Peru? Must do! Eine abwechslungsreiche Abenteuerreise durch die majestätischen Anden

  • Das ist ja eine Wahnsinnsstory.


    Wir sind damals vor unserer Kenia- und Sri Lanka Reise im damals noch zur Uni gehörenden Institut für Tropen- und Reisemedizin über einen Zeitraum von einem halben Jahr beraten und impfen lassen.


    Irgendwas war etwas mit Affenhirn.... Heute gräuslich...

  • Was für ein Irrsinn für einen Piks :!:

    Außerdem auf meiner Liste war die Filiale eines Outdoorkaufhauses derselben Kette in einer Stadt die man auch das Florenz der Elbe nennt.

    Auch in der Hauptstadt an der Spree impft man in der Filiale des Outdoorkaufhauses und außerdem im Institut für Tropenmedizin an der Charité. Aber "Elbflorenz" ist für dich wohl näher dran...

  • Tag 1 (14.08.2021) - Das große Abenteuer Südamerika beginnt: Der Hinflug Teil 1




    Freitag

    Am Freitag mache ich bereits um 13 Uhr Feierabend, Überstunden habe ich noch genug und zu tun sowieso, da kann das auf jeden Fall nicht schaden. Keine Stunde später habe ich auch die erlösende Email in meinem Postfach, grad als ich auf dem Parkplatz von Edeka stehe, um irgendwie noch an Mückenschutz zu kommen.

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    Tobi antwortet mir nicht, also rufe ich mal schnell an um mir bestätigen zu lassen, dass auch er erfreuliche Kunde erhalten hat - hat er. Somit steht der Reise eigentlich nichts mehr im Wege! Die Ergebnisse werden samt der Auslandskrankenversicherungsbestätigung (das wäre doch mal ein Wort für Hangman) des ADACs meinem weltbesten Kollegen Leo geschickt, der noch im Büro ist und alles drucken kann.

    Samstag

    Der Wecker klingelt um 2 Uhr nach nur vier Stunden Schlaf. Irgendwie schwanke ich zwischen „das muss so, nur so hat man Urlaubsfeeling“ und „ich werde zu alt für den Scheiß!“

    Ich springe schnell unter die Dusche, beziehe das Bett neu (Mama zieht wegen der Katzen ein) und versorge die Monster. 3 Wochen war ich bisher noch nie am Stück weg, seit die Beiden bei mir eingezogen sind. Ich glaube so richtig akzeptieren werden sie auch nie, dass sie nicht einfach mit dürfen :biggrin:

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    Pünktlich auf die Sekunde um 3 Uhr steht Leo vor der Tür um uns abzuholen. Ich wollte eigentlich wegen der Uhrzeit niemanden fahren lassen, er hat dann aber auf der Arbeit mitbekommen wie teuer parken und Taxi wären und hat quasi darauf bestanden uns zu bringen. Das ist super lieb und absolut nicht selbstverständlich!!! Er gibt mir noch den ausgedruckten Kram und so haben wir alles vollständig.

    Den Flughafen Düsseldorf erreichen wir bereits 20 Minuten später, die Drop Off Zone aber eher nicht so. Wir verpassen die Einfahrt, landen wieder auf der Autobahn und drehen eine Ehrenrunde durchs Industriegebiet. Macht nichts, wir haben Zeit und Leo fährt auch nicht mit Taxameter :biggrin:

    Um 03:40 Uhr sind wir nach einer herzlichen Verabschiedung in der Flughafen Halle, wo überraschend viel Betrieb herrscht, vor allem für diese Uhrzeit. Von meinen letzten Flügen nach Mexiko und Namibia bin ich eher gähnende Leere gewohnt, aber das ist ja nun auch schon wieder einige Monate her - schön zu sehen, dass die Betriebsamkeit zurückkehrt, auch wenn es vor allem pauschal Flüge nach Malle sind, was man am Publikum deutlich erkennen kann. Unser Gepäckschalter steht jedenfalls schon dran und eine Schlange hat sich auch schon gebildet.

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    Hunger, Durst, Müde, Pipi! Gut, letzteres stimmt nicht, der Rest aber durchaus. Ich weiß nicht, wenn ich normal aufstehe komme ich bis 10 Uhr gut ohne Frühstück aus, aber wenn es mitten in der Nacht ist, dann könnte ich vor 4 Uhr ein ganzes Schwein futtern. Trotzdem sollen erst die Koffer weg, denn wer hat schon Bock die ganze Zeit damit rumzulaufen, also muss das warten. Genau wie wir. Wusstet ihr eigentlich wofür KLM steht? Nein? Ich auch nicht. Jetzt aber schon, denn mir ist langweilig. Achtung, jetzt kommt’s:


    Koninklijke Luchtvaart Maatschappij


    Wir lieben die Niederländer für diese Sprache! Aber wartet nur, bis wir in Amsterdam angekommen sind, wir werden noch unseren Spaß haben :biggrin:

    Um 4 Uhr öffnet unser Gepäckschalter 192 und es geht extreeeem langsam und schleppend voran, obwohl gar nicht so viele Leute vor uns sind. Was uns wundert ist das Gepäck, dass hier aufgefahren wird. Wir sind fast die einzigen mit einem einzelnen, normalen Koffer, fast alle anderen schieben einen hoch gestapelten Wagen vor sich her. Wandern die alle aus?!


    Vor uns stehen nun nur noch 3 Personen, aber es tut sich grad nichts. Am Malle Schalter neben uns geht plötzlich ein riesen Gewusel los, weil alle gleichzeitig versuchen irgendwie aus der abgesperrten Warteschlange rauszukommen um dann panisch durch den Flughafen davon zu laufen. Hätte ich ja jetzt richtig Bock drauf, auf so einen Schalterwechsel, vor allem wenn ich quasi dran bin und dann beim neuen Schalter ganz hinten stehe. Möglicherweise lachen wir auch ein bisschen über das hektische Getümmel - noch! Nämlich genau so lange, bis verkündet wird, dass unsere Gepäckbänder sich ebenfalls nicht mehr starten lassen und wir doch bitte zu Schalter 108 sollen. Ans andere Ende des Flughafens! Nun beginnt es auch bei uns… Jeder versucht als Erster irgendwie, seinem Vordermann auf den Fuß trampelnd, der Absperrung zu entkommen und wie eine Herde wildgewordener Gnus eine Schneise in die Warteschlangen der anderen Airlines zu schneiden. Manche sprinten los, als ob ihr Leben davon abhinge. Menschenskinder, was ist nur los mit denen. Bis Abflug sind noch 2,5 Stunden und man wird wohl kaum ohne die Hälfte der Fluggäste starten.


    Angekommen am Gate 108, zügig gehend, aber ganz bestimmt nicht rennend, sind kaum Leute vor uns. Scheinbar sind die anderen unterwegs an spontanen Herzinfarkten verstorben oder sind kopflos in die falsche Richtung gerannt. Besonders erfreut ist darüber auch der junge Mann vor uns, der sich den Hals nach Angehörigen verrenkt, die er offensichtlich in der Schlacht um den ersten Platz verloren hat. Wütend schnaubt er vor sich hin und schüttelt mit dem Kopf, während er irgendjemandem ziemlich penetrant mit Anrufen bombardiert. Dieser Jemand entpuppt sich später als seine Frau und seine kleine Tochter, vielleicht drei Jahre alt, die beide mächtig Anschiss für ihre Lahmarschigkeit kassieren. Warum zum Teufel die denn nicht mit gerannt sind. Es wird höchste Zeit für eine Pause von Deutschland! Wirklich!


    Wir machen uns ja jetzt lediglich Gedanken darum, ob die Koffer vernünftig in Lima ankommen, wenn mitten in der Abfertigung das Band gewechselt wird… aber die wissen schon was die tun. Denke ich. Diesen Gedanken verwerfe ich aber genau so schnell wieder wie er gekommen ist, als einer der Mitarbeiter zu seiner Kollegin 2 Schalter weiter ruft: „Ist das Amsterdam??“, wohlbemerkt, nachdem er bereits Koffer entgegen genommen hat. Als wir an der Reihe sind haben wir alles griffbereit schon in der Hand: Pass, Boardkarte und Corona Test - Die Frau auf der anderen Seite ist ganz aus dem Häusschen über so viel Mitdenken, vielleicht sieht sie deshalb großzügig über Tobis fast 25kg schweren Koffer hinweg. Meiner dagegen ist heute federleicht:


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    Der Flug geht an den B Gates, also laufen wir wieder dahin zurück, wo wir grad her kommen, die Kontrollen dort sind sehr viel leerer. Hier passiert gar nichts, keine Extrawünsche, keine Beanstandungen und so sind wir keine 5 Minuten später durch. Laufen ist irgendwie kacke, ich habe einen fiesen Mückenstich mitten auf dem großen Zeh und der mag ruhig stehen offenbar lieber.

    Unser Gate B52 hat nur ca. 15 Sitzplätze, sowas winziges habe ich in Düsseldorf noch nicht erlebt und natürlich sind die auch alle belegt. Wir schauen um die Ecke und auf einen Blick sehe ich alles, was ich mir wünschen kann: Ein Klo, eine freie Sitzbank und einen geöffneten Starbucks! Ich hole mir schnell einen White Chocolate Mokka, einen Cheesecake Muffin und einen „Acon & Begg“ Bagel. Nein, der heißt nicht wirklich so, aber aus irgendeinem Grund möchte mein Gehirn genau so einen bestellen und sich daraufhin in Grund und Boden schämen. Ist halt noch früh! Den Magel esse ich jetzt, den Buffin später :biggrin: :biggrin: :biggrin:

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    Ich geh nochmal gemütlich auf Klo und pünktlich zur angegebenen Boarding Zeit gehen wir entspannt um die Ecke und sehen… niemanden. Es gab keinen Aufruf das man einsteigen kann, nichts, aber jetzt hätten wir scheinbar fast den Flug verpasst, obwohl wir seit langer Zeit keine 10 Meter entfernt standen! Wir sind dann scheinbar die letzten, die in den Bus einsteigen und haben den so ziemlich für uns alleine. Upsi! Nach uns kommen dann aber doch noch 5 Leute, puh, Glück gehabt, es wartet nicht alles nur auf uns.

    Der winzige City Hopper soll uns in unter 40 Minuten Flugzeit nach Amsterdam bringen!

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    Wir sitzen mit Reihe 21 fast ganz hinten und können dem Tag beim Erwachen zuschauen.

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    Der Abflug verzögert sich, weil irgendein Koffer wieder ausgeladen werden muss, da der Besitzer nicht zum Boarding erschienen ist. Was läuft da schief, wenn man das Gepäck rechtzeitig abgegeben hat? Vermutlich sitzt der arme Mensch bis heute bei Starbucks, schlürft seinen Kaffee und wartet auf die Durchsage zum Boarding.

    Am Ende dauert der Flug sogar nur ca. 30 Minuten, KLM lässt es sich aber dennoch nicht nehmen einen O-Saft aus der Dose und eine Kokosmakrone zu servieren, in den 5 Minuten, in denen man weder steigt, noch sich im Sinkflug befindet. So schnell wie man da ist, merkt man gar nicht das man überhaupt geflogen ist.

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    Der Himmel und das blaue Flugzeug sehen beim Ausstieg irgendwie sehr fotogen aus.

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  • Tag 1 (14.08.2021) - Das große Abenteuer Südamerika beginnt: Der Hinflug Teil 2



    Wir werden mit dem Bus am modern und einladend aussehenden Terminal abgesetzt und haben schon bei der Tafel für die Connection Flights sehr viel Spaß mit der Sprache. Tja. Schade. Flug ist vertraaaaagd, kann man nichts machen :biggrin: Übrigens hätte ich den gleichen Flug nach Amsterdam auch ursprünglich genommen, der eigentlich gebuchte Weiterflug nach Salt Lake City steht auch dran, ist aber auch vertraagd :D


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    Der Flughafen gefällt uns richtig gut und gefühlt wurde hier einiges getan, seit ich 2015 schon mal hier zwischengelandet bin. Es ist top organisiert, super ausgeschildert, ruhig, modern und einfach hübsch. Sogar die Toiletten sehen top aus und ja, es bleibt bei diesem einen Klo Bild, versprochen!

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    Wir landen in einem Souvenirshop. Merkt euch diesen Satz gut, er wird im Laufe der Reise noch eine sehr wichtige Rolle spielen! Whatever, hier endet es damit das ich einen drehbaren Windmühlen Magneten von Amsterdam kaufe - war doch eh unser Reiseziel oder?! Zumindest behaupten wir das seit Tagen, ohne das eigentliche Ziel verraten zu haben.

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    Wir sind schon zwei super Touristen! Es wird nicht das letzte mal sein das wir erfolgreich jedes Klischee erfüllen.

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    Aber am wichtigsten ist ja sowieso, dass die Mondkapje richtig sitzt!

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    Irgendwann mal müssen wir zu den F Gates, haben aber insgesamt fünf Stunden Zeit bis zum Weiterflug und machen daher ganz entspannt. Erstmal laufen wir die gesamten B Gates entlang und schauen einfach mal, was es so gibt. Ab und an setzen wir uns auf eine Bank, chatten ein bisschen rum und gehen dann irgendwann weiter.

    Mondkapje sitzt übrigens noch gut!

    Bei der Aufteilung zu den internationalen Gates geht vorher noch eine Treppe rauf in den Food Court, wo sich auch ein Burger King befindet. Tobi hatte im Gegensatz zu mir ja noch kein Frühstück. Die Plätze mit Steckdosen sind leider alle besetzt, ein paar Prozente mehr könnten beide Handys gut vertragen.


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    Um zu den E und F Gates zu kommen müssen wir durch die Passkontrolle und gehen dann direkt zum Gate. Hier machen wir schnell ein Selfie vor dem Monitor auf dem Lima steht und posten hier den Start des Berichts, sowieso das Fazit von Mexiko.

    Amsterdam, 10:56 Uhr, Mondkapje sitzt!

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    Es wird Zeit für ein letztes Wasser aus dem Automaten (der sogar NFC akzeptiert) und für eine finale Bewunderung mancher Aufzüge. Die Asiaten in Ganzkörper Mars Anzügen inkl. Kapuze sind mir schon damals beim Flug nach Mexiko aufgefallen, mittlerweile wurde das aber scheinbar noch perfektioniert und auch auf das Handgepäck angewendet.

    Das Boarding startet pünktlich und wie immer hat sich eine riesige Menschentraube um das Gate gebildet, trotz der deutlichen Aufforderung sitzen zu bleiben bis die eigene Gruppe aufgerufen wurde.


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    Es gibt dann aber auch gar keine Gruppen, obwohl das durchgesagt wurde und obwohl es auf den Tickets steht. Es rennt einfach jeder ohne Verstand und ohne feste Reihenfolge rein. Wir bleiben sitzen bis das Ende der Schlange bei uns angekommen ist, wozu Stress machen, hat doch eh jeder feste Plätze. Wir haben uns bewusst für die aller letzte Reihe entschieden, zum einen ist es die einzige 2er Reihe im Flugzeug und außerdem hat man niemanden hinter sich, der einem irgendwas in den Rücken donnert. Schnell raus müssen wir in Lima auch nicht - passt alles!

    Den Typen vor mir habe ich dafür jetzt schon gefressen, der hat die Lehne schon auf Anschlag hinten, obwohl wir noch nicht einmal losgerollt sind. Gott sei dank hat KLM echt viel Beinfreiheit und am Ende stört es mich vor allem aus Prinzip. Ich penne eh schon bevor die Sicherheitseinweisung beginnt, also was soll‘s! Ich bekomme nur noch mit, dass es schon wieder Verzögerungen gibt, weil irgendein Koffer wieder ausgeladen werden muss… hatte bestimmt die Mondkapje nicht richtig auf.

    Das Essen kommt um 14:15, ich nehme Pasta, wie eigentlich immer. Diesmal ist es aber leider Mist.

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    Ich schlafe weiter, bis es irgendwann arschkalt wird und wir uns beide in Pulli und Decke einwickeln müssen. Dabei fällt mir einer meiner Bluetooth Kopfhörer aus dem Ohr, der sich einfach nicht mehr wieder finden will. Am Ende entdecke ich ihn später in meinem Pulli - was ein Glück. Ich fange mal einen Film an und suche mir „Crazy, Stupid Love“ aus, wie immer im Flugzeug eher leichte Kost, die nicht am Ende aber sehr positiv überrascht

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    Dazu ein Käsebrot, darüber freut sich besonders Tobi so sehr, dass ich zwei Käsebrote habe :biggrin:

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    Wasser, Wasser, Wasser und nochmal Wasser. Seit wir über England und Wales hinaus sind gibt es nichts anderes mehr und ich langweile mich zu Tode. Das erste mal in meinem Leben investiere ich 18€ in Flugzeug WLAN und kann mich immerhin ein bisschen beschäftigen.

    Passend und pünktlich zum Überflug des Bermuda Dreiecks werden wir ordentlich durchgeschüttelt, aber das Anschnallzeichen leuchtet trotzdem nicht. Hoffentlich sind wir bald mal wieder über Land, nicht das mich Turbolenzen groß stören, aber langsam wird mir das mit dem Wasser einfach zu lang.


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    Mit Curacao und Aruba kommen wir nah an die paradiesischen Überseeinseln, auf denen man sicher auch viel von Mondkapjes hält. Ein bisschen Karibik Türkis hier und da lässt sich sehen!

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    Wie sollte es anders sein. Mit erreichen von Venezuela und somit südamerikanischem Festland, ist es vorbei mit freier Sicht und es ist komplett bedeckt. Die Wolkenformationen haben aber ihren ganz eigenen Reiz.

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    Essen hatten wir lange nicht mehr… schmeckt aber!


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    Ein bisschen freier wird die Sicht erst, als wir uns bereits über dem Amazonas Gebiet von Perú befinden und hier ist er auch schon:

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    Bald werden wir die Anden überfliegen um zur Küste zu gelangen und zwar an einer Stelle, an der sie besonders hoch und schneebedeckt sind. Ich hoffe auf tolle Sichten und wechsle lieber jetzt schon die SIM Karte, um das Handy dann wieder betriebsbereit zu haben. Dabei fällt mir in meiner Hülle erstmals eine Aussparung für SIM und Tool auf - wie genial ist das denn?

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    Wolken. Schon wieder Wolken! Den Blick auf die Anden kann ich mir abschminken, aber die Natur hält etwas anderes für mich bereit: einen atemberaubenden, besonderen Sonnenuntergang, den ich in mehreren Phasen genießen darf, je nach Wolkenschicht. Sowas habe ich noch nie zuvor gesehen.

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    Der Anflug auf Lima ist dann schon im stockdunklen und das Aufsetzen am Boden sehr überraschend. Durch die Steilküste ist das Meer und die beleuchteten Schiffe viel tiefer als die Landebahn, das sorgt für einen kurzen Schreck :biggrin:

    Wir packen entspannt unseren Rucksack wieder zusammen, setzen uns die zweite, in öffentlichen Gebäuden Perús vorgeschriebene, Mondkapje auf und schlendern hinaus in Richtung Immigration. Ab hier beginnen die schlimmsten zwei Stunden des Urlaubs, in denen wir ganz gerne wieder nach Hause möchten und nicht weiter wissen.


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  • Jetzt bitte auch weiterschreiben - SOFPRT - bei dem Hänger ;-))


    Ja doch :D


    AAAAAARRGGGHHHH, Du kannst doch jetzt nicht aufhören :wirr:


    Klar kann ich, seid froh das ich so viel im Flugzeug getippt hab. MIT DEM HANDY :D


    Booooaaaahhh bist du fies :wut2:


    2 Mondkapjes übereinander?


    Ja, genau, zwei übereinander


    Deine Sonnenuntergangsbilder sind super!


    Danke :)


    Es geht los , ich freue mich.

    Und dann dieser Spoiler - bitte weiter machen, ich will die 2 Stunden erleben. :)


    Nein, das willst du nicht :D

  • Tag 1 (14.08.2021) - Einreise, Autoübernahme und erstes Hotel! Oder auch eine Katastrophe jagt die nächste! Teil 1




    Die Einreise sieht eigentlich so aus wie in jedem anderen Land auch. Zahlreiche Zickzack Schlangen, viele Grenzbeamte, ein paar Schalter und einige Verbotsschilder. Was man in Perú am Flughafen nicht darf: Mit nur einer Maske herum laufen und es hält sich auch wirklich jeder dran. Über den Sinn oder Unsinn kann man sicher lange diskutieren, aber wie sagte ein sympathischer Amerikaner in einer deutschen Trash Show?

    "Die Regels sind die Regels!"

    Und so sind hier eben die Regels, also halten wir uns dran.

    Insgesamt warten wir in der Einreiseschlange vielleicht 20 Minuten, schon zwischendurch kommt eine Frau vorbei, die das digitale Gesundheitsformular kontrolliert, das man 24 Stunden vor Einreise ausfüllen musste. Das übliche eben... "Hatten Sie Kontakt mit jemandem..." und so weiter. Erstaunlich, dass ich einen solchen Wisch nicht schon wieder umsonst ausgefüllt habe, sondern das den wirklich mal jemand sehen möchte. Was mich wirklich aufregt: Meine bescheuerte Travel Sim Karte funktioniert mal wieder vorne und hinten nicht. Es wird 4G angezeigt, aber die sind unbenutzbar und angeblich habe ich keine Verbindung zum Internet. Alle vom Betreiber zur Verfügung gestellten Tricks klappen nicht und bei Tobi geht alles... Wir haben exakt das gleiche Produkt bestellt, mit einem Unterschied: Ich kann auch Perú raustelefonieren nach Europa, er hat gar keine Telefonoption, sondern nur Daten. Das Problem muss warten...

    Als wir an der Reihe sind gehen wir gemeinsam zum Officer, so scheinen es die anderen Leute auch zu machen. Der Mann ist wirklich sehr freundlich und stellt uns auf englisch einige Fragen, die wir auch schon kennen: Was wollt ihr hier und wie lange bleibt ihr. Dann noch einmal die Maske ausziehen für den Passvergleich und schon heißt es "Welcome to Perú"

    Moooooooment mal junger Mann. Was ist denn hier mal mit unserem hübschen Einreise Stempel, über den man sich immer so freut? Nö, hatter nicht. Wie jetzt?! Selbst in Kroatien bekommt man einen auf Anfrage und hier nicht??? Nicht, dass wir ihn brauchen würden, aber man möchte die Seiten auf dem Pass ja schon mit coolen Ländern füllen. Aber die Regels sind die Regels. Keine Stempel für uns!

    Der Einreisebereich ist sehr klein und nicht besonders einladend. Nach einem winzigen Duty Free Store stehen wir schon an den Kofferbändern, wo mein Koffer auch nach einigen Minuten angerollt kommt. Puh - war die Sorge in Düsseldorf wegen des Bänderwechsels also umsonst. Oder? Tobis Koffer lässt noch auf sich warten.

    Fünf Minuten... zehn Minuten... 15 Minuten...

    Ich gehe mal zum Getränkeautomaten, wo ich wirklich lange brauche um zu raffen wie man hier eine Flasche rausbekommt, aber irgendwann klappt es dann doch. Hier im Raum gibt es auch zwei Geldautomaten, wo ich mich bei der Gelegenheit direkt mal um ein paar Scheine in der Tasche kümmern will, klappt nur irgendwie nicht. Mir werden ein paar Soles Beträge angeboten, maximal 400 scheinen möglich zu sein, wenn ich die auswähle startet der ganze Vorgang wieder von vorne. Ich lasse es lieber, bevor meine Karte eingezogen wird oder so und gehe zurück zu Tobi, der noch immer auf seinen Koffer wartet.

    20 Minuten... Es kommt nichts mehr... Es taucht ein weiteres Auto mit Koffern auf... 25 Minuten... Das Band geht aus... DAS BAND GEHT AUS??? Och nöö. Mittlerweile haben wir 19:40 Uhr und der Mietwagen war für 19 Uhr reserviert, der Flug hatte auch schon fast eine Stunde Verspätung und so langsam werde ich doch etwas nervös, immerhin schließt Alamo um 22 Uhr. Im Worst Case können wir das Auto nicht einmal morgen holen, denn Sonntags ist geschlossen. Richtig gelesen: G-E-S-C-H-L-O-S-S-E-N! Ist ein katholisches Land hier und die Regels sind die Regels.

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    Hilft alles nichts, wir müssen zum Service Point und mal nachfragen. "Amsterdam?? Black Luggage? Oh yes, over here" ... und da steht Tobis Koffer, ca. 20 Meter weiter, als wir die ganze Zeit gewartet haben. Weiß Gott wie lange schon und wie ewig wir hier schon umsonst warten, aber die Erleichterung überwiegt eindeutig. Jetzt aber schnell mit beiden Koffern in Richtung Salida! Ah nee, halt, Bargeld! Wir gehen nochmal zu dem Automaten, aber auch Tobi kann ihn mit seiner Karte nicht zur Geldausgabe überreden... Mist.

    Beim Verlassen der Halle mit den Kofferbändern stehen wir in einem Zwischengang, wo sämtliche bekannte Autovermieter energisch um Kunden werben. Alle, außer der, bei dem wir gebucht haben, der Alamo Schalter fällt nämlich einzig und alleine durch Unauffälligkeit auf. Dunkel, verlassen... G-E-S-C-H-L-O-S-S-E-N! Die Polizei bittet uns schon weiter zu gehen, wir fragen nach Alamo. Ein Hertz Mitarbeiter mischt sich in das Gespräch ein und verkündet, Alamo hat hier seit der Pandemie nicht mehr aufgemacht. Der Flughafen war geschlossen, hat im Oktober letzten Jahres wieder geöffnet, Alamo aber sei nie wieder gekommen. Bitte was??! Unsere Sunny Cars Reservierung sagt "In der Ankunftshalle", hat allerdings noch eine Adresse drauf gedruckt, die ein paar Straßen weiter ist. Man werde abgeholt, mit einem Schild, sagt der Mann von Hertz. Na gut, dann gehen wir mal weiter.

    Wir werden direkt nach draußen vor das Flughafengebäude geschleust und finden uns in einer Flut von Taxifahrern wieder, die sich alle überschlagen vor Aufregung. Wir sehen auch einige Abholschilder, aber weder sehe ich Alamo, noch irgendeinem Schild mit unserem Namen. Wir fragen ein paar Security Leute und auch Taxi Fahrer, aber niemand scheint auch nur eine Ahnung zu haben, was Alamo überhaupt ist und was wir von ihnen wollen. Die meisten wollen uns daraufhin ins Hotel Alamo fahren, als Autovermietung ist das niemandem ein Begriff. Einer will uns schon wieder zurück in den Flughafen schicken. Was auffällt, ist die große Hilfsbereitschaft der Leute, auch wenn keiner so richtig helfen kann und auch niemand englisch spricht. Einer der Taxi Fahrer versucht sogar die aufgedruckte Nummer von Alamo anzurufen, obwohl wir ihm schon gesagt haben, dass wir nicht mit ihm fahren werden - es hebt nur leider niemand ab. Letzte Chance: Die 24 Stunden Notfall Nummer von Sunny Cars anrufen, ich habe ja schließlich eine SIM Karte mit Telefonie... ach verdammte Scheiße. Da war ja was. Eine geringe Hoffnung besteht, aber die Telefonie klappt genau so gut wie mein Internet, nämlich gar nicht.

    Was machen wir denn jetzt???? Es ist stockdunkel, niemand spricht unsere Sprache, wir können niemanden anrufen, wir haben keinen Cent Bargeld, die Zeit rennt uns davon und keiner weiß wo wir hinwollen.

    Wir gehen zunächst nochmal zurück zum Flughafen Gebäude, aber rein dürfen wir hier nicht mehr. Tobi wechselt nochmal schnell zu seiner deutschen SIM Karte, aber die wählt sich gar nicht erst in das Telefonnetz ein, also auch keine Chance. Ich sehe im Inneren des Gebäudes einen weiteren Geldautomaten, stelle Tobi meinen Koffer hin und gehe zum Eingang. "ATM???" versteht der Polizist am Eingang zwar nicht, aber mit ein paar Handverrenkungen kann ich ihm mein Begehren nach Bargeld begreiflich machen und er lässt mich nochmal rein. Siehe da, der Automat gibt mir den Maximalbetrag von 400 Soles, was in etwa 80€ entspricht. Schon irgendwie ein Witz, aber immerhin sind wir nun einen Schritt weiter.

    Jetzt haben wir Geld. Wir gehen zurück in Richtung Taxen und nehmen den erstbesten Fahrer mit, der sich uns aufdrängt. Wir zeigen ihm die Adresse, er scheint was damit anfangen zu können und besteht darauf, unsere Koffer zu seinem Auto zu bringen.

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    Er verlädt unseren Koffer, wir sollen schonmal einsteigen, dann schließt er uns ein und geht weg. Okay. Wir werden einfach an unserem ersten Abend schon entführt und morgen werden wir ohne Niere aufwachen. Ich bin mir zu 100% sicher. Optimistisch wie wir sind entscheiden wir uns dann aber doch für die Version, dass er vermutlich nur schnell das Parkticket lösen geht und so scheint es dann auch zu sein. Der Flughafen hat eine Schranke und wir brauchen dann auch einen Zettel, um ausfahren zu dürfen.

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  • Tag 1 (14.08.2021) - Einreise, Autoübernahme und erstes Hotel! Oder auch eine Katastrophe jagt die nächste! Teil 2





    ACH DU SCHEIßE!!!!!!!! :eek::eek::eek::eek: Was ist das denn bitte? Hier können wir nicht fahren. Niemals. Never. Unser Auto ist nach 10 Metern ein Totalschaden. No way! Wir haben es grad mal wenige Meter in einen Kreisverkehr geschafft und sowas habe ich einfach noch nie erlebt. Jeder hupt, es ist dermaßen eng, dass ich alle paar Sekunden denke jeden Moment ein anderes Auto in meinem Bein hängen zu haben, aus den 3 Spuren wurden mindestens 7 gemacht, niemand schaut, jeder fährt einfach. Der Taxi Fahrer ist unbeeindruckt und macht genau so mit - und kommt irgendwie durch. Vielleicht ist das möglich wenn man nichts anderes kennt. Für uns jedenfalls nicht.

    Nach kurzer Zeit reicht der Fahrer uns sein Handy rüber, wo er etwas in den Google Übersetzer getippt hat, nämlich die Information, dass es in der Gegend gefährlich ist wo wir hinwollen und ob wir das wirklich wollen. Wir antworten ihm er soll bitte einfach zu der Adresse fahren - ist ok. Kurze Zeit später biegen wir auf eine Art verlassenes Fabrikgelände ein, er fährt alle Fenster hoch und bleibt vor einem Abrisshaus stehen - da wären wir. WTF??? Wir gucken selbst nochmal bei Google und nein, da wären wir ganz sicher nicht. Wir zeigen es ihm nochmal auf Tobis Handy und er fährt wieder los - Leider in die falsche Richtung, denn abbiegen kann man grad nicht. Konkret bedeutet das: Wir müssen uns auf dieser überfüllten Hauptstraße jetzt nochmal rund 15 Minuten lang in die falsche Richtung schieben, bis wir irgendwann wieder zurückkönnen.

    ALAMOOOOO! DAAA! ANDERE STRAßENSEITE!!! ES LEUCHTET!!!

    Ok. Wir haben es gesehen. Es existiert. Jetzt nur noch hinkommen. Jetzt nur noch zurück kommen, ohne frontal von einem anderen Auto weggerammt zu werden.

    Auf dem Rückweg stellen wir dann fest: Alamo scheint sich auf dem Gelände eines Einkaufszentrums zu befinden und das hat seit Stunden zu. Genau wie die Tore, die dort hin führen. Der Fahrer hält davor und glaubt scheinbar immer noch, dass wir mitten in der Nacht, mit zwei riesigen Koffern, zwei Rucksäcken und einer Kamera shoppen gehen wollen. Er teilt uns mit, dass er dort nicht reinfahren kann. Ist halt zu. Tobi sagt ungefähr zum 20. mal in seinem besten Lispeln "si si" und ich schwöre, wenn er das noch ein einziges mal tut, dann hat er meine Faust im Gesicht. Wir geben auf was Alamo angeht. Unser Hotel ist direkt daneben, von da können wir zur Not laufen, also lassen wir uns jetzt zum Holiday Inn bringen, das kennt er immerhin! Auf der kurzen Fahrt dorthin sterben wir nochmal 1000 Tode und Tobi hört neben mir einfach nicht auf zu labern, vermutlich aus Nervosität und ich bin einfach nur komplett durch mit den Nerven. "Ob du auch mal 5 Minuten deine Klappe halten kannst hab ich dich gefragt!!!"

    Wir fahren erneut an Alamo vorbei und brechen beide gleichzeitig in Jubelrufe aus.

    Wir so:
    "THEEEEERE ALAMOOOOO"

    und der Fahrer so
    "AAAAAH ALAMO SI SI"

    WTF?? Auf einmal kennt er Alamo nicht nur, sondern weiß auch wie er hinkommt. Nämlich am Holiday Inn vorbei, dann durch eine Schranke mit Security, die auf ein "Alamo" sofort öffnet und schwupps... Stehen wir da. War doch eigentlich ganz einfach, oder?


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    Wir bezahlen 165 Soles für die Fahrt, laut seiner Preistafel ist es der günstigste Tarif für diesen Stadtteil. aber im nachhinein sind wir sicher, dass wir viel zu viel gezahlt haben. Ist uns in diesem Moment aber verdammt egal, Hauptsache wir sind da und mit den Koffern hilft er uns auch noch. Mittlerweile haben wir übrigens 21:15 Uhr und vor der Tür steht nur noch ein grauer Toyota Yaris ... Wehe die haben unser gebuchtes Auto jetzt nicht mehr da, weil wir zu spät sind oder so. Zum Glück ist das nicht der Fall, wir bekommen gleich einen RAV 4 gebracht, scheinbar wurden wir geupgradet, denn das zählt hier als Fullsize SUV. Da ist er auch schon, die Farbe gefällt uns schon mal!

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    Der Mitarbeiter ist äußerst akribisch beim Aufnehmen der Schäden und Tobi macht gleich mit, er weiß ja immerhin am besten wie das funktioniert. Jeder Kratzer wird markiert und das dauert bei dem Auto laaaaange - es ist quasi ein einziger Kratzer.

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    Der Kerl ist total nett und freundlich und versucht auch nicht uns irgendwas zu verkaufen. Sogar das Ersatzrad und das Werkzeug werden uns ins aller Ruhe gezeigt, danach verlädt er sogar unsere Koffer, das scheint hier irgendwie so üblich zu sein. Trotz schriftlicher Bestätigung von Sunny Cars soll das Auto Allrad haben - hat es aber nicht. Ein anderes Auto ist auch nicht da, also haben wir keine Wahl und heute auch vor allem keine Lust mehr. Wir nehmen das so und beschweren uns später noch bei Sunny Car.

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    Die 500 Meter zum Hotel darf jetzt Tobi fahren, ich habe da heute keine Nerven mehr zu. Zum Glück müssen wir nicht auf die Hauptstraße, sondern nur über den leeren Parkplatz zurück zur Schranke und dann direkt auf das Gelände vom Holiday Inn. Da werden wir auch sofort herzlich in Empfang genommen und können das Auto abstellen, hier wird es 24 Stunden bewacht. Beim Check In geht Tobis Kreditkarte nicht, also bezahl ich erst mal. Hoffentlich ist das nur hier der Fall... Müssen wir morgen nochmal woanders testen. Die Koffer jedenfalls werden uns ein weiteres Mal förmlich aus der Hand gerissen und verschwinden, während wir einchecken und unsere Karte bekommen. Ohne Gepäck fahren wir nach oben und kommen glücklich in unserem Zimmer an!

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    Ich lasse mich einfach nur noch aufs Bett fallen und bin fix und fertig. So eine Anreise braucht wirklich kein Mensch und ich hoffe wirklich, morgen früh sieht alles ganz anders aus und es wird leichter. In der Zeit klopft es auch schon an der Tür und unsere Koffer kommen an! Mit weiterhin nicht funktionierender SIM Karte will ich jetzt einfach nur noch pennen. Gute Nacht!



  • Meine Nerven, das braucht niemand. Was für ein Chaos!


    Und meine erst :D


    Ich wäre wohl irgendwann in Tränen vor Verzweiflung ausgebrochen.

    So etwas braucht man am Ankunftstag wirklich nicht.


    Ich heule immer super schnell, zum Beispiel bei Streits oder so, manchmal auch vor Wut... Aber da hat es sich überraschenderweise in Grenzen gehalten. Ich hatte absolut kein Bock mehr, aber in solchen Situationen geht es immer irgendwie... Man muss ja irgendwie wieder raus kommen. Ich war in erster Linie vollkommen genervt.

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