„Ice possible – Drive with Care“ - Eine winterliche Woche in Michigan

  • Kann man hier echt nicht Kommentare über zwei verschiedene Seiten in einem Post zitieren? Na gut, dann machen wir jetzt mal eine unnötige Zweiteilung :smile:.


    Solche Schneemengen hatten wir in meiner Kindheit auch hier in Bayern - oder fast soviel :)
    Jedenfalls ist das ein angenehmer Anblick an so einem Sommer-Tag wie heute.


    Ich als kleiner Flachlandindianer kenne sowas aus dem Alltag halt gar nicht, wie auch - aufgewachsen auf 80m über dem Meer :smile2:.


    Also Schnee hatten wir natürlich auch, aber lange nicht in solchen Mengen, dafür musste man immer fahren.


    Ich muß Dich bewundern, dass Du noch Lust hattest, um Nordlichter fotografieren zu wollen!


    Lust konnte man das schon nicht mehr nennen, aber da ich in meinem Leben noch nie welche gesehen habe war die Neugier eindeutig größer als der Wunsch nach Schlaf :smile2:

  • BEEP BEEP BEEP BEEP BEEP

    Es ist 3:45. Welcher Idiot hat den Wecker auf 3:45 gestellt? Oh Moment, das war ja ich und ich hatte einen Plan, na gut, dann steh ich halt auf. Schwungvoll stieg ich aus dem Bett, wickelte mich in dreizehn Schichten ein, heizte das Auto vor und lief dann herunter zum Parkplatz.

    Diesmal fuhr ich wieder nur auf den Wohnmobilparkplatz unterhalb des Hotels, sollte es tatsächlich eine Aurora geben kann ich ja bei Nichtgefallen immer noch schnell den Platz wechseln. Wieder warte ich geduldig hinter meinem Lenkrad auf irgendeine Änderung des Himmels und wieder wird meine Geduld absolut nicht belohnt…

    Es ist mittlerweile 4:48 und wieder beginnt der Himmel damit zuzuziehen. Das kann doch wohl nicht wahr sein.


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    Bis 5:13 warte ich noch auf etwaige Verbesserungen am Firmament, doch das Einzige was zunimmt ist die Wolkendichte und schließlich fängt es erneut an zu schneien. Das hatte ich mir wohl doch anders vorgestellt. Grummelnd fuhr ich das Auto zum Parkplatz zurück und ging wieder ins Bett. Es war also aufwärmen und ausschlafen angesagt.

    Daher klingelte auch kein Wecker als ich das nächste Mal aufwachte. Draußen war es mittlerweile schon hell, aber immer noch grau. Heute musste ich aus dem Zimmer raus und daher nutzte ich den Morgen um das überall hier verteilte Chaos meiner Besitztümer wieder in Koffer, Rucksäcke und Fototaschen zu verstauen und als das abgeschlossen war ging es gegen 9:00 in Richtung Frühstücksraum. Für die geführte Tour zu den Pictured Rocks war mir das Wetter zu schlecht und so hatte ich heute alle Zeit der Welt. Da ich nicht wusste was kommt lud ich mir den Teller wieder ordentlich voll und schaufelte alles in mich rein was ich zu fassen bekam. Eventuelle Zusammenhänge mit meinem Sparabendessen sind rein zufällig :smile:


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    Ohne ein einziges Mal den eigentlich ausschlaggebenden Hot Tub benutzt zu haben (shame on me) hole ich mein Gepäck vom Zimmer und checke aus dem Holiday Inn aus. Die Rezeptionistin ist die Selbe die gestern Dienst hatte und betont noch einmal wie schade es ist, dass ich von den Rocks nichts gesehen habe, ich solle doch unbedingt im Sommer noch mal zurückkommen. „Dann werde ich das wohl mal machen müssen“ denke ich und schleppe den Koffer durch den Schnee bis zu meinem Wagen der direkt vor der Eingangstür auf mich wartet.


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    Schnell noch den auf dem Zimmer gebrühten Tee im Cupholder verstaut – der Becher ist viel zu klein für die Supersize-Me-Drink-Getränkehalter – und dann kann es losgehen,

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    nein kann es nicht, vorher muss ich nämlich noch den Wagen freischippen, der Schneefall von heute Morgen hat ihn wieder komplett eingeweißt.

    Okay, was mache ich jetzt. Idee Nummer 1: Leuchttürme.

    Leuchttürme gehen immer, habt ihr jetzt ja wahrscheinlich auch mitbekommen. In Munising gibt es sogar gleich zwei, Front and Rear Light, zumindest der Vordere sah beim Vorbeifahren immer ganz hübsch aus, also nichts wie hin da. Vorbei am mit Ice Caves verziertem „Welcome to Munising“-Sign (drückts mir nur rein :smile: ) geht es ein weiteres Mal in Richtung Innenstadt.


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    Das Lighthouse liegt weithin sichtbar auf in einer Seitenstraße in der der Schnee so hoch liegt wie mein Auto. Die Besichtigung fällt heute also aus und ich fotografiere nur von Weitem.


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    Apropos, heute hat es karibisch warme -6°C, das bemerkte mein kältegewöhnter Körper auch sofort, eine Jacke brauchte ich bei kurzen Aufenthalten draußen eigentlich gar nicht (hoffentlich liest Mama das nicht :smile: ).

    Bei der Fahrt durch die Stadt verabschiedete ich mich innerlich schon einmal vor den Schneemassen, auch am dritten Tag sind sie noch faszinierend und so machte ich auf meiner Fahrt zum nächsten Ziel noch viele Fotos.

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    Eben erwähntes Ziel sind die Tannery Falls, die habe ich in der Alltrails App gefunden und sind gar nicht so weit weg am anderen Ende der Stadt.

    Problem: Der reguläre Parkplatz ist eine Anwohnerstraße und die ist nicht so breit geschoben als das man hier parken könne.

    Problem 2: Dort wo der Trailhead starten sollte sieht man absolut keine Fußspuren und ich würde beim Suchen wahrscheinlich in irgendeinen Fluss fallen :smile:

    Ich fahre also das ganze Wohngebiet auf der Suche nach einem Parkplatz ab und suche auch nach alternativen Wanderzugängen, aber es soll wohl einfach nicht sein.


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    Jemanden zum Fragen finde ich auch nicht, also muss eine Alternative her. Die findet sich auch recht schnell in der gerade frisch eröffneten Sand Point Road, die ich am Montag nicht fahren konnte. Dieses Mal ist alles frei und ich fahre mit dem Wagen gleich bis zum Ende durch.

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    Linkerhand sieht man auf dem See Zelte von Eisanglern und so halte ich einmal kurz an, beobachte das Treiben und rufe kurz zu Hause an nachdem der Telefonempfang hier tatsächlich existent ist.

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    20 Minuten später bin ich wieder „back on track“, viel weiter geht die Straße sowieso nicht mehr und schon bald stehe ich direkt vor dem Headquarter des Nationalparkservice. Ein hübsches und recht großes Holzhaus mit kleiner Veranda direkt am Wasser gelegen.


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  • Gut, dieses Wasser ist aktuell Eis, aber nichtsdestotrotz zieht es mich dorthin. Allerdings merke ich schnell, dass meine heute Morgen angezogene Jeans nicht das beste Kleidungsstück für das hier herrschende Terrain sind. Also fix zurück ins Auto wo ich mir mittels gymnastischer Verrenkungen die Skihose wieder anziehe und nachdem auch Mütze, Schal, Handschuhe und Sonnenbrille wieder am Platz sind geht es wieder raus aufs Eis.

    Dieses ist hier bereits seit Monaten durchgefroren und wird auch von Schneemobilen und Anglern permanent betreten und da ich meine Wanderung ja nicht antreten konnte habe ich Zeit und folge einfach mal den Fußspuren auf dem Wasser.


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    Je nachdem wo man sich gerade befindet sinkt man mal mehr und mal weniger tief ein, aber grundsätzlich läuft es sich doch sehr gut und am Horizont sehe ich doch tatsächlich ein Ziel. Auf Grand Island hängen gigantische Eisvorhänge. Leider leuchten sie beim heutigen bedeckten Wetter nicht mit dem blauen Himmel um die Wette, aber sie sehen schon eindrucksvoll aus.


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    Irgendwann hören die Fußspuren auf, aber der Weg kann ja nicht allzuweit sein, Google Maps gibt knapp über einen Kilometer an, also stapfe ich immer weiter über den gefrorenen See.


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    Teilweise scheinen hier auch „Platten“ kollidiert zu sein, denn es stehen immer mehr Eisschollen senkrecht auf der eigentlichen Eisschicht und brechen das Licht sehr schön.


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    Irgendwann, so ca. auf der Hälfte vernehme ich aber ein Geräusch, dass ich nicht so wirklich orten kann und wenn ich eins hasse, dann Geräusche, die ich nicht so wirklich orten kann. Ich gehe also vom Schlimmsten aus und mache sicherheitshalber erst Mal 20 Schritte rückwärts. Hier wähne ich mich sicher genug um stehen zu bleiben, aber dennoch beschließe ich meine Expedition nach Grand Island abzubrechen, schließlich sehe ich heute ja noch andere Eishöhlen.

    Zum Glück habe ich mein Teleobjektiv drauf und kann zumindest noch ein paar schöne Fotos der Insel machen, auch wenn die Farbigkeit heute überhaupt nicht da ist,


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    und dann geht es langsam aber beständig zurück zum Auto – dem einzigen Farbklecks hier in der Umgebung.


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    Trotz der Bewölkung scheint sich die Sonne aber doch ein wenig durchzukämpfen, schließlich leuchtet der eben erwähnte Wagen doch recht stark vor sich hin


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    und tatsächlich sieht man am Himmel die Sonne, sogar mit einer Art Corona um sich herum.

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  • Ich setze mich ins Auto und fahre ein letztes Mal die Sand Point Road zurück.


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    Hier schaffe ich es dann auch endlich einmal das obligatorische „Objects in Mirror“-Foto zu machen.


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    Damit endet auch meine Zeit in Munising. Ich durchquere ein letztes Mal die Innenstadt und biege nach rechts auf den Highway 94 ab, doch die Stadt kann sich sicher sein mich noch einmal zu beherbergen!

  • Die Eisvorhänge sehen klasse aus und immer noch faszinieren mich die Schneemassen, hab ich so noch nicht gesehen


    Bei unbekanntem Geräusch auf dem Eis hätte ich wohl auch etwas Angst Respekt bekommen :huch1:


    Eisvorhänge wird es heute noch einmal geben, so viel kann ich schon mal spoilern :smile:.


    Ja, gerade bei so einem "Meer" von See in dem ja sicher auch Strömungen auftreten geht man da lieber auf Nummer sicher, auch wenn die Schneemobilspuren quer über den See eine gewisse Sicherheit versprachen.

    So, nach dem Urlaub bin ich auch hier wieder nach.


    Was für Schneemassen, einfach faszinierend. Und die Eisvorhänge sehen toll aus.


    Weiße Zäune im Schnee, weiße Leuchttürme im Schnee, zum Glück ist Dein Auto rot ;-))


    Das freut mich, wo ging es denn hin?


    Ja, weiß war da schon die dominierende Farbe. Der Nissan Rogue der mir erst zugewiesen wurde war auch weiß (oder war es silber, kann ich gar nicht mehr sagen, hab unverständlicherweise kein Foto von gemacht) und den hätte ich da doch nie wiedergefunden ;-)) .


    Tolle Bilder! :thumbup:


    :dk3:


    Ich wäre wohl nicht auf den See hinausgegangen, das wäre mir zur unheimlich gewesen :nix1:


    Am Anfang waren dort so viele Fußsstapfen und Schneemobilspuren, das hat mich überzeugt, genau wie die ganzen Eisangler, die dort eine ganze Zeltstadt aufgebaut hatten.


    Ich auch nicht - aber schöne Bilder :daumen1:


    Danke!


    Leuchturm in hohem Schnee, hab ich so noch nicht gesehen. :daumen1:


    Ich auch nicht, an den Küsten die ich bisher im Winter besucht habe liegt im Regelfall kein Schnee :smile2:

  • Für mich heißt es jetzt aber erst einmal Eishöhlen anschauen, aber diesmal bitte auch von Nahem, ohne bruchgefährdetes Eis unter den Füßen und idealerweise bei besserem Wetter. Zumindest letzteres stellt sich auf der Fahrt aber leider noch nicht ein, um genau zu sein fegt wieder ein einwandfreier Schneesturm über die Straße, der meinen Blick von waldreicher Gegend auf weißes DIN A4 Blatt ändert. Zum Glück hört der Sturm schon bald wieder auf, doch ich habe mal wieder ein „Andenken“ mitbekommen, weshalb mein GMC wenige Minuten später in einer Haltebucht steht und sich von mir die Felgen freikratzen lässt, da er schon wieder hüpfte wie mit einem Minitrampolin unter den Reifen.

    Zum Glück dauert die restliche Fahrt nicht mehr lang und nach insgesamt 30 Minuten kam ich am Ende eines zugeschneiten Farmstraßennetzes am Trailhead der Eben Ice Caves an.


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    Die waren sogar erstaunlich gut ausgeschildert, auch wenn der Schnee keinen Zentimeter höher liegen darf. :smile:


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    Da ich unter der Woche ankomme stehen auf dem Parkplatz hier – mein GMC bereits eingerechnet - überschaubare vier Autos. Ich mache noch schnell ein Foto der Karte und laufe dann los.


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    Der Trail hier ist insgesamt 2,2 Meilen lang und somit aufgrund des Ausfalls meiner Mördertour der längste Hike den ich dieses Jahr hier im Staate Michigan machen werde. Zum richtigen Laufen muss ich wohl noch auf Part II der Reise warten müssen.

    Zum Glück bin ich dick angezogen, der erste Teil des Weges geht nämlich quer über ein Feld, welches der lokale Farmer zugunsten der Erreichbarkeit netterweise zum Betreten freigibt. Das Positive ist, dass der Weg somit signifikant kürzer ist. Das Negative ist, dass der Wind hier erbarmungslos drüberpfeift und so war ich sehr froh endlich das Waldstück zu erreichen durch das der Rest des Trails führt.


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    Hier drin treffe ich auch in 5 Minutenabständen die Insassen aller anderen Autos auf dem Parkplatz, ich werde also allein sein, was mich und die Kamera sehr freut. Der Weg führt größtenteils relativ eben durch den Wald, aber ab und an gibt es Bergabpassagen bei denen ich mich frage wie ich dort jemals wieder hochkommen soll.


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    Das sind allerdings Probleme des Zukunftstobis, um die kann ich mich nachher kümmern.

    Ein Problem um das ich mich jetzt kümmern muss ist allerdings ein enger Weg – nach einem Schneerutsch nur noch halb so breit wie mein Schuh und direkt an einem doch mehrere Meter tiefen Abgrund - der direkt vor mir steht. Umkehren ist aber spätestens dann keine Option mehr als ich sehe, dass die gelblich leuchtenden Eisvorhänge schon im Hintergrund leuchten.

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    Ich nahm also meine komplette Körperbeherrschung zusammen und schon standen sie vor mir. Die Eben Ice Caves.


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    Diese fallen von einem Cliff irgendwo im nirgendwo und ich frage mich auch wo diese Wassermassen herkommen, die die riesigen Eiswände speisen, aber sie sehen auch ohne Hintergrundwissen absolut gigantisch aus. Die gelbliche Färbung ist übrigens weder Zitronenlimo mit Farbstoff noch Urin, sie kommt natürlich von den Sedimenten im Gestein, dennoch sollte man sich auch hier das Credo „Never eat the yellow snow“ zu Herzen nehmen, zumindest wenn man nicht mit der Zunge an einer Eiswand festkleben mag.

  • Ich könnte hier jetzt ausdauernd beschreiben wie ich die Höhle erkundet und mich dabei mehrmals fast auf die Schnauze gelegt hab, aber stattdessen lasse ich euch einfach mal ein paar Fotos sprechen.


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    Nach einer halben Stunde kommt noch eine Frau auf Schneeschuhen an. Wir unterhalten uns ein wenig über das was Winter ist und was wir Winter nennen, lustiger Zufall ist, dass sie aus Traverse City kommt und in der Sturmnacht im selben Hotel wie ich übernachtete, und zuguterletzt bekomme ich noch das einzige Foto von mir hier das kein Selfie ist.

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    Kurz nachdem sie wieder zurückwanderte beschließt auch mein Kameraakku, dass ihm langsam kalt wird und so mache auch ich mich auf den Rückweg, nicht ohne ein letztes Bild.


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  • Mittlerweile hat sich das Grau verzogen und blauer Himmel und Sonne säumen meinen Hike. Der vorher so triste Winterwald wird so zu einem wunderhübschen Schneeparadies.


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    Zurück auf der Freifläche kann ich schon meinen rot leuchtenden Wagen am Horizont sehen und ehe ich mich versah stand ich auch schon wieder am Parkplatz.


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    Ein letztes Mal für heute zog ich die dicken Wintersachen aus, schaltete die Sitzheizung ein und aß erst einmal drei Energieriegel, nachdem ich die Cookies an den letzten Abenden geleert hatte fand ich die als Alternative im Auto und sie schmeckten vorzüglich. Ein Grund weshalb ich den kompletten Urlaub über die Nature Valley Riegel den Cliff Bars vorzog….naja und weil sie um einiges Billiger waren, der Grund warum ich sie eigentlich kaufte :smile:.


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    Anschließend tippte ich Clyde’s Drive In ins Navi ein. Warum genau das? Nun ja, es liegt direkt am Fuße der Mackinac Bridge, was bedeutet, dass ich dort vermutlich zur besten Abendbrotszeit ankomme und der Burger in der Vorschau bei Google Maps sah einfach zum Niederknien aus.

    Mit so einem Ziel vor Augen konnte die Fahrt starten. Über verschneite Straßen ging es zurück in Richtung Munising, zwar war ich all diese Straßen heute bereits gefahren, aber jetzt in der Sonne kam ihre Schönheit erst richtig zur Geltung und diese Abendsonne die sich in den Bäumen fing sollte mich noch eine ganze Weile begleiten.

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  • Kurz vor den Toren Munisings durfte sich Marshall noch einmal den Magen vollschlagen und dann ging es los. Knappe zwei Stunden allein hier oben auf der Halbinsel hatte ich noch vor mir und das auch noch über exakt dieselbe Route wie auf dem Hinweg.


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    Deshalb halte ich auch wirklich nur noch einmal ganz kurz für ein Sonnenuntergangsfoto an – ja okay, die hinteren Felgen waren auch SCHON WIEDER mit pappigem Schnee und Eis bedeckt.

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    In den nächsten Stunden riss ich hauptsächlich Meilen auf schnurgeraden und verschneiten Straßen ab. Der Himmel färbte sich langsam bunt und irgendwann überwog nur noch das winterlich bekannte grau


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    und just als es draußen nichts mehr zu sehen gab kamen mir die Töne im Radio doch vertraut vor. Ja, es gibt auch eine englische Version von Peter Schillings Major Tom, den englischen Text konnte ich zwar nicht, aber ein beherztes „VÖÖÖÖÖÖLLIG LOSGELÖST“ konnte ich mir nicht verkneifen :smile:.


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    Es wurde immer dunkler und dunkler. Zum Glück herrschte kein Verkehr und so konnte ich das letzte Leuchten über dem See mittels kurzem Halt auf dem Highway doch noch ablichten.


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    Danach kam das einzige Licht in der Umgebung aus den Xenonbrennern meines Wagens die einen erstaunlich guten Job machen - bei amerikanischen Autos ja eher ungewöhnlich.


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  • Nach einer langen Fahrt erreichte ich schließlich wieder die Zivilisation. St. Ignace direkt an der I-75 ist eine typische Interstatekleinstadt, das bedeutet Werbeschilder von Fast Food Buden, Motels und Kleinstädten geben sich die Klinke in die Hand.

    Alle? Nein, ein kleines gallisches Dorf äääh ein kleiner Burgerladen glänzte mit meterhohem Schnee vor der Tür und dem vollkommenen Fehlen sämtlicher Beleuchtung. Ihr ahnt es sicher schon, genau dieser Burgerladen war Clyde’s Drive In.

    Das kann doch jetzt nicht sein, laut Google Maps schließt der erst 22:00 und dann dämmerte es mir. Schon in Munising waren mehr als genug Restaurants im Winter geschlossen und ein Blick in die Fragen und Antworten bei Google Maps bestätigten den Verdacht. Die diesjährige Saisoneröffnung ist an meinem Geburtstag und bei aller Liebe ich kann nicht bis zum 12. April hier warten :laugh:

    Na gut, dann esse ich halt in Grayling wo ich heute Nacht schlafen werde, da hatte ich eine kleine Brauerei ergoogelt. Schließlich hatte ich jetzt Erwartungen ans Essen, da kann ich mir nicht irgendwelchen Fraß von McDonald’s reinpfeifen.

    Stattdessen fuhr ich herunter zum Bridge View Park. Hier wollte ich – obviously – die Mackinac Bridge in der Dunkelheit ausprobieren. Auch hier gab es ein Problem, denn der Parkplatz in der Größe einer mitteleuropäischen Stadt war natürlich ebenfalls nicht freigeschoben aber das hält mich im Gegensatz zu einem geschlossenen Burgerrestaurant nicht von Alternativen ab.

    Ich montierte also mein neues Objektiv, machte ein paar Testfotos aus dem Auto heraus und war schon von denen begeistert.


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    Gut gelaunt fuhr ich also herunter zum letzten Ende der Straße, baute das Stativ auf, montierte die Kamera, zitterte am ganzen Körper - wir hatten schließlich wieder -18°C was ich nicht für voll nahm, holte mir doch noch eine Jacke und dann konnte die Session schon losgehen.


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    (nicht über die Uhrzeit wundern, Foto ist von später)


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    Lasst mich eines sagen ich hatte noch nie ein Objektiv das dermaßen knackscharfe, ausgewogene Nachtfotos gemacht hat. Der Fokus ließ sich so fein justieren und die Darstellung der Sterne war der Hammer. Der Kauf hatte sich schon gelohnt und ihr sollt davon natürlich auch was haben:


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    Irgendwann wurde es mir dann aber entschieden zu kalt und so packte ich alles wieder zusammen und fuhr über die hell erleuchtete Mackinac Bridge zurück in Richtung Handschuh.


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    Das Highlight der nächsten 1,5h über kerzengrade und stockdunkle Interstates


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    waren die Ausfahrten oder besser gesagt die angeschriebenen Orte. Ob nun Marvelfan oder Freund des Grundschulhumors (premature giggles), hier ist für jeden was dabei.


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    Gegen halb zehn erreichten erreichte ich mein Übernachtungsziel: Grayling, Michigan.

    Hier hatte ich ein Zimmer im örtlichen Days Inn reserviert, das befand sich im Erdgeschoss, war wie alle Zimmer auf meiner Reise bisher sauber, wahnsinnig groß und gut geheizt, und brachte mich dementsprechend dazu nach dem Reintragen der Koffer selbiges nicht mehr verlassen zu wollen. Ich hatte doch die Fahrt in den Knochen und fiel daher gegen zehn in einen komatösen Schlaf.


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    Morgen klingelt der Wecker um sieben und ich habe große Hoffnungen vielleicht doch einmal bis dahin durchzuschlafen.

    Fahrdaten des Tages:

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    Übernachtung des Tages:
    Days Inn Grayling
    63,75USD inkl. tax


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