Reisebericht Nordperu 2017: Auf den Spuren alter Kulturen

  • Mochekultur



    Mal wieder etwas Theorie: Die Moche-Kultur bestand zwischen dem 1. und 8. Jahrhundert nach Christus an der Nordküste Perus.

    Die Moche verfügten über eine ausgeprägte Technologie der Metallverarbeitung.

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    Foto aus Besuch Brüning-Sammlung in Hamburg Dezember 2016


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    Foto aus Besuch Brüning-Sammlung in Hamburg Dezember 2016


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    Gesehen im Brüning-Museum Lambayeque, Peru


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    Gesehen im Brüning-Museum Lambayeque, Peru


    Neben Gold und Silber wurde auch Kupfer verarbeitet.

    Die Moche beherrschten auch die Technik der Legierung von Kupfer und stellten so hervorragende vergoldete Kupfergegenstände her. Mit einer Technologie, die der im 18 Jahrhundert in Europa entwickelten Technik der Calvanisierung in nichts nach stand.

    Diese Gold-Kupfer-Legierung wurde tumbaga genannt. Diese Technik wanden später auch die Nachfolgekulturen Sican und Chimu an und schufen unglaubliche Mengen an Gegenständen aus tumbaga.

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    Foto aus Besuch Brüning-Sammlung in Hamburg Dezember 2016


    Wie auch die spanischen Eroberer feststellen mussten:

    Denn als sie die kostbaren Dinge einschmolzen, die ihnen der gefangene Inka Atahualpa als Lösegeld nach Cajamarca liefern ließ, bemerken sie voller Enttäuschung, das nicht alle Objekte aus reinen Gold waren.


    Was für die alten Kulturen Perus kein Problem war. :zuck: Ihnen ging es nie um das "Edelmetall" Gold an sich, sondern immer um die Schaffung religiöser und/oder weltlicher Kultgegenstände. Neben Metallen wurde auch Holz, Muscheln, Keramiken, Vogelfedern zur Schaffung entsprechenden Gegenstände verwendet. Eben alles, was entweder gut aussah, selten war oder einen hohen Symbolcharakter hatte.

  • Auch die Keramiken der Moche sind bemerkenswert. Es wurden viele Objekte in Form von fantasievollen Figuren oder Sagengestalten geschaffen. Aber auch Darstellungen des alltäglichen Lebens, Krieger, Musikanten und sexuelle Darstellungen.

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    Foto aus Besuch Brüning-Sammlung in Hamburg Dezember 2016


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    Foto aus Besuch Brüning-Sammlung in Hamburg Dezember 2016


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    Foto aus Besuch Brüning-Sammlung in Hamburg Dezember 2016


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    Gesehen im Brüning-Museum, Lambayeque, Peru


    Besonders eindrucksvoll sind Keramikgefäße in Form von Köpfen als Porträts tatsächlich lebender Personen.

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    Gesehen im Museo Huacas de Moche, Trujillo

    Da dort Fotoverbot galt, abfotografiert von einem Aushang/Prospekt vor dem Eingang des Museums ;-))



    Die Moche entwickelten auch eine ausgeklügelte Ackerbautechnik und ein Terrassierungs- und Bewässerungssystems, womit das Wasser aus dem Hochland der Anden in der wüstenhaften Region des Rio Moche verteilt wurde und zwei bis drei Ernten im Jahr ermöglichte.
    Soweit die Theorie.


    Wir werden später nahe Trujillo bei der Huaca de Luna im Zentrum ihres Reiches nochmals auf die Moche zurück kommen.

  • Alleingang zum Herrn von Sipan


    Morgens um 8 Uhr fährt das Rotel los. Ohne uns.

    Wir laufen zum Museum des Herrn von Sipan, das keine 5 Minuten entfernt ist.

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    Dort ist noch nichts los. Öffnung ist erst um 9 Uhr.

    Also schlendern wir durch die Straßen Richtung Markt und beobachten das morgendliche Treiben.


    Da werden neben der Straße Fahrräder repariert, der Metzger steht in seinem Ladeneingang und wartet auf Kundschaft, in den Straßen flitzen unaufhörlich die Mototaxis umher, ein Lasten-Mototaxi wird entladen, ein Fischhändler zeigt uns stolz seine Fische.

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  • Die Menschen sind unglaublich offen und freundlich uns gegenüber. Fordern uns teils sogar regelrecht auf, ein Foto von Ihnen zu machen.

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    Ein Lastwagen steht am Straßenrand. Die Ladefläche voller Kisten mit gerupften Hühnern. Kopf nach unten dicht an dicht ragen die Beine in die Luft.

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    Auf dem Markt herrscht noch Ruhe. Nur wenige Kunden sind unterwegs.

    An einem Saftstand sind bereits in mehreren Etagen die mit verschiedenen Säften gefüllten Gläser gestapelt und warten auf Käufer.

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    An einer Hauswand entlang stehen viele Menschen mit Kartons an. Was passiert da ? In allen Kartons sind Küken. Diese werden hier geimpft. Wir könnten uns noch stundenlang einfach so durch die Straßen treiben lassen. :love:

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  • Aber so langsam wird es Zeit, zum Eingang des Museums zurück zu kehren. Wir sind kurz nach 9 Uhr die ersten Besucher des Tages. Nach dem Kauf der Eintrittskarten direkt am Eingangstor laufen wir über den Parkplatz zum Eingang. Vorher müssen wir aber noch neben dem Gebäude hinab ins Untergeschoss. Hier sind alle Fotoapparate und Handys abzugeben und werden in Schließfächern eingeschlossen. Fotografieren ist verboten im Innern.


    Das Museum ist in seiner Architektur der Huaca Rajada nahe dem Ort Sipan nachempfunden, dem Fundort der Gräber der Herren von Sipan. Folgerichtig ist der Eingang hoch oben am Gebäude nur über einer Rampe zu erreichen. Wir schreiten über die Rampe nach oben.

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    Das Bild ist nach unserem Besuch entstanden. Man sieht hier den ebenerdigen Ausgang. Rechts im Bild die ein Teil der langgezogenen Rampe, die man hoch geht zum oben liegenden Eingang.


    Am Eingang werden wir erst in einen Raum mit Leinwand geleitet. Hier sehen wir einen Film zur Einführung. Wir verstehen zwar kein Spanisch, aber viele Bilder zeigen uns eine Animation der Huaca im ursprünglichen Zustand. Dazwischen immer wieder animierte Fabelwesen aus der Moche-Mythologie: Krabbenmann, Echsenmann und Spinnenmann. Wir werden diese Gestalten später im Museum auf Keramiken wiederfinden.


    Wir engagieren eine englischsprachige Museumsführerin. Ein junges australisch-polnisches Paar, das wir am morgen beim Hotel kennen gelernt haben, will heute ebenfalls das Museum besuchen. Wir laden sie ein, an unserer Führung teilzunehmen.

    Zunächst bekommen wir anhand mehrerer Schaubilder an den Wänden einen Einblick über die Ausdehnung des Moche-Reiches. Besonders deutlich wird anhand eines Reliefbildes der Küstenregion, dass die einzelnen Moche-Ansiedlungen immer in den Tälern der aus den Anden Richtig Pazifik fließenden Flüsse lagen.


    Dann erfahren wir einiges zur Ausgrabung und dem Grabfund. Hierzu ist ein eigener Raum eingerichtet. Kein Wunder bei der filmreifen Geschichte des Herganges:

    1987 war unter den Bewohnern des kleinen nordperuanischen Dorfes Sipan ein wahrer Goldrausch ausgebrochen, nachdem Grabräuber ein Grab mit reichen Beigaben gefunden hatten. Die von der Polizei beschlagnahmten Fundstücke (offensichtlich nur ein Bruchteil der Beigaben aus dem geplünderten Grab) ließen den Leiter des Brüning-Museums Walter Alva aufmerksam werden, der mit einer Rettungsgrabung an der Huaca begann.

    Der Grabungsort musste Tag und Nacht bewacht werden, da Raubgräber immer wieder versuchten in der Nacht Beute zu machen. Denn so wie die Huacas Schicht für Schicht immer wieder überbaut und so weiter in die Höhe gewachsen sind, wurden auch auf den Ebenen übereinander immer wieder herausragende Würdenträger bestattet. Zunächst wurde das geplünderte Grab untersucht und einige weitere Gegenstände gefunden.


    Dann findet Walter Alva mit seinem Team nach 4 Monaten Arbeit auf der östlichen Stufenplattform ein weiteres, prunkvoll ausgestattetes Grab.


    Das Grab des Senor von Sipan, wie die Wissenschaftler jenen Mann nannten. Dem Herrn von Sipan folgten mehrere Personen in den Tod: zwei Krieger, zwei Diener, wobei einem als Grabwächter die Füße abgetrennt wurden, drei jungen Frauen, ein junger Knabe, zwei Lamas und ein Hund. Dieses zusammen mit dem Herrscher bestattete Gefolge und die überaus zahlreichen und kostbaren Beigaben bestätigten die Vermutung der Wissenschaftler, auf das Grab eines wichtigen weltlichen Fürsten der Moche gestoßen zu sein. Die Ausstattung des Grabes des Senor – Begleiter, Hund, Lamas, Speisen und Getränke – belegen deutlich den Wunsch, es möge ihm in seinem jenseitigen Leben an nichts fehlen.


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    Abfotografiert von Postkarte, gekauft in Lambayeque nach dem Museumsbesuch


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    Abfotografiert von Postkarte, gekauft in Lambayeque nach dem Museumsbesuch


    Bei weiteren Grabungen in den folgenden Jahren wurde ebenfalls auf der östlichen Plattform ein weiteres intaktes großes Grab entdeckt. Hier wurde ein Mensch im Sarg gefunden sowie fünf Begleiter. Zwei Frauen, ein Mann, ein Kind und ein Hund. Die weniger reichhaltigen Grabbeigaben verdeutlichten die Rolle des Verstorbenen als Priester.


    Die Untersuchungen der östlichen Plattform gingen auch danach noch jahrelang weiter. Und tatsächlich, in einer älteren Ebene wurde ein weiteres großes Grab entdeckt. :daumen:


    Das Grab des „alten Herren von Sipan“.

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    Abfotografiert von Postkarte, gekauft in Lambayeque nach dem Museumsbesuch.

    (Wobei das Museum selbst keinen Shop hatte. Erst auf der anderen Straßenseite bei einem Händler fanden wir tatsächlich eine kleine Auswahl von Postkartenmotiven.... )


    Anhand der zahlreichen, prachtvollen Grabbeigaben wurde deutlich, dass dieser mehrere Generationen vor dem zunächst gefundenen Herrn von Sipan Verstorbene eine dreifache -militärische, zivile und religiöse- Macht ausübte. Dies zeigt den grundlegenden Wandel in der Mochekultur im Lauf der Zeit. Zunächst hatten die Priester auch die weltliche Macht in Personalunion. Später ging die Macht auf weltliche Herrscher über und die Priester waren diesem untergeordnet.

    Da diese Gräber erstmals systematisch erforscht werden konnten, hat man hier mehr über die Moche-Gesellschaft erfahren, als aus Tausenden von einzelnen Fundstücken der Moche-Kultur aus oft unbekannten Fundorten die ohne archäologischen Zusammenhang geborgen wurden und jetzt verstreut in den Museen zu finden sind.

  • Wir betreten jetzt den Raum mit den Funden aus dem Grab des Herrn von Sipan.

    Viele Artefakte aus vergoldetem Kupfer, die der Wächter des Grabes getragen hat.

    Aber auch Gürtelschnallen, Halsketten, Ohrringe des Herrschers. Filigran aus purem Gold gearbeitet.

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    Ohrschmuck (= "Ohrpflock" - bestehend aus vielen filigran beweglichen Einzelteilen)

    Abfotografiert von Postkarte, gekauft in Lambayeque nach dem Museumsbesuch


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    Goldrassel - dargestellt ist Ai-Apaec, die Hautgottheit der Moche.

    Auf den kommen wir in Trujillo nochmals zurück. :nick:

    Abfotografiert von Postkarte, gekauft in Lambayeque nach dem Museumsbesuch


    Das Grab selbst ist im Museum komplett nachgebildet.

    Auch die echten Gebeine des Herrn von Sipan sind im Museum aufgebahrt.


    Beeindruckend ist auch eine Reihe von Keramiken mit plastischen Figuren die den Verlauf des menschlichen Lebens zeigt. Die erste Keramik zeigt die Zeugung, dann folgen Geburt, Kindheit, Erwachsenwerden, Alter, Tod, Leben nach dem Tod. Nachdem wir all die goldenen Masken, Standarten etc. eingehend von unserer Führerin erläutert bekommen haben, gehen wir in den nächsten Bereich.


    Hier sehen wir die Funde aus dem Grab des Priesters. Wieder staunen wir über einen kunstvollen, detailreichen Kopfschmuck, Ohrschmuck, Beinharnische etc.


    Dann kommen wir zu den Funden im Grab des alten Herrn von Sipan.

    Hier sind die Beigaben noch reichhaltiger und prachtvoller. An eine Vitrine mit einem besonders filigran gearbeiteten Umhang aus vielen kleinen Plättchen tritt unsere Führerin heran und rüttelt diese. Jetzt sehen wir, das all die Teilchen sich beim Tragen bewegt haben und somit einen noch viel größeren Eindruck auf die Zuschauer machten. Wir sind restlos beeindruckt.

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    Standarte. Dargestellt ist die sog. "Ulluchu-Gottheit". Umgeben von einem Ring aus den namensgebenden Ulluchu-Früchten.

    Abfotografiert von Postkarte, gekauft in Lambayeque nach dem Museumsbesuch


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    Schmuck des alten Senor de Sipan.

    Abfotografiert von Postkarte, gekauft in Lambayeque nach dem Museumsbesuch


    Die Fundstücke werden oft mit lebensgroßen Bildern von der Ausgrabung gezeigt, die den jeweiligen Gegenstand zum Zeitpunkt des Fundes zeigt. Eindrucksvoll, was die Restauratoren geleistet haben.

    Außerdem wird bei vielen Stücken durch die Bilder auch klar, an welcher Stelle des Körpers diese Schilde, Ketten aus Spontylusmuscheln etc. getragen wurden. Auch die Ausstattung des Wächters mit den riesigen Seitenschilden kann man sich so sehr gut vorstellen.


    Zuletzt noch ein Raum, in dem viele Personen in Lebensgröße wie im Wachsfigurenkabinett nachgebildet und aufgestellt sind.

    Musiker, Wächter, Herr von Sipan, Schamane, alter Herr von Sipan.
    Zugegeben: Im ersten Moment wirkte dies etwas kitschig auf mich und ich war irritiert. :/

    Aber dann erkenne ich nach und nach an den Figuren die Nachbildungen all der Artefakte, die wir zuvor im Museum gesehen haben. Jetzt ertönt Musik und die mechanischen Figuren bewegen Arme oder Oberkörper zur Musik. Und da erleben wir, wie die einzelnen Gegenstände an Körper des Trägers geklimpert, geläutet und in der Sonne geglitzert haben.

    Das rundet das Bild doch sehr gut ab. :daumen:


    Als wir völlig fasziniert aus dem Museum treten, ist es bereits nach 11.30 Uhr . Wo ist mal wieder die Zeit geblieben ?

  • Wer mehr zu den Grabfunden von Sipan wissen möchten, dem kann ich folgendes Buch empfehlen:

    " Gold aus dem alten Peru - Die Königsgräber von Sipan "erschienen anlässlich der gleichnamigen Ausstellung 2001 in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn.

    Dieser "Ausstellungskatalog" enthält ein komplettes ursprünglich auf spanisch erschienenes Buch von Walter Alva zum Hergang und den Ergebnissen der Ausgrabungen der Gräber. Dazu auch sehr viele Abbildungen der Fundstücke.


    Wie kam es zu dieser Ausstellung ?

    Diese Ausstellung damals in Bonn war ein Zeichen der Dankbarkeit des Staates Peru.

    SÄMTLICHE Funde (das "Sipan"-Museum war noch nicht gebaut) wurden damals in Bonn (unserer ehemaligen Hauptstadt) gezeigt, da die Fundstücke alle in Mainz konservatorisch und restauratorisch bearbeitet wurden. Finanziert wurde dies von der Bundesrepublik Deutschland. Peru hatte zur damaligen Zeit weder die finanziellen noch personellen Ressourcen, um solch reichhaltige und hochwertige Fundstücke selbst entsprechend zu behandeln. Das hat sich inzwischen geändert, nicht zuletzt dank des "Senor de Sipan".


    Wer nicht so viel lesen möchte, hier ein kurzer Film, der Bilder von einigen Fundstücken zeigt:

    Museo Tumbas Reales de Sipán - YouTube


    Mittlerweile ist anscheinend das Foto- und Filmverbot im Museum ausgehoben.

    Hier ein auf Youtube gefundenes Video eines Besuchers:

    TUMBAS REALES DE SIPÁN 🇵🇪 LAMBAYEQUE | EXPLORANDO EL MEJOR MUSEO DEL PERÚ 🏃 PASO A PASO 👍 - YouTube


    Und wer mehr zur Moche-Kultur wissen möchte: Hier ein 50-minütiger Film auf spanisch zur Moche-Kultur, den Herrn von Sipan, der Huaca de Luna in Trujillo und mehr. Man beachte dabei: Die in den Spielszenen von den Darstellern getragenen Stücke sind getreue Nachbildungen der Funde den Gräbern von Sipan und der "Senora de Cao" - einem weiteren prachtvollen Grab einer Priesterin/Schamanin, gefunden 45 km nördlich von Trujillo in El Brujo.

    Las Tumbas reales de Perú - YouTube


    Peru in Hamburg

    Wer Lust hat, mal selbst mal einige prachtvolle Fundstücke der Moche, Sican, Chimu, Nazca, Inka und vieler weiterer Kulturen selbst anzuschauen- muss dafür nicht unbedingt nach Peru reisen.


    Denn die reichhaltige Sammlung von Hans-Heinrich Brüning stellte den Grundstock für gleich zwei Museums-Sammlungen dar:

    Das nach ihm benannte Brüning-Museum in Lambayeque und das Museum am Rothenbaum in Hamburg.


    Wie kam das ?

    Als Hans-Heinrich Brüning aus Peru wieder nach Deutschland zurückkehrte, hat er einige der prachtvollsten Stücke seiner Sammlung mitgenommen. Diese können nun in Hamburg im Museum am Rothenbaum besichtigt werden:

    Schätze der Anden – MARKK (markk-hamburg.de)


    Eintritt Stand November 2023 :9,50 Euro.

    Mein Tipp:

    Donnerstags hat das Museum bis 21 Uhr offen - und ab 16 Uhr gilt freier Eintritt für alle Besucher.

    Meine Frau und ich haben das Museum nach unserer Nordperu-Reise Anfang Dezember 2016 anlässlich eines verlängerten Wochenende in Hamburg genau am Donnerstag abend besucht. :daumen:

    Die Abteilung Peru war leider räumlich sehr klein - die ausgestellten Keramiken, Goldfunde und auch bunt bemalten Textilien dafür aber unglaublich reichhaltig und absolut hochwertig. Sehr sehenswert.

  • Langer Weg nach Cajamarca


    Unser gecharterter Kleinbus wartet bereits auf uns.

    Wir holen unsere Fotoapparate und Handys, kaufen noch schnell einige Postkarten sowie Wasser und ein paar Snacks

    und „schon“ ;-)) sind wir bereit.


    Allerdings müssen wir noch Geld wechseln, um die Fahrt zu bezahlen. Auch dafür hat unser Fahrer und sein Chef eine schnelle Lösung.

    Ein Telefonanruf, dann fahren wir in die Stadt und halten vor einem Laden. Ein Geldwechsler wartet schon auf uns.

    Durch die offene Fahrzeugtür werden am Straßenrand schnell etliche hundert US-Dollar gewechselt und schon geht es weiter. :whistling:


    Wir wollen schließlich heute abend unser Rotel in Cajamarca wieder einholen. Und dazu müssen wir weit in die Anden hoch fahren.
    Aber zunächst geht es eine längere Zeit an der Küste entlang Richtung Süden.


    Kurz bevor es links weg geht Richtung Anden, machen wir Rast an einem Supermarkt in Chepen.

    Schnell werden ein paar "kleine Snacks" ;-)) eingekauft und auf den Bänken vor dem Supermarkt verzehrt.

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    Dann geht es weiter.


    Die Fahrt die Anden hoch zieht sich hin. Immer neue Serpentinen tauchen auf.

    Mehrfach denken wir, jetzt die Passhöhe fast erreicht zu haben. Aber immer wieder geht es noch weiter nach oben.

    Erst als die Sonne bereits untergeht, nähern wir uns der Passhöhe. Wir erleben einen wunderbaren Sonnenuntergang mitten in den Anden, während wir die letzten Serpentinen zum Pass hinauf fahren. Atemberaubend, wie das letzte Nachglühen der untergegangenen Sonne die Andengipfel hinter uns in ein magisches rotes Licht taucht.

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    In völliger Dunkelheit nehmen wir die Abfahrt Richtung Cajamarca in Angriff. Tief unter uns sehen wir die Lichter der Stadt, die sich im Hochtal tief unter uns ausbreitet.

    Mir fällt bei diesem Anblick unwillkürlich der Bericht des spanischen Chronisten Pedro de Cieza de Leon ein.

    Er beschreibt, wie Franzisco Pizarro mit seinen Männern nach vielen Tagen mühseligen Aufstieges durch die Anden die Passhöhe vor Cajamarca überschritten und dort gelagert hat. In der Dunkelheit haben sie voll ängstlicher Sorge auf tausende Feuer der im Hochtal von Cajamarca lagernden Truppen von Atahualpa geblickt.

    Wenige Tage später lockten die Spanier den Inka weg von seinem Heer hinein nach Cajamarca, wo er mit seinem Hofstaat in einen Hinterhalt geriet und als Geisel gefangen genommen wurde. Der Untergang des Inkareiches wurde hier in Cajamarca besiegelt.


    Mit diesen Gedanken im Kopf erreichen wir die Außenbezirke von Cajamarca. Nach einigen Orientierungsproblemen und mehrmaligem Nachfragen findet unser Fahrer die Hazienda außerhalb der Stadt, wo unser Rotel für diese Nacht das Lager aufgeschlagen hat.

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    Bilder vom nächsten Morgen.

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    Wir kommen sogar noch rechtzeitig genug an, um am gemeinsamen Abendessen in der Hazienda teilzunehmen.

    Danach sitzen wir noch einige Zeit am offenen Kamin bei einem lodernden Feuer und lassen mal wieder einen Tag mit vielen Eindrücken Revue passieren. :jub:

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