"Wir fliegen jetzt übrigens nächste Woche nach Afrika" - eine spontane Woche Namibia

  • Als Nachtrag: die Löwen im schönsten Sonnenuntergangslicht waren einfach gigantisch. So etwas liebe ich und ich kann sehr gut verstehen, dass das Deine Favoriten sind. :clap1::clap1::clap1:


    War auch ein gigantisches Erlebnis :)


    Toll - ein perfekter Tag in Afrika :)


    Fanden wir auch :)


    Oh schön, Rhinos bei Nacht ;-))


    Ja, war cool :)



    Würde man am liebsten kuscheln, aber ich denke die sind schon groß genug um gefährlich zu sein... vor allem zu 6. :D


    Das Rhino lag ja an der Außenwand vom Camp, da kommt jedes Tier hin :D


    Die Rhinos und die Löwen.... Klasse


    :)

  • Tag 6 (20.11.2020) - Eine abenteuerliche Fahrt zur Brandberg White Lady Lodge




    Heute klingelt der Wecker um 5 Uhr extra früh, denn laut der Broschüre vom Empfang gibt es ab 6 Uhr Frühstück und dann wollen wir bereits im Restaurant sitzen. Heute haben wir 330 km abzureißen, was Google mit einer Fahrzeit von knapp 4 Stunden angibt. Wenn ich an den vorletzten Tag denke, dann wird mir schon ganz anders, denn wir haben ja bereits gelernt wie langsam man teilweise voran kommt. Ich gehe also davon aus, das wir 6-7 Stunden unterwegs sein werden, abhängig vom Zustand der Straßen. Ich bin bereits wieder recht früh fertig mit allem und keine Koffer befinden sich auch schon im Kofferraum, während Marc noch unter der Dusche steht. Die Zeit nutze ich, um dem Wasserloch vor Sonnenaufgang noch einen Besuch abzustatten. Um die Zeit bin ich hier alleine.

    Erst sehe ich wieder nichts, aber dann nehme ich eine Bewegung wahr. Die Tiere sind bei dem Boden und bei dem Licht wirklich hervorragend getarnt, doch jetzt kann ich sie erkennen: Immer mehr Löwen kommen nach und nach zum Wasserloch, leider auf der gegenüberliegenden Seite, so das man auf den Handy Fotos nur erraten kann, das da überhaupt irgendwas ist. Die Kamera ist bereits im Auto.


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    Auch mit bloßem Auge ist es ein wenig anstrengend bei dem Dämmerlicht und der künstlichen Beleuchtung, aber allzu lange Zeit habe ich ja sowieso nicht.

    Wir fahren direkt mit gepacktem Auto zum Restaurant, dann können wir gleich direkt auschecken und uns auf den Weg machen, ohne nochmal zurücklaufen zu müssen. Punkt 6 Uhr betreten wir das Restaurant und werden problemlos an einen Tisch draußen auf der Terrasse gesetzt. Das Team ist noch mitten in den Vorbereitungen, viele Stühle stehen noch auf den Tischen. Dann sitzen wir halt da und ... warten. Und warten. Nach ca. 15 Minuten kommt ein älteres deutsches Ehepaar, bei dem die Frau es wohl besonders eilig zu haben scheint. Die sitzen noch nicht, da fragt sie uns schon wie lange wir bereits warten. Nach unserer Antwort schnappt sie einmal kurz nach Luft, lässt uns wissen das man "die Afrikaner in den Arsch treten muss damit was passiert" und beordert die Bedienung zu sich. Die Aussage: Frühstück gibt es erst ab 7 Uhr. Ja moment mal. Da werde ich jetzt aber auch sauer. Nicht nur, das es anders auf unserem Zettel steht, das hätte man ja eventuell auch mal erwähnen können, als uns eine Stunde vorher an einen Tisch zu führen und uns dann zu ignorieren. Jetzt schon ein wenig energischer weisen wir die Belegschaft mit vereinten Kräften darauf hin, das 6 Uhr kommuniziert wurde und das wir jetzt sicher keine Lust haben eine Stunde zu warten. Dabei sind unsere Nachbarn wohl ein wenig nerviger als wir, denn sowohl Kaffee, als auch Essen steht zuerst auf deren Tisch.

    Nunja, als wir bestellen dürfen möchte ich wieder das Toast von gestern wählen, mit Bacon, Cheese und Egg, so wie es auf der Karte steht. Ich werde gefragt was denn davon. Hä?? Wie was denn davon. Na, alles, so wie es da steht. Das ginge nicht, man muss eins davon wählen. Ahja. Auch meine Beteuerungen das gestern alles drauf war helfen nichts und so entscheide ich mich eben für egg und bekomme den Bacon von Marcs Frühstück. Macht man nichts, ärgerlich, aber Hauptsache wir kommen hier bald mal weg, lecker ist es trotzdem.


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    Nach dem Frühstücksdrama will ich "eben" auschecken gehen, was sich auch als schwierig herausstellt. In der Rezeption sitzen 3 Angestellte hinter dem Tresen, eine davon versucht grade einem Deutschen zu helfen, der offensichtlich seit Monaten in Afrika unterwegs ist. Irgendwie versucht der grad diese Lodge für in ein paar Monaten zu buchen und alle sind restlos überfordert mit diesem Wunsch, weil irgendwas mit der Anzahlung auf diese Art und Weise nicht funktioniert. Er erzählt uns, das er froh ist vor dem Lockdown aus dem Land gekommen zu sein und jetzt sitzt er die Pandemie eben in Afrika aus und macht eine mehrmonatige Rundreise. Wann er zurückfliegt weiß er noch nicht. Jedenfalls sieht sich von den anderen beiden keine im Stande mir eben zu helfen, dafür sei nur die eine Kollegin zuständig. So heißt es warten... Das Problem besteht aber weiter und nach 20 Minuten werde ich dann doch eben vorgelassen, immerhin möchte ich nur meine Bar Kaution für den Schlüssel wieder haben und unsere Getränke zahlen. Anstatt das es einfach angerechnet wird muss ich aber erst zahlen und bekomme dann den vollen Betrag der Kaution wieder... Wieso einfach wenn es auch kompliziert geht. Um 7:30 sitzen wir dann endlich im Auto und können los!

    Wir verlassen das Camp Okaukuejo in Richtung Süden und gelangen schnell an die National Park Grenze. Diesmal sind wir schnell draußen, wir müssen nicht einmal anhalten und unser Permit zeigen, geschweige denn eine Kofferraum Durchsuchung mitmachen, wir werden einfach nur durchgewunken. Die C38, auf der wir jetzt in nach Süden fahren, ist mal wieder asphaltiert. Nach den letzten Tagen eine absolute Wohltat für den Hintern und Rücken. Irgendwas bewegt uns jedoch dazu, die asphaltierte Straße nicht bis Outjo durchzufahren, wie Google das möchte, sondern auf halber Strecke auf die unasphaltierte D2710 abzubiegen. Vermutlich weil es kürzer ist und wir uns mehr landschaftliche Abwechslung versprechen. Das ist am Ende eher nicht der Fall, dafür begegnet uns kein einziges anderes Auto und der Zustand der Straße ist phänomenal für eine Dirtroad. 100 km/h sind erlaubt und die können wir auch ohne weiteres fahren.


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    Es bleibt bei diesem einen Foto von dem Streckenabschnitt, denn die Landschaft verändert sich nicht großartig und ich bin damit beschäftigt wach und aufmerksam zu bleiben. Es könnte ja immer spontan ein Tier auftauchen oder ein riesen Schlagloch, in das man nicht unbedingt mit 100 Sachen brettern möchte. Sorgen bereitet mir allmählich unsere Tankanzeige, denn durch den dauerhaft verringerten Reifendruck schluckt der SUV ganz ordentlich und unbefestigte Straßen machen es nicht besser. Wir machen mit Hilfe von Google eine Tankstelle ausfindig, auch wenn wir dafür einen kleinen Umweg fahren müssen.

    Wir kommen an die Kreuzung, wo unsere Sandpiste wieder auf die asphaltierte C39 trifft, die wir eigentlich hätten nehmen sollen. Hier wären wir dann normalerweise auf die Dirt Road abgebogen und in unserem Fall müssten wir nun geradeaus. Die Tankstelle ist allerdings im nächsten Ort an der Asphaltstraße, also biegen wir nach rechts ab nach Khorixas. Wir sind nun mitten im Damaraland und hier ist keine Spur mehr von Tourismus zu sehen, hier lernen wir das echte Namibia kennen. An der Tankstelle wird es bereits abenteuerlich, als mich ein Obdachloser an der Tanksäule vollquatscht und mich total bedrängt und anbettelt. Der Tankwart interessiert sich nicht sonderlich dafür, während er uns das Auto volltankt, doch ein Polizist ist anwesend und schickt den Kerl weg. Gott sei Dank, das war wirklich unangenehm.


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    Direkt nebenan ist ein Supermarkt, Marc springt schnell rein um neues Wasser zu holen, während ich im Auto warte. Auch hier bleibe ich nicht lange verschont und schon habe ich zwei Männer an meiner geöffneten Fensterscheibe stehen. Die sind scheinbar auch arbeitslos, wie sie mir erzählen, aber stellen anscheinend individuelle Souvenirs her. Die beiden ritzen unsere Namen in zwei bereits mit Tieren verzierten Nüsse bevor ich gefragt werde, ob ich das überhaupt möchte. Die Teile sehen nett aus und gefallen mir, der Preis geht auch klar, also kaufe ich die halt. Wie könnte man auch anders, jetzt, wo die nunmal eh schon fertig sind?! Jaaaaaaa, ich weiß. Natürlich ist genau DAS die Masche und wir stellen am gleichen Tag noch fest, das es die Teile massenhaft überall gibt, aber was soll's. Hab ich mich halt verarschen lassen, aber der Preis war echt ok, Marc hat sich über die Nuss mit seinem Namen gefreut als er zurück kam und es macht sich gut in der Wohnung. Egal!

    245 km haben wir hinter uns, 105 müssen wir noch und es ist 9:45, also sind wir recht gut in der Zeit. Diesmal kommen wir besser voran als erwartet, aber wir haben ja auch noch etwas vor. Wir fahren den kurzen Weg über die Asphalt Straße zurück und als wir wieder auf unsere Dirt C35 abbiegen wollen, werden wir an der Kreuzung von der Polizei angehalten. Es scheint sich um eine allgemeine Verkehrskontrolle zu handeln, dennoch bin ich ziemlich nervös. Er will meinen Führerschein sehen und wissen wo wir herkommen / hinwollen. Dann werden wir noch freundlich darauf hingewiesen das Licht einzuschalten und dürfen dann anstandslos weiter fahren. Puh. Der Mann war sehr freundlich, trotzdem wird einem in so einem Land am Arsch der Welt etwas anders.

    Wir fahren weiter so vor uns hin...


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    ... bis ich an der Kreuzung der C35 und der D2319 einen großen Fehler mache und mich für letztere entscheide, da der Weg VIEL kürzer ist und landschaftlich spannender aussieht. Das stimmt vermutlich sogar und erst ist das auch kein Thema, außer das die Straße etwas schlechter und schmaler wird.

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    Dann aber kann man manchmal gar nicht mehr erkennen, was denn nun "Straße" ist und was nicht. Mehr als einmal fahre ich irgendwo in die Wüste und sehe irgendwann keinen Pfad mehr. Also vorsichtig wenden und zurück... Das passiert ein paar mal und ich bin mir die meiste Zeit nicht mehr 100% sicher ob das, was ich da mache a) erlaubt und b) eine gute Idee ist. Fotos machen wir nur, wenn es grad nicht so stressig ist und wir uns sicher sind, auf irgendeiner Straße zu sein. Aber die Landschaft hat sich deutlich verändert und gefällt mir richtig gut.

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  • Tag 6 (20.11.2020) - Eine abenteuerliche Fahrt zur Brandberg White Lady Lodge Teil 2


    Vermutlich auch unnötig zu erwähnen, das wir seit dem Verlassen der asphaltierten Straße keinem anderen Auto mehr begegnet sind. Auf den letzten Metern vor der Brandberg White Lady Lodge soll der Weg längere Zeit an einem ausgetrockneten Fluss vorbei führen, nachdem man ihn einmal durchquert hat, aber das GPS spinnt total rum. So kommt es, das ich nicht sauber durch das Flussbett durchfahre und auf der anderen Seite wieder raus, sondern IM Flussbett lande und fröhlich mitten durch fahre. Das GPS erzählt mir noch lange, das das alles total richtig so ist, entscheidet sich dann nach 5 Minuten aber doch um und verkündet feierlich: "Herzlichen Glückwunsch. Die Straße befindet sich 100 Meter links neben ihnen und sie fahren in einem Fluss". Großartig :cont: Ich versuche seriös zu bleiben und rede mir ein, das ich ganz bestimmt gleich irgendwo links hochfahren kann, denn zurück ist schwierig.


    Diesmal soll ich tatsächlich Glück haben. Irgendwann kommt eine Art Badebucht mit Lodge Häusschen und meine rettende Ausfahrt aus dem Fluss. Ich bin plötzlich auf einem Parkplatz und habe beim Verlassen davon schon wieder keinen Peil, ob ich JETZT auf einem offiziellen Weg bin oder wieder mitten in der Wüste gelandet bin. Hier sieht einfach ALLES GLEICH aus :wut2:  Mein einziger Anhaltspunkt ist der Strich von Here und von Google, die wir zur Sicherheit mittlerweile beide Parallel laufen lassen. Doch dann, wie aus dem Nichts, taucht plötzlich ein riesen Holzschild mit der Aufschrift "Brandberg White Lady Lodge" vor uns auf und wir sind da. Das war mal ein Abenteuer!

  • Die Europäer haben die Uhr, die Afrikaner die Zeit!


    Es bleibt einem oft gar nichts anderes übrig, als zu entschleunigen. Ich versuche davon immer etwas mit nachhause zu nehmen, aber leider siegt irgendwann doch wieder unsere Hektik.


    Und unbekannte Nebenstraßen können zum echten Abenteuer werden, scheint ja nochmal gut gegangen zu sein.

  • Frühstücks- und Auscheckdrama, typisch staatliches Camp.

    Gelassen bleiben.


    Die Anfahrt über Nebenstrecken sollte man im Zweifel wirklich vorher mal beim Namibiaforum anfragen.

    Das kann auch mal schief gehen.

    An Tankstellen sollte man auch wirklich vorsichtig sein.

    Mein Fenster bleibt oben.

    Es kann zu bösen Überfällen kommen;

    auch von korrupten Polizisten wird berichtet, die an bestimmten Straßen die Hand aufhalten.

    Immer schön dumm stellen .... nix verstehen ...

    irgendwann wird es denen zu blöd und lassen dich weiterfahren.


    LG yvy

  • Bei mir wäre auch ein gewissen Panik aufgekommen.

    Wir wären aber wohl erst gar nicht auf die Idee gekommen, einfach mal die "Nebenstraßen" zu nutzen, weil wir a. Schisser sind und b. damit auch schon mal in SA nicht so gute Erfahrung gemacht haben.


    Jetzt bitte aber schnell weiterschreiben.

  • bei solchen Strassen wuerde ich voll die Panik bekommen, wenn man nicht weiss wo man hin muss.

    das ist ja gar nichts fuer mich =O=O=O


    Achja... easy :D Groß Sorgen gemacht habe ich mir jetzt nicht, im Notfall hätten wir zurück gemusst und die längere Strecke nehmen müssen, aber ist ja gut gegangen. Ein bisschen Abenteuer muss sein :)


    Wenn man es so liest: ;-));-));-))


    Der kürzeste Weg ist in Afrika selten der schnellste. Bin gespannt, wo Ihr landet.


    Haha ja, offensichtlich :smile: Aber ist ja alles gut gegangen.


    Abenteuerliche Fahrt!


    Definitiv und man hat was zu erzählen :D Im nachhinein war es ziemlich cool!


    Die Europäer haben die Uhr, die Afrikaner die Zeit!


    Es bleibt einem oft gar nichts anderes übrig, als zu entschleunigen. Ich versuche davon immer etwas mit nachhause zu nehmen, aber leider siegt irgendwann doch wieder unsere Hektik.


    Und unbekannte Nebenstraßen können zum echten Abenteuer werden, scheint ja nochmal gut gegangen zu sein.


    Mich entschleunigt sowas nicht, mich macht sowas wütend :smile: Ich kann auch nichts dagegen machen. Sowas steht für mich im Widerspruch zu Entspannung. Wenn ich extra um 5 aufstehe, weil mir gesagt wurde ab 6 gibt es Frühstück, dann will ich das auch um 6 und nicht um 7, sonst hätte ich eine Stunde länger geschlafen :zuck:


    Hab ich gemerkt :D So im nachhinein jetzt ist es ne coole Story.



    Mir fällt es da immer schwer gelassen zu bleiben. Ich bin ja nicht umsonst um 5 Uhr aufgestanden... Wäre das richtig kommuniziert worden hätte ich ne Stunde länger geschlafen anstatt ne Stunde doof in der Gegend rumzusitzen :zuck:


    Ich hatte 5 Tage Zeit zum Planen, da hatte ich echt keine Zeit mich noch über irgendwelche alternativen Anfahrten zu informieren, ich war froh das ich in der Zeit überhaupt ne halbwegs passende Route zusammen bekommen habe inkl. Buchungen :D War ja auch eine sehr spontane Entscheidung dort lang zu fahren.


    Die Polizisten denen wir so begegnet sind waren alle sehr nett und zuvorkommend, aber da haben wir halt Glück gehabt. Mir ist sowieso nie wohl in einem fremden Land angehalten zu werden.


    Bei mir wäre auch ein gewissen Panik aufgekommen.

    Wir wären aber wohl erst gar nicht auf die Idee gekommen, einfach mal die "Nebenstraßen" zu nutzen, weil wir a. Schisser sind und b. damit auch schon mal in SA nicht so gute Erfahrung gemacht haben.


    Jetzt bitte aber schnell weiterschreiben.


    Nunja.. Ich hatte ja noch keine Erfahrungswerte in Afrika und ich dachte mir halt ist ne öffentliche Straße, also go :D Ist ja auch alles gut gegangen und im nachhinein war es dann auch ziemlich cool, auch wenn damals gewisse Zweifel gekommen sind.


    sehr abenteuerliche Fahrt im Flussbett :) - gefällt mir. Und die Landschaft davor hatte sogar etwas Amerika-artiges.


    Ich glaube deshalb fand ich es auch auf Anhieb wunderschön in der Gegend. Das ist genau die Art von Landschaft die ich liebe :)

  • Tag 6 (20.11.2020) - Mitten in der Wüste, die Brandberg White Lady Lodge



    Ehe wir uns versehen befinden wir uns auf der feinsandigen Zufahrtsstraße der Brandberg White Lady Lodge und können es gar nicht fassen, das es hier wirklich eine Lodge gibt. Ich dachte schon beide Navigationsapps würden uns komplett verarschen, als nur noch von wenigen hundert Metern die Rede war. Doch hier ist sie nun!


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    Auf dem Parkplatz vor der Rezeption befindet sich kein einziges Auto, alles wirkt komplett ausgestorben. Vermutlich kein Wunder, wir haben Mittag, es ist brüllend heiß und sollte es andere Gäste geben, dann sind die ganz sicher grad ausgeflogen. Ich bin sogar relativ sicher, das wir hier nicht die einzigen Gäste sein werden, denn

    a) auf den zahllosen "wo kommen Sie her, wo gehen Sie hin" Zetteln, die wir im Etosha NP ausfüllen mussten, waren 95% der Antworten über uns "Brandberg" und

    b) die Lodge war auf sämtlichen mir bekannten Buchungsportalen ausgebucht.

    Daher wird es jetzt nochmal spannend. Gefunden haben wir die Lodge ja jetzt, aber findet die Lodge auch uns?! Gebucht habe ich über einen Vermittler, der in Kapstadt sitzt. Dort hatte ich eine Anfrage gestellt und eine positive Rückmeldung bekommen und hatte danach noch sehr netten Emailkontakt auf Deutsch. Allerdings hatte ich erst nach der Buchung mal nach dem Vermittler gegoogelt und zumindest das Namibia Forum hat nicht gerade von Seriosität gesprochen. Schauen wir mal... Hübsch ist es hier ja.


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    Das Auto sieht mittlerweile aus, wie ein Auto nach einem guten Roadtrip auszusehen hat :)

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    Die Lodge hat einen schönen weitläufigen Garten im Eingangsbereich mit Informationstafeln. Hier kann man sich super mit der einheimischen Flora vertraut machen. Überhaupt finde ich hier alles sehr hübsch angelegt für eine Lodge mitten in der Wüste. Ich erwarte hier eigentlich nicht viel, denn die Bewertungen sind eher durchwachsen. Am Brandberg mangelt es aber extrem an Alternativen, also haben wir dann die Lodge genommen, zumal die mit Abstand am nächsten dran ist.


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    Ich betrete das winzige Rezeptions Räumchen und werde nett begrüßt. Meine Buchung findet man auch sofort und wir bekommen unsere Hütte zugewiesen inkl. Anfahrtsbeschreibung. Die Gebäude sind weitläufig über das Gelände verteilt, hier befindet sich nur die Rezeption mit Restaurand, Bar und Pool. Dann bin ich ja mal gespannt wo wir gleich landen, mir ist gar kein weiteres Haus aufgefallen. Auch werden wir gefragt ob wir einen Game Drive buchen möchten, denn hier in der Gegend gibt es Wüstenelefanten. Klingt verlockend, aber wir haben bereits andere Pläne und außerdem kommt auch noch der Zusatz, das seit über 1,5 Wochen kein Game Drive mehr stattfand und man nicht genau weiß, wo sich die Tiere aktuell aufhalten.

    Wir wollen nun erst einmal unser Zimmer in Augenschein nehmen und das Gepäck loswerden. Dafür müssen wir die sandige Piste ein klein wenig zurück fahren, aber nicht bis zum Schild und dann nach links abbiegen. Diese Gabelung ist mir vorhin gar nicht aufgefallen! Wir fahren ein Stückchen und sehen hier und da ein kleines Häusschen im Schatten der großen Bäume. Der Abstand der Gebäude ist super, selbst wenn es hier voll ist wird man von anderen Gästen absolut nichts mitbekommen.

    Unser Haus für heute ist die Nummer 5


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    Sieht von außen echt winzig aus und ist auch von innen nicht besonders groß. Hier herrscht auch absolut kein Luxus, aber uns gefällt diese spartanische, naturverbundene Einrichtung. Das einzig merkwürdige ist das Bad, denn es gibt keine Tür, sondern nur diesen durchsichtigen Vorhang. Macht nichts, das Wetter ist ja schön, da kann man in der Zeit ja auf der Veranda sitzen :D

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    Das Bad ist auch nicht geschlossen, oben ist ein spalt offen und man ist quasi an der frischen Luft. Sehr gewöhnungsbedürftig, aber wie gesagt, uns gefällt es. Noch viel mehr aber gefällt mir die Landschaft, in der sich die Lodge befindet. Die Berge im Hintergrund erinnern mich an mein geliebtes Death Valley und so sitze ich eine Zeitlang auf der Veranda und genieße einfach nur diesen wundervollen Anblick und die absolute Ruhe. Ich weiß jetzt schon, hier würde ich es länger aushalten.

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    Irgendwann reiße auch ich mich wieder von meiner Traumaussicht los und packe innen meinen Rucksack, denn trotz Mittagshitze wollen wir uns gleich endlich mal ein bisschen bewegen. Die Schicht Sonnenscreme wird erneuert und wir fahren zur Rezeption zurück. Ich erfrage schnell die Zeit des Abendessens und erzähle, wo wir hinwollen. Davon sei abzuraten, es ist viel zu heiß um diese Zeit, wir sollen das lieber auf Morgen verschieben. Ääääh. Nö. Morgen haben wir keine Zeit und ganz andere Pläne, also auf geht's, ein kleines Stück müssen wir noch fahren.

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