Mexiko 2021: Von der Karibikküste über Yucatan bis Chiapas - Weiße Traumstrände, wilder Regenwald und uralte Ruinen

  • DAS ist so nicht richtig. Ich dachte nur weil du aussteigen wolltest wenn es vom Strand weggeht :smile: es ist auch immer etwas schwierig sich bei so vielen Leuten zu merken, wer was mag und was nicht :| War also bestimmt nicht böse gemeint und doch, ich habe durchaus Berichte von dir gelesen :)

    :)


    Kannst ja mal meinen RB Südstaaten lesen, wo ich sogar im Meer war, mich aber wieder über Sand überall geärgert habe

  • :)


    Kannst ja mal meinen RB Südstaaten lesen, wo ich sogar im Meer war, mich aber wieder über Sand überall geärgert habe


    Haha, dann gucke ich vielleicht mal rein. Ich muss allerdings zugeben das mich die Südstaaten überhaupt gar nicht reizen. Für mich mit Abstand die uninteressanteste Ecke der USA :D Aber: Sand überall mag ich auch nicht. Sobald die Klamotten wieder an sind soll der weg sein. Mit nackten Füßen find ichs aber cool.


    Hab' nachgelesen - macht immer Spaß! Der Sonnenaufgang war sehr farbig, wunderschön. Und Einkaufen in einem fremden Land ist immer spannend ;)


    Stimmt :) Ich mag das auch immer lieber als zuhause.

  • Tag 2 (21.02.2021) - Der Roadtrip beginnt: von Quintana Roo nach Yucatan





    Viel gefahren sind wir bisher ja noch nicht, aber vielleicht erinnert ihr euch, die Schrottkarre wurde uns mit lediglich einem Viertel vollen Tank überlassen und so müssen wir unweigerlich bereits jetzt tanken. Ich gehe eh lieber auf Nummer sicher, solange wir uns noch in der Touristengegend befindet, reiht sich eine Tankstelle an die nächste, wer weiß wie das nachher aussieht.

    Ich frage mich, ob ich unsere erste Ruine ins Navi eingeben soll, oder eine Tequila Brennerei auf dem Weg. Es ist ja durch den ungeplanten Sonnenaufgang jetzt schon später als geplant und die Brennerei kann man auch morgen machen, denn dann kommen wir nochmal dran vorbei. Oder passt das doch noch?! Wir können nicht einschätzen, wie schnell wir in der Praxis wirklich voran kommen werden, also wird das Ziel jetzt erst einmal die weiter entfernte Maya Ruine "Ek Balam". Die Tankstelle suchen wir uns dann auf dem Weg zur Autobahn... Landstraße... Hauptverbindungsstrecke... Was auch immer. Leichtsinnig und unerfahren wie wir sind, nehmen wir einfach die Erstbeste in unsere Fahrtrichtung, auch wenn die recht klein aussieht. Wie läuft das hier eigentlich mit dem Tanken?!

    Jedenfalls steht eins schnell fest: Man tankt hier nicht selbst, genau wie in Namibia erledigt das der Tankwart, der direkt an der Säule parat steht und den man dann auch direkt Cash bezahlt. Ein paar Kommunikationsprobleme gibt es bereits hier, doch wir bekommen ihm vermittelt, das wir den Tank gerne voll hätten. Bezahlen müssen wir im Anschluss ca. 660 Pesos, was in etwa 27€ entspricht. Natürlich gibt man dem Tankwart auch hier Tip, wenn auch laut Internet eigentlich weniger, denn ich reiche Marc einfach 700 Pesos, die er dem Mann durch das geöffnete Fenster reicht. Einen 500er und einen 200er. Da bin ich mir absolut zu 1000% sicher. Plötzlich hält der Tankwart aber einen 200er und einen 50er in der Hand und hat den verwirrten Blick, mit dem er uns mitteilt, das 450 Pesos fehlen, absolut hollywoodmäßig drauf. Marc schaltet nicht so schnell und will mehr Geld haben, ich HABE aber nicht mehr Geld, da wir so viel nicht abgeholt haben und der Rest in meinen Flossen steckt, die ich jetzt hier mit Sicherheit nicht auspacken werde. Das zeigt mir nur erst recht, das wir hier gerade nach allen Regeln der Kunst verarscht werden... Hätte ich mich geirrt müsste der 500er ja noch irgendwo sein. Was macht man da jetzt?! Ein "I gave you 500" führt nur zu einem demonstrativen und provokanten Wedeln mit dem 50er Schein und so gräbt Marc eben ein weiteres Exemplar mit zwei Nullen aus seinem Portemonnaie.

    Ja, es sind umgerechnet nur in etwa 20€ und diese Tankwarte in Mexiko sind bestimmt ganz arme Menschen, aber trotzdem ist das natürlich ein super toller erster Eindruck vom Land, der uns ganz schön die Laune verhagelt. Wir beschließen beim nächsten Tanken jeden Schein mit ansage einzeln in die Hand zu geben und das Ganze auch noch zu filmen. Dummerweise werden wir nun jedesmal mit dem Verdacht tanken, das wir gleich bestimmt eh wieder verarscht werden und das ärgert mich maßlos :mad: Ob es noch jemand versucht hätte, wären wir nochmal so naiv gewesen, keine Ahnung! Passiert ist es jedenfalls im weiteren Verlauf nicht mehr. Laut Internet ist das aber ein beliebter Trick in der Gegend und auch in den Google Bewertungen von genau dieser Tankstelle wird davor gewarnt.

    Das Autofahren in Mexiko ist gewöhnungsbedürftig. Einerseits sind die Menschen hier unerwartet defensiv und rücksichtsvoll, andererseits wird der Blinker hier niemals zum Spurwechsel verwendet, es gibt häufig auch auf Hauptstraßen keine Markierungen und die Anzahl der imaginären Fahrspuren variiert stark, je nachdem wie viel los ist und wie breit die Autos grad sind :biggrin: Die Benutzung des Blinkers hat scheinbar auch keine festgelegte Bedeutung, oft ist einfach bei normaler Geschwindigkeit die Warnblinkanlage an. Ein Blinker links vom Vordermann bedeutet auch fast nie, das er abbiegen oder die Spur wechseln will, sondern eher, das frei ist und man passieren kann. Abbiegen wird nicht angekündigt, denn es geht niemanden etwas an, wo man hin möchte :biggrin:

    Wir fahren eine Mautstraße in Richtung Yucatan, die sollen sicherer und in einem besseren Zustand sein. Wenn man hier eine Panne hat, dann wird einem auch relativ zeitnah geholfen. Richtig cool finden wir die regelmäßigen Überführungen, die ganz offensichtlich für Affen gedacht sind.


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    Die Grenze von Quintana Roo nach Yucatan lässt nicht lange auf sich warten und ist unser erster Staatenwechsel. Ungewohnt ist, das die Polizei die Übergänge alle bewacht und auch wir müssen in diesem Checkpoint anhalten. Ich bin schon auf alles vorbereitet, inklusive Abzocke und Führerschein einkassieren, aber wir werden nur nach unserem Ziel gefragt und ich muss meinen Lappen zeigen. Dann heißt es auch schon wieder gute Reise und willkommen in Yucatan. Zack, haben wir auch schon eine Stunde früher. Die Richtung habe ich gerne :)

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    Die Fahrt ist ehrlich gesagt nicht besonders spannend, es gibt nichts zu sehen außer Bäumen, Bäumen, Bäumen und vielen Baustellen. Zwischenzeitlich ändere ich das Ziel wieder auf die Tequila Brennerei, einige Minuten später aber doch wieder auf Ek Balam. Ich habe ansonsten meine Zweifel, ob wir noch bei Tageslicht am Hotel ankommen und das möchte ich definitiv, also gehen wir lieber auf Nummer sicher. Spätestens als wir die größere Stadt Valladolid erreichen müssen wir uns final entscheiden und fahren durch. Die Kolonialstadt selbst schauen wir uns morgen früh mal kurz an, denn ab jetzt fahren wir in eine Sackgasse, Richtung Nord Yucatan zurück an's Meer.

    Kurz hinter Valladolid erreichen wir die Stichstraße nach Ek Balam und es wird noch viel enger und waldiger. Der relativ große Parkplatz ist so gut wie leer und es kommt sofort ein Kerl auf dem Fahrrad angefahren. Er zeigt uns den Weg zum Eingang und weist uns darauf hin, das er auf das Auto aufpassen wird und das dieser Service gratis ist, er sich am Ende aber über ein kleines Trinkgeld freuen würde. Aber klar doch. Jetzt schmieren wir uns aber erstmal dick mit Sonnencreme und Mückenschutz ein, packen den Rucksack und schwitzen uns jetzt schon einen ab, krass die Luftfeuchtigkeit hier!


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    An den Kassen dann die Ernüchterung: Only Cash. Bitte was?! Alles sieht modern aus, normale Kassenhäuser, aber nur Barzahlung?! Außerdem kostet die GoPro 40 Pesos extra, ein Phänomen, das sich durch alle Ruinen ziehen wird. Streng genommen muss man die für jedes Videofähige Gerät bezahlen, also auch für Handys und die DSLR, das juckt aber niemanden und immer wird nur die Action Cam beanstandet. Wir müssen jetzt sowieso nochmal zurück zum Auto und Marc darf sein verstecktes Bargeld wieder aus dem Koffer graben, nachdem wir ja nun beide das eine Tanken bezahlt haben :rolleyes: Kann dann jetzt gerne endlich mal losgehen!!! :biggrin:

  • wow, andere Laender, andere Sitten.

    Haette ich nicht gedacht, das es da auch so ist mit dem Bargeld wie auf Hawai'i. Da musste ich mich damals auch erst dran gewoehnen.

    Und dann die Tankstellen Story, wow.

    Mexico an sich wuerde mich ja total reizen.

    Ich bin ja immer so ein Schisser, da wuerde ich mich alleine glaube ich voellig ueberfordert fuehlen

  • Ich kann mich erinnern dass mir damals bei einem halbvollen Tank im Käfer angeblich 63 Liter nachgetankt wurden. Mit ein bißchen verhandeln haben wir uns dann auf 30 Liter geeinigt, und das war immer noch zuviel.....
    Im Urlaub ist bei mir nach einigen Erfahrungen halbvoll immer halbleer, deshalb füll ich immer auf wenn mal ne Tanke am Wegesrand steht....

  • Einerseits sind die Menschen hier unerwartet defensiv und rücksichtsvoll, andererseits wird der Blinker hier niemals zum Spurwechsel verwendet, es gibt häufig auch auf Hauptstraßen keine Markierungen und die Anzahl der imaginären Fahrspuren variiert stark, je nachdem wie viel los ist und wie breit die Autos grad sind Die Benutzung des Blinkers hat scheinbar auch keine festgelegte Bedeutung, oft ist einfach bei normaler Geschwindigkeit die Warnblinkanlage an. Ein Blinker links vom Vordermann bedeutet auch fast nie, das er abbiegen oder die Spur wechseln will, sondern eher, das frei ist und man passieren kann. Abbiegen wird nicht angekündigt, denn es geht niemanden etwas an, wo man hin möchte

    Du bist definitiv in Griechenland. ;-))

    Der Geldscheintrick an der Tanke ist uralt, die Scheine mit lauter Ansage einzeln zu geben zeigt dem Gauner, das du den Trick kennst.

  • wow, andere Laender, andere Sitten.

    Haette ich nicht gedacht, das es da auch so ist mit dem Bargeld wie auf Hawai'i. Da musste ich mich damals auch erst dran gewoehnen.

    Und dann die Tankstellen Story, wow.

    Mexico an sich wuerde mich ja total reizen.

    Ich bin ja immer so ein Schisser, da wuerde ich mich alleine glaube ich voellig ueberfordert fuehlen


    Kann ich verstehen,... Ich wäre beim ersten Mal auch nicht alleine geflogen. Jetzt würde ich mir das zutrauen glaub ich.


    Das mit der Tankstelle ist ja krass. Da würde ich mich auch absolut ärgern, weniger wegen dem Geld als wegen dem Gefühl, so über den Tisch gezogen worden sein. Aber es war Lehrgeld, wie man so schön sagt, das wird dir nie mehr passieren.


    Klar, die 20€ waren da eher nebensächlich, die Tatsache an sich ist viel schlimmer. Aber das passiert mir echt nicht nochmal.


    Schade wegen den Ereignissen an der Tankstelle. Da bekommt man gleich ein ungutes Gefühl.


    Jetzt bin ich auf die Ruine gespannt ...


    Ja, leider. Grad wenn es am ersten Tag passiert und man noch keine Chance hatte genug positive Eindrücke zu gewinnen die das entkräften.


    Verärgert wegen der Tankstelle warte ich jetzt auf die Ruine!


    Ruine? Kommt sofort! :smile:


    Ich kann mich erinnern dass mir damals bei einem halbvollen Tank im Käfer angeblich 63 Liter nachgetankt wurden. Mit ein bißchen verhandeln haben wir uns dann auf 30 Liter geeinigt, und das war immer noch zuviel.....
    Im Urlaub ist bei mir nach einigen Erfahrungen halbvoll immer halbleer, deshalb füll ich immer auf wenn mal ne Tanke am Wegesrand steht....


    Uff, das ist auch heftig. Immerhin die Anzeigen waren bei uns alle korrekt.


    Netter :wirr: erster Eindruck von Mexiko


    Allerdings... Immerhin kommen dann nur noch bessere.


    Das war ja dreist an der Tanke :cursing:

    Nun ja, sowas wird dir garantiert nicht mehr passieren


    Stimmt... Aus sowas lernt man.


    Du bist definitiv in Griechenland. ;-))

    Der Geldscheintrick an der Tanke ist uralt, die Scheine mit lauter Ansage einzeln zu geben zeigt dem Gauner, das du den Trick kennst.


    Haha, keine Ahnung, da war ich noch nicht :D

    Scheinbar... Danach ist ja nix mehr passiert.


    So was ärgerliches :cursing:


    Ja :cursing:


    Ätzend dass es solche Gauner gibt, wie der an der Tanke.

    Die denken gar nicht daran, dass man so die Touristen vergrault.


    Denke ich mir auch.. Interessiert den wohl eher nicht ob die gleichen nochmal wieder kommen.

  • Tag 2 (21.02.2021) - Zona Arqueológica de Ek Balam: Eine verwunschene Ruine mitten im Wald Teil 1




    Ek Balam ist Mayathan und bedeutet übersetzt "Schwarzer Jaguar". Man ist sich allerdings nicht ganz einig, denn im yukatekischen Maya kann Ek je nach Aussprache nicht nur schwarz, sondern auch Stern bedeuten, was den damaligen Namen der antiken Mayastadt nicht ganz eindeutig macht. In den jüngsten Ausgrabungen wurden in einem der Gebäude sternenartige Malereien entdeckt, was eher für die funkelnde Theorie sprechen würde. Ja, die Ruinen werden auch heute noch ausgegraben und die meisten sind bisher nur zu ganz kleinen Teilen freigelegt, so das es auch weiterhin immer wieder zu neuen Erkenntnissen kommt. Zum ersten Mal erwähnt wurde der Name Ek Balam im Jahre 1579, erste Untersuchungen und Vermessungen fanden aber erst in 1984 statt. Die frühsten Siedlungsspuren lassen darauf schließen, dass die Stadt um 200 bis 300 vor Christus gegründet wurde, während die Blütezeit sich eher um 700 bis 900 nach Christus abgespielt hat, in diesem Zeitraum wurden auch die größten und monumentalsten Pyramiden hier errichtet. Der Niedergang begann um 1200 nach Christus, bewohnt war Ek Balam aber noch bis ins 16. Jahrhundert.

    Der nur aus Mythen bekannte Stadtgründer, ebenfalls "Ek Balam", soll aus dem Osten, also von der Karibikküste gekommen sein. Seine Herrschaft dauerte 40 Jahre, bis er einem Mordanschlag zum Opfer fiel. Das besondere an dieser Ruine ist einmal die ruhige Lage im Dschungel und die Anzahl an Inschriften im Inneren der Pyramiden, die dem normalen Besucher leider nicht zugänglich sind, die Archäologen allerdings wesentlich weiter brachte, als die meisten anderen Ruinen im Norden der Yucatan Halbinsel. Empfohlen wurde mir der Besuch aufgrund des vergleichsweise geringen Besucheraufkommens trotz der Nähe zu den Touristenhochburgen und Valladolid.

    Genug Theorie blabla für's erste, in erster Linie freue ich mich jetzt sehr darauf, eine dieser Ruinen endlich mal mit eigenen Augen zu sehen, denn das wünsche ich mir schon seit vielen Jahren. Da sind wir auch schon beim Punkt: Nach Bezahlen des recht hohen Eintrittes von ca. 16€ pro Person steht man im wahrsten Sinne des Wortes im Wald :biggrin: Nichts zu sehen außer Bäumen, Bäumen und Bäumen.


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    Nach einigen 100 Metern kommen wir auf einen kleinen Platz, an dem es mehrere kleine Souvenierstände mit allerhand Maya Kalendern und Masken zu kaufen gibt. Ich gehe schon jetzt davon aus, das die Teile vermutlich aus China kommen, allerdings gefällt mir diese Art von Deko sehr gut und ich nehme mir fest vor, sowas zu kaufen. Allerdings nicht hier, denn wir haben schon jetzt ein ausgeprägtes Cash Problem und keine Scheine mehr am Mann bzw. an der Frau :D Noch wundere ich mich, das es hier innerhalb des Geländes überhaupt solche Stände gibt, aber was das angeht werden wir morgen noch den blanken Horror erleben :rolleyes:

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    Einige Minuten läuft man definitiv durch den Dschungel, bevor man die ersten Bauwerke erreicht. Dabei kommen wir schon ordentlich in's Schwitzen, denn an die Luftfeuchtigkeit müssen wir uns definitiv erst gewöhnen. Ich bin ja sowieso mehr ein Fan der trockenen Wüstenhitze und tu mich hier ungewöhnlich schwer.

    Das damalige Stadtzentrum ist der Teil der Stadt, der heute von Touristen besichtigt werden kann und umfasst ca. 1,5km². Umgeben ist es von einer doppelten Ringmauer, einer inneren und einer äußeren. Zunächst begegnet man dem "Eingangsbogen", dessen ursprünglicher Zweck nicht ganz klar ist. Möglicherweise ein nach vier Seiten geöffnetes Stadttor, vielleicht aber auch Triumphbogen für religiöse Prozessionen. Hier steht grad eine kleine Reisegruppe, die sich den Luxus eines Guides gegönnt hat, der verzweifelt versucht historisches Wissen an den Mann und an die Frau zu bringen. Das scheint aber nur so mittel gut zu funktionieren, denn in erster Linie muss der arme Mann jede einzelne Person springend in dem Bogen fotografieren und wird erst in Frieden gelassen, wenn das perfekte Instagram Bild dabei war. Wir warten bis der Platz geräumt wird und schauen uns das Spektakel in der Zeit belustigt an.


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    Wahnsinn, wie die Natur sich durchsetzt und sich ihren Lebensraum zurückholt.

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    Wir schlagen erst einmal den entgegengesetzten Weg der Reisegruppe ein und bewegen uns am äußeren Rand der Stadtmauer, wo wir zuerst am "ovalen Palast" vorbei kommen. Hier sind wir schnell ganz alleine und die Ruhe ist toll. Da Gebäude ist in drei Bauphasen entstanden und es wird angenommen, das es vor allem als Wohngebäude verwendet wurde.

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    Von hinten kommen wir nun auf einen der Hauptplätze des Stadtzentrums, hier stehen die "Zwillinge", zwei exakt gleiche, nebeneinanderliegende Pyramiden. Die Theorie besagt, dass die Monumente aus dem 9. Jahrhundert aus Gründen der Ahnenverehrung erbaut wurden. Die ganze Szene wirkt total friedlich, es sind kaum Menschen zu sehen, zu hören ist nur das laute Gezwitscher von zahlreichen, uns unbekannten Vögeln und alte, knorrige Bäume spenden etwas Schatten beim Betrachten der überwucherten Zeugen längst vergangener Architekturkunst. Ja, ich find's toll hier!

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    Bisher waren wir total unsicher, ob man jetzt auf den Gebäuden herumlaufen und -klettern darf, oder nicht?! Ich hatte vorher gelesen, das man in manchen Ruinen hoch darf und in anderen nicht. Aber darf man nur auf bestimmte Treppen, oder auf alle? Darf man das hier überhaupt und wie findet man das heraus? Ihr werdet schnell feststellen, wie unnötig diese Überlegungen waren, spätestens nach den nächsten beiden Ruinen :biggrin: Bei dieser kleinen Treppe entscheiden wir uns jedenfalls (korrekterweise) dafür, das es hier erlaubt sein muss.

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    Die Bäume hier haben sich einen natürlichen anti-Tauben-Lande-Schutz angeeignet :D

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    Wir umrunden das Zentrum weiter an der Stadtmauer und sind jetzt ganz alleine. Die wenigen anderen Besucher konzentrieren sich nur auf die großen Pyramiden und gehen die verlassenen Wege nicht.

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    Hier sehen wir auch unseren ersten schwarzen Leguan entspannt im Weg herum liegen. Man, sind die groß!

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    Mit dem Mückenschutz fühlen wir uns relativ sicher und schrecken auch vor den zugewachsenen Wegen durch den Wald nicht zurück. Teilweise kommt hier relativ lange gar kein Gebäude mehr, aber das stört uns gar nicht. Gegen einen Spaziergang in fremder Landschaft hat keiner von uns etwas einzuwenden, immerhin saßen wir lange genug im Auto und gestern im Flugzeug, da ist jede Art von Bewegung sehr willkommen. Dabei begegnet uns auch noch weiteres, hübsches Wildlife.

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    Und so sieht dieser abenteuerliche Spaziergang aus :biggrin:

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    Weit kommen wir nie, denn überall raschelt es im Unterholz und an jeder Ecke gibt es irgendwas zu sehen. Schnell müssen wir feststellen, das die Sichtung des Leguans ganz und gar nichts besonderes war und das die hier überall herumliegen :biggrin: Das macht die Tiere natürlich nicht weniger spannend und so werden eben mehrere Pausen eingelegt. Was wir hier noch nicht wissen: Die Exemplare sind ziemlich klein.

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    Hier und da ragt immer mal wieder ein altes Gemäuer aus dem Wald, das wir schon längst ganz für uns alleine haben.

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    Hier ist immerhin eindeutig geklärt, das man unten bleiben sollte :D

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    Einen alten, ungesicherten Brunnen finden wir auch mitten im Wald, in dem Loch geht es ganz ordentlich runter.

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    Hin und wieder landen wir auch in Sackgassen, die wir dann wieder zurücklaufen müssen, weil der Weg von einem Zaun versperrt wird. Wir glauben auch nicht wirklich, das hier hinten noch etwas Sehenswertes kommt, aber wie gesagt, die Bewegung und die Ruhe sind auch toll.

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    Manchmal muss man schon genauer hinsehen :)

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    Von hinten kommen wir wieder an den zentralen Platz mit den Zwillingspyramiden. Wir wollen uns schon wieder langsam auf den Weg zum Ausgang machen, als uns weitere Gebäude auffallen, die wir bisher scheinbar übersehen hatten.

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  • Tag 2 (21.02.2021) - Zona Arqueológica de Ek Balam: Eine verwunschene Ruine mitten im Wald Teil 2




    Dahinter kommt der obligatorische Ballspielplatz zum Vorschein, einen Ort, den man wirklich in jeder Ruine finden kann, allerdings in ganz unterschiedlichen Dimensionen. In diesem hier wurden Inschriften entdeckt, die dann aber wieder verdeckt wurden, ob sie nicht den Witterungen auszusetzen. Aus ihnen lässt sich schließen, das dieser Platz 841 fertigestellt wurde.

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    Wir gehen inmitten der beiden Tribünen durch und... Oh mein Gott. Nicht unser ernst. Fast hätten wir Ek Balam verlassen ohne die größte Pyramide, die Akropolis, gesehen zu haben. Sie ist nicht nur das voluminöseste Gebäude hier, sondern das größte in Nord Yucatan. Noch dazu kann und darf man sie besteigen. Wie groß wäre der Ärger gewesen... Aber ist ja nochmal gut gegangen.

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    Die 31 Meter hohe Pyramide umfasst nach bisherigen Untersuchungen 72 Räume und sechs Ebenen. Wir schauen nun auf die Südseite, wo eine steile Treppe durchgängig bis zur 6. Etage führt, die ursprünglich von einem Tempel gekrönt war, der aber nicht mehr erhalten ist. Unten sind ein paar nachträgliche Überdachungen errichtet worden, um einige Kunstwerke vor Nässe zu schützen.

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    Ja, es ist heiß, ja, es ist schwül, ja, es ist Mittag, aber JA, ich muss da hoch. Wäre doch gelacht!

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    Puh... Der Puls geht bis 180, aber ich versuche so wenig Pausen wie möglich zu machen. Die Treppe ist so steil, da sollte man den Schwung der Bewegung nutzen und keine Energie durch anhalten verschwenden :biggrin: Ich wundere mich ein bisschen, das man das überhaupt machen darf, denn passiert ist hier bestimmt schnell was.

    Oben angekommen pfeife ich zwar aus dem letzten Loch, aber die 360° Sicht über den Dschungel hat definitiv seinen Reiz. Klar, am Ende sieht man gar nichts außer Wald, aber irgendwie ist es auch beruhigend und faszinierend.


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    Nachdem mein eleganter Aufstieg *hust* mit der GoPro für die Ewigkeit festgehalten wurde, kommt auch Marc langsam aber sicher hoch. Der Abstand ist ganz gut, so habe ich länger Zeit mich zu erholen bevor ich mich wieder erheben und absteigen muss :biggrin:

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    Irgendwann bemerke ich den Leguan, der es sich eine Etage unter mir gemütlich gemacht hat.

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    Auf halber Höhe kann man eine Zwischenetage betreten, auf der man Teile der beeindruckenden Maya Kunst bestaunen kann. Das gigantische detailreiche und top erhaltene Schlangentor stellt für die Maya den Eingang in die Unterwelt dar. In dem dahinterliegenden Raum entdeckten die Archäologen das Grab des Herrschers "Ukit Kan Le’k Tok", auf dessen Regierungsperiode die großen Pyramiden zurückzuführen sind, inklusive vollständig erhaltener Überreste und Grabbeigaben.

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    Auch von hier ist die Aussicht noch gut.

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    Wir gehen wieder ganz nach unten und sehen uns noch ein wenig am Fuße der Akropolis um.

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    Dabei entdecken wir eine Ameisenstraße mit interessanten Blattschneideameisen, die wir jetzt eine zeitlang beobachten. Eine von ihnen trägt so ein riesen Blatt eine senkrechte Wand hoch, total faszinierend.


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    Zurück auf dem zentralen Platz mit den Zwillingen stelle ich fest, das man durchaus auch da hoch darf.

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    Naja... UND ich stelle fest, das es aus dieser Perspektive vollkommen unmöglich ist, die alles überragende Akropolis zu übersehen. Vom Boden aus allerdings nicht, dafür ist die Vegetation einfach zu dicht. Bei der nächsten Ruine wollen wir besser aufpassen, nicht, das wir wirklich irgendwo noch das Highlight übersehen :rolleyes:


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    Geplant waren 1,5 Stunden, verbracht haben wir am Ende zwei Stunden in Ek Balam, das macht aber überhaupt nichts. Der Tag ist noch nicht vorbei, ein Ziel haben wir noch bevor es in den Übernachtungsort geht. Unsere erste Ruinen Besichtigung hat mir jedenfalls richtig viel Spaß gemacht!

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