Zwei Kaspern in den Schnee - Südwesten der USA Februar 2013

  • Soo, ich hab auch wieder aufgeholt...


    Zwei sehr schöne Tage !


    Und da gebe ich Dir absolut recht, das Licht kurz nach dem Sonnenaufgang ist einfach nur schön. Wobei die roten Berge, trotz etwas unwirklich wirkender Farbe,
    natürlich ebenfalls klasse aussehen.


    Der See in dieser kargen und felsigen Umgebung sieht ja echt krass aus. Schöne Aufnahmen !


    In der Ghosttown stehen ja schöne Autos, ebenso wie in Seligman.
    Dafür, dass Jerome schon 4x abgefackelt ist, ist die Feuerwache aber recht mickrig gehalten - als würden sie es drauf anlegen ... :D


    Danke noch für die zahlreichen Infos am Rande, immer wieder schön zu lesen dein RB ! :daumen:

  • Watson Lake .... haben wir wirklich etwas verpasst, wir sind aber auch selten in die Ecke von Prescott gekommen. Müssen wir irgendwann mal nachholen.


    Ganz nett finde ich auch den kleinen Bummel entlang des Baches - wieder gut von Dir fotografiert.


    Bei Seligman bin ich ja nun etwas anderer Meinung - wir sind ja die Route 66 komplett gefahren und haben da viele Orte gesehen, die etwas mehr das Flair der Strasse haben.
    Seligman ist eigentlich bei all unseren Besuchen immer kommerzieller geworden, besonders leider der Shop der Brüder Delgadillo ....
    Seligman ist letztlich der Ort, der immer den Gedanken an die Route 66 hoch gehalten hat und Anstoss gegeben hat, dass auch an anderer Stelle zu tun ....


    Trotzdem sollte man, wenn in der Nähe, hier einen Stopp einlegen - da hat Thomas recht. :daumen:

  • Watson Lake steht schon läger auf meiner Liste. Rückt nach Deinen Bildern wieder ein Stück nach oben ;)


    Jerome fand ich eigentlich auch immer ganz nett, zumindest deutlich netter als Sedona.
    Die Hotelpreise sind einfach zu der Jahreszeit so. Da scheint keine S** unterwegs zu sein. Ich habe damals auf meiner Texas-Tour Anfang März in Tucson in einem Luxusresort gewohnt für das man sonst gerne 300$+ bezahlt. Und das gab es für 120$/Nacht incl. einem 50$-Gutschein fürs Restaurant. Die sind einfach froh, wenn überhaupt jemand kommt.

  • Die Hotelpreise sind einfach zu der Jahreszeit so.


    Doc wir waren jetzt dreimal im Winter im Südwesten. 2008 und 2010 wurde es teurer, je weiter wir nach Süden gefahren sind. an teuersten war es in Tucson, weil da die Motels eh schon knapp waren, wegen der Mineralien Messe. In diesem Jahr war alles anders, Ausnahme Tucson, war es überall billig und es waren sehr sehr wenige Touristen unterwegs. Auch fiel uns auf, dass wir in diesem Jahr kaum Snowbirds gesehen haben. Entweder ziehen jetzt alle nach Florida, oder es mangelt am Geld. :zuck:

  • Oh sorry Elmar, aber ich sehe vieles einfach nicht.
    Das Hotel ist sehr gut, aber auch relativ teuer, halt wie alle anderen in Lone Pine. Wir waren im Comfort Inn jetzt schon das zweite Mal und würden auf jeden Fall wieder kommen.
    Die Möbel sind nicht mehr die modernsten, aber es ist alles sehr sauber und das Personal sehr freundlich

  • Wieder ein sehr schöner Tag mit ein paar bekannten und unbekannten Locations.
    In Jerome haben wir damals leider keinen Parkplatz gefunden. So dass wir nur durchgefahren sind. Aber auch beim Durchfahren sieht man das ein oder andere, wenn man nicht gerade am Steuer sitzt.


    Der Watson Lake ist einfach toll. Da würd ich glatt nochmal hinfahren wollen, zudem bei unserem Besuch ein Hippie Festival war und somit wir keine Ruhe hatten.


    LG
    Carmen

  • Die Nacht im Days Inn Phoenix West war gut. Am Morgen standen dann tatsächlich drei Autos auf dem Parkplatz. wir rätselten, eins ist unser, dann das des Managers und das dritte gehört bestimmt der Putzfrau...hmmm alles eigenartig. Foto - Ajo Plaza


    Über den heutigen Tag grübelte ich eigentlich schon seit Februar 2011, der Tour mit Toni. Martina konnte ja damals wegen ihrem Unfall nicht mit und Toni sprang für sie ein. Ich fragte mich seit dem, ob ich Martina Ajo und die Organ Pipes zeigen soll. Das hier alles liegt doch sehr abseits und man muss Kilometer ohne Ende fahren. Erst gestern entschied ich mich, Martina das zu zeigen, was Toni und ich vor ihr gesehen haben.
    Ajo sieht auf den ersten Blick aus wie jedes Kaff in der Wüste, das abseits von allem und jedem liegt. Martina war baff. als wir uns dem Ajo Plaza näherten. Jo mit so etwas rechnet man hier einfach nicht.
    Foto - Ajo Immaculate Conception Church


    Die Kirche war leider verschlossen. Draußen eilte uns ein Mann entgegen. Er meinte dass er etwas spät dran sei, aber die Kirche sofort aufschließen würde. Wir fanden das toll, denn so hatten wir die Garantie alleine in der Kirche zu sein und niemanden mit unserer Knipserei zu stören. Der Mann sagte uns noch, dass er für die Ajo Federated Church, welche gleich nebenan steht, keinen Schlüssel hat und die immer verschlossen ist.
    Foto - Blick in die Ajo Immaculate Conception Church


    Die Ajo Immaculate Conception Church ist ´ne nette kleine Kirche. Am besten ihr schaut euch die selbst mal an.


    Blick auf das ehemalige Hauptgebäude der Curley School, Baujahr 1919. Das Gebäude im spanischen Stil, wurde im Jahr 2007 von der International Sonoran Desert Alliance (ISDA) renoviert und im Inneren umgebaut. Die ISDA ist eine gemeinnützige Organisation, die hier preiswerte Wohnungen/Ateliers für einheimische Künstler geschaffen hat.


    An der Cornelia Mine fuhren wir vorbei, denn die lag am frühen Morgen in vollem Gegenlicht und man dadurch eh nix erkennt. Das AJO Historical Society Museum (Foto) war noch geschlossen, was uns nicht juckte, denn ich wollte Martina eh nur das Gebäude der ehemaligen St. Catherine's Indian Mission zeigen.
    Ohne Ajo wäre die Anfahrt zu den Organ Pipes noch öder. So gibt es auf der langen Anfahrt, außer Wüste auch mal etwas anderes zu sehen.

  • Je näher man sich an der Grenze zu Mexiko befindet, desto größer ist die Chance in eine der zahlreichen Kontrollen der Boarder Patrol zu geraten. Ich meinte zu Martina, dass wir heute garantiert noch kontrolliert werden. Wir witzelten über die Kontrollen. Ja wir fragten uns, welcher illegale Depp da rein fährt, wo die schon vom weiten zu sehen und angekündigt sind. Tja und dann guckten wir dumm, denn uns aus Mexiko entgegen kommend, drängten zwei Jeeps der Boarder Patrol wie in einem Agentenfilm einen Pickup von der Straße. Officer sprangen mit Gewehren raus und umstellten den Pickup. Die vier Insassen mussten sich unter einem Busch auf den Bauch legen und ihnen wurden Handschellen angelegt.
    Der offizielle Kontrollpunkt war wenige Kilometer vor uns in Richtung Mexiko. Keine Ahnung, ob die gewaltsam durchgefahren sind oder versucht haben in der Wüste einen Schleichweg zu fahren.


    Im Organ Pipe Cactus National Monument fuhren wir gleich zum Visitor Center, wo wir unseren National Park Pass vorlegten und paar National Park Quarter kauften. Eigentlich sammle ich ja die Zwei Euro Sondermünzen, aber seit etwa einem Jahr frage ich mich, ob ich da etwas horte, was es in paar Jahren nicht mehr gibt. Ja ehrlich, ich kann mich momentan für die Zwei Euro Sonderausgaben einfach nicht mehr begeistern. Da sind die National Park Quarter eine tolle Alternative. Obendrein verbinden sie zwei meiner Hobbys, unendlich reich werden und das Reisen.


    Um mal was anderes zu sehen, hatte ich mir vorgenommen den Puerto Blanco Drive im Organ Pipe Cactus National Monument zu fahren. Früher war das eine Loop Road, die teilweise parallel zur Grenze Mexikos verlief. Vor paar Jahren wurde dort unten ein Ranger von Mexikanischen Banditen erschossen. Seit dem hieß es, dass die Loop Road nach dem Ausbau der Grenzanlagen wieder geöffnet werden soll. Heute ist klar, dass die Road im Süden für immer gesperrt bleibt. Heute sind nur noch 8 Kilometer vom Puerto Blanco Drive befahrbar.


    Hier am Pinkley Peak ist Feierabend und man muss die 8 Kilometer wieder zurück fahren. Organ Pipes sieht man entlang des Puerto Blanco Drives kaum. Das ganze erinnert eher an einen Teil des Saguaro National Parks. Ganz ehrlich, spart euch den Drive und nehmt euch lieber mehr Zeit für den Ajo Mountain Drive.

  • Jo wir dann rüber zum Ajo Mountain Drive. Was mir hier sofort auffiel, alles war viel grüner, als vor zwei Jahren. Dieses bemerkten wir aber auch später noch bei anderen Locations. Keine Ahnung, ob dieses Frühjahr besonders feucht war.


    Ich hatte Martina schon so viel von den Organ Pipes erzählt, jetzt konnte sie die endlich selbst bewundern.


    Das ist unser treuer Begleiter auf dieser Tour, ein Chevy Equinox. Die Karre ist nicht schlecht, nur liegt sie vorne etwas tief und die Frontschürze schabte ab und an im Dreck, wenn wir abseits vom Teer "gespielt" haben. War aber alles kein Problem.


    Die Organ Pipes findet man vor allem an Hängen von Bergen. Keine Ahnung warum das so ist. Mögen sie die Wärme der Südhänge, oder wurden die im flachen Land von unseren Vorfahren ausgerottet?


    Der Ajo Mountain Drive ist ein 34 Kilometer langer Loop, von dem der Großteil eine One Way Road ist. Auf dem Loop waren gut eine Handvoll Fahrzeuge unterwegs, also genau richtig für Mutti und Vati. Wir hatten mit mehr gerechnet, denn der Verkehr war schon auf dem Weg hierher ungewöhnlich hoch. Toni und ich erzählten Martina damals, dass die Gegend hier unten tot sei und man glücklich sein könnte, wenn man ein anderes Auto sehen würde. Das hatte sich meine Kleine genau gemerkt und immer wieder gemosert, wenn uns ein Auto entgegen kam. Ich weiß auch nicht, aus welchen Löchern die alle gekrochen sind.


    Hier der doppelte Arch. Ich staune, dass der Kleine immer noch tapfer durchhält. Ich denk mal, er hat Glück, dass es nicht ganz einfach ist, zu ihm zu gehen, sonst würden Hans und Franz den antatschen oder gar darauf rumturnen.


    Jo ihr Lieben, wir waren wirklich hier.


    Der Ajo Mountain Drive war wieder wunderschön und die lange Anfahrt wert. Sollten wir mal zur Kakteenblüte im Land sein, werden wir wieder vorbei schauen.


    Weiter ging es nach Tucson. Unterwegs mussten wir durch zwei Kontrollen der Boarder Patrol. Ich zeigte dann noch Martina einen crested Saguaro. Ich hatte davon immer mal wieder gesabbelt, aber sie konnte sich darunter nix vorstellen. Diesen hatten Toni und ich vor zwei Jahren schon besucht. Einer von 2500000 Saguaros wird zu einem crested Saguaro.

  • In Tucson fuhren wir gleich zum Rodeway Inn Tucson zum Einchecken. Das Zimmer für die nächste Nacht hatten wir für 54,91€ reserviert.
    Wir wollten eigentlich den Sonnenuntergang bei den Saguaros verbringen, aber das war nicht zu schaffen. Ich schaute kurz ins TomTom was denn so in der Nähe wäre. Die Saint Augustine Cathedral stand nur paar Kilometer weiter. Eigentlich wollten wir die morgen früh beehren, aber das passte jetzt besser.


    Die Eingangshalle zur Saint Augustine Cathedral ist kunstvoll bemalt. Wir hatten etwas derartiges noch nicht gesehen.


    Gerade als wir die Kathedrale betraten, war der Pfarrer dabei, das Licht einzuschalten. Nee was hatten wir wieder ein Schwein. In der Kirche selbst waren zwei Gläubige anwesend, die wir aber wegen der Größe der Räumlichkeiten nicht störten.


    Die Saint Augustine Cathedral wurde 1897 im gotischen Stil gebaut, aber nie nach den Plänen beendet. Man hatte ursprünglich vor eine Kirche nach europäischen Vorbild zu errichten, was aber wegen Geldmangel ausfiel. Ich sag mal Gott sei Dank. Die Einwohner, vorwiegend mexikanischem Ursprungs waren über das Aussehen ihrer Kirche nicht glücklich. 1928 wurde der europäische Plunder entfernt und der Kirche wurde ein Aussehen in Form des mexikanischen Barocks verpasst. Also mir gefällt sie.
    Von 1966-68 wurde die Saint Augustine Cathedral saniert. Dabei wollte man das Innere im Aussehen dem Äußeren anpassen. Man entschied sich dazu, die Kirche bis auf die Außenmauern und Türme abzureißen und wieder neu im mexikanischen Stil aufzubauen.


    Die Saint Augustine Cathedral gehört definitiv zu den schönsten Kirchenbauten, die wir bisher in den Staaten besucht haben. Einen Besuch können wir nur empfehlen.
    Nach dem Abendessen bei Golden Corral hat Martina ihre Kaufsucht beim Shoppen etwas befriedigt. Zurück im Rodeway Inn Tucson grübelten wir kurz wie unsere Reise weiter gehen soll. Eigentlich wollten wir ja noch zur Gold und Silber Messe in Tucson, aber die eigentliche Show findet erst am Wochenende statt, wenn wir nach Hause fliegen. Ok wir könnten am Freitag dahin und dann Gas geben Richtung LA. Bekloppt oder? Wir waren der gleichen Meinung und schrieben den Event für diese Tour ab.
    Tja dann das Wetter, das macht doch tatsächlich was es will. Der Schneesturm am Wochenende soll jetzt bis Dienstag andauern und Wolken und Regen bis hierher bringen. Das wird alles zu knapp für uns. Ich habe keinen Bock im Eiltempo von Durango nach LA im Tiefflug an all den schönen Orten links und rechts des Weges vorbei zu düsen. Nöö. Blieb noch die Frage, was wir mit dem einen Tag Schietwetter anstellen, dem wir absolut nicht ausweichen können. Wir entschieden uns für die Flucht nach vorne, direkt in den Schneesturm und den wollten wir in den Bergen erleben. Aber dazu später mehr.
    Ich werde immer wieder gefragt, ob es nicht schwierig ist ohne Plan zu reisen. Im Gegenteil, ich finde es schwerer mit Plan. Wir wählen doch den einfacheren Weg, in dem wir schlechten Wetter einfach aus dem Weg gehen. Andere sind da knallhart und ziehen ihr Ding durch.
    Jo das war´s für heute. Husch husch ins Körbchen. Gute Nacht.

  • Wusste gar nicht, dass Kirchen so interessant sein können! Wirklich schöne Bilder!

    1997 Never as good as the first time
    1999 California Love
    2001 Big Apple, South & Sunshine
    2004 Memorials & Legends
    2005 Best of SouthWest
    2006 Into the great wide open
    2007 Forces of nature
    2007 Winter Sunshine
    2010 Rough Road Rookies on the move
    2011 Florida Dreams
    2013 Florida again
    2014 Cities, Coasts and Casinos

    2017 IN A colorful Southwest

    2019 FascINAting impressions of the west

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