Das Colorado Plateau und die Flucht vor dem Wetter

  • Wobei ich es ja schon geschrieben habe:


    Nicht, dass sich noch jemand mit Riesenerwartungen auf die Suche nach diesem Canyon macht :smile:

    waere nur mal irgendwann was, wenn man in der Gegend halt schon alles erwandert hat.
    Aber da mir da noch so viele Sachen fehlen, wird das noch eine halbe Ewigkeit dauern :)

  • 11.05.2011 Ein Wash ohne Namen - Catstair Canyon - Paria Badlands


    Heute morgen schien es auf den ersten Blick so, als ob wir endlich Glück hätten mit dem Wetter. Aber erst war mal Frühstück im Motel und ein Einkauf bei Safeway angesagt. Für heute war eigentlich die Höhe 5770 an der Cottonwood Canyon Road geplant.


    Doch kaum an dieser angekommen hing eine riesige schwarze Regenwolke direkt über der CCR. Und Regen ist auf einer Clay Road nun mal nicht das Optimale. So entschieden wir uns gegen die Wanderung.


    Statt dessen fuhren wir noch ein Stück auf der 89 bevor wir auf eine kurze Dirtroad nördlich des Highway abbogen. Dort wanderten wir in einem Wash der uns von einem Einheimischen empfohlen wurde. Die Farben dort waren wunderschön, doch leider spielte die Sonne nicht richtig mit. Nichts desto trotz hat uns der Wash richtig gut gefallen. Beim richtigen Licht wäre er sogar traumhaft gewesen.










    Danach erkundeten wir noch den Catstair Canyon. Dieser Canyon verfügt sogar über einen offiziell ausgeschilderten Trailhead direkt an der 89. Der Canyon an sich ist eigentlich ganz schön, nur ist er leider so kurz dass sich diese Wanderung eigentlich kaum lohnt. Am Eingang findet man ein paar Petroglyphen, doch auch solche findet man woanders in größerer Häufung. Leider wußten wir zum damaligen Zeitpunkt noch nichts vom Westteil des Canyons wo die interessanten Autowracks liegen. :wut2:





    Danach statteten wir dem Paria Movie Set einen Besuch ab. Am Parkplatz an welchen die Dirtroad beginnt befindet sich ein Denkmal zu Ehren der allerersten Siedlung Pahrea.



    Die Dirtroad war in hervorragenenden Zustand und problemlos bis auf den letzten Teil sogar mit einem PKW zu befahren.



    Das Movieset ist ja vor Jahren abgebrannt und so sieht es heute hier nur noch so aus:



    Aber die Badlands drumherum sind ein herrlicher Anblick und alleine schon die Fahrt hierher wert. Kurzzeitig spielte sogar mal die Sonne mit.




    Zum Campen war es uns immer noch zu kalt, also machten wir uns wieder auf Motel-Suche. Auch heute hatten wir mit dem Preis richtig Glück und ergatterten für $59 ein Zimmer im Page Boy Motel. Das Motel kann man echt empfehlen. Günstiger als die gängigen Ketten und die Zimmer sind so um einen Innenhof mit dem Pool gruppiert, dass jedes Zimmer eine Terrasse hat. Das Abendessen holten wir uns diesmal bei Safeway. Denn ich hatte es vorgestern beim zwölfen USA Aufenthalt endlich mal geschafft mir eine Safeway Club Karte zu holen,

  • Sehr schön, schade, Ihr den Westteil des Catstair Canyon noch nicht kanntet, dann eben beim nächsten Mal ;)


    Passend zum Spencer Trail vorgestern, hättet ihr noch Spencers Mining Camp ansehen können, nachdem Ihr schon in Old Paria gewesen seid KLICK

  • Na ich hoffe Ihr kommt bei dem Tempo noch alle hinterher. Denn der nächste Tag ist ein, in meinen Augen absolutes Highlight. Dieses Gebiet gehört bei meiner persönlichen Skala zu den Top 5 Gebieten die ich bisher gesehen habe. Die Rede ist vom langen Weg zum Yellow Rock. Also nicht der direkte Aufstieg, sondern der Weg vom Paria River über den Red Top und das Yellow Rock Valley.

  • 12.05.2011


    Bereits im Jahr 2010 waren wir auf dem Yellow Rock. Von dort oben konnten wir erkennen, dass nicht nur der Yellow Rock selbst in den traumhaftesten Farben strahlt sondern das ganze Valley bis hinüber zum Red Top. So war schnell klar, dass wir dieses Gebiet unbedingt erkunden wollten. Und so entschieden wir uns dieses Jahr nicht den direkten, kurzen Weg auf den Yellow Rock zu wählen, sondern die im Buch von Peter F. Schäfer beschriebe Wanderung durch das Yellow Rock Valley.


    Also machten wir uns auf den Weg zum Paria Box Canyon. Der Trailhead befindet sich ca. bei Meile 11,8 an der Cottonwood Canyon Road. Man sollte sich vorher unbedingt erkundigen wie tief der Paria River ist, denn er muss mehrmals durchquert werden und das hieß bei uns teilweise ab ins knietiefe Wasser. Im Optimalfall hat man also Wadding Boots und Bergschuhe dabei.


    Der erste Anblick es Paria Box Canyons:



    Kurz bevor sich der Canyon wieder weitet sieht man rechts eine natürliche Felsrampe nach oben führen. Dort führte uns der Weg hinauf. In einigen Berichten hatte ich gelesen, das sich manche schwer taten, den Weg nach oben zu finden. Fanden wir allerdings gar nicht. Hier kann man gut erkennen wo man aus dem Canyon raus muss. Dort wo ziemlich weit links im Bild eine nach rechts geneigte Felsrampe zu sehen ist, geht es aus dem Canyon raus:




    Der Blick zurück zum Paria River:



    Als wir das erste Felsmassiv auf dem Plateau umrundet hatten war der Blick auf den tiefroten Red Top frei. Dort angekommen genossen wir erst einmal bei einer Brotzeit die unglaubliche Aussicht die vom Red Top über das „Hochtal“ bis hinüber zum Yellow Rock reichte.





    Zweiter Teil folgt gleich...

  • Dann machten wir uns auf den Weg das Tal zu durchqueren. Die ganze Wegstrecke hinüber bis zum Yellow Rock bietet die wundervollsten Anblicke und immer wieder gibt es neue traumhafte Anblicke zu entdecken.





    Und die Krönung war dann die Kuppe des Yellow Rock selbst die in gelb, weiß, orange und rot erstrahlte. Ehrlich gesagt, unserer Meinung nach braucht sich dieses Gebiet mit Sicherheit nicht hinter Zielen wie den Coyote Buttes South und Coyote Buttes North oder der White Pocket verstecken.





    Ein Blick zurück auf das durchquerte Hochtal:



    Dann machten wir uns daran die Kuppe des Yellow Rock zu besteigen. Der Rundblick von hier oben ist einfach gigantisch. Auch den Castle Rock hat man von hier wunderbar im Blick:








    Dann hieß es leider Abschied nehmen und wir machten uns auf dem Weg zurück zum Cottonwood Creek:



    Dabei kamen uns insgesamt 6 Leute entgegen. Der Yellow Rock ist also sicherlich kein Geheimtipp mehr. Im Yellow Rock Valley hingegen waren wir komplett alleine. Das war auch gut so, denn ich hatte es bei dieser Wanderung geschafft mir meine Trekkinghose von vorne am Reisverschluß bis komplett hinten aufzureissen.


    Nach dem Abstieg zurück in den Cottonwood Canyon folgte dann der einzige Negativpunkt dieser Wanderung: Die mehr als 3 km lange Wanderung durch den Wash des Cottonwood Creek zurück zum Auto. Abweichend von der Beschreibung im Buch "Wandern im Südwesten" würden wir nächstes Mal das Auto daher eher am Trailhead des Yellow Rock parken. Dann hat man diesen extrem langweiligen Weg am Anfang und ist direkt nach dem „Höhepunkt“ wider am Auto. Optimal wäre natürlich ein Shuttle (ein Auto am Paria Box Trailhead und eins am Yellow Rock Trailhead.


    Nach mehr als 14km kamen wir dann nach insgesamt 7,5 Stunden wieder am Auto an. Eine Warnung: Genung Wasser mitnehmen! Wir hatten mehr als 3 Liter pro Person und kamen sprichwörtlich mit dem letzten Tropfen am Auto an. Wer flott wandert kann diese Wanderung eventuell auch in 5 Stunden schaffen. Aber ehrlich gesagt, das würde der Schönheit diese Gebietes in keinster Weise gerecht werden.


    Danach fuhren wir noch zum Stud Horse Point. Doch leider hatten wir das beste Licht schon verpasst und die Hoodoos lagen bereits im Schatten. Schade, aber nach diesem traumhaften Tag war uns das egal.





    Und somit ging ein wundervoller Tag zuende.

  • 13.05.2011 Jim Albright zum Zweiten und Rimrock Hoodoos


    Eigentlich wollten wir heute die Höhe 5770 erklimmen. Doch die Wanderung von gestern steckte uns noch in den Knochen und für morgen war wieder eine knapp 19km lange Wanderung geplant. Also entschieden wir uns spontan diesen Tag etwas relaxter anzugehen.


    Da wir vor zwei Tagen den Jim Albright Canyon auf Grund des Wetters nicht zu Ende „erwandern“ konnten fuhren wir nochmals dorthin. Der Canyon hat im hinteren Teil einige nette Narrows. Allerdings nichts was einem so richtig vom Hocker reist, wer echtes Slot-Feeling erwartet wird enttäuscht werden. Wer allerdings eine nette Wanderung mit lediglich einer guten Stunde Zeitbedarf sucht und eh gerade in der Nähe der Paria Contact Station ist sollte sich den Canyon ruhig mal anschauen. Gerade die Nähe zur Contact Station macht dies zu einem interessanten Ziel nach der Lotterie.






    Falls sich jemand fragt woher der Name Jim Albright Canyon kommt (der übrigens beim BLM unbekannt ist - im Gegensatz zu manchen Einheimischen):



    Achja beim Thema Paria Contact Station fällt mir gerade noch was ein. Wenn sich jemand fragt wieviel Leute damals so bei der Lotterie waren:




    Danach wollten wir nochmals zu den Rimrocks. Wir hatten nämlich auf einer Karte die es mittlerweile in der Contact Station als Kopie gibt nocht eine weitere Rimrocks Gruppe eingezeichnet gesehen, die sich westlich von der befand, die wir bereits besucht hatten. Ein Fehler hier dem BLM zu vertrauen. Magere 4 Hoodoos verbargen sich in dieser Gruppe. Dieser Hike war defintiv die Anstrengung nicht wert. Bezüglich Rimrocks können wir nur empfehlen die Beschreibung von Steffen Synnatschke zu befolgen. Das einzige was diese Hoodoo Gruppe interessant macht, ist die Tatsache, dass man an dieser Stelle relativ gefahrlos auf das Plateau oberhalb kommen kann. Enttäuscht traten wir wieder den Rückweg an.




    Nach einem Zwischenstopp beim WalMart in Page führte uns die Strecke über Kayenta (Stopp bei Burger King) vorbei am M.V. (welches wir ausliesen, da wir schon zweimal hier waren) bis nach Blanding wo wir im Motel eincheckten. Den Namen des Motels habe ich leider vergessen.



  • Schöne Bilder, tolle Eindrücke.
    Einiges kennt man, aber einiges nicht. Sehr interessant.


    Finde ich sehr schade, dass das Movie Set abgebrannt ist. Mein Sohn liebte diese Location. Ich habe ihm viele Geschichten rundherum erzählt. Zwar nicht alles realistisch, aber es hat ihn doch sehr fasziniert. Die Landschaft ist nach wie vor wunderbar.



    Joe

  • Eine wunderbare Gegend (wobei mir das hier alles ein kleines bisschen zu schnell geht - so fix kann ich gar nicht mitlesen und die ganzen Eindrücke verdauen ...)


    Aber ich finde das super, dass Du so viele von den Stellen hier vorstellst, die auf unserer diesjährigen Liste stehen :D :D


    Rimrock Hoodoos kannte ich noch nicht, aber gefällt mir :)
    Vom Nautilus hab ich schon gehört und Bilder gesehen - der steht auch auf unserer ToDo Liste dieses Jahr - worin ich mich durch Deine Bilder bestätigt sehe - einfach nur schöööön
    Und auch den Yellow Rock wollen wir angehen - wobei ich da an anderen Stellen von 3 Stunden Wanderung gelesen hatte?

    Wie waren denn die Zimmer im Pageboy Motel? Ich hab da teilweise was von "Dreckloch" gehört, es soll aber wohl alles renoviert werden?


    Lg, Elke

  • Hallo Elke,


    Ok ich werde langsamer machen :)


    Yellow Rock gibt es zwei Varianten. Einen relativ direkten Aufstieg. Da würde ich Minimum zwei Stunden, mit genießen und fotografieren drei Stunden veranschlagen. Ich denke mal dass Du diese kurze Variante meinst. Die Wanderung über Red Top ist ca 15 km lang und in dem Gelände schaffst Du keinen 5km/h Schnitt. Peter F. Schäfer veranschlagt als absolute Untergrenze wenn ich mich richtig erinnere 5 Std.


    Page Boy war echt ok, vor allem der Terassenzugang war Klasse.

  • 14.05.2011 Butler Wash Ruins - Mule Canyon Ruins


    Heute stand eigentlich der Chesler Park – Joint Trail Hike auf dem Programm. Allerdings präsentierte sich der Himmel über dem Canyonlands pünktlich als wir dort ankamen grau und wolkenverhangen. Was tun? Der Chesler Park war einer der Hikes, auf die wir uns am meisten gefreut hatten und nun bei grauen, wolkenverhangenen Himmel. Das hatte dieser Hike nicht verdient. Außerdem war der Hike insgesamt 19km entlang. Sollte es also regnen wären wir im "Worst Case" 9,5 km vom Auto entfernt.


    Spontan entschieden wir uns die Route zu verändern, denn für morgen sagte die Wettervorhersage im Canyonlands Visitor Center strahlend blauen Himmel. Während wir so überlegten und das Wetter beobachteten sahen wir, dass einige Meilen weiter im Süden der Horizont einige blaue Stellen zeigte. Also entschieden wir uns spontan zurück nach Blanding zurückzufahren um dort spontan einen Hike zu suchen.


    Auf dem Weg dorthin ließen wir uns noch leckeren Chai Latte im Juice Cafe Monticello schmecken. Ein nettes gemütliches Kaffee. Wer also einen kurzen Stopp auf dem Weg von/zum Canyonlands sucht.... In Blanding brachte uns dann ein Besuch im Visitor Center auf die Idee was wir mit dem Tag noch anfangen konnten. Und so machten wir uns auf den Weg zum Butler Wash. Denn dort sollte sich die Ballroom Cave befinden. Und dieser Hike lohnte sich wirklich. Durch einen schönen, grün bewachsenen Wash führte der einfach zu gehende Weg in einen Seitenwash des Butler Wash.




    Die Ballroom Cave ist eine Ruine der Anasazi. Die Ruine selbst ist zwar nicht mehr so gut erhalten (es stehen nur noch einige Mauern), aber die Lage ist einfach wunderschön. In einer riesigen Alkove deren Dimensionen fast nicht auf ein Foto zu bekommen sind befinden sich Überreste der Behausung.


    Man sieht. Selbst bei 11mm Brennweite ist die Höhle nicht auf das Bild zu bekommen:




    Die Besonderheit an der Ballroom Cave: Im hinteren Teil schließen sich noch zwei Höhlen an, die tief in den Fels gehen. Auch diese wurden von den Anasazi genutzt, wie diese Mauerreste beweisen:



    Auch wenn die Überreste nicht mehr so extrem gut erhalten sind, so machen die Lage und die Größe dieses Ziel wirklich lohnenswert.




    Danach besuchten wir noch die Mule Canyon Ruins. Bei weitem nicht so sehenswert wie die Ballroom Cave, aber dadurch, dass sie direkt am UT-95 liegt ein lohnenswerter Stopp für jeden der gerade hier unterwegs ist (fährt man z.B. zum Natural Bridges N.M. kommt man direkt daran vorbei).





    Obwohl wir beide nicht so die Ruinenfans sind, waren beides Ziele, die uns richtig gut gefallen haben.

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