Tag 4 (05.03.2019): Red Rock Canyon - Calico Tanks Teil 2
Die Calico Tanks sind das eigentliche Ziel der Wanderung, zumindest das offizielle. Inoffiziell geht es aber noch ein Stück höher und man soll eine tolle Aussicht auf Las Vegas haben. Ich sehe hier aktuell noch gar nichts, außer hohe Felsen um mich herum, also muss ich irgendwie nach oben. Ich probiere mehrere Wege aus, aber alles funktioniert nicht so richtig, aber Aufgeben wenige Meter vor dem Ziel ist keine Option. Irgendwann erblicke ich einen potenziellen Weg ein Stück über mir, ich muss nur ein kleines Stück zurücklaufen um einen geeigneten Einstiegspunkt zu haben, von hier unten komme ich da nicht hoch.
Diesmal funktioniert es und ich habe die grandiose Fernsicht ganz für mich alleine. Ich lege den Rucksack ab, setze mich auf die Felsen und genieße den wunderbaren Ausblick auf den Strip und die Großstadt, die beängstigend Dunstverhangen ist. Ob das jetzt Smog ist oder einfach Morgennebel... Keine Ahnung. Wenn man sich einredet es sei letzteres, dann ist das irgendwie mystisch und sieht ziemlich cool aus.
Mit dem Anblick verweile ich eine ganze Zeit, mache noch ein Video für die Whats App Gruppe, das ich hier auch gleich posten kann. Seit ich am höchsten Punkt angekommen bin funktioniert nämlich auch das Netz wieder einwandfrei, während der Wanderung hatte ich keins. Eine ganze Stunde habe ich bis nach hier oben gebraucht, das ist deutlich länger als ich geplant hatte, aber das liegt vor allem daran, das ich andauernd den richtigen Weg suchen musste. Gegen 08:30 Uhr mache ich mich auf den Rückweg, der deutlich schneller geht, auch wenn ich mir hier auch nochmal verirre, weil ich den passenden Abstieg zum Bach verpasse und nicht mehr runter komme. Aber eben nur einmal und nicht gefühlt 10x. Ganz untypisch mache ich auf dem Rückweg kein einziges Foto mehr, vermutlich weil ich voran kommen möchte und auf dem Hinweg bereits gefühlt jeden Stein fotografiert habe.
Kurz nach 9 Uhr bin ich wieder am Auto, nachdem mir kurz vor Ende Massen an Menschen entgegengeströmt kamen (Der Parkplatz ist jetzt voll), und so langsam aber sicher macht sich dann doch etwas größerer Hunger breit, der nicht mehr mit einem Müsliriegel abgespeist werden kann. Zum Glück konnte ich mich vorhin mit dem Netz an der Aussicht auf Las Vegas mit Tobi zum Frühstück verabreden, also auf geht's, der Magen knurrt!
Trailfakten:
Länge: 2.2 Meilen / 3,5 km
Dauer: 1,5 - 2h
Einstufung Schwierigkeit: Moderate, man muss einiges klettern und es geht auf dem Hinweg quasi permanent bergauf über Slickrock und Treppen. Dafür ist der Trail aber nicht allzu lang.
Erreichbarkeit: Befestigt, PKW. Achtung: Einbahnstraße
Kosten: 15$ oder National Park Pass
Fazit: Eine wunderschöne Wanderung durch ein tolles Gebiet, der Trail ist sehr abwechslungsreich und wird nie langweilig, am Ende wird man dann noch mit einer tollen Aussicht belohnt. Besonders empfehlenswert um dem Trubel in Las Vegas für einen Moment zu entkommen.