Bodie State Historic Park

  • Die Ghosttown Bodie ist ein State Historic Park, Eintritt 7 $ pro Person

    Offizielle Website

    Bodie ist während des Goldrauschs entstanden und hatte zur Blütezeit 10.000 Einwohner. Die Stadt wurde nach Waterman S. Body (William Bodey) benannt, der in den Hügeln nördlich des Mono Lake Gold gefunden hatte.


    Hier ein paar Impressionen



















    In den Häusern steht oft noch das alte Mobiliar. Leider kann man das fast nicht erkennen, da die Fenster sehr schmutzig sind.









    Interessant war das Museum











    Hier noch ein paar Schwarz-Weiß-Spielereien







  • Ich hätte noch ein paar Bilder von Bodie im Schnee anzubieten. Ich fand es klasse dort, vor allem weil ich danke des Schnees und der Tatsache, dass man wegen gesperrter Zufahrt ca. 2 km laufen musste, um hin zu kommen, den Ort über 2 Stunden für mich alleine hatte.










    Und zum Abschluss noch ein bisschen was auf alt getrimmtes.




    Fazit: Wer in der Gegend vorbei kommt, sollte einen Besuch einplanen.

  • Ich hätte noch eine schöne Alternative für die Anfahrt, sofern Du Zeit hast

    Wir sind von Bridgeport aus gefahren, zuerst zur Chemung Mine, dann Masonic und dann über die Berge nach Bodie.



    oder

    KLICK

    Hier ein Auszug aus dem Reisebericht:

    Wir fuhren weiter nach Bridgeport und dort auf die 182.



    Kurze Zeit später ging es rechts auf die Masonic Road, eine Gravelroad. Wir folgten dem GPS und bald kam die Chemung Mine in Sicht. Oha, trotz der frühen Stunde standen da schon zwei Autos, na egal. Wir parkten unten und liefen los. Wir hörten immer jemanden reden, werden wohl die anderen Besucher sein. Wir sahen uns in der alten Mill um. War schon ganz schön ausgeräubert.









    Dann wollten wir zu den weiteren Häusern gehen, wo die Autos parkten. Da bellte plötzlich ein Hund, sehr unfreundlich. Er stand neben dem alten Haus, dahinter sahen wir einen Typen sitzen. Ich schrie nach oben, er soll gefälligst seinen Hund zurückhalten, was er auch tat. Wir marschierten hoch und sahen die Bescherung. Die beiden Autos gehörten drei Amis, die hier in den Häusern campierten und drei riesige Hunde dabei hatten, von denen uns zwei heftig anbellten und anknurrten. Rund um die Autos war alles voller Hundescheiße, ja so möchte ich mein Wochenende auch gerne verbringen

    Ich maulte was auf bayerisch

    Richtung den netten drei Herren, die im Kreis saßen und ihre Hunde festhielten. Natürlich spielte ein Radio, denn sowas braucht man, um die Ruhe der Natur richtig genießen zu können

    Wir ließen die Bande rechts liegen und sahen uns weiter um.





    Dann stiegen wir hinten über die Abraumhalde nach unten, um nicht nochmal an den drei Trotteln vorbei zu müssen.

    Alle Bilder der Chemung Mine gibt es hier



    Nun ging es weiter nach Masonic.







    Wo laut GPS Masonic sein sollte war .... nix. Wir fuhren noch weiter und kamen zu einer schönen Mine.





    Alle Bilder von Masonic gibt es hier



    Beim Rückweg sahen wir dann auch die Überreste des eigentlichen Masonic, war wirklich nicht mehr viel und sehr versteckt.

    Hier in der Gegend herbstelte es schon ganz schön







    Jetzt aber ab nach Bodie. Bevor wir wieder alles zurückfahren mußten und dann außen rum, entschieden wir uns über die Berge zu fahren.



    Die 4WD Strecke war teilweise haarig, so daß wir oft nur Schritt fahren konnten. Aber endlich sahen wir Bodie vor uns liegen. Größer als gedacht.



  • Tag 15 (05.09.2015): Bodie - Eine Reise zu längst vergangenen Tagen


    "Nothing endures but change.
    Bodie has endured, but not without change from the elements and decay of time."
    (Infotafel in Bodie)


    Von Anfang an wollte ich unbedingt nach Bodie und die Geisterstadt war direkt zu Beginn fester Bestandteil aller Planungsversuche. In der ersten Phase wollte ich von San Francisco aus über den Sonora Pass nach Bodie fahren und dann über den Tioga Pass und das Yosemite Valley zurück nach San Francisco... Als Tagesausflug. Das war natürlich völlig utopisch und irgendwann habe ich eine vernünftige Lösung für alles gefunden. Gott sei Dank. Ich wollte unbedingt eine alten Western Geisterstadt sehen und die ganzen Kleinen haben mich von den Bildern her alle nicht überzeugt. Zumal die meisten Autoren der Reiseberichte von denen auch enttäuscht waren. Das Ergebnis stand schnell fest: Ich muss nach Bodie, der größten und besterhaltensten Geisterstadt der USA. Das wird der bisher mit Abstand längste Bericht von mir mit unverschämt vielen Fotos, aber ich kann mich einfach nicht für ein paar wenige entscheiden. Ich hoffe ihr könnt mir das verzeihen, zumal es ja immerhin nicht soooo oft Berichte aus dem Bodie State Historic Park gibt.


    Der erste Blick auf diesen Ort fesselt mich sofort und ich bin hin und weg. Wir können direkt zum Kassenhaus durchfahren und unsere 3$ Eintritt bezahlen, es ist fast nichts los hier. Das liegt wohl daran, dass diese Gegend nicht gerade ein Touristen Hotspot ist und Bodie auch nicht so einfach erreichbar ist.





    Wir parken auf dem Parkplatz und laufen los. Die ersten Gebäude stehen relativ weit auseinander verstreut in der Gegend rum und ... brrrrrrr... Ja, 18°C sind schon etwas anderes als über 40°C. Mit meinem Shirt und meiner kurzen Hose friere ich in der Sonne zwar noch nicht wirklich, aber frisch ist es schon, zumindest wenn ein Windzug kommt.








    In viele der Gebäude kann man reinsehen und es sieht noch genauso aus wie zu dem Zeitpunkt, als der Ort fluchtartig verlassen wurde. Ihr werdet von diesen Bildern noch zahlreiche zu sehen bekommen, ich hoffe ihr langweilt euch nicht zu schnell.



    Wie die meisten anderen Geisterstädte auch, ist Bodie zur Zeit des Goldrauschs entstanden, genauer gesagt im Jahr 1860. Der letzte Einwohner verließ den Ort in den 1940er Jahren, als das Goldvorkommen erschöpft war und die Lebensgrundlage des Ortes weggefallen war. In dieser kurzen Zeitspanne von nur ca. 80 Jahren hat Bodie eine erstaunliche Entwicklung durchlebt, denn zu seiner besten Zeit lebten hier über 5.000 Menschen, was die Stadt damals zu einer der größten in Kalifornien machte. Es gab allein drei Brauereien, die die 65 Saloons entlang der Main Street versorgt haben, sowie alles, was man damals zum Leben brauchte.












    Das Leben war hart in Bodie. Zum einen waren (und sind) die klimatischen Bedingungen nicht besonders Lebensfreundlich und im Winter ist der Ort abgeschnitten von jeder Zivilisation. Die kühle, trockene und sehr dünne Luft (Bodie liegt auf einer Höhe von 2554 Metern) trägt allerdings dazu bei, dass die Stadt noch heute so gut erhalten ist und der Verfall nur sehr langsam voran schreitet.


    Zudem galt Bodie als eine der wildesten und gesetzlosesten Städte des wilden Westens. Kein Tag verging, an dem nicht die ein oder andere Person erschossen wurde oder eine Postkutsche überfallen wurde. Ein kleines Mädchen soll vor ihrem Umzug nach Bodie gesagt haben: "Goodbye God, I'm going to Bodie".










    Toiletten in dem Sinne gab es damals noch nicht, aber die Häuser hatten alle eine kleine Hütte im "Garten", in der das Geschäft verrichtet werden konnte. Angenehm gerochen hat es in der Stadt mit Sicherheit nicht.



    Die meisten Wohnhäuser wurden so belassen, wie sie beim Verlassen des Ortes vorgefunden wurden. Die Einrichtung ist teilweise noch vollständig vorhanden. Schon komisch... Wie müssen sich die ehemaligen Besitzer dieser Häuser bei dem Gedanken fühlen, dass heute jeden Tag Touristen durch die Scheiben ihrer Wohn- und Schlafzimmer gaffen und sich darüber amüsieren, was für furchtbare Tapeten es damals so gab (Und zugegebenermaßen heute noch gibt)? Ein paar der ehemaligen, damals jungen, Einwohner dürften heute durchaus noch leben.











  • Tag 15 (05.09.2015): Bodie - Eine Reise zu längst vergangenen Tagen Teil 2


    Warum sind all diese Menschen so fluchtartig abgehauen, dass sie sämtliche Einrichtung und volle Regale hinterlassen haben? Keiner weiß das so genau. Der ganze Dreck und der Verfall sind die einzigen Zeugen wie viel Zeit seitdem vergangen ist. Irgendwie ein sehr bedrückendes, seltsam emotionales Gefühl.






    Absolut faszinierend fanden wir einen Blick in die Schule. Auch der Klassenraum ist noch komplett eingerichtet, so, als wäre die letzte Schulstunde des Tages vor wenigen Minuten erst zuende gewesen. Auf der Europa Landkarte an der Wand ist Deutschland noch eine ganze Ecke größer als heutzutage. Außerdem fällt auf, dass auch die kleinsten schon mit dem Leben in den Minen vertraut gemacht wurden, so steht auf dem Tisch ein Modell aus dem Bergbau.







    Bodie hat bereits zwei verheerende Feuer hinter sich. Das erste im Sommer 1892 zerstörte bereits weite Teile, aber die Stadt konnte sich schnell von der Katastrophe erholen. Das zweite große Feuer zerstörte weite Teile der Stadt im Jahr 1932 und hinterließ nur die Gebäude im Stadtzentrum, die auch heute noch bestehen. Das sind lediglich ca. 8% der damaligen Stadt und daran sieht man, wie groß Bodie zu seiner Glanzzeit tatsächlich war.













    Eines der wenigen Backsteingebäude der Stadt ist Bodies Hotel. Auf den ersten Blick habe ich den Verdacht, dass es sich um einen Saloon handelt, da liege ich allerdings falsch, wie mir ein Schild im inneren mitteilt. Der Gastraum ist sehr gut erhalten und verschafft einen schönen Eindruck von dem Leben damals... Jetzt ne Runde Billard wär schon cool! :smile:











    HA! Jetzt habe ich den Saloon und den Liquor Store aber gefunden!





    Ich persönlich finde es toll, dass es hier wirklich NUR die alten Gebäude gibt und keine nachträglich hinzugefügten, zum Beispiel moderne Souveniershops oder ähnliches. Das würde nun wirklich überhaupt nicht passen und dem Ort eines an Charme kosten. Es gibt allerdings eine Art Museum in einem der alten Häuser. Hier werden Einzelteile aus den Häusern aufbewahrt, die zu schade und wertvoll sind, um sie dem natürlichen Fall zu überlassen. Dazu gehören alte Zeitungen, Geld der "Bodie Bank" und alte Fotoalben.








  • Tag 15 (05.09.2015): Bodie - Eine Reise zu längst vergangenen Tagen Teil 3


    Bodie verfügte außerdem über zwei Leichenkutschen, die tatsächlich jeden Tag im Einsatz waren.



    In dem Teil von Bodie befinden sich eine Menge alter Geräte und verfallene Autos aus einem anderen Zeitalter. Es ist toll hier einfach über die Wiese zu laufen und die verschiedenen alten Gegenstände zu entdecken.











    Die letzten Bilder, von denen ich mich nicht trennen konnte, werfe ich jetzt einfach mal unkommentiert hinterher! Ich möchte mich nur eben noch über die Menschheit aufregen, denn in die Kirche durfte man früher sogar rein. Das gehört allerdings der Vergangenheit an, weil irgendwelche Leute wieder der Meinung waren alles zerstören zu müssen. Wie KANN MAN nur auf die Idee kommen etwas so altes und wundervolles so respektlos zu verschandeln? Ich verstehe es einfach nicht.

























    Jetzt habe ich euch tatsächlich mal eben über 110 Bilder an den Kopf geknallt Oh man. Jetzt bin ich aber erstmal fertig! :huch3::smile:


    Wir verbringen fast zwei Stunden in Bodie, dann müssen wir uns verabschieden, denn um 18 Uhr schließen hier die Tore. Das ist auch besser so, nicht das hier irgendjemand Nachts etwas kaputt macht oder mitgehen lässt. Menschen sind ja bekanntlich problemlos dazu in der Lage. Wir sind froh darüber, doch noch relativ viel Zeit gehabt zu haben, denn in einer Stunde kommt man hier nicht komplett rum und ich finde, jedes einzelne Gebäude verdient es, genauer betrachtet zu werden.
    Ich bin emotional irgendwie total bewegt von den Einblicken in das frühere Leben im wilden Wesen und muss darüber jetzt erstmal nachdenken. Der Besuch hat mir noch wesentlich besser gefallen als erwartet und ich werde definitiv wieder kommen und mir das alles ein weiteres mal ansehen.


    Jetzt muss ich aber zugeben, dass ich langsam doch ein wenig friere, auch wenn die Sonne noch scheint. Man merkt hier auf jedenfall deutlich, dass es Abend ist und langsam aber sicher schon auf den Herbst zugeht. Wir fahren entspannt zurück nach Lee Vining und checken zunächst mal in Murphys Motel ein.

  • Bodie hat uns auf jeden Fall extrem gut gefallen, da es nicht künstlich renoviert wird, sondern nur vor dem Verfall geschützt wird. Das macht diese Geisterstadt so besonders :)


    Viele Grüße

    Michael & Sandra

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