Put on your hiking boots - 558km zu Fuß durch den kunterbunten Südwesten im Herbst 2021

  • Die trail Runner sind uns in den vergangenen Jahren des öfteren begegnet, selbst in abgelegenen Canyons.


    Vereinzelt kenne ich das auch, aber eben nicht in der Menge. Das waren richtig viele große Trainingsgruppen.


    Bin mal auf dein Fazit zur Wanderung gespannt.


    Ich würde das auch gerne sooo gerne mal machen ... schaun mer mal ob´s irgendwann nochmal was wird!


    Auch an einem Tag oder mit Übernachtung? Phantom Ranch ist ja mittlerweile fast unmöglich zu bekommen und Zelt herumschleppen hab ich keine Lust zu

  • Nur noch 1400 Höhenmeter, und der Oberschenkel macht schon dicht :huch3: ! Also, da hätte ich Panik bekommen. Ich mach ja auch viel Sport und bei mir läuft dann ohne ständigen Dehnübungen gar nichts. Ansonsten gehen die Krämpfe vor allem im rechten Oberschenkel nicht weg. Dabei geht aber dann viel Zeit den Bach runter.

    Diese hard core Jogger gab es auch in Argentinien am Fitz Roy. Unser Trail war hart, eng, sehr uneben, man musste also wirklich aufpassen, wohin man tritt, und dann permanent diese Jogger, das hat genervt. Ich kann deinen Unmut sehr gut verstehen!

  • Vereinzelt kenne ich das auch, aber eben nicht in der Menge. Das waren richtig viele große Trainingsgruppen.



    Auch an einem Tag oder mit Übernachtung? Phantom Ranch ist ja mittlerweile fast unmöglich zu bekommen und Zelt herumschleppen hab ich keine Lust zu


    Wir haben das schon einmal am South Rim gemacht, d.h. SouthKaibab runter und Bright Angel wieder hoch. Das war schon sehr anstrengend. Eine Übernachtung in der Phantom Ranch wollten wir damals nicht und Zelt mit rumschleppen finde ich auch doof.

    Daher ist noch keine finale Entscheidung getroffen.

    Falls mir jemand das Zelt runter- und wieder hoch trägt ( ;-)) ) würde ich sehr gerne mal im Canyon übernachten.

  • Falls mir jemand das Zelt runter- und wieder hoch trägt ( ;-)) ) würde ich sehr gerne mal im Canyon übernachten.

    Habt ihr denn kein leichtes Zelt? Wir haben ja mal bei der Phantom Ranch übernachtet - im Zelt. War überhaupt nicht schwer es mitzunehmen - mußte dann eben bei Klamotten usw. gespart werden.


    Unser Zelt sah ungefähr so aus.

    20759-comp-dscf2016

  • Habt ihr denn kein leichtes Zelt? Wir haben ja mal bei der Phantom Ranch übernachtet - im Zelt. War überhaupt nicht schwer es mitzunehmen - mußte dann eben bei Klamotten usw. gespart werden.


    Unser Zelt sah ungefähr so aus.

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    Bisher noch nicht ... aber kann ja noch werden :)


    Die Phantomranch an sich hatte mich damals abgeschreckt wegen der Gemeinschaftsunterkunft. Ich weiß gar nicht wie das aktuell dort gehandhabt wird.

  • Mach es dir gemütlich :D Dankeschön! Ja, ich kenne meine Grenzen ganz gut und ich würde sie auch nicht zu sehr überstrapazieren. Ihr könnt schon davon ausgehen, das ich weiß was ich tu und weiß wie weit ich gehen kann. Unvernünftig bin ich eigentlich nicht, sonst wäre ich auch ohne Spikes gegangen. Vor allem nach der Half Dome Tour, die ja mehr Höhenmeter bei gleicher Strecke hatte, wusste ich das es "kein Problem wird". Anstrengend und Fußschmerzen natürlich schon, aber nicht so, das es gefährlich wird.

    Das ist das wichtigste. Viele überschätzen sich da. Vielen Dank für Eure Erfahrung und die tollen Bilder. Mittlerweile mache ich lieber kürzere Trails (auch wegen meinem Knie).

    Schade, dass die Wasserfälle etwas dünn sind aber sehen trotzdem schön aus.

  • Wie kann man um die Uhrzeit schon so viel und laut plappern, wie die Weiber dieser Gruppe? Kann man nicht einfach mal die Natur bzw. die frische Luft genießen und erstmal wach werden? Die Stimmen hallen auch noch so wunderschön im Canyon.

    Einfach nur furchtbar! Auch dass sie später immer noch Luft zum plappern hatten.


    Zum Glück haben wir nachher nur ca. 1400 Höhenmeter vor uns, um wieder den Rim zu erreichen

    Bei mir würde man irgendwann meine Gebeine finden, das war es dann ;-))


    Dann rennt nicht eine Person mit Camelback auf dem Rücken an uns vorbei, auch nicht zwei, sondern immer gleich so 5-10. Ganze Trainingsgruppen joggen hier durch, wir kommen uns vor, als wären wir die Außenseiter, die versuchen auf einer Marathon Strecke zu wandern. Fast niemand außer uns wandert

    Was für ein Sch... Bei uns kann man nirgends mehr in Ruhe radeln, weil die Extremradler alles überrennen. Dann kehren sie ein, schlürfen ein Wasser und es wird ausgetauscht, wer am schnellsten war und am meisten Höhenmeter hatte. Extremsportler sind schon ein ganz eigenes Grüppchen, sag ich mal so nett wie möglich.

  • Nur noch 1400 Höhenmeter, und der Oberschenkel macht schon dicht :huch3: ! Also, da hätte ich Panik bekommen. Ich mach ja auch viel Sport und bei mir läuft dann ohne ständigen Dehnübungen gar nichts. Ansonsten gehen die Krämpfe vor allem im rechten Oberschenkel nicht weg. Dabei geht aber dann viel Zeit den Bach runter.

    Diese hard core Jogger gab es auch in Argentinien am Fitz Roy. Unser Trail war hart, eng, sehr uneben, man musste also wirklich aufpassen, wohin man tritt, und dann permanent diese Jogger, das hat genervt. Ich kann deinen Unmut sehr gut verstehen!


    Meine Beine verarschen mich gerne mal. Bei so winzigen Steigungen spielen die dann sterbender Schwan, während stundenlang Serpentinen am Ende kein Problem sind. Das ist bestimmt so eine Art Protest, nach dem Motto "Och nee, muss das wirklich sein?" :D Wenn man aber klar gemacht hat, dass das wirklich sein muss, gehts wieder. Ich bin sicher, das ist auch heute so :D Ich habe aber generell auch eine Veranlagung zu Krämpfen.


    Unmut ist übertrieben, ich habe mich eher gewundert das es so viele sind. Ich jogge ja selbst auch, aber ich hätte keine Lust dauernd Leuten auszuweichen und bei den Wegen muss man dauernd aufpassen wo man hin tritt.


    Wir haben das schon einmal am South Rim gemacht, d.h. SouthKaibab runter und Bright Angel wieder hoch. Das war schon sehr anstrengend. Eine Übernachtung in der Phantom Ranch wollten wir damals nicht und Zelt mit rumschleppen finde ich auch doof.

    Daher ist noch keine finale Entscheidung getroffen.

    Falls mir jemand das Zelt runter- und wieder hoch trägt ( ;-)) ) würde ich sehr gerne mal im Canyon übernachten.


    Geht mir auch so, wobei ich noch nie gerne gezeltet habe. Da laufe ich lieber das 3 Fache an einem Tag und habe am Ende eine Dusche und ein Bett :D


    Habt ihr denn kein leichtes Zelt? Wir haben ja mal bei der Phantom Ranch übernachtet - im Zelt. War überhaupt nicht schwer es mitzunehmen - mußte dann eben bei Klamotten usw. gespart werden.


    Unser Zelt sah ungefähr so aus.

    20759-comp-dscf2016


    Ich habe ein leichtes Zelt, auch eine leichte Iso Matte und einen leichten Schlafsack. Trotzdem nervt mich das alles mit dem ganzen Kram. Außerdem zelte ich generell sehr ungerne, ich habe lieber eine Dusche und ein richtiges Bett. Dafür laufe ich auch gerne das 3 Fache am Tag.


    Bisher noch nicht ... aber kann ja noch werden :)


    Die Phantomranch an sich hatte mich damals abgeschreckt wegen der Gemeinschaftsunterkunft. Ich weiß gar nicht wie das aktuell dort gehandhabt wird.


    Ich glaube man kann auch die 2er Cabins buchen, zumindest war das so bevor es eine Lotterie war. Ich glaube Vorrang darauf haben aber die Muli Touren. Nachdem die Wanderung an einem Tag 2018 aber so gut geklappt hat, habe ich mich gar nicht mehr mit einer Übernachtung unten beschäftigt und mir war klar, wenn irgendwann Rim2Rim, dann auch an einem Tag.


    Das ist das wichtigste. Viele überschätzen sich da. Vielen Dank für Eure Erfahrung und die tollen Bilder. Mittlerweile mache ich lieber kürzere Trails (auch wegen meinem Knie).

    Schade, dass die Wasserfälle etwas dünn sind aber sehen trotzdem schön aus.


    Ja, das stimmt. Ist mir woanders auch schon passiert und kann gefährlich werden. Aber man lernt ja im besten Fall daraus.


    Einfach nur furchtbar! Auch dass sie später immer noch Luft zum plappern hatten.


    Bei mir würde man irgendwann meine Gebeine finden, das war es dann ;-))


    Was für ein Sch... Bei uns kann man nirgends mehr in Ruhe radeln, weil die Extremradler alles überrennen. Dann kehren sie ein, schlürfen ein Wasser und es wird ausgetauscht, wer am schnellsten war und am meisten Höhenmeter hatte. Extremsportler sind schon ein ganz eigenes Grüppchen, sag ich mal so nett wie möglich.


    Mein Körper ist auch absolut nicht geeignet dafür Berge hochzujoggen. Ich würde den Puls von 190 nach wenigen Minuten überschreiten und vermutlich einfach an einem Herzinfarkt sterben. Daran ändert auch hartes Training nichts. Ist halt so, aber zum Glück hält sich mein Wunsch nach Trail Running durch den Canyon sowieso sehr in Grenzen :smile: Wir haben an der Ranch Trailrunner gehört, die laufen am gleichen Tag wieder zurück.. Also Rim2Rim2Rim. Irre...

  • Tag 30 (15.10.2021) - Rim2Rim Teil 3: North Kaibab Trail - Ribbon Falls bis Phantom Ranch




    Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt 13,4 Kilometer zurückgelegt und sind seit ca. 4 Stunden unterwegs. Bis zur Phantom Ranch haben wir nun also noch ca. 9 km vor uns, denn der North Kaibab Trail ist deutlich länger als die beiden bekannten Wege am South Rim in den Canyon. Alle nennenswerten Höhenunterschiede haben wir aber schon jetzt hinter uns gebracht, so, dass die verbleibende Strecke bis zur wohlverdienten Mittagspause jetzt eigentlich nur noch ein entspannter Spaziergang durch eine wundervolle Landschaft ist.

    Die Sonne hat es jedenfalls noch immer nicht bis zu uns geschafft!


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    Trotzdem wird es langsam aber sicher deutlich angenehmer von den Temperaturen her und es können noch ein paar Lagen Klamotten im Rucksack verstaut werden. Leider ist da aber kaum noch Platz drin und irgendwie ist das alles ein bisschen kacke mit den Wintersachen, die wir oben am Rim noch gebraucht haben. Während der kurzen Pause werden wir - wie sollte es anders sein - natürlich auch wieder von den plappernden Indern überholt, die Frauen jetzt noch weiter hinten als bei der letzten Begegnung. Witzig ist, dass die Männer uns immer nett grüßen und die andauernden Begegnungen genau so witzig finden wie wir, die Frauen uns allerdings einfach nur vernichtend anschauen. Wenn Blicke töten könnten... :biggrin:

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    Die erste Holzbrücke durch das dichte Grün finden wir noch super interessant, im späteren Verlauf des Trails haben wir irgendwann aufgehört sie zu zählen. 15 sind es insgesamt mit Sicherheit.

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    An den breiteren und offeneren Stellen hat es die Sonne jetzt schließlich auch bis auf den Boden geschafft und sorgt für eine angenehme Wärme. Auch an der Vegetation kann man erkennen, dass wir uns mittlerweile tief im Canyon befinden, wo natürlich eine ganz andere Klimazone herrscht als oben am North Rim. So fühle ich mich schon wieder deutlich wohler.

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    Irgendwann wird der Canyon viel, viel schmaler und enger, die Flussüberquerungen mit den tollen Brücken kommen immer häufiger vor und es ist einfach nur wunderschön. Hier könnte ich mir mittlerweile auch wieder vorstellen regelmäßig zu joggen, die Anreise schreckt allerdings ein klein wenig ab :biggrin: Die Trailrunner, die uns von hinten überholen, sind mittlerweile auch schon viel weniger geworden, vermutlich ist es dafür nun schon zu spät und die meisten sind längst schon auf der anderen Seite unterwegs nach oben.

    Bis zur Phantom Ranch verändert sich das Bild nun nicht mehr wirklich, in zahlreichen Kurven windet sich der Trail nun an den Felswänden vorbei. Bei der Länge zieht es sich schon allmählig ein wenig, vor allem haben wir noch keine echte Pause seit 4 Uhr morgens gemacht, dennoch ist es eine tolle Wanderung.


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    Und dann ist das vorläufige Ziel endlich in greifbarer Nähe!

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    Mittlerweile warten wir bei jeder Kurve darauf, dass die ersten steinernen Gebäude der Phantom Ranch auftauchen, aber das dauert dann doch noch ein wenig länger als erwartet :D So langsam sehnen wir uns beide nach einer ausgiebigen Pause, einem kalten Getränk und einer Gelegenheit, die Schuhe und Socken für einige Zeit loszuwerden.

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    Auch als das Schild, mit einem Lageplan des Ranch Geländes, auftaucht, sind die ersten Gebäude noch immer nicht zu sehen. Ich weiß, dass zuerst ein Klohaus kommen muss, da war ich 2018 nämlich genervt von, weil ich noch ein ganzes Stück in die falsche Richtung laufen musste :biggrin: So ist es dann auch und die Örtlichkeiten werden auch sofort aufgesucht, damit wir nachher nicht wieder zurück müssen.

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    Um 10:45 Uhr erreichen wir schließlich glücklich und k.o. das Hauptgebäude der Phantom Ranch, nach insgesamt 22,5 km und 6:45 Stunden Gehzeit!


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    Auch hier gibt es einige Änderungen seit dem Beginn der Corona Pandemie. Man darf das Gebäude nun nicht mehr betreten und im kühlen Inneren sitzen, sondern muss am Außenfenster seine Bestellung aufgeben. Draußen ist es zwar angenehm, aber durch den relativ starken Wind immer noch kühler, als ich es mir gewünscht hätte. In der Sonne kann man es aber ganz gut aushalten.

    Blöd bei dem Fenster ist nur, dass sich natürlich jeder davor quetscht und drängelt und man gar nicht wirklich gucken kann. Es gibt ja auch einige Souvenirs wie T-Shirts, aber man kann gar nicht richtig gucken und bei der langen Schlange will man sich natürlich auch nicht alles holen und zeigen lassen. Ich habe das Gefühl, dass Snack Angebot wurde erweitert, dafür ist Bier komplett von der Karte verschwunden.


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    Mir ist das ohnehin egal, weil ich kein Bier trinke und Michael hat sich natürlich standesgemäß sein eigenes mitgebracht, dass er in einer Socke versteckt :biggrin: Er setzt sich also etwas abseits in's Gras und trinkt aus seiner Socke (Super Anblick sag ich euch!), während ich es mir an den Picknick Tischen gemütlich mache. Zuerst kommen die Hosenbeine und die Fleecejacke endlich weg, genau so wie die Schuhe und Socken. Was für eine Wohltat!

    Es wird Zeit etwas zu essen! Ich lasse mir mein 2. Baguette schmecken, dazu eine Tüte Beef Jerky, mein vorbereitetes Magnesium Wasser und ein bisschen von dem mysteriösen ISO Drink, den ich hier sogar fotografiert habe, nur leider so ungünstig, dass man trotzdem nicht erkennt welcher es ist :biggrin: Außerdem hänge ich die Apple Watch an die Power Bank, ansonsten schafft sie die Aufzeichnung des gesamten Tracks nicht.


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    Als Michael mit seinem Sockenbier fertig ist kommt auch er zu mir und geht dann zum Fenster Briefmarken kaufen. Da ich keine Schuhe mehr an habe lasse ich mir einfach 8 Stück inklusive Briefmarken mitbringen, außerdem eine schöne, kalte Limo. Er ruft vom Fenster aus rüber, dass es verschiedene Postkarten gibt, aber ich überlasse ihm die Auswahl :D Er kommt dann mit 13 exakt gleichen Karten wieder :biggrin: Aber hey, das hat den Vorteil, dass ich nicht lange überlegen muss, wer welche bekommt.

    Ich lerne ja aus Fehlern und beklebe diesmal alle Postkarten zuerst mit den Briefmarken, bevor ich die Adressen drauf schreibe. Da die Teile rund und riesig sind, habe ich beim letzten Mal Mühe gehabt die vorher geschriebenen Adressen nicht zu überkleben.


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    Die Box für die fertigen Postkarten ist mittlerweile auch draußen aufgestellt, vorher musste man sie innen einwerfen. Das geht nun natürlich auch nicht mehr.

    Mittlerweile hat sich eine Familie zu uns an den Tisch gesetzt, mit der wir uns sehr nett unterhalten. Auch sie kommen vom North Rim und werden heute noch bis zum South Rim aufsteigen. Im Gegensatz zu uns nehmen sie morgen aber nicht den Shuttle, sondern laufen die Strecke wieder zurück. Diesmal würden sie eher langsam machen wollen, sie haben das aber auch schon an einem Tag gemacht :eek: Also Rim2Rim2Rim. Auch in der Nähe vernehme ich einige Gespräche von Trailrunnern, die beide Strecken an einem Tag absolvieren. Bis heute dachte ich, das wir schon brutal unterwegs sind, aber dagegen sind wir ja absolute Anfänger.

    Die Familie hätte gerne ein Gruppenfoto mit den Limos, das ich gerne mache. Der Vater hat seinen Becher aber schon leer und da bekommt er kurzerhand meinen Vollen geliehen :biggrin: Das sorgt für allgemeine Erheiterung und Begeisterung für so viel Einsatz :biggrin: Michael fällt in der Zwischenzeit auf, dass er eine Karte zu wenig gekauft hat und geht nochmal eine holen.

    Insgesamt waren wir nun 90 Minuten hier und haben es uns wirklich gut gehen lassen. Es wird allerdings aller höchste Zeit wieder aufzubrechen, denn wir haben noch einiges vor uns heute. Ich ziehe meine frischen Ersatzsocken und die Schuhe wieder an, außerdem vollbringe ich eine logistische Meisterleistung, in dem ich die Hosenbeine und die Jacke auch noch irgendwie in den Rucksack zu meiner Winterjacke gequetscht bekomme. Wir müssen jetzt nur noch überlegen ob wir noch fit genug für den ursprünglichen Plan sind, ober ob wir auf dem kürzesten und angenehmsten Weg direkt den Bright Angel Trail hochgehen. Michael tendiert eher zu Option 2, während ich gerne noch an Option 1 festhalten würde. So frisch und motiviert, wie man nach so einer langen Pause eben ist...

  • Ich ziehe wiederholt den Hut vor Euch und dabei kommt das schlimmste noch


    Sockenbier, das könnte ich sein ;-));-));-))


    Danke :smile: Stimmt, ein bisschen was haben wir in der Tat noch vor uns.


    Haha.. ich nicht :P


    Die Strecke gefällt mir, da würde ich auch gerne runter laufen - aber nie in meinem Leben würde ich da am selben Tag wieder hochkommen.

    Vielleicht am nächsten, aber nur mit viel Übung :)


    Leider ist eine Übernachtung an der Phantom Ranch echt eine Riesen Glückssache, aber ich habe es aufgegeben. Ich hab gefallen an den Tagestouren gefunden :D


    Die Strecke geht ja durch einen schmalen Slotcanyon. Ist das ein Nebencanyon zum Hauptcanyon?

    Der Hauptcanyon mit dem Colorado kommt ja erst nach der Phantom Ranch, der gesamte North Kaibab Trail liegt in einem Seitenarm.


    Dusche wird eh überbewertet und im Zelt habe ich immer besser geschlafen, wie oft im Bett.

    Nur Aufstehen ist inzw. mühseliger - deshalb kein Zelt mehr


    Ich muss unbedingt einmal am Tag duschen, am liebsten abends und nach Sport sowieso. Ich muss auch jeden Tag Haare waschen, ansonsten hinterlasse ich Fettflecken überall :P


    Schade das ich zu alt für sowas bin und mit dem Rheuma sowas eh nicht geht

    Tolle Bilder


    Danke :)

  • Tag 30 (15.10.2021) - Rim2Rim Teil 4: South Kaibab Trail - Phantom Ranch bis Tip Off




    Wir schultern unsere Rucksäcke und machen uns auf den Weg! Zuerst laufen wir noch eine ganze Zeit lang über das traumhafte Gelände der Ranch, vereinzelt passieren wir immer wieder das ein oder andere Gebäude, den herrlichen Bright Angel Creek immer neben uns.


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    Kurz bevor wir den Colorado erreichen gabelt sich der Weg schließlich und wir müssen uns final entscheiden: Bright Angel Trail oder South Kaibab Trail?

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    Im Allgemeinen ist es so, dass der South Kaibab Trail häufig für den Abstieg und der Bright Angel Trail eher für den Aufstieg genutzt wird. So haben meine Mutter und ich es 2018 auch gemacht und es macht auch absolut Sinn. Der South Kaibab Trail ist kürzer, aber viel steiler und hat außerdem auf der kompletten Strecke absolut keinen Schatten. Außerdem gibt es keine Wasserquellen. Beides Umstände, die für einen langen und beschwerlichen Aufstieg nicht grad förderlich sind. Außerdem bietet er die wesentlich spektakuläreren Blicke in den Canyon, auch ein Argument für den Abstieg, denn beim Aufstieg muss man sich dafür dauernd umdrehen.

    Der Bright Angel Trail dagegen hat Steigungen in Etappen, auf dem Teil bis zum Indian Garden durchgehend ausreichend schattige Passagen und Trinkwasserbrunnen an allen Rest Houses und am Indian Garden (Wobei bei uns nur noch der Indian Garden Wasser führt, die anderen Brunnen haben die Saison bereits beendet).

    Die "normale" Vorgehensweise wäre also jetzt der Aufstieg über den Bright Angel Trail, ich habe allerdings andere Pläne und würde gerne noch etwas für mich Neues einbauen... Was kann ein kleiner Umweg schon schaden? Macht den Braten auch nicht mehr fett :biggrin: Wir biegen also nach links ab, in Richtung South Kaibab Trail und seiner Black Bridge.


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    Da ist sie, immer wieder ein imposanter Anblick! Leider ist der Colorado noch genau so schlammig und fies wie die letzten Tage. Ich habe es befürchtet, aber natürlich noch ein kleines bisschen Hoffnung gehabt. Wirklich schade, das hat mir beim letzten mal so viel besser gefallen.

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    Hier im Hintergrund zu sehen ist die Silver Bridge, auf der wir nun stehen würde, hätten wir uns für den Aufstieg über den Bright Angel Trail entschieden.

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    Außerdem sehen wir einen Hubschrauber nahe der Brücke, den wir nun kurz beobachten. Er landet direkt am Colorado, genau an der Mündung des Bright Angel Creeks, also dort, wo es zur Phantom Ranch geht. Beim vorbei laufen hatten wir etwas entfernt schon eine relativ große Menschenansammlung gesehen, uns aber nichts dabei gedacht. Schließlich sind um die Zeit so ziemlich alle Übernachtungsgäste von Phantom Ranch und Bright Angel Campground eingetroffen und machen es sich am Fluss oder Bach gemütlich. Anscheinend ist hier aber etwas passiert und ein Rettungseinsatz ist nötig.

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    Nach dem Tunnel der Black Bridge müssen wir Ewigkeiten warten, denn der Weg wird versperrt von einer Gruppe Mulis inkl. Reiter. Ich muss mich also korrigieren, es sind noch NICHT alle Übernachtungsgäste eingetroffen. Das dauert jetzt eine Weile, weil die Reiter ungefähr 5x die gleichen blödsinnigen Instruktionen und Verhaltensregeln für das Überqueren der Brücke bekommen. Eigentlich sollte alles Gesagte selbstverständlich sein, dennoch ist es wohl besser es einmal zu erzählen. Genau... EINMAL. Aber vielleicht besteht die Gruppe auch aus totalen Volltrotteln und der Guide hat das schon herausgefunden. Wer weiß :rolleyes:

    Bevor sich die Gruppe aufmacht in den Tunnel werden wir gefragt, ob sich Leute auf der Brücke befinden. Nunja... Erstens stehen wir hier schon was länger rum und zweitens haben wir nicht wirklich nach hinten geschaut. Bewusst aufgefallen ist uns niemand. Das reicht an Information und die Karavane setzt sich in Bewegung. Das wäre ja nichts für mich... Die Tiere sind trittsicher und ich reite gerne, aber bei solchen Wegen und Abgründen verlasse ich mich doch lieber auf meine eigenen Beine.

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    Wir machen die ersten Höhenmeter, denn ab dem Tunnel geht es weit in Serpentinen nach oben. Wie gesagt, es gibt keinen Schatten und alles findet in der prallen Sonne statt, es klappt aber viel besser als befürchtet. Meine Beine machen problemlos mit, der Puls ist auch im grünen Bereich und meinetwegen dürfte es gerne noch eine ganze Ecke wärmer sein. Ich friere nicht, aber da ist noch viel Toleranz nach oben :D

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    Der Hubschrauber setzt sich auch wieder in Bewegung und steigt in Kreisen nach oben, aus dem Canyon raus. Ob mit oder ohne rettungsbedürftiger Person wissen wir nicht.

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    Zu unserer Freude treffen wir jetzt auf dem South Kaibab Trail so gut wie keine Leute mehr und erst recht keine Trailrunner. Das ist wohl definitiv einer der Pluspunkte für unsere Entscheidung gegen den Bright Angel Trail, denn da werden die jetzt alle hochrennen.

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    Hier sehen wir einen ganz besonderen Helden, der dabei ist sein Zelt hier an der Klippe aufzubauen. Es ist noch so früh am Tag, das definitiv noch Ranger vorbei kommen werden um ihn über seinen Fehler aufzuklären...

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    Am Tip Off sind wir auch noch komplett alleine und legen eine kurze Toilettenpause ein. Den ersten Aufstieg haben wir geschafft, wir sind raus aus dem innersten Canyon, in dem der Colorado fließt und befinden uns nun auf dem grünen Tonto Plateau. Man könnte jetzt weiter aufsteigen zum Skeleton Point und weiter auf dem South Kaibab Trail bleiben, oder aber man nutzt die Querverbindung zum Indian Garden über den Tonto Trail und steigt dann über den Bright Angel Trail weiter auf. Was werden wir wohl tun :biggrin:

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