Reisebericht: Ganz Italien entlang des Stiefels - Herbst 2021

  • Bella Roma!


    Wenn ich überlege, wir waren damals auch nur drei Nächte in Rom und haben uns so viel angeschaut, ich glaube, das würden wir heute nicht mehr schaffen. Erst recht nicht in den Sommermonaten bei der Hitze.


    Hach, Dein Bericht bringt mich wirklich wieder zum Überlegen, ob wir nicht doch mal wieder dorthin reisen sollten … unglaublich, wie alt der Pantheon ist. Wenn man Deine klasse Bilder sieht, könnte man meinen, es sei ein neues Bauwerk. Seid Ihr eigentlich noch auf/in der Engelsburg gewesen?


    Für jeden/r, der plant, dies zu machen, kann ich noch einen Programmpunkt empfehlen, der uns sehr bewegt hat: Ein Besuch der Via Appia Antica mit einer Führung durch die Katakomben, in denen sich damals die Christen versteckt haben. Es ergreift mich heute immer noch, wenn ich daran zurückdenke. Latein war nicht mein Lieblingsfach in der Schule, aber hat doch mein Interesse für diese wunderbare Stadt geweckt und die Geschichten, die wir übersetzen mussten, waren hochinteressant. Leider finde ich heute vieles interessanter, als zu meinen Schulzeiten :/


    … und auch wenn er schon sooo alt ist, ich glaube, ich schaue mir mal wieder „Quo Vadis“ an.

  • Ich habe ja schon von Rom geschwärmt....ja, es ist etwas chaotisch und laut auf den Strassen.....aber es gibt auch ruhig Ecken.

    Und im August war es gar nicht soooo voll....vermutlich auch, weil viele Italiener am Meer in den Ferien waren.


    Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf, wenn wir irgendwann mal mit unseren Kindern diese Stadt mit der unglaublichen Geschichte und Antike anschauen gehen (im Moment sind mir die Kinder noch zu jung).

  • Wir sind wirklich zwei sehr gemütliche Reisende. Ich habe mal in meinen Notizen nachgeschaut und festgestellt, dass wir im Kolosseum sage und schreibe 6(!) Stunden zugebracht haben. Mein Mann fotografiert wirklich jeden Grashalm und man braucht Geduld, wenn man mit ihm auf Reisen ist.

    Bei uns bin ich diejenige, die länger zum Fotografieren braucht.

    Aber 6 Stunden...das würde ich nicht schaffen.


    Mir geht es so, dass ich beim ersten Mal an einem neuen Ort mehr sehen will. lieber komme ich nochmals an den Ort.

    Wir waren ja Ende September. Die Temperaturen waren perfekt.

    Ach und schwanger war ich natürlich auch nicht ;-))




    Seid Ihr eigentlich noch auf/in der Engelsburg gewesen?

    Nein leider nicht. Man benötigt ja Tickets. War zwar ursprünglich geplant, aber es wäre zu eng geworden.

    Was ist so besonderes auf der Engelsburg?


    Ich habe ja schon von Rom geschwärmt....ja, es ist etwas chaotisch und laut auf den Strassen.....aber es gibt auch ruhig Ecken.

    Ich fand es gar nicht laut. Mag aber auch sein, dass wir in Berlin wohnen ;)

    Eher empfinde ich amerikanische Großstädte als laut. Einfach weil da immer die Klimaanlagen laut dröhnen.

    Selbst Tokyo empfinde ich nicht so laut.



    Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf, wenn wir irgendwann mal mit unseren Kindern diese Stadt mit der unglaublichen Geschichte und Antike anschauen gehen (im Moment sind mir die Kinder noch zu jung).

    Das glaube ich Dir gern.

    Wir sind mir den Kindern ja immer in die USA gefahren. Selten in eine Großstadt.

    Das hat ihnen immer gut gefallen.

    Stadt ist in dem Alter aus meiner Sicht gar nicht machbar.

    Obwohl unsere Tochter mit den Kindern(die sind ja so alt wie Deine) in NYC, Tokyo oder Taipei unterwegs war. Das wäre für mich :huch3:

    Da ist man ja selbst fix und fertig.

  • So, endlich in Ruhe den Tag nachgelesen, auf dem PC, damit ich große Bilder sehe


    Unglaublich schön! Und mir ist beim Pantheon auch durch den Kopf gegangen, die konnten damals sowas kompliziertes und prachtvolles bauen und wir Deutschen bekommen nicht mal einen Flughafen hin (was natürlich an den Bauträgern liegt, in München hat es ja auch geklappt und auch jede Erweiterung seither)


    Ich bin vor allem begeistert von Deinem "Geschichtsunterricht" und Deinem Wissen zu den einzelnen Gebäuden und Ruinen. Wikipedia ist nix gegen Dich ;-));-));-)) Macht einen riesigen Spaß das zu lesen

  • Ganz wundervoll ist auch der Park "Villa Borghese". Da haben wir auch Stunden zugebracht. Habt ihr diesen Park auch besucht?

    Ja stand auch auf dem Plan. Aber 24 Stunden pro Tag sind einfach zu wenig.

    Die Auffasungsfähigkeit ist dann stark herabgesetzt ;)


    Und mir ist beim Pantheon auch durch den Kopf gegangen, die konnten damals sowas kompliziertes und prachtvolles bauen und wir Deutschen bekommen nicht mal einen Flughafen hin

    Ja ging mir vor Ort so. Dieses Pantheon war in dieser Hinsicht das Bauwerk, das auf mich am beeindruckendsten war. Einfach unter dem Aspekt im Zusammenhang mit dem Alter!


    Ich bin vor allem begeistert von Deinem "Geschichtsunterricht" und Deinem Wissen zu den einzelnen Gebäuden und Ruinen. Wikipedia ist nix gegen Dich ;-));-));-)) Macht einen riesigen Spaß das zu lesen

    Es ist nicht mein Wissen.

    Ich habe die Infotafel dort abfotografiert und zu Hause ein wenig recherchiert. Einige Kirchen-Websites gelesen und oftmals

    bin ich im Netz auch "verloren" gegangen Das alles ist ja auch extrem interessant.


    Schlimm finde ich, wenn manche Websites einfach falsche Tatsachen schreiben.

    Irgendwie kontrollierte ich die Angaben und in zwei Fällen stellte sich heraus, dass diejenigen, die angeblich den Bau in Auftrag gegeben haben sollten,

    gar nicht zu dieser Zeit gelebt haben :aug:


    Jetzt habe ich für den Tag 8 ziemlich lange recherchiert warum die Uhren auf der Fassade des Petrsdoms unterschiedlich gehen :gru1:

    Ist Euch, die schon in Rom waren aufgefallen?

  • So es geht weiter mit Tag 8


    Ein wenig abseits der Touri-Spots

    Es ist schon verrückt.

    Wir sind nur zwei ganze Tage in Rom und wir haben so etwas wie verschlafen. Ich meine wir hatten keinen festen Termin. Aber bei einer so begrenzten Zeit, die wir zur Verfügung haben, nutzen wir gewöhnlicher Weise jede Minute.

    Na ja. Nicht zu ändern.

    Während Rainer das Frühstück zubereitet, versuche ich einen Platz in Pozzuoli's einzigem Parkhaus für den morgigen Tag zu buchen. Die Website ist im feinsten Italienisch. Ein Umschaltknopf auf Englisch 🤷‍♀️ - Fehlanzeige. Die Website ist fast selbst selbsterklärend. Dennoch gibt es bei der Buchung so einige Probleme. So zum Beispiel: Muss man die genaue Autobezeichnung angeben. Wäre ja kein Problem, wenn es da nicht nur ein Dropdown-Menü gäbe. Unsere Automarke ist zwar aufgeführt, aber man muss zusätzlich noch das Modell angeben. Doch unseres ist nicht aufgeführt.

    Also Augen zu und durch. Das wird schon irgendwie klappen.

    Eine Bestätigung der Reservierung wird auch nicht zugesandt. Deshalb mache ich zur Sicherheit einen Screenshot.

    Ansonsten scheint der heutige Tag wettertechnisch noch schöner zu werden als gestern. Die Luft ist klar und der Himmel stahlblau.




    Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



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    Mein Knie hat sich seit gestern noch nicht ganz erholt. Typisches Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. Denn seit mehr als einem Jahr habe ich keine Probleme. Das ist jetzt echt ärgerlich! Ob ich einen solchen Tag wie gestern mit so vielen gelaufenen Kilometern überstehe ist unsicher. Rainer macht einen Vorschlag: Wir fahren zwischendurch mit dem Taxi. Und diese Idee ist meine Rettung!

    Mit der "Free Now"-App bestellen wir ein Taxi.

    Noch nie zuvor haben wir ein Taxi mit dieser App bestellt. Dennoch. Wir beide sind angenehm überrascht. Es wird nicht nur die Ankunftszeit angegeben, sondern die Taxinummer, der Name des Fahrers, manchmal auch mit Foto. Aber auch der zu zahlende Preis.

    Das Beste ist eigentlich, dass der Fahrer unser Wunschziel kennt. So haben wir keine Verständigungsprobleme. Man kann nämlich in der Straßenkarte der App mit dem Finger das Ziel eingeben, ohne dabei die richtige Adresse zu kennen.


    Pünktlich zur angegeben Zeit stehen wir unten und nur wenige Momente später erscheint auch das Taxi. Wir müssen nicht viel sagen. Er weiß ja, wo er hin soll.

    Der Fahrer trägt eine Maske und zwischen Fahrer- und Fahrgastraum befindet sich eine Plexiglasscheibe.

    Direkt am Ankunftsort klickt Rainer die bargeldlose Bezahlweise an - plus Trinkgeld - und wir verlassen das Taxi.

    Wir sind begeistert!

    # Fassade des Petersdoms und der Petersplatz

    Den heutigen Rundgang beginnen wir am Petersplatz. Beziehungsweise in der Zufahrtstraße. Noch näher ist Autoverkehr gar nicht zugelassen. Wir sind dennoch absolut happy.

    Am Vormittag steht die Sonne uns im Rücken und so gibt es diesen erhabenen Anblick.

    Ich habe meine DSLR, die nur noch mit einer schwachgeladenen Batterie arbeitet, mitgenommen. So zufrieden ich auch mit den Handybildern bin - vernünftige Zoomfotos schafft das Smartphone eben doch nicht. Und hier, am Petersdom, gibt es viel zu zoomen.



    Petersdom & Petersplatz in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Petersdom & Petersplatz in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Ursprünglich haben wir geplant auf die Kuppel zu gehen. Oder vielleicht auch die Sixtinischen Museen zu besuchen. Aber all das kostet zu viel Zeit. Wir entscheiden uns deshalb dagegen. Sicherlich werden wir irgendwann nochmals nach Rom kommen. Dann mit mehr Zeit. Dieses Mal bezeichne ich es als Orientierungsreise.

    Wir nehmen uns Zeit für die Fassade des Petersdoms. Vorgestern haben wir das in Anbetracht der recht begrenzten Zeit gar nicht so wahrnehmen können. Jetzt holen wir es nach.

    Ganz oben auf der Fassade stehen 13 Statuen, die etwa 5.70 Meter groß sind.

    Dargestellt sind Jesus, Johannes der Täufer und 11 der 12 Apostel, da Petrus fehlt.



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    Die Zifferblätter der Uhren, die beidseitig ganz oben auf der Fassade thronen, haben einen Durchmesser von 4 Metern. Geschaffen wurden sie im Jahr 1785.

    Zwei Uhren in einer Reihe? Ist das nicht seltsam?

    Seltsam ist auch, dass beide eine unterschiedliche Zeit anzeigen. Und bei diesem weltweit bekannten Bauwerk ist es ja sehr unwahrscheinlich, dass der Grund ganz trivialer Natur sein könnte. So nach dem Motto: "Ups, Batterie leer"

    Nein. Die unterschiedlich angezeigten Zeiten sind gewollt:

    Die linke Uhr, auch Oltremontano genannt, zeigt die tatsächliche Zeit an.

    Die Uhr auf der rechten Seite, auch Italico genannt, besitzt nur einen Zeiger.

    In unserem Fall wird links, also die tatsächlich Zeit 12.55 Uhr angezeigt. Rechts meint der Zeiger es sei 8.

    Beim Schreiben des Reiseberichtes habe ich sehr viele Stunden mit der Lösung des Rätsels verbracht und das Internet fleißig durchforstet.

    Und es kommt wie es kommen muss: Es gibt keine verlässliche und eindeutige Aussage. Je nach Literatur wird nämlich etwas anderes behauptet.

    Die einen meinen, dass sie nur die Zeit ab einer halben Stunde nach Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang anzeigt. Sie soll eine Orientierung geben, wie lange es hell sein wird.

    Andere behaupten wiederum, die Uhr zeige absichtlich eine falsche Zeit an, damit der Teufel nicht rechtzeitig zum Gottesdienst komme.

    So richtig gefällt mir keine der beiden Theorien. Tatsächlich aber beschäftigt diese Frage nicht nur Rombesucher. Fans diverser Uhren- und Geschichtsforen beschäftigt ernsthaft und wissenschaftlich dieses Thema. Die Lösung beziehungsweise eine mir am glaubwürdigsten erscheinende Erklärung habe ich hier gefunden.



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    Im Glockenhaus unterhalb der "l’Orologio Oltremontano" auf der linken Seite, befinden sich sechs Glocken. Die größte stammt aus dem Jahr 1785. Da drüber sind zwei kleinere Glocken, dahinter drei weitere. Die älteste, la “Rota” stammt aus dem 13. Jahrhundert.



    Petersdom & Petersplatz in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



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    Die Kuppel und die Fassade kann man mit bloßem Auge so fein wie die Kamera nicht sehen. Vermutlich müsste man die mit einem Fernrohr betrachten. Aber wer hat schon ein Fernrohr mit 😉

    Wie auch immer: Das was man angezoomt sieht, ist beeindruckend. Beeindruckend vom Filigranen aber auch vom Ideenreichtum und der präzisen Ausführung. Und fast ganz oben ist die Besucher-Plattform zu erkennen. Das muss ja ein traumhafter Anblick sein!

    Fazit: Nicht nur das Innere des Petersdoms, sondern auch das Äußere ist es wert für eine genauere Betrachtung.




    Petersdom & Petersplatz in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



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    Und dann kommt natürlich das obligatorische "Wir-waren-hier-Foto":



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    Doch der eigentliche Grund weshalb wir heute nochmals zu diesem Platz kamen, war die Post des Vatikans. Ich hoffe nämlich, damit zwei meiner letzten noch lebenden Tanten, die sehr katholischen sind, eine besondere Freude machen zu können, wenn die Post mit einer echten Vatikanbriefmarke direkt aus der Vatikanstadt ihren Weg zu ihnen startet.

    Die Poststelle ist sehr gut besucht. Der Schalter, an dem die Briefmarken verkauft werden, ist niemals leer. Vermutlich verbinden viele den Besuch Roms mit dem Vatikan und wollen, genau wie wir, die Grüße genau von hier auf den Weg schicken. Und das zu Zeiten, wo Postkarten schreiben schon fast out ist.



    Petersdom & Petersplatz in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Noch mal ein kurzer Blick auf die daneben liegenden Residenzgebäude des Papstes.



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    Zum Vergrößern drauftippen:

    Petersdom & Petersplatz in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    ... bevor wir uns ein Plätzchen auf den Treppen der so schön perfekt und symmetrisch verlaufenden Kolonnaden suchen. Wir sind nicht die einzigen mit dieser Idee. Im Grunde genommen sind die östlich gelegenen Treppen der Kolonnaden sehr gut belegt.

    Hier machen wir es uns gemütlich und genießen es, hier zu sein.

    Rainer liest noch ein paar Infos aus dem Reiseführer zu all den Dingen, die uns beiden sehr interessant erscheinen, vor.

    Interessant für uns ist auch, dass die vielen Säulen in drei grundsätzliche Arten eingeteilt werden können. Das haben wir ja schon gestern an der Fassade des Kolosseums "gelernt". Denn es scheint einem als Nichtwissender, so wahnsinnig viele Unterschiede zu geben. Doch sieht man sich die Einteilung griechischer Säulen erst einmal genauer auf einer Übersicht an, kriegt man alle Säulen, die wir hier sehen, klassifiziert in:

    Dorische Säulen - das sind die mit den einfachen Kapitellen

    Ionische Säulen - das sind die mit den Locken. Die können noch dazwischen verschiedene Elemente aufweisen, sind aber am weiteren Verlauf der Säule ganz ohne Schmuck.

    Und dann gibt es noch die Korinthischen Säulen, die den reichsten Schmuck tragen.

    Und ich kann schon jetzt verraten, dass wir auf der weiteren Reise gar nicht mehr anders können, als beim Anblick einer Säule sofort die Klassifizierung vorzunehmen 😎



    Petersdom & Petersplatz in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



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    Der Vatikanischer Obelisk mitten auf dem Petersplatz, ist rund 4.000 Jahre alt und einer von 14 Obelisken im gesamten Rom. Mit seinen 25 Metern Höhe steht er auf Platz 2 der Höhenrangliste. Außerdem ist dieser Obelisk der einzige ohne Inschriften.

    Ursprünglich stand dieser Obelisk in Ägypten. Er stammt aus Heliopolis in Alexandria und wurde erst im Jahr 1586 nach Rom gebracht.



    Petersdom & Petersplatz in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



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    Die beiden Brunnen bezeichnet man als Zwillingsbrunnen. Ihr Wasser beziehen sie aus dem nordwestlich von Rom gelegenen Braccianosee.



    Petersdom & Petersplatz in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



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    So. Genug Infos inhaliert.

    Es geht zum nächsten Ziel.

    Auch hierfür buchen wir uns ein Taxi über die App Free Now. Das klappt wie gewohnt sehr zuverlässig. Wir warten keine fünf Minuten auf das Taxi und auch diese Fahrt läuft nach dem gleichen Prozedere ab.




  • Auf unsere Karten vom Vatikan warten wir seit ca. 30 Jahren! :lach3:

    Na die haben sicherlich einen Umweg gemacht und werden von den Herrschaften da oben persönlich abgestempelt.


    Meine Karten waren aber angekommen.

    Ich habe aber 2008 ganze zehn mit langen Romanen beschriebenen Karten ins Nirvana verschickt. Allerdings aus Indien

    Das ärgert einen besonders, weil das Schreiben kostbare Urlaubszeit kostet

  • Jetzt habe ich für den Tag 8 ziemlich lange recherchiert warum die Uhren auf der Fassade des Petrsdoms unterschiedlich gehen :gru1:

    Ist Euch, die schon in Rom waren aufgefallen?

    Ich habe von Malta erst gerade gehört, dass da die Uhren bei der Kirche teilweise absichtlich falsch gehen, damit der Teufel nicht rechtzeitig zur Messe kommt ;)

  • Ich glaube, sie lösen die Briefmarken ab und verkaufen sie dann wieder. :P

    :lach3:

    Das war früher. Dann sind sie erwischt worden und seit dem kommen die Karten an ;-))


    Ich habe von Malta???? erst gerade gehört, dass da die Uhren bei der Kirche teilweise absichtlich falsch gehen, damit der Teufel nicht rechtzeitig zur Messe kommt ;)

    Ja es gibt so einige Theorien.

    Diesen Link, den ich da gepostet habe, fand ich allerdings am glaubwürdigsten.

  • Hier geht es weiter am Tag 8

    (oh Mann. Ich wollte mit dem Bericht bis Weihnachten fertig werden :aug: )


    # Villa Aldobrandini & Santa Caterina a Magnanapoli

    Die Villa Aldobrandini stammt aus dem 16. Jahrhundert. Erst wohnte hier die aus Umbrien stammende Familie Vitelli, dann der Neffe des Papstes Clemens VIII., Pietro Aldobrandini. Daher der Name der Villa.

    Mittlerweile Staatseigentum, beherbergt die Villa eine internationale juristische Bibliothek. Die Villa selbst ist nicht zugänglich.

    Das Grundstück gehörte in der Antike zu Kaiser Konstantins Thermen-Gelände (um 300 n.Chr.).

    Interessant ist, dass von den damaligen Gebäuden nicht nur Ruinen stehen geblieben sind. Es konnten Kunstwerke geborgen werden, die es sogar jetzt noch gibt. So stehen Skulpturen vor dem Palazzo del Quirinale und Palazzo Massimo, dem Nationalmuseum.

    Der Eingang zum Parkgelände befindet sich in der Via Mazzarino. Sozusagen auf der Rückseite der Parkanlage.



    Villa Aldobrandini in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Den Park zu besuchen, war Rainers Idee.

    Anfangs bin ich noch verwundert, warum er ausgerechnet diesen Park ausgesucht hat. Am anderen Ende angelangt wird mir das doch klar:

    Der Park selbst liegt nämlich mehr als 10 Meter über dem Straßenniveau. Man schaut von hier Richtung Forum Romanum und Piazza Venezia, wo das Viktor Emanuel Denkmal steht. Auch haben wir von hier aus einen guten Überblick über das Straßengeschehen.



    Villa Aldobrandini in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Villa Aldobrandini in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



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    Obwohl der Park, eine Art Terrasse direkt am Hang des Quirinal (einem der sieben Hügel in Rom) praktisch mitten im Zentrum liegt, wirkt er fast vergessen und ist eine wahre Ruhe-Oase. Denn vom tiefer gelegenen "hustle & bustle" kriegt man hier oben gar nichts mit.

    2013 - 2016 wurde der Park übrigens restauriert und ist täglich bis Sonnenuntergang frei zugänglich.



    Villa Aldobrandini in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Villa Aldobrandini in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Villa Aldobrandini in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Gleich neben der Parkanlage befindet sich eine Kirche

    Die Geschichte zum Bau dieser Kirche gestaltete sich sehr schwierig.

    Bauzeit: 1608 bis 1641

    Geprägt von den Schwierigkeiten während der französischen Besatzung und der römischen Republik bis hin zur fast vollständigen Zerstörung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, hat es die kleine unscheinbare Kirche am Rande des Quirinals geschafft zu bestehen.

    Unser Besuch ist recht kurz. Denn hier findet gerade eine Messe statt. Unsere Anwesenheit wird zwar geduldet, doch richtig umsehen können wir uns nicht. Und so bleiben wir eine Viertelstunde und verlassen die hübsche Kirche.



    Santa Caterina a Magnanapoli in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Santa Caterina a Magnanapoli in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Unser nächstes Ziel ist nicht einmal einen halben Kilometer von unserem jetzigen Standpunkt entfernt.

    # Piazza del Quirinale

    Der Quirinal (einer der sieben Hügel Roms) war zur Kaiserzeiten ein vornehmes Wohnviertel. Im Mittelalter vernachlässigte man die Gegend um den Hügel und erst wieder im 16.Jahrhundert wurde er "hip".

    Etwas unterhalb wohnten einflussreiche Familien. So zum Beispiel auch die Villa Aldobrandini, von wo wir gerade herkommen.

    Der Palazzo sieht etwas nüchtern aus. Geradlinig und wenig spektakulär. Doch die Entstehungsgeschichte ist nicht ganz uninteressant:

    Papst Gregor XIII. ließ während seiner Amtszeit, 1572 bis 1585, aufgrund der Häufungen von Malaria-Erkrankungen im Vatikan, auf der Kuppe des Hügels die Sommerresidenz Palazzo del Quirinale errichten. 1573 begann man mit den Arbeiten. Erst 1730 wurde der Palazzo fertiggestellt.

    Nach dem Ende der Papstherrschaften diente er als königliche Residenz.

    Seit 1947 erst ist er der Sitz des Staatspräsidenten.



    Piazza del Quirinale in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Der Platz ist sehr weiträumig. Im Grunde genommen, ein Gegensatz zu der doch eng bebauten Umgebung.

    Ein weiteres Highlight auf der Piazza del Quirinale sind die Statuen von Castor und Pollux mit ihren Rössern. Sie haben eine unvorstellbare Größe von 5.60 Meter. Weil der Platz so groß ist, ist das wahre Ausmaß auf den ersten Blick gar nicht zu erkennen. Erst wenn Rainer mit seinen fast zwei Metern Größe neben dem Sockel steht, ist der Unterschied dann doch deutlich.

    Wer waren Castor & Pollux?

    Ein wenig in der Geschichte und Mythologie geblättert:

    Die Zwillinge waren Söhne von Leda. Zeus galt als Vater von Pollux. Während Kastor als Sohn des Königs Tyndareus von Sparta galt. Damit war Pollux unsterblich, sein Bruder aber nicht.

    Der Quirinal Hügel wurde übrigens im Mittelalter in Monte Cavallo, also Pferdehügel, umbenannt, bevor er später wieder den ursprünglichen Namen bekam. Dennoch soll er im Volksmund noch heute den Namen Monte Cavallo tragen.

    Diese gigantischen Statuen sind römische Kopien griechischer Originale aus dem 5.Jahrhundert v.Chr., die im 2. bis 3. Jahrhundert n.Chr. geschaffen wurden. Ursprünglich zierten sie den Eingang der Thermen von Kaiser Konstantin.

    Erst Papst Sixtus V. ließ die Statuen 1588 restaurieren und auf diesem Platz aufstellen. Jedoch in einer anderen Anordnung. Denn das Ensemble sollte um einen Brunnen erweitert werden. Im Jahr 1786 ließ Papst Pius VI Braschi den Granitobelisken (14,64 Meter hoch), der aus dem Mausoleum des Augustus in Campo Marzio stammte, zwischen die Statuen aufstellen. Zu diesem Zweck mussten die Statuen getrennt und anders positioniert werden.

    1818 wurde ein neuer Brunnen aufgestellt. Trotz des Umfangs von 24 Metern wirkt das Becken viel kleiner im Vergleich zu den Statuen und dem Obelisken.

    Was für eine Geschichte!



    in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



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    Es ist halb Vier und uns zieht es nun wirklich in Richtung nach Hause. Der Trevi Brunnen liegt direkt auf der Strecke. Etwa 500 Meter von der Piazza del Quirinale entfernt.

    Waren wir oben auf der Piazza fast alleine, füllen sich die Straßen, je näher wir uns dem Brunnen nähern. Die Restaurantdichte wird auch auffällig höher. Und es ist alles recht gut besucht.

    So richtig können wir uns nicht für ein Restaurant entscheiden. Aber so ein Snack und oder ein Campari Spritz würde uns gut zu Gesicht stehen.

    Direkt an der Ecke, mit leicht verstelltem Blick auf den Brunnen, ist in der Espresso-Bar L'Antico forno di Piazza Trevi noch ein Tisch frei.

    Sehr schön. Den nehmen wir!

    Der Spritz kommt recht schnell, aber das mit dem Essen gestaltet sich schwieriger. Hier wird nicht einmal 'ne Stulle serviert.

    Auch nicht schlimm. Wir haben ja Oliven und Chips. Verhungern werden wir nicht.

    Nach 'ner Weile nervt allerdings, dass einen Meter vor dem Tisch sich ganze Menschenmassen vorbeischieben. Es macht das ganze Flair kaputt.

    Also gehen wir zum Brunnen und mischen uns unter die Menschenmenge.

  • Die Free Now App nutze ich in München ausschließlich, wenn ich ein Taxi benötige. Klasse gemacht!

    Wir mussten erst nach Rom fahren um das zu wissen. Obwohl Rainer die App schon drauf hatte, aber nie genutzt hat

  • Deinen Bericht lese ich wirklich gerne. Toll gegliedert, mit passenden Fotos versehen, man spürt, wie gelungen du selbst diese Reise gefunden hast. Alles sehr harmonisch und gut zusammengestellt. Für "spezielle" Unterkünfte hast du tatsächlich ein Händchen. Ich habe mir einige Notizen gemacht.

    Vielen Dank für deine Mühe.

  • Vielen Dank für die Blumen Mädels!


    Habe gerade gesehen, dass ich noch nicht den gesamten Tag gepostet habe.

    Für die, die sich über die Teilung wundern:

    Ich kann hier nur ne bestimmte Menge an Zeichen posten, sonst steht da, dass zu viel Inhalt gepostet wurde.




    Also Tag 8 geht weiter am Trevi Brunnen


    # Trevi Brunnen

    Der Trevi Brunnen ist wohl durch den Film "La Dolce Vita" weltbekannt geworden.

    Den Film habe ich noch nie gesehen. Aber bei der Vorbereitung auf den Aufenthalt in Rom kam ich auch nicht umhin, die Besichtigung einzuplanen.

    Tatsächlich haben wir uns den am ersten Tag schon angeschaut. Und im Vergleich zu heute sind wir uns beide einig, dass der Anblick am Abend schöner ist.

    Der Brunnen ist schön. Keine Frage. Aber verglichen zu dem, was wir gestern gesehen haben, gehört der nicht zu unseren Favoriten.

    Viel interessanter finde ich die Geschichte und Fakten um den Brunnen:

    Der barocke Trevi Brunnen ist 50 Meter breit, 26 Meter hoch und ist das Ende des Aquädukts Aqua Vergine, das das antike Rom mit Wasser versorgt hat.

    Gebaut 1762 ist er Teil der Fassade des Palastes Palazzo Poli.

    Die Skulpturen thematisieren die Naturgewalten.

    Die Fontana di Trevi ist im Stil eines Triumphbogens gebaut worden. Der Meeresgott Oceanus steht in der Mitte, in der griechischen Mythologie die Personifizierung eines die Welt umschließenden gewaltigen Wasserstroms.

    Einer Legende nach kommt jeder, der in den Brunnen eine Münze wirft, wieder nach Rom. Und es soll Glück bringen, wenn man die Münze über die rechte Schulter in den Brunnen wirft. Wirft man zwei Münzen verliebt man sich in einen Italiener oder eine Italienerin. Wirft man drei Münzen rein, wird man ihn letztendlich auch heiraten.

    Da haben wir den Salat!

    Wir haben keine Münze rein geworfen, werden aber hoffentlich noch einmal nach Rom kommen und auch noch Glück haben.

    Allerdings habe ich nirgends eine Info finden können, seit wann dieser Glauben besteht. Oder war das nur ein feiner Trick der Stadt Rom, um so zu zusätzlichen Spenden zu kommen?

    Heutzutage müssen die Münzen wohl täglich rausgefischt werden. Diese werden karitativen Einrichtungen gespendet. Angeblich kommen jährlich eine Viertel Million Euro zusammen.



    Trevi Brunnen in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Trevi Brunnen in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Auf diesem Platz und auch in der direkt anschließenden Gasse ist es sehr voll. Fast wollen wir die Suche nach einem netten Restaurant oder Pizzeria schon aufgeben. Überall ist es voll und trubelig.

    In der Parallelstraße, der Via dei Crociferi ist es dagegen wie ausgestorben.

    Auf der Terrasse des "Ristorante Agrodolce Roma" sind fast alle Tische noch frei. Die Auslage sieht einladend aus und der Duft der aus dem Restaurant strömt lässt auf eine gute Pizza hoffen.

    Wir sind nicht die großen Pizza-Fans. Rainer muss sogar überredet werdet. Ich meine, hier werden auch tolle Nudelgerichte zubereitet. Letztendlich bekomme ich meine Pizza. Und die schmeckt so lecker, wie ich sie schon lange nicht mehr bekommen habe!



    Agrodolce Restaurant in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.deAgrodolce Restaurant in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Agrodolce Restaurant in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Agrodolce Restaurant in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Es ist kurz nach Fünf. Es lohnt jetzt nicht mehr nach Hause zu gehen, um sich kurz auszuruhen. Der Nachmittags-Cappuccino muss ausfallen. Wie ziehen jetzt das gesamte Tagesprogramm in einem Stück durch.

    Wir flanieren einfach durch die Straßen. Kreuz und quer und saugen einfach nur das Ambiente hier in Rom auf. Das hat was!



    Restaurant in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Es ist wie überall auf der Welt: In den Hauptstraßen geht es sehr geschäftig zu. Geht man aber nur eine Straße weiter in eine Nebenstraße, ist man fast oder wirklich ganz alleine unterwegs.

    # Spanische Treppe auf der Piazza di Spagna

    Spanish Stepps - Spanische Treppe in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Der Name "Spanische Treppe" wird wohl nur im Deutschen verwendet. Dessen Name sich vom Platz "Piazza di Spagna" ableitet. Im Italienischen heißt die Treppe Scalinata di Trinità dei Monti.

    Zwischen Piazza di Spagna und der von Ludwig XII finanzierten Kirche Santa Tinità die Monti auf dem Berg, gab es ursprünglich nur einen Hangweg. 1723 gab der Papst Innozenz XIII. den Auftrag diese Treppe zu errichten.

    Im 17. Jahrhundert hatte der spanische Botschafter hier seine Residenz. Deshalb war die Gegend um die Botschaft spanisches Territorium. Übrigens, wer sich früher ohne Erlaubnis hier aufhielt, wurde zur Strafe in die Spanische Armee verpflichtet.

    Heutzutage wird hier niemand zur Armee verpflichtet. Dennoch. Das Sitzen auf der Treppe scheint verboten zu sein. Vermutlich weiß das auch niemand. Denn ständig versucht sich jemand hinzusetzen. Und die vier Ordnungskräfte haben nur eine Aufgabe: Jeden der es nur versucht, mit ihren Trillerpfeifen zu rügen! Das ist auf Dauer echt nervig. Dabei wollen die meisten nur ein schnelles Foto machen, wie sie da eben auf der berühmtesten Treppe Roms sitzen.

    Ich frage mich, wann dies verboten wurde, denn ich könnte schwören. Bilder gesehen zu haben, wo die Treppen voller sitzender Menschen ist 🤷‍♀️

    Beim Anblick der Treppe frage ich mich, warum diese Treppe diesen hohen Bekanntheitsgrad erlangt hat. Ich weiß es wirklich nicht.

    Vom schönen Barkassen-Brunnen, der Fontana della Barcaccia, kann man so gut wie nichts sehen. Rings herum sitzen Menschen. Manche lesen. Manche ruhen sich hier einfach nur aus. Das will ich auch. Während also Rainer die Treppen hoch geht, bleibe ich am Brunnen. Beobachte das Treiben auf der Treppe und am Brunnen. Denn natürlich darf man auch nicht in den Brunnen mit den Füßen. Dennoch scheint das Verbotene die absolute Attraktion zu sein. Jeder zweite tut genau das für ein Foto. Andere wiederum trinken das Wasser, das aus einem dieser Brunnen-Münder kommt. Ich hoffe für sie nur, dass dies auch Trinkwasser ist.



    Spanish Stepps - Spanische Treppe in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



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    Nicht weit von hier ist unser letztes Ziel:

    # Piazza del Popolo - Nordtor der Stadt

    Der Platz, in Form einer großen Ellipse, ist Scheitelpunkt der drei Hauptverkehrsadern des historischen Zentrums von Rom und gehört zu den größten Plätzen Roms.

    Leider kommen wir zur falschen Zeit. Es gibt hier eine politische Veranstaltung. Scheint etwas wie eine Wahlveranstaltung zu sein. Hunderte von Menschen sind unterwegs. Aus den oder dem Lautsprecher dröhnen Stimmen. Aus einer dieser Zwillingskirchen, der Basilica di Santa Maria in Montesanto, quellen Menschenmassen. Die Polizei hat alle Hände voll zu tun.

    Das alles lädt nicht wirklich zum Verweilen ein.



    Santa Maria dei Miracoli - Piazza del Popolo in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Fontana della Dea di Roma Piazza del Popolo in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Der 3.000 Jahre alte Obelisk, Obelisco Flaminio, bekommt die letzten Sonnenstrahlen ab.

    Schön sieht er aus. Die Größe ist enorm!

    1589 erst wurde dieser Obelisk im Auftrag von Papst Sixtus V. in der Mitte errichtet. Mit 23.9 Metern Höhe liegt er an Platz 3 in Rom (wenn man den in Vatikanstadt mitzählt). Dafür ist es der älteste Obelisk Roms.

    "Der Obelisk wurde von Sethos I. begonnen und von Ramses II. vollendet und in Heliopolis aufgestellt. Nach der Eroberung Ägyptens wurde er als Beute von Augustus mitgeführt und im Circus Maximus am östlichen Ende der Spina aufgestellt. Er überstand die Wirren der Völkerwanderung und erhob sich noch im frühen Mittelalter aus den Ruinen der Arena. Während den folgenden Jahrzehnten muss er irgendwann umgestürzt und unter der Erde und den Abfällen der Römer verschwunden sein. 1471 entdeckte ihn Leone Battista Alberti wieder, doch bald geriet diese Entdeckung wieder in Vergessenheit. Erst unter dem Obelisk begeisterten Sixtus V. wurde nach dem Obelisk gegraben. 1587 wurde er endlich gefunden und zwei Jahre später auf der Piazza del Popolo aufgestellt. 1818 wurde von Valadier das Ensemble mit ägyptisierenden Statuen vollendet."

    Quelle:web.archive.org

    Das Erscheinungsbild der Piazza del Popolo wurde im Laufe der Jahrhunderte ständig verändert.

    Im 18./19.Jahrhundert wurden hier öffentliche Hinrichtungen auf grausamste Art und Weise vollzogen. 1826 wurde das letzte Mal jemand mit Hämmern erschlagen. Und das, obwohl es damals schon die etwas "humanitärere" Variante, die Guillotine gab.

    Wie furchtbar!

    Des Weiteren fanden hier Pferderennen statt. Doch selbst hierbei war man so brutal, wie man sich das heutzutage nicht vorstellen mag: Die Pferde wurden mit Nagelpeitschen angetrieben. Oder auch mit Feuerwerkskörpern, die man hinter ihnen explodieren ließ.



    ältesten Obelisken Roms - Piazza del Popolo in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    In der westlich gelegenen Zwillingskirche, der Chiesa Santa Maria dei Miracoli herrscht Ruhe. Wir sind ganz alleine hier und können uns umsehen.

    Das Wort Miracoli kennt man ja aus der Werbung in Verbindung mit italienischen Soßen. Oder Nudeln? Ich weiß es nicht. Aber nie würde ich auf die Idee kommen nachzuschauen, was Miracoli heißen soll. Wenn aber 'ne Kirche so einen Namen trägt, schaue ich doch nach. Und?

    Miracoli heißt Wunder. Aaah 💡

    Übrigens nennt man die Kirchen Zwillingskirchen, weil sie symmetrisch angelegt werden sollten.

    Doch es gab ein Problem:

    Die beiden Baugrundstücke waren nicht gleich groß.

    Das wurde sehr pragmatisch gelöst. Die Montesanto erhielt eine ovale Kuppel, während die Miracoli eine runde Kuppel erhielt. Eine optische Täuschung sozusagen, die man vom Platz gesehen, gar nicht bemerkt.



    Santa Maria dei Miracoli - Piazza del Popolo in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Santa Maria dei Miracoli - Piazza del Popolo in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Santa Maria dei Miracoli - Piazza del Popolo in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Santa Maria dei Miracoli - Piazza del Popolo in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Über die Via del Corso soll es nun zurückgehen. Zurück zu unserem Apartment.

    Kurzer Positionscheck: Ja wir sind richtig.

    Rechterhand tangieren wir (wieder einmal 😉 ) eine Kirche. Die wirkt irgendwie eingebettet in die Häuserfront. Es ist die Kirche, deren Kuppel wir von unserer Terrasse aussehen, die Santi Ambrogio e Carlo.

    Und obwohl diese Kirche innen überraschend schön ist, leidet unser beider Aufnahmevermögen für das Schöne.

    In einer hinteren Bankreihe nehmen wir Platz und bleiben hier eine ganze Weile sitzen.



    H&M und Santi Ambrogio e Carlo in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Santi Ambrogio e Carlo in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



    Das Dach des gerade aus befindlichen Hauses ist ein wahrer Kontrast zum sonstigen Stil in dieser Gegend. Das ist eine Filiale von Hennes & Mauritz. Wir diskutieren kurz da rein zugehen. Nicht um zu shoppen, sondern um das Dach von innen zu sehen. Doch letztendlich entscheiden wir uns dagegen und schreiben es auf die to-do-list fürs nächste Mal Rom!

    Noch bevor es dunkel wird, macht Drohni einen kurzen Blick auf die Umgebung. Dabei lassen wir sie genau über uns aufsteigen.



    H&M und Santi Ambrogio e Carlo in Rom,Reisebericht Italien,born4travel.de



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    Auf der Terrasse lassen wir unsere Zeit in Rom Revue passiere.

    Rom ist eine schöne Stadt, die wir unbedingt noch einmal besuchen müssen!

    Morgen schon verlassen wir Rom gen Süden. Es geht auf die Insel Prochida.


    :cap:

  • Ich frage mich, wann dies verboten wurde, denn ich könnte schwören. Bilder gesehen zu haben, wo die Treppen voller sitzender Menschen ist

    Wir haben damals auch inmitten vieler Menschen auf dieser Treppe gesessen, vielleicht ist es jetzt wegen Corona verboten wegen Abstandsregeln :gru1:

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