. Die kennen wir noch aus den Neunzigern. Schön, daß es das noch gibt.


    Wir sind auch immer über die Yellow Line gefahren, denn wir waren oft langsamer als die anderen, auch uns wurde oft gedankt :daumen1:

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