Wild West Winter Wonderland - RB

  • Ich kenne mich ja. Wenn ich nicht irgendwann mit dem Bericht anfange, wird er nie fertig. Ohne ein bisschen Druck geht es nicht:)
    Also macht Euch darauf gefasst, dass es (wie immer) die eine oder andere Pause geben wird. Aber er wird fertig werden - früher oder später ;)


    Prolog


    Eine Winterreise ...


    ... durch den Westen der USA ...


    ... bis in die Rocky Mountains ...


    ... bis hoch zum Yellowstone ...


    Wie kommt man auf die Idee?
    Warum macht man so etwas?


    Man weiß ich nicht. Bei mir war es so:


    Vor ein paar Jahren habe ich eine dreiteilige Naturdoku von der BBC über den Yellowstone NP gesehen, die mich so fasziniert hat, dass ich unbedingt noch einmal in den Yellowstone wollte. Vorletztes Jahr im September war ich für 1 Woche dort und war noch begeisterter als bei meinem ersten Besuch 2004.
    Was ich aber bei dem Film besonders fasziniert hat, war das Winterkapitel. Die Bilder von Schneebedeckten Bisons, dampfenden Geysiren und natürlichen auch den Wölfen, für die der Winter die beste Jahreszeit ist, ließen mich nicht los.


    Außerdem war ich vor 3 Jahren Anfang März im Bosque del Apache am Rio Grande – nur waren zu diesem Zeitpunkt die Schneegänse und die Kraniche schon wieder auf dem Weg in den Norden. Ich habe zwar noch einige Gänse, Enten Reiher und andere Vögel dort gesehen aber die Vorstellung von Zehntausenden von Enten, Gänsen und Kranichen auf den Seen und Wiesen dort faszinierte mich seitdem. Die sind aber nur von November bis Februar dort.


    Also hatte ich schon zwei Winterziele im Westen der USA, die ich unbedingt sehen wollte. Zunächst dachte ich daran, nach Vegas zu fliegen und von dort jeweils Inlandsflüge nach Albuquerque und nach Bozeman zu buchen. Eigentlich hatte ich nicht vor,länger als 2 Wochen zu bleiben. Bei der etwas konkreteren Planung kamen mir aber immer neue Ziele in den Sinn. Die Badlands rund um Farmington im Schnee? Oder die roten Steine rund um Moab? Wäre sicher auch toll!
    So wurden aus 2 Wochen nach und nach 30 Tage und eine Rundreise von Las Vegas über Bosque del Apache, Farmington Moab, Vernal, Grand Teton, Yellowstone, Salt Lake City, Bryce Canyon und Zion zurück nach Las Vegas. Und dabei hatte ich schon White Sands, Santa Fe, Canyon de Chelley, das Monument Valley, Grand Canyon und ein paar andere Ziele wieder rausgeschmissen.


    Ein bisschen Zweifel hatte ich, was mich dort für ein Wetter erwarten würde aber es war klar, dass ich diese Tour machen würde.


    Stellte sich die Frage, wie man im Winter den Yellowstone bereisen kann.
    Immer mal wieder hatte ich mich im Netz informiert, welche Möglichkeiten es gibt. Der Yellowstone ist ja im Winter bis auf die Straße von Mammoth zum Nordosteingang für Autos komplett gesperrt. Die Snowcoach-Touren vom Park Service reizten mich nicht so sehr, weil ich nicht bei jedem Stop derjenige sein wollte, auf den wieder alle warten müssen, bis er Stativ und Kamera-Ausrüstung auf- und wieder abgebaut und auf das richtige Licht zum knipsen gewartet hat. Individuelle Snowcoachtouren sind nicht zu bezahlen. Selbst die kleineren Snowcoaches kosten so 800 bis 1000$ pro Tag.
    Also habe ich nach Foto-Workshops geschaut und hatte bald zwei Alternativen ausgeguckt. Einen mit Übernachtung in West Yellowstone und einen anderen mit Übernachtungen im Park. Die Variante mit Übernachtungen im Park war deutlich teurer und außerdem an den für mich möglichen Terminen bereits ausgebucht. Damit war die Entscheidung gefallen. Ein paar Mails später hatte ich meinen Platz gebucht. Vom 21. bis 25.1. waren 5 Tage Yellowstone bei Schnee und Eis fix.
    Flug und Mietwagen waren schnell gefunden. Für die erste Nacht bin ich mal nicht am Strip abgestiegen sondern habe das M-Resort südlich von Las Vegas gebucht. Liegt adresstechnisch auch noch am Las Vegas Boulevard aber lockere 10 Meilen südlich vom Mandalay Bay.


    Sonst habe ich nichts vorgebucht. Erstens wollte ich flexibel bleiben und zweitens war ich mir recht sicher, dass ich keine Probleme haben würde, kurzfristig Zimmer zu bekommen. Januar ist ja nicht unbedingt Hauptreisezeit.


    Den Herbst und Winter über habe ich meine Winterausrüstung vervollständigt (Thermo-Unterwäsche, Thermo-Sweatshirts, Handschuhe, Fäustlinge, Fellmütze, Taschenwärmer, Stiefel, die bis -30°F warm halten sollen, etc., etc.).


    Dann kam der Weihnachts- und Sylvester-Trubel und schwupps saß ich im Flieger nach Las Vegas!

  • Die ersten Mitesserreisenden sind da!


    5.1.13 Anreise und Las Vegas


    Um die Jahreswende hatte es im Südwesten ordentlich geschneit und es war kalt geworden. Jetzt war mehr oder weniger stabiles Sonnenwetter vorhergesagt. Eigentlich wie gemalt für mich.


    Las Vegas gehört zu den Zielen, die BA erst nachmittags anfliegt. Daher musste ich mich nicht mitten in der Nacht aus dem Bett quälen sondern konnte ausschlafen, in Ruhe frühstücken und ganz entspannt zum Flughafen fahren. Der Flug nach London war sogar pünktlich und auch der Anschlussflaug nach Las Vegas hatte nur ein paar Minuten Verspätung. Ich habe mir wie meistens im Board-Programm einen Film ausgesucht, der mich eigentlich nicht s besonders interessierte und bin erwartungsgemäß dabei eingepennt. So kam ich recht ausgeruht in Vegas an. Die Immigration war gleube ich die schnellste, die ich jee in den USA erlebt habe. Keine 20 Minuten, nachdem ich den Flieger verlassen hatte, stand ich draußen und genoss die Ankunftszigarette.
    Bei Dollar stellte sich dann raus, dass meine ohnehin schon unverschämt billige Buchung für einen Standard-SUV über Auto-Europe bei Dollar als Full-Sizie SUV angekommen war. Fand ich jetzt nicht weiter schlimm. ;)
    Allerdings musste ich etwas warten, da kein Full_Size da war aber nach ein paar Minuten kam ein dunkelblauer Chevy Traverse um die Ecke. Wie sich später rausstellte, war die Aussage, dass es ein 4WD wäre zwar gelogen aber anspruchsvollere Pisten hatte ich ohnehin nicht vor.


    Das M-Resort wäre echt ein nettes Hotel, wenn es denn in Las Vegas wäre und nicht mitten in der Pampa. Das Zimmer war klasse und beim Black Jack haben sie mich fast 200$ gewinnen lassen. So kann es weiter gehen ;)


    6.1.13 Versteinertes Holz


    Am nächsten Morgen zeigte der Blick aus dem Zimmer strahlend blauen Himmel und Sonnenschein – wie bestellt. Allerdings war ich schon etwas überrascht, als ich vor die Tür kam und es gegen 10:00h gerade mal um die 5°C hatte.
    Zum Frühstück war ich im „Hash House a Go Go und hatte das „World Famous Sage Fried Chicken Benedict“. Was soll ich sagen - man konnte so gerade davon satt werden



    Nachdem ich mein Gepäck noch etwas umverteilt hatte, um es von 'Flugkonfiguration' auf 'Autokonfiguration' umzustellen, ging es los. Auf der Strecke am Hoover Dam vorbei und weiter bis Kingman hatte ich teilweise das Gefühl alleine auf der Welt zu sein Sonntag morgens hält sich der Verkehr doch in engen Grenzen. In Holbrook hatte ich am Vorabend noch das Globetrotter Inn gebucht. Ein nettes kleines Motel, dass von einem Paar aus Tirol betrieben wird. Dort habe ich nur schnelle mein Gepäck abgeladen und bin weiter zum Petrified Forest NP gefahren. Nach meiner Uhr hatte ich noch ca. 21/2 Stunden Zeit bis zum Sonnenuntergang. Das sollte reichen für eine entspannte Runde zu ein paar Aussichtspunkten. Leider hatte ich vergessen dass es im Winter ja eine Stunde Zeitunterschied zwischen Nevada und Arizona gibt. Also wurden es etwas weniger Aussichtspunkte. Macht ja nichts. Ich war ja schon mal hier.


    Die versteinerten Bäume rund ums Vistor Center habe ich ausgelassen und bin gleich bis zur Blue Mesa gefahren. Dort musste ich mich auch nicht ärgern, dass mir die eine Stunde fehlte, denn der Trail runter in die Badlands war so oder so für den Winter gesperrt wegen Glatteisgefahr. An den Nordhängen sah man auch tatsächlich hier und da noch etwas Schnee und Eis. Als habe ich nur die Aussicht nach Norden und hinunter in die Badlands genossen.




    Nächster Stop waren die Teepees und die umliegenden Hügel im schönsten Spätnachmittagslicht.




    Jetzt wurde es schon langsam knapp mit der Zeit. Also bin ich ohne weitere Stops in den nördlichen Teil des Parks auf der anderen Seite des Interstates gefahren, wo es ein paar nette rote Hügel gibt. Und siehe da – dort lag sogar Schnee!



    Als ich dort so vor mich hinknipste stand auf einmal ein Ranger neben mir, der mich freundlich aber bestimmt darauf hinwies, dass ich eigentlich schon seit 5 Minuten im Auto sitzen und zum Ausgang fahren sollte.
    Na gut!


    In Holbrook war ich noch schnell im Supermarkt, um mich mit den ersten lebenswichtigen Vorräten einzudecken (Bier, Bourbon, etc.) Dabei lachte mich in der heißen Theke ein leckeres krosses Grillhähnchen an, sprang nahezu ohne mein Zutun in den Einkaufswagen und riss dabei auch noch eine Schale Kartoffelsalat mit. Gut, dann gibt es wohl Abendessen im Hotel ;)
    Das Hähnchen war lecker, das Bier auch und der Bourbon zur Verdauung erst recht. Noch ein bisschen in die Glotze geschaut, dann fielen mir auch schon die Äuglein zu.

  • Frechheit! :no::D


    Wieso, ich finde das schön. Ist immer ein Aha Erlebnis wenn ich feststelle es gibt noch einen Reisebericht der fortgeführt wird.


    Allerdings schlägt bei mir manchmal Alzheimer zu. Bei der Fortsetzung des Südafrikaberichtes hatte ich zuerst geglaubt das wäre in neuer Bericht und wunderte mich schon, dass zu letztes Jahr zweimal in Südafrika warst.

  • World Famous Sage Fried Chicken Benedict


    Das alles hast Du zum Frühstück verputzt :huch1::huch1:


    um es von 'Flugkonfiguration' auf 'Autokonfiguration' umzustellen


    Der Spruch gefällt mir, muß ich mir merken :D



    Was für ein wunderschönes Licht :seufz:


    Dabei lachte mich in der heißen Theke ein leckeres krosses Grillhähnchen an, sprang nahezu ohne mein Zutun in den Einkaufswagen und riss dabei auch noch eine Schale Kartoffelsalat mit.


    :D:D:D

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