Reisebericht: Ganz Italien entlang des Stiefels - Herbst 2021

  • hier erwarte ich in einem Hotel vernünftigen Kaffee zum Frühstück.

    ich will ja nicht im Nachthemd in den Frühstücksraum. Ich will meinen Cappuccino im Bett bevor der Tag losgeht ;-))


    Dann halt ganz oldschool nen Filter mitnehmen und mit kochendem Wasser übergießen ;-))

    genau. Man muss sich nur zu helfen wissen.

  • Ich mach mal weiter...

    Heute beginnt unser erster richtiger Urlaubstag. Doch der beginnt einfach blöd.


    Tag 2:Unterwegs in der Altstadt von Genua, in Boccadasse und Nervi


    So habe ich mir den Start in den ersten Urlaubstag nicht vorgestellt!

    Allein der kleinen Metallkante zwischen Bad und dem Zimmer ist es zu verdanken, dass sich das Wasser nicht auch noch im parkettbelegten Zimmer verbreitet. Das Bad ist geflutet.

    Nein. Es ist kein Wasserrohrbruch!

    Beim Aufdrehen des Wassers vom Bidet habe ich nicht darauf geachtet, wohin der schwenkbare Wasserhahn gerichtet ist. Eh ich genau das realisiere, ist es zu spät! Gut nur, dass man im Hotel mit den Handtüchern nicht spart.

    Auf diesen Schock brauche ich einen Cappuccino. Einen Schönen. Einen zum Runterkommen. Vollkommen verärgert über die eigene Ungeschicklichkeit greife ich zu den falschen Kapseln und wundere mich, warum mein morgendlicher Cappuccino so seltsam schmeckt. Kann nur am Wasser liegen.

    Na ja.

    Erst als Rainer später wach wird, wundert er sich, wer hier seine Decaf-Kapseln benutzt hat 🤦🏼‍♀️

    Scheint nicht mein Tag zu werden - Oder doch?

    Der Blick vom Balkon Richtung Himmel macht gute Laune. Die Sonne lacht. Ein paar Schleierwolken sind zu sehen. Aber das stört nicht. Es ist warm. Sogar sehr warm. Das Thermometer zeigt schon 21°C an.


    Blick vom Balkon NH-Hotel in Genua,Reisebericht Italien,born4travel.de


    Blick vom Balkon NH-Hotel in Genua,Reisebericht Italien,born4travel.de


    Blick vom Balkon NH-Hotel in Genua,Reisebericht Italien,born4travel.de


    Bedingt durch die Corona-Maßnahmen mussten wir gestern schon das entsprechende Zeitfenster fürs Frühstück buchen. Neun Uhr schaffen wir allerdings nicht. Da waren wir gestern Abend wohl zu optimistisch gewesen. Die lange Anreise steckt noch in den Knochen. Das schlaucht einfach. Halb Zehn dann stehen wir am Eingang zum Restaurant und entscheiden uns für einen Tisch draußen auf der Terrasse. Das Klima ist viel zu angenehm, um innen zu sitzen.


    Ein richtiges Büffet gibt es nicht. So ähnlich wie schon in Venedig, steht man hinter der Theke und das Gegenüber lädt entsprechend der Ansage den Teller voll.


    Terrasse NH-Hotel in Genua,Reisebericht Italien,born4travel.de


    Genua - wenigstens für ein paar Stunden - stand schon im Juni auf dem Programm. Doch wir haben die Stadt nur tangiert und was wir von der Autobahn aus gesehen haben, hat uns so gar nicht gereizt einen Stopp einzufügen. Bei dieser Herbstreise sollte die Stadt dennoch eine Chance bekommen.

    Und es ist wie so oft: Wenn man nix erwartet, wird es umso schöner!

    Einen Plan, was genau wir sehen "müssen", gibt es nicht. Unser Reiseführer schlägt uns sechs Rundgänge vor. Sonst nehmen wir solche ausgearbeiteten Vorschläge sehr gern an. Aber dieses Mal ist es anders. Wir entscheiden uns treiben zu lassen.

    Immerhin wohnen wir mitten in einem der Highlights von Genua, der Marina.


    # Genua - Marina


    Direkt vor der Tür unseres Hotels steht ein riesiges Segelschiff. Es ist ein Nachbau eines aus dem 17. Jahrhundert alten, spanischen Schlachtschiffes. 1985 wurde dieses Phantasiegebilde gebaut und wurde als Requisite für Roman Polanskis Film "Piraten" verwendet.

    Sieht hier in dieser Bucht der Marina parkend schon sehr wuchtig aus.

    Den Innenraum der Galeone Neptune kann man betreten. Doch dazu müsste man sich anstellen. Verschieben wir auf Morgen. Denn die Schlange ist elend lang. Und so 'ne Piratenfans sind wir dann doch nicht.


    Marina in Genua,Reisebericht Italien,born4travel.de


    Marina in Genua,Reisebericht Italien,born4travel.de


    Marina in Genua,Reisebericht Italien,born4travel.de


    Etwas Grundwissen: Die Hauptstadt Liguriens, Genua,

    gehörte einst durch seine exponierte Lage zu den wichtigsten Häfen Europas. Durch Alterung der Strukturen des Hafens, durch Verlagerung von Raffinerien nach Süditalien verlor der Hafen Anfang der 1980er Jahre immer mehr an Bedeutung. Arbeitslosigkeit und erhöhte Kriminalität in der Stadt führten zum Verfall der Kerneinnahme Genuas.

    Erst 1992, aus Anlass der Feierlichkeiten zum 500. Jahrestag seit der Entdeckung Amerikas, wurde der Hafen komplett umstrukturiert und neu gestaltet. Alte Industrieanlagen wurden entfernt. Alte Speicher und das Zolltor wurden zu kulturellen Einrichtungen. Der Kreuzfahrtsektor gewann an Bedeutung und wurde zur guten Einnahmequelle.


    Die Marina, der Porto Antico, gehört heutzutage zu einer der bedeutendsten Freizeitstätten und absoluten Magneten für Besucher der Stadt. Ein Aquarium mit Becken verschiedener Ökosysteme, die Biosphäre, ein schwimmendes Glashaus voller tropischen Pflanzen, ein Panoramaaufzug, eine Riesenrad, Restaurants und vieles mehr... Dafür bräuchten wir bestimmt schon zwei Tage, um alles sehen zu können.

    Heute ist Samstag. Und die Marina ist ziemlich gut besucht.

    Am größten Meerwasserzoo Europas, dem Acquario erfolgt Zutritt nur nach gebuchter Onlinereservierung. Dennoch ist die Reihe zum Eintritt so lang wie an manch einer Attraktion im Disneyland.

    Ohne zu sehen woher es kommt, plärren verschiedene Ansagen durch die Lautsprecher. Anhand dessen was man so sehen kann, schließen wir auf eine Sportmesse oder etwas Ähnliches. Hier und da sind abgegrenzte Areale, auf denen man verschiedenen, sportlichen Aktivitäten nachgehen kann.

    Nun ja.

    Sport wollen wir jetzt nicht machen.

    Wir entscheiden uns für eine Fahrt mit dem Riesenrad.

    Eine solche Fahrt scheint nicht das Non-Plus-Ultra für andere zu sein. Für uns schon. Außerdem steht niemand an. Wir zahlen 8€ pro Person und dann geht es schon los.

    Auf den zwei sehr langsamen Runden bekommen wir das, was wir wollten:

    Den Überblick über die Marina und auch etwas über die Altstadt.



    Marina in Genua,Reisebericht Italien,born4travel.de


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    Das war doch schon mal ein super Einstieg! Als Erstes mit dem Riesenrad zu fahren, war eine wirklich gute Idee.

    Jetzt weiß ich, warum wir auch aus unserem Zimmer nicht den Hafenblick haben können, den ich mir vorgestellt habe. Auch kriegt man bei so einer Fahrt die Vorstellung wie die Stadt am steilen Hang pappt. Grandios!


    Marina in Genua,Reisebericht Italien,born4travel.de


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    Für weitere Aktivitäten am Hafen ist weder Zeit noch Interesse vorhanden.

    Jetzt will ich mich in die Schluchten der Altstadt quetschen. Und die liegt auf der anderen Seite der Hochstraße.






  • # Genua - Altstadt

    Die Altstadt erreichen wir über den erstbesten "Spalt" der Häuserfront, die wie eine Festung zur Hochstraße blickt. Die Gassen sind relativ schmal verglichen zur Höhe der Häuser. Manchmal erreicht kein Lichtstrahl den Boden. Es sind kaum Menschen unterwegs. Wie auch? Es scheint, als ob sie alle am Hafen sind.

    Ich bin unendlich begeistert von Genuas Altstadt. Ich mag es zwischen den nicht immer gut erhaltenen Häusern zu laufen. Einige Häuser sind eingerüstet. Manche aber auch erst ab der ersten Etage. Manch ein Putz ist dreidimensional und bettelt nach Austausch. Einige Häuser sehen wiederum gut restauriert aus.

    Ich genieße den Gang ohne ein wirkliches Ziel zu verfolgen. Einfach "kieken ob keener kiekt", wie man in Berlin sagt.


    Genua Altstadt,Reisebericht Italien,born4travel.de


    Genua Altstadt,Reisebericht Italien,born4travel.de


    Genua Altstadt,Reisebericht Italien,born4travel.de


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    Wir laufen "kriss-kross" immer der Nase lang. Wohl wissend, dass wir am östlichen Ende der Altstadt die Erkundung begonnen haben. Letztendlich kann man sich wohl hier kaum verlaufen.

    Und wie soll es auch anders sein. Wir landen an einem kleinen Platz, an dem wieder viel Leben ist. Zwei Straßenkünstler heizen mit ihrer Gute-Laune-Musik die Stimmung an. Vier kleine Bistro-Tische stehen vor einem Café und laden ein. Das Schild zeigt uns, was wir hier zu tun haben: Ja es ist Spritz-Time!

    Ein Tisch ist gerade noch frei. Den nehmen wir!

    Das Flair ist - auch durch die Musik - einfach grandios.

    Menschen strömen an uns vorbei. Einige vollgeladen mit Eingekauftem. Andere gehen nur von A nach B.

    An den Treppen wartet ein gut gekleidetes Grüppchen auf... Ja auf was eigentlich?

    Unser Campari-Spritz wird serviert und wir stoßen auf den ersten Urlaubstag an. Eigentlich bin ich trockener Chips Esser. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Zu einem Spritz gehören nun mal Oliven und Chips!

    Dann kommt ein Brautpaar aus der Kirche und verschwindet mit der gut gekleideten Gruppe in verschiedenen Autos.

    Alles wirkt auf mich, wie vor einer Leinwand sitzend.


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    Kathedrale San Lorenzo,Genua Altstadt,Reisebericht Italien,born4travel.de


    Rainer ortet uns und findet heraus, dass wir uns auf der Piazza San Lorenzo befinden. Die aus weißem und schwarzgrauen Carrara Marmor gebaute Kirche ist die Kathedrale San Lorenzo. Dann liest er mir alles Wissenswerte vor.

    Also schauen wir uns die 'mal von innen an.

    Die Kathedrale San Lorenzo gehört zu den wichtigsten Kathedralen Genuas. Denn hier wird die Asche des Patrons von Genua, St. Johannes der Täufer, aufbewahrt. Auch gehört er zu den einzigen Heiligen (abgesehen von Madonna), dessen Geburtsdatum anstatt des Todesdatums begangen und bedacht wird.

    In der Schatzkammer der Kathedrale wird der heilige Gral gehütet - eine smaragdgrüne, sechseckige Glasschale, die das Blut Jesus, den Wein des Abendmahls, enthalten haben soll.


    Kathedrale San Lorenzo,Genua Altstadt,Reisebericht Italien,born4travel.de


    Kathedrale San Lorenzo,Genua Altstadt,Reisebericht Italien,born4travel.de


    Hinter der Kathedrale geht es weiter.

    Im Reiseführer steht, dass die Altstadt jahrelang zu den sozialen Brennpunkten und Immigrantenviertel gehörte. Hohe Kriminalität war Tagesthema. Insbesondere in der Zeit noch vor der Neugestaltung des Hafens.

    Gut zu wissen. Doch bisher fühlen wir uns hier sehr sicher.


    Genua Altstadt,Reisebericht Italien,born4travel.de


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    Bis zur Piazza San Matteo sind es Luftlinie nur wenige Meter. Doch wir wählen nicht den direkten Weg. Ständig lasse ich mich ablenken von Seitenstraßen, Torbögen und Höfen. Ich kann nicht anders. Am liebsten würde ich alles fotografieren, um es zu konservieren.

    Mein Bild von Genua habe ich eh schon gebildet. Es ist eine wunderbare Mischung aus Buntem und Grauem und Verfallenem. Weitestgehend sauber aber nicht so fein gemacht, wie Venedig es tut. Ich bin - anders als Rainer - überschwänglich begeistert über die Stadt. So stelle ich mir Italien vor! Wohl wissend, dass es nicht überall so aussieht 😉

    In jeder kleinen Ecke oder auch entlang einer engen Gasse laden Stühle zum Verweilen ein.


    Genua Altstadt,Reisebericht Italien,born4travel.de


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    Genua Altstadt,Reisebericht Italien,born4travel.de


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    Von der Piazza San Matteo führt eine kurze aber steile Gasse gen Piazza De Ferrari. Der weitläufige Platz ist nicht nach der Automarke benannt, sondern nach einem Gönner der Stadt, dem Herzog Raffaele De Ferrari. Hier steht der Palazzo Ducale und dieser von vielen Genua-Bildern bekannte Brunnen, der erst seit 1936 hier steht.


    Piazza de Ferrari,Genua Altstadt,Reisebericht Italien,born4travel.de


    Aus einem Wettbewerb im Jahr 2014 heraus wurde dieses Logo für Genua als Sieger ermittelt.

    Drei Zeilen zu je zwei Buchstaben angeordnet zu einem Quadrat. So oder auf rotem Untergrund findet man es überall in der Stadt.


    Piazza de Ferrari,Genua Altstadt,Reisebericht Italien,born4travel.de


    Wir gehen gen Norden. Denn unser Ziel ist die Oberstadt.

    Erst entlang der breiten "Via XXV Aprile", die direkt von der Piazza De Ferrari abgeht.

    Hier tangieren wir eines der berühmten Opernhäuser Europas, das Teatro Carlo Felice. Genau wie schon die Scala in Mailand, ist es nicht gerade ein Eyecatcher. Als wir recht nahe am Gebäude vorbeigehen, hören wir Musik. Eine Opernsängerin gibt eine kostenlose Vorstellung. Sie steht in einem offenen und lichtdurchfluteten Gang. Die Akustik hat Gänsehautpotential.

    Die Galleria Guiseppe Mazzini, eine Shopping Mall, ist fast verwaist. Nur wenige Menschen sitzen hier im Café. Auch die Geschäfte scheinen geschlossen zu sein. Doch die Passage ist schön anzusehen - auch ohne Lust auf Shopping.


    Galleria Guiseppe Mazzini,Genua Altstadt,Reisebericht Italien,born4travel.de


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    Via XXV Aprile



    Via XXV Aprile,Genua Altstadt,Reisebericht Italien,born4travel.de


    Wir sind immer noch auf der Suche nach dem Aufstieg in die Oberstadt. Manch eine Treppe nach oben sieht so aus, als wäre das ein Zugang. Doch meist entpuppt sich so ein Treppenaufgang als Sackgasse. Es ist nur der Zugang zu den verschiedenen Hausnummern. Und eigentlich ganz privat.


    Genua Altstadt,Reisebericht Italien,born4travel.de


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    Hier an der Kreuzung geht es direkt zum Lift, der in die Oberstadt führt. Dennoch entscheiden wir uns gegen den direkten Zugang. Denn linkerhand zweigt die Via Garibaldi ab. Die Hauptstraße der Altstadt. Die Straße, an der ein Palast am anderen steht.


    Genua Altstadt,Reisebericht Italien,born4travel.de


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    Tatsächlich ist die Via Garibaldi eine Fußgängerpromenade. Bevor sie 1882 den Namen zu Ehren Giuseppe Garibaldi bekommen hatte, hieß sie Strada Maggiore, Strada Nuova und Via Aurea. Wegen der Dichte an Palästen, opulenten Gärten und Museen wurde dieser Straße 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe zugefügt.

    Nun. Die Fassaden sind wirklich beeindruckend schön und im besten Zustand. Aber die opulenten Gärten sind eher Teil der Residenzen, die höher gelegen sind. Will sagen: Letzteres können wir so im vorbeischlendern nicht sehen.

    Hierfür benötigt man wesentlich mehr Zeit, die wir gerade nicht haben.


    Genua Altstadt,Reisebericht Italien,born4travel.de


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    Dank GoogleMaps finden wir recht schnell den Tunnel und damit den Zugang zum Lift in die Oberstadt.

  • Nespresso kommt doch von da.

    Kein Morgen ohne doppeltem Cappuccino im Bett ;-))

    Ich glaube, Nespresso kommt von Nestlé ;)


    Oh was für ein herrliches Schiff in Genua. Ich liebe so alte Segler.

    In La Spezia ist der Heimathafen der Amerigo Vespucci.


    Übrigens, die Liebe zu Italien kommt vor allem von meiner Mami. Auch sie ist als als Kind schon mit ihren Eltern in die Toskana gefahren (am selben Ort wie wir). Aber eigentlich ist Italien auch naheliegend :)


    Genua sieht sehr schön aus. So richtig typisch italienisch. Auch ich liebe die engen Gassen....die kleinen Läden....die Wäsche an den Leinen über den Strassen.


    Schön, dass der Tag nach dem etwas misslungenen Start, noch so schön geworden ist.

  • 6000 Kilometer in 3 Wochen sind schon sehr viel, aber mit 2 Fahrern ganz gut zu meistern. Ich lass mich überraschen, wie ihr das aufgeteilt habt.

    Der 1.Tag hat mir schon einmal sehr gut gefallen. Ihr seid sehr aktiv unterwegs, 18000 Schritt am Ende des Tages sind aber ganz gut zu schaffen. Das ist dann doch entspannter als ich dachte. Zwischendurch immer kleine kulinarische Pausen, dann geht das ganz gut.

    Sich einfach mal treiben lassen in einer unbekannten Stadt, kann sehr spannend sein und man bekommt häufig etwas zu sehen, was so nicht in den Reiseführern steht. Wir haben das vor ein paar Jahren mal 1 Tag in Budapest gemacht, hatten eine grobe Richtung im Kopf, aber mehr nicht. Wir entdeckten u.a. herrliche Hinterhofflohmärkte, eine sehr alte Synagoge, einen verwunschenen Stadtpark mit alten Brunnen und ganz viel Flair etc. etc. Die Fotos, die an diesem Tag entstanden sind, liebe ich sehr.

    An Genua sind wir bislang immer vorbei gefahren, und jetzt weiß ich, dass man dieser Stadt durchaus eine Chance geben sollte. Zum Akklimatisieren und als Urlaubs-Startpunkt sehr geeignet.

  • Oh was für ein herrliches Schiff in Genua. Ich liebe so alte Segler.

    In La Spezia ist der Heimathafen der Amerigo Vespucci.

    Danke Sarah. Habe mich da eben eingelesen.

    Ich finde, nach der Reise bekomme ich beim Schreiben des Reiseberichtes noch so viel Input, dass ich glatt nochmals hinfahren könnte.

    Bei fb entbrannte dann eine Diskussion über den Text-Part "...ist wohl im italienisch sprechenden Teil der Schweiz" . Es ging um die Bemerkung zum Foto

    an den Ruinen des Castello di Mesocco Ich war mir dann unsicher und habe den Text erst rausgenommen. Dann hat sich jemand die Mühe gemacht und Fakten rausgesucht ;) .


    Genua sieht sehr schön aus. So richtig typisch italienisch. Auch ich liebe die engen Gassen


    Ich liebe ja auch diese Gassen, das ist so typisch Italien, wie man es sich vorstellt :daumen1:

    Immer wenn ich gefühlt im Vollrausch den Zwang zum fotografieren hatte, sagte Rainer: Das ist Italien wie meine Frau es liebt ;)

    Ihr werdet im Bericht ertränkt von Fotos mit engen Straßenzügen.


    Ich lass mich überraschen, wie ihr das aufgeteilt habt.

    Kann ich schon jetzt verraten: Rainer fährt und ich kümmere mich dafür um die restlichen Dinge der gesamten Reise.

    Wenn ich bei anderen lese, dass beide abwechselnd fahren, dann habe ich manchmal schlechtes Gewissen.

    Aber tatsächlich stört das meinen Mann gar nicht.

    Und ganz ehrlich? Er macht am Morgen die Augen auf und sagt: "Was haben wir heute auf dem Plan"

    Mein Traum ist es mit ihm zum Airport zu fahren und er fragt im ersten Zubringerflugzeug (den wir in Berlin wohnend immer brauchen)

    Wo fliegen wir hin?

    Das ist mein Rainer.

    Aber genauso wie ihn das viele Fahren nicht stört, stört mich auch nicht den Rest zu erledigen.

    Wir sind seit 40 Jahren verheiratet - ein alt eingespieltes Paar eben




    Sich einfach mal treiben lassen in einer unbekannten Stadt, kann sehr spannend sein und man bekommt häufig etwas zu sehen, was so nicht in den Reiseführern steht.

    Genau so ist es.

    Das ist bei uns recht selten. Meist habe ich zu jedem Ziel alles durchgelesen und kenne jeden Stein schon vorher.

    Mittlerweile habe ich gelernt etwas wegzulassen, dafür ohne Vorgaben das Leben & Land zu genießen.

    Das war in Italien ein Paradestück für diese Art zu reisen.


    An Genua sind wir bislang immer vorbei gefahren, und jetzt weiß ich, dass man dieser Stadt durchaus eine Chance geben sollte. Zum Akklimatisieren und als Urlaubs-Startpunkt sehr geeignet.

    genau so haben wir es auch empfunden.

    Wie gesagt, im Sommer Bergamo unser Urlaubsstart - genau nach dem gleichen Muster.

  • Hallo Sylwia,

    Da haben wir beide pflegeleichte Männer. Mein Mann hat nur einmal mit etwas Nachdruck darum gebeten, eine Reise nach Alaska auszuarbeiten und zu buchen. Zu Zeiten von Donald dem Irren mochte ich nicht so gerne in die USA fahren, und daher wurde es eine Reise in genau die entgegengesetzte Richtung, nach Patagonien. Es war ihm recht, und er war von der Landschaft und den Eisbergen begeistert. Auch er fährt sehr gerne Auto, lässt mich jedoch auch gerne fahren, wenn ich denn möchte. Osnabrück-München fährt er ohne Pause,das muß ich dann aushalten :huch3: . Es ist aber auch enorm praktisch, wenn dir nicht ständig jemand in die Planung reinpfuscht ;-)). Ich weiß, was er möchte, soll heißen: ein bequemes Auto, möglichst nonstop-Flüge, Unterkünfte mindestens gute Mittelklasse,ruhig gelegen, nach Möglichkeit mit Kühlschrank, Aufzug und auf alle Fälle mit Parkplatz. Unsere Reise im nächsten Jahr, Westkanada, habe ich ihm kurz vor der Buchung vorgelegt, er hat kurz drübergeschaut, gefragt, ob ich so sorgfältig wie immer geplant habe und gesagt, er würde sich freuen. Die genauen Termine kennt er nicht,den Urlaub habe ich früher immer mit seiner Sekretärin abgestimmt, und nie gab es ein Problem. Ihm wäre das viel zu viel Arbeit gewesen. Als wir im August nach Kenia fliegen wollten unterrichtete ich ihn 70 Stunden vorher über den notwendigen PCR-Test. Einen Termin hatte ich natürlich gebucht. Seine Antwort lautete: "alles gut, aber konntest du das nicht anders organisieren, muss das denn unbedingt sein." Soviel dazu, und es zeigt, dass zumindest mein Mann sich mit solchen "Nebensächlichkeiten" :frag: nicht beschäftigt. Solche Männer gibt es genügend auf dieser Welt, und für uns Frauen ist das doch völlig okay, oder :daumen: ?

  • ständig jemand in die Planung reinpfuscht ;-)). Ich weiß, was er möchte, soll heißen: ein bequemes Auto, möglichst nonstop-Flüge, Unterkünfte mindestens gute Mittelklasse,ruhig gelegen, nach Möglichkeit mit Kühlschrank, Aufzug und auf alle Fälle mit Parkplatz. Unsere Reise im nächsten Jahr, Westkanada, habe ich ihm kurz vor der Buchung vorgelegt, er hat kurz drübergeschaut, gefragt, ob ich so sorgfältig wie immer geplant habe und gesagt, er würde sich freuen. gewesen.


    Ist bei meinem Mann auch fast so. Ich weiß was er will, respektive wir wollen, und dann kann ich drauf los planen. Ab und zu "frage" ich ihn bei Hotels o.ä. ob der Preis für ihn ok ist. Das mache ich dann so geschickt, das er fast nicht nein sagen kann. ;-))

    Er fragt nur explizit nach den Tageskilometern. Da er hier bundesweit im Außendienst ist und viel Auto fahren muss, möchte er das im Urlaub nicht. Daher sollte ich möglich nur 200 - 300 km am Tag einplanen. Mal einen oder zwei Fahrtage mit mehr Kilometer sind auch ok, aber bitte nicht jeden Tag.


    Er schaut zwar vor dem Urlaub über die Planung, aber so wirklich nimmt er sie nicht auf. Im Urlaub dann zeige ich ihm am Abend zuvor, da geht es heute hin, das machen wir, das ist Plan B.

    Er gibt dann die Punkte ins Navi ein und fährt los.

    :suv3:

  • Bei uns ist es völlig umgedreht - ich mache die Planungen und Buchungen. Martina fragt kaum nach, war bisher immer einverstanden und zufrieden. :smile2:


    Allerdings fahre ich auch den größten Teil unserer Meilen/Kilometer. Gelegentlich Landstraße und Autobahn fährt sie auch, sogar das WoMo. aber sobald wir uns großer Stadt nähern bin ich wieder dran :cap:

    Und in Südafrika fahre ich immer, wegen Links Verkehr...

  • Da er hier bundesweit im Außendienst ist und viel Auto fahren muss, möchte er das im Urlaub nicht.

    das ist bei uns genau der Grund warum Rainer fährt. Im Außendienst wohnt er ja praktisch in seinem Auto. Gute. Er ist nur in Berlin und östlichen Brandenburg unterwegs. Je neuer die Autos, desto weniger hat das mit dem ursprünglichen Autofahren zu tun. Das Dienstauto, mit dem wir im Urlaub waren, ist von diesem Jahr. Drin sitzen x Assistenten, die aufpassen, dass man nicht zu schnell fährt, die den Abstand immer genau halten, die immer die darauf achten, dass er auch in der Spur bleibt etc. Eine krault ihm den Rücken, nur das mit dem Kaffee klappt nicht. Immer diese nervige Anzeige mit der Tasse ..und dass der Fahrer wohl müde sei. JAAAA, das ist er auch und wo bleibt der Kaffee ;)

  • So. Es geht weiter:

    Wir sind immer noch bei Tag 2 und in Genua




    # Belvedere Castelletto in Genua's Oberstadt

    Um die Höhenunterschiede der einzelnen Stadtteile Genuas zu bewältigen gibt es neben der Variante Treppensteigen auch Standseilbahnen, Zahnradbahnen und Aufzüge. Wir wollen den sogenannten Balkon Genuas, den Belvedere Castelletto mit einem Aufzug erreichen.

    Von dort oben soll es einen fantastischen Rundum-Panorama-Blick auf die Stadt und den Hafen geben. So der Reiseführer.


    Den Zugang zum Aufzug ist recht einfach, wenn man den Ausschilderungen folgt. Das tun wir auch. Aber irgendwie sieht dieser nicht vertrauend erweckend aus. Also fragen wir lieber noch einmal nach und man winkt ab: Ja hier geht es zum Aufzug.

    Am Ende des Tunnels steht ein Kassenautomat, an dem wir zwei Tickets kaufen. Nur für den Aufzug nach oben. Vielleicht laufen wir wieder runter? Das wissen wir jetzt noch nicht.

    Als die Türen zum Aufzug aufgehen, stehen wir vor einem holzgetäfelten Raum. Es müsste der Castelletto Ponente / Garibaldi-Lift sein.

    Gerade als die Türen schließen, flutscht noch ein junger Vater mit seinem Kind im Kinderwagen rein. Offensichtlich sieht man uns das Staunen an und er sagt etwas. Aber wir verstehen natürlich kein Italienisch. Sein Englisch ist zwar auch nicht das Beste, aber gerade gut genug, um zu verstehen, dass ich nach dem Alter des Aufzugs frage. Er weiß es auch nicht genau, fragt aber gleich nach der Ankunft einen Mitarbeiter, der im Wärterhäuschen sitzt. Er meint, der Aufzug sei 110 Jahre alt.


    Genua Altstadt,Reisebericht Italien,born4travel.de


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    Oben angekommen schauen wir uns erst einmal um.

    Tatsächlich ist der Ausblick von hier oben genial. Genau was wir lieben


    Belvedere Castelletto,Genua Altstadt,Reisebericht Italien,born4travel.de


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    Gleich um die Ecke entdecken wir ein kleines Restaurant mit einer Außenterrasse.

    Und obwohl es gerade halb Drei ist, gibt es noch das volle Repertoire des Menüs. Was ja in Italien um diese Zeit nicht Usus ist.

    Beim genauen Studieren der Karte muss ich feststellen, dass es hier ausschließlich Fischgerichte gibt, die ich nicht esse. Logo. Das Restaurant heißt ja auch "La Barcaccia".

    Nächstes Hindernis:

    Die Bedienung kann praktisch kein Wort Englisch. Aber sie ist äußerst bemüht und sehr freundlich. Irgendjemand hilft aus und ich bekomme eine Seafood-freie Speise und Rainer sucht sich ein Fischgericht aus.


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    Nun. Essen macht schlapp. Einen geeigneten Weg nach unten finden wir nicht auf die Schnelle und entscheiden uns für die bequeme Variante mit dem Aufzug. Dieses Mal nehmen wir den mit dem herrlichen Glasumbau, eine architektonische Schönheit ganz im Jugendstil erbaut. Es ist der Castelletto Levante/Portello-Lift. Dieser ist 1909 erbaut und ist der älteste Aufzug der Stadt, der den Höhenunterschied von 57 Metern zwischen dem Castelleto und Genuas Altstadt überwindet. Übrigens wird der Lift nicht nur von Touristen genutzt, sondern besonders von Einheimischen, die die Nutzung ganz normal mit ihrer Dauerkarte bezahlen.


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    Der Tunnel zum Ausgang gefällt mir noch besser.

    Die nicht gefliesten Wände sind zwar "bekritzelt" - aber dennoch schön 😉


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    Jetzt geht es auf direktem Weg zurück ins Hotel.

    Eine kurze Pause und ein Schlachtplan für den Rest des Tages müssen her.

    Außerdem müssen wir all die Impressionen erst einmal sacken lassen.



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    Eigentlich dachte ich, wir werden den restlichen Tag entspannt in der Altstadt vertrödeln. Gut, dass wir so 'ne Wetterchecker sind. Denn für morgen sind Unwetter und starker Regen angesagt. Das heißt, wir müssen den Tagesplan von morgen noch in den heutigen Tag quetschen. Bei der Planung habe ich mir den zwei Kilometer langen Spaziergang auf der Uferpromenade "Passeggiata Anita Garibaldi" ausgesucht. Ein Küstenweg von Nervi bis Capolungo. Außerdem stand Boccadasse auf dem Programm. Ein Abklatsch von Cinque Terre, wo wir gerade erst im Sommer waren.

    Nun ja.

    Wir machen das Beste daraus und schauen was wir heute noch schaffen.

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