Reisebericht: Ganz Italien entlang des Stiefels - Herbst 2021

  • Wow, von dieser Insel hatte ich auch noch nicht gehört. Du hast wirklich ein Händchen für schöne Unterkünfte, da gibt es nichts zu meckern. Na ja, viel Flüssiges macht doch auch den Bauch voll, und Bruchetta und Oliven etc., allemal voller Kalorien, reichen doch auch mal.

    Ich bin wirklich gespannt auf den nächsten Tag, und ob das Wetter wirklich so schlecht wurde wie prognostiziert.

  • Und der Spruch wird hier auch regelmäßig bemüht ;-));-))

    Echt? Ist eben ein toller Tipp für alle Lebenslagen

    Ich bin wirklich gespannt auf den nächsten Tag, und ob das Wetter wirklich so schlecht wurde wie prognostiziert.

    Ich warte auf Freigabe meines Lektors :)

    Der ist vielleicht lahm :aug:

  • Letztes Posting war nur ein Test. Habe es gestern antworten wollen, aber das funktionierte nicht

    Nun ist Tag 10 on line


    Ein etwas verpeilter Tag auf Procida

    Kurz nach halb Neun werden wir wach.

    Ein Blick Richtung Terrasse lässt mich froh stimmen. Die Wetterfrösche haben sich geirrt. Und zwar mächtig gewaltig. Zum Glück! Die Sonne scheint und nur ein paar dekorative Wölkchen sind am Himmel zu sehen.

    Unseren 40. Hochzeitstag werden wir also bei schönem Wetter auf dieser hübschen Insel verbringen.

    Es ist wunderbar warm und so nutzen wir den Whirlpool auf der Terrasse, stoßen bei einem Gläschen auf diese lange Zeit unseres Zusammensein an, und freuen uns immer wieder und wieder über diese Aussicht, die genau nach unserem Geschmack ist.


    Procida,Reisebericht Italien,born4travel.de


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    Unser Kopf hat die Camparis sehr gut überstanden. Dennoch schreit der Magen nach Futter.

    Das Frühstück wird bis 10.30 Uhr serviert.

    Die Location des Frühstücksraumes ist wunderschön. Es ist eine Art Glaspavillon. Jedoch sind fast alle Wände zur Seite geschoben.

    Das Angebot kann sich sehen lassen.

    Die kleinen Feinheiten sind es, die es dann so außergewöhnlich machen. Da ist dieses Geschirr, das aus unendlich vielen Teilen besteht. Jeweils unterschiedlich und doch so passend. Auch Auswahl an Tees lässt keinen Wunsch offen. Hier gibt es jede Sorte!

    Und dann der Kuchen!

    Jeder, der schon in Italien war, weiß, dass Italiener den Tag sehr süß beginnen. Ein Paradies für Rainer. Normalerweise absolut nichts für mich. Dieser Schokoladen-Kuchen ist sehr flach und ist der einzige, der mich irgendwie anspricht. Einfach weil flach und mengenmäßig nicht so viel! Was ich dann erlebe, nenne ich mal Geschmackssensation. Ein leichter Kuchen. Die mit Puderzucker belegte Decke etwas crunchig und das Innere weich und schmackhaft, leicht gatschig mit tiefem Geschmack einer in der Qualität ausgezeichneten, vollmundigen Schokolade.

    Ich bin begeistert. Das merkt auch der Kellner, der das x-te Puzzle unserer Bestellung serviert.

    Er freut sich und fragt, ob ich den Kuchen mag.

    "Und wie!"

    "Torta Caprese" und das Rezept sagt er gleich mit an!

    Ich hab's tatsächlich zu Hause probiert nachzubacken. Musste aber das Hotel nochmals wegen dem Rezept anfragen 😉

    Und das ist das Rezept

    Das Rezept ist super einfach. Und wenn sie mir, als Null-Ahnung-Bäcker, genauso gelungen ist, dann... kann das jeder.

    Ich kann schon mal meinem Reisebericht vorgreifen:

    Nirgendwo später habe ich so eine mir außergewöhnlich schmeckende Torta Caprese serviert bekommen. Die meisten waren 4 bis 5 Zentimeter hoch, schmeckten zwar schokoladig, aber sie waren wie fluffiger Sandkuchen. Wegen der Höhe des "Kuchens" war es auch immer viel zu viel.


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    Bevor wir nach diesem ausgedehnten Frühstück uns in die Erkundung der Insel stürzen, schicken wir Drohni hoch. So gesehen, verschaffen wir uns mit diesen Aufnahmen eine Art Übersicht.

    Das ist der Blick in die Richtung, in die wir auch aus dem Zimmer schauen, auf das Dorf Corricella mit seinem Kloster Santa Margherita Vecchia alla Chiaolella, das auf dem Hügel thront. Im Hintergrund der Vesuv.



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    Blick auf die zwei Halbinseln im Süden:


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    Die zwei Erhöhungen gehören zur Insel Ischia.

    Und der Halbkringel gerade aus, ist ein Naturschutzgebiet auf der Insel Procida. Die Area Marina Protetta Regno di Nettuno ist untersagt.



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    Der gerade Blick nach unten:

    Unser persönliches Areal



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    Halb Eins verlassen wir das Hotel.

    Ganz planlos immer mit dem Hintergedanken: Hej, die Insel ist so klein!



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    Unser Badezeug im Gepäck laufen wir erst einmal in die Richtung des Restaurants "La Pergola". Da wo gestern alle Tische schon reserviert waren und selbst Chiara, unsere Rezi-Dame, uns nicht mehr unterbringen konnte. Für uns kaum vorstellbar. Es soll aber zu den besten Ristorantes auf der Insel zählen. Google zeigt mir an, dass das Lokal momentan geöffnet sei. Und so geht es quer über den Kamm der Insel. Trotz Live-Lokalisierung finden wir nicht einmal den Eingang. Auch kein entsprechendes Schild. Langsam zweifeln wir, ob es überhaupt geöffnet ist, oder ob man sich in Saisonpause befindet.

    Die enge Straße führt in den Norden und macht dann einen ausgedehnten Bogen gen Westen. Man kann sich nicht verlaufen, denn man landet automatisch auch am Porto Procida. Da wo wir gestern angekommen sind.

    Unterwegs schauen wir immer nach einer Möglichkeit zum Strand zukommen. Wir finden aber keinen einzigen Zugang. Denn entweder die Grundstücke stehen eins am anderen, oder es sind nur kleine Sackgassen ohne Strandzugang.

    Das ist zwar etwas ärgerlich, aber wiederum nicht so schlimm. Denn einerseits habe ich für die kommenden Tage am Capo Vaticano einen reinen Badeurlaub an den schönsten Stränden Kalabriens gebucht und andererseits ist das Laufen so "mittendrin" sehr schön.

    Immer wieder begegnen uns Villen mit wunderschönen Vorgärten aber auch Verfallenes, das bei dem dunkelblauen Himmel einfach nur fotogen aussieht.



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    An der Kreuzung Via Cesare Battisti und Via Scotto di Vettimo stehen an einer Bushaltestelle ein paar Menschen. Wir überlegen, ob wir mit dem Bus wieder zurück Richtung Naturschutzpark fahren. Doch mit den Angaben zum Busfahrplan können wir nichts anfangen. Eigentlich müsste ja schon längst ein Bus vorbeigekommen sein. Unsere Schlussfolgerung: Die Busse kommen hier nach einem anderen System.

    Also gehen wir weiter.

    Manche Abschnitte des Weges werden sehr eng. Wir laufen wie in einem Graben. Was aber wirklich nervt, sind die lauten Motorroller. Zwischen den Wänden laufend dröhnt es extrem laut.



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    Die Suche nach einem einfachen Zugang zu einem Strand scheint offensichtlich gescheitert zu sein. Denn vom Ende dieser Wohngebietsstraße ist schon der Porto Procida zu sehen, der sich im Nordosten der Insel befindet.

    Von hier beobachten wir eine ganze Weile das Geschehen auf dem Wasser neben der Hafeneinfahrt. Was ganz besonders ins Auge sticht, ist das außergewöhnlich blaue Wasser. Einfach schön!



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    Am Porto Procida angelangt, kaufen wir am Kassenschalter von Caremar zwei Fährtickets für die morgige Überfahrt zurück aufs Festland. Und wir lernen: Das Ticket vor Ort zu kaufen ist preiswerter als der Kauf online.

    Eine Reihe eng aneinander stehender Häuser sind mit ihren hübschen, cremefarbenen Fassaden vor dem stahlblauen Himmel einfach schön anzusehen.

    Und sonst? Nein. Hier tobt definitiv nicht das Leben.



    Porto Procida,Reisebericht Italien,born4travel.de


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    Auf halbem Weg des Hafens steht eine Kirche mit dem unendlich langen Namen:

    La Chiesa di Santa Maria della Pietà e San Giovanni Battista.

    Leider ist diese geschlossen.


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    Wir treten den Rückweg an.

    Auf die Idee zum hochgelegenen Kloster Santa Margherita Nuova zu gehen, kommen wir gar nicht. Dabei ist die nicht weit entfernt und von dort oben hat man den "must-have"-Blick auf das ganz typische Foto der Marina Corricella. Dem Foto, das praktisch das Aushängeschild Procidas ist. Und auch dem Foto, weshalb ich mich überhaupt für diese Insel entschieden habe:

    Nämlich Varanasi in Cremefarben 🤦🏼‍♀️

    Die Via Vittorio Emanuele scheint die Touristenstraße zu sein. Gleich am Anfang gibt es viele Andenkenläden. Doch je weiter und auch steiler die Straße wird, ist es einsamer.


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    Den weiteren Weg kann ich nicht mehr nachvollziehen. Auf der Suche nach dem Besonderen schenken wir uns nichts. Es geht durch engste Gassen, teilweise nur über Bauplanken balancierend. Wo das nur hinführt?

    Aber auf einer Insel geht man ja bekanntlich nicht verloren.

    Eine Bäckerei mit leckerem Kuchen kommt gerade recht. Torta Caprese ist nicht im Angebot. Die Auswahl ist nicht sehr groß. Vermutlich sind wir wieder einmal zu spät. Ein paar kleine Küchelchen mit Zitronengeschmack nehmen wir dann doch mit.

    Die Laufmüdigkeit nimmt zu.

    Deshalb sind wir beide froh, als wir die Treppe, die zur Marina Corricella führt, entdecken. Die Treppe, die wir gestern gelaufen sind. Das heißt also, es sind maximal noch zwanzig Minuten bis zum Hotel.

    Aber erst einmal machen wir ein "Wir-waren-hier" Foto.

    Wir vor der Skyline Procidas am Tage unseres 40. Hochzeitstages 💝


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  • Ich hab den Epomeo gesehen ;-))

    Der höhere Hügel auf Ischia, das ist der Epomeo.

    Sieht sehr schön aus, Porcida.

    Und das Wetter hat ja zum 40.Hochzeitstag herrlich mitgespielt.

    Ich weiss ja nicht, ob wir es auf 40 schaffen... Wir haben etwas spät geheiratet... Und haben jetzt erst 7 Jahre.

  • Ich hab den Epomeo gesehen

    Danke. Das trage ich der Vollständigkeithalber nach.


    Ich war 23 als wir geheiratet haben.

    Für heutige Verhältnisse noch ein Kind. Zu unseren Zeiten, in der DDR waren wir eher die Alten die da heiraten ;)

  • bitte, bitte vorher Lissabon fertigstellen …

    Lissabon ist fertig. Muss nur noch von meinem Anwalt gelesen werden ;-))


    Ok dann lade ich etwas hoch. Ich bin nämlich so schön in Schreiblaune und dachte, ich könnte den Stiefel fertig machen.

    Und ganz ehrlich? Es ist wie nochmals reisen

  • Sehe gerade, dass da schon mehr online geladen ist.

    Das übertrage ich jetzt mal

    Aber wem es nix ausmacht, der kann gern auf meiner Website direkt lesen.

    Und keine Angst, ich verdiene nix daran, habe nix von Klicks und sicher ist die website auch mit dem https

    Leider kann ich mir hier den Hintergrund nicht auswählen und ich finde die Gestaltung auf meiner Website einfach hübscher.

    ORIGINAL


    Für die, die dennoch nicht wollen, geht es hier weiter:

    Fortsetzung obige Tag auf Prochida:




    Die restliche Zeit des Tages machen wir Urlaub auf der sonnendurchfluteten Terrasse. Der Hotel-Pool ist ganz alleine da unten und ruft nach uns. Aber wer geht schon in einen öffentlichen Pool, wenn man einen privaten Pool auf der Terrasse hat?


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    Halb Sieben geht's geschniegelt und gestriegelt zur Marina Corricella.

    Gerade als wir das Zimmer verlassen, plumpst die Sonne vor Ischia ins Wasser. Ein echt schöner Anblick.

    Der Weg bis unten ist ja nun schon bekannt.

    Heute haben wir einen Tisch reserviert und weil wir so zeitig da sind, bekommen wir auch den besten Tisch. Direkt an der Wasserkante. Bis halb Neun sind wir fast die Einzigen, die im Ristorante Fuego speisen. Doch dann füllen sich zusehends die Plätze in kürzester Zeit. Und absolut jedes Plätzchen ist besetzt.

    Das Essen ist sehr lecker.

    Rainer, als Seafood-Esser kommt voll auf seine Kosten.

    Und für mich gibt es eine Pizza, wie ich sie wirklich mag.



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    anchovies,Fuego Ristorante PizzeriaProcida,Reisebericht Italien,born4travel.de



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    Bildschirmfoto 2022-04-21 um 17.27.32.png


    Kalabrien - an der Stiefelspitze

    Ganz früh, noch bevor die Sonne aufgegangen ist, werde ich wach. Der Blick aus dem Bett ist phänomenal!


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    Den Morgen beginnen wir mit einem Bad im warmen Whirlpool.

    Ja, so kann man den Tag auch ganz nett beginnen lassen.

    Dreiviertel Zehn geht's zum Frühstück. Natürlich nehme ich die Torta Caprese, die mir gestern schon außergewöhnlich gut geschmeckt hat.



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    11 Uhr lassen wir uns vom Hotel-Shuttle zum Hafen Procida bringen.

    Unsere Fähre ist für 11.30 avisiert. Die ist auch ganz pünktlich. Alles läuft nach Plan.

    Das Wetter könnte nicht besser sein und die knapp 30 minütige Fahrt vergeht sehr schnell.



    Fahrt Procida nach Pozzuoli,Reisebericht Italien,born4travel.de



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    Bei dunkelblauen Himmel wirkt Pozzuoli vom Wasser gesehen sehr schön.

    Viel schöner als noch vorgestern.



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    Es geht zum verabredeten Platz, wo der Shuttle zur Garage stehen soll. Doch hier ist niemand. Also warten wir erst eine Weile.

    Hat man uns etwa vergessen?

    Ein Anruf bringt Aufklärung: Einen Shuttle gibt es nicht. Ein Mitarbeiter steht irgendwo - ich kann es kaum verstehen - und wartet mit unserem Auto vor Ort. Wir machen uns also auf die Suche und "scannen" den Parkbereich ab. Unser Auto steht am Ende des Blocks. Wir zahlen nun noch 10,- € nach, weil unser PKW größer ist, als wir bei der Reservierung angegeben haben. Wobei ich mich total unschuldig fühle, denn unsere Ausführung des Autos war ja nicht auf der Liste.

    Wir zahlen nach, was ja vollkommen in Ordnung ist, und erhalten dann unsere Schlüssel und könne sofort weiter.

    Rückblickend haben wir sehr gute Erfahrungen mit dieser Garage gemacht und würden die immer wieder buchen.

    Jetzt stehen uns noch über 400 Kilometer Fahrt bis Kalabrien bevor. Eine Strecke, die ziemlich langweilig wird. Langweilig werden muss. Denn wir werden die meiste Strecke über die Autobahn fahren.

    Bevor Rainer allerdings auf Autopilot schaltet, machen wir einen kurzen Boxenstopp in einem Carreefour südlich von Neapel. Wir benötigend nämlich dringend Sonnencreme, die ich vergessen habe einzupacken. Auf Procida war die Sonne schon ziemlich strong. Der fehlenden Sonnencreme ist nun auch unsere leicht rote Nase geschuldet.

    Die Gefahr sich einen richtigen Sonnenbrand zu holen, ist um so größer, wenn wir im viel südlicheren Kalabrien unseren kurzen Badeurlaub haben werden. Und das will ja keiner riskieren!

    Der Supermarkt ist riesig. Doch von Sonnencreme keine Spur.

    An der Kasse stehen drei Mitarbeiterinnen des Supermarktes. Sie werden sich wohl auskennen und mir sagen können, wo hier der Sonnenschutz einsortiert ist.

    "Suncreme - oh no Senora, the season is over."

    Ok. Wir stehen etwas betreten da.

    Mir schnellt durch den Kopf, dass wir in manchen Sommerwochen happy wären, so ein "Season is over" Wetter zu haben. Aber was soll's.

    Wenn es schon keine Creme gibt, gibt es ein Foto von der Fischauslage. Ich selbst esse ja kein Seafood. Aber ich liebe solche Auslagen. Alles wirkt so frisch und lecker. Und ich ärgere mich selbst darüber, dass mir das nicht schmeckt!



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  • Auf der E-45 loggt der Captain ein und wir düsen gen Süden.

    Es ist wohl nicht nötig hier zu berichten, wie langweilig so eine Fahrt sein kann. Landschaftlich tut sich nicht viel.

    Aus unserem entspannten Zustand werden wir erst bei einer Tankpause in Aufregung gebracht. Dann passiert uns etwas, womit wir so gar nicht gerechnet haben:

    An der Säule der Tankstelle in ..... stehend, sagt der Mitarbeiter, dass wir jetzt nicht den billigen Diesel tanken dürfen, weil gerade die Tanks aufgefüllt werden. Als ein anderer Mitarbeiter kommt, gibt es mit dem günstigen Diesel kein Problem. War wohl nur ein Trick, um den "guten" Diesel zu verkaufen. Bei der Abrechnung stellen wir allerdings fest, das auf dem Kartenbeleg eine viel größere Summe abgebucht wurde, als wir getankt hatten. Als wir den Tankwart darauf ansprechen, hält er uns sofort einen Zwanzigeuro-Schein hin. Das war also ein rotzfrecher Versuch, uns um Zwanzig Euro zu bescheißen. Mit soviel Frechheit hatten wir nicht gerechnet. Wir brauchen eine ganze Weile, um uns wieder zu beruhigen.

    Zum Glück ist das Wetter traumhaft.

    Als wir Pizzo erreichen, steht die Sonne schon sehr tief und färbt die Häuser in ein so schönes Licht. Der Ort ist recht klein und schon bald geht es auf die Landstraße. Ich finde die Gegend hat so ein gewisses italienisches Flair, wie man das von alten italienischen Filmen kennt. Vielleicht ist das nur Einbildung. Irgendwie möchte etwas in mir sagen: So ist das richtige Italien.

    Das, obwohl ich das schon in jeder engen Gasse im Norden gesagt habe. Aber hier ist es anders.

    Auch fällt mir auf, dass entlang der Straße viel mehr Kleinmüll liegt. Na ja. Kalabrien, denke ich, ist eben das tiefste und ungeschönte Italien.



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    Wir versuchen noch bis vor Sonnenuntergang das Hotel zu erreichen.

    Zu gern würde ich der malerischen, untergehenden Sonne zuschauen. Doch stehen bleiben ist keine Option. Es sind nur ja nur noch wenige Kilometer. Deshalb müssen diese Aufnahmen während der Fahrt entstehen.



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    Dreiviertel Sieben fahren wir auf das Gelände des Capovaticano Resort Thalasso Spa. Hier werden wir drei Nächte bleiben. Ich habe kein Programm für diesen Aufenthalt. Es soll ein reiner Badeurlaub werden. Etwas im Meer planschen, am Strand liegen und vielleicht mal eine andere Bucht besuchen oder aber nach Tropea fahren. Im Netz habe ich irre Fotos gesehen: Eine Häuserwand am Abgrund eines Felsens vor türkisgrünem Meer.

    Alles hier in der Hotelanlage sieht sehr unitalienisch aus.

    Schon die Einfahrt hat Elemente, die durchaus auch in einem Resort in Arizona sein könnten.

    Das Gebäude sieht extrem modern aus.



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    Das Foyer ist gigantisch.

    Und der Architekt der Decke war wohl von der Deckengestaltung des Pantheon in Rom mindestens so fasziniert wie ich das war.



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    An der Rezeption warten gleich zwei Mitarbeiterinnen auf einen neuen Gast. Wir scheinen die letzten Gäste zu sein, die einchecken.

    Ich habe ein Superior Doppelzimmer mit unverstelltem Meerblick gebucht. So jedenfalls suggerieren das die Hotelfotos.

    Unser Zimmer ist sehr großzügig. Der Balkon so breit wie das Zimmer. Doch der Ausblick ist nicht das, was ich gebucht habe. Es ist eher ein seitliche Meerblick!

    Ach nö. Ich mag nicht wieder zurück zur Rezi. Umgekehrt ärgert es mich, nicht das zu bekommen, wofür wir einen Zuschlag zahlen. Also geht es doch zur Rezi zurück. Erst gibt es eine kleine Diskussion. Dann zeigt Rainer ein Foto, womit das Hotel wirbt. Darauf hin erhalten wir doch noch, das was wir gebucht haben.

    Geht doch!

    Der Tag ist praktisch durch. Und in dieser Gegend jetzt noch ein Restaurant zu suchen, wäre töricht. Das Hotel besitzt mehrere Restaurants. Doch wegen der Pandemie ist nur eins zum Abendbroten geeignet.

    Im Mantineo gibt es Menüs à la Carte.

    Doch die ist recht übersichtlich.

    Nannte man es früher nicht "nouvelle cuisine" wenn vom Teller mehr als 50% zu sehen ist?

    Hier nennt man dies leichtere Gourmet-Variante der kalabrischen Küche.

    Na gut - wir werden ja satt.



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    Etwas überdreht von der langen Fahrt und vom vielen Sitzen während der Autoreise machen wir einen kleinen Rundgang in der Anlage. Und die scheint toll zu sein. Jedenfalls was man in der Dunkelheit sehen kann.

    Ein kleiner Absacker wäre nicht schlecht. Die Stromboli-Bar, direkt am Pool, scheint der geeignete Ort zu sein. Aber kein Barmann ist weit und breit zu sehen. Wie es scheint, lässt man uns hier im Süden die Nachsaison richtig spüren.



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    Die Bergamotto Bar, in der ersten Etage, ein weiterer stylisch eingerichteter Ort, mag uns auch keinen Cocktail servieren. Das ganze tolle Ambiente, ist das nur für die drei oder vier Monate im Jahr errichtet worden?

    Wir werden es nicht erfahren.

    Dann beenden wir eben früher als sonst den Tag.

    Gefahrene Strecke: 456 Kilometer

    Reisezeit: etwa 6 Stunden

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    ITALIEN 2021

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  • Hallo Sylwia,

    ich lese natürlich auch noch mit, musste mich jedoch erst einmal orientieren, wo ihr euch denn jetzt wohl befindet.

    Schade, dass die Bar dicht hatte, so ein night cup ist immer der perfekte Tagesabschluß im Urlaub.

    Ich lese deine Berichte sehr, sehr gerne, Sylwia, nur fehlt mir momentan einfach die Zeit, ausführlichere Kommentare da zu lassen. Beruflich ist bei mir gerade die Hölle los, das Pensum ist kaum zu schaffen, aber irgendwie wurschtelt man sich dadurch.....

    Mal sehen, wie es euch dort gefallen hat. Ich habe mal recherchiert: ihr müsstet von dort den Stromboli gesehen haben.

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