Where the wild sunflowers grow: Great Plains und Rocky Mountains im Sommer 2022

Zitat von YvonneB

eins der Gruende warum ich nie nie nie mehr ueber Paris fliegen werde.

Totales Chaos, ellenlange Wege, und keine Koordination. Und die Fluege erwischt man selbst bei 2-3 Stunden selten

Selbst fuer geschenkt wuerde ich da nicht mehr umsteigen wollen

Joah... Ich mach es trotzdem wieder wenn es günstig ist.

Zitat von nirschi

Ein Mal Paris nie wieder!

Ich bin halt Flyining Blue member und werde das auch weiterhin buchen... Aber wenn KLM gleich viel kostet, dann bekommen die definitiv den Zuschlag.

Zitat von Goldener Herbst

Ich verstehe absolut nicht, was ihr an Paris alle so schlimm findet. 2020 bin ich ab HH via CDG nach Santiago de Chile geflogen, und nach ca. 30 Min. entspanntem Fußmarsch mit dem Bordgepäck standen wir am Gate. Da muss definitiv etwas schief gelaufen sein, denn nach dem Umbau ist CDG doch sehr einfach zu händeln. Hier ist das alles gut beschrieben: Charles de Gaulle.

Er ist halt einfach ätzend

Zitat von MissRedRocks

Puh ... klingt nach Stress.

Ich mag die Muffins auch soooo gerne

Die sind göttlich, oder?

Zitat von Bambam

Was ein Stress, puh......!

Ja, das braucht niemand

Zitat von reh

So sehe ich das auch und daher ist Eier Franz für mich ein No Go.

Wenn der Preis stimmt mache ich es trotzdem wieder. Ich hab lieber mehr Stress als weniger Geld

Zitat von Schneewie

Gehöre zur anderen Fraktion. 2x Paris und immer gut gegangen.

Komisch :D:D

Zitat von Canyonmurmel

Herrje, was für ein Drama

Allerdings und es geht weiter!

Tag 01 (13.08.2022) - ¾ der Reiseteilnehmer schaffen es nach Salt Lake City

Wir raffen einfach gar nichts und stehen jetzt vor einem Aufzug, der uns offensichtlich nur in die Lounge bringt. Wir testen es trotzdem und japp, wir stehen vor dem Lounge-Eingang. Hier wollten wir sogar noch ein bisschen weniger hin als dahin, wo wir uns vorhin schon verlaufen haben, also fahren wir direkt wieder runter. Wir stellen fest, dass nicht alle nebeneinanderliegenden Aufzüge das gleiche Ziel haben und dass es beim rechten Exemplar offensichtlich in Richtung “Exit” geht. Sowas hatte der Mann an der Sicherheitskontrolle doch gesagt, oder?

Joah. Jetzt sind wir wieder an der Stelle, wo wir vorhin mit den Rolltreppen in unser Verderben gefahren sind. Schön, dass wir einen Weg zurück gefunden haben, aber das hilft uns noch lange nicht weiter. Denn wo müssen wir denn bitteschön stattdessen hin??? Ich schaue mich genau um und stelle zum ersten Mal fest, dass auf den Schildern, denen wir gefolgt sind, 2E L steht… 2E M führt woanders entlang. Aha! Also sind L und M die Gates in Terminal 2E, wer soll das denn bitte auf Anhieb verstehen??? Dann laufen wir den endlosen Weg bis zu den Passkontrollen mal wieder zurück, immerhin mit neuer Hoffnung, denn zumindest haben wir nicht nur wenig Zeit, sondern auch einen Anhaltspunkt.

Wir finden tatsächlich die Stelle, wo offensichtlich der Bus abfährt, in den wir einsteigen sollen. Allerdings scheint es verschiedene Linien zu geben und ich schaue wirklich drei mal, dass wir uns im korrekten Bereich anstellen. Noch ein Fehler und unser Flugzeug in die USA ist weg, das steht mit absoluter Sicherheit fest. Zuerst kommen drei Busse hintereinander zu den falschen Gates, scheinbar wollen wir wieder in einen Bereich, der auf der Prio Liste eher unten angesiedelt ist - läuft bei uns! Nach qualvollen 12 Minuten kommt dann aber der Bus, der uns endlich zu den M Gates bringen wird. Hoffe ich zumindest.

Tatsächlich sind wir nun richtig, aber selbstverständlich haben wir den weitesten Weg, der möglich ist, denn unser Gate M47 befindet sich gaaaaanz am Ende. Als wir nassgeschwitzt dort ankommen, ist das Boarding auch wirklich schon in vollem Gange und es stehen nicht mehr wirklich viele Leute hier draußen. Wir sind richtig erleichtert, wir haben es doch noch geschafft!!! Dennoch… CDG wird ab jetzt wieder absolut gemieden, wenn es eine andere Option gibt. Auf sowas habe ich ja überhaupt keine Lust!

Am Einstieg steht eine Dame von Delta und ich bin mir sicher, dass uns jetzt die obligatorische Pre-Befragung bevorsteht, die amerikanische Airlines eben so machen. So ist es auch, die Fragen halten sich allerdings echt in Grenzen, sie möchte nur wissen, aus welchem Grund wir in die USA fliegen, wie lange wir bleiben und wie viel Gepäck wir eingecheckt haben. Außerdem sammelt sie das CDG Formular ein, den Nachweis über die Impfung möchte auch sie nicht sehen. Komisch…

Wir können endlich einsteigen und bis zur vorletzten Reihe durchlaufen, das ist unsere! Der Flieger ist nagelneu, die Plätze haben für unsere Größe eine gute Beinfreiheit, für unser Handgepäck ist genug Platz und Mamas Koffer ist laut ihrem AirTag auch schon wieder direkt unter uns, sprich im Flugzeug. Meiner nicht, der ist angeblich 1,8 km entfernt, aber auch nicht an der Stelle, an der wir ausgestiegen sind. Naja. Wird schon gut gehen, ich habe schon oft gehört, dass es nicht allzu genau ist und gehe davon aus, dass beide Gepäckstücke mitkommen. Nur einer würde ja auch überhaupt keinen Sinn machen, immerhin haben wir sie gemeinsam aufgegeben. Überhaupt, ich habe mir in der letzten Stunde genug Sorgen gemacht, jetzt wird erstmal entspannt geflogen!

Wir starten nicht nur auf die Minute pünktlich, sondern haben die Ankunftszeit auch 20 Minuten vor der geplanten Zeit angegeben. Cool, mal gucken, ob wir das in den nächsten 10 Stunden halten können. Wir sind umgeben von ungewöhnlich vielen kleinen Kindern und wir ahnen wirklich schon das allerschlimmste und dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Na klar! Wir fliegen nach Salt Lake City. Mormonen! Natürlich sind wir von überdurchschnittlich vielen Kindern umgeben. Die Befürchtungen bewahrheiten sich übrigens nicht, keines der Kinder gibt auch nur einen einzigen Laut von sich, den gesamten Flug bis zur Landung nicht. Ein Träumchen!

Wir landen aber noch lange nicht, zuerst aktiviere ich jetzt mal das gratis WLAN zum texten und vertreibe mir damit ein wenig die Zeit. Viel gibt diese Beschäftigung allerdings nicht her, denn für mehr reicht das kostenlose Internet auch wirklich nicht. Ich beschließe, erst einmal meine müden Augen zu schließen, der Tag ist nach Ankunft schließlich noch lang und so schlafe ich erst einmal 2-3 Stunden mit Unterbrechungen.

Wir haben eine absolut wolkenfreie, klare Sicht auf England und die schottischen Highlands. Ich glaube, das ist bei all meinen Flügen eine absolute Premiere, das gab es selbst bei meinen zahlreichen Reisen auf die Insel selbst nicht.

Das Essen wird serviert und ist mehr so okay! Es gibt vegetarische Gemüse-Pasta mit einem richtig ekligen Salat und direkt salted caramel Eiscreme dazu. Die ist lecker, aber warum zum Teufel wird die zeitgleich mit dem heißen Mittagessen gereicht?! Jetzt muss ich das Eis zuerst essen, damit es mir in der Zwischenzeit nicht wegschmilzt, wie bekloppt!

Im Gegensatz zu den britischen Inseln ist Island heute leider sehr schüchtern und versteckt sich unter einer geschlossenen Wolkendecke. Anders verhält sich Grönland, denn pünktlich zum Anflug auf die Küste reißt der Himmel auf und wir haben eine grandiose Sicht auf das ewige Eis. Wunderschön!

Bisher fehlt mir noch die Motivation für einen Film, ich beschäftige mich mit Musik hören und den ersten Notizen für den Reisebericht, immerhin ist bisher schon einiges passiert und diesmal will ich WIRKLICH versuchen, möglichst auf aktuellem Stand zu bleiben. Mal sehen, wie gut das diesmal klappt! Delta kann man übrigens gut fliegen, die Stewardessen sind bis auf eine Ausnahme auch sehr nett und zuvorkommend, diese Eine allerdings ist fürchterlich. Während ich vor der Toilette warte und mich ein wenig dehne, flaumt sie mich direkt tierisch an, dass sie hier arbeiten würde und das ist mich gefälligst aus dem Staub machen soll. Ja… Ist ja gut! Ich gehe zurück zum Platz und warte dort, allerdings kommt sie mit Highspeed von hinten angerannt und rennt mich über den Haufen, ohne etwas zu sagen. Ab jetzt machen wir Witze darüber, dass wir aufpassen müssen, dass die Frau uns nicht sieht, wenn wir es mal wieder wagen, uns zu erheben Auch sonst scheint sie sich für besonders wichtig zu halten und rennt die ganze Zeit gehetzt und streng blickend durch die Gänge, während auch die ein oder andere Kollegin mal einen blöden Spruch kassiert. Jaja, du bist die Tollste!

Jetzt gibt es erst einmal einen warmen und weichen Schoko Cookie! Den finde ich super, Mama nicht so, er wäre zu süß. Viel mehr, als das Teil, das es heute morgen im anderen Flugzeug gab … Finde ich genau umgekehrt

Ich habe jetzt doch Lust auf einen Film und suche mir - wie meistens im Flugzeug - eine Komödie aus, denn leichte Kost habe ich am liebsten. Die Gefahr einzuschlafen ist immer gegeben, da darf die Unterhaltung nicht auch noch anstrengend sein. Ich entscheide mich alleine aufgrund des Titels für “50 erste Dates”, klingt doch witzig. Am Ende ist es einfach nur traurig, hat bei Komödien meiner Meinung nach nichts verloren, aber gefallen hat er mir trotzdem

Plötzlich wird es trotz Pullover und Decke arschkalt im Flugzeug, ich ziehe mir den gratis Stofflappen bis unter’s Kinn, setzen die Kaputze meiner flauschigen Fleecejacke auf und mache mich auf die Suche nach einem weiteren Film. Hm. Mulan habe ich zuletzt in meiner Kindheit geguckt, den gibt es zwar nur auf Englisch, aber egal.

Weit komme ich mit dem Streifen allerdings nicht, denn es gibt mal wieder etwas zu Essen und außerdem ist die Landung nicht mehr allzu weit entfernt. Glücklicherweise ist uns auch das Wetter gnädig und die Aussichten aus dem Fenster sind interessant! Kredenzt wird eine Auswahl aus einem Spinat Feta Wrap und einer Hähnchen Frühlingsrolle im Asia Style. Wir hätten gerne beide letzteres, es gibt aber in unserer Reihe nur noch eine Frühlingsrolle, die ich selbstlos meiner Mutter überlasse… Ich esse in der Regel auch Spinat und Feta. Naja… Das Ende vom Lied: Mein Wrap schmeckt komisch und meine Mutter findet die Frühlingsrolle furchtbar, daher versuchen wir es mit einem Tausch. Sie ist jetzt zufrieden und ich begeistert: Win Win also Als Nachtisch gibt es pervers geiles Maracuja Muß, da könnte ich mich ja jetzt absolut reinlegen, geht aber nicht, dafür ist die einzelne Schale zu klein

Spätestens jetzt wird es aber Zeit intensiv die Umgebung unter uns zu betrachten, denn dort werden wir schon sehr bald selbst mit dem Auto herumfahren. Zwischendurch tausche ich noch schnell unsere normalen Sim Karten gegen die Travel Sim Karten, die ich vorab bestellt hatte. Wir fliegen über den Lake Yellowstone…

… und schließlich über den Great Salt Lake, das Ziel ist zum Greifen nahe!

Beim Landeanflug auf Salt Lake City kommen wir in eine heftige Gewitterfront und die letzten 10 Minuten des Flugs sind geprägt von extremen Turbulenzen, die nun auch an den Kindern nicht mehr spurlos vorbeigehen, zum ersten Mal ist um uns herum ein furchtbares Gekreische und Gebrülle. Aber wir wollen uns auf keinen Fall beschweren, dafür war der restliche Flug viel zu ruhig! Erstaunlicherweise ist die Landung selbst dann aber schön sanft und wir sind endlich da!

Ich mache den Flugmodus raus und stelle erfreut fest, dass das Internet ebenfalls sofort funktioniert - Läuft ja, oder nicht? Weniger erfreut bin ich über die Email von Delta, dass es mein Koffer leider nicht nach Salt Lake City geschafft hat… Ich könne in der App schauen, wo er denn stattdessen ist. Na, wo soll der schon sein, wenn er nicht hier ist? Höchstwahrscheinlich noch in Paris.

Pustekuchen. Die Delta App teilt mir mit, dass mein Koffer ebenfalls gerade in einem Flugzeug unterwegs ist, nur eben nicht nach Salt Lake City. Offensichtlich hatte er keine Lust auf den Westen und gönnt sich stattdessen einen Ausflug nach Minneapolis. What the Fuck. Ja klar, auf jeden Fall angemessen. Ich hoffe, er bringt mir wenigstens eine State License Plate aus Minnesota mit. Wenigstens das Land stimmt… Lasset das Abenteuer beginnen!

Zitat von Canyonmurmel

Na dann war Dein Koffer wohl doch 1,8 km entfernt. Das ist immer meine größte Angst, ohne Gepäck dazustehen.

Ansonsten ruhiger und entspannter Flug, trotz vielen Kindern, geht also doch.

Japp, sieht ganz so aus als wäre die Angabe richtig gewesen. Immerhin auf den Tag kann man sich verlassen

Ich hab mich echt gewundert wie ruhig es war. Man kann also auch mal positiv überrascht werden

Zitat von reh

Vielleicht war sie der Purser für die Holzklasse...

War der andere Film denn auf Deutsch?

Ich dachte die Franzmänner können nur Französisch...

Glück gehabt

Das ist in Denver oft so, das liegt an Fallwinden der Rockys hat man mir mal erklärt.

Genau in der Maschine nach MSP eben

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Mag sein, deshalb muss man doch aber nicht automatisch Scheiße sein, oder? Nee, die können auch Englisch Die meisten Filme waren eigentlich auch auf Deutsch. Ich bin übrigens mit Delta geflogen und nicht mit den Franzosen Zum Glück, denn die hätten das mit dem Koffer eher nicht so gut geregelt schätze ich.

Zitat von nirschi

Wir sind auch Flying Blue/Skymiles bevorzugen aber immer AMS und meiden CDG woimmer es geht!

Entspannter Flug. Nur der fehlende Koffer ist nicht so toll.

Genau so

Zitat von Buff

Das Fliegen ab Paris scheint aber kompliziert zu sein. Ich kenne das bisher nur so:

1. Einchecken

2. Security Check

3. Zum angewiesenen Gate gehen

4. Im Wartebereich des Gates sitzen

5. ...und wenn Boarding ist, einsteigen, oder zum Bus geleitet werden, der mich dann zum Flieger bringt.

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Joah. Ne... Eher nicht so

Zitat von Thomas_W

Doch noch geschafft, puh. Der Flug nach Salt Lake City war ja ganz geschmeidig.

Find jetzt CDG auch nicht so schlimm, 2x umgestiegen und es hat jedes Mal geklappt, aber der Zeitpuffer war auch größer.

Der Flug selbst war super!

Zitat von Pumi1989

Juhu, ich lese auch mal wieder mit.

Angekommen seid ihr ja schon mal

Bin gespannt, wie es weiter geht.

Da freue ich mich

Zitat von franky.dee

Eine Anreise mit kleineren Problemen.

Damit kann man leben.

Aber wenn der Koffer fehlt ist das schon echt blöd.

Das war leider noch nicht alles an Problemen

Zitat von S@bine

Was für eine Aufregung … braucht man wirklich nicht. Zum Glück haben es aber schon mal 3/4 geschafft. Ich bin noch nie via Paris geflogen, habe aber bisher sehr viel mehr Negatives als Positives darüber gehört.

Bei der Security hat es die letzten Male bei uns echt gedauert und war ein Stress, wir mussten bei den ganzen letzten Flügen alle technischen Geräte auspacken, auch Kameras aus den Taschen => Frankfurt.

Danke für den Tipp mit dem Clip. Habe heute gleich mal danach geschaut.

Mit Kindern im Flugzeug habe ich auch schon alles erlebt. Ganz brave und welche, die nur genervt haben, wie einer, der stundenlang gegen meine Rückenlehne getreten hat, der Mutter war es ziemlich egal, obwohl ich mich beschwert habe.

Der Bericht ist wieder herrlich geschrieben - Sarah-like halt.

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Ne, das kann man sich echt sparen, voll ätzend. Aber ich hatte schon im Gefühl das der Koffer nicht da ist, auch wenn ich gar nicht sagen kann warum eigentlich. Manchmal ist das komisch.

Den Clip kann ich wie gesagt echt empfehlen, absoluter Life Changer

Dankeschön

Tag 01 (13.08.2022) - Immigration-, Koffer- und Autosachen

Ich bin ein wenig überrascht über mich selbst - Ich rege mich lange nicht so sehr über die Umstände auf, wie ich es eigentlich von mir kenne und erwartet hatte. Vielleicht, weil ich damit tief in meinem Inneren schon gerechnet hatte bei dem aktuellen Chaos? Oder weil ich richtig gut vorgesorgt habe und genügend Klamotten für die nächsten Tage habe? Weil ich schon immer mal herausfinden wollte, wie man so eine Situation löst? Das wird es sein! Immerhin ist das nun meine 7. USA und da kann man den Schwierigkeitsgrad ruhig mal ein bisschen erhöhen. Eigentlich bin ich fast froh, dass es - wenn es schon einem von uns passieren muss - wenigstens mir passiert und nicht meiner Mutter, die sicher nervöser gewesen wäre. Ihr Koffer ist anwesend, da sind sich sowohl die Delta App als auch der AirTag einig.

Der Flughafen in Salt Lake City ist definitiv anders als Los Angeles und San Francisco, andere kenne ich ja in den USA noch nicht wirklich. Ich war darauf vorbereitet, nun bei der Immigration zu landen, aber nein, wir stehen nach dem Ausstieg direkt an den Gepäckbändern. Nach einem Gang zur Toilette begibt sich meine Mutter zum angeschlagenen Band um ihren Koffer in Empfang zu nehmen, ich biege ab zu dem Typen, der für vermisste Koffer zuständig ist. Der fragt mich, wohin wir weiterfliegen und ich bin verwirrt. Ich sage, dass wir gar nicht mehr fliegen und dass Salt Lake City unsere Final Destination ist. Dann wäre mein Koffer auch auf jeden Fall hier, ist seine Antwort. Aaaaaaber die App sagt etwas anderes! Nachdem ich ihm auch das mitgeteilt habe, schaut er doch mal auf seine Liste und - Überraschung - er findet meinen Namen und stellt fest, dass mein Koffer TATSÄCHLICH nicht hier ist. Ach nee. Er kann mir allerdings auch nur sagen, wo mein Gepäck aktuell so herumfliegt, aber nicht, wie wir diese unschöne Situation jetzt lösen, dafür soll ich nach der Immigration in die 2. Etage. Das wusste ich ja alles schon! Was ich nun auch weiß: Ich bin lange nicht die einzige Person aus Paris, die ihren Koffer schmerzlich vermisst.

In den zwei Minuten hat meine Mutter ihr Gepäck auch schon in Empfang nehmen dürfen und wir können uns gemeinsam bei der Immigration “anstellen”, die sich in der gleichen Halle befindet. Wir sind dann auch sofort dran und können eigentlich gleich durchgehen und zum ersten Mal habe ich einen weiblichen Officer bei der Einreise. Das ganze Prozedere ist heute besonders schmerzfrei, ein schöner Kontrast zu meiner Horror Immigration letzten Oktober. Die Ausfragerei besteht heute lediglich aus “Was macht ihr in den USA” und “Wie lange bleibt ihr”. Ein Foto wird von uns beiden gemacht, Fingerabdrücke muss nur meine Mutter abgeben. Dann bekommen wir auch schon unsere Pässe zurück, allerdings ohne Stempel. Ich frage nett nach und bekomme dann aber doch noch einen Das war ja jetzt wohl eine Rekord-Einreise, vom Erreichen der Parkposition bis zum erfolgreichen Betreten des Landes sind ungefähr 15 Minuten vergangen - Es könnte alles so schön sein, wenn jetzt beide Koffer da wären.

In der äußerst übersichtlichen und vor allem komplett ausgestorbenen Ankunftshalle entdecken wir einen Starbucks und auf einen Kaffee hofft meine Mutter ja eh schon seit geraumer Zeit. Wir begießen unsere Ankunft also mit einem Latte für sie und mit einem Iced Caramel Macchiato für mich! Zu dem Zeitpunkt ist mir noch nicht bewusst, dass der Besuch bei Starbucks von nun an einen festen Platz im Tagesablauf haben wird

Wir wollen weiter in die 2. Etage und begeben uns zu den Rolltreppen. Schnell fällt auf: Da fehlt doch was! Nee, nicht MEIN Koffer, sondern Mamas. Den hat sie vor dem Starbucks Tresen stehen lassen, der glücklicherweise noch in Sichtweite ist. Immerhin können wir darüber lachen

Auf Level 2 befindet sich der Gepäck Service von Delta, den wir auch sofort finden. Gut, dass wir uns so beeilt haben, denn es ist nur eine Person vor mir und das wird sich noch drastisch ändern, während ich an der Reihe bin. Bedient werde ich von der sehr netten Jill, der ich direkt mitteile, dass ich weiß, dass sich mein Koffer auf dem Weg nach Minneapolis befindet. Nicht nur das, ich sage auch sofort, dass wir Salt Lake City heute noch verlassen und eine fast 3-stündige Fahrt vor uns haben. Den Kram am Folgetag, oder sogar noch später, hier abzuholen, ist also keine Option für mich!

Ich muss das Hotel für den morgigen und übermorgigen Tag angeben, nur zur Sicherheit, außerdem will Jill eine genaue Beschreibung meines Koffers haben, ich zeige ihr stattdessen einfach ein Foto - Für irgendwas muss es ja gut sein, dass ich für meine Berichte jede Kleinigkeit knipse Ich erzähle unsere Pläne für die nächsten Tage und mir wird eine Umleitung des Koffers nach Jackson Hole angeboten, dort würde er dann morgen Mittag ankommen, sofern nichts schief geht. Ja, SUPER! Das ist doch mal spontan, flexibel und lösungsorientiert! So machen wir es, denn da kommen wir morgen Nachmittag so oder so vorbei. Der Koffer wird gegen 23 Uhr heute Abend in Salt Lake City erwartet, das ist natürlich viel zu spät für unser Vorhaben, aber so ist es ein klasse Angebot. Um 8 Uhr morgens wird er sich dann auf den Weg nach Jackson Hole machen und dort brav auf mich warten - Hoffe ich!

Ich bekomme noch einen Lost Baggage Wisch mit, bin nach einem recht langen Gespräch endlich entlassen und bemerke erst jetzt die ewig lange Schlange, die sich vor dem Center gebildet hat. Puuh… Die beiden Leute, die neben mir zeitgleich bedient wurden, waren jetzt auch nicht schneller durch als ich, da ist Geduld gefragt. Wir erkennen auch einige der Leute, die waren alle mit uns im Flugzeug!

Wir praktisch, die Indoor-Brücke zum Rental Car Center ist direkt auf unserer Ebene und wir können direkt weitergehen. Vorher fischen wir uns aber schnell noch eine kurze Hose aus dem Koffer (Mama) bzw. aus dem Rucksack (ich) und ziehen uns um. Trotz dem Gewitter beim Anflug ist es draußen angenehm warm und ich habe kein Interesse daran, die lange Fahrt in meiner Jeans anzutreten.

Bei Alamo habe ich mich diesmal nicht an Skip the Counter getraut, weil dabei der Gesamtbetrag der Buchung abgebucht werden sollte, obwohl ich den schon bei Germanwho bezahlt hatte - das war mir nicht geheuer. Ich komme auch sofort dran, vor mir wartet absolut niemand, das eigentliche Prozedere ist aber recht zäh und dauert. Der Mann will dann noch meine Adresse und zwei Telefonnummern für Notfälle… Ahja. Außerdem berechnet er mir noch 18$ nach, was ich aber erst sehe, nachdem ich meine Kreditkarte schon in den Leser gesteckt hatte. Ich sag da einfach mal nichts zu, keine Ahnung, wofür das jetzt war.

Die Choice Line gibt nicht so viel her, genau fünf Autos stehen in unserer Kategorie, übrigens nebenan bei National. Unter den Alamo Schildern gibt es keine SUVs, daher wurden wir von dem Parkplatz Mitarbeiter hierher geschickt. Wir haben die Wahl zwischen drei Mazdas und zwei weißen Jeep Cherokees 4x4 Limited. Ich glaube, ich muss nicht extra erwähnen, für was wir uns entscheiden, oder? Das Auto hat alle Schikanen, angefangen vom Panoramaschiebedach, über alle möglichen Assistenten bis hin zur Differentialsperre. Toll, da sucht man bei jeder Reise verzweifelt nach einem Allrad Fahrzeug mit manueller Zuschaltung und beim ersten Urlaub, bei dem man es nicht braucht, steht es einfach so herum