Into the Wild II: It‘s a Quarter after One – 18 Days between Fun and Insanity

  • So abgefahrene Fotos - WOW! Da hat sich die Nacht auf der Ladefläche echt gelohnt! Toll, dass ihr genau hier auch wirlick Sunrise hattet.


    Dankeschön :) Ja, die hat sich in jedem Fall gelohnt, der Sonnenaufgang war einfach magisch.



    Dankeschön :)


    Da kann man ja auch tagsüber hin :D Auch wenn ich immer ein großer Fan von Tagesrandzeiten bin.

    Danke für den Tipp, das schaue ich mir gerne mal an. Ich habe sogar schon mal drüber nachgedacht.


    Für einen halben Tag halte ich das aus.... 8o


    Na, dann geht's ja :smile:


    wenn, dann nur ein gefuehrter Photo Workshop over Night!!!

    Habe ich gefunden, gibt es hier.

    Das waere was fuer naechstes Fruehjahr


    Dann ist gut :)

  • Tag 8 (09.03.2019): Zion National Park - Endlich wieder hier, eine große Aufregung und eine schwere Entscheidung




    Kurz vor 13 Uhr und wir stehen in Kanab auf dem Parkplatz des Visitor Centers und die Fahrt verging rasend schnell. Man. Wahnsinn. Vorhin waren wir noch auf der House Rock Valley Road und jetzt sind wir schon hier. Wie gebeamt. WOW. Wie kann das nur passiert sein??? Oha, ist das schon spät!

    Spät??? DAS IST DOCH NICHT SPÄT!??

    Doch, im März ist das spät! Zumindest, wenn man noch ein anderes Visitor Center besucht haben muss, bevor es schließt und auch das passiert im Winter nicht allzu spät. Zudem habe ich noch ein gutes Stück zu fahren, bis ich dort ankomme. Irgendwie lohnt es sich jetzt also nicht mehr, großartig irgendetwas Neues anzufangen, also mache ich mich halt auf den Weg zu meinem nächsten Übernachtungsziel. Halt. So schnell auch wieder nicht. Erst muss ja noch ein halber Hausstand von Tobis RAM zurück in meinen Rogue gepackt werden. Meine Wanderschuhe sind auf dem Armaturenbrett inzwischen gut getrocknet und können nachher wieder getragen werden - sehr gut.

    Tobi hat nun auch nicht mehr wirklich etwas vor und er würde mir ja gerne hinterher fahren… wenn er nicht noch immer seinen National Park Pass vermissen würde. Ja, richtig. Den, den er im Death Valley gekauft hat und der seit dem Kauf nicht wieder gesehen wurde. Ob es sich dabei in Wahrheit vielleicht um ein Feuerzeug, getarnt als Plastikarte, handelt?! Anders kann ich mir das wirklich nicht erklären. Schon heute morgen haben wir einiges an Zeit aufgewendet und jede Sitzritze untersucht, allerdings noch immer ohne Erfolg. Jetzt, wo mein Kram aus dem Auto raus ist, will er in Ruhe noch einmal alles auf den Kopf stellen und so mache ich mich schon einmal alleine auf den Weg. Viel Erfolg bei der Suche, Tobi!

    Es geht von Kanab aus wieder nach Westen, zumindest für’s Erste! Als ich da so entspannt und glücklich vor mich hin fahre sehe ich etwas, das ich hier in der Gegend noch nie gesehen habe (und ich fahr die Strecke nicht zum ersten mal): Dick Schnee auf den Bergen! Wahnsinn. Das gab es selbst damals im Dezember nirgendwo. Schon schön, zumal das Wetter sich offensichtlich endlich mal länger als zwei Stunden am Stück benehmen kann!


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    Je näher ich komme, desto mehr dominieren die bekannten roten Felsen wieder die Landschaft und das ganz ohne Schnee!

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    Aber wohin komme ich denn eigentlich näher? Wer mich kennt weiß: Keine Südwest Reise ohne meinen absoluten Lieblingsort. Ohne Zion, ohne mich! Bisher war ich bei jeder USA Reise dort, also wird das jetzt mein 5. Besuch und ich freue mich riesig darauf. Von diesem Park bekomme ich einfach nicht genug und ich bin schon gespannt, wie es zu dieser Jahreszeit so aussieht. Bislang kenne ich den Park im Mai, im September, im Oktober und im Dezember – Frühjahr ist komplett neu.

    Relativ neu ist auch das umgebaute Springdale, wo man jetzt nirgendwo mehr am Straßenrand parken darf und stattdessen kostenpflichtige Tagesparkplätze für 20$ angeboten werden. Das ist wohl nötig geworden bei den rapide ansteigenden Besuchermassen, aber es nimmt dem Ort schon eine gewisse Gemütlichkeit und Entspanntheit. Ich fand Springdale immer ganz toll. Nunja, schön ist es ja immer noch und voller wird eh alles.

    Die roten Steine des Zion… Die erste Einfahrt ist jedes Mal auf’s neue ein Gänsehautmoment.


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    Der wundervolle Moment der Glückseligkeit wird kurzfristig zerstört von der blöden Kuh unglaublich freundlichen Angestellten des NPS, deren Einfahrtshäuschen ich mir mit meinem Talent ausgesucht habe, mich immer an der falschen Schlange anzustellen. Ihr kennt das.

    Für die erste Verstimmung sorgt ein angeklebtes Schild im Fenster, das mich darauf hinweist, dass der Zion Canyon Shuttle in Operation ist. Bitte??? Anfang März??? Das ist doch noch Wintersaison und ich habe mich schon so darauf gefreut, Angels Landing wieder außerhalb der Shuttle Zeiten für mich haben zu können. Ich frage noch mal nach und bekomme total patzig super duper freundlich mitgeteilt, dass der Shuttle seit gestern in Betrieb ist. Seit gestern. SEIT GESTERN. Hauptsaison sagt sie… viele Menschen sagt sie… Notwendig sagt sie… IM MÄRZ!!! Da vergeht mir ja schon direkt alles. Aber schön, die Dame kann zwar was für ihren grundsätzlichen Umgangston, aber wohl leider nichts für die Tatsache.

    Das ist aber nicht alles. Ich reiche ihr meine National Park Karte auf der seit 3 Tagen nicht nur meine, sondern auch Tobis Unterschrift drauf ist. Ich habe mir ja nun schon angewöhnt meinen Ausweis immer unaufgefordert mit rauszugeben, da er sowieso immer verlangt wird. Die genervte Frage, welche Unterschrift denn nun mir gehört, ist also schon ziemlich überflüssig, denn Tobis hat nun wirklich nicht mit der auf meinem Dokument zu tun. NICHTS. Mit der Frage an sich hätte ich sicher noch leben können, fassungslos werde ich allerdings als die Ziege Dame den Permanent Edding zückt und meinen Namen in Druckbuchstaben unter meine Unterschrift kritzelt. Und wollt ihr wissen wie sie das tut? FALSCH tut sie es. Die Alte hält Kaugummi-mit-offenem-Mund-schmatzend meinen Ausweis in der Hand und schreibt meinen Vornamen falsch. ICH-BIN-SAUER und ich glaube mein Blick verrät diesen Umstand auch ganz zuverlässig, auf weiteren Streit habe ich aber nun auch keine Lust, versaut ist der Pass ja eh. Wehe irgendein Mensch lässt mich in den nächsten Tagen irgendwo nicht rein, weil das ja nicht mein Name auf der Jahreskarte ist. Ich glaube, dann platze ich…

    Wie dem auch sei, ich versuche jetzt erst einmal einen Parkplatz am Visitor Center zu bekommen, wobei die Betonung ganz klar auf „versuchen“ liegt. Hier ist rein gar nichts zu machen. Also wieder runter vom Parkplatz und eine Ausfahrt später auf den Watchman Campground abbiegen, denn es ist bereits 14:30 Uhr und somit ist ein Check In problemlos möglich.


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    Wir haben bei der Buchung natürlich zwei Personen und auch zwei Autos angegeben, die bei dieser Site auch erlaubt sind. Allerdings stelle ich fest, dass es wohl eher so gedacht ist, dass ein Auto hier steht und eines auf dem Hauptparkplatz… Denn der Platz reicht nicht. Hm. Das ist natürlich schlecht für Car Camper, aber um das Problem kümmern wir uns später. Eigentlich habe ich eh vor das Zelt aufzubauen und zur Not parke ich mein Auto eben etwas weiter weg.

    Ich bekomme die Info, das auch Tobi seinen Pass gefunden hat und fast hier ist. Natürlich habe ich meinem Ärger von vorhin auch schon längst in Form einer Sprachnachricht Luft gemacht, also ist bereits bekannt, dass unser Plan nicht aufgehen wird. Noch habe ich aber genug Zeit, also mache ich mich zu Fuß auf den Weg zum überfüllten Visitor Center (das auf den Bildern gar nicht mal so voll aussieht)


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    Voll ist glücklicherweise nur der Shop im Hauptteil vom Visitor Center, der Information Desk ist komplett ausgestorben, aber wenigstens gibt es hier Mitarbeiter. Dort wo ich hin will, nämlich zur Wilderness Information, steht halt einfach keine Sau. Ich frage bei der normalen Information nach und erhalte die Antwort, dass ich schon rüber gehen kann, es wird gleich jemand kommen und sich um mich kümmern.

    Manche wissen es schon aus der Whats App Gruppe, manche ahnen es inzwischen vermutlich: Ich bin hier um mein Subway Permit abzuholen.

    WAAAAAAAAAAAAS? Sarah hat ein Permit gewonnen???

    Wo denkt ihr hin? Natürlich hat Sarah KEIN Permit gewonnen. Sarah hat ein Permit gekauft, denn im Winter findet die Lottery nicht statt, sondern die Tickets werden freigeschaltet und nach Kalender verkauft. Da hier 80 Permits pro Tag ausgestellt werden, war es nicht ganz so schwierig wie bei den CBS, relativ schnell weg waren sie aber auch. Umso überraschender trifft mich das, was jetzt kommt…

    Ein nettes Mädel kommt zur mir rüber und fragt mich, ob ich das WIRKLICH machen möchte. In weiser Voraussicht habe ich mir bereits einen Ganzkörper Drysuit bei den Zion Outfitters vorbestellt und bezahlt, das Wasser ist zu dieser Jahreszeit sicher ordentlich kalt. Auf der Kolob Terrace Road, wo der Trailhead zur Subway liegt, sind für morgen 7°C kälter angekündigt als für den Zion Canyon, es kann zu Frost kommen. Außerdem soll es morgen dort regnen und das Wasser ist teilweise Brusthoch. Es wird abgefragt ob ich geeignete Klamotten, Wanderstöcke, GPS etc. dabei habe. Es sei meine freie Entscheidung ob ich es versuchen möchte oder nicht, aber ich soll nicht davon ausgehen, dass ich morgen bei der Subway ankommen werde. Das habe seit Tagen niemand geschafft, alle haben vorher abgebrochen. WENN ich allen Umständen zum Trotz dort ankommen SOLLTE, dann brauche ich nicht erwarten allzu viel zu sehen, denn es steht alles unter Wasser. Alles in der Subway, das nicht unter Wasser steht, ist vereist. Zudem hat heute noch NIEMAND sein Permit abgeholt und das Visitor Center schließt gleich. Folglich ist davon auszugehen, dass ich morgen als einzige Person diese Wanderung antreten würde. Wenn etwas passiert, dann ist mit Hilfe nicht vor dem nächsten Tag zu rechnen.

    Am Anfang des Gesprächs war für mich noch völlig klar, dass ich es zumindest versuchen werde. Mit jeder Minute werde ich allerdings unsicherer und weiß am Ende gar nicht mehr was ich tun soll. Da habe ich ENDLICH mal ein Subway Permit… Ich entscheide mich dafür, die 15$ zu zahlen und mir das Permit aushändigen zu lassen. Ich sage ihr, dass ich darüber nachdenken möchte. Das ist in Ordnung, sie bittet mich nur darum, bescheid zu sagen und das Permit wieder abzugeben, falls ich mich gegen den Versuch entscheiden sollte. Dann weiß man, dass ich nicht losgelaufen bin und niemand sucht nach mir. Ich verspreche es…


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    Perfektes Timing, denn als ich aus dem Visitor Center komme steht Tobi grad in der Einfahrtsschlange vom Park. Ich warte also kurz bis er an mir vorbei fährt und springe in’s Auto. So kann ich ihm gleich sagen, wo unsere Site ist und wo er hinfahren muss. Außerdem kann ich ihm direkt (mal wieder) mein Leid klagen. WAS SOLL ICH NUR MACHEN?

  • schon wieder ein Cliffhanger :smile2:

    1997 Never as good as the first time
    1999 California Love
    2001 Big Apple, South & Sunshine
    2004 Memorials & Legends
    2005 Best of SouthWest
    2006 Into the great wide open
    2007 Forces of nature
    2007 Winter Sunshine
    2010 Rough Road Rookies on the move
    2011 Florida Dreams
    2013 Florida again
    2014 Cities, Coasts and Casinos

    2017 IN A colorful Southwest

    2019 FascINAting impressions of the west

  • Subway Wanderung fehlt mir auch noch - absolut. Wäre immer ein Grund, nochmal in die Ecke zu fahren....

    Bin gespannt...


    Vielleicht fehlt die mir ja auch noch :D


    Die Subway würde ich, so glaube ich, auch nicht bei bestem Wetter schaffen


    Das kann ich nicht beurteilen :)


    Oha, schwere Entscheidung, ich wäre definitiv nicht gestartet

    Es bleibt also spannend :cap:


    Auflösung kommt gleich!


    Ob Du die Wanderung machst? Sicher, doch oder.....


    Wenn du das sagst :P


    Ich bin gespannt, würde aber tippen, dass Du sie nicht gemacht hast....


    Die Auflösung kommt gleich :)


    Ich liebe die Subway und muss jedes Jahr mindestens 4-5x gehen.

    Und ja, Hochsaison fängt Im Zion Im Februar an


    Kann ich verstehen, ich würde so einiges öfter machen wenn ich da wohnen würde :)


    schon wieder ein Cliffhanger :smile2:


    Nur echt mit Cliffhanger :P

  • Tag 8 (09.03.2019): Zion National Park - Die Auflösung und der wunderbare Klumpen




    An der Site angekommen schauen wir jetzt erst einmal, wie wir das Park- und Platzproblem am sinnvollsten lösen. Zur Not muss ich auf den Hauptparkplatz fahren, aber auch wenn ich das Zelt aufbaue, das Auto hätte ich eigentlich schon gerne direkt bei mir. Erst einmal muss ich ausparken, denn der RAM muss definitiv richtig auf dem Parkplatz stehen, anders passt er nicht hin. Den Rogue KÖNNTE ich vielleicht… hmm… mal sehen. Ob das passt? Vor, zurück, vor, zurück… Passt!


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    Gewollt ist das sicher nicht so, aber keiner von beiden Autos steht auf dem Durchfahrtsweg und die Site ist schließlich mit zwei Fahrzeugen angegeben. Jawohl! Wehe da meckert jemand, ich bin noch etwas knatschig wegen meinem vollgeschmierten Pass und der Aktivität der Shuttlebusse.

    Soooo lang hin ist der Sonnenuntergang nun nicht mehr und ein bisschen was machen wollen wir ja schon heute noch. Wir lernen aber aus unseren Fehlern und wollen das Zelt nicht wieder versuchen in der Dunkelheit aufzubauen… Ich bin sicher Tobi würde mir total gerne helfen, anstatt sich das mit seinem Campingstuhl anzuschauen und Fotos zu machen, aber ich möchte es natürlich gerne alleine versuchen, schließlich wird er beim nächsten Mal nicht mehr dabei sein. Bei der Gelegenheit: Danke für die Bilder!

    So in Bewegung wird es sogar warm genug um die dünne Jacke auszuziehen!


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    Na, das war ja super easy, so ganz ohne Wind! Trotzdem beschwere ich die Ecken des Zeltes mal lieber vorsichtshalber mit den Brocken, die zu dem Zweck auf der Site liegen. Besonders teuer und hochwertig ist das Teil ja schließlich nicht.

    Es ist übrigens nicht nur Tobi, der sinnlos und unhilfreich in der Gegend rumsitzt und mir beim Zeltaufbau zusieht. Das Publikum ist schon etwas größer und es scheint sehr, sehr spannend zu sein, was ich da mache. Dabei gibt es doch diesmal gar nichts zu lachen!

    (Bilder alle von Tobi, ich war ja beschäftigt im Gegensatz zu ihm)


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    Jetzt habe ich mir aber auch mal eine kurze Pause und ein kühles Mountain Dew verdient, bevor wir uns wieder auf den Weg machen.

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    Wir überlegen jetzt hin und her, was wir eigentlich machen möchten, aber mich interessiert nach wie vor vor allem eines: Was mache ich mit der blöden Subway morgen?


    Wir diskutieren ausführlich darüber und Tobis Meinung ist klar: Ich sollte es besser lassen. Tief in meinem Inneren weiß ich das auch schon längst, vor allem, weil ich ihn schon beim Kauf nicht überreden konnte mitzukommen. Ganz alleine einen Hike durch die Wildniss? Okay, würde ich machen, aber bei den angesagten Bedingungen? Vermutlich werde ich schwimmen müssen und nicht an meinem Ziel ankommen, das kann es mir eigentlich nicht wert sein, vor allem nicht nach dem Coyote Gulch Drama vor wenigen Tagen. Aber ich habe ein PERMIT, wann werde ich das nächste Mal so ein Glück haben? Bei einer normalen Lotterie im Sommer ja wohl kaum.

    Unterm Strich siegt heute - höchst widerwillig – die Vernunft, es hat eh schon soooo viel nicht funktioniert dieses Jahr, ich bin da ja schon abgehärtet. Wir packen also unseren Rucksack Wanderbereit, denn wir haben beschlossen, doch heute Abend noch zu Angels Landing zu fahren. Tobi war noch nie oben und wir schaffen es noch vor dem letzten Shuttle zurück, wenn wir uns gleich auf den Weg machen. Der erste Weg führt jetzt also wieder ins Visitor Center und das ist ein sehr schwerer Gang für mich. Zurück am Backcountry Information Desk frage ich erneut nach der Dame von vorhin, die auch sehr schnell wieder auftaucht und das Permit wieder entgegen nimmt. Mein Geld kriege ich nicht zurück, aber das wusste ich bereits, bevor ich es bezahlt hatte und ist daher weder eine Überraschung, noch ein Problem. Ich bekomme allerdings einen Schein ausgestellt, der mich vom erneuten Bezahlen der 15$ Gebühr befreit, sollte ich in diesem Jahr noch einmal ein Permit hier abholen. Seeeehr unwahrscheinlich, aber ich nehme es mal mit, was man hat, das hat man.

    Tobi hat draußen gewartet, ich sammel ihn wieder ein, wir gehen zum Shuttle Stop und… zögern. Es ist halt immer noch brechend voll und wir müssten bestimmt zwei Busse warten, bis wir mitkommen. Außerdem ist es schon voll spät und man könnte ja auch mal einen gemütlichen Abend mit Lagerfeuer machen?! Schließlich ist es unser (fast) letzter gemeinsamer Abend… Mir ist es egal, ich liebe Angels Landing, aber war inzwischen auch schon drei mal oben, zwei mal davon ohne andere Menschen, also überlasse ich die finale Entscheidung schlussendlich Tobi. Der entscheidet sich für die gemütliche Variante und so latschen wir mit unnötig gepacktem Rucksack wieder zurück zum Campingplatz.

    Trotz allen Rückschlägen, die es heute schon wieder gibt, ist es SO SCHÖN HIER! Diese Wolkenformation ist der Wahnsinn und dieser blaue Himmel…


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    Trotz allem müssen wir jetzt noch mal los. Zum einen wollen wir Marshmallows für unser Lagerfeuer. HA. Jetzt dachtet ihr, dass wir Marshmallows kaufen und ohne Feuerzeug zurück auf unsere Site fahren und mal wieder kein Feuer zustande bringen, oder? Das wäre zwar ziemlich lustig (für euch), aber ganz so bedeppert sind wir dann doch wieder nicht. Wir denken an ein Feuerzeug! Naja, zumindest hoffen wir, dass die Auswahl hier größer ist, als im General Store der Furnace Creek Ranch at Death Valley. Ich habe aber noch ein ganz anderes Anliegen, denn ich hoffe, ich kann meine geliehene Kleidung für Morgen noch stornieren, immerhin habe ich bereits 70$ dafür gezahlt. Naja… und etwas zu essen wäre auch schön, denn Grillen wollen wir heute nicht.

    Wir fahren nur mit meinem Auto, denn Tobis steht ja noch so schön in der Parklücke. Wir fahren den kurzen Weg aus dem Park wieder raus und halten zunächst bei den Zion Outfitters. Der freundliche Mitarbeiter hier zeigt sich glücklicherweise (und überraschenderweise) mehr als kulant und storniert mir die Leihgabe. Den vollen Betrag werde ich schon drei Tage später zurück auf meiner Kreditkarte haben und das, obwohl die kostenlose Stornofrist vorbei ist. Beide Daumen hoch!

    Das Auto kann direkt stehen bleiben, denn gleich nebenan gibt es einen kleinen Laden, bei dem man alltäglichen Bedarf kaufen kann, natürlich speziell ausgerichtet auf Wandern und Campen. Man glaubt es kaum, es gibt hier nicht nur normale Feuerzeuge, sondern auch so richtig schöne Anzünder mit langem Hals, so dass man sich nicht die Finger verbrennen muss! Davon nehmen wir gleich einen mit, außerdem eine große Tüte Marshmallows, zwei Stäbe zum Zubereiten und ein paar Postkarten. Mit einem nicht näher definierten, aber viel zu hohen Betrag auf der Kreditkarte reicher, verlassen wir den Laden wieder und können endlich etwas RICHTIGES und WARMES essen. Ich freue mich schon die ganze Zeit auf Zion Pizza & Noodles, ich liebe die Pasta mit dem Hähnchen und den Erdnüssen! Wie auch schon 2018 und 2015 schmeckt es einfach hervorragend. Hach… Ich könnte schon wieder.


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    Über eine Stunde halten wir uns insgesamt hier auf und so ist es schon kurz vor 19 Uhr (und natürlich bereits dunkel) als wir erneut bei den Zion Outfitters stehen. Tobi hat sein Duschzeug schon wieder vergessen, aber ich will jetzt zumindest mal kurz unter die Dusche springen, wenn schon der Campground keine hat. Morgen wird es – zumindest laut Plan – auch keine geben, da Wildcampen ansteht.

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    Mein Auto steht noch brav auf dem Parkplatz als ich nach wenigen Minuten zurückkomme und auch Tobi ist glücklicherweise nicht verloren gegangen. So können wir gemeinsam zum Campingplatz fahren, wo um uns herum bereits die Feuer prasseln.

    Auch wir packen unser in Ridgecrest bereits gekauften Feuerholz aus und im Feuerring landet… ein Klumpen. Jetzt ist es endgültig vorbei mit unserer Contenance und wir bekommen den ultimativen Lachflash. WAS IST DAS DENN BITTE?!? Da haben wir beim Kauf wohl nicht richtig aufgepasst und ein einziges Stück Pressspan gekauft… Rauchlos. Schnell entzündet (immerhin). Ohhhje Ohje, wir sind schon so richtige Proficamper, es zieht sich konsequent durch den ganzen Urlaub.

    Darf ich vorstellen? Klumpen – UNA. UNA – Klumpen!

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    Klumpen lässt sich sogar relativ leicht anzünden, aber Klumpen brennt dann nur sehr schwach vor sich hin. Klumpen erzeugt zwar wirklich keinen Rauch, aber leider auch keinerlei Wärme und jetzt ohne Sonne ist es KALT! Sehr bald schon zu kalt für uns, so dass wir unsere alkoholischen Kaltgetränke sehr schnell runter kippen, Zähne putzen gehen und in’s Zelt bzw. Auto verschwinden. Ohne Marshmallows. Ohne vernünftiges Feuer. Na DAS war ja mal ein gemütlicher Camping Abend am Lagerfeuer! Immerhin hatten wir was richtiges zu essen :biggrin:

    Highlight des Tages: White Pocket!!! … und ein bisschen auch Klumpen :biggrin:


    Lowlight des Tages: Die Prognose für die Subway und das zurückgegebene Permit


    Wetter: Nachts um den Gefrierpunkt, tagsüber Grenze zwischen T-Shirt und langarm-Wetter

    Gelaufene km: 8,5 km (Das meiste davon im White Pocket Gebiet)

    Gefahrene km: 133 km (Nur das, was ich selbst gefahren bin)


    [Was Tobi beim hinabplumpsen von Klumpen empfunden hat, könnt ihr wie immer hier nachlesen: Klick]

  • Proficamper!!! :lach3::lach3::lach3:


    Wir haben es halt voll drauf :smile:


    Köstlich, einfach nur köstlich! Und ich bin immer sehr erstaunt, dass ich Dich ein wenig einschätzen kann - obwohl wir uns ja nur ganz kurz persönlich getroffen haben.


    Ja, erstaunlich. Im anderen Forum haben damals auch fast alle gesagt das ich es gemacht hab :D


    Die Lagerfeuer Versuche lassen mich leicht lachen..... :lachweg:


    Ich diene eurer Belustigung, sehr gerne :smile: Uns ist ja klar wie dumm wir uns angestellt haben, da nehmen wir Auslachen gerne in Kauf!

  • Tag 9 (10.03.2019): Go West - Viel Bacon, viele Wolken und eine Fahrt durch den Virgin River Gorge




    Ich schlafe gut heute Nacht. Es ist zwar sehr frisch, aber der Schlafsack hat ja auf der Ladefläche schon bewiesen was er kann, also ist die Nacht hier im Zelt jetzt ein Klacks dagegen. Ganz so kalt wie dort ist es hier zum Glück auch nicht. Hätte ich die Subway Wanderung wie geplant durchgezogen, dann wäre ich jetzt schon seit 3 Stunden unterwegs, so ist es bereits hell, als ich gegen 7 Uhr geweckt werde. Der Übeltäter ist nicht der Wecker, sondern Tobi, denn der will meinen Autoschlüssel haben. Das hatten wir gestern Abend noch so vereinbart, ich wusste noch nicht genau, wann ich denn nun aufstehen will und er möchte relativ früh los. Da mein Auto aber vor seinem steht, muss er umparken. Fünf Minuten später wird mir der Schlüssel wieder in’s Zelt geworfen, es wird noch ein Bild gemacht

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    „Tschööö“ und schon ist er weg. Kurz und schmerzlos. Der Scheidungsanwalt hat einfach nicht viel zu tun bei uns. Gut, vielleicht muss man dazu sagen, dass der Abschied für nicht allzu lange sein wird. Unsere gemeinsame Reise und unsere gemeinsamen Pläne enden zwar hier und jetzt, doch unsere Wege werden sich in ein paar Tagen noch einmal kreuzen und wir werden ein letztes Mal zusammen Abendessen. Daher hier nur die Kurzversion der Verabschiedung.

    Nochmal einschlafen will ich jetzt auch nicht, aber so richtig gut komme ich nicht aus dem Schlafsack, draußen ist es doch schon ganz schön frisch. Dann eben noch ein guten Morgen Selfie nach Deutschland!


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    Gegen 8 kann ich mich dann aber doch aufraffen, ich ziehe mich an und spare mir den Weg zum Waschhaus, denn das ist um die Zeit ziemlich voll. Eigentlich wollte ich mir jetzt mal den Sand Bench Trail anschauen, aber irgendwie habe ich keine Lust. Ich glaube ich bin noch trotzig wegen der Subway und weil wir gestern nicht einmal bei Angels Landing waren. Außerdem ist es schon wieder total bewölkt. DANN HALT NICHT ZION!!! DANN LAUF ICH HALT GAAAR NICHT IN DIR. DEIN PECH! So! Jetzt hab ich’s ihm aber gegeben!

    Ich fahre direkt vor zum Visitor Center, hier gibt es auch Waschbecken an denen ich mir die Zähne putzen kann und hier ist es angenehm leer. Danach laufe ich noch eine obligatorische Runde durch den Shop, kann mich aber für nichts begeistern diesmal, außer einem Kühlschrank Magneten.


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    Es ist schon fast 9 Uhr als ich abfahrbereit im Auto sitze, das übrigens eine Außentemperatur von 7°C anzeigt. Naja. Um die Uhrzeit würde das schon besser gehen, aber Sonne ist ja mal wieder Fehlanzeige. Was nun? Heute Abend wäre ja eigentlich das Hotel in St. George gebucht gewesen und am morgigen Vormittag wollte ich erneut und besser vorbereitet als 2017 zu den Yant Flats… Wetter sagt aber sowieso mal wieder nein! Morgen früh regnet es in St. George, also keine Yant Flats für mich. Das wusste ich aber schon seit vorgestern Abend, denn sonst hätte ich das Hotel ja nicht an der White Pocket bereits storniert. Wir streichen jetzt einfach Subway, St. George und Yant Flats und fahren zu dem Ort, an dem ich nach den Yant Flats übernachten wollte. Damit überspringen wir zwar eine Nacht, aber ich bin sicher, ich finde etwas um diese Lücke zu füllen und wieder in den Zeitplan zu kommen. Besser man ist der Zeit voraus als hinterher!


    Die Wolken hängen tief an diesem Morgen… Von dem tollen Anblick gestern ist nicht viel übrig geblieben.


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    Durch die wegfallenden Punkte habe ich heute mehr als genug Zeit, also halte ich trotzdem erst einmal in St. George. Es ist jetzt halb 10 und es wird mal wieder Zeit, für vieeeeele Kalorien!

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    Keine 20 Minuten später steht mein Frühstück vor mir und ich bin glücklich! Ich bestelle meistens extra Bacon, auch wenn es eh schon viel zu viel ist. Der Bacon bei Ihop ist aus unerklärlichen Gründen aber so gut, dass ich mehr davon haben muss. Ich will wissen wie die den machen!!! Normalerweise wenn ich extra Bacon bestelle bekomme ich zwei Slices extra. Zum ersten Mal werde ich nun aber gefragt ob ich zwei oder vier extra Slices will. Was für ne Frage. GIB!!!!

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    Frisch gestärkt aus allen Nähten platzend auf den Parkplatz rollend geht es auf der I15 weiter in Richtung Westen, die Virgin River Gorge ist immer wieder total schön und faszinierend, ich will zuhause auch so eine schöne Autobahn! Die Wolken ändern nicht viel an der Tatsache, dass es hier immer jede Menge zu gucken gibt.

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    Als ich um 11:10 Uhr (ich habe ja eine Stunde gewonnen) in Mesquite ankomme, zeigt das Auto immerhin eine Außentemperatur von 17°C an… Finde ich immer noch nicht wirklich toll wenn ich ehrlich bin, die Region wird hier ja schon wieder eher wüstenartig, da habe ich mir natürlich mehr erhofft. Grau ist es auch nach wie vor, aber die Wolkenschicht ist merklich dünner, ab und an lugt eine blaue Stelle durch und bis zum Sonnenuntergang könnte es ja noch aufreißen… Und über Nacht. Das wär toll.

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    Wer ahnt denn schon, wo ich die Nacht verbringen will?

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