Into the Wild II: It‘s a Quarter after One – 18 Days between Fun and Insanity

  • Tag 7 (08.03.2019): Durch eine herrliche Schneelandschaft über Kanab zur House Rock Valley Road




    07:00 Uhr: Eigentlich wollten wir längst on the road sein, denn wir haben heute mal wieder Großes vor. Nun war aber nicht einkalkuliert, dass wir am Vortag SO einen heftigen Tag haben werden, also liegen wir noch faul in unseren warmen, kuscheligen Betten. Bereits gestern Abend hatten wir beschlossen, dass es eigentlich gar nicht notwendig ist, so früh aufzubrechen. Klar, wir hätten gerne so viel Zeit wie möglich am Ziel, aber die Wettervorhersage für dort ist auch nicht sonderlich rosig, also haben wir es nicht ganz so eilig.

    Noch im Bett checke ich online meine Kreditkarte und bekomme einen Schreck. Was ist denn das?! Das Circle D hat die beiden Nächte nicht einmal als Belastung vorgemerkt, sondern 3x. Ich habe also nun also den Betrag von 6 Nächten belastet und nicht von zwei. Jetzt ist klar: Wir haben es sogar noch weniger eilig als sowieso schon, denn die Rezeption ist vor 8 Uhr nicht besetzt und das würde ich schon gerne klären, bevor wir abreisen. Also nochmal umdrehen…

    Irgendwie verpassen wir 07:30 und so ist es schon nach 8 Uhr, bis wir unsere Astralkörper endlich in die Senkrechte bekommen – Nach so einem Tag können wir uns das aber auch mal erlauben finde ich. Wir ziehen uns an, packen unseren Kram ein und verabreden uns dann für den Subway in Kanab. Wir werden beide auf direktem Weg dorthin fahren, haben uns aber bewusst gegen Kolonne entschieden. Mich nervt es immer ein wenig, wenn ich immer darauf achten muss wo der andere ist, außerdem hält Tobi öfter für Bilder am Straßenrand an und ich muss noch tanken und die Sache mit der Kreditkarte klären.

    Da unser Zimmer das letzte in dem langen Gebäude Trakt ist und ich sowieso aufbrechen möchte, fahre ich die 100 Meter bis zum Rezeptionshäusschen und habe Glück – Der Besitzer, bei dem ich auch eingecheckt hatte, ist bereits dort. Auf meine Nachfrage hin erklärt er mir, dass dieser Fehler momentan bei fast jeder Buchung auftreten würde und dass ich mir keine Sorgen machen müsse. Die Abbuchung ist zwar 3x vorgemerkt, am Ende würde aber nur eine davon wirklich durchkommen und die anderen beiden verschwinden von alleine wieder morgen oder übermorgen. Na gut. Dann muss ich mich damit erst einmal zufrieden geben, was bleibt mir auch sonst anderes übrig. So oft wie der meine Karte vorgestern durch den Schlitz gezogen hat, habe ich sowas fast befürchtet. Jetzt noch schnell zur Tankstelle in Escalante, volltanken und dann auf die UT12 zurück in Richtung Bryce.

    Im Gegensatz zu vorgestern ist es auf der Strecke nicht nur hell, sondern auch das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Natürlich ist es immer noch recht frisch, aber der Himmel ist fast komplett blau. Aus der Ferne sehe ich einen weißen RAM in einer Parkbucht stehen und überlege, ob das Tobi sein könnte. Aber das ist ja eher unwahrscheinlich, die Teile gibt es hier ja schließlich wie Sand am Meer. Doch tatsächlich: Ich rausche an der Bucht vorbei und sehe gerade noch, wie Tobi mir zuwinkt und offenbar für ein paar Fotos ausgestiegen ist. Wer könnte es ihm bei diesem Anblick verdenken, sieht der weiße Schnee auf den roten Felsen nicht traumhaft aus bei diesem Wetter??? Bei der ersten Aufnahme ist es bereits kurz vor 9 Uhr.


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    Kurz vor dem Bryce wird es immer schöner und ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr raus. So habe ich mir das mit dem Schnee in etwa vorgestellt und nicht dieses grau in grau von vorgestern. Fast hätte ich ja Lust noch einmal am Bryce zu halten und die Aussicht bei Sonnenschein zu genießen, aber dafür fehlt die Zeit nun leider wirklich, nachdem wir schon so spät erst losgekommen sind. Hätten wir einfach nur irgendwas vor – okay – aber wir haben ein Permit und noch eine lange Anfahrt vor uns. Dieses grün… Dieses blau… Dieses rot… Dieses weiß…


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    Am Bryce vorbei wird die Landschaft zunächst erst einmal wieder eintöniger und der Himmel zieht sich auch wieder zu, es schneit und regnet im Wechsel immer mal wieder leicht – Keine gute Voraussetzung für den weiteren Tag, zumal heute wieder kein Hotel gebucht ist. Aber noch sind wir ja recht hoch, es wird im Laufe der Fahrt sicher noch besser. Plötzlich werde ich über Whats App von Marc angerufen und wunder mich, denn der ist ja aktuell eigentlich auf der Arbeit. Er sagt mir, dass er von unseren Chefs gefragt wurde, ob er auch in meine Abteilung wechseln möchte und nun will er von mir wissen, ob das in Ordnung für mich wäre. Abgesehen davon, dass wir uns dann ab sofort auch auf der Arbeit immer sehen würden gibt es noch einen weiteren Haken: Wir dürfen ein Jahr lang keinen Urlaub zusammen nehmen, weil wir noch zu wenig Leute sind. Hmmm. Ein Jahr ist lang. Ich sag ihm, dass es in Ordnung geht, wenn wir es schaffen die Arbeit auf der Arbeit zu lassen UND dafür wollen wir aber nächstes Jahr im Oktober 3 Wochen zusammen Urlaub nehmen… Ich will Herbstlaub und Halloween!

    „Waaaaaas, 3 Wochen wollen wir? Oha!“

    „Klar, zwei Wochen lohnen sich nicht beim ersten Mal!“

    „Ok, cool!“

    „Ne, weißt du was? 4 Wochen wollen wir. Wenn schon, denn schon. Dafür müssen wir ja ein Jahr verzichten“

    „Waaaaaaaaaaaaaaaaas? Ok, sag ich denen!“

    Na… Dann bin ich ja mal gespannt!

    Was ich damals natürlich noch nicht wissen konnte: Auf die Forderung wurde anstandslos und problemlos eingegangen, noch im April 2019 haben wir von unserem Chef persönlich die Anträge für den kompletten Oktober 2020 unterschrieben bekommen und die Buchung hat inzwischen längst begonnen!
    [Was ich DA noch nicht wusste: A) Corona und B) nicht mehr zusammen :D ]

    Irgendwann merke ich, dass Tobi hinter mir ist, also fahren wir den restlichen Weg nach Kanab eben doch hintereinander. Dann kommen wir immerhin gleichzeitig an und keiner muss auf den anderen warten.

    Im Ort angekommen parke ich direkt bei Subway und Tobi hält an der Tankstelle nebenan. Hier muss es richtig geschüttet haben, denn der halbe Boden gleicht einem See und ich muss mir erst einmal einen halbwegs trockenen Weg zu Tobi suchen – Ich laufe unglaublich deutsch mit Wandersocken und Trekkingsandalen rum, die Wanderschuhe sind nämlich von gestern noch klatschnass und ich habe nur diese beiden paar Schuhe dabei. Tobi weißt mich erstmal freundlich darauf hin, dass an meinem Auto an der Seite etwas rumbaumelt…. Uuuuuups, da habe ich in Escalante doch glatt vergessen, den Tankverschluss nach dem Tanken wieder zuzuschrauben, das erklärt auch dieses Geräusch hin und wieder während der Fahrt :biggrin:

    Nach dem Tanken springen wir eben in den Subway und holen uns jeweils ein ganzes Sub zum Mitnehmen, dann haben wir gleich etwas zu essen für nachher. Der nächste Halt ist das Visitor Center von Kanab, ein Ort, den ich nur zu gut kenne, denn hier bin ich vor 1,5 Jahren 4x kläglich an der Wave Lottery gescheitert. Diesmal brauchen wir kein Permit, wir haben unseres nämlich schon dabei, aber eine Info bräuchten wir bei diesem Wetter, nämlich, ob die House Rock Valley Road befahrbar ist. Noch steht nämlich im Raum, das wir mit beiden Autos fahren, je nachdem was wir für eine Antwort bekommen. Ok… Es steht jetzt nicht mehr im Raum :biggrin: Von Norden her ist die Straße gar nicht befahrbar, der Wash führt zu viel Wasser und da würde nicht einmal der RAM durchkommen. Vom Süden her können wir aber fahren, dafür müssen wir allerdings über Fredonia und Jacob Lake fahren. Von Kanab aus ist das kein wirklicher Umweg dorthin, wo wir wollen. Gott sei Dank wollen wir nicht zur Wave, dann wäre es doch schon um einiges länger.


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    Der Parkplatz vom Visitor Center erlaubt laut einem Schild kein Overnight Parking, ich frage aber bei der Rangerin nach und bekomme von ihr die Erlaubnis stehen zu bleiben. Ich soll nur nach ganz hinten durchfahren, dort wo die Müllcontainer sind. Da fahren wir jetzt zunächst beide hin, denn umpacken ist angesagt. Da wir nun nur mit Tobis Auto fahren werden kann ich nicht im Auto schlafen und muss mein Zelt mitnehmen und auch sonst allen möglichen Kram: Tagesrucksack, Essen, Getränke, Klamotten, Isomatte, Schlafsack, Kameratasche, Stativ, Zahnbürste… Kurz gesagt: Es dauert, bis wir abfahrbereit sind. Die Wanderschuhe lasse ich auch schweren Herzens auf dem Armaturenbrett zurück in der Hoffnung, dass sie von möglicher Sonne bis morgen wieder trocken sind. Dann eben nur mit Sandalen, auch wenn es weniger optimal ist.

    Endlich können wir los, der Himmel ist nach wie vor grau, aber es ist trocken und Schnee gibt es auch keinen mehr. So richtig kalt ist es nicht, aber schon irgendwie kühl und windig ist es auch… Könnte schöner sein, aber mein Schlafsack ist ja dick…


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    12:15 Uhr: Endlich erreichen wir das Ende unserer asphaltierten Anreise und fahren auf die House Rock Valley Road – Ursprünglich wollten wir das vor vier Stunden tun :biggrin:

    Der Zustand ist zunächst okay, hier wäre ich noch mit dem Rogue durchgekommen.


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    Das könnte sich ab jetzt ändern. Wir sind beide ein bisschen nervös als wir hier um 12:39 Uhr abbiegen, haben wir doch genug Horrorgeschichten bezüglich eigener Anreise zu den CBS gelesen!

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    [Tobis Sicht der Fahrt, auch wenn wir nicht zusammen gefahren sind: Klick ]

  • Also habt ihr dann diese Strecke genommen?


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    Wenn das der Cottonwood Cove Parkplatz ist, dann ja. Erkenn ich bei dir leider nicht zu 100%


    man ihr seid mutig!!!

    Coyote Butte und White Pocket wuerde ich niemals selbst fahren, nur mit einer gefuehrten Tour


    Wir hatten aber kein Bock auf eine geführte Tour, dafür aber einen Ram :D Da hätte ich alleine auch überhaupt keine Bedenken gehabt und wäre auch alleine gefahren. Easy mit dem Teil.


    Bis jetzt ein harmloser Tagesbeginn


    Haha, stimmt! Erstaunlich für uns.


    Warte gespannt auf die weiteren Bilder!


    Ich glaub das mach ich jetzt auch direkt

  • Tag 7 (08.03.2019): Coyote Buttes South - Eine Traumlandschaft verhüllt in Hagel und Nebel




    Es gibt drei mögliche Parkplätze für die Coyote Buttes South, zwei davon sind aber mit wirklich langen Wanderungen verbunden und fallen für uns heute somit ausnahmsweise raus. Da wäre einmal Lone Tree, von hier aus ist es noch mördermäßig weit, dann wäre da noch Pawhole, näher, aber noch immer weit weg. Wir wollen zum Parkplatz Cottonwood Cove, der direkt an den CBS liegt und von dem aus wir direkt in das Gebiet der Begierde starten können. Der Weg dorthin ist anspruchsvoll, denn es geht über weite Strecken durch Tiefsand, eine wirklich hohe Bodenfreiheit und Allrad sind Pflicht. Mit dem Ram fühlen wir uns ausreichend gewappnet und wollen es probieren – tatsächlich haben die häufigen Regenfälle der letzten Tage hier etwas Gutes: Der Sand ist relativ fest und gar nicht mal sooo tief. Ich wage die Behauptung, dass ich zum Cottonwood Cove Parkplatz heute auch mit meinem Rogue gekommen wäre, möchte das aber definitiv nicht pauschal für Midsize SUVs empfehlen. Das sieht hier nicht immer so rosig aus.


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    Auf der Fahrt treffen wir auf diverse verschlossene Kuhgatter, aber darauf sind wir natürlich durch die zahlreichen Berichte vorbereitet.

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    Irgendjemand muss jetzt aussteigen, das Gatter öffnen, das Auto durchlassen und danach wieder alles fachgerecht verschließen. Mit Blick auf die Rückbank fällt mir auf: Hier ist ja sonst niemand mehr, der das machen könnte. Dann muss wohl ich. Meeeh, ist das windig und frisch. Brrr. Immerhin kommt die Sonne raus.

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    Das zweite Exemplar lässt nicht lange auf sich warten… Bei diesem ganzen rein und raus kann man ja mal etwas unwesentliches vergessen…

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    Wir erreichen die Poverty Flat Ranch um 13:25 Uhr, wir haben also bis hier hin 45 Minuten für die 4WD Strecke, 55 Minuten für die Gesamt Dirtroad und 1:40h seit Kanab gebraucht. Heißt: Wir kommen ganz ordentlich voran.

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    Das Wetter schlägt so schnell um hier draußen..20 Minuten später sieht es dann doch wieder etwas bedrohlich und ungemütlich aus. Wie war das noch gleich?! Bei Regengefahr sollte man sich nicht auf solchen Straßen aufhalten?! Aaaaach, wir haben einen RAM, alles wird gut!

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    Ihr macht euch sicher trotzdem Sorgen um uns… Wir machen uns Sorgen, das Auto macht sich Sorgen… Was könnte da besser helfen, als eine romantische Ballade zur Beruhigung? Ich präsentiere hier mit stolz: I Swear – Sarah & Tobi… NICHT von Wolfgang Petry. I swear! :biggrin:

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    Schon drei Videos und wir sind nicht einmal angekommen… Damit ist jetzt Schluss, ihr seid vorerst von unseren Engelsstimmchen verschont und wir kommen um 13:45 Uhr glücklich und zufrieden am Cottonwood Cove Parkplatz an.

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    Wir vertrödeln noch locker eine Viertelstunde bis wir wirklich loslaufen, denn es müssen noch elementare Dinge geklärt werden wie:

    • Was ziehen wir an?
    • Wie viel davon ziehen wir an?
    • Essen wir jetzt lieber erst oder laufen wir erst los?
    • Wird es trocken bleiben?
    • Was für Objektive?
    • Stativ?
    • Essen? Trinken? Wie lange bleiben wir wohl?
    • Habe ich eine Power Bank dabei? Mein Handy mit den Wegpunkten ist gleich leer

    Wir kommen zu dem Ergebnis das wir lieber mehr als weniger anziehen, nichts vorher essen und lieber so schnell es geht loslaufen, bevor es wirklich anfängt zu regnen. Stativ und das meiste Kamerazeug bleiben ebenfalls im Auto, es scheint nicht so, als würde uns hier ein langer Aufenthalt gegönnt werden. Wir sind übrigens komplett alleine, zumindest auf diesem Parkplatz. Natürlich wissen wir nicht, ob andere Leute die Wanderung von anderen Parkplätzen auf sich genommen haben, wir gehen allerdings nicht wirklich davon aus. Die Permits sind auf 20 Leute am Tag begrenzt und dementsprechend schwierig zu bekommen.


    Ca. 10 Minuten läuft man von dem Parkplatz aus über einen sandigen Pfad, bis man bei den berühmten Cottonwood Teepees ankommt.


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    Um uns herum wird es immer schwärzer und schwärzer, die gelb-roten Felsen werden aber noch von der Sonne angestrahlt und so entsteht ein nahezu unwirklicher Kontrast. Es sieht einfach wahnsinnig spektakulär, faszinierend, wunderschön und bedrohlich zugleich aus.

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    Noch hat mein Handy ein paar letzte Akku Prozente, also müssen diese genutzt werden, um die „wichtigste“ Formation in dieser unglaublichen Landschaft zu finden, den Half and Half Rock. Wichtig ist sicher relativ, aber wir beide haben uns jedenfalls fest vorgenommen, diesen zu suchen und zu finden. Das gelingt uns dann auch relativ schnell, wir kennen ja die Richtung und vor allem wissen wir, dass der gesuchte Stein nicht sonderlich groß ist und eher in Bodennähe gefunden werden kann.

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    Und es muss noch ein Video für die What‘s App Gruppe gedreht werden, in dem ich erzähle, dass ich GAAAAAAANZ alleine hier bin und dabei total auffällig über die Kamera hinweg grinse… Einige von denen haben hier also schon vermutet, dass irgendwas da nicht ganz stimmen kann. Ich wurde darauf hingewiesen, ich seh‘ es auch selbst ein… War nicht so professionell :biggrin:

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    In diese Richtung sieht das Wetter noch richtig gut aus und so macht die Gegend auch echt was her. Nach wie vor haben wir noch keine Spuren von anderem Leben ausfindig gemacht. Entweder die übrigen Permit Holder sind schon weg, kommen noch, oder haben die Tour hinsichtlich der Wetterprognose nicht angetreten.

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    Jeder erkundet die Gegend ein wenig für sich

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    Ich traue mich schon fast gar nicht mal ein Blick nach hinten zu riskieren, denn da sieht es gar nicht mehr so freundlich und einladend aus.

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    Ooooooooh Scheiße, mit Weitsicht ist auch nicht mehr viel los =O


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    Man sieht richtig, wie diese riesige Wolkenfront durchzieht und den gesamten Himmel verdunkelt. Es ist absolut irre, wie schnell das geht. Hätten wir hier nur ein „normales“ Auto, dann hätten wir schon längst unsere Beine in die Hand genommen und hätten uns verkrümelt.

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    „HUHU TOBIIIIIIII!“ (Der hat aber schönes Wetter im Hintergrund!)

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    „HUHUUUU SARAAAAAAH“ (Die hat aber ekliges Wetter im Hintergrund!)

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    So cool wie das rumgekletter hier ja auch ist, man darf aber nicht vergessen, dass ich hier mit Sandalen rumspringe. Es sind zwar Trekking Sandalen mit vernünftigem Profil, aber trotzdem nicht mit meinen Wanderstiefeln zu vergleichen – schon 3x nicht was den Halt angeht. Ich klettre also auf viele Felsen, auf die ich normalerweise klettern würde, gar nicht erst drauf.


    Und dann… dann bricht die Hölle über uns herein, in Form von winzigem Hagel und einer Weitsicht von ca. 10 Metern.

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    HA! Hier kann man mein stylisches Outfit einmal im Ganzen betrachten. Nicht das ich damit den neusten Trend setze oder so… Aber das macht ja nichts. Bisher haben wir uns gefragt, wann wir wohl auf die anderen Permit Holder treffen werden, inzwischen sind wir uns ziemlich sicher, dass das nicht mehr passieren wird. Ich denke mal entweder die waren schon hier oder die haben bei dem Wetter einen Rückzieher gemacht. Hat den Vorteil, dass mich niemand auslachen kann. Außer Tobi… und das tut er auch!

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    Dinge die die Welt nicht braucht… Falls sich jemand fragt wieso wir immer noch in Ruhe fotografieren: Es ist nicht soooo schlimm. Der Hagel ist so klein das er nicht weh tut, sondern eher schneemäßig vor sich hinweht und es ist windig wie Sau, aber alles noch irgendwie auszuhalten. Natürlich brechen wir hier aber ab und laufen nicht noch weiter vom Auto weg, sondern machen uns an den geordneten Rückzug… nur eben nicht ohne Bilder.

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    Das Auto erreichen wir um 15:06 Uhr, wir waren nun also etwas mehr als eine Stunde unterwegs. Das ist natürlich ein Witz für die CBS und wann kommt man schon noch mal her? Man müsste noch mal ein Permit bekommen und man müsste noch einmal ein Auto haben, das einen herbringt. Zwar ist es schon recht spät, aber wir beschließen das erst einmal auszusitzen und unser Sub zu essen. Wir haben es uns ja extra dritteln lassen, damit wir besser portionieren können… Aber egal, ich hab Hunger, also komplett rein damit.

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    Während des Essens staunen wir nicht schlecht, als plötzlich zwei große Wagen von Dreamland Safari angefahren kommen und von der Anzahl her so ziemlich alle übrigen Permit Holder ausspucken. Was haben die denn den ganzen Tag gemacht, wenn die um 15 Uhr erst hier ankommen?!?! Ich dachte immer diese Touren starten früh am Morgen. Jedenfalls sind es viele Menschen und es sind laute Menschen und sie alle stürmen mit ihren Regenschirmen nun laut palavernd auf die CBS zu… im Hagel… Und es sieht nicht so aus, als würde es in der nächsten Stunde nochmal aufhören. Ne, also, das war alleine schon doof genug, dann müssen wir das mit 15 anderen Leuten auch nicht haben. Wir fahren! Wir haben ja eh noch ein gutes Stück Dirt Road vor uns, bis wir an unserem Tagesziel ankommen.


    [Und hier findet ihr natürlich wieder Tobis Teil: Klick ]

  • Klasse!! Irgendwann will ich auch mal hin.

    Aber halt nur mit einer gefuehrten Tour, lol

    Diese farbigen Sandstein Formationen sehen ja wirklich toll aus


    Das wären mir zu viele Leute gewesen in der schönen Gegend, vor allem am Abend :) Wenn man schon so ein Auto hat kann man auch selbst hin, aber so Touren sind sicher besser als gar nicht. Hätte ich im Zweifel wohl auch gemacht, aber die sind halt auch echt teuer.


    Ja ist er. Tolle Tour (bis auf das Wetter),. Haben wir leider nie gemacht.


    Ja, stimmt, aber optisch war es cool :D


    Normal könnt Ihr nicht ;-)) - starke Eindrücke. Bin auf die Fortsetzung gespannt. :wink2:


    Stimmt, wär ja langweilig!


    Ihr zieht das Unheil irgendwie an ;-))


    Ja, oder? :D Normal können wir einfach nicht.


    So schön, trotz Wetter! :love:


    Ja, stimmt :love:


    Ganz vergessen zu schreiben: Eure Engelstimmchen passen perfekt zusammen! :P


    Definitiv :smile:


    Könnt Ihr nicht mal ganz normal irgendwo hin wandern? ;-))


    Die Ecke sieht schon echt klasse aus. Irgendwann einmal ......


    Nö? :smile::smile: Wäre doch langweilig!


    Bis aufs Wetter eine tolle Tour


    Ja, das ist wahr.

  • Tag 7 (08.03.2019): Sunset an der White Pocket - Der Himmel brennt… Teil 1




    Bis zur Poverty Flat Ranch müssen wir den gleichen Weg nehmen wie wir gekommen sind, den kennen wir ja bereits und der hat dem RAM keine Schwierigkeiten gemacht, also alles easy. Gespannt sind wir jetzt aber über den weiteren Verlauf, denn ab der Ranch wollen wir den direkten Weg zur White Pocket nehmen, denn es gibt hier eine Querverbindung. Ich habe in der Planungsphase sehr viel über die Straßen hier gelesen und dabei herausgefunden, dass man diese Querverbindung ausschließlich in Richtung CBS -> White Pocket fahren sollte. Nein, eine Einbahnstraße ist es nicht, aber es ist purer Tiefsand und aus unserer Richtung führt die Straße am Ende recht steil bergab: Das kann man runterrutschen. Bergauf durch Tiefsand ist aber eine ganz andere Hausnummer, also wird es zurück die längere Strecke werden.

    Ja, der Sand wird deutlich tiefer, allerdings lässt er sich durch die Nässe recht angenehm fahren. Das ist hier auf den sandigen Roads mit Sicherheit ein großer Vorteil, wo es auf jeder Gravelroad eher vom Nachteil wäre. Ich würde sogar so weit gehen und glauben, dass ich es mit dem Rouge heute geschafft hätte. Das ist aber eine Ausnahme und ich würde jedem DRINGEND davon abraten, diese Strecke mit einem IFAR zu fahren. Wir haben grad eine viel größere Sorge als den Sand. ES SCHNEIT.


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    Plötzlich macht Tobi fast eine Vollbremsung, denn vor uns auf dem Boden liegt… Ja, was denn eigentlich? Sieht auf den ersten Blick aus wie Reifenteile und wie weiches Gummi, aber hier draußen sollte man lieber kein Risiko eingehen.

    „Magst du mal aussteigen und das von der Straße räumen?“
    „Ääääh nein?! Es ist kalt???“
    „Ok, ich geh selbst…“
    „Ich mach auch Fotos davon“

    :)

    Und so geht er selbst und ich mache Fotos davon… Übrigens hat sich das aussteigen gelohnt, die weichen Gummi Teile entpuppen sich nämlich als hartes Plastik.


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    Je weiter wir in Richtung White Pocket vordringen, desto schöner wird glücklicherweise auch wieder das Wetter. Es ist noch immer unglaublich windig und kalt, aber immerhin sieht der Himmel wieder freundlich aus. Na wenn das kein guter Grund für ein wunderschönes Duett ist! (Und nein, ich wusste nichts davon welches Lied aktuell im Auto läuft, das wurde geändert während ich draußen war)

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    Mit bester Laune setzen wir unseren Weg auf der Sandpiste fort. Schnell kommen wir hier natürlich nicht voran, aber der RAM pflügt zuverlässig durch das Gelände und die Anspannung ist größtenteils von uns abgefallen. Interessant ist auch, dass ich schon das ein oder andere Bild von den CBS versenden kann, auf der Strecke ist nämlich hin und wieder Netz und das gar nicht mal so langsames.

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    16:10 Uhr: Nach ca. einer Stunde Fahrt nach den CBS tauchen die ersten Herausforderungen auf, die aber für den RAM und seinen Fahrer auch nicht allzu groß sind. Vielleicht wäre hier für mich mit dem Rogue doch irgendwann mal Schluss gewesen.

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    16:30 Uhr: Da sind wir endlich!

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    Auf dem Parkplatz befindet sich nur ein weiteres Auto das sich gerade verabschiedet, wir sind also wieder vollkommen alleine hier. Wir stehen jetzt inmitten dieses riesigen Parkplatzes und müssen uns erst einmal orientieren. Der Wind ist inzwischen (und besonders auf der weiten, offenen Fläche hier) zu einem ausgewachsenen Sturm geworden. Eigentlich wollten wir mein Zelt vor dem Sonnenuntergang aufbauen, aber dafür ist es grad zu windig und kalt. Wir geben diese Aufgabe an unsere Zukunfts-Persönlichkeiten ab und bleiben einfach noch ein wenig im Auto sitzen, essen Muffins und lassen uns durchschaukeln.

    WIE lange wir im Auto rumsitzen und uns durchschaukeln lassen wird uns klar, als die Umgebung um uns in warmen Tönen zu leuchten beginnt und das Auto 18 Uhr anzeigt: Der Sonnenuntergang steht kurz bevor, wir sind an der White Pocket und wir Mimimimis haben unseren Hintern noch nicht einen Meter aus dem schützenden Auto bewegt.

    Fazit: Nicht so gut.
    Lösungsansatz: Aufhören zu jammern, Jacke an und RAUS DA.

    Zu unserer Schande muss ich gestehen, dass wir keinen Plan haben wo wir hinlaufen. Ich KÖNNTE jetzt verschweigen, dass sich das eigentliche White Pocket Gebiet genau hinter uns befindet und das wir auf die falsche Seite zu rennen… Mache ich aber nicht, wir wollen ja ehrlich sein. Ich kann an dieser Stelle schon einmal verraten, dass wir das richtige Gebiet am nächsten Morgen ausfindig machen…. Ansonsten hätte ich es vermutlich doch versucht zu vertuschen :biggrin:

    Falsche Richtung hin oder her, auch hier sieht der Sonnenuntergang sehr schön aus und der Himmel hat auch ein Erbarmen mit uns. Aber: ES-IST-SOOOO-WINDIG. Wir müssen uns richtig Gegend den Wind werfen um überhaupt vorwärts zu kommen. Auf den Bildern sieht man das ja zum Glück nicht und so kann man zumindest die kuschelig genießen!


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    An den Felsen angekommen versuchen wir kurzzeitig noch eine Art Einstieg zu finden, aber hier an dieser Stelle ist nichts zu machen. Dazu kommt, dass hier jetzt kein Buschland mehr ist, sondern der Boden ist voller Sand, der uns jetzt natürlich dauerhaft und mit Anlauf mitten in die Fress*… ich meine natürlich in unsere sehr ansehnlichen Visagen weht.

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    Okay, Rückzug zum Auto! So sehr es uns ärgert und so glücklich wir sind hier zu sein, uns friert alles ab ein kostenloses Hautpeeling haben wir jetzt noch oben draufbekommen. Wir schützen die Kameras so gut es geht vor dem Sand und eilen im Laufschritt zurück zum Auto.

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    Aus unseren Plänen direkt ins warme Auto zu springen und die Sitzheizung einzuschalten wird aber erst einmal nichts, denn:

    DER HIMMEL BRENNT…

    *… DIE ENGEL FLIEH‘N UND ICH ERSTICK IN SCHWAAAAARZEN WOLKEN, MEIN FEHLER WAR, ICH HAB‘ GEGLAUBT, DU WIRST MIR INS FEUER FOLGEN. DOCH DER HIMMEL DEEEEEN WIR WOLLTEN, DER HIMMEL BRENNT…*


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    Jetzt sind wir wieder im schützenden Auto und wärmen erst einmal unsere Gliedmaßen und unseren Hintern wieder auf. Puh… Das wird eine Überwindung gleich noch mal raus zu gehen und das Zelt aufzubauen.

    „Hey Tobi, lass mal da hinten hin fahren, wo das andere Auto vorhin stand. Da ist ein Zaun und zumindest ein Busch, vielleicht reicht das als Windschutz“

    Gesagt getan… Nur ist das nicht irgendein Zaun, sondern der Trailbeginn für das White Pocket Gebiet. Hiermit wissen wir also schon: Wo auch immer wir vorhin waren, wir waren nicht dort, wo wir hinwollten. Immerhin wissen wir jetzt für morgen früh Bescheid.


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  • Tag 7 (08.03.2019): Sunset an der White Pocket - Der Himmel brennt… Teil 2



    Wir sitzen wirklich noch lange im Auto und quatschen, es ist ja noch früh und keiner von uns ist so richtig scharf auf den Moment, in dem wir raus müssen um das Zelt aufzubauen. Stattdessen freuen wir uns über unsere gut funktionierende Internetverbindung und regen uns über den Wetterbericht für die kommenden Tage auf. Es wird einfach nicht besser… Und auch sonst kann man nirgendwo so wirklich hin, denn der Schlechtwetter Radius ist einfach gigantisch groß. Ich komme jedenfalls zu dem Schluss, dass ich das Hotel in St. George für Übermorgen stornieren sollte, die Pläne in der Gegend würden eh alle ins Wasser fallen. Ich entscheide also die Übernachtung in 3 Tagen um einen Tag vorzuziehen und entledige mich des Hotels in St. George. Morgen ist gesetzt und da soll das Wetter auch noch halbwegs mitspielen.

    Hm. Joah… Wird mal langsam Zeit, ne?! Der Wecker klingelt unmenschlich früh morgen und je länger wir uns vor dem Zeltaufbau drücken, desto kälter wird es.

    Fakt ist: Es ist super ein Zelt zum ersten Mal aufzubauen, wenn es stockdunkel und stürmisch ist. Besonders wenn beide absolute Nieten im Zelt aufbauen sind. Ich hatte zuhause bisher immer so ein Wurfzelt, das sich von alleine aufbaut und mein großes Zelt für Festivals… Naja…. Da schreie ich immer um Hilfe und irgendjemand mit Erfahrung baut es dann schon mit mir zusammen auf. Tobi hat noch nie ein Zelt aufgebaut. Dazu kommt auch noch, dass es kein besonders teures und hochwertiges Zelt ist, das macht es nicht leichter. Eigentlich bekommen wir nicht einmal zwei Stangen ineinandergesteckt, so dass die auch ineinander bleiben. Nicht bei dem Sturm. Spätestens wenn man die Plane in die Hand nimmt fliegt man quasi weg… Keine Chance!


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    Das Zelt können wir hier und heute vergessen, also alles wieder ins Auto! Auch das ist aber gar nicht so einfach, da die beiden Planen sich natürlich auch selbstständig machen bei dem Wind. Im Endeffekt renne ich also diversen Zelt Gegenständen in alle möglichen Himmelsrichtungen hinterher, Tobi schaut sich das belustigt an und ich bin einfach nur genervt. Irgendwann habe ich aber trotzdem alles (ich hoffe!) irgendwie in’s Auto bekommen. Was nun?! Jetzt stehen wir da mit einem RAM, der bis unter’s Dach vollgestopft ist und in dem so gerade Tobi Platz findet, sobald aufgeräumt wurde. Auf gar keinen Fall passen zwei liegende Menschen rein. Tobi sagt wir schaffen das schon, zur Not packen wir Zeug auf die Ladefläche und wenn es gar nicht anders geht schlafen wir halt beide im Sitzen vorne… Ne. Auf gar keinen Fall. Das ist Tobis Auto und er soll vernünftig schlafen können, ich sehe da noch eine andere Möglichkeit… Für die ich beim ersten Erwähnen auch sofort den Vogel gezeigt bekomme.

    „Das kann ich doch nicht zulassen!!!“
    „Doch, doch, kannst du!“
    „Was sollen die Leute in dem Bericht von mir denken?“
    „Denen mache ich schon deutlich, dass ich das so wollte!“ (Was ich hiermit offiziell getan habe)
    „Ohne Scheiß Sarah, das kannst du nicht bringen… Wir kriegen schon irgendwie genug Platz im RAM zusammen“
    „Lass es uns wenigstens versuchen!“

    Ab diesem Zeitpunkt steht Tobi nur noch mit verschränkten Armen und ungläubigen Gesicht neben mir, während ich meine Iso Matte aufblase und zusammen mit dem Schlafsack auf die Ladefläche zu dem Sack Kohle werfe.

    „Das Zelt hätte auch nicht warmgehalten, wofür brauche ich es dann?“

    An dem Punkt, dass es zumindest vor dem Wind geschützt hätte ist wohl etwas dran, aber das werden die Seitenwände der Ladefläche sicherlich auch tun und das der RAM wegfliegt ist unwahrscheinlicher, als das mein Zelt wegfliegt.

    Es kostest kurz Überwindung bei der Kälte, aber die Hose muss weg! Beim Kauf des Schlafsacks wurde ich extra darauf hingewiesen, dass er nur ohne Klamotten wirklich warm halten kann… Und tatsächlich, sobald ich nur in Unterhose im Schlafsack bin wird es an den Beinen schön kuschelig warm. Wenn ich denn jetzt noch den Reißverschluss zu bekommen würde… VERDAMMT, WAS IST DAS DENN???? Er scheint rausgeflutscht zu sein und ich bekomme ihn mit meinen Eisfingern einfach nicht mehr in die Spur.

    „Das ist der erste richtige Einsatz von dem Teil und bei dem Preis ist direkt etwas kaputt?? WAS NE KACKE“
    „Kommst du jetzt bitte von der Ladefläche runter und in’s Auto?“
    „NEIN!!! ICH BEKOMM DAS ZU“
    „Du meinst das alles hier echt ernst, oder?“
    „JA!!!“

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    Nach weiteren fünf Minuten der Verzweiflung wird klar: Da ist noch ein anderer Reißverschluss und der ist in der Spur. Ich habe einfach den falschen genommen. Der Pulli bleibt aber an, ich kann mich nicht dazu durchringen, den auch noch auszuziehen. Ich zieh die Kapuze von dem Schlafsack so weit zu, dass nur noch ein kleines Stück meiner Nase an der Luft ist, denn irgendwie muss ich ja atmen können.

    „Ich ähm… Ich geh dann jetzt rein, ne?“
    „Ja, gute Nacht!“
    „Sicher?!“
    „Ja man!“
    „Wenn es doch zu kalt wird kommst du aber rein, ich lasse die Türen auf!“
    „Ok!“

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    Da liege ich nun, seit Tobi die Tür zur Ladeklappe zugemacht hat ist es nicht mehr sooo windig um meine Nase, aber es ist stürmisch genug das das Auto wackelt, dementsprechend laut ist es natürlich auch. Es ist auszuhalten, aber lange nicht so warm wie ich erwartet hatte… Hm… An den Beinen hat es ja auch geholfen, soll ich mich wirklich ganz ausziehen?! Ein Versuch ist es wert.

    Also den Reißverschluss nochmal auf, Pulli weg, Reißverschluss zu. Jetzt liege ich hier mit Unterhose und Sport BH bei 0°C auf der Ladefläche eines Pickup Trucks – und es ist okay! Wirklich, seit der Pullover weg ist, ist es wirklich gemütlich warm in meinem Schlafsack, nur um meine Nase weht jetzt noch ein eisiger Wind unter’m Gefrierpunkt, aber das ist ok. Nicht okay wird das alles heute Nacht sein, wenn ich quasi nackt hier raus muss um mich anzuziehen… Aber ihr wisst schon, Problem vom Zukunfts-Ich.

    (Der Himmel brennt, die Engel fliehn,) WIR SIND DURCH BLECH UND KÄLTE GETRENNT. ICH LIEEEEEEEEEGE HIER UND SCHAAAAU DIR NACH. WERDE WAAAAARTEN BIS ICH ERFRIER'


    SCNR

    Ok. Das war gemein. Niemand erfriert hier und es ist alles voll schön. Ob ich keine Angst vor’m Axtmörder hab?! Nee, auch ihm wird heute zu kalt sein um unterwegs zu sein. Gute Nacht von der Ladefläche!


    [Wie Tobi diese Aktion gesehen hat: Klick]



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