(Keine) Blömscher, Wind, Berge, schlechtes Land und Winnetous 2011

  • Ich komme leider nicht so oft zu wirklich vielen guten Rückmeldungen bei Reiseberichten....aber ich gucke sehr gerne mit :)

    Das ist doch die Hauptsache! ;)

    Interessante Gegend, tolle Bilder - ich bin bin begeistert.

    Danke für die Blumen! Und die Gegend lohnt definitiv einen Besuch,

    Chaco fanden wir damals auch äußerst faszinierend :daumen1:

    Ich entdecke bei jedem Besuch neues.

  • 5.4.11


    Leider hatte der Wetterbericht für Sonntag recht behalten. Es war kühl, bewölkt, windig und nach den Pfützen zu urteilen, hatte es in der Nacht auch etwas geregnet. Kein Wetter für Badlands.


    Also müsst Ihr Euch mit mir noch ein paar mehr alte Steine anschauen. Dafür muss man von Farmington aus nicht weit fahren. Gleich in den Nachbarorten Atztec und Bloomfield liegen das Atztec Ruins NM und die Salmon Ruins, zwei so genannte Chaco Outliers, die von dem selben Volk erbaut wurden wie die Great Houses in Chaco.

    Zuerst war ich bei den Atztec Ruins. Die Anlage liegt gleich am Ortsrand ganz in der Nähe des San Juan River und hieß deshalb übersetzt auch 'Platz am fließenden Wasser'. Der Name Atztec Ruins stammt von den Entdeckern, die sich an die Ruinen der Azteken in Mexiko erinnert fühlten.


    Auf einen kurzen asphaltierten Trail kann man um die Anlage herum bzw. durch sie hindurch laufen und bekommt von einem Trailguide, den man im Visitor Center geliehen bekommt alles wesentliche erklärt.


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    Auch hier gibt es natürlich diverse Türen und Durchgänge zu bewundern.


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    Das Highlight ist aber eine Anfang des 20. Jahrhunderts rekonstruierte Kiva.


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    Insgesamt fand ich Atztec sehenswert nicht so beeindruckend wie Chaco. Die Kiva hat mir allerdings sehr gut gefallen.

    Im Visitor Center habe ich mir noch ein Video angeschaut und ein Buch über die Geschichte der „Ancient Peoples of the American Southwest“ gekauft.


    In der Hoffnung, dass das Wetter noch etwas besser würde, hatte ich mir morgens noch die Wegbeschreibungen zu einigen der Arches hier in der Gegend rausgesucht. Die blieben aber unbenutzt. Es kam zwar immer mal wieder kurz die Sonne raus aber der Wind war ätzend und die Sicht allenfalls mäßig.


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    Also auf zu den Salmon Ruins. Diese sind noch mal etwas kleiner und haben mich ehrlich gesagt nicht besonders beeindruckt. Mag aber auch daran liegen, dass ich inzwischen etwas übersättigt war.


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    In der Anlage gibt es auch noch die Überbleibsel eines Pioneer-Homestead (der Salmon-Brüder, die dem ganzen den Namen gegeben haben) und eines Trading Post zu sehen.


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    Den kleinen Rundweg mit Nachbauten von Navajo-Bauten (Hogan und Sweathouse) und Tipis von Plains-Indians habe ich mir geschenkt, weil es jetzt auch noch anfing zu nieseln.

    Ich Farmington habe ich bei Safeway allerlei Leckereien in der Deli-Abteiung gekauft und eine gute Flasche Wein und bin ins Hotel zurück, wo ich den späten Nachmittag und den Abend mit lesen, fernsehen, futtern und Wein trinken verbracht habe.

  • 6.4.11


    Am Montag sah das Wetter gut aus. Meinem Knie hatten zwei ruhige Tage ebenfalls gut getan – keine Beschwerden mehr. Nach so viel Ruinen in den letzten 2 Tagen stand also weiteren Touren durch die Badlands nicht mehr im Wege. Eigentlich auch wieder nur alte Steine aber in Form von Hoodoos, Caprocks, Mushroom-Rocks, Goblins und was weiß ich noch.


    Als erstes bin ich in die A-shi-sle-pah Wilderness Area gefahren. Ich habe die Anfahrt über die US 550 und den „Highway 57“ gewählt. Ab der Abfahrt von der 550 fast nur Gravel aber auch mit PKW problemlos machbar. Die Zufahrt zum Parkplatz direkt am Rim liegt schon in der Wilderness Area und ist deshalb gesperrt.


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    Wie man sieht, führen diverse Spuren um das Schild herum aber da die BLM-Dame in Farmington mir gesagt hatte, dass sie jetzt häufiger Kontrollen dort durchführen und Knöllchen verteilen, habe ich halt dort geparkt und bin den knappen Kilometer bis zum Rim gelaufen.


    Als erstes schaut man dort auf ausgedehnte gelbe Badlands.


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    Schon vor oben sieht man diverse Hoodoogruppen. Ich habe mir also eine nicht ganz so steile Stelle gesucht und bin hinunter geklettert.


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    Nachdem ich um diverse Ecken den weiten Wash erreicht hatte, bin ich zuerst ein Stückchen nach Nordosten und habe mir die Hoodoos dort angeschaut.


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    Von dort bin ich nur noch in westliche Richtung gelaufen. Immer ein Stück durch den Wash und dann wieder ins nächste Seitental hinein.


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    Tolle Gegend mit unterschiedlichsten Formen und Farben, wobei weiß und gelb dominieren.


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    Diese Formation habe ich für mich die Zitadelle getauft.


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    Um die Ecke davon habe ich einen steinernen Osterhasen entdeckt.


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    Noch mal ein Blick zurück auf die „Zitadelle“.


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    Ein Stück weiter kommt dann die vielleicht interessanteste Ecke mit den gelben Hoodoos. Dort habe ich Dutzende Fotos gemacht und eine kleine Pause eingelegt, um die Landschaft zu genießen.


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    Ich bin noch ein ganzes Stück weiter Richtung Westen gewandert aber so richtig spektakuläre Formationen habe ich dort nicht mehr gefunden.


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    Nach den ganzen Hodoos habe ich mich auf dem Rückweg ein bisschen um das versteinerte Holz gekümmert, dass dort in großen Mengen zu finden ist.


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    Ohne Probleme habe ich die Stelle wiedergefunden, wo ich in den Wash hinunter geklettert war und bin auch heil wieder hoch gekommen. Offensichtlich haben sich diese Stelle schon andere ausgesucht, denn vom Wash aus markierten 2 oder 3 Cairns den Weg.


    Insgesamt habe ich mich gut 31/2 Stunden dort herum getrieben und bin mir sicher, dass ich irgendwann noch mal wieder kommen werde.


    Anschließend bin ich nicht wieder zurück zur 550 sondern die 57 noch ein Stück weiter gefahren und dann über die County Road 7870 und 7650 zur NM 371 und weiter zu den Bistis. Der nördliche Teil fehlte mir ja noch. Da ich vor hatte zum Sonnenuntergang die Cracked Eggs zu besuchen, habe ich nicht die nördliche Zufahrt genommen sondern bin zum „klassischen“ Parkplatz für die Bistis, bzw. zu dem kleineren etwas weiter nördlich gelegenen.

    Von dort bin ich immer am Zaun lang erst nach Osten und dann nach Norden. Nach etwa 20 Minuten wurde die Gegend interessanter.


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    Farbige Badlands und die ersten Hoodoos kamen „ins Bild“.


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    Wie im südlichen Teil finden sich hier enge Täler voller Hoodoos und Hoodoogruppen oben auf den Anhöhen.


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    Wie bei meinem ersten Besuch im südlichen Teil bin ich einfach drauf los gelaufen. Interessante Formationen und tolle Fotomotive findet man hier wirklich überall.


    Auch die Farben der Badlands begeisterten mich immer wieder.


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    Von einer Anhöhe aus sah ich in einiger Entfernung die bekannten Stone Wings.


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    Erst bin ich aber noch etwas weiter Richtung Norden und habe mich dort umgeschaut.


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    Auch hier gab es überall Futter für die Kamera.


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    So langsam habe ich mich zu den Stone Wings vor (oder zurück?) gearbeitet und bin direkt zu ihnen hinauf geklettert, um sie mir mal aus der Nähe anzuschauen. Aus der Nähe sind sie aber kaum vernünftig zu fotografieren. Für die klassische Perspektive bietet sich ein kleiner Hügel gegenüber an.


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    Auf dem Rückweg habe ich einen etwas anderen Weg genommen und noch ein paar weitere interessante Stellen gefunden.


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    Als ich den südlichen Wash wieder erreichte, hatte sich leider der Himmel im Westen ziemlich zugezogen. Sah nicht so aus, als ob es einen tollen Sonnenuntergang geben würde. Letztlich war ich gar nicht so böse darüber. Nach 31/2 Stunden A-shi-dingsda und bis hierher fast 3 Stunden Bisits hatte ich nämlich ordentlich Kohldampf und irgendwie auch genug Hoodoos und Badlands gesehen.


    Abends gab es noch mal Leckerchen vom Mexikaner.

  • 7.4.11


    Auch Dienstag Morgen lachte wieder die Sonne vom Himmel. Nach Frühstück und Checkout habe ich mich relativ früh auf den Weg gemacht. Holbrook und der Pertrified Forest waren heute mein Ziel. Da mir die Strecke vom Shiprock (dem Berg, nicht dem Ort) über den Red Rock Hiighway (Indian Route 13) zum Canyon de Chelley bei meinem letzten Besuch so gut gefallen hat, habe ich den Schlenker über Chinle in meine Route für heute eingebaut.


    Bis zum Shiprock bin ich durchgefahren und habe dort meine ersten Fotostopps eingelegt.


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    An einer der Nebenstraßen, die ich zum knipsen genutzt habe, saß ein älterer Navajo in seinem Pickup, mit dem ich mich ein wenig unterhalten habe. Er hat mir ein bisschen was über die Geschichte und die Bedeutung des Berges erklärt, was sich größtenteils mit dem deckte, was ich schon mal irgendwo gelesen hatte. Nach der Überlieferung der Navajo hat einst ein großer Vogel die Vorfahren auf seinen Rücken genommen und sie hierher geflogen. Wo er zu diesem Berg wurde. Die Navajo/Anasazi wohnten auf dem Gipfel dieses Bergs, der nur über einen schmalen Grat zu erreichen war. Eines Tages, als die Männer auf der Jagd und die jungen Frauen auf den Feldern im Tal waren, gab es ein Gewitter und ein Blitzschlag zerstörte den Grat. Die Alten und die Kinder, die noch auf Berg waren, konnten nicht mehr hinunter und sind schließlich dort oben verhungert. Da ihre Seelen immer noch dort leben, ist der Berg den Navajo heilig.

    Soweit die Legende. Was ich bisher nicht verstanden hatte, war wie man in diesem Berg einen Vogel erkennen soll. Für mich hat er aus keiner Richtung auch nur entfernte Ähnlichkeit mit einem Vogel. Aber jetzt wurde ich endlich aufgeklärt. Der Vogel steckt sozusagen kopfüber in der Erde. Was man sieht sind seine nach oben ragenden Schwanzfedern und die Reihen kleinerer wallartiger Felsen zu beiden Seiten sind die Federn seiner Flügel.

    Wäre das also auch geklärt ;)

    Auf der weiteren Fahrt nach Westen erwarten einen zunächst einige rote Felsen bevor es hoch ins Gebirge geht.


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    Auf der Fahrt in die Berge blickte ich nochmal in den Rückspiegel und was ich da sah, ließ mich bei der nächsten Möglichkeit anhalten und noch ein paar Bilder machen.


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    Weiter ging es hinauf in die Berge. Oben lag noch Schnee neben der Straße. Man hätte sicher von diversen Punkten aus eine tolle Aussicht aber erstens standen dauernd Bäume im Weg und zweitens konnte man auf der engen Serpentinenstrecke nirgends gefahrlos halten. Die Forestroads, die dort abzweigten waren leider alle noch gesperrt.


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    Dafür entschädigt aber die Aussicht, wenn man über den Bergkamm hinweg wieder ins Tal fährt. Rote Felsen soweit das Auge reicht.


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    Beim Canyon de Chelley habe ich die drei Aussichtspunkte am Nordrand angesteuert. Und natürlich auch dort fleißig geknipst. Da ich um die Mittagszeit dort war, ließ das Licht für Fotos zu wünschen übrig aber trotzdem hat mir der Canyon wieder sehr gut gefallen. Ich habe überlegt, ob ich die Wanderung zur White House Ruin machen soll aber wie schon beim letzten Besuch fehlte mir dafür die Zeit. Also habe ich den Südrand des Canyons komplett ausgelassen.


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    Chinle ist immer noch das selbe trostlose Kaff, dass ich in Erinnerung hatte und ich habe mich bis auf einen Tankstopp dort nicht weiter aufgehalten. Natürlich war das Benzin an der ersten Tankstelle nach den Canyon de Chelley (wo ich getankt habe) 20 Cent teurer als am anderen Ende des Ortes. Toll! :wut2:


    Vom Hubbel Trading Post hatte ich eigentlich nur noch den knarzenden Holzboden und die schönen aber unbezahlbaren Navajo-Teppiche in Erinnerung. Wie sich herausstellte, ist das auch eigentlich alles ;).


    Danach ging es auf die I40 und in einem Rutsch durch bis Holbrook. Dort habe ich mir ein Zimmer in einem Best Western direkt am Ortseingang gesucht und bin dann durch den Ort hindurch zum südlichen Eingang des Petrified Forest NP gefahren. Der stand schon lange auf meiner Liste aber obwohl ich schon diverse Male in der Nähe war, hatte es bisher nie geklappt. Jetzt war er reif! ;)


    Zuerst habe ich mir am Visitor Center die namensgebenden versteinerten Baumstämme angeschaut. Mit ein bisschen Mühe (auf dem Bauch herum rutschen) und Geduld schafft man es sogar die wirklich sehr schön bunten Fossilien ohne Menschen und vor allem ohne Gebäude, Parkplätze, Autos, etc. aufs Bild zu kriegen.


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    Das war hübsch anzusehen aber eigentlich reizten mich die berühmten Badlands am anderen Ende des Parks viel mehr. Da der Park schon um 18:00h schließt (was nach Aussage der Ranger heißt, dass man spätestens um !8.00h im Auto sitzen und zum nächsten Ausgang fahren soll) habe ich mich bald auf den Weg gemacht. Auch direkt von der Parkstraße gibt es diverse schöne Aussichten aber leider so gut wie keine Möglichkeiten zum anhalten.

    Mein nächster Stop war Agate Bridge, wo ein versteinerter Baustamm wie eine Brücke einen Wash überspannt. Leider ist er wohl schon länger nicht mehr so recht stabil und wird von ziemlich hässlichem Beton gestützt.


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    Um ihn ohne Beton zu sehen, war ich leider ein wenig spät dran - gute 100 Jahre zu spät.

    Weiter ging es Richtung Norden zur Blue Mesa. Schon die Aussichten von der Ringstraße über den Tafelberg waren toll.


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    Ich habe mich allerdings gefragt, wer dieses Schild aufgestellt hat.


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    Der Höhepunkt war dann die Wanderung von der Mesa in die Badlands hinein. Hier kann man auch ahnen, warum das Ding Blue Mesa heißt (wobei purple Mesa hätte es m.E. besser getroffen).


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    Da soll ich wieder hoch?


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    Auch von oben sieht die Ecke sehr nett aus.


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    Inzwischen war es schon recht spät geworden, so dass ich mich beeilen musste. Ich wollte ja wenigstens noch ein paar Bilder von der Painted Desert am Nordausgang machen. Die Teepees waren mir aber noch einen Stop wert. Und auch die Umgebung fand ich recht fotogen.


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    Newspaper Rock und Pueblo Puerco musste ich auslassen. Ziemlich genau gegen 18:00h bin ich am ersten Viewpoint über der Painted Desert nördlich der I40 angekommen. Jetzt hie es schnell sein. Anhalten - Stativ mit aufgesetzter Kamera vom Rückstz geholt - schnell 2 oder 3 Fotos - Kamera auf Stativ wieder auf den Rücksitz - weiter zum nächsten Viewpoint.


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    Drei Viewpoints habe ich auf die Art noch geschafft bevor mich um etwa 18:15 der Ranger erwischt hat, der den Lumpensammler spielte. Nach strenger Ermahnung seinerseits und völliger Unschuld meinerseits "Waaaas, schon soooo spät?" bin ich dann auch brav ohne weitere Stopps zum Ausgang gefahren. Ehrlich gesagt hat mir die Blue Mesa deutlich besser gefallen als die Painted Desert. Andererseits wäre es schon nett gewesen, noch eine Stündchen zu bleiben. Der Sonnenuntergang an diesem Abend war nämlich recht spektakulär.

    So sah es vom Hotelparkplatz aus.


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    Zum Schluss noch mal eine blöde Frage: War das immer schon so, dass auf manchen Straßen im Navajo Gebiet die Milemarker auch Kilometerangebane haben? Ist mir sowohl auf der IR13 als auch später auf der Straße von Chinle zum Hubbel Trading Post aufgefallen. Links Marker mit Meilen, rechts mit KM

  • 8.4.11


    Eigentlich hatte ich überlegt, morgens früh noch mal in den Petrified Forest NP zu fahren aber ein Blick aus dem Fenster zeigte dicke Wolken. Also habe ich mich noch einmal umgedreht und etwas länger geschlafen, in Ruhe gefrühstückt und bin dann Richtung Las Vegas gestartet. Unterwegs habe ich den kleinen Abstecher zum Walnut Canyon gemacht. Hierbei handelt es sich um 700 bis 800 Jahre alte Cliff Dwellings, die in Alkoven kurz unter dem Canyon Rim liegen. Bereits seit ca. 2000 Jahren haben hier permanent Menschen gelebt. Die Cliff Dwellings entstanden ab dem 12. Jahrhundert und waren ca. 15 Jahre lang bewohnt.

    Das Wetter war nicht allzu doll, ziemlich windig, kühl und viele Wolken aber immerhin trocken. Vom Visitor Center aus steigt man über dieverse Treppen hinunter auf diesen Felsrücken, der in den Canyon hineinragt.


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    Kurz unterhalb des Rims führt ein schmaler Weg entlang der Cliff Dwellings einmal um den Bergrücken herum. Als ich dort war, war er leider wegen eines Erdrutsches an der entferntesten Stelle gesperrt, so dass man zweimal den halben Rundweg hin und zurück laufen musste. War aber auch kein Problem. So lang ist der Weg nicht. Das anstrengendste ist ohnehin der Weg hinunter bzw. am Ende wieder hinauf zum Visitor Center.


    Der Weg ist gesäumt von den Ruinen diverser kleinerer und größerer Dwellings, die in natürliche Alkoven gebaut sind.


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    Auch an den gegenüberliegenden Canyonwänden und in den Seitencanyons sieht man überall solche Cliff Dwellings.


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    Oben auf dem Plateau neben dem Visitor Center gibt es ebenfalls Ruinen einiger Gebäude, die wohl nur saisonal genutzt wurden.


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    Bei dem Rundweg auf dem Plateau fing es dann an zu regnen, so dass ich ins Auto geflüchtet und weiter gefahren bin. Weitere Ziele rund um Flagstaff waren damit wetterbedingt auch gestorben und ich bin in einem Rutsch nach Las Vegas durchgefahren.


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    Von den Tagen in Las Vegas gibt es keine Fotos. Ich habe es mir einfach gut gehen lassen, gut gegessen, viel Black Jack gespielt, zum Glück nicht zu viel verloren, ein bisschen am Pool abgehangen, etc. Gewohnt habe ich diesmal im Encore. Die Zimmer fand ich sehr schön, das Casino war mir etwas zu rot ;)

    In Erinnerung geblieben ist mir das Sinatra im Encore, wo ich ein super Osso Buco mit Risotto Milanese gegessen habe. Besser als alles, was ich bisher in Mailand gegessen habe.


    Neu für mich war das Cosmopolitan. Mir hat zumindest das Casino gut gefallen.


    Eine weitere nicht so angenehme Neuerung war, dass ich in ganz Vegas keinen Geldautomaten mit dem Maestro-Zeichen mehr gefunden habe. Geld ziehen mit der EC-Karte hat nirgends funktioniert und ich musste die deutlich teureren Kreditkartengebühren bezahlen.


    Um der großen sonntäglichen Abreisewelle und den damit verbundenen Staus zu entgehen bin ich am Abreisetag (für Vegas-Verhältnisse) früh aufgestanden und saß nach Buffet-Frühstück und Checkout gegen 9:30h im Auto. Ich bin dann auch ohne Verzögerungen durch gekommen. Der einzige Stau auf dem Weg nach Phoenix war an der großen Tankstelle in Henderson, wo die Hölle los war. Dachte ich zumindest, die Angestellten waren der Meinung, es wäre noch recht ruhig. Sonntags ab 12.0h ginge es erst richtig los.


    Unterwegs faszinierte mich wieder der Anblick der schneebedeckten Berge.


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    Spätestens auf der US 93 umgab mich dann aber wieder die typische Wüstenlandschaft.


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    Rechts und links des Highways lagen recht ansehnliche Joshua Tree-Wälder, die anzeigten, dass ich immer noch n der Mojave Desert war. Von einem Parkplatz aus habe ich mir etwas die Beine vertreten und ein paar letzte Bilder gemacht.


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    Interessant war ein paar Meilen weiter der abrupte Wechsel der Vegetation von Joshua Trees zu Yuccas und Saguaros an der Grenze von Mojave und Sonora Desert. Die weitere Fahrt nach Phoenix verlief ereignislos und ich war relativ früh am Flughafen, wo ich vor der Security noch draußen etwas die Sonne genossen und ein paar Zigaretten auf Vorrat geraucht habe,


    Der Flug nach London war ruhig und sogar pünktlich, so dass ich ohne Probleme meinen Anschlussflug nach DUS bekommen habe. Das Gepäck hat es ebenfalls vollzählig bis D'dorf geschafft.


    Und damit war leider auch diese Reise wieder zu



    Ende!

  • Alleine solche Straßen sind schon die ganze Reise wert.

    :daumen:

    Ja das Cruisen auf solchen Straßen ist das was Reisen in die USA so besonders machen.

    Viele Landschaften etc findet man hier und da in Europa auch.

    Aber niemals diese Straßen umgeben von grandioser Landschaft


    Ansonsten: netter Bericht

  • Huch, schon vorbei =O


    Da wurden nochmal Erinnerungen geweckt. Chinle, das furchtbarste Kaff überhaupt. Petrified Forest, ich bin wahrscheinlich die Einzige, welche die Bäume schöner fand, als die Blue Mesa. Walnut Canyon, ein wunderbarer kleiner Park.


    Danke für's erinnern :wink1:

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