Tokyo geht einfach immer - Der Mama - Tochter - Urlaub

  • So, auch hier bin ich jetzt wieder auf dem Laufenden.

    Du meine Güte, Sylwia, die letzten 2 Tage hatten es aber in sich. Langweilig ist es bei euch nicht, dafür sorgt dein mit Sicherheit sehr sorgfältig ausgearbeitetes Sightseeing-Programm. Der japanische way of life ist mir völlig fremd, das Essen auch, da wüsste ich gar nicht, was ich auswählen sollte.

    Tokio kommt sehr modern, sehr schrill und bunt daher, so zumindest "sprechen" deine Fotos. Ist Tokio nicht die größte Stadt der Welt? Ich glaube, eine halbwegs anständige Reiseplanung hätte mich völlig überfordert. Man sieht, dass dir die Stadt nicht fremd ist, denn du hast ja sehr zielsicher die Spots herausgepickt. Recht hast du, die Methode mit dem Fahrrad eine Stadt zu erkunden, liebe ich auch.

    Meine Frage wie ist das dort mit dem Verkehr? Ist das für Radfahrer nicht zu wuselig?

  • Ist Tokio nicht die größte Stadt der Welt?

    interessant. Ich hatte eher geglaubt es sei vielleicht Delhi oder eine chinesische Stadt.

    Tatsächlich nach Einwohnerzeit führt bei Wikipedia Tokyo


    Meine Frage wie ist das dort mit dem Verkehr? Ist das für Radfahrer nicht zu wuselig?

    Ich würde sagen nein. Es gibt sehr viele Fahrradwege.

    Und wenn nicht...na ja. Man fährt umsichtig und aus eigener Erfahrung sage ich: noch nie in eine Gefahrensituation gekommen

  • Ein sehr schöner Garten mit dem Wasserfall


    Chrysanthemen legt man bei uns an Allerheiligen aufs Grab


    Das Schnitzel hätte ich sofort auch genommen, sieht megalecker aus!



    Die sind nicht personalisiert. Man nimmt sie sich, fährt damit und stellt sie an einer anderen Station ab.

    Ein Nächster nimmt das Rad und fährt wieder woanders hin.

    Gabriele, das gibt es doch auch in jeder deutschen Großstadt

  • Es geht weiter. Uns ist eine schöne Mischung aus Tradition, typisch Tokyo und Moderne gelungen.


    tag_6.jpg



    Das Original

    Hier die Kopie.

    Um Niemanden zu überfordern :) teile ich den Tag in zwei Teile


    Wackelfrei auf dem Shibuya Sky

    Der Morgen braucht keine Änderung mehr. Wir sind perfekt eingespielt:

    Fernsehgerät an, einer holt Cappuccino aus der Lobby und inzwischen steht der andere am Waschbecken und "blockiert" die Ecke im Zimmer. Dann kommt der Wechsel.

    Das Wetter? Genial!

    # Shichigosan im Nogi Jinja

    Es ist Samstag, der 16. November.

    Was heißt das? Gestern, also am 15. November war das alljährliche Shichigosan (7 - 5 - 3) Fest Ein Feiertag für drei- und siebenjährige Mädchen und drei- und fünfjährige Jungs. Es kann durchaus als japanisches Äquivalent zur katholischen Erstkommunion angesehen werden.

    Die Japaner sind ganz pragmatisch und begehen diesen Tag am ersten darauf folgenden Wochenende nach dem eigentlichen Festtag. Und das wäre dann heute und morgen. Zu sehen gibt es für uns westliche Touri's Kinder und Erwachsene im Kimono.

    Wir schnappen uns Räder und fahren ans Ende der Hauptstraße bis zum Nogi Jinja (Shrine). Einer meiner Lieblingsschreine, wo wir früher zum Beispiel das Neujahr kurz nach Mitternacht begrüßt haben.



    Nogi Shrine in Nogizaka,Shichi-go-san,Tokyo by bike 2019,born4travel.de



    Gleich am Eingang zum Schreingelände steht dieser schöne Brunnen, ein Temizuya. Aus diesem Brunnen schöpft man mit einer Kelle Wasser, spült damit die Hände und eventuell auch den Mund ohne die Kelle zu berühren.

    Wir als Besucher tun das nicht. Aber vermutlich würde es auch niemand verwerflich finden.



    Nogi Shrine in Nogizaka,Shichi-go-san,Tokyo by bike 2019,born4travel.de



    Die ersten Kinder sind schon da. Und die Eltern platzen vor Stolz.

    Ganz klar, dass unsere Fragen nach der Erlaubnis um ein Foto bejaht werden.

    Auch die Kinder sind total stolz auf ihre Kleidung. Und wir bewundern nicht nur ihr aussehen, sondern auch wie gekonnt sie diese Schuhe tragen. Die sind aus hartem Material und immer zu klein. Auch bei Erwachsenen.

    Unser erstes Pärchen ist ein Glücksgriff. Die Zwei posieren nicht nur 1A.


    Nogi Shrine in Nogizaka,Shichi-go-san,Tokyo by bike 2019,born4travel.de


    Die kleine will dann auch alleine abgelichtet werden. Und man beachte bitte ihre Victory Pose 😍



    Nogi Shrine in Nogizaka,Shichi-go-san,Tokyo by bike 2019,born4travel.de



    Die kleinen Modells haben keine Scheu.

    Es ist ein kleiner Wohngebiets-Shrine. Kaum ein Tourist verirrt sich hierher. Nach einer Weile werden wir das Gefühl nicht los, dass manche Eltern sogar enttäuscht sind, wenn ihr Kind nicht fotografiert wird. Also nehmen wir was wir kriegen.



    Nogi Shrine in Nogizaka,Shichi-go-san,Tokyo by bike 2019,born4travel.de



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    Die Kleine ist sicher nur Gast...


    Nogi Shrine in Nogizaka,Shichi-go-san,Tokyo by bike 2019,born4travel.de


    Wir dürfen sogar die gesamte Familie fotografieren.


    Nogi Shrine in Nogizaka,Shichi-go-san,Tokyo by bike 2019,born4travel.de



    Und dann kommt das erste Hochzeitspaar im traditionellen Gewand.

    Erst wird gezuppelt und glatt gestrichen und dann dürfen wir auch fotografieren.

    Ach ich mag die Japaner. Die haben so gar kein Problem sich ablichten zu lassen!


    Nogi Shrine in Nogizaka,Shichi-go-san,Tokyo by bike 2019,born4travel.de


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    Dass man in Japan - egal ob Jung oder Alt - Comics liebt, das weiß man ja. Vermutlich werden in keinem Land der Welt so viele Mangas verschlungen. Und während man in der westlichen Welt beim Fotografiert werden mit einem "cheese" aufgefordert wird zu lächeln, haben hier professionelle Hochzeitsbegleiter solche Tafeln mit zum Beispiel einem Doraemon drauf.

    Ich würde sicher einen Lachflash bekommen. Aber die Hochzeitsgesellschaft ist einfach nur fröhlich.



    Nogi Shrine in Nogizaka,Shichi-go-san,Tokyo by bike 2019,born4travel.de



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    Als es wieder etwas leerer wird, ist kehren angesagt.

    Wir haben zwar gedacht alles gesehen zu haben. Aber ich kann in meinem Bericht schon mal vorgreifen: Wir haben nicht gesehen, was es da zu kehren gab. Denn dass hier jemand etwas mit Absicht fallen lässt, ist eigentlich ausgeschlossen. Also denken wir, dass er nur die Steinchen auf dem Boden wieder in Ordnung bringen will... Morgen erfahren wir die Lösung.

    Pausieren tun auch die anderen Priester.



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    Es scheint Ruhe einzukehren.

    Wir gehen durch die vielen Torii, dem markantesten Kennzeichen eines Shintō-Schreins (Jinja). Scharlachrote Torii mögen wir alle zu fotografieren. Für den Shintōismus symbolisieren sie übrigens die Grenze zwischen Heiligem und dem Profanem.

    In einer höher gelegenen Ebene des Schreins befindet sich ein Gedenkpark. Infos dazu habe ich schon im Bericht vom letzten Besuch 2016 geschrieben.



    Nogi Shrine in Nogizaka,Shichi-go-san,Tokyo by bike 2019,born4travel.de



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    Gerade als wir wieder runterkommen, läuft schon die Zeremonie für das nächste Hochzeitspaar.

    Der Ablauf ist immer wieder der Gleiche:

    Es geht vorbei an der Treasure Hall of Nogi Jinja

    Dann gehts in den Shrine, wo eine Vorführung für Brautpaar und deren Gäste erfolgt

    Am Ende dann gibt es das offizielle Foto. Inklusive Belustigungskärtchen.



    Nogi Shrine in Nogizaka,Shichi-go-san,Tokyo by bike 2019,born4travel.de



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    Danach wird der Hof natürlich wieder gekehrt.



    Nogi Shrine in Nogizaka,Shichi-go-san,Tokyo by bike 2019,born4travel.de



    Wir haben genug gesehen.

    Es wird leerer. Die "rush hour" ist vorbei. Wir schauen uns in der Treasure Hall um und kaufen am Verkaufsstand ein kleines Andenken an den heutigen Tag ein. Wir kaufen auch noch so ein Holztäfelchen. Wir werden es nach Hause mitnehmen. Aber eigentlich wird es genutzt, um seine ganz persönlichen Wünsche aufzuschreiben. Also Bitten an die Gottheiten zum Beispiel um eine Prüfung zu bestehen. Die hängt man an eine dafür vorgesehene Wand auf, die in keinem Shintō-Schrein fehlt.

    So eine Tafel nennt sich Ema und wörtlich übersetzt heißt es Pferde-Tafel.

    Nein. Kein Übersetzungsfehler.

    Was Wikipedia dazu sagt:

    "Der Brauch geht auf die Tradition des Buddhismus zurück, gefangene Wildtiere zu kaufen und freizulassen, um sich dadurch gutes Karma zu erwerben. Dieser Brauch wurde von den shintoistischen Schreinen übernommen. Die „geopferten“ Tiere wurden jedoch nicht getötet, sondern auf dem Gelände des Schreins gehalten. Später wurden statt lebendiger Pferde Statuen und Bilder von Pferden geopfert."

    Dieser Brauch war recht kostspielig und wurde irgendwann von diesen Holztafeln abgelöst.

    Das Kanji für Pferd sieht so aus: 馬. Und nach wie vor findet man dieses Kanji auf jeder Holztafel. Hier der Beweis:


    Wer findet es???


    Nogi Shrine in Nogizaka,Shichi-go-san,Tokyo by bike 2019,born4travel.de



    Nogi Shrine in Nogizaka,Shichi-go-san,Tokyo by bike 2019,born4travel.de



    Dieses hübsche Haus ist das Büro des Schreins.

    Hier sind auch alle Ehepaare rein gegangen. Vermutlich zur schriftlichen Bestätigung ihres Bundes. Dennoch haben Vermählungen in einem Shrine nur einen zeremoniellen Charakter. Verbindlich ist nur der Ehevertrag auf dem Standesamt.



    Nogi Shrine in Nogizaka,Shichi-go-san,Tokyo by bike 2019,born4travel.de



    Wir sind happy, so viel miterlebt zu haben.

    Der Besuch hatte etwas Aufregendes.

    Vermutlich kommen wir morgen noch einmal hier her. Aber das ist nicht in Stein gemeißelt.


    Nogi Shrine in Nogizaka,Shichi-go-san,Tokyo by bike 2019,born4travel.de



    Am Ausgang steht diese Kugel voller verknoteter Papierstreifen. Das sind Omikuji, Papierstreifen die man am Verkaufsstand im Shrine kauft und die eine Orakelbotschaft beinhalten. Die können von Großem Glück bis zum Großen Unglück alles beinhalten. Nach dem Lesen werden die Zettelchen zusammengefaltet und an ein Gestell (so wie hier im Nogi Shrine) oder auch an Äste im Shrine gebunden. Sie bleiben im Shrine damit sich die Wahrsagung erfüllt. Werden aber auch angebunden, wenn eine schlechte Botschaft vorhergesagt wird, damit das Unglück nicht mitkommt.

    Letztendlich ist der Kauf von Glückslosen dem Shrine eine willkommene, zusätzliche Geldeinnahme.



    omikuji at Nogi Shrine in Nogizaka,Shichi-go-san,Tokyo by bike 2019,born4travel.de





  • Ich habe jetzt auch wieder einen Teil aufgeholt, muss aber sagen, ich kann nicht alles auf einmal nachholen, das ist mir einfach too much. Selbst vom Lesen bekomme ich schon Reizüberflutung ^^ . Es gibt Einiges, was ich ganz toll finde, wie das Lichtmuseum (darin darf man fotografieren? finde ich super), als Seismograph weiß ich natürlich nicht, ob das für mich etwas wäre, aber ich würde reingehen. Den Kaiserpalast und -garten finde ich auch klasse. Aber diese schrillen, bunten Läden und Kaufhäuser, nee, das wäre so gar nichts für mich, ich glaube, ich würde flüchten, das ist so gar nicht meine Welt. Super, finde ich, wie Du alles erklärst, aber ich weiß noch nicht, was ich von dieser Stadt halten soll. Vielleicht muss ich doch mal hinfliegen und schauen, was die Stadt mit mir macht.


    Wie machst Du das denn mit den Fotos von Menschen, wie holst Du Dir die Genehmigung zur Veröffentlichung ein? Ich scheue mich immer, Menschen zu fotografieren.

  • Alles sehr interessant

    siebenjährige Mädchen

    fünfjährige Jungs

    Wieso sind die Jungs zwei Jahre jünger?

    Ganz klar, dass unsere Fragen nach der Erlaubnis um ein Foto bejaht werden.

    Also nehmen wir was wir kriegen.

    Das denke ich mir.

    Und dann kommt das erste Hochzeitspaar im traditionellen Gewand.

    Und was hat das mit 7 - 3 - 5 zu tun?

    Morgen erfahren wir die Lösung.

    Da bin ich gespannt.

    Scharlachrote Torii

    Die gibt es ja auch in jedem japanischen Garten in den USA und auch auf der BuGa in Erfurt

    Vorführung für Brautpaar und deren Gäste erfolgt

    Hier sind auch alle Ehepaare rein gegangen. Vermutlich zur schriftlichen Bestätigung ihres Bundes. Dennoch haben Vermählungen in einem Shrine nur einen zeremoniellen Charakter. Verbindlich ist nur der Ehevertrag auf dem Standesamt.

    Das zweite klärt nämlich meine Frage zum ersten Text, wann den die eigentliche Zeremonie passiert.

  • Lustig mit den Comic-Täfelchen. Andere Länder, andere Sitten. ;-))

    finde ich auch lustig. Japaner gucken gern nach Osten - also in die USA

    Aber cheese haben sie nicht wirklich abgeguckt


    Aber für uns schon irgendwie befremdlich, dass die Japaner so gar keine Probleme damit haben, ihre Kinder oder ihre privaten Feiern von wildfremden Menschen ablichten zu lassen.

    ich finde es gar nicht so befremdlich. Die Eltern sind ober-stolz. Und die Kleine mit dem Tüllrock wusst e gar nicht wie ihr geschieht...

    Als wir dort gelebt haben, war unser Sohn weissblond. Das zu Zeiten, als Japan noch von wirklich wenigen bereist wurde. Was er so fotografiert wurde...boa. Und zwar mit Objektiven mir denen Du die Tierwelt ablichtest. natürlich haben wir einiges zugelassen. Manches hat sich von allein geregelt, denn unser Sohn war irgendwann genervt davon und hat dann um sich geschlagen. Ich glaube kawaii !!!hat schon gereicht. Das mochte er gar nicht. Wir selbst waren sicher naiv und haben nicht das gewusst was wir heute wissen .

    Vermutlich - das ist meine Meinung - verhalten sich Japaner wie gastfreundliche Menschen. Am nächsten Tag werden wir sogar aufgefordert kleine selbstgefalteter Kraniche über ein Hochzeitspaar zu werfen. Von einem Vater des Hochzeitspaaren. Irgendwie sind diese Menschen einfach nur unendlich freundlich zu Besuchern ihres Landes, auf das sie stolz sind. Dazu muss man bedenken, dass wir in einem Schrein waren, wo keine Touristen hinkommen.


    Das kann in Asakusa und Meiji ganz anders aussehen. Aber da sind wir gar nicht erst hingegangen. Diese Orte stehen in jedem Reiseführer und dementsprechend wimmelt es von Besuchern aus anderen Kulturen. Da sind Japaner ganz rigoros und zeigen Dir die verkreuzten Unterarme. Also ein NO!




    wie das Lichtmuseum (darin darf man fotografieren? finde ich super),

    Ja das funktioniert auch wegen der Dunkelheit nur mit einem Handy. Reisebekannte waren einige Monate vorher dort. Er Profi-Fotograf. Hat keinen Spaß gemacht weil Stativ aufstellen... Das kann der Algorithmus eines Handys besser ;)

    Welches Lichtmuseum hast Du in BA gemeint?


    ich würde flüchten, das ist so gar nicht meine Welt.

    Wir sind eben offen dafür, die Welt der anderen zu sehen . In den Kaufhäusern waren wir auch nicht.

    Wir haben nur deren Treiben beobachtet. Und das ist schon interessant.



    Wie machst Du das denn mit den Fotos von Menschen, wie holst Du Dir die Genehmigung zur Veröffentlichung ein? Ich scheue mich immer, Menschen zu fotografieren.

    Ich habe natürlich keinen schriftlichen Modelvertrag (so heisst es) mit denen. Einfach fragen. egal ob in endlich oder mit Gestiken.

    Sie geben Dir Bescheid ob ja oder nein. Das siehst Du ja daran ob sie posen oder nicht.

    Ich finde Menschen anderer Herkunft superinteressant. In Ladakh zB, da hat man sich auch gefreut, dass wir sie ablichten wollen.

    In "Mittel"-Indien wollte man Geld - einmal haben wir Geld gegeben und haben kein Foto gemacht. Als Geschäft will ich das nicht


    Ich finde es auch erstaunlich, dass alle sich so gern fotografieren lassen.

    Da scheint das Fotografieren für Laien erfunden zu sein. Die haben schon früher "jeden Scheiss" fotografiert. Da gab es noch keine Foodfotografie ;)))


    Ich finde ja die Mischung faszinierend, ruhige Parks, bunte Kaufhäuser und dazu die Wolkenkratzer :daumen: .

    da bin ich ganz bei Dir. Auch wir mögen es.

  • Jetzt wird's lustig. Oder vielleicht mögt Ihr jetzt sagen kitschig.

    Ja, ich neige auch dazu. Aber dazu müssen wir eine kleine Exkursion machen, die meine Erklärung ist :


    Vielen ist beim Lesen schon von dem vielen Bunten, Schrillen fast schon "schwindelig" geworden. Zu viel und zu aufregend.

    Menschen in Japan wachsen zwar damit auf sind aber in der Lage wenige Meter von diesem "hustle bustle" von einem zum anderen Moment abzuschalten.

    Und zwar unter anderem in einer für uns merkwürdig wirkenden Form: den Themen Cafés, die es in unterschiedlichsten Varianten gibt.


    Da gibt es Cafés mit niedlichen Streicheltieren wie Katzen, Hunden aber auch Hamstern. Nicht anders als ein Streichelzoo den man in unseren Breiten kennt.

    Gegen eine kleine Gebühr von um die 150 oder 200 Yen (1-2 Euro) für eine bestimmte Zeiteinheit kann man mit den Katzen spielen, streicheln dabei werden aber wie in einem Kaffeehaus Getränke und kleine Speisen angeboten.

    Vermutlich ist außerhalb von Japan das Kawaii Monster Café die bekannteste Art

    Oder aber man geht in ein Maid Café. Die Mädchen dort sind in Dienstmädchenkostüme gekleidet. Meist sind es männliche Besucher, die diese Cafés besuchen. Dabei hat das nichts mit Sex zu tun. Es geht um supernette Bedienung mit Speisen (wobei ich mich gerade in Japan frage, was es da noch besser geben könnte). Es geht um sich Zeit zu kaufen, dass die hübschen Maids mit dem Besucher Zeit zu verbringen, und seine alltäglichen Sorgen vergessen kann. Für weibliche Besucher gibt es das auch, soll sich Butler Café nennen - haben wir aber nicht gesehen (auch nicht gesucht)

    Es gibt unendlich viele Sorten dieser Cafés die etwas besonderes Anbieten. Letztendlich muss es "Kawaii" sein - also niedlich.

    Bei uns sicher belächelt, als skurril oder verrückt abgetan, gehört die Kawaii Bewegung in Japan zum normalen Alltag.

    Da bleiben nur wir - Ausländer mit offenem Mund stehen. Dort gehört es zum Straßenbild.

    In Tokyo gibt es verdichtet um Shibuya, Harajuku und Akihabara diese Cafés.


    Wir beide gehen als nächstes in ein Pancake House.

    Auszug aus meinem Bericht:


    # Very Fancy Omotesando und Harajuku

    Es geht nach Harajuku.

    Harajuku ist ein Viertel im Westen von Tokyos Innenstadt. Es ist vorrangig für seine vielen Restaurants, aber insbesondere für die neue Generation modebewusster Japaner bekannt. Das Gebiet liegt zwischen Shibuya und Shinjuku.

    Hier begann die "Kawaii Kultur". Kawaii heißt niedlich.

    Harajuku ist deren Zentrum.

    Die wohl größte Attraktion sind die japanischen Jugendlichen mit ihrem besonderen Kleidungsstil nach dem sich wohl nur wir, westliche Besucher Tokyos, staunend und manchmal fragend umdrehen. Der Stil stammt oft von berühmten Manga Figuren oder Anime ab und reicht von sehr dunkel bis extrem bunt und fröhlich.

    Harajuku ist hipper als hip, voller Vintage-Kleidung und verrückter Restaurants.

    Hier laufen auch Pelz gekleidete Mango-Mädchen herum, eine Art überfarbiger Gothic.

    Während die Takashita Dori für poppige, kreative und ausgeflippte bunte Mode einschließlich des Gothic und Lolita Stil steht, ist die Omotesando voller hochpreisiger Edelboutiquen.

    Wie immer in Tokyo bietet das Areal beide Extreme an. Die Moderne als Shopping Event - in welcher Weise auch immer - und im Gegensatz die Tradition und Kultur mit der Ruhe im Yoyogi Park, in dem sich einer der bekanntesten Symbole des Shintoismus von Tokyo befindet, der Meiji Shrine.



    Das Erlebnis Harajuku und Shibuya teilen wir auf mehrere Tage ein.

    Heute beginnen wir ganz smoothly mit einem Besuch im ausgeflippten und momentan angesagten Pancake-Laden.


    Ich gebe zu: Ich wäre allein hier nie hergegangen. Diesen Ort hatte Sabine gegoogelt.

    Nun muss man wissen, dass leckere amerikanische Pancakes nichts mit dem zu tun haben, was man in Japan unter Pancakes versteht. Japanische Pancakes sind mindesten anderthalb Zentimeter (oder auch mehr) dicke, super-fluffige Eierkuchen, die so unvorstellbar wolkenartig wie Zuckerwatte sind.

    Das "Very Fancy Omotesando" befindet sich in einer Seitenstraße westlich der Aoyama dori.

    Dank Google ist der Laden auch schnell gefunden.


    Drin sieht es aus wie in Disneylands Puppenwelt. Nichts sieht normal aus. Alles ist bunt und verspielt gestaltet.

    Ich würd' mal sagen: Das ist etwas für Kinder.

    Aber nein. Eine Gruppe im Kawaii-Stil gekleideter junger Frauen um die 30 hat vermutlich hier eine Geburtstagsparty. Am liebsten würde ich ihr Verhalten filmen. Doch das traue ich mich nicht... obwohl ... wenn ich sie fragen würde, würden mir vermutlich alle gleichzeitig ihre Victory Pose nebst niedlichstem Lächeln zeigen und kawaii rufen.

    Das lass ich lieber 🥴

    Wir bestellen natürlich Pancakes und Eis und werden mit viel zu großen Portionen überrascht.

    Geliefert von einer Art Ken. Oder wie heißen noch die Kawaii-Männer 😂

    Ober nun Butler benannt werden kann - weiss ich nicht.



    Very fancy Omotesando,Tokyo by bike 2019,born4travel.de




    Anschließend besuchen wir auf der Omotesando das Kiddy Land.

    Einst der Lieblingsladen unserer Kinder, in dem wir sie hätten abstellen und abends wieder abholen können, ohne dass einer der Zwei es bemerkt hätte.

    2012 wurde der Laden vollkommen umgebaut und in einen Themen-Shop verwandelt. Alles zum Thema Rilakkuma (japanisches Maskottchen), Hello Kitty oder auch Snoopy. Studio Ghibli und Disney sowie Star Wars. Das alles auf fünf Etagen, wobei sich eine im Kellergeschoss befindet.

    Nun ja. Sabine ist etwas enttäuscht. Es ist nicht das, woran sie sich erinnern kann.


    Kiddy Land Omotesando,Tokyo by bike 2019,born4travel.de


    Kiddy Land Omotesando,Tokyo by bike 2019,born4travel.de



    Wir ziehen weiter.

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