Peru? Must do! Eine abwechslungsreiche Abenteuerreise durch die majestätischen Anden

  • Schönes Städtchen und die Ruine gefällt mir auch. Tolle Aussicht von dort oben.


    Ja, da hatten wir einen sehr gemütlichen Nachmittag, die Aussicht hat uns echt überrascht.


    Ich bin ein Fan der Landschaft - nicht des Burgers ;)


    Ja, da kommen wir durchaus zusammen :D


    Da musst du jetzt durch, dass ich wieder so weit zurückhänge..


    Absolut kein Problem, wie die paar Male vorher auch schon nicht :D


    Habt ihr Google Maps auf nem Tablet als Navi oder ist das ein Handy.

    Oder ist das im Rav verbaut?


    Das ist Google Maps bzw. Here we Go von einem unserer Handys, je nachdem wer es grad dranstecken hatte.


    Das zum Thema CO2 Reduktion in Deutschland und wir retten die Welt...


    Ziemlich genau das Gleiche haben wir uns dabei auch gedacht.


    Das hätte ich jetzt bei dir nicht erwartet, dass du das auf der Playlist hast...


    Kindheitsbedingt... :D


    Hallo Sarah,


    ich springe auch noch schnell auf, Peru interessiert mich sehr. Zudem sind deine Reiseberichte sehr humorvoll geschrieben, vor allem die Passagen mit den Auswirkungen deinen Sprachschwierigkeiten, da kommt garantiert keine Langeweile auf.

    Bis jetzt bin ich begeistert bis auf Lima, obwohl dort soll es auch sehr schöne Ecken geben. Eine Freundin meiner jüngsten Tochter wohnt in Lima und hat uns bei ihrem Besuch in Deutschland sehr schöne Fotos von ihrer Heimatstadt gezeigt.

    Wir sind seit gestern aus Kenia zurück, haben Corona den Stinkefinger gezeigt und bereuen es nicht. Corona war dort kein Thema, man lebt draußen bzw. ist in Regionen, wo man überwiegend für sich alleine ist, denn die Touristen sind auch dieses Jahr ausgeblieben. Jetzt verstehe ich ein wenig, wie man sich fühlt, wenn man die Landesprache nicht versteht. Mit Englisch, Spanisch und Französisch kommt man ja eigentlich überall durch, nur eben in Kenia nicht. Viele Menschen dort sprechen kein Wort Englisch, und mein Suahili-Wortschatz ist doch eher mehr als überschaubar. In Mombasa z.B. hatten wir große Schwierigkeiten uns zurecht zu finden, man verstand uns einfach nicht :huch3: . Dazu ist diese Gegend Kenias sehr muslimisch geprägt, bei Frauen sieht man allenfalls die Augen. Das war mir zu fremd, zu exotisch, und wir haben ganz schnell das Weite gesucht, obwohl "schnell" ging auch nicht, denn der Verkehr dort ist das Schrecklichste :huch3::huch3: , was mir je auf Erden begegnet ist, keinerlei Konzept, Fahrspuren, jeder wühlt sich irgendwie unter ganz lautem Gehupe durch dieses Chaos.


    Huhu :)


    Das freut mich, schön das du auch noch dabei bist und vielen Dank für die Blumen! Das keine Langeweile aufkommt können wir versprechen :D Es gibt ja in jedem Land und in jeder Stadt irgendwie schöne Ecken, genau so, wie es grauenhafte gibt. Es kommt eben drauf an was überwiegt. Das historische Zentrum von Lima ist bestimmt ganz schön, erstreckt sich aber irgendwie auch nur über einen Block und alles was wir gesehen haben, sah halt so aus wie auf den Fotos... Nee, das brauchen wir wirklich nicht.


    Ich hab gesehen, dass ihr in Kenia wart, in Namibia war es letztes Jahr ja auch dermaßen leer, dass wir die Lodges teilweise ganz für uns alleine hatten und alle nur für uns gearbeitet haben... Das war schon ein komisches Gefühl, aber immerhin war es überall ziemlich leise. Da ging es allerdings mit der Kommunikation gut, bisher war Perú was das angeht schon mit das Schwierigste.. Zusammen mit Madrid, da ist es traurigerweise ähnlich und es wird meistens auch nur Spanisch gesprochen. In Mexiko war es leichter, aber vermutlich auch nur in der Gegend, in der wir waren... Da kommen ja vor allem US Amerikaner als Touristen.

    Das war ein netter Nachmittag :daumen1: Schade, dass die Burger so lange rumstanden, bis sie Matsch waren :(


    Ich glaube aber auch nicht, dass ich die in knusprig viel leckerer gefunden hätte :D


    Tja, nicht aufgepasst, gibt sogar Videos davon ;)


    Und die sind phänomenal gut... Kein Wunder bei unseren Engelsstimmen :smile:


    Nettes Städtchen, toll der Blick auf die Berge :daumen1:


    Das fanden wir auch :)


    Wieso passen bei Dir so viele Bilder in den Bericht auf die UNA Seite und bei mir macht der nach einem Drittel Schluss

    Ich fühle mich gemobbt ;)


    Weiß ich nicht, bei mir gibt es nur die Zeichenbegrenzung von 10.000 Zeichen pro Beitrag. Vielleicht kommt es drauf an, wie man die Bilder einfügt? Machst du das als Anhang? Ich mache externe Links und früher habe ich die UNA Galerie benutzt, da hatte ich auch keine Begrenzung die mir aufgefallen wäre.

  • Tag 4 (17.08.2021) - Auf auf zur Laguna Parón... oder?




    Und täglich grüßt das Murmeltier. Der Wecker steht auf 06:45, aber wach sind wir beide schon wieder um 04:30 Uhr. Wann hört das mit dem Jetlag endlich auf? Vermutlich nie, wenn man zusätzlich aufgrund frühem Sonnenuntergang zeitig auf dem Zimmer ist und dann schon mal ausversehen ein paar Stunden vorschläft. Außerdem scheinen die Hähne in diesem Land generell vollständig am Leben vorbeizulaufen (deshalb sind die auch nicht in der EU!!!), denn die geben bereits seit 1 Uhr einen unfassbaren Krätz-Kanon zum Besten. Sind die alle kaputt??? Die Sonne ist doch quasi grad erst untergegangen.

    Vorteil des frühen Aufwachens ist immerhin, das man den Sonnenaufgang mehr oder weniger beobachten kann, auch wenn der hinter der Bergkette stattfindet.


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    Bereits um 7 Uhr ist es unfassbar laut draußen, Autos hupen, Straßenhunde bellen... Allgemein sind die Peruaner einfach ein ziemlich lautes Volk, aber ich glaube, das haben alle spanischsprachigen Nationen irgendwie gemeinsam. Heute wird ein schöner Tag und bereits um 7:30 ist T-Shirt Wetter, als wir uns auf den Weg zum inkludierten Frühstück machen wollen.

    Der Berg ganz rechts, wo man nur die zwei Hügelchen sehen kann, ist übrigens der Huascaran, der höchste Berg Perú's mit einer Höhe von 6768 Metern. Außerdem ist er Namensgeber des Nationalparks, den wir in den nächsten Tagen an verschiedenen Ecken besuchen werden.


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    Der Frühstücksraum ist sehr nett gemacht und offen. Hier kann man den ganzen Tag über herkommen und sich gratis Kaffee oder Tee machen, außerdem steht meistens irgendein Gebäck zur Verfügung.

    Wir bekommen wieder gutes Brot mit Erdbeer Marmelade, außerdem werden wir gefragt, ob wir Eier haben wollen und wenn ja wie. Normalerweise würden wir das gerne annehmen, aber vor großer Höhe soll man ja nicht viel essen, also verzichten wir. Später lernen wir von Manuel, dass wir es genau falsch machen, denn man soll auf Saft und Marmelade verzichten und eher Ei essen und Tee trinken... Wissen wir jetzt aber noch nicht. Immerhin auf den Saft verzichten wir (unfreiwillig), denn der ist absolut ungenießbar für uns. Keine Ahnung was das genau ist, irgendwie schmeckt es einfach nach gar nichts, aber irgendwie auch kacke... Stattdessen versuchen wir uns skeptisch an Coca Tee, der präventiv gegen die Höhenkrankheit wirken soll und in Deutschland verboten ist - In Perú aber absoluter Standard und wichtiger Teil der Kultur.

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    Was soll ich sagen... Ich hasse Tee. Immer schon. Früchtetee geht einigermaßen, aber alles was aus Kräutern und Blättern gemacht wird geht für mich nicht wirklich. Ich kann euch auch nicht so genau sagen wonach das Gebräu jetzt schmeckt, jedenfalls nach Tee mit Blättern :biggrin: Es ist okay, ich bekomme es runter und trinke zwei Tassen, soll ja helfen.

    Um 8 Uhr sind wir zurück aus dem Zimmer und ich mache mir schnell noch meine nagelneue Trinkblase fertig, die alte musste jetzt doch dringend mal ausgetauscht werden und dann sind wir auch schon startklar.

    Manuel sitzt an der Rezeption und öffnet uns das Garagentor, so das wir rausfahren können. In der Zeit berechne ich die Route und mir werden drei verschiedene Optionen angezeigt, zwei davon vollkommen unterschiedlich und wir kennen uns hier natürlich nicht aus. Manuel steht noch draußen, also lassen wir das Fenster runter und fragen ihn einfach. Laut ihm ist die Route über den Nachbarort Yungay die Bessere und nicht die Gravel Road, die direkt in Caraz abgeht, also machen wir es natürlich so.

    Ungefähr 15-20 Minuten fährt man in Richtung Süden, bis man Yungay erreicht.


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    Die Gravel Road geht ziemlich rumpelig los und vor allem auch eng! Andauernd kommen uns irgendwelche Taxen entgegen, die scheinen wirklich überall hinzufahren. Wirklich aneinander vorbei passen zwei Autos hier nirgendwo, wenn nicht zufällig grad eine kleine Bucht auf einer Seite ist, also muss einer von beiden immer in's Gebüsch fahren - sprich wir müssen immer in's Gebüsch fahren :rolleyes: 35 km/h sind meistens erlaubt, aber wir fahren teilweise keine 10, weil überall kleine Steine liegen. Wir scheinen allerdings auch die einzigen zu sein, die sich irgendwie um die Reifen des Autos scheren.

    Immerhin die Aussichten auf die schneebedeckten 6000er sind von Anfang an sehr beeindruckend.


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    Hin und wieder kommen wir immer mal ein kleinen Dörfchen vorbei und es fällt uns wirklich schwierig uns vorzustellen, wie das Leben hier wohl sein muss. Eigene Autos haben auch hier die wenigsten, immer wieder sehen wir, wie die ganze Ernte in den Kofferraum eines Taxis gestopft wird um irgendwie abtransportiert zu werden - total kurios. Leider haben wir am Ende mit Bedauern festgestellt, dass wir kein einziges Bild von so einer Situation haben.

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    Esel und Schweine grasen angebunden am Straßenrand, Kühe, Hühner und Ziegen kreuzen unseren Weg und Schafe werden die Serpentinen hoch bzw. heruntergetrieben... Mit etwas Perú Erfahrung hätten wir längst stutzig werden müssen, etwas wichtiges fehlt nämlich in der Aufzählung: Penetrante, drängelnde "Servicio Turisticos", lebensmüde fahrende Kleinbusse, die nur eine Geschwindigkeit kennen: Vollgas. Davon hatten wir keinen hinter uns bisher, wir KÖNNEN nicht richtig sein. Da das hier aktuell die erste Anfahrt zu einer touristisch wirklich relevanten Location ist, fällt uns das aber natürlich noch nicht auf.

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    1000 Höhenmeter haben wir mittlerweile erfolgreich hinter uns gebracht... Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, dass es nur noch ca. 1200 Weitere vor uns haben und nur noch 7km zwischen uns und dem Parkplatz liegen. Wie steil soll das bitte noch werden??!!


    Erstmal meldet sich jetzt aber die Blase und wir halten in einer kleinen Bucht an, wo es rechts einen grasbewachsenen Hang zu einem kleinen Bach runtergeht, der gut von Steinen und Bäumen geschützt ist.


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    Die Luft ist herrlich! Wir sind jetzt so weit in den Bergen, hier verbrennt aktuell niemand seinen Müll und es ist toll draußen. Mir fällt allerdings auf, dass mir der Rückweg bergauf zum Auto schon ungewöhnlich schwer fällt... Dabei sind wir doch erst auf 3000 Metern, wie soll es dann bei 4200 sein? Wird schon gut gehen... Wir haben ja alle Zeit der Welt für unsere geplante Wanderung.

    Dachten wir.

    Wir fahren weiter, es folgt direkt nach unserer Bucht eine Kurve und dann endet die Fahrt für uns auch schon wieder. Es fehlt einfach eine gesamte Serpentine und ein Stück Berg. Bauarbeiter sind zu sehen, allerdings auf der anderen Seite vom Loch und direkt vor uns steht ein Schild, dass zu verstehen gibt, dass man hier selbst zu Fuß nicht durchkommt. Damit hat sich unser tollkühne Plan zur Not zu laufen natürlich auch erledigt. Finito. Was stimmt denn nicht mit diesen Peruanern??? Warum schreibt man sowas bitte nicht an den ANFANG der Straße, sondern lässt unwissende Touristen unnötig 1000 Höhenmeter auf Gravel Serpentinen hocheiern? Ach, richtig. Ich vergaß. Unwissende Touristen fahren in diesem Land kein Auto, sondern buchen Touren oder lassen sich von Taxen fahren und die wissen das natürlich.

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    Und jetzt??? Naja, erstmal zurück natürlich, denn hier ist definitiv kein Weiterkommen. Die einzige Chance wäre die 1000 Höhenmeter wieder zurück zu schleichen und das Gleiche auf der Alternativroute erneut zu versuchen. Früh ist es ja noch und was sollen wir heute sonst machen?

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    Hier waren wir lange nicht... Mittlerweile ist es halb 11 und eigentlich viel zu spät um noch loszufahren, der Parkplatz oben an der Laguna scheint stark begrenzt zu sein und ist vermutlich längst voll mit Touranbietern wenn wir ankommen.

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    Erstmal halten wir jetzt nochmal am Hotel... Um mit der Höhe klar zu kommen soll man deutlich mehr trinken als normalerweise. Normal für mich sind mindestens zwei Liter am Tag, weshalb ich hier auf 3-4 erhöhen sollte und dementsprechend hoch ist die Frequenz der benötigten Pinkelpausen.

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    Tobi wartet in der Zeit im Auto. Ob wir über die nicht empfohlene Strecke zum Ziel kommen? Und wenn ja, wann? Ist dann noch ein Parkplatz frei? Ist das Wetter dann noch schön?


  • Und wieder ein verspäteter Kommentar.... Tag 3 Teil 2???

    uns macht eine Frau auf die - Überraschung - kein Wort englisch spricht.

    Nicht wirklich verwunderlich Oder?

    Aha, daher also die vorbildlichen Englisch Kenntnisse, wir sind gerettet für die nächsten Tage!

    Das ist doch top....

    Dieses Hotel gefällt uns auf Anhieb!

    Das Hotel macht von außen einen guten Eindruck. Das Zimmer wirkt sehr spartanisch, aber der View scheint mega.

    der Ort hier sei sicher.

    Das ist doch die Hauptsache, wenn man zu Fuß unterwegs ist.

  • Na. Ist doch auch mal ein Erlebnis wenn die Strecke einfach aufhört ;-))

    Bin jetzt gespannt wie es weiter geht


    Externe Links werde ich also auch machen


    Ja, super, hat richtig Spaß gemacht :smile:



    Nicht wirklich verwunderlich Oder?


    :)



    Das Hotel macht von außen einen guten Eindruck. Das Zimmer wirkt sehr spartanisch, aber der View scheint mega.


    Das war voll okay, wir haben uns ja nicht lange dort aufgehalten.



    Echt doof, das das nicht früher bekannt gegeben wurde, das die Straße nicht befahr ist.


    Ja, allerdings, da haben wir uns auch richtig geärgert.


    Tja, das war ja eine Schneiderfahrt. Bin gespannt, wie es weitergeht.


    Japp :wut2:

  • Just Perú Things - Eine Gebrauchsanweisung für den Anden Staat Teil 2: Essen und Trinken




    Im letzten Teil haben wir über‘s Übernachten gesprochen, heute will ich euch näher bringen, wie das mit den Mahlzeiten so funktioniert.

    Coca

    Nichts geht über die Coca Pflanze und die begegnet einem in Perú überall, sobald man sich in größerer Höhe aufhält. Serviert wird sie meistens als Tee, die Blätter selbst werden aber auch im Urzustand gekaut oder zu Süßigkeiten verarbeitet. Bekannt ist das Gewächs allerdings vor allem als Basis für Kokain, was es in allen drei Verzehrformen in Deutschland illegal macht, da es unter das Betäubungsmittelgesetz fällt - schon die Einfuhr der Bonbons ist illegal. Selbst in den Blättern ist die Konzentration der süchtig machenden Substanzen allerdings so gering, dass es weder spürbar noch nachweisbar ist.

    Die Blätter der Coca Pflanze lindern die Höhenkrankheit und leisten besonders in der Prävention hervorragende Dienste, daher erfreuen sie sich in den hohen Anden großer Beliebtheit - sowohl bei den Locals, als auch bei den Touristen. In Peru ist der Konsum nicht nur legal, sondern auch üblich, natürlich haben auch wir den Tee und die Rohform ausgibt für euch getestet.


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    Frühstück


    In den Hotels ist das Frühstück üblicherweise überall inklusive, nur einmal hätten wir dafür extra zahlen müssen. Überall bekommt man eine spezielle Art Brötchen, die unseren dunkleren Sorten relativ nahe kommt, allerdings etwas süßlicher schmeckt. Üblicherweise gibt es dazu hausgemachte Marmelade und ab und zu eigenen Käse, fast immer werden Eier nach Wunsch zubereitet und auch frisches Obst ist verbreitet. Die Säfte sind immer und überall 100% natürlich, frisch gepresst und ohne Zucker. Klingt alles normal? Stimmt, aber es gibt auch Außergewöhnliches:

    Zu der Thermoskanne Kaffee wird immer eine Weitere mit heißem Wasser gebracht. Der aufgebrühte Kaffee ist nicht trinkfertig, sondern muss noch nach Belieben verdünnt werden. Alternativ kann man das Wasser natürlich auch für die meist zahlreichen angebotenen Tee Sorten verwenden.

    Es gibt keine Teller zum Frühstück, außer den, auf dem die bestellten Eier gebracht werden. Die Brötchen isst man mit einer Serviette als Unterlage. Wartet also nicht drauf beim Eindecken, es kommen keine!

    Restaurants und Bestellungen

    Im Restaurant gilt: Nachdem man seine erste Bestellung erhalten hat muss der Kellner herangewunken werden, wenn man irgendwas möchte, sei es ein weiteres Getränk, ein Dessert oder die Rechnung. Bei nicht 100% leerem Teller wird nicht abgeräumt, bis man sagt, dass man fertig ist. Somit ist die Handhabe hier eher wie aus der Heimat gewohnt und nicht wie in unserem Lieblingsreiseland. Den Platz sucht man sich meist ebenfalls selbst aus.

    Wasser mit Kohlensäure gibt es nicht, somit auch keine Schorlen, dafür aber unzählige Natursäfte. Stilles Wasser wird ja oft bevorzugt, aber bisher habe ich in jedem Land etwas Blubberndes gefunden und sei es in der letzten Regalecke - nicht in Perú. Noch beliebter als die allgegenwärtige Coca Cola ist hier die Inca Cola, ein pissgelbes Gesöff, dass 1:1 schmeckt wie die rote Sorte dieser 1m Kaugummis aus den 2000ern, die man abrollen konnte. In Restaurants wird man häufig gefragt, ob man das Getränk kalt oder in Zimmertemperatur haben möchte, besonders in weniger touristischen Gegenden.

    Vorsicht beim Bestellen von Burgern mit Pommes! Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich die Kartoffelstreifen ausschließlich neben der Hauptspeise befinden, meistens sind sie tatsächlich Teil des Belags. Sehr gewöhnungsbedürftig und mindestens genau so matschig. Das heißt aber noch lange nicht, dass sich außerhalb nicht noch mehr Pommes befinden können, grundsätzlich wird man bei jedem Gericht doppelt mit Kohlenhydraten versorgt, Pommes und Reis kommen immer im Doppelpack.

    Peruaner lieben Oregano! Wenn man Pizza bestellt, dann ist es teilweise schwierig den Belag zu erkennen, wobei das Gewürz hier feiner ist als gewohnt und auch besser schmeckt - mir zumindest, denn ich bin zuhause kein Fan von großen Mengen! Oregano ist hier aber nicht nur auf Pizza, sondern auf allem möglichen sonst - wahrscheinlich gibt es das auch als Tee, das ist aber nur eine Vermutung :biggrin:

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    Richtig kuriose Sache: Saucen wie Mayonese und Ketchup werden häufig in zugeknoteten Plastiktüten geliefert - so einen unpraktischen Bullshit habe ich noch nie gesehen. Mal abgesehen davon, das man die Teile ohne rohe Gewalt und Gematsche nicht aufbekommt, sollte man sich die Mayo vielleicht auch einfach sparen. Vielleicht ist es ein komischer Zufall, aber die einzigen beiden Tage mit Magen-Darm-Beschwerden hatte ich nach den einzigen beiden Versuchen damit. Danach habe ich es lieber nicht noch mal versucht, abgesehen davon hatte Tobi nämlich das Gleiche gegessen wie ich. Beide Male.


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    Hat man Vertrauen, dann findet man überall etwas zu essen. In den kleinsten Dörfern hat jedes 2. Wohnhaus eine Menü Karte vor der Tür stehen, auch wenn man kein Restaurant erkennen kann. Vermutlich wird einfach in der privaten Küche schnell was zusammen gebraten, sobald doch mal wer anhält. Wir haben uns das oft vorgenommen, waren dann aber doch immer zu feige.


    Besonders beliebt ist Hühnchen (Pollo), das wird wirklich in allen Formen an jeder Straßenecke verkauft. In der Region Cusco gelten Alpaka und Meerschweinchen als Delikatesse, wir haben allerdings nur Ersteres probiert, da man die Nager nur in Originalform bekommt, inklusive Kopf und Beine - das mussten wir wirklich nicht haben, schon gar nicht, wenn man die niedlichen Tiere mal als Haustier hatte. Man bekommt aber auch alles, was wir aus der Heimat gewöhnt sind, also Huhn, Rind, Fisch und Schwein. Grundsätzlich kann man also gut essen und findet auf jeder Karte etwas passendes, auch wenn man eher empfindlich ist und nicht viel isst, sogar das vegane Angebot ist meistens recht groß. Ein weiteres National Gericht ist Ceviche, quasi roher Fisch mit Zwiebeln - für mich ein Alptraum, aber die meisten scheinen es zu mögen und man bekommt es überall an der Straße, auch weit weg vom Wasser. Da wäre ich persönlich allerdings skeptisch was die Verträglichkeit angeht :smile:

  • Die Blätter der Coca Pflanze lindern die Höhenkrankheit und leisten besonders in der Prävention hervorragende Dienste, daher erfreuen sie sich in den hohen Anden großer Beliebtheit

    Habe ich es überlesen? Und ...hat es geholfen?

    Ich dachte immer die Coca Pflanze wirkt eher leicht betäubend und schmerzlindernd :gru1:


    In Ladakh&Tibet/Himalaya gilt reines, fast heisses Wasser als sehr hilfreich gegen die Höhenkrankheit, neben generell viel trinken, anfänglich viel schlafen auf den Pässen bei über 4T gab es immer heißen Kakao mit Masala

  • Interessant dieser Essensbericht.

    Und ich liebe Ceviche :)

    Ich bin aber auch absoluter Fan der Poke in Hawaii.


    Danke :) Ich habe es bei Tobi kurz probiert und meins ist es überhaupt nicht!


    Klasse Sarah - neben einem tollen Reisebericht auch noch Wissenswertes für die mögliche Reise!


    Schön, dass es gefällt :)


    :clap1::daumen1:


    :)


    Spannende Einblicke ins Essen und Trinken :daumen1:

    Die Coca Blätter sehen aus wie Lorbeer :smile:


    Danke!


    Ja, stimmt :D


    ;Plus1;


    In Peru wäre mir das aber auch zu riskant


    Ich glaube das ist auch ein Vorurteil. Klar, an den Privathäusern 200km von der Küste weg muss das echt nicht sein, aber auch in Peru gibt es durchaus vernünftige und sehr hochwertige Restaurants :D


    Habe ich es überlesen? Und ...hat es geholfen?

    Ich dachte immer die Coca Pflanze wirkt eher leicht betäubend und schmerzlindernd :gru1:


    In Ladakh&Tibet/Himalaya gilt reines, fast heisses Wasser als sehr hilfreich gegen die Höhenkrankheit, neben generell viel trinken, anfänglich viel schlafen auf den Pässen bei über 4T gab es immer heißen Kakao mit Masala


    Das kommt ja noch :)

  • Tag 4 (17.08.2021) - Was für eine Horroranfahrt...




    Die Strecke, die wir nun vor uns haben, ist nicht 12km über Gravel, so wie es die andere gewesen wäre. Nein, es sind 30! Einfach unvorstellbar, ich hoffe wir kommen einfach irgendwann heute noch da oben an und auch sicher wieder zurück. Die ersten Meter sehen relativ vielversprechend und gut fahrbar aus. Natürlich... Hier steht auch ein Hinweisschild, dass es hier zu Laguna Parón geht. Hat Manuel nur nicht richtig hingesehen, als wir ihm die Route gezeigt haben? Ist die andere Strecke sonst vielleicht wirklich die Bessere? Wir werden es wohl nie erfahren.

    Zu fahren ist die Strecke nach wie vor sehr gut, aber die Serpentinen werden schnell ernst!


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    Es wäre natürlich zu einfach, wenn wir jetzt einfach nur Serpentinen auf hervorragendem Untergrund fahren müssten. Um die Schwierigkeit ein wenig zu erhöhen stellen sich uns einige Baufahrzeuge in den Weg, so dass man weder links noch rechts vorbei passt.


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    Meiner Meinung nach würde es nicht einmal mit einem Motorrad gehen, die Arbeiter der Baustelle sind da ganz anderer Meinung. Die lotsen uns fröhlich in Richtung Abgrund, so nach dem Motto, "Was ist euer Problem?? Fahrt doch einfach vorbei!" Wir setzen einige Male an, aber es passt einfach nicht. Wir stehen rum - der LKW steht rum... Letzterer weigert sich trotz fetter Reifen noch weiter nach rechts zu fahren, obwohl es dort sicher ist und ich würde am liebsten anfangen zu heulen, ich habe echt Panik. Als Tobi dann irgendwann an dem A****loch vorbeifährt muss ich auch auch die Augen zu machen, das kann ich mir nicht mit ansehen.


    Eine Serpentine weiter oben stehen wir wieder, diesmal wird der Verkehr allerdings geblockt. Wir haben nun Sicht auf den LKW unter uns und auf die Situation, die sich nun mit zwei Tour Bussen ergibt. Die sind nämlich auch nicht besonders begeistert und wir sitzen quasi in der ersten Reihe eines ganz fabelhaften Hubkonzerts.

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    Irgendwie - fragt mich nicht wie - schaffen es auch die Busse an dem sturen Fahrer vorbei und kommen schon bald hinter uns zum stehen. Anders als wir sind die Guides aber alles andere als entspannt, Zeit ist immerhin Geld und man will ja pünktlich zum inkludierten traditionellen Mittagessen wieder zurück sein. Heißt im Klartext: Die steigen aus, latschen nach vorne zum ersten geblockten Auto und machen die Leute von der Baustelle rund.

    Kann ja dauern hier, was liegt da näher als 'ne Runde einzuschlafen?

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    Das letzte Hindernis ist dann erstmal der Untergrund in dem Baustellenabschnitt, der ist nämlich aus Lehm und klatschnass... Man rutscht hervorragend durch die Gegend, aber auch das kriegen wir irgendwie ohne Allrad hin.


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    Jetzt haben wir erstmal unsere Ruhe und kommen ganz gut voran, so gut jedenfalls, wie es auf einer unbefestigten Straße, die nur aus Serpentinen besteht, eben klappen kann. Es bleibt angenehm, bis wir "nur" noch 14km bis zum Parkplatz vor uns haben und den National Park Eingang erreichen. Hier fällt aus einem mir unbekannten Grund kein Eintritt für den Huascaran National Park an, aber für die Lagune selbst und der beträgt 5 Soles pro Person, also ca. 1,20€

    Und so soll es nun weitergehen


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    Manuel hatte uns schon vorgewarnt, es sind verschiedene Stellen für die Wartung der Straßen zuständig, im National Park ist es der Staat, außerhalb des Parks die Gemeinden und er meinte bereits, dass der Staat seiner Arbeit in den letzten Wochen nicht wirklich nachgekommen ist. Wie recht er hat... Sobald wir im Huascaran National Park sind verschlechtert sich der Zustand sofort und rapide, die Straße ist übersäht von dicken Felsbrocken und man kommt nur noch im Schritttempo voran. Außerdem werden die Kurven und die Straße selbst so eng, dass man absolut nichts mehr sehen kann und jedes mal hoffen muss, dass kein Gegenverkehr kommt. Hin und wieder müssen wir anhalten um die wild hupenden Tourbusse durchzulassen, die uns ansonsten vermutlich einfach anschieben würden, an manchen wenigen Stellen passt man dann doch aneinander vorbei. Wahnsinn, wie die fahren... Die riesen Teile driften quasi um Kurven, deren Verlauf man 0 einsehen kann und die Felsen auf der Straße scheinen sie auch nicht weiter zu stören.

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    Manchmal kommt uns jemand entgegen, aber was das angeht haben wir wirklich Glück! Bis auf einmal sind es immer Stellen, wo man mit gutem Willen irgendwie aneinander vorbei passt und das andere mal dauert es dann halt ewig. Genau jetzt kommt natürlich nicht ein Auto entgegen, sondern gleich drei und hinter uns ist auch schon die ganze Zeit ein weiterer Privat SUV. Der macht aber keine Anstalten zu überholen, wir glauben das er ganz froh über uns ist und sowieso in etwa genau so langsam fahren würde. Genau so froh sind wir, dass er hinter uns fährt und wir so ein Puffer zwischen uns und den gestörten Bussen haben.

    Die Landschaft wird immer beeindruckender, je höher wir uns schrauben.


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    Sogar an Wasserfällen fahren wir vorbei, die im Winter eher selten sind, immerhin haben wir Trockenzeit.

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    Sage und schreibe 2 Stunden und 20 Minuten brauchen wir für die 30 km hoch auf 4200 Höhenmeter und wir sind wirklich schwer erleichtert, als wir endlich oben ankommen. Wir finden sogar relativ problemlos noch einen Parkplatz, ich schätze, die ersten Tourbusse sind schon wieder weg. Wir sind jedenfalls das einzige Privatauto hier oben, ansonsten ist niemand selbst gefahren. Wir wechseln die Schuhe am Kofferraum und wie ich aus der Hocke wieder hochkomme merke ich schon: Die Höhe killt mich. Ich habe viel gelesen, auch, dass man es nicht unterschätzen darf und dennoch tun wir das gerade, befürchte ich. Aber im Internet steht die Wanderung an der Laguna Parón ist zum Akklimatisieren geeignet, wie schlimm soll es schon werden?

    Die Laguna Parón sieht atemberaubend aus! Man parkt direkt neben ihr und unser Plan ist einmal den Trail am Ufer bis zur anderen Seite zu laufen, zuerst aber muss ich dringend auf die Toilette. Die Schlange ist ewig lang und ich habe keine Ahnung, was die Leute alle auf diesem Klo veranstalten, jedenfalls ist jeder einzelne Ewigkeiten drin und es gibt nur eine Kabine. Nachdem ich meinen Soles Eintritt bezahlt habe komme ich mit Tatjana vor mir in's Gespräch. Sie kommt aus Peru, spricht aber fließend Englisch und ist auch mit einem Kumpel aus England hier oben. Sie bewirbt sich nun auf ein Stipendium in Europa oder Kanada, denn in Lima zu studieren wäre nichts... Kann ich mir sogar vorstellen. Wenn ich die Wahl hätte würde ich das auch nicht wollen. Ich finde so kleine Gespräche am Rande immer sehr nett.

    Achso, ihr wollt die Lagune auch sehen? Die kommt im nächsten Teil :biggrin:

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