Aloha Big Island - 2 Wochen Beach und Lava im Paradies 2016

  • So, ich habe jetzt auch mal endlich aufgeholt. Ganz toller Bericht mit Fotos, die mich einfach nur sprachlos machen. Weißt Du, was ich bei Deinen Bildern auch so toll finde? Sie sehen nicht „überbearbeitet“ aus. Das ist ganz großes Kino für mich.


    Mir hat von den drei Inseln, auf denen wir waren, auch Big Island am besten gefallen, eigentlich Maui noch weniger als Oahu. Falls wir irgendwann noch einmal - wider Erwarten - hinreisen sollten, wäre es gut, wenn Du dort wohnen würdest. Ich glaube, ich würde dann gerne auf Dich als Guide zurückkommen, dann kannst Du mich, wie die Inder, auch an die Hand nehmen, wenn es zur Lava geht. ^^

    vielen Dank!!!

    Auch wenn vieles touristische Orte beeinhaltet, versuche ich immer zwischendrin, mehr vom Hawai'i mit den Locals zu bringen.

    Ich habe es immer als Tourist geliebt, mit unter die Locals zu mischen und habe dort sehr viele wunderbare Leute kennengelernt mit denen ich heute noch sehr guten und engen Kontakt habe.


    Und ja, sollte es euch wider Erwarten noch einmal nach Hawai'i verschlagen und du brauchst einen privaten Guide, dann kannst du immer auf mich zaehlen. Und zur Not nehme ich dich auch ans Haendchen ;-)):smile:;-))

    Das Angebot, jemanden hier aus dem Forum Big Island zu zeigen, gibt fuer alle. Ich mache das mehr als nur sehr gerne.

  • July 29, 2016


    Ich weiss nicht warum ich auf die Idee kam, am fruehen Morgen zur Lava zu Laufen. Aber ich kann sagen, um 2:45 am aufstehen ist super hart und echt nicht toll. Ich war echt noch total muede. Aber nichtsdestotrotz, raus aus dem Bett, die Haehne in der Nachbarschaft kraehten schliesslich auch schon.

    Ich packte meine Kamera und Rucksack ins Auto und fuhr dann die menschenleere Strasse nach Kalapana zur Lava Viewing Area.

    2 weitere Autos standen da auch schon, als ich an kam.

    Hm, also noch so ein paar Verrueckte, die Lava zum Sonnenaufgang sehen wollen.

    Den Weg kannte ich mittlerweile im Schlaf und die fuenf Meilen gingen auch echt schnell herum. Eine Brise wehte vom Meer und es war noch angenehm kuehl draussen.

    Leider war es ziemlich bedeckt, daher kein Sternenhimmel heute morgen. Das sieht von hier bestimmt super aus.

    Schon von Weitem sah ich das Leuchten der Lava. das konnte man nicht verfehlen und man brauchte nur dem Leuchten folgen.

    Ich liess den Ocaen entry links liegen und bog auf die Coastal Plains ab, wo sich die Lava seit meinem letzten Besuch so richtig arg ausgebreitet hatte.

    Die besten Lava Parts waren ein wenig von der Strasse entfernt und ich lief etwa eine halbe Meile mit dem Schein meiner taschenlampe ins Lava Field.

    Man musste gut aufpassen, denn es gab jede Mengen Spalten und kleine Huegel, die sich Tumulus Mounts nennen. Das sind eigentlich nur Pressure Ridges. Die Lava darunter ist noch fluessig und obendrauf abgekuehlt. Aber wenn es wieder einen Anstieg an Pressure im magmatischen System gibt, drueckt sich diese Lava nach oben und bricht auf dem Huegel wieder aus.


    Wow, ich war total von den Socken!!! Soviel Lava ueberall!! Ich konnte es kaum glauben!!!


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    Ein weiterer Photographer reihte sich neben mir ein und wir kamen ins Gespraech. Sean King war eine sehr angenehme Person und ich genoss seine Stories. Spaeter wuerde Sean einer meiner besten Freunde auf Hawai'i werden. Leider verunglueckte er am 1. Februar 2018 toetlich an der Lava und fuer Puna und unsere Lava Community war das ein riesiger Verlust.

    So langsam daemmerte es draussen, und es war nach wie vor recht bewoelkt. Egal, Lava Bilder gehen immer.


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    Kurz darauf kam eine ganze Gruppe an der Lava an. Es stellte sich heraus, es war JOHN von EPIC LAVA. Die Legende schlechthin und ich verfolgte schon seit Wochen seine Live Updates voller Spannung. Das war so cool ihn hier direkt vor Ort zu treffen.

    Ich konnte es kaum glauben. John war super nett und sehr gespraechig. Wir verstanden uns auf Anhieb super.

    Er erzaehlte mir total viel ueber seine Lava Touren und sein Business waehrend der Sunrise uns umgab.


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    Etwas spaeter hatten wir ein riesiges Lava Breakout und super heisse Lava kam schnell angeflossen. Wir waren alle aus dem Haeuschen und rannten aufgeregt hin und her, immer auf der Suche nach den besten Shots.


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    John machte sein Live Update von der Lava und es war cool ihm dabei zuzusehen und es nicht nur live auf facebook zu sehen.


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    John von EPIC LAVA


    Der Surface Breakout war der Hammer!! Super heiss und wir mussten alle immer wieder eine ganze Ecke zuruecklaufen da die Lava so schnell naeher kam.

    Wie cool war das denn!!


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    John machte noch Bilder von mir an der Lava, cool, so hatte ich auch mal welche von mir.


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    Einfach nur toll. Ich war hin und weg. Und ja, ich bin ein totaler Lava Junkie. Das erzaehlte ich auch John, der nur lachte und es total verstand.

    r bot mir an, mit seiner Tour Gruppe zurueck zum Parkplatz an der Viewing Area zu laufen. Auf die Art und Weise konnten wir uns noch ein wenig unterhalten.

    Ich hatte da nichts dagegen.


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    Sobald die Sonne ganz draussen war, waermte es auch schnell auf und gegen halb acht machten wir uns dann alle auf den Rueckweg.

    Ich unterhielt mich die ganze Zeit mit John und er erzaehlte mir total viel ueber die Lava, sein Business was er gerade ausbaute.

    Und dann kam der Knaller: Er bot mir einen Job als Tour Guide an!!

    Wie jetzt, im Ernst?

    So ganz einfach so? Aus dem Blauen hinaus? John erklaerte, das jemand wie ich, der Vulkane und Lava genauso liebte, genau richtig fuer sein Business waeren. Im Moment machte er alle Touren alleine und war demnach immer total eingespannt. Hilfe wuerde er mehr als nur willkommen heissen.

    Und dann der zweite Knaller: Ich sagte zu!! Einfach so!! Denn das war genau das was ich mir schon seit Kindheit gewuenscht hatte.

    Ich erklaerte aner auch, das das alles nicht so von heute auf morgen geht und ich ja auch noch an der Uni eingeschrieben war.

    Aber an den diversen Uni Ferien und Spring Break usw. waere ich nicht abgeneigt und zum Ausprobieren wollte ich das total gerne machen.

    ich hatte schon seit Tagen mit den Gedanken gespielt, im ein paar Wochen eh noch einmal hierher zu fliegen um die Lava zu sehen.

    Warum nicht die ein oder andere Tour mit John machen? Und spaeter dann selbststaendig fuer ihn Touren durchfuehren?


    John lud mich dann noch zum Fruehstueck bei Pele's Kitchen ein und bestand auch darauf, das ich in Kuerze seine Frau kennenlernte und seine Tochter. Die wuerden mich beide moegen. Wir tauschten Infos und Telefon Nummern aus und verblieben nun dabei, das wir in Kontakt blieben.

    Was fuer ein cooler Tag. Mit so etwas hatte ich echt nicht gerechnet.

    Freudestrahlend fuhr ich zurueck zu meiner Cabin, machte erst einmal ein NIckerchen. So frueh aufstehen bin ich echt nicht gewohnt.


    Fortsetzung folgt..

  • Wieder geniale Fotos von der Lava

    Und die Begegnung war ja echt gut für deinen weiteren Lebensweg


    Was ist eigentlich aus der Uni-Geschichte geworden, für was warst du eingeschrieben?

    na ja, ich war ja fuer das Semester eingeschrieben und habe es auch gemacht.

    Ich bin dann in der Fall Break, Thanksgiving Break und Christmas Break nach Hawai'i geflogen und habe mit John einige Touren gemacht

    Und es total geliebt.

    Dann im Jahr darauf war ich zum President's Day Break, MLK Break, und Springbreak da bevor ich dann entgueltig nach Hawai'i zog.

    Dieser lange Commute war nichts fuer mich ;-)):smile:;-))


    Ich hatte ja Geschichte und Geology als Studienfaecher, sowie Fotografie als Nebenfach.

    Im Semester darauf habe ich dann einfach mitten im Semester aufgehoert und bin nach Hawai'i.

    Studium kann man spaeter immer noch machen, so einen Job bekommt man nur einmal im Leben.

    Vor allem so ein Job wo man 40 Dollar die Stunde verdient und dann noch die Tips dazu.

    Entscheidung war schon richtig.


    Und nun habe ich wieder das gleiche Dilemma. John will mich zurueckhaben und ich will auch zurueck.

    Und ich gehe auch zurueck. Geht nur nicht ganz so spontan mit Katze und muss gut geplant sein

    Abr ich denke irgendwann im naechsten Jahr oder allerspaetestens uebernaechstes Jahr

  • Das war ja wieder ein spannender Tag an der Lava und die tollen Begegnungen. :)


    Das war damals auf jeden Fall eine richtige Entscheidung, man muss glücklich sein.


    Und wird dir vermutlich auch jetzt wieder gut tun.

    ich glaube auch, das es auch jetzt wieder das Richtige ist.

    Und ja, die Tage an der Lava sind immer toll und man lernt interessante Leute kennen.

    Mit vielen meiner ehemaligen Tour Gaeste bin ich heute noch in Kontakt



    Großartige Bilder - Profiklasse!

    vielen Dank



    Ein Naturspektakel ist immer etwas besonderes, und du kannst es sehr gut in Szene setzen :clap1: .

    danke schoen

    Damals als ich die Bilder machte, wusste ich noch nicht so recht, wie man Lava am Besten rueberbringt.

    Im Laufe der Zeit wurde das aber immer besser

  • Yvonne, wie gefährlich ist das eigentlich, da auf dem Lavafeld herumzuspazieren?


    Was genau ist Sean King passiert, es war doch sicherlich sehr erfahren, nehme ich an?

    wenn du dir ueberlegst, das da fuer unzaehlige Jahre tausende Leute taeglich bei der Lava waren (morgens, tagsueber, Abends, Nachts) und es ausser Schnittwunden in der Regel nie was passiert ist, da ist das schon ein guter Schnitt.

    Und viele Touristen sind da voellig unvorbereitet gewesen mit zu wenig Wasser, keiner Taschenlampe usw.

    Klar, Search and rescue musste jede Woche Leute retten wegen Fussverletzungen, Dehydration usw. aber das hast du in jeden anderen National Park auch.


    Sean war der erste toedliche Unfall seit zig Jahren. In den 80iger jahren gab es hin und wieder mal toedliche Ungluecke. Meist, wenn Leute am Ocean Entry zu nah heran gegangen sind und der Wind drehte und sie die toedlichen Gase einatmeten. Ich hatte deshalb auf allen meiner Solo Touren, wo ich ohne Tour alleine zur Lava ging und in Bereiche, wo vulkanische Gase eine erhebliche Rolle spielten, da hatte ich immer einen Respirator dabei gehabt. Zu schnell kann der Wind mal drehen.

    Mit unseren Touren sowie als Tourist kommt man nicht in solche Bereiche, wo es gefaehrlich werden koennte. Das ist nur fuer uns Profis gewesen die sich meilenweit in Bereiche vorgearbeitet hatten, wo es durchaus Gefahren gab denen wir uns aber auch bewusst waren.


    Leider war Sean's Unfall es eine Verkettung ungluecklicher Zufaell auf einmal. Er war einer unserer Guides, der hin und wieder mal mit auf Lavatouren ging, aber nicht sehr regelmaessig. An dem Morgen hatte er eine private Gruppe bei der Lava. Es gab eine massive Unwetterfront mit stationaerer Downpour von mehr als 2 inches regen die Stunde fuer etliche Stunden. Soviel Regen verursacht an den unterirdischen Lava Tubes massiven Wasserdampf und es gibt ein totales White Out.

    Ich war mit meinen Touren oft in totalen White Outs und es ist so extrem das du deine eigenen Schuhe nicht mehr sehen kannst geschweige denn deine Tourgruppe oder wo du laufen musst. Beim ersten Mal ist das super scary.

    Sean wusste nicht, das es eine Umgehung gibt wo man den White Out vermeiden konnte. Das habe ich immer ausgenutzt wenn ich meine Touren hatte.

    Zusaetzlich ist Sean zu einem weiter entfernten Lava Fluss gelaufen, der besser war aber mitten ueber die Lava Tube musste.

    Touristen und Gaesten ist es egal ob es einen besseren Lavafluss gibt. Die wollen nur einmal hautnah Lava sehen.

    Waere Sean am regulaeren schmaleren Lava FLuss geblieben, waere nichts passiert.

    So war er und seine Gruppe im White Out gefangen. Keinerlei Sicht, 100% Luftfeuchtigkeit. Stell dir vor du bist in einem Dampfbad eingesperrt. So musst du dir einen White Out vorstellen.

    Irgendwann bist du voellig dehydriert. Das passierte mit Sean. Ein fiel um und knallte leider ungluecklich mit dem Kopf auf die harte kalte Lava, er erlitt ein Kopftrauma was ihn dann toetete.


    Es war eine sehr unglueckliche Verkettung diverser Faktoren.


    Und super freaky war das ich ihn 2 Tage vorher an der Lava gesehen hatte und wir dort gesessen hatten und ueber den Sinn des Lebens philosophiert hatten. Er wie auch ich erklaerten das der perfekte Abgang aus dieser Welt bei der Lava sein sollte. Und Sean erklaerte noch, wenn es ihn treffen sollte, dann wuerde er kurz vorher keine Kamera weit weg vom Lava FLow werfen, damit die Nachwelt seine letzten Bilder sehne konnte.

    2 Tage spaeter verunglueckte er und wir konnten 3 Tage lang auf dem Lava Feld seine Kamera nicht finden ehe sie geborgen wurde. es war sowas von creepy und ich bekomme da heute noch eine Gaensehaut wenn ich an diesen Morgen denke.


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    der letzte Morgen wo ich Sean sah und das letzte Bild von ihm


    Die ganze Lava Community auf Big Island lief dann ein paar Tage nach Sean's Passing alle zur Lava, also quasi alle Lava Tour Companies, und legte Lei Kraenze zu seiner Ehre auf die Lava.

    Es war ein ganz erhebendes Event gewesen.

  • und hier noch mal ein paar Bilder von diversen White Outs waehrend meiner Touren:

    Man sieht deutlich die Grenze zwischen White Out und wo es sicher war zu laufen.


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    die Gruppe begann ins White Out eingehuellt zu werden


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    White Out im Hintergrund wo die Lava Tube entlanglief und man sich nicht aufhalten soll bei Starkregen


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    Und Video von einem heranziehenden White Out


    https://photos.smugmug.com/photos/i-jFzVH5D/0/d0817c55/1920/i-jFzVH5D-1920.mp4


    Mit White Outs umzugehen verlangte schon etwas Expertise. Ich hatte nach meiner ersten Tour da drin und Bedenken meine Gaeste da drin zu verlieren, immer neon oranges Paracord mit wo meine Gaeste sich dann dran anfassen mussten. Und habe nie jemanden verloren :smile2:



    Und falls sich jemand wundert, was denn Starkregen in Hawai'i ist, hier mal was als Beispiel:


    40+ inches an Regen in 3 Tagen!!! Lava Touren hatten wir trotzdem


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