Put on your hiking boots - 558km zu Fuß durch den kunterbunten Südwesten im Herbst 2021

  • Geht uns genauso.


    Und bitte weiter schreiben.


    Das sagt sich immer so leicht, aber da ich aus der Kalten direkt hier in den Editor schreibe, wäre das dann doch was viel für einen Tag :D Ich habe ja nichts vorgeschrieben.


    Ich glaube so etwas habe ich noch nie in einem Reisebericht gelesen ;-))


    Hach, schön :daumen1:


    Ich muss doch was Besonderes bleiben :P


    Entspannter Flug - :)

    ja, wäre jetzt bestimmt richtig angenehm,

    nach der Ankunft im Apartment noch einen Schlummertrunk zu nehmen und dann bald ins Bett. :smile:


    Hach, was wäre das schön :D Aber ich will und kann mich echt nicht beschweren. Irgendwie muss ich einen Arbeitstag rum bekommen und dann ist Wochenende. Das werde ich ja wohl irgendwie schaffen.


    Dein Flug war angenehm, aber der arme Tobi! Kann es sein, dass Du etwas schadenfroh bist? :frag:8o


    Ja, das bin ich wohl schon immer gewesen :smile:


    Was hast du denn gegessen Pasta oder Pasta?


    Pasta. Es war Pasta :aetsch:

    das habe ich mich auch gefragt!


    Das kommt davon, wenn man sich nicht zu 100% konzentriert.


    Das war ja mal eine entspannte Anreise.


    Allerdings!

  • Der arme Tobi :trost::smile:


    Du dagegen hattest ja einen echt entspannten Flug, aber der Streß kommt ja auch erst noch


    Er wirds überleben, der kennt mich ja :D


    Entspannte Anreise👍, quasi Kraft tanken für das folgende Homeoffice.


    Genau :zuck::smile:


    Diese Reihe ganz hinten im Flieger hatten wir auch mehrmals - ist wirklich schön Platz zw. Fenster und Sitz.... :cap:


    Das war echt mega praktisch


    Au weia, der arme Tobi. Es gibt nix schlimmeres als ein plärrendes Kind im Flugzeug in der Nähe. Aber neben sich, da steh ich lieber 9 Stunden :kreisler:


    Du hast ja hingegen den Jackpot gewonnen, es sei Dir vergönnt :cap:


    Ja, das fände ich auch ganz, ganz schrecklich. Nähe ist ja schon schlimm bei entsprechender Geräuschkulisse, aber direkt neben mir? Alptraum!!!


    Überall machen die Leute einen Affen wegen den Masken und jetzt auf deinem Flug interessiert es keine Sau. Das ist nicht zu verstehen :gru1:


    Ja, bescheuert, oder?

  • Tag 01 (16.09.2021) - 99% Luftfeuchtigkeit und die Sache mit dem Router Teil 1




    Der Ausstieg geht überraschend zügig, auch wenn ich eine der Letzten bin, die das Flugzeug verlassen können. Tobi wartet am Ausgang auf mich und ich freue mich jetzt wieder einmal auf die Toilette. Normalerweise gehe ich zuerst durch die Immigration, wir sind jetzt aber eh die Letzten, es macht also absolut keinen Unterschied. Außerdem hat Tobi dann Zeit seine SIM Karte ebenfalls einzulegen, der Flug war scheinbar zu kurz dafür, so das er das jetzt viel lieber auf dem Fußboden erledigt :biggrin:

    In der Ankunftshalle ist es dann gar nicht so voll wie erwartet, nach nur 10 Minuten stehen wir gemeinsam vor der Frau, die nun über unsere Einreise entscheidet. Einen physikalischen Gesundheitsfragebogen haben wir übrigens nicht erhalten, auch nach dem digitalen fragt zum Glück niemand, den konnten wir nach wie vor nicht erfolgreich ausfüllen. Auf dem Rückflug wurde ich beim letzten mal danach gefragt, da lagen die aber auch aus. Wie auch immer: Ein Problem vom berühmten Zukunfts-Ich. Das Gegenwarts-Ich kommt jedenfalls ohne wichtigen Questionääääär in’s Land.


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    Aber halt, wir sind ja noch gar nicht drin, die Dame will es vorher noch einmal ganz genau wissen. Wie lange wir bleiben fragt sie, außerdem ob wir für Urlaub hier sind. Jaaaaa, natürlich. Sie will nicht nur unser Rückflug Ticket sehen inkl. dem Flugticket in die USA, sondern auch noch die Buchungsbestätigung der Unterkunft. Was zur Hölle ist in den letzten 6 Monaten hier bitte passiert, dass ganz Mexiko Angst hat, dass wir nicht mehr ausreisen wollen??? Ist die Anzahl an hier arbeitenden Instagrammern und Langzeiturlaubern so hoch geworden, dass man nicht noch mehr davon haben möchte? Im Februar hat es noch keinen gejuckt wann und womit wir wieder zurück fliegen und jetzt werden wir dauernd danach gefragt.


    Okay, WTF. Mein Pass ist NAGELNEU. Da sind zwei Seiten drin belegt, eine für Namibia und eine für Mexiko und was macht die Alte? Tackert mir den neuen Mexiko Stempel GENAU AUF den sauberen, ordentlichen, bis dato gut lesbaren Namibia Stempel. Was läuft denn mit der schief??? Das Symbol selbst ist genau so verhunzt wie auch das von vor 6 Monaten: Ein grüner Fleck im Pass auf dem man nichts, aber auch gar nichts lesen kann, schon gar nicht um welches Land es sich handelt. Egal, wir sind in Mexiko!

    An den Kofferbändern läuft nur Eines, dementsprechend groß ist auch die Menschentraube davor. Tobi sieht seinen Koffer sofort und auch meiner kommt wenige Sekunden später um die Kurve gefahren. Mein zweites Gepäckstück lässt ebenfalls nicht auf sich warten, also sind wir in Rekordzeit durch und können weiter durch den Zoll.


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    Es ist gar nicht mal so einfach zwei große Koffer neben sich herzuschieben, wenn man gleichzeitig noch einen Rucksack auf dem Rücken und eine Laptoptasche umhängen hat, zumal Mamas Exemplar echt zickig ist und immer in eine andere Richtung möchte als ich. Wir werden kurz angehalten und gefragt, ob wir Lebensmittel dabei haben. Haben wir nicht und das glaubt man uns zum Glück auch ungesehen, ich könnte meine Jubelschreie gerade noch so unterdrücken, wenn ich jetzt alles ausräumen müsste.

    Einen Geldautomaten sehen wir nicht, das Problem kommt mir noch bekannt vor vom letzten Mal, dafür aber umso mehr Autovermieter, die uns um die Wette anbrüllen, ob wir nicht etwas mieten wollen. Achja… Da war ja was mit Mexiko. Überall nervige Menschen, die einem penetrant jeden Cent aus der Tasche ziehen wollen - Ne, was waren die Peruaner dagegen dezent und angenehm, vor allem jetzt, wenn man einen direkten Vergleich hat. Mit Sicherheit ist das nicht überall im Land so (weiß ich ja auch aus eigener Erfahrung) und ich will auch nicht alle über einen Kamm scheren, aber an der Riviera Maya wage ich zu behaupten, dass sich 98% Der Menschen nur für unsere Kohle interessieren. Das wird im Laufe der nächsten zwei Wochen nicht nur einmal deutlich. Wo war ich? Achja, Autovermieter. Nee, ausnahmsweise haben wir weder eines gemietet, noch wollen wir eins mieten. Stattdessen verlassen wir vollkommen fahrzeuglos das Flughafengebäude und glauben augenblicklich in der Hölle gelandet zu sein. Um Himmels willen, was ist das bitte für eine absurde Luftfeuchtigkeit? Sowas habe ich ja noch nie erlebt. Meine Wetter App bringt Gewissheit und verkündet einen stolzen Wert von 99%. Äh. Sowas geht??? Is’ ja widerlich. Ich muss mir meinen Pullover quasi vom Leib reißen, denn innerhalb von Sekunden hat sich ein See darunter gebildet und auch die Jeans klebt schon an meinen Beinen. Na, das kann ja heiter werden. Klar - auf der Yucatan Halbinsel ist jetzt grad tiefste Regenzeit, dadurch ist es zwar nicht voll und die Preise mehr als moderat, aber das Klima eben auch mehr als grenzwertig wenn man es nicht gewohnt ist.

    Der Minimarkt direkt vor dem Terminal hat zum Glück noch offen, Tobi wartet mit dem Gepäck draußen und ich lege mich in den nächstbesten Kühlschrank. Gut, das ist Wunschdenken, aber den Kopf stecke ich zumindest mal ein paar Sekunden rein. Tut das gut! Dabei liebe ich Hitze und wir sind grad mal wenige Schritte an der “frischen” Luft gelaufen… ohje. Ich kaufe ein sixpack Wasser, denn nachher bekommen wir eher nichts mehr und ich muss ja heute Nacht arbeiten. Das geht ohne Getränke absolut nicht! Bei der Welcome Bar ist nichts mehr los, dafür stehen hier einige Taxifahrer und diverse Shuttle Fahrer, darunter auch Leute von unserem Cancun Shuttle Service. Wir werden auf der Liste sofort gefunden und unser Fahrer wird bald hier sein. Habe ich schon mal erwähnt, dass wir hier eingehen??? Hoffentlich beeilt der sich.


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  • Tag 01 (16.09.2021) - 99% Luftfeuchtigkeit und die Sache mit dem Router Teil 2




    Innerhalb von 10 Minuten kommt ein riesen VW Bus angefahren, obwohl wir einen Privattransfer gebucht haben. Ich habe wirklich keine Nerven jetzt noch diverse Hotels von fremden Menschen abzuklappern und der Preisunterschied war wirklich minimal. Unser Gepäck wird für uns verladen und wir sind dann auch wirklich die einzigen in dem riesigen Schiff, voll der Luxus. Wie vereinbart schreibe ich Rosalia via AirBnB eine Nachricht, dass wir nun unterwegs sind und gegen 21:45 Uhr an der Unterkunft ankommen werden, denn die Fahrt nach Playa del Carmen dauert eine knappe Stunde. Wir haben uns aus mehreren Gründen gegen Cancún entschieden, hier sind uns zu viele riesen Hotelkomplexe, Playa ist irgendwie… gemütlicher, wenn man das so sagen kann. Rosalia antwortet direkt das Mayra vor Ort sein wird und den Check In mit uns erledigen wird - top, wäre das auch geklärt.

    Absolut zuverlässig setzt unser Fahrer uns bei “The Boat” ab. Das ist der Name des Neubaus, der erst dieses Jahr fertig gestellt wurde und in erster Linie Eigentumswohnungen enthält. Viele davon werden untervermietet, daher gibt es unten sogar eine eigene Rezeption wie es scheint. Der nette Mann kommt raus und fragt, ob er uns weiterhelfen kann und das wir doch schon rein kommen sollen. Wir sind uns leider nicht sicher welches Appartment wir gemietet haben, aber ich sage ihm den Namen von Rosalia und er weiß sofort Bescheid. Mayra sei sogar schon da und erwartet uns. Ich weiß nicht, irgendwie läuft mir das heute bisher alles viel zu glatt. Da muss doch noch irgendwas passieren! Ich bin sehr skeptisch. Wir sollen unsere Daten auf einem Zettel ausfüllen und bekommen dann die Hausregeln vorgelegt. Da das aber recht viele sind dürfen wir uns einfach ein Bild davon machen und die später durchlesen, schließlich müssen wir müde sein von der langen Anreise. Sehr aufmerksam! Er begleitet uns mit unserem Gepäck in den dritten Stock, wo Mayra auch schon samt kleinem Hund und Säugling auf uns wartet.

    Das Zimmer ist VIEL kleiner als erwartet. Da hat jemand aber richtig geschickt fotografiert für die AirBnB Anzeige, wo soll ich denn hier bitte arbeiten? In den USA ist fast jedes Hotelzimmer größer und auf den Bildern wirkte es irgendwie so, als wäre das Bett etwas abgetrennt von einem weiteren Bereich. Das steht in Wirklichkeit aber mitten im Raum, daneben ist ein Kleiderschrank, direkt am Fußende hängt ein großer Fernseher und neben der Balkontür ist ein winziger runder Tisch in die Ecke gequetscht, an dem man von der Höhe her nicht einmal essen kann. Das Bad ist top und es gibt eine super ausgestattete Küchenzeile, mit der man auch etwas anfangen kann. Es gibt also tatsächlich Töpfe, Besteck, Salz, Pfeffer… Was man eben so braucht.

    Ja und wie soll ich hier jetzt arbeiten?! Das versteht Rosalia also unter “Perfect for work”... Nun gut. Ich weiß ja nicht was sie sich unter Arbeit vorgestellt hat, vermutlich denkt jeder mexikanische Vermieter bei deutschem Homeoffice in der Karibik automatisch an irgendwelche Influencer, die einfach ein bisschen auf ihrem iPad herumdrücken müssen. Das ist bei mir leider ein bisschen anders und ich muss wirklich 8 Stunden am Laptop sitzen und viel telefonieren… Sehr ärgerlich. Auf dem Balkon steht ein etwas größerer Tisch, der könnte gehen. Eines ist aber noch viel schlimmer: Ich sehe keinen Router! Mir wurde allerdings von Rosalia zugesichert, dass ich ein LAN Kabel benutzen kann. Mayras Englisch ist leider fast nicht vorhanden, sie versteht aber was ich sagen möchte. Sie ruft Rosalia an und sucht währenddessen verzweifelt den Router, der Fehler wird aber bald klar: Die beiden vermieten zwei Appartements und das Gerät befindet sich nebenan.

    Sie gibt uns das WLAN Passwort und verlässt dann zur Klärung das Zimmer, will aber gleich zurück sein. In der Zeit schmeiße ich mal den Laptop an und mache einen schnellen Speedtest… 130 mbit mit WLAN, ein verdammt guter Wert, damit bräuchte ich nicht unbedingt ein Kabel. Ich logge mich testweise mal bei meiner Firma im VPN ein und frage unsere Nachtschicht, ob sie mich mal extern über die TK Anlage anrufen kann und ich verstehe ihn ohne Abbrüche und ohne Verzögerung. GOTT SEI DANK, die erste große Last fällt von mir ab. Mayra kommt wieder und bietet uns an, morgen entweder den Router in unser Zimmer umzubauen, oder die anderen Gäste zu fragen ob sie bereit sind das Zimmer zu tauschen. Die checken übermorgen aber eh aus, von daher wäre der Aufwand absolut unverhältnismäßig. Ich sage ihr, dass es so zu gehen scheint und ich ihr morgen noch einmal Bescheid sagen würde, ob ich so arbeiten konnte oder nicht. Es ist zwar ärgerlich, dass es nicht so klappt wie zugesichert, wir wissen die Kooperationsbereitschaft aber definitiv zu schätzen und wollen nicht mehr Ärger machen als nötig. Hauptsache es läuft und ich muss meinem Chef nicht sagen “Ja sorry. Ich bin gut angekommen, aber arbeiten kann ich doch nicht. Bis in 6 Wochen!”

    Ich bereite schnell den Rest vor, sprich ich stecke mein mitgebrachtes HDMI Kabel in den Fernseher, damit ich wenigstens einen zweiten Monitor habe, auch wenn der viel zu groß und viel zu nah dran ist. Im Büro habe ich drei und die brauche ich auch, so ist es also das Minimum, wenn ich halbwegs produktiv sein will. Ich springe schnell noch unter die Dusche, Haare waschen lasse ich zwar sein, aber der Schweißausbruch von der schwülen Hitze muss runter nach dem langen Flug! In der Zeit tauscht Tobi die Tische aus und der kleine kommt auf den Balkon, der größere dafür in die Ecke.


    23 Uhr, das Bett ruft! Der Wecker steht auf 00:50 Uhr, Schichtbeginn ist um 01:00! Lasset den Spaß beginnen :biggrin:
    Keine Sorge, es wird nur einen Teil pro Tag in Mexiko geben, ich will es ja nicht komplett übertreiben und viel ist oft wirklich nicht passiert :)

  • Gut angekommen, einen "tollen" Arbeitsplatz mit 2 Monitoren, schnelles Internet, das ist ja fast schon perfekt.


    Aber was macht der arme Tobi?

    Kann der überhaupt weiterschlafen, wenn um 1.00 Uhr die Telefoniererei losgeht?
    Und hat er dann den halben Vormittag Redeverbot, oder gar Hausverbot?

    Fragen über Fragen. ;)

  • Gut angekommen, einen "tollen" Arbeitsplatz mit 2 Monitoren, schnelles Internet, das ist ja fast schon perfekt.


    Aber was macht der arme Tobi?

    Kann der überhaupt weiterschlafen, wenn um 1.00 Uhr die Telefoniererei losgeht?
    Und hat er dann den halben Vormittag Redeverbot, oder gar Hausverbot?

    Fragen über Fragen. ;)

    Die Fragen habe ich mir auch gestellt :) Übrigens, wo ist Tobi? Lange nichts mehr von ihm gelesen.....

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