„Ice possible – Drive with Care“ - Eine winterliche Woche in Michigan

  • Interessantes Wetter! ;-))

    Wenn ich mir so die ersten Tage deines Berichts anschaue, scheint mir das Wetter an diesem Tag ein wenig isländisch gewesen zu sein :smile:


    Raureif, Eis, Sandsturm - Du nimmst auch alles mit. :smile:

    Ja wenn man schon mal da ist, dann nimmt man natürlich mit was geht ;-)). Aber keine Angsz, das Wetter bleibt NICHT so scheiße, ich wiederhole, NICHT so scheiße :smile: .

    Es ist wirklich erstaunlich, wieviele Menschen bei diesem Sturm auf die Idee kommen, zum Strand zu fahren. Als wäre der Leuchtturm am Tag drauf nicht mehr da, sind ja wohl außer Dir keine Touristen.

    Das hat mich fast am Meisten gewundert, ein schöner Sonntagmorgenausflug sieht wettertechnisch doch anders aus und die Anderen waren den Kennzeichen nach zu urteilen alle Michigan residents.


    Da hatte ich ja ein paar Jahre früher mehr Glück mit dem Wetter. ;-))


    St. Joseph.JPG


    Ja, genau so wollte ich das eigentlich auch haben. Um ehrlich zu sein, hatte ich zu der Zeit Schiss überhaupt keinen Schnee zu sehen und dass das Wetter so grau und mittig bleibt.

  • Ekliges Wetter, aber dadurch auch Bilder, die sonst kaum einer hat :smile:


    Ich glaube ein nicht unerheblicher Teil der Leute hätte an dem Tag auch kein Sightseeing gemacht, sondern wäre straight zum Hotel durchgefahren, aber das ist nichts was ich im Regelfall mache.


    Es wird im Tagesverlauf zwar noch extremer, aber weniger eklig :smile:.


    Sieht recht eisig und stürmisch bei Dir aus. Echtes Shietwetter


    So kann man es in der Tat nennen. Zu der Zeit hatte ich auch noch die Angst dass das Wetter im Reiseverlauf so grau, schneefrei und eklig bleibt..


    genau das Wetter was ich mag.

    Erstaunlich, wie viele Autos da am Strand parkten


    Das ist noch nicht ganz das Wetter dass ich mag, aber die vielen Autos auf dem Parkplatz haben mich auch irritiert...


    Wäre nicht mein Wetter.... :nix1:


    Das da ist auch nicht das was ich unter perfekten Bedinungen verstehe...

    Das in den bald folgenden Teilen schon eher :smile2:.


    Meins auch nicht… so gar nicht :D


    Ich habe so das Gefühl, dass ich die nächste Winterreise wohl wieder allein machen darf :smile:.


    Das Wetter sieht nicht gerade einladend aus, allerdings bin ich für jede Abkühlung dankbar.


    Die Häuser gefallen mir auch sehr gut.


    Nach den 41°C die mir das Autothermometer heute beim Einsteigen nach der Arbeit entgegengeschleudert hat - mir ist beim Türöffnen die Brille beschlagen - ist so ein gedanklicher Winter in Michigan sicher perfekt zur Abkühlung ;).

  • Ich startete den Motor und fuhr weiter nach Norden. Mein Weg führt mich über die Lake Shore Avenue und damit immer am Ufer des Sees vorbei. Beim Blick zu den Ocean Front Resorts zu meiner Rechten und die vielen Büdchen, Strände und Bootsanleger zu meiner Linken kann man nur erahnen was für eine Touristendestination das hier im Sommer ist, während hier momentan der Hund begraben liegt. Die vom Navi vorgeschlagene Straße war gesperrt, doch viele Wege führen nach Rom – in diesem Falle ist mit Rom die Metropole Grand Haven gemeint – und so erreiche ich dieses nach kurzer Fahrt durch gezuckerte Wälder.


    full


    Hier in Grand Haven zeigt auch mein Tank nur noch halbvoll an und ich möchte hier in der Kälte auf Nummer sicher gehen, nichts wäre schlimmer als in einen Blizzard zu gelangen und aufgrund von Benzinmangel im Auto zu (er-)frieren. So weit möchte ich es nicht kommen lassen und tanke den Wagen an der örtlichen Shell zum Preis von 2,39$/Gallone randvoll. Glücklicherweise funktioniert meine Kreditkarte hier draußen an der Säule auch ohne Eingabe von PIN, ZIP oder dem aktuellen Punktestand des VSG Altglienicke in der Regionalliga Ost ohne Probleme.

    Hier in Grand Haven gäbe es natürlich auch ein hübsches rotes Lighthouse, doch als ich auf dem Weg zur Kundentoilette am Fernseher in der Tankstelle vorbeikam hörte ich, dass der Blizzard schneller als gedacht in die Gegend zieht. Diesen wollte ich nicht unbedingt erleben, daher wurde dieses Lighthouse gecancelt und wir fahren stattdessen *trommelwirbel* zu einem Lighthouse eine Stunde nördlich von hier.

    Also kippte ich nur schnell ein wenig Wasser über meinen immer noch versandeten Spiegel und meine gleichermaßen dreckige Fahrerseitenscheibe und gab meinem Ross die Sporen. Der Großteil der Strecke verlief über die Interstate und war so ereignislos, dass es weder Erinnerungen noch Fotos davon gibt.

    Als ich jedoch auf die letzte Landstraße vor dem Ziel bog war diese doch bereits komplett von einer Schneeschicht überzogen.


    full


    Ich war weit und breit das einzige Auto und fuhr so vor mich hin, als plötzlich vier Schatten über die Straße wuselten. Die Schatten stellten sich recht schnell als Truthähne heraus was mich dazu veranlasste den Terrain auf den nächsten Seitenstreifen zu bugsieren und den Tieren mit der Kamera hinterherzurennen. Das Ergebnis sind diese eher mäßig schönen und mäßig scharfen Bilder, aber hey, erste Wildlifesichtung :smile:.


    full


    full


    full


    Man könnte meinen Michigan bestehe nur aus Sanddünen und Leuchttürmen, zumindest fahre ich auf dem Weg zum nächsten Leuchtturm zuerst wieder auf eine Sanddüne zu, diese liegt allerdings auf der anderen Seite einer vereisten Bucht und macht daher fototechnisch echt was her.


    full


    full


    full


    Doch mein Ziel ist nicht mit dieser Düne erreicht, die Straße windet sich weiter an einem Fluss entlang und die ganzen „No Parking“ Schilder in den Vorgärten der Häuser lassen vermuten, dass sich auch hier die – größtenteils amerikanischen – Touristen nur so stapeln.

    full


    Kurze Zeit später erreiche ich den Silver Lake State Park und ein Foto von Marshall und dem Parkeingangsschild darf natürlich nicht fehlen. Auch im Bild: Die einzige touristische Attraktion des Parks und zu der fahre ich jetzt hin.

    full


    Auf dem großen Parkplatz steht nur ein weiteres Auto mit einem Pärchen das gerade wieder fahren will und bis zur Unkenntlichkeit mit Winterkleidung vermummt ist. Beide finden den Spot zwar wunderschön, aber die Bedingungen drumherum werde ich wohl hassen.

    Das wollen wir doch mal sehen. Eingekleidet in Winterjacke, Mütze, Schal und Handschuhe bahne ich mir den Weg in Richtung des Au Sable Lighthouse.

    full


    Ein eiskalter Wind lässt mich kaum vorwärtskommen und pustet mir permanent ÜBERFRORENE SANDKÖRNER ins Gesicht. Diese tun höllisch weh und sind der Grund, dass ich schließlich die komplette Strecke rückwärts laufe und mich nur in absoluten Ausnahmefällen umdrehe um mich nicht aus Dummheit selbst zu Fall zu bringen. Den starken Wind sieht man hier sogar im Sand durch den ich hier stapfe.


    full


    full


    full


    Schon bald ist der Leuchtturm erreicht. Ein schmuckloser aber dennoch gigantischer klinkerverkleideter Bau vor einem Sand-/Eisstrand, aufgeworfenem Wasser und bedrohlichem Himmel.

    Reaktion von vermutlich 95% der Menschheit: Ekelhaftes Wetter, ich will zurück zum Auto.

    Meine Reaktion: Geil.

    Was für ein gigantisches Fotowetter, ich komme aus dem Auslöserdrücken gar nicht mehr heraus, doch schon bald friert mein Finger fast auf dem Auslöser der Kamera fest. Auch sonst könnten die Bedingungen widriger nicht sein, hier unten am Strand fegt der Wind orkanartig und weht zudem noch das ganze Wasser der Wellen die am Eispanzer zerbersten zu mir herüber, sodass ich am Ende klitschnass bin.


    full


    full


    full


    full


    Irgendwann war dann ein Punkt erreicht an dem weiteres Ausharren hier nicht mehr zu rechtfertigen war, ich startete meinen GMC schon einmal mit der Fernbedienung um zumindest in die Wärme zurückzukommen und lief zurück zum Wagen. Beim Einsteigen fiel mir auf, dass alles Wasser das meinen Wagen berührte nun instant festgefroren war.

    full


    Wer übrigens jetzt denkt ich übertreibe mit dem Strandwetter, das hier ist meine Hose nach wenigen Minuten :smile:.


    full


    Zurück im Auto angekommen taute ich Eisklotz langsam wieder auf und während draußen arktische Kälte herrschte wird es in den Ohren wohlig warm, ja, die Diskrepanz zwischen dem Wetter draußen und dem Song im Satellitenradio könnte größer kaum sein.

    full

    full


    Aber immerhin der Beach aus Beach Boys ist noch in Sichtweite.


    full


    full


    Bis Manistee nehme ich die US31 und damit die Chance, dass der Räumdienst irgendwann schon mal vor meinem Auto gewesen ist.

    full


    Danach geht es vom ländlichen Michigan ins noch ländlichere Michigan. Hier sind die Straßen mittlerweile so weiß, dass wirklich nur die Reifenspuren der Autos den Asphalt durchscheinen lassen und selbst das ist nicht überall der Fall. Einerseits weil hier nicht viele Autos fahren, andererseits weil Schneeverwehungen mittlerweile über die Straße fegen und einem dabei teils ganz erheblich die Sicht nehmen. Das weiß auf dem Boden und das hellgrau am Himmel erleichtern die Situation nicht gerade, aber mit angemessener Geschwindigkeit kommt man hier gut vorwärts.


    full


    full


    full


    full


    full


    Unterwegs steigt eine kleine Kirche aus den nebligen Schneeverwehungen hervor.


    full


    Da ich diese niedlichen hölzernen Dorfkirchen liebe halte ich an und mache ein paar Fotos. Das ganze Bauwerk schreit Small Town USA und die Fenster sind echt sehr hübsch und detailreich verziert, hätte ich dem Gebäude hier gar nicht zugetraut.


    full


    full


    full


    full


    full


    Ich fahre wieder auf die Straße und sehe nur noch weiß. Mittlerweile dämmert es, nein, es sollte eigentlich dämmern, aber Sonne habe ich heute ja eh noch nie gesehen. Das gibt dem ganzen Wetter hier einen noch eintönigeren Touch. Ich fühle mich beim Durchfahren der wie ausgestorben wirkenden Orte vom Setting her fast wie in der North Yankton Mission von GTA V.

    full


    Einem einsamen Jetta folge ich in Richtung Traverse City,


    full


    zumindest bis eine weitere Kirche mit kleinem Leuchtturm davor meine Aufmerksamkeit auf sich zieht, doch beim Anhalten merke ich, dass diese wohl bereits vor längerer Zeit zu einem Privathaus umgebaut wurde.


    full


    full


    Im weiteren Verlauf hebt sich die Straße immer weniger vom Himmel ab


    full


    full


    full


    und ich halte es wie Ariana Grande in meinem Satellitenradio und würde gerne „Thank U, next“ sagen,


    full


    doch ich habe mir noch ein letztes Ziel für diesen Tag vorgenommen.

    Um dieses zu erreichen gebe ich dann noch das letzte Stückchen Asphalt auf und folge einer zugeschneiten aber geschobenen Piste in einen Nadelwald in dem man hinter jedem Baum den Axtmörder vermuten würde.

    full


    Auch das Wildlife hat wohl nicht mit mir gerechnet und irgendwie ganz komische Proportionen, ich bin mir bis heute nicht sicher ob mir da ein Hund, Reh oder Fabelwesen fast vor den GMC gesprungen ist.


    full


    bendiesen halte ich jetzt auch mal an. Schon seit vielen Meilen habe ich kein Auto mehr gesehen, doch laut Navi bin ich auf dem richtigen Weg zu den Sleeping Bear Dunes. Wie man sieht, nur ich, Wald und Schnee. Wer sagt denn, dass man sein Auto nur mit rotem Sand einsauen kann?


    full


    Es wird immer dunkler und als sich der Wald lichtet werden die Schneeverwehungen mit jedem Mal stärker, hier auf dem freien Feld hat der Wind einfach eine unglaubliche Angriffsfläche. Ich schlage mich immer weiter durch, auch wenn die Sicht teilweise echt schwerfällt

    full

    und irgendwann ist es so weit, eine Schneeverwirbelung erfasst mich so stark, dass ich plötzlich gar nichts mehr sehe und panisch auf die Bremse trete. Unter dem stottern der ABS Pumpe kommt der Wagen zum Stehen und ich kann dieses Foto schießen.


    full


    Wie Sie sehen, sehen Sie nichts 8|.

    In dem Moment fällt es mir wie Schuppen von den Augen, der Blizzard ist da und ich? Ich stehe mitten auf dem freien Feld weit abseits solcher Straßen die eventuell mal geräumt werden könnten und weit abseits jeglicher Zivilisation. Geile Sache, Tobi!

    Um mal ein Gefühl für die Umgebung zu bekommen, hier ist wirklich nichts!


    full


    full


    Ich wende den Wagen und programmiere mein Navi auf Traverse City. Langsam wird mir das echt ein wenig unheimlich und ich gebe dem Wagen die Sporen. Die Straßen sind breit und das Letzte was ich will ist hier stecken zu bleiben. Mit bis zu 50mph pflügt mein Wagen durch die mittlerweile entstandenen Schneewehen, um Abzweigungen drifte ich quasi und so schaffe ich das Labyrinth aus Forststraßen relativ schnell hinter mir zu lassen, bis etwas passiert womit ich überhaupt nicht gerechnet habe.

  • Ich fahre gerade eine Kuppe hinauf als sich mir die Natur in den Weg legt und zwar in Form eines Baumes der quer über sie Straße liegt. Scheiße!

    full


    Ich hacke auf den „Umfahrungstab“ des Navis, Wende den Wagen im Halbdrift und wieder läuft der Kampf gegen die Zeit, oder besser gesagt ich gegen den nächsten umstürzenden Baum.



    Einige Meilen später habe ich es dann endlich geschafft. Die US-72 begrüßt mich mit einem grün blinkenden Schneepflug vor dem ich rechts abbiege. Vor mir sind nur noch 17 Meilen und hey, ich bin wieder auf einer Straße mit einer Nummer, was soll da schon schiefgehen?

    Kurzum: Das waren die schlimmsten 17 Meilen meiner gesamten Autofahrerkarriere!

    Mittlerweile ist es zappenduster, was bedeutet, dass die Schneewehen die über die Straße ziehen richtig hart reflektieren, zeitweise muss ich auf die Navikarte schauen um annähernd herauszufinden wo die Straße denn eventuell langverlaufen könnte, denn durch ebenjene Schneewehen sieht hier alles gleich aus, Feld, Straße, örtliches Freibad, alles hat ca. eine Höhe und ist weiß verschneit. Auch nach vorne sieht man einfach nur eine Wand aus Schnee und wenn ich könnte würde ich sofort aussteigen!

    Geht aber nicht, langsam und bedächtig taste ich mich vor und langsam und bedächtig fangen meine Augen auch an zu Tränen, scheinbar bin ich so angespannt, dass das Blinzeln nur auf absolutem Minimalniveau abläuft. Wie das aussieht, da hab ich einen Film für euch, leider sind da nur ein paar Ausschnitte verwertbar, da die auf dem Armaturenbrett liegende DSLR immer auf den Schneefilm auf der Scheibe scharfgestellt hat.


    Snowy Drive II - YouTube

    Irgendwann gabele ich dann einen noch langsamer fahrenden Dodge Grand Caravan vor mir auf und bin sofort entspannter. Die roten Rückleuchten deren Ideallinie ich folgen kann vereinfachen die Situation enorm.


    full


    Zumindest bis ebendieser Dodge volles Rohr in eine Schneewehe kracht.


    SCHEIßE!

    Sowohl ich als auch die Autos hinter mir halten sofort an und sichern die ganze Straße mit unseren Autos und Warnblinker ab. Danach geht es schnurstraks zum Van und ich stelle fest, dass die Straße wirklich verdammt rutschig ist, ich hätte mich beim Aussteigen schon fast langgepackt.

    Alle Umstehenden versuchen zusammen mit Fahrer und Beifahrer den Dodge aus dem Schnee zu graben und zu schieben, doch der schwere Koloss bleibt stecken. Der Retter in der Not kam in Form eines Pickups mit Schneeschild vorne dran, der sich bereit erklärte den Wagen aus der Schneeverwehung zu ziehen.

    Mittlerweile wieder als Erster unterwegs hieß es nun wieder die Straße suchen, das klappte meist relativ gut, doch in den Schneestürmen war ich verloren. Mit der ortskundigen Frau hinter mir hatte ich ausgemacht, dass sie mir Lichthupe gibt wenn ich zu sehr auf die Gegenspur abdrifte und das half mir wirklich weiter.

    Dennoch war ich unglaublich erleichtert nach einer Stunde endlich die Stadt zu erreichen. Hier sieht es aus wie zu einer Zombieapokalypse, auf den Straßen sieht man kein Auto und auf den Bürgersteigen sowieso niemanden.


    full


    ein Hotel für die Nacht ist das örtliche Howard Johnson auf dessen Rampe ich mein Auto kurze Zeit später parke. Der Schnee wurde in jede Ritze und auf jede Fläche gepustet. Im Beifahrerspiegel habe ich zum Schluss gar nichts mehr gesehen.


    full


    full


    full


    HOLY SHIT! Ich habe es geschafft.


    In der Lobby ist ordentlich was los, viele Haushalte sind ohne Strom, da die Strommasten unter der Schneelast und dem stürmischen Wetter zusammengebrochen waren und versuchen nun zu horrenden Preisen ein Zimmer zu ergattern. Zum Glück habe ich alles von zu Hause vorgebucht und habe meins für 37€ sicher.

    Bei der netten Rezeptionistin dann die übliche Frage:

    „What’s the Make, Model and Color of your vehicle?“

    „It’s a GMC Terrain and when it’s not white it should be red“

    Sie lachte und gab mir einen Schlüssel für mein Erdgeschosszimmer. Neben einem Snow-Plow-Pickup parkte ich den Wagen

    full


    und wollte gerade die Schlüsselkarte ins Schloss stecken, als mir der kleine aber feine Designflaw an den typischen Motels der 70er Jahre auffiel.

    full


    Mit der Schlüsselkarte kratzte ich den Schacht frei und tatsächlich öffnete mir die Karte trotz Schnee im Lesegerät die Tür. Hier erwartete mich ein zwar nicht allzu modernes, aber riesiges und sauberes Zimmer das – sehr wichtig – auch gut durchgeheizt war.

    full


    Nach der Fahrt war es wenig verwunderlich, dass ich mich erst einmal ne Weile auf meinem Bett ausstreckte. Während ich mich entspanne könnt ihr euch mein vollkommen zugewintertes Auto ansehen:


    full


    full


    Doch nach recht kurzer Zeit meldete mein Magen, dass er Zuwendung wünscht. Noch einmal möchte ich bitte nicht so ausgehungert wie in der letzten Nacht vor mich hinvegetieren. In der Nähe gab es natürlich nichts mehr und Dominos lieferte wegen des Schneesturmes auch nicht aus. Also musste ich wohl oder übel noch mal raus. In voller Montur eingekleidet stapfte ich ein weiteres Mal zum Auto und fuhr über dick zugeschneite Straßen in die örtliche Dominosfiliale wo eine heiß dampfende Pizza über den Tresen wanderte.

    full


    full

    Die Rückfahrt war zum Glück ebenfalls ereignislos und so konnte ich nach einem schmackhaften Abendessen noch ein paar Bilder überspielen, duschen und danach endlich ins Bett schlüpfen.

    full


    Fahrdaten des Tages:


    full


    Tankstopp:


    full


    Übernachtung des Tages:

    Howard Johnson Inn Traverse City
    42,45USD inkl. tax


    full

    Duschbedienung des Tages:


    full


    Schwierigkeitsgrad: 1/5

  • Meine Güte, das liest sich wie ein Abenteuerroman, hervorragend beschrieben!


    Das Foto vom Leuchtturm mit dem blauen wilden See dahinter ist mega. Außerdem das Foto von dem einsamen Haus auf dem Feld, um das der Schneesturm tobt.


    Wow, Danke!


    Ich fand das Setting am Leuchtturm auch atemberaubend, live war es sogar noch ein bisschen schöner, aber bei den Bedingungen wollte ich die Kamera nicht unnütz lange draußen lassen, die ist nämlich weder spritzwassergeschützt noch wasserdicht.


    Was für eine Horror Fahrt :huch3:

    Allein durch Deine Beschreibung hat man es ja schon mit der Angst zu tun bekommen. Dann warst du auch noch allein unterwegs, ich kann nur sagen Respekt.

    Spätestens bei dem Baum auf der Straße wäre es mit mir geschehen.


    Richtig Bock aufs Fahren hatte ich auf den letzten Meilen auch wirklich nicht mehr, zumal ich ja vorher schon 313 davon abgerissen hatte, aber stehenbleiben und einschneien lassen war auch keine Option ;-)).


    Hätte ich gewusst dass der Blizzard so schnell kommt hätte ich auch nicht noch versucht zu den Sleeping Bear Dunes zu fahren, aber in den Nachrichten war immer von "kommt nachts" die Rede.


    Ui, was für ein Abenteuer! Das hätte definitiv auch anders ausgehen können. Ist schon ein verrücktes Ziel zu einer verrückten Zeit, aber immerhin hattest du wenige Touristen vor Ort ;)


    Jetzt bin ich sehr gespannt auf Deine weiteren Abenteuer


    In der allergrößten Not hätte der Terrain ja auch noch GMs OnStar gehabt, also wenn wirklich was passiert wäre hätten ich oder der Wagen noch die GPS Position durchgeben können.


    Das stimmt, einen Touristen hatte ich nach dem Flughafen Chicago noch gar nicht gesehen bis hier :smile:.

  • Sehr schöne, anschaulicher Bilder. :daumen1: Das mit den Vögeln im Wald gefällt mir besonders gut.

    Ich mag eigentlich solche schneebedeckten Straßen, wenn man alleine unterwegs ist und noch gute Sicht hat.

    Ich hab aber auch schon das andere Extrem erlebt. Auf einer Passstraße im Winter in Nordisland, waren wir in einen Schneesturm mit Null-Sicht geraten.

    Da war ich echt froh, dass meine Tochter im Wagen vor uns fuhr und ich mich an den Rücklichtern orientieren konnte.

  • wow, klasse!!! Ich leibe solche Schneefahrten!! Erinnert mich, als ich noch in Buffalo, NY wohnte. Da war das jeden Abend so mit dem Lake Effekt Snow. Von daher stoert mich solches Wetter auch nicht und ich finde es schoen.

    Ein Grund warum ich auch im Winter in den Yellowstone fahre und mich wie ein Kind freue, wenn es dort Schneesturm hat.


    Der Leuchtturm mit den Stuermischen Wellen ist super. Sehr tolle Stimmung.

    Muss ich mir alles mal merken fuer einen Winter Trip

  • Da ich für die Rückfahrt aus München (deshalb gibt's die Kommentare erst heute) auf den (relativ unbequemen) Beifahrersitz verfrachtet worden bin, hab ich jetzt auch mal Zeit gefunden eure vielen Antworten auch mit Wertschätzung zu versehen ;-))

    Sehr schöne, anschaulicher Bilder. :daumen1: Das mit den Vögeln im Wald gefällt mir besonders gut.

    Ich mag eigentlich solche schneebedeckten Straßen, wenn man alleine unterwegs ist und noch gute Sicht hat.

    Ich hab aber auch schon das andere Extrem erlebt. Auf einer Passstraße im Winter in Nordisland, waren wir in einen Schneesturm mit Null-Sicht geraten.

    Da war ich echt froh, dass meine Tochter im Wagen vor uns fuhr und ich mich an den Rücklichtern orientieren konnte.


    Mit der Sicht war es ja am Ende auch nicht mehr weit her, ich konnte einmal ja kaum das Ende meiner Motorhaube sehen, das war schon scary. Und Rücklichtern sollte man ja besser auch nicht einfach so hinterherfahren, sonst hätte ich auch in der Schneewehe oder dem Grand Caravan gesteckt :smile:.


    Ansonsten mag ich so eingezuckerte Straßen durch eingezuckerte Wälder aber auch ganz gern.


    Echtes Abenteuer :huch3:


    So kann man das auf alle Fälle nennen, insbesondere die letzten 17 Meilen bräuchte ich auch nicht zwingend noch mal :smile2:.


    wow, klasse!!! Ich leibe solche Schneefahrten!! Erinnert mich, als ich noch in Buffalo, NY wohnte. Da war das jeden Abend so mit dem Lake Effekt Snow. Von daher stoert mich solches Wetter auch nicht und ich finde es schoen.

    Ein Grund warum ich auch im Winter in den Yellowstone fahre und mich wie ein Kind freue, wenn es dort Schneesturm hat.


    Der Leuchtturm mit den Stuermischen Wellen ist super. Sehr tolle Stimmung.

    Muss ich mir alles mal merken fuer einen Winter Trip


    Also die letzten 17 Meilen brauch ich echt nicht noch mal, sonst stört mich Schnee und so auch nicht beim Fahren, zumal die Karre echt gutes AWD hatte.


    Yellowstone im Winter möchte ich definitiv auch mal machen, genau wie Niagarafälle.


    Alles nachgelesen! Bist schon ein verrücktes Huhn! :P Dein Bericht liest sich super. :daumen:

    Vielen Lieben Dank :blush:

    Verrücktheit kann meine bessere Hälfte ja auch gut, stimmts lunchen:smile:

  • Wie sagst du so schön: Holy Shit!

    Dem ist eigentlich nix hinzuzufügen :smile:

    Ach, auf 313 Meilen war es doch voll entspannt :smile:.


    So ein Wetter muss man mögen

    SO ein Wetter mag ich dann auch nicht mehr ;-)).


    Da freut man sich richtig über die Heizung im Auto :)
    Aber echt eindrucksvolle Bilder.


    Vielen Dank :blush:.


    Ich hab mir bei Hertz auch geschworen nicht mit einem Auto ohne Sitzheizung vom Hof zu fahren, hat zum Glück auch geklappt :smile2:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!