Norwegen 2022 - harte Betten, Regen und ein bisschen Sonne

  • Den Schlafstandard eures Hostels hatte unsere kleine Hütte auf einem Campingplatz vor den Toren der Stadt auch, da waren die Bettgestelle nur aus weiß lackiertem Holz statt Rohrrahmen.

    Ja, das unterscheidet sich nicht wesentlich von Hütten. Reicht uns - vor allem, wenn man zu viert ist und die Alternative darin besteht, 350,- EUR/Nacht für zwei Zimmer abzudrücken. :smile2:

    Bergen gefällt mir!

    Mir auch. Top-Stadt.

    Deutschland zahlt fast doppelt so viel.

    Oh, hätte ich nicht gedacht.

    Weiß Eure Tochter schon, mit wem sie das Zimmer teilt?

    Die ist ja schon längst wieder in Deutschland. War ein sehr nettes Mädchen, mit der sie sich sehr gut verstanden hat.

    was ist das?

    Das ist die Gesellschaft, die die Studentenwohnheime betreibt.

    Bergen ;like;


    ;like;

    Oh, ja!

    Wir sind mit der Floyenbahn hoch gefahren, und dann langsam wieder hinunter nach Bergen gewandert.

    Das kommt morgen - allerdings per pedes.

    Schöne Stadt, gefällt mir! Und Häfen gehen bei mir immer!

    Der Hafen von Bergen ist besonders schön. Für mich eine der schönsten Städte, in denen ich war.

  • Das ist ja wunderschön dort, und damit meine ich nicht nur Bergen, sondern auch das Studentenwohnheim. Wenn ich da an die Behausungen unserer Kinder denke, dann wird mir ganz anders. Die studentischen Wohnheime z.B. in Köln/Hürth waren so scheußlich, da blieb uns als Eltern gar nichts anderes übrig als unserer Tochter eine kleine 1-Zimmer-Wohnung in Klettenberg zu mieten. Zum Glück hatte unsere Tochter einen recht gut bezahlten Studentenjob beim 1. FC Köln in der VIP-Lounge - sie hat da überwiegend auf Poldis Sohn Louis aufgepasst, und der hat sich beim Trinkgeld nicht lumpen lassen - so dass sie einen Teil ihrer Wohnung selbst zahlen konnte.

  • Das ist ja wunderschön dort, und damit meine ich nicht nur Bergen, sondern auch das Studentenwohnheim.

    Auf jeden Fall. Das Niveau da in Fantoft war sehr hoch. Alles ganz modern und tip-top sauber. Das war so eine 16er WG mit jeweils 8 DZ. Lisa-Marie hatte da auch ein ganz prima Mädchen mit auf dem Zimmer. Die haben sich sehr gut verstanden.

    Trotzdem find ich deine Fotos, vielleicht auch gerade wegen des Wetters, sehr stimmungsvoll

    Klasse, das freut mich, Ilka.

  • Wir setzen zum Endspurt an ...


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    Zum Frühstück gibt es Rosinenbrötchen und Joghurt - auf dem Zimmer. Nachdem sich Lisa-Marie eingefunden hat, geht es schnell los, denn es scheint die Sonne! Ja, wirklich! Blauer Himmel, wenn wir aus dem Fenster schauen. Und die Berge hinter Bergen sind wolkenlos. Das muss ausgenutzt werden.


    Unser Ziel ist Mount Fløyen, von wo es den besten View über Bergen gibt. Man kann entweder mit der Fløibanen hochfahren, oder aber man nutzt kostenlos Schusters Rappen. Wir entscheiden uns für Letzteres.


    Es geht dermaßen steil bergauf, dass meine Damen nach einer Weile beschließen, dass sie den Tag gemütlicher angehen lassen möchten. Sie pfeifen also auf die Aussicht und kehren um Richtung Innenstadt. Ich hingegen marschiere weiter. Belohnt werde ich nicht wirklich, denn es beginnt zu regnen.


    Dann regnet es stärker.


    Und stärker.


    Unterstellen ist nicht, außerdem sieht es nicht so aus, als ob Besserung eintreten würde in absehbarer Zeit. Nun bin ich schon auf halber Strecke und habe weder Lust umzukehren noch weiter zu marschieren. Vielleicht hätte ich mich meinen Mädels anschließen sollen ...


    Egal, ich bin eh klitschnass im Sinne von komplett durchnässt, dann kann ich auch bis zum Gipfel kraxeln. Zum Glück muss ich nicht mehr Straße laufen, wo der Regen voll einschlägt, sondern es geht einen steilen Pfad hoch, der durch Wald geht. Ist aber ziemlich glitschig, logisch.


    Schließlich bin ich da - 400 Höhenmeter und unzählige Kubikmeter kaltes Regenwasser liegen hinter mir. Niemand fotografiert, alle Leute, die quasi ausnahmslos mit der Bahn angekommen sind, stellen sich irgendwo unter und warten darauf, dass sie die nächste Bahn wieder ins Tal schafft.


    Aber ganz ohne Fotos kann ich nicht zurückgehen, geht einfach nicht. Also Handy raus, das kann ruhig nass werden.


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    Im Prinzip ein toller Aussichtspunkt, aber wieso hängen ausgerechnet hier die dicken Regenwolken. (Ja, ich weiß: Weil hier die Berge sind, wo sich alles abregnet. Bergen heißt nicht umsonst Bergen und ist nicht umsonst eine der regenreichsten Städte der Welt.)


    Hier ein Blick auf die Bahntrasse.


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    Lange halte ich es nicht aus, denn es ist auch noch lausig kalt. Also alles wieder retour, Regengüsse inklusive. Da eh alles nass ist, macht mir das nichts (mehr) aus.


    Und siehe da: Ich bin schon wieder auf halber Höhe, da wird es freundlicher. Sogar die Sonne kommt wieder heraus. Irgendwie ist das typisches Aprilwetter hier.


    Freundlich und aufgeräumt liegt die Stadt unter mir.


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    Zurück in der Stadt staune ich nicht zum ersten Mal, wie pittoresk diese ist.


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    Die Damen treffe ich beim Hafen wieder, auf der Nordseite der Bucht. Auch heute noch ist Volksfest angesagt, ein tolles Bild.


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    Alle möglichen Arten von Schiffen gibt es zu Bestaunen, von Fischkutter bis zum Kriegsschiff. Viele dürfen betreten werden. Es herrscht eine ungezwungene Atmosphäre, die Leute sind gut drauf.


    Auch Oldtimerfreunde kommen auf ihre Kosten.


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    Wir überlegen, dem Rosenkrantztårnet einen Besuch abzustatten. Soll aber 13 EUR pro Person kosten, uns so furchtbar interessiert sind wir nicht. Dann lieber noch ein wenig spazierengehen.


    Bevor wir zum Auto zurückkehren, mache ich noch ein paar Fotos. Das Sonnenintermezzo war leider nur von kurzer Dauer, es sind neue Regenwolken am Himmel aufgezogen.


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    Lisa-Marie und ich holen uns bei Subway zwei Subs, die nur 45 NOK kosten - das ist günstig.


    Dann wird es ernst: Trennung ist angesagt. Lisa-Marie wird die nächsten viereinhalb Monate Bergen genießen, wir müssen langsam wieder retour nach Oslo. Nach vielen Umarmungen ist es so weit: Lisa-Marie fährt mit Linie 1 zurück nach Fantoft, wir gehen zur Tiefgarage, in der unser Auto steht.


    Dort scheitern wir zunächst am Bezahlen. Bis wir checken, dass wir gar nicht zahlen können, das wird automatisch abgerechnet über das Nummernschild und die Kreditkarte. Irritierend ist jedoch der Aufkleber im Auto, der ausdrücklich mahnt, keine offenen Parkgebühren zu hinterlassen, sonst könnte es teuer werden. Tja, aber wenn man nicht zahlen kann ... Wir rufen kurz in der Hertz-Filiale in Oslo an und schildern das Problem. Man versichert uns, dass wir einfach fahren können, kein Problem, kein penalty.


    Als wir aus Bergen herausfahren, regnet es schon wieder in Strömen. Das bleibt eine Weile so ...


    Erst als wir uns dem berühmten Hardangerfjord nähern, klart es allmählich auf, und als wir über die imposante Brücke über den riesigen Hardangerfjord fahren, wird es freundlicher. Wir parken bei einem viewpoint und gehen den kurzen Spazierweg, der zu dem südlichen Brückenturm führt.


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    Die Fußgänger- und Autounterführung ist schon cool.


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    Es kommt tatsächlich ein wenig die Sonne zum Vorschein.


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    Wieder ist der Sonnenschein nur von kurzer Dauer, und bald fahren wir wieder durch Regen und dichte Bewölkung.


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    Den nächsten Stopp machen wir erst wieder beim Vøringsfossen, einem 183 m hohen Wasserfall am Westrand der Hardangervidda.


    Hier gibt es einen guten Aussichtspunkt.


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    Wir folgen der Schnellstraße 7 weiter nach Osten und durchqueren dabei die Hardangervidda, ein Plateaufjell, das die größte Hochebene Europas ist. Das riesige Gebiet hat eine Fläche von etwa 8000 km² und liegt auf einer Höhe zwischen 1200 m und 1400 m über dem Meeresspiegel.


    Irgendwie passt das Wetter zu der tundraartigen, kargen Landschaft.


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    Die Dyranut-Hütte liegt am höchsten Punkt des Hardangervidda-Plateaus. Hier steigen wir kurz aus.


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    Schön, dass es nicht mehr regnet. Manchmal zeigen sich sogar ein paar Flecken blauen Himmels.


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    Wir fahren nach Geilo, wo wir bei Øen Turistsenter Cottages einchecken. Die Hütte ist sehr einfach, aber relativ groß - vielleicht kommt es uns auch nur so vor, wir sind ja nur noch zu dritt. Allerdings müffelt sie furchtbar - nach was, möchte ich nicht eruieren.


    Wir fahren in den kleinen Ort Geilo, wo wir bei Pepes Pizza eine Vegetarian Pizza essen, die ziemlich gut und mit 35 EUR umgerechnet gleichzeitig erschwinglich ist, und für Annalena gibt es Pommes. Definitiv besser als die Tiefkühlpizzen, die man uns beim Campingplatz für 20,- EUR das Stück anbietet.


    Abends gucke ich den Saisonauftakt in der Fußball-Bundesliga. Heute ist Freitag, es geht wieder los.


  • Freut micht sehr, dass euch das gefällt. Dann macht das Schreiben auch mehr Lust.


    stefunny: Diese Stockbetten bräuchte ich jetzt auch nicht unbedingt jede Nacht. :smile2: Aber unser Urlaub stand ziemlich unter Low Budget-Aspekten. Da geht das schon mal.

  • Freut micht sehr, dass euch das gefällt. Dann macht das Schreiben auch mehr Lust.


    stefunny: Diese Stockbetten bräuchte ich jetzt auch nicht unbedingt jede Nacht. :smile2: Aber unser Urlaub stand ziemlich unter Low Budget-Aspekten. Da geht das schon mal.

    Ich könnte da wohl nicht sehr gut schlafen.


    Aber klar gehen tut alles irgendwie :)


    Auf jeden Fall hätte ich auch noch mal Lust auf Norwegen.

  • An dem Tag seid ihr meine Route aus 2019 genau umgekehrt gefahren, daher kenne ich den coolen Tunnelkreisverkehr, die Hardangervidda und natürlich auch den Vøringsfossen.


    Übernachtet haben wir damals auch im Øen Turistsenter, unsere Hütte war aber geruchsneutral und die 35€ fürs Essengehen haben wir auch gespart und auf dieser komischen Mikrowellen-/Kochplattenkombination in der Hütte gekocht :smile2:.


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  • Schade, dass es beim Aufstieg unbedingt regnen musste.


    So schade, dass es ausgerechnet am Aussichtspunkt über Bergen so geschüttet hat

    Leider. Aber hoch wollte ich auf jeden Fall mal. Bergen hat insgesamt, glaube ich, 7 Berge. Lisa-Marie war auf allen drauf.

    An dem Tag seid ihr meine Route aus 2019 genau umgekehrt gefahren, daher kenne ich den coolen Tunnelkreisverkehr, die Hardangervidda und natürlich auch den Vøringsfossen.


    Übernachtet haben wir damals auch im Øen Turistsenter, unsere Hütte war aber geruchsneutral und die 35€ fürs Essengehen haben wir auch gespart und auf dieser komischen Mikrowellen-/Kochplattenkombination in der Hütte gekocht

    Du hast wirklich ziemlich ähnlich geroutet wie wir. Das Kochen haben wir uns geschenkt, schon wieder Spaghetti mit Tomatensauce, nee, nee.

    Wenn ich nächstes Jahr in Norwegen und Schweden abseits der Zivilisation unterwegs bin, schlafe ich lieber in einem Camper, so wie ich es gewöhnlich auf IslandTouren mache.

    Schönes Foto übrigens. :daumen1:

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