Into the Wild II: It‘s a Quarter after One – 18 Days between Fun and Insanity

  • Tag 9 (10.03.2019): Gold Butte National Monument: Little Finland - Caught in a Devils Fire





    Seit ich das erste Mal durch Zufall Bilder vom Sonnenuntergang hier gesehen habe, will ich hier hin! Rote, filigrane Felsen in den abgefahrensten Formationen glühen um die Wette und präsentieren sich in den Formen von allen möglichen Fabelwesen und Kreaturen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

    Es gibt mehrere Bezeichnungen für diesen Ort. Mal findet man ihn unter Hobgoblins Playground, mal unter dem, meiner Meinung nach am passendsten, Namen Devils Fire, aber am häufigsten unter Little Finland. Wobei ich gerade diesen am häufigsten verwendeten Namen am wenigsten nachvollziehen kann, aber das ist ein anderes Thema.

    Ich fahre nun auf die Felswand zu, inzwischen gibt es keinerlei Straße oder vorgeschriebenen Weg mehr, es geht einfach querfeldein über den lehmigen, roten Untergrund. Ich glaube, wenn es hier regnet, dann bekommt man auch so richtig viel Spaß. An dieser Stelle schon einmal eine persönliche Empfehlung: Lasst es sein, wenn Regen gemeldet ist. Ich stehe jetzt vor der sehr schwierigen Entscheidung, wo ich mein Auto abstellen soll. Irgendwo halt, klar… Aber das ist eben das Problem, wenn man zu viel Auswahl hat. Ich fahre etwas durch die Gegend, halte mal an… Nee, das ist doof über Nacht. Also weiter. Vielleicht neben dieser Palme da? Nee, hier ist der Boden noch zu feucht, nicht, dass ich über Nacht einsinke. Dann vielleicht doch da hinten? Überzeugt mich auch nicht zu 100%, aber ich steige erst einmal aus.


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    Da oben muss ich hoch!

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    Jetzt Zelt aufbauen?! Oder doch erst später? ÜBERHAUPT Zelt aufbauen, oder doch lieber im Auto schlafen? Irgendwie habe ich ja bedenken, wie das Zelt aussehen soll, wenn ich das hier hin stelle… Man beachte die Reifen vom Rogue. So richtig kann ich mich nicht zu einer Entscheidung durchringen und verschiebe sie mal wieder auf mein Zukunfts-Ich. Mein Gegenwarts-Ich freut sich, dass ich endlich mal bei Little Finland angekommen bin, also will ich jetzt auch was davon sehen. Der Plan: Eine Runde umsehen, dann Zelt aufbauen (oder auch nicht) und etwas zum Abendessen kochen. Ein Feuerzeug habe ich ja jetzt :biggrin: Im Anschluss dann noch mal eine Runde zum Sonnenuntergang, bei dem man hoffentlich etwas sieht.

    Der Rucksack bleibt im Auto, es ist kühl genug um ohne Getränke los zu gehen und so lange will ich mich ja eh nicht aufhalten, geschweige denn mich weit vom Auto entfernen. Die Steilwand kommt man nicht hoch, soweit habe ich mich noch informiert, aber ganz links gibt es einen ganz einfachen Aufstieg über die ATV Strecke und da laufe ich jetzt mal hin!

    Auf den nächsten Bildern sieht man ganz gut die Weitläufigkeit von der Gegend hier. Überflüssig zu sagen, dass hier Totenstille herrscht, oder? Niemand ist hier, Unterbrochen wird die Ruhe nur hin und wieder von dem Schrei eines Raben… Zusammen mit den Wolken und der Einsamkeit fast schon ein klein wenig gruselig.


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    Auch wenn das hier grad mal der Rand von Little Finland ist, ich bin direkt begeistert von dem was ich sehe. Klar, es ist kein Sonnenuntergang, nichts glüht und es ist einfach „nur“ rot und nicht bunt, aber diese filigranen Formen sind wirklich einzigartig. Grad die Gebilde direkt an der Abbruchkante sind ziemlich faszinierend!

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    Oh mein Gott! Es ist ein gigantisches, Zungeherausstreckendes Monster!!! Ich glaube ich muss mir noch mal überlegen, ob ich hier übernachten will!

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    Hier sehen wir einen lang ausgestreckten Hund mit Schlappohren, der bedrohlich mit den Zähnen fletscht. Mensch… Das ist ja gefährlich hier!

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    Und hier sehen wir… Sachen!

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    Das ist dann wohl ein böses Krokodil, oder sowas in der Art… Wieso gibt es hier eigentlich nur so böse Dinge? Wie wär es denn mal mit einem Plüschbären aus Sandstein? Oder einem Alpaka? Aber nee… heißt ja Devils Fire hier und nicht Unicorn Land. Ich sag doch… Der Name ist einfach am passensten.

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    Mehr Monster und Ungetüme sehen Sie in der Fortsetzung gleich nach der Werbung!


    Weiteres aus der neuen Reihe "Ungeheuer, die man nicht in tiefster Nacht neben seinem Zelt stehen haben möchte"! In den Hauptrollen:

    Der Atompilz


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    Die Flugsaurier


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    Der Pelikan mit dem heftigen Iro (Der ist besonders gruselig!)

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    Der gefräßige Bär

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    Das putzige Nashorn

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    Noch viel mehr blutrünstige Flugsaurer-Tiere-Dinger

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    Und last but not least: DAS KAMEL DES TODES OF DOOM!

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    Erkennt ihr nicht auch einen Vogel im mexikanisch geprägten Kunststil?

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    Auch abseits dieser bösen Fantasiegestalten gibt es in dem Feuer des Teufels höchstpersönlich einiges zu entdecken. Der Sandstein hier ist von einer ganz anderen Beschaffenheit, als es der Felsen bei den Whitney Pockets war. Hier ist alles unheimlich brüchig, fein und filigran. Ein falscher Schritt und man hat eine der zarten Formationen zerstört. Wer diesen Ort also auch einmal besuchen möchte, der bewegt sich bitte äußerst behutsam. Es ist schon gut, das man hier nicht ganz so leicht hin kommt.

    Schaut es euch an, das Sandstein Wunderland!


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    Herzchenalarm! Vielleicht herrschen hier ja doch nicht NUR Dämonen!

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    Man könnte hier vermutlich unendlich viel Zeit verbringen und hätte trotzen noch nicht jedes der Wunderwerke gesehen, die die Natur (oder der Teufel?) hier vollbracht hat. Überall trifft man auf kleine Schätze, wie dieser Miniatur Arches hier!

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    Einmal mit Größenvergleich!

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    Selbst Leben ist an der seltsamsten Stelle zu finden!

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    Hund oder Koyote? Man weiß es nicht!

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    Dumbo ist auch hier!

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    Ich bin ja wirklich nicht besonders kreativ und ich habe im Goblin Valley letztes Jahr zum Beispiel nicht eine einzige Kreatur erkannt, aber hier bekomme ich mich gar nicht mehr ein. Ob das auch daran liegt, das ich alleine bin und in dieser Gegend automatisch überall Monster sehe? Keine Ahnung, aber die folgenden Bilder sind halt einfach nur schön und beinhalten keine Interpretationen mehr, soll ja niemand glauben ich sei paranoid :biggrin:

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    Um 15:30 Uhr bin ich wieder am Auto und äußerst skeptisch über das weitere Vorgehen. Wildcampen ist hier erlaubt und die Nacht an dieser Stelle war fest eingeplant, allerdings fühle ich mich aus verschiedenen Gründen nicht 100% wohl dabei. Es ist schon wirklich SEHR einsam hier so ganz alleine, ich stehe mit dem Auto auf total schlammigen Untergrund, es gibt 0 Netzabdeckung, überall sind böse Steinmonster um mich herum und ich kann hier dieses Jahr weder einen Sonnenuntergang, noch eine Milchstraße, noch einen Sonnenaufgang erwarten... Die drei Gründe, wegen denen ich vor allem überhaupt erst hier bin. Mir gefällt es auch so super hier, aber ich kann mir gut vorstellen, das das Devils Fire erst zu den Tagesrandzeiten seine ganze Schönheit entfaltet. Hm... Das macht irgendwie viele Argumente gegen Bleiben und kein einziges dafür. Außer vielleicht, das ich mir einen neuen Schlafplatz suchen müsste. Andererseits ist es noch recht früh und wenn ich jetzt fahre, dann komm ich auch noch im hellen auf Asphalt und kann mir was suchen.

    Was soll's... Dieses Jahr läuft eh nichts nach Plan, ich fahre! Sehr schade, denn ich hatte mich sehr drauf gefreut, aber da muss ich wohl nochmal wieder kommen.

  • Ich hätte da auch nicht allein übernachtet, ohne Netzabdeckung und dem Wetter

    Würde ich auch nicht machen....aber allein bin ich eher selten, im Urlaub ;-)):cap:


    Ist schon eine tolle Ecke, leider war ich noch nie dort - jedenfalls schöne Fotos :daumen1:


    Aber,

    Zitat: ich kann hier dieses Jahr weder einen Sonnenuntergang, noch eine Milchstraße, noch einen Sonnenaufgang erwarten... Die drei Gründe, wegen denen ich vor allem überhaupt erst hier bin.


    eine Lokation nach diesen Gründen zu besuchen, käme mir nie in den Sinn

  • Tolle Formation!!!


    Allerdings, richtig cool!


    Ich finde Little Fibland immer wieder schoen.

    Schade das du die Rock Art nicht gefunden hast


    Stimmt, sowas hab ich wirklich nicht gefunden. Aber ist das nicht irgendwie alles "Rock Art"? :smile:


    Das sieht wirklich toll aus

    Übernachtet so ganz allein hätte ich da aber wohl auch nicht bei dem Wetter


    Das Wetter war echt ärgerlich...


    Hach, das weckt Erinnerungen, Little Finland war toll


    Ich hätte da auch nicht allein übernachtet, ohne Netzabdeckung und dem Wetter


    Ich fand's auch richtig cool! Ohne Netz wäre mir noch egal gewesen, aber es hätte sich einfach nicht gelohnt.


    tolle Felsformationen ähnlich wie im Fantasycanyon, nur in rot.


    Stimmt, aber da war ich noch nicht :)


    schon krasse, wie die Formationen in grellem Rot-Orange erstrahlen


    Und wie sie das getan hätten, wenn sie vom Sonnenuntergang noch angestrahlt worden wären... Hach.



    Die Hauptgründe, eine bestimmte Lokation zu besuchen :D Zumindest oft.


    Aber hallo - mache ich ständig.


    Du verstehst mich :D


    Naja, so extrem ist nun meine Fotoleidenschaft doch nicht ;)


    Allerdings habe ich jetzt auf Rügen mal wieder Sonnenuntergang Foto versucht....

    Da braucht man ja auch nicht mitten in der Nacht aufstehen :cap:


    Nur doof, wenn man es Nachts und zum Sonnenaufgang viel schöner findet als zum Sonnenuntergang :D Am besten einfach alles 3.

  • Tag 9 (10.03.2019): Valley of Fire - Atlatl Rock und eine Fahrt durch die Nacht




    Scheiße! Von wo genau bin ich denn jetzt gekommen?! Das letzte Stück bis zur Abbruchkante ist ja straßenlos und ich bin einfach nur in Kurven und Schlangenlinien darauf zu gefahren. Reifenspuren gibt es hier einige, da immer mal wieder ATV Fahrer hier auftauchen, ich habe absolut keine Ahnung. Das Navi brauche ich hier natürlich auch nicht wirklich fragen, das ist nur noch ein bisschen verwirrter als ich. Ich fahre einfach mal drauf los...

    Mist. Hier ist es nicht, das kommt mir alles nicht bekannt vor. Vielleicht dahinten? Das sieht gut aus! Aaaaah verdammt, das ist eine Sackgasse, wo kommt denn nun dieses Gatter her?! Schlammig ist es hier auch, also vorsichtig wenden ohne das Auto zu versenken. Geschafft. Aber wo muss ich denn nun hin? ICH HASSE MEINEN SCHLECHTEN ORIENTIERUNGSSINN! Hinter der nächsten Kurve scheine ich Glück zu haben und finde eine Art Straße wieder, habe aber so meine Probleme damit, ihr zu folgen. War die vorhin auch schon so uneindeutig, oder ist es einfach die falsche?! An einem potenziellen Abzweig bleibe ich stehen, werfe einen Blick zurück und versuche mich zu erinnern. Ich entscheide mich für den richtigen Weg, denn ich stehe nun wieder vor der Stufe, die ich nun runter muss... Auch das geht problemlos. Auch danach habe ich manchmal so meine Probleme mit der Wegfindung, das Navi hat aber inzwischen auch wieder eine grobe Vorstellung davon, in welche Richtung ich muss. An einer Stelle überhole ich tatsächlich zwei ATV Fahrer, die am Straßenrand geparkt haben und sich Formationen ansehen. Ich bin schneller unterwegs als auf dem Hinweg. Wenn ich schon wieder zurück fahre, dann will ich auch im Hellen wieder auf dem Asphalt ankommen. Der Vorteil in die Richtung ist jetzt wenigstens, das die Straße immer besser wird, je weiter ich komme. Als ich den Abzweig auf die "Hauptgravel Road" zurück zu den Whitney Pockets erreiche ist für mich die Welt in Ordnung. Auch das letzte Stück ist natürlich jetzt problemlos und schon bald berühren die Reifen wieder Asphalt. Doch was nun?! Ich habe jetzt Zeit zu überlegen wo ich hin will, bis ich in Mesquite wieder die Interstate erreiche. Durch die abgesagte Nacht in Little Finland und das stornierte Hotel in St. George habe ich nun zwei Nächte zu überbrücken, bis ich meine nächste gebuchte Station erreichen muss - und die ist bei Phoenix. Wie komme ich denn jetzt von Mesquite am cleversten nach Phoenix mit möglichst viel Programm an den Tagen und so, das ich dem angesagten Regen aus dem Weg gehe? Schwierig. Ich entscheide mich es mit einer Übernachtung im Valley of Fire zu versuchen. Beide Campingplätze sind First Come First Serve und ist es Hauptsaison in den Wüsten, daher rechne ich mir da keine großen Chancen aus, aber vielleicht hatten ja doch nicht so viele Leute Lust bei dem Wetter? Versuchen wir es.

    Um 17:50 Uhr erreiche ich den Ost Eingang vom Valley of Fire, der Sonnenuntergang ist nicht mehr weit, auch wenn man absolut nichts davon sehen wird. Es ist eher noch bewölkter geworden, es war also zumindest die richtige Entscheidung abzubrechen.


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    Ohne Umwege fahre ich jetzt durch zu den Campingplätzen auf der Westseite des Parks, machen könnte ich hier jetzt eh nicht mehr viel, denn die White Domes Road wird eh bei Sonnenuntergang geschlossen. Noch ist sie aber geöffnet, als ich an dem Abzweig vorbei fahre. Als ich dann an den beiden Plätzen ankomme begrüßen mich Schildern, mit denen ich bereits gerechnet hatte: Atlatl Campground: Full | Arch Rock Campground: Full. Naja. War zu erwarten, die Enttäuschung hält sich also in Grenzen, auch wenn es natürlich schön gewesen wäre.

    Ich fahre trotzdem nicht direkt wieder, sondern stelle mich auf den Parkplatz vom Atlatl Rock. Den wollte ich mir sowieso schon immer mal ansehen, hatte aber nie Zeit wenn ich im Park war. Die habe ich ja jetzt und zwar ohne Ende. Außer mir ist auch zu dieser Uhrzeit keiner mehr hin, also kann ich mich alleine auf den Weg machen. Ich finde so alte Petroglyphen ja immer ganz interessant und die Aussicht von hier oben ist auch nicht schlecht.

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    So. Und wieder die gleiche Frage: und jetzt??? Ich bin echt nicht der Typ dafür nicht zu wissen wohin. Eine fertige Planung, mit definierten Tagesendzielen ist einfach so viel mehr mein Ding. Da weiß ich wo ich hinfahren soll und das ich eine sichere Unterkunft habe. Jetzt bin ich quasi Obdachlos und bin völlig uninspiriert darüber, wo ich hinfahren soll. Das ist aber auch der Wettervorhersage für die nächsten Tage geschuldet, toll sieht es mal wieder nirgendwo aus. Der eigentliche Plan wäre gewesen morgens in Little Finland loszufahren, die Calico Tanks bei Las Vegas zu machen und dann über Wickenburg nach Phoenix zu fahren. Aber erstens habe ich nun noch zwei Nächte Zeit bis ich da sein muss und die Calico Tanks hatte ich ungeplant ja bereits nach dem Death Valley gemacht. In Las Vegas übernachten will ich nicht, das letzte mal alleine hat mir gereicht, das brauche ich nicht nochmal. Was wäre die nächste größere Stadt mit Chance auf Motels, die auf meinem Weg liegt?! Ganz offensichtlich Kingman... Das ist aber doch noch recht weit für heute. Aber was soll's? Klar, es wird grad dunkel, aber es ist grad einmal zehn nach sechs, da werde ich ja wohl noch so drei Stunden fahren können. Gesagt getan, Netz habe ich hier auch, also buche ich eines der beiden Motel 6 in Kingman zu einem annehmbaren Preis und los geht die Reise. Ich fahre nicht westlich aus dem Park, denn ich habe keine Lust auf die Interstate, so lange es noch nicht dunkel ist. Außerdem ist es sogar näher außen rum zu fahren, denn ich muss ja eh nicht durch Las Vegas. Ich fahre zurück am Visitor Center vorbei, wo die White Domes Road inzwischen dann doch gesperrt ist, fahre im Osten wieder aus dem Park raus und biege diesmal nach rechts ab.

    Während der Fahrt vorbei am Lake Mead wird es immer dunkler und irgendwann tauchen die wahnsinnig hellen Lichter von Sin City in meinem Blickfeld auf, das wird aber auch alles sein, was ich dieses Jahr noch davon sehe!


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    Vorbei am Hoover Dam erreiche ich dann auch irgendwann die Interstate, die mich direkt nach Kingman führen wird. Ein bisschen müde bin ich langsam schon und vor allem habe ich eigentlich keine Lust mehr Auto zu fahren, das habe ich heute ja nun schon etwas länger getan... Zur Erinnerung: Wir sind heute morgen im Zion gestartet.

    Ich ruf mal Marc über Whats App an, wofür habe ich denn sonst eine Freisprecheinrichtung! So geht die restliche Zeit auch vorbei und ziemlich genau um 21 Uhr erreiche ich Kingman. Bevor ich jetzt aber zum Hotel fahre, muss erstmal etwas essbares her! Was würde da näher liegen als endlich der erste Taco Bell der Reise? Ich habe mich schon lange drauf gefreut!


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    Gegessen wird schnell bei Taco Bell, da ich nicht weiß, wie lange der Check In dauern wird. Das Motel 6 ist nicht weit entfernt und alles geht schnell. Leider gibt es kein Zimmer mehr im Erdgeschoss, also muss ich meinen Kram eben in die erste Etage schleppen. Das Zimmer ist sehr groß, sauber und hat keinen Teppich Boden, alles bestens für eine Nacht!

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    Nach einer Dusche geht dann auch ziemlich schnell das Licht aus, das war ein langer Tag!

    Highlight des Tages: Whitney Pocket und Little Finland


    Lowlight des Tages: Die vielen Wolken, die Sonnenuntergang und Nachtfotos verhindert haben

    Wetter: Wolkig und 14-15°C

    Gelaufene km: 7,9 km

    Gefahrene km: 580 km

  • Tag 10 (11.03.2019): Route 66 - Flausch-Alarm in Hackberry




    Ich habe keinerlei Grund zur Eile heute morgen. Warum auch?! Ich weiß ja sowieso nichts mit dem Tag anzufangen, dann muss ich auch mal nicht um 5 Uhr aus den Federn. Das Wetter sieht zwar noch traumhaft schön aus, das wird sich im Laufe des Tages aber überall ändern oder ist schon jetzt anders, zumindest überall, wo es für mich interessant wäre. Wach bin ich schon lange, aber ich bleibe noch liegen und überlege, wo der heutige Tag denn enden soll, ich will nicht schon wieder planlos durch die Nacht fahren und eine Unterkunft suchen müssen. Ich werde fündig und buche auch direkt etwas, ob das Ziel mich heute wirklich begeistern kann werde ich dann sehen.


    Es ist schon fast 9 Uhr, als ich meine Sachen aus dem ersten Stock wieder nach unten zu meinem Auto schleppe, heute stresst mich gar nichts. Frühstück gibt es hier keines, also kann ich mich gleich auf die Socken machen. Jetzt muss ich nur noch meinen Rucksack und meine Kamera Tasche aus dem Zimmer holen und auschecken, also wieder die Treppen hoch.

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    Sagte ich gerade, das mich heute gar nichts stresst? So ganz stimmt das nicht, denn diese Zimmertür, die einfach nicht mehr aufgehen will, die stresst mich jetzt schon ein bisschen. Es ist jetzt nicht so als wäre meine Zimmerkarte deaktiviert worden, es leuchtet nach wie vor grün, nur irgendetwas blockiert die Tür, die nur noch ein paar wenige cm aufgeht. Dann muss ich wohl zur Rezeption...

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    Die versteht mein Problem erst nicht wirklich und will mir die Zimmerkarte neu codieren. Entschuldigung, aber es liegt nicht an der Karte, denn das Lämpchen leuchtet grün und die Tür öffnet sich ja auch einen winzigen Spalt, nur danach lässt sich gar nichts mehr machen. Sie selbst kann von der Rezeption jetzt nicht weg, ruft aber den Hotel Techniker bzw. Hausmeister für mich an und ich soll mich mit ihm vor meinem Zimmer treffen... also wieder zurück nach oben. Es dauert nicht länger und ein glatzköpfiger, breiter, zahnloser Typ steht vor mir und verlangt... meine Zimmerkarte. Gut, bitteschön, soll er eben selbst sehen, das es nicht daran liegt. Es passiert das gleiche, was auch schon bei mir die ganze Zeit passiert ist, was für eine Überraschung :rolleyes: Aufgegeben wird das mit den Karten aber noch lange nicht, denn jetzt zückt der gute Mann seine heftige universelle Hausmeisterkarte, mit der er in jedes Zimmer rein kommt. In jedes, bis auf meins :biggrin: Natürlich leuchtet es auch hier wieder grün, die Tür gibt aber keinen mm mehr nach, als mit meiner einfachen Karte. Ich spare mir einfach mal jeden Kommentar, stehe einfach nur da und schaue mir das Spielchen amüsiert an. Naja. Ehrlich gesagt auch ein klein wenig genervt, denn sooo früh ist es nun doch nicht mehr und irgendwann will ich schon mal los.

    Die Lösung ist dann ganz simple: Der Mann wirft sich mit seinem gesamten Gewicht gegen die Holztür, bis diese fast aus den Angeln fliegt. Ich weiß ja nicht, aber ich glaube irgendwie nicht, das die Aktion keine Beschädigung mit sich gezogen hat. Was soll's, ich war's nicht und ich habe mein Zeug, also alles gut. Ich bringe noch schnell die Zimmerkarte zurück und dann kann es um kurz nach 9 auch endlich los gehen. Doch wohin eigentlich?!

    Die Route 66 habe ich schon lange nicht mehr gesehen, auch wenn sie auf der Strecke zwischen Kingman und Seligman nicht besonders viel her gibt. Aber es ist immer noch besser als die Interstate, also entscheide ich mich dafür. Ein kurzer Halt am General Store kann ja nicht schaden, vielleicht finde ich ja auch noch was schönes für die Wohnzimmer Deko.

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    Lange brauche ich nicht und um halb 10 rolle ich als einziges Auto auf den Parkplatz. So früh ist noch niemand hier, Hauptsaison ist auch nicht wirklich und der Store macht auch gerade erst auf. Frisch ist es mal wieder, irgendwie stellt man sich die Gegend automatisch immer warm vor, wenn man sich die Bilder anschaut, geht das nur mir so?! An den kahlen Bäumen lässt es sich vielleicht ein wenig erahnen.

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    Ich laufe an einem der Oldtimer vorbei, als sich darin plötzlich etwas relativ großes bewegt. Hilfe!!! Was ein Schreck, damit rechnet man ja auch absolut nicht, oder? Ich springe erstmal ein Stück vom Auto weg und stelle beim 2. Blick fest: Es ist eine niedliche, äußerst pummelige Katze ... Ein Klumpen :biggrin:
    :love:

    Jetzt ist es natürlich um mich und meine (eh nicht so wirklich vorhandene) Zeitplanung geschehen. Wenn ich eine Katze sehe, dann ist mein Gehirn augenblicklich defekt. Glücklicherweise mögen die Tiere mich meistens irgendwie und kommen zu mir, auch wenn sie mich nicht kennen. MUSS-KATZE-STREICHELN. Die Katze wird natürlich erst einmal fachmännisch angesprochen.

    Sarah: *hier unnatürlich hohe Stimme vorstellen* "Haaaaaaalloooooo, ja wer bist duuuuu denn? Ja, haaaaaaallo! Ja, komm doch mal heeeeer! Duuuu bist aber süüüüüß"
    Katze: Mau.
    Sarah: "Boah, hast du da etwa MAU gesagt? Ja halloooooooo"
    Katze: Mau.
    Sarah: "Ja koooooomm mal her!"

    Und tatsächlich, die Katze gähnt, steht auf, streckt sich wie es sich gehört und kommt dann langsam zum Fenster heraus.

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    Ja haaaaaallooooooo!

    Der kleine, süße, flauschige Klumpen kommt dann auch wirklich zu mir, dötzt mein Bein mit dem dicken Köpfen an und schnurrt was das Zeug hält. Ich bin glücklich. Mehr brauche ich heute nicht. Tageshighlight!

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    Der Hackberry General Store und seine Umgebung wird irgendwie zur Nebensache. Ich mache hier mal ein Foto und da mal ein Bild, aber die Katze bleibt das wichtigste! Die Kleine rennt mir jetzt auch die ganze Zeit hinterher und gegen meine Beine, egal wo ich hinlaufe und macht sich auch lautstark bemerkbar. Viel mehr als zwei Bilder am Stück sind da einfach nicht drin, man kann dieses arme kleine Wesen doch nicht einfach so ungestreichelt und ungekuschelt lassen. Flauschi.

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    Ich setze mich ein wenig auf die Holzbank vor den Shop und dann passiert das großartigste überhaupt: Die Katze setzt sich auf meinen Schoß. Und schnurrt dabei. Nie wieder werde ich hier wegfahren. Versprochen! Ich werde das Hotel stornieren müssen.

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    Irgendwann geht sie dann aber doch wieder von mir runter, vorher bin ich natürlich nicht aufgestanden. Ihr wisst schon, dieses Gesetz, das man sich niemals bewegen darf, wenn Haustiere auf einem sitzen. Zeit für mich wenigstens mal in den Store zu gehen, wo ich sogar fündig werde und ein kleines, verrostetes Route 66 Schild mitnehme. Ich komme auch mit der Besitzerin ein wenig ins Gespräch, es ist ihre Katze die da draußen rumläuft, die kommt nur einfach morgens mit zur Arbeit und schläft gerne in dem Oldtimer. Wie witzig! Abends wird das Tier dann eingepackt und wieder mit nach Hause genommen.

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    Als ich wieder draußen bin ist die Katze leider nicht mehr zu sehen. Oder zum Glück?! Sonst würde ich hier vermutlich wirklich nie wieder weg kommen.

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    Als ich grad wieder zu meinem Auto gehen will sehe ich, das die Katze wieder auf ihrem Plätzchen im verrosteten Auto liegt. Na, da will ich sie mal nicht weiter stören und ich habe heute ja auch noch ein bisschen was Strecke vor mir und ansehen will ich auch noch was! Also nichts wie weg hier, bevor das Tier doch noch mal aufsteht.

  • Ohne Netz wäre mir noch egal gewesen,

    Ich meinte auch nicht zum surfen, sondern im Fall eines Notfalls. Aber Du bist noch jung, Du brauchst an sowas noch nicht zu denken ;)


    Das war mal ein langer Tag. Kingman, ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft wir dort übernachtet haben

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