Put on your hiking boots - 558km zu Fuß durch den kunterbunten Südwesten im Herbst 2021

  • gehe mal Nachts und fotografiere da die Milky Way, das ist super dort


    Das es super aussieht kann ich mir schon vorstellen, ich mag aber für Fotos immer nicht so, wenn es keinen gescheiten Vordergrund gibt den man anleuchten kann. Ohne Licht ist der APSC Sensor zu kacke. Nervt mich eh immer schon.


    Snow Canyon, hilf mir auf die Sprünge - spontan sagt er mir nichts, aber die Aussicht sieht gut aus.


    Snow Canyon State Park bei St. George halt :) Ein unglaublich schöner kleiner Park, der zu Unrecht oft links liegen gelassen wird. Im Dezember 2017 beim ersten Solo Trip habe ich dort 6 kleine Trails gemacht und war echt begeistert. Hatte aber auch nicht viel erwartet.


    Snow Canyon Overlook bin ich auch schon zig Mal gelaufen, ich fand den Trail immer schoen.

    Die Felsen haben etwas genervt aber ich fand den Sand am Ende viel aetzender.

    Bin meistens aber dann noch wesentlich weiter gelaufen um ein paar extra Meilen reinzubekommen, da gab es dann naemlich noch ein paar andere Viewpoints


    Was ist denn an dem Trail schön? Man muss bei jedem Schritt gucken das man sich nicht die Beine bricht und rechts und links gibt es nichts zu sehen, außer vertrocknete Bäume :gru1: Aber der Overlook selbst ist toll. Das Laufen auf Sand hat mich bei dem Trail überhaupt nicht gestört, der war nicht tief.


    Wenigstens der Overlook ist toll :clap1:


    Das stimmt... Will ich ihm bei dem Weg auch geraten haben :D


    Der felsige Weg sieht echt ätzend aus.


    Ihr mit Eurer Esserei, entweder es gibt nix oder zu viel :D


    Da bin ich eindeutig für zu wenig, wenn ich die Wahl habe :D



    Japp... Entweder das oder eben gar nichts.


    Schade, ich fand die ganzen kleinen Trails dort sehr schön.


    Dir kann man es nicht recht machen. :zuck::nix1:


    Das ist ja nicht wahr. Ich habe einfach nur meine eigene Vorstellung.


    Cool wäre: gps des Parkplatzes = trailhead + gps des ZIels + Einschätzung der Wanderung.


    Danke :bussi:


    Die Bilder vom Snow Canyon sind großartig!


    Dann nimm doch einfach den Link, den ich auch benutzt habe :smile:


    https://www.alltrails.com/de/route/us/utah/yant-flats-to-candy-cliffs-and-yellow-top?u=m


    Danke :)

  • Tag 36 (21.10.2021) - Snow Canyon State Park: White Amphitheatre und ein Abend im Whirlpool




    Viel geht heute natürlich nicht mehr, wie gesagt, der Sonnenuntergang ist nicht weit und außerdem sieht es unangenehm nach Gewitter aus. Wir fahren jetzt aber sowieso noch geradewegs an einem Parkplatz vorbei, der sich außerhalb vom Snow Canyon State Park befindet und an dem ich schon 2017 gehalten habe. Von hier startet der White Rocks Trail, der nach einer sehr kurzen Strecke bereits im White Amphitheatre auskommt. Das fand ich damals sehr schön, also wollen wir die paar Meter jetzt auch noch gehen - wenn man schon mal hier ist.

    Die Sonne ist schon weg als wir den Parkplatz erreichen, ich weiß also schon, dass es nicht ganz so spektakulär aussehen wird wie vor 5 Jahren, allerdings kann man bei 1,4 km oneway ja absolut nichts falsch machen.


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    Auf dem Parkplatz stehen nur zwei weitere Autos, deren Besitzer aber alle zusammen gehören. Wir treffen sie auf den ersten Metern und sie sind schon auf dem Weg zurück zum Trailhead. Scheinbar handelt es sich um eine Hochzeitsgesellschaft und es wurden ein paar schöne Familienfotos zwischen der tollen Felslandschaft gemacht. Das finde ich ja ziemlich beneidenswert, bei uns muss man dafür den erstbesten Stadtpark nehmen :D Wir sind jetzt also alleine unterwegs und finden es auch wirklich schön hier. Lange halten wir uns allerdings nicht auf, denn es ist ganz schön frisch seit die Sonne weg ist. Jaja... Diese Jahreszeit.

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    Unser nächstes Ziel im Navi heißt Walmart Hurricane, wir fahren also zunächst mal an unserem Hotel in La Verkin vorbei. Wir brauchen dringend neues Wasser und neue Getränkedosen für die Kühlbox. Als wir ankommen ist es natürlich schon dunkel.

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    Hach Halloween... Das ist ja eine der positiven Seiten der kühlen Jahreszeit. Ich liebe buntes Laub und Halloween!

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    Die wichtigsten Sachen bekommen wir natürlich...

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    ... einiges aber auch nicht! Dazu gehören die Mint Chocolate Tafeln von Andes in der Tüte, dafür sind sie aber in einem anderen Format zu haben... Davon nehme ich mal sicherheitshalber 4 Stück mit. Außerdem gibt es auch keine Mint M&Ms. Ja, kann es denn wahr sein? Muss ich etwa schon eine Woche vor dem Heimflug anfangen, mir die leckeren Mitbringel zusammen zu suchen?! Dann gehe ich doch direkt mal bei den Soßen gucken, immerhin will ich mir Panda Express für zuhause mitnehmen. Joah. Gibt es, normalerweise. Heute nicht.

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    Dafür hat dieser Walmart die schrecklichen Birthday Cake Oreos, die ich damals bei der aller ersten Rundreise am ersten Tag gekauft habe. Die Packung war fast drei Wochen lang offen im Auto und hat den herrlichen Geruch chemischer Buttercreme Torte verteilt... Was für eine schöne Erinnerung :biggrin: Ich kann mich so grad noch beherrschen und nehme nicht aus nostaligen Gründen eines der kulinarischen Meisterwerke mit.

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    Mit einem kalten Mountain Dew im Getränkehalter machen wir uns langsam auf den Weg zurück nach La Verkin, doch halt! Wer geglaubt hat, dass wir nach der Panda Express Eskalation von heute Mittag nichts mehr essen, der hat sich getäuscht. Ein paar Tacos von Taco Bell gehen immer! Ihr sagt ja immer, wir essen zu wenig... Dann essen wir jetzt eben mal zu viel!

    Wir fahren durch den Drive In und am Fenster wird uns noch ein schöner Abend gewünscht, nachdem uns die Getränke gereicht wurden. Tobi muss wohl etwas verwirrt geguckt haben, denn der Bedienung geht plötzlich ein Licht auf und sie fragt, ob wir unser Essen erhalten haben. Nö - haben wir nicht, aber das wird jetzt nachgeholt. Das ist dann wohl auch der Grund für die schlechte Google Bewertung dieser Filiale... Man zahlt und bekommt keine Ware :biggrin:

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    Wir essen auf dem Zimmer und danach ziehen wir uns noch um! Der Hot Tube hat bis 22 Uhr geöffnet und das wollen wir uns natürlich nicht engehen lassen, nachdem wir heute so wahnsinnig viel geleistet haben :D Selbst für mich ist das Wasser unglaublich heiß und ich brauche einige Zeit, bis ich entspannt sitzen kann. Normalerweise habe ich immer das Problem, dass mir Whirlpools nach wenigen Minuten zu frisch werden, hier ist es das Gegenteil und ich muss mich ab und zu mal auf den Rand setzen und abkühlen. Gefällt mir aber besser so!

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    Natürlich - wie sollte es in den USA auch anders sein - führen wir mehrere angenehme Gespräche im Whirl Pool, denn wir halten es länger aus als die meisten anderen Leute. Die längste Unterhaltung haben wir mit einem älteren Paar aus Idaho, das sich sehr für unsere Reise interessiert und außerdem fasziniert ist, wie viel wir über ihr Heimatland wissen. Die Themen gehen von Politik über Renten in DE und USA, Besonderheiten der Arbeitgeber bis hin zu Reisen und Urlaub, aber nie unangenehm. Um 22:15 Uhr werden wir dann vom Hotelpersonal freundlich aus dem Pool entfernt :biggrin:

    Es ist viel zu spät geworden, denn morgen haben wir etwas mehr vor, aber das war es wert. Jetzt aber ganz schnell unter die Dusche und ab in's Bett. Vorher packe ich aber noch ein wenig um und stopfe alles, was ich auf dieser Reise definitiv nicht mehr brauche, in den großen Wanderrucksack, der für Mehrtageswanderungen gedacht war - die fallen ja nun aus und Dreckswäsche und 4 Tafeln Andes Schokolade müssen mir ja nicht permanent im Weg herum liegen.

  • Den Abend im Pool ausklingen lassen ist wunderschön.


    Das stimmt, das werden wir die nächsten Tage öfter machen.


    Brauchst nichts anleuchten, du hast Light Painting von St. George.

    Das ist so gut das du einen hervorragenden Vordergrund bekommst.

    Wenn ich wieder zu Hause bin stelle ich dir mal ein Bild ein


    An die Nähe zur Stadt habe ich jetzt gar nicht mehr gedacht, da hast du natürlich recht. Wäre ne Überlegung wert wenn es vom Stand der Milchstraße und dem Mond mal passen sollte.


    Schau mal, nur von St. George angeleuchtet

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    Danke :) Sieht toll aus.


    Habe auch noch Fotos vom Snow Canyon gefunden, es war 2009.


    Wir essen nie Schokolade in den Urlauben! Mal ein Eis...


    Diese Ketten mit dem ganzen Plastikmüll gefallen mir gar nicht.


    Joah. Wir halt schon und zwar deutlich mehr als zuhause :D


    Ein schön entspannter Ausklang


    Kann man sich dran gewöhnen :)


    Ein wunderbarer Tagesausklang!


    Haben wir an dem Abend auch wieder für uns entdeckt.

  • Duracell Statistik: Tag 21




    Tag 21 - 21.10.2021


    Gelaufene Kilometer: 21,1 km

    Schritte: 31.247


    Aufgestanden: 07:00 Uhr

    In's Bett gegangen: 23:30 Uhr

    Stunden auf den Beinen: 16,5 Stunden


    Wanderungen:

    • Yant Flats
      8,24 km / 264 Höhenmeter
    • Snow Canyon Overlook Trail
      8,7 km / 149 Höhenmeter
    • White Amphitheatre
      1,38 km / 31 Höhenmeter

    Highlight: Yant Flats, Whirlpool

    Lowlight: Zu viel Essen am Mittag und nichts Vorrätig im Walmart


    Gesamt

    Gelaufene Kilometer: 402,5

    Durchschnitt pro Tag: 19,2 km

  • Tag 37 (22.10.2021) - Der Morgen vor dem West Rim Trail





    Der Wecker klingelt heute morgen um 5 Uhr, denn wir haben endlich mal wieder etwas Großes und Sinnvolles vor, nachdem gestern ja irgendwie ein bisschen herumgeeier war. Ich habe richtig schlecht geschlafen, weil ich mir den kleinen Zehnagel bei irgendeiner Wanderung verletzt habe und der sich bei jeder Berührung mit der Bettdecke nach hinten umklappt :rolleyes: Meine erste Amtshandlung heute morgen ist also, den so gut es geht abzuschneiden, bevor es nachher noch wehtut, wenn wir den gesamten Tag in Wanderschuhen verbringen.

    Leider müssen wir nicht nur den Tagesrucksack packen, sondern auch auschecken, denn für die nächste Nacht war das Hotel leider unverhältnismäßig teuer bei einer spontanen Buchung. Die Koffer werden in's Auto gebracht, die Trinkblase mit Wasser gefüllt und die Kühlbox mit Eis - wir sind bereit für den heutigen Tag. Ein flüchtiger Blick in die Wetter App bestätigt nochmal unsere Entscheidung gegen die Narrows... Ein bisschen lächerlich ist es aber schon, was das Wetter da für ein Spiel mit uns spielt:


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    Heute morgen brauchen wir eine vernünftige Grundlage im Magen und nicht dieses lächerliche Papiertüten Frühstück des La Quintas. Es ist noch dunkel, als wir über die Interstate nach St. George rauschen, um für eine ordentliche Stärkung zu sorgen. Wo ginge das besser, als bei einem Ihop mit detailverliebter (:rolleyes:) Halloween Deko?

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    Der Laden hat um 6 Uhr geöffnet und wir sind um 06:35 Uhr da und es ist dementsprechend noch nicht viel los. Trotzdem müssen wir länger warten, denn die Bedienung scheint komplett alleine zu sein und auch hier hängen Schilder, die auf die Employee Shortage hinweisen und das man bitte Geduld haben soll.

    Eigentlich hätte ich gerne wieder die Halloween Pancakes mit heißen Äpfeln, Eis und Karamell, allerdings sind die Äpfel leider aus und ich werde gefragt, ob auch Pfirsiche okay sind. Das passt ja überhaupt nicht :rolleyes: Unter den Umständen schwenke ich auf Strawberry Banana Pancake um, der schmeckt ja schließlich auch und Abwechslung ist auch nicht verkehrt. Die Portion kommt mir insgesamt kleiner vor als bei anderen Ihops, finde ich heute aber überhaupt nicht schlimm, denn immerhin müssen wir uns gleich richtig viel bewegen.

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    Um 08:25 Uhr stehen wir schließlich in der Einfahrtsschlange vom Zion. Die Schilder sagen bereits jetzt, das der Park voll sei und das man draußen in Springdale parken soll. Genau das wollen wir nicht, denn das kostet mittlerweile ja Geld und außerdem wollen wir nachher möglichst schnell wieder am Jeep sein - wir ignorieren die freundlichen Hinweise also einfach und versuchen es trotzdem.

    Mittlerweile gibt es vier Kassenhäusschen anstatt zwei und auch die Überdachung ist neu. Wahnsinn, wie schnell sich hier in Springdale alles verändert und größer wird.


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    Wir müssen zwar ein paar Runden über den riesigen Parkplatz am Visitor Center drehen, finden dann aber zum Glück doch noch eine Lücke für uns. Einfach nur irre, das Ende Oktober um halb 9 bereits alles restlos überfüllt ist.

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    Wir haben jetzt noch ein wenig Zeit und sehen uns ein bisschen im Shop um und das eskaliert dann leider ein kleines bisschen und ich verfalle in einen kleinen Kaufrausch :biggrin: Zwei schöne Frauen T-Shirts, deren Existenz ja äußerst selten ist, landen im "Einkaufswagen", außerdem zwei Zion Holzschilder, ein Magnet und ein Aufkleber für mein Auto. Das hat mittlerweile ein Alter erreicht, das ich beruhigt etwas hinten drauf kleben kann :biggrin: 95 Dollar... Uuuupsi.

    Wir packen die Ergebnisse des extreme shoppings schnell noch ins Auto, suchen die überfüllten Toiletten auf und verlassen den National Park zu Fuß wieder.


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    Es sind knapp 15 Minuten zu Fuß zur Zion Adventure Company und sobald wir den Park verlassen haben ist es plötzlich windstill und dementsprechend warm.... Na toll, habe ich jetzt schon zu viele Klamotten mitgenommen? Aber wir fahren ja jetzt erstmal einige Höhenmeter nach oben, da wird es mit Sicherheit erst noch frischer sein. Zum Ausziehen ist jetzt jedenfalls grad keine Zeit und wir müssen schwitzend weiterlaufen. Der Einkauf hat doch ein wenig mehr Zeit gefressen als gedacht und geplant.

    Wir kommen pünktlich, aber leider wird unsere erst vorgestern abgeänderte Reservierung nicht im System gefunden... Wir bekommen erst einen Schreck, am Ende ist aber noch Platz in dem Shuttle und es ist kein Problem. Der Bus ist bis auf den letzten Platz besetzt, alle anderen Gruppenteilnehmer wollen zum Lee Pass, dort, wo wir ursprünglich auch hin wollten. Da wird uns bewusst, dass der Shuttle nur wegen uns nun die gesamte Kolob Terrace Road runterfahren wird, alle anderen müssen in die Kolob Canyons. Das verlängert die Fahrt für die anderen Leute extrem, aber wir können ja nun auch nichts dafür, dass für beide Routen ein und dasselbe Fahrzeug eingesetzt wird.


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    Die Kolob Terrace Road ist komplettes Neuland für mich, in den Kolob Canyons war ich 2017 schon mal kurz. Ein Subway Permit habe ich noch nicht gewonnen, bzw. konnte ich bisher nicht einlösen, von daher bin ich bisher noch nie auf die Idee gekommen hier hoch zu fahren. Die ersten Kilometer sind auch nicht so spektakulär, vor allem fahren wir an Grasland und Farmen vorbei.


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    Ab dem Left Fork Trailhead, ab dem es zur Subway geht, wird es ein wenig spannender und es gibt mehr zu sehen. Wir halten kurz am Hop Valley Trailhead und erfahren, dass der Umweg für die anderen Wanderer doch nicht so uninteressant ist, wie wir zunächst dachten. Im Gegenteil, der Shuttle wäre auch ohne uns zuerst hier her gefahren, denn die Menschen deponieren hier Wasser. Was für eine gute Idee... So muss man auf der 3 Tageswanderung nicht so viel schleppen und kann hier einfach die neuen Flaschen in Empfang nehmen.

    Der Lava Point liegt hoch, die Bäume sind schon teilweise kahl. Entgegen der Warnung bei der Umbuchung ist die Fahrt zum Trailhead glücklicherweise kein Problem, es liegt keinerlei Schnee. Ansonsten wären wir an der Hauptstraße rausgelassen worden und hätten noch ein wenig mehr Strecke machen müssen. Wir werden rausgelassen, der Shuttle fährt mit den anderen Leuten wieder und wir sind ganz alleine.

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  • wie sich das alles verändert hat :!::huh:

    Massentourismus pur

    absolut, und es gibt auch im Prinzip keine Off Season mehr


    Das ist schon echt kacke... Aber es hat eben seine Gründe. Wäre es nicht voll, dann wäre es vermutlich auch nicht so schön dort. Menschen wollen sich eben alle die schönsten Attraktionen ansehen... Wenn diese schönen Dinge dann auch noch so leicht erreichbar sind.


    Mal sehen, ob das üppige Frühstück euch auf dem Weg zum Ziel geholfen hat. Erstaunlich, so viel Kulinarik am frühen Morgen, das kennt man von euch ja sonst eher ganz selten :think::wink1: .


    Ihop geht immer... Leider wurde am Ende der Reise generell viel zu viel gegessen und die Bewegung nahm immer weiter ab... Ich hab schon WÄHREND der Reise festgestellt, dass es mit meinem hart erarbeitetenn Trainingsstand der letzten Wochen bergab ging :huch1:

  • Tag 37 (22.10.2021) - Zion National Park: Der West Rim Trail im Herbst-Gewand




    Der Himmel ist blau (und der Rest deines Lebens liegt vor dir *träller*) und das Laub gelb und schon ziemlich vertrocknet. Der Shuttle hat uns am Lava Point rausgeworfen und macht sich nun auf den Rückweg, damit die anderen Wanderer auch irgendwann mal am Lee Pass ankommen.

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    Der Parkplatz vom Lava Point ist klein und wir treffen um die Zeit auch niemanden. Man kann auch selbst hier hoch fahren, muss dann aber nach der Wanderung natürlich zurück zum Auto kommen, auch nicht besser als unsere Lösung. Abgesehen davon, dass es hier oben deutlich weniger Alternativen gibt, sollte der Trailhead schon voll sein, als man in Springdale zur Verfügung hat.

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    Dann wollen wir uns mal auf den Weg machen, der Zion Canyon ist unser Ziel!

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    Zunächst geht es jetzt lange geradeaus durch den Wald. Dabei muss man absolut keine Steigungen überwinden, weder aufwärts, noch abwärts. Ideal eigentlich um sich ein bisschen einzulaufen und in Stimmung zu kommen. Theoretisch. Wir haben heute jedoch zunächst mal beide Jammer-Tag. Tobi kommt mit seinem Rucksack nicht klar, weil der irgendwie falsch eingestellt ist und er andauernd Rückenschmerzen hat. Ich ärgere mich währenddessen über meine Merino Wollsocken von Falke, die ich jetzt zum ersten Mal zum Wandern trage. Die sind viel zu dünn und ich merke nach kürzester Zeit, wie ich in den Schuhen herumrutsche und meine Füße durch die dauerhafte Reibung heiß werden - das Gefühl hasse ich ja. Vor allem gehen wir aktuell ja auch nur ein bisschen geradeaus, bergab wird das nachher sicher nicht besser. Die anderen beiden teureren Paare Wandersocken waren viel besser. Außerdem tut mir der problematische Nagel am kleinen Zeh weh, der, an dem ich heute morgen noch herumgeschnibbelt habe.

    Ich ärgere mich außerdem, weil es viel zu warm und windstill ist um die Wind- und Regenjacke auch nur kurz anzuziehen. Natürlich ist das vollkommen schizophren, denn ich möchte es ja immer möglichst warm bzw. heiß haben. Ich hätte die zusätzlich Belastung unter den Bedingungen aber auch einfach im Auto lassen können, anstatt sie sinnlos mit mir herum zu schleppen. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Hosenbeine und den Fleece Pulli, beides wird nach kürzester Zeit ausgezogen.

    Es hilft alles nichts, wir haben jetzt 24km Wanderung vor uns und daran ist nichts zu ändern. Der Shuttle ist weg und die Landschaft um uns herum ist nett, auch wenn ich von den reinen Fotos hier nicht erraten würde, das wir im Zion unterwegs sind!

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    Nach einiger Zeit können wir in der Ferne den ersten Blick auf die Zerklüftungen des Zions werfen, allerdings nur ganz kurz, dann landen wir erst einmal wieder zwischen viel buntem Laub und großen Wiesen.

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    Wir haben diese wundervolle Herbst-Traumlandschaft übrigens bisher ganz für uns alleine und erfreuen uns an den Farben. Bisher hatten wir damit ja nicht ganz so viel Glück, außer Tobi in Colorado und ich in Mammoth Lakes und Umgebung. Wir hatten uns den Oktober insgesamt ein wenig bunter und herbstlicher erhofft, auch die nicht vorhandene Halloween Deko überall enttäuscht. Aber das ist ein anderes Thema, was das bunte Laub angeht werden wir ja nun entschädigt.

    Wir kommen gut voran und machen sogar Zeit gut, die wir nachher für eine längere Pause nutzen können. Ein wenig müssen wir die Uhr heute im Blick halten, denn leider war die einzige angebotene Ankunfts-Uhrzeit am Trailhead recht spät, die Tage sind schon kurz und wir sind an den Zion Shuttle gebunden, wenn wir nicht auch noch bis zum Visitor Center laufen wollen nachher.

    Überraschenderweise geht es hier auch teilweise nochmal ganz ordentlich bergauf, damit hatten wir gar nicht so unbedingt gerechnet.

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    Schon bald erreichen wir Campside Nummer 8, das wäre heute Nacht eigentlich unsere gewesen. Wir sind doch erstaunt darüber, wie schnell wir jetzt hier waren, aber normalerweise wären wir ja auch nicht am Lava Point hier her gestartet, sondern irgendwo am Kolob Arch. Dann hätten wir jetzt schon das Hop Valley und den Wildcat Trail in den Beinen und hätten uns den Feierabend am Zelt wirklich verdient gehabt.

    20 Minuten später haben wir dann endlich die ersten, langersehnten Blicke in die Canyon Landschaft des Zions. Wir schauen hier noch nicht in DEN Zion Canyon, aber die Perspektive ist einfach großartig. Bisher war es, besonders durch die Herbstfarben, sehr nett, aber jetzt kommt der schönste Teil vom West Rim Trail.

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    Wir kommen an einen umgekippten Baum, der sich hervorragend als Sitzfläche für unsere Pause anbietet. Außerdem hat man hier auch eine fantastische Sicht, was will man mehr? Wir haben jetzt 13 km geschafft, das ist ein kleines bisschen mehr als die Hälfte und die 45 Minuten Rast haben wir uns jetzt wirklich verdient und vor allem auch erlaufen. Ich ziehe meine Schuhe und Socken aus, die Füße müssen unbedingt trocknen. Zu Essen gibt es eine Tüte Beef Jerky, Erdnüsse und zu trinken den Rest von meinem Gatorade. Neben dem Wasser natürlich.

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    Break with a View!

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    Bevor es weitergeht schmiere ich meine Füße nochmal mit der Anti Friction Creme an und kann dann meine, mittlerweile getrockneten, Socken wieder anziehen. Es ist jetzt wieder besser als in den letzten Stunden, aber keineswegs gut. Die Socken werde ich zum Wandern definitiv nicht mehr benutzen.

    Ab jetzt geht es eigentlich die meiste Zeit nur noch bergab und die Aussichten bleiben grandios.

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    Man hat nicht permanent einen Blick auf die Canyons, zwischendurch kommt immer mal wieder ein Stückchen Wald, was uns heute aber überhaupt nicht stört, denn die Farben sind absolut der Wahnsinn. Außerdem kann ich hier endlich mal die App "Seek" testen um ein paar Pflanzenarten zu bestimmen, das ist wirklich unglaublich praktisch. Noch dazu machen wir einige Detailfotos von den knalligen Blättern, denn das kam ja bisher absolut zu kurz!

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    Mit dem Hinweisschild zum Grotto Trail endet unsere Wanderung oben am Rim entlang und der steilere Abstieg in das Innere von einem der Canyons beginnt. Der West Rim Trail begeistert uns bisher absolut, vor allem, weil er unglaublich viel Abwechslung bietet und nie langweilig wird.

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    Mit den Füßen habe ich jetzt deutlich weniger Probleme, auch wenn sie mir vorhin schon mal richtig übel weh taten. Schöne Ausblicke wirken oft Wunder und man kann einiges an Schmerzen ausblenden. Je tiefer wir in den Canyon vordringen, desto mehr erinnert mich der Trail an den alten Weg zum Observation Point via Echo Canyon. Sobald man da durch war, sah es für mich echt ähnlich aus. Das ist toll, denn das war für mich eine der schönsten Wanderungen im Zion, hoffentlich ist sie irgendwann wieder möglich. Die tollen Farben sind das i-Tüpfelchen, aber ich glaube, ich wiederhole mich ein wenig.

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    Laaaangsam aber sicher, nachdem wir plötzlich nochmal 200 Höhenmeter am Stück nach oben mussten, kommen wir in bekanntere Gefilde und wir wissen, dass die berühmte Sicht auf Angels Landing bald vor uns auftauchen müsste.

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    Und dann taucht Angels Landing vor uns auf, leider schon komplett im Schatten, der Sonnenuntergang gibt trotzdem alles und gefällt uns super gut. Durch Tobis Teleobjektiv können wir erkennen, dass oben noch immer die Hölle los ist. Ursprünglich wollten wir hier direkt zum Sonnenuntergang hoch, wenn wir eh dran vorbei kommen... So können wir uns die ätzenden Serpentinen und die darauffolgenden Walters Whiggles sparen, aber erstens ist es dafür nun zu spät und außerdem haben wir andere Pläne. Wir lassen es also heute sein, wir müssen schließlich den Shuttle bekommen. Ursprünglich war für die Nacht nach der 3-Tageswanderung die Zion Lodge gewesen, dann wären wir unabhängig gewesen.

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    Eine weitere Neuerung trifft mich wie der Schlag: Am Scout Lookout gibt es jetzt nicht mehr ein kleines Plumsklo, sondern 6 Kabinen, die wesentlich moderner und ausgebauter sind als noch beim letzten Mal... aber mich wundert hier gar nichts mehr, nicht nach den vielen Bildern von kilometerlangen Menschenschlangen, die man immer häufiger zu sehen bekommt.

    Tobi sieht nun zum ersten mal die Walters Whiggles und ist ein wenig "geschockt" wenn man das so nennen darf. Natürlich hat er schon einiges darüber gehört, auch von mir, aber in der Realität sehen die einfach noch viel böser aus :D Zum Glück müssen wir da heute nur runter!


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    Wir finden ein ziemlich ekliges Insekt mitten auf dem Weg und natürlich habe ich nichts besseres zu tun, als dem Tier mein Handy ins Gesicht zu halten um die App um Rat zu fragen. Die ist sich auch nicht zu 100% sicher, verkündet aber, dass es sich um eine Ohrenkneifer Art handelt. Aha... Angemessene Größe für so einen Ohrenkneifer. Is' ja widerlich!

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    Momentan soll man im Refrigerator Canyon die Klappe halten, eine Gast-Eulenart aus Mexiko brütet zur Zeit hier!

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    Noch vor Sonnenuntergang schaffen wir den Rest vom West Rim Trail und an der Haltestelle kommt auch genau passend ein Bus, der uns zurück zu unserem Auto bringt.

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    Was ein toller Tag, auch wenn wir Anfangs viel gemeckert haben! Der West Rim Trail hat uns absolut begeistert und ist eine tolle Alternative zum überfüllten Canyon. Wir haben über den ganzen Tag verteilt vielleicht vier Personen getroffen, bis wir am Scout Lookout angekommen sind. Umso blöder finde ich es jetzt natürlich, dass ich die Wanderung nicht die geplanten drei Tage lang machen konnte... Mit Sicherheit ist der West Rim einer der schönsten Abschnitte davon, aber irgendwann möchte ich das dann doch noch einmal komplett nachholen, dann aber zu einer warmen Jahreszeit!

    Jetzt wird erst einmal im neuen Motel eingecheckt und Nahrung besorgt!

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