Patagonien 2020 - Eine Reise an's Ende der Welt

  • Dienstag, 18.02.2020: Torres del Paine Nationalpark

    Nachdem der Wetterbericht für heute absolut nichts Gutes vorhergesagt hat, haben wir den Wecker vorsorglich ausgestellt und schlafen bis fast 8:00 Uhr.

    Es ist wie erwartet extrem windig und regnerisch - nicht einmal Andreas wagt sich zu seinem Morgenlauf hinaus und das will schon etwas heißen...

    Wir gehen in’s Hotelrestaurant zum Frühstücken - es gibt ein recht übersichtliches Buffet - und überlegen, was wir heute mit diesem Tag anstellen sollen.

    Die ursprünglich geplante Katamaranfahrt und anschließende Wanderung zum Grey Gletscher ist definitiv gestrichen. Aber es gibt ja auch noch die ein oder andere kurze Wanderung und so ein Erholungstag ist vielleicht gar nicht mal so schlecht. Immerhin gibt es in der Lobby einen Kamin und gemütliche Sofas rundherum, auf denen wir es uns bequem machen können wink.gif

    Als wir dann nach dem Frühstück unsere Sachen zusammen packen und uns so langsam auf den Weg machen wollen, ändert sich plötzlich das Bild:

    Es ist zwar nach wie vor total stürmisch und der Wind peitscht die Wellen nur so über den Lago Pehoe, aber er fängt auch an, die dicken Wolken wegzublasen und die Sonne kommt mit einem Mal heraus. Das ist patagonisches Wetter!

    Es entstehen wunderschöne Regenbögen (Plural!), mystische Bilder mit in dünnen Nebelschwaden hängenden Bergspitzen und ansatzweise zeigt sich sogar blauer Himmel.

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    Wir machen uns sofort auf den Weg, um diese Phase auszunutzen und fahren das kurze Stück zu den Salto Grande Falls, wo wir gestern die Wanderung zum Cuernos Lookout ausgelassen hatten. Heute passt diese perfekt in unseren Tag.

    Obwohl es gerade mal fünf Kilometer bis zum Parkplatz sind, brauchen wir eine ganze Weile, da wir immer wieder anhalten und versuchen, die fantastischen Farben festzuhalten, die durch das irre Wetter entstehen.

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    Am Parkplatz steht dann kein einziges Auto - wir sind scheinbar bisher die einzigen Verrückten, die sich bei diesem Sturm auf Tour machen...

    Nochmal ein kurzer Stopp am Wasserfall mit fotogenem Regenbogen ...

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    ... dann marschieren wir los.

    Gleich zu Beginn ist auf dem Weg eine kleine Anhöhe zu überwinden, die sich als echte Herausforderung erweist.

    Über die extrem böige Stelle zwingt uns der Sturm zu Boden und wir können uns nur noch zentimeterweise auf allen vieren vorwärts bewegen. Dabei bekommen wir permanent den feinen Kies ins Gesicht geschleudert und wir sind uns kurzzeitig nicht sicher, ob das noch vernünftig ist, was wir hier machen.

    Wir sind kurz vor dem Aufgeben und Umkehren, aber nach dieser einen kritischen Stelle wird es deutlich besser und wir können wieder zum aufrechten Gang zurückkehren. Nur noch hin und wieder müssen wir uns schräg in den Wind stellen, um nicht weggeblasen zu werden wink.gif

    Ein paar Guanakos, die wir unterwegs sehen, lassen sich allerdings von dem starken Wind überhaupt nicht stören. Klar, die knuffigen Vierbeiner sind mit ihrem dicken Fell gut geschützt und an den Wind hier gewöhnt...

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    Der einfache, aber abwechslungsreiche Trail führt vorbei am idyllischen Lago Nordenskjöld und durch eine grandiose Landschaft. Dabei haben wir unterwegs permanent das Paine-Massiv im Blick, aus dem die Cuernos in verschiedenen Perspektiven vor uns aufragen.

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    Leider sind aber auch hier wie in der gesamten Gegend immer noch deutlich die Spuren des verheerenden Brandes zu sehen, den vor einigen Jahren ein Tourist durch Nachlässigkeit verursacht hat.

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    Nach einer reichlichen Stunde erreichen wir den Aussichtspunkt am Ende des Wanderweges und vor uns liegen die grauen Cuernos über dem türkis-blauen Lago Nordenskjöld. Ein beeindruckender Anblick.

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    Hier treffen wir auch ein junges französisches Pärchen, mit dem wir sofort nett in’s Gespräch kommen. Die beiden sind nur für einen Tagesausflug mit dem Bus aus Puerto Natales gekommen und müssen sich im Park trampend fortbewegen. Relativ unsicher, wenn man für die Rückfahrt am Abend wieder pünktlich zum Bus zurück muss...

    Wir bieten ihnen an, sie nach der Tour zumindest bis zu unserem Hotel mitzunehmen, dann könnten sie von da aus noch eine kleine Wanderung am Nachmittag machen.

    Das nehmen sie gerne an und so laufen wir auf dem Rückweg mit ihnen zusammen, tauschen weiter Reiseerfahrungen aus und haben gemeinsam eine Menge Spaß bei diversen Wind-Fotos...

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    Gegen 12:15 Uhr sind wir wieder am Parkplatz zurück und wenig später sitzen wir in der Lobby unserer Hosteria vor dem Kamin, um uns aufzuwärmen.

    Wir trinken einen heißen Tee, genehmigen uns zum Lunch ein paar Empanadas und plaudern noch eine Runde mit den beiden Franzosen.

    Nach einer Stunde brechen wir dann noch ein zweites Mal auf zu einer kleinen Nachmittagswanderung.

    Nur ein paar Meter von unserer Unterkunft entfernt startet der Trail zum Mirador Condor, der uns dafür gerade recht erscheint.

    Der Weg zum Aussichtspunkt führt sanft ansteigend durch eine idyllische Hügellandschaft und ist sehr angenehm zu laufen. Nach einer Dreiviertelstunde sind wir bereits oben und genießen eine Weile die geniale Rundumsicht auf den Lago Pehoe, auf das Bergmassiv und die unberührten Hügel und Lagunen auf der Gegenseite.

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    Dann entscheiden wir uns spontan, nicht den gleichen Weg wieder zurück zu nehmen, sondern auf der anderen Seite des Hügels hinabzusteigen und die Variante über den Campingplatz zu laufen.

    Dazu müssen wir allerdings erst einmal über den Sattel und durch eine Art Kamin hindurch. Dieser ist strömungsmechanisch äußerst ungünstig bei dem aktuellen Wind und wir haben ordentlich zu kämpfen. Mit annähernd 100 km/h pfeift es uns hier entgegen, aber halb kriechend und mit Hilfe des Allrad schaffen wir es irgendwie.

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    Nach dem Kamin treffen wir dann auf eine geführte Gruppe, die - vom Campingplatz aus kommend - hier ihre Wanderung abgebrochen hat. Echt schade, wenn man so kurz vor dem Aussichtspunkt und dem Gipfel umkehren muss, aber natürlich verständlich, wenn der Guide das so entscheidet: er hat ja auch eine gewisse Verantwortung für die Gruppe.

    Der Weg hinab auf der anderen Seite führt zum großen Teil durch hohes Gras und gefällt uns auch total gut. Allerdings sind auch hier die Spuren des schlimmen Waldbrandes noch allgegenwärtig.

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    Vom Campingplatz aus müssen wir dann noch einen reichlichen Kilometer an der Schotterstraße zurück laufen, aber da diese direkt am See entlang führt und nicht stark befahren ist, ist das gar nicht weiter schlimm.

    Gegen 15:30 Uhr sind wir schließlich wieder in unserer Unterkunft und verbringen den restlichen Nachmittag in der Lobby vor dem gemütlichen Kamin, wo wir einfach mal fünf gerade sein lassen.

    Abendessen gibt es dann wieder in der Hostería - für mich das Menü und für Andreas einen Burger - und damit ist schon wieder ein Urlaubstag vorbei.

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    Gefahrene Kilometer: 12 Strecke
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    Übernachtung: Hosteria Pehoe
    Wanderungen: Mirador Cuernos, Mirador Condor

  • Hallo Elke, wir hatten ja 3 Tage Kaiserwetter, aber auf der Tour zum Lookout von den Cuernos war es noch ein wenig bedeckt, und die Fotos finde ich wesentlich besser als die "langweiligen" mit strahlend blauem Himmel. Denn die kann doch jeder. Kurz vorm Wasserfall bin ich zum 1. Mal auf dieser Reise zu Boden gegangen. Danach wurde der Wind weniger.


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    Ohne Wolken ist es in Patagonien sowieso langweilig. Das Foto ist an dem Abend entstanden als wir uns mit euch getroffen haben. Die Wolken waren genial, und fast wären wir deswegen zu spät gekommen.


    Ganz toller Bericht, Elke:daumen:


    Liebe Grüße

    Beate

  • Ich wiederhole mich, einfach genial!!

    Mein Herz geht auf - was für ein Licht

    wunderschön!

    was für wunderschöne Aufnahmen von der windgepeitschten Natur

    Herrliche Aufnahmen

    Dankeschön!

    Ohne Wolken ist es in Patagonien sowieso langweilig. Das Foto ist an dem Abend entstanden als wir uns mit euch getroffen haben. Die Wolken waren genial,

    Sehr schöne Bilder. An dem Tag war das Wetter dann schon wesentlich weniger stürmisch, so dass wir uns über den Lago Pehoe getraut haben.

    die Fotos finde ich wesentlich besser als die "langweiligen" mit strahlend blauem Himmel

    Da hast Du absolut recht - mit Wolken wirkt alles deutlich stimmungsvoller.

  • Mittwoch, 19.02.2020: Torres del Paine NP: Valle Francés

    Der Sturm hat die ganze Nacht hindurch an unserem Häuschen gerüttelt und es hörte sich wieder nach ziemlich viel Regen an. Aber als wir heute Morgen gegen 6:30 Uhr aufstehen, sieht es schon wieder recht freundlich aus und wir können unsere geplante Wanderung im Valle Francés wie geplant angehen thumbsup.gif

    Die erste Herausforderung des Tages beginnt jedoch beim Duschen: Haare waschen unter einem Wasserstrahl, der mit der Fließgeschwindigkeit von Honig aus dem Duschkopf tröpfelt...

    Zum Glück haben wir es aber nicht eilig, da der erste Katamaran über den Lago Pehoé eh erst um 9:00 Uhr abfährt. Also lassen wir uns auch beim Frühstück viel Zeit und schauen vor der Abfahrt noch einmal kurz bei den Magellan-Gänsen auf der Insel vorbei, die gerade Junge haben.

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    Gegen 8:00 Uhr brechen wir auf zur Anlegestelle in Pudeto, wo der Katamaran startet. Die Strecke über den Lago Pehoé wird von Hielos Patagonicos dreimal am Tag befahren und man kann nicht vorbuchen, sondern muss einfach rechtzeitig da sein.

    Wir sind 45 Minuten vor der Abfahrtzeit da und damit bei weitem nicht die Ersten. Es herrscht schon ein ziemlich großer Andrang - unter anderem wartet bereits eine größere Gruppe von Backpackern, die auf den berühmten W-Trek wollen.

    Während dem Warten wird es ziemlich kalt. Wir ziehen uns alles über was wir dabei haben, zittern vor uns hin und sind froh, als wir endlich auf den Kahn dürfen.

    Dieser wird dann so hoffnungslos überfüllt, dass ein Großteil der Leute im Stehen fahren muss. Eine Maximalanzahl Passagiere scheint es hier nicht zu geben. Sicherheitsrichtlinien auch nicht. Passieren darf da allerdings nichts, sonst sitzt man in einer Mausefalle...

    Letztlich legen wir dann 15 Minuten vor der offiziellen Zeit ab - alle bis dahin Angekommenen sind untergebracht. Wer dagegen erst pünktlich laut Fahrplan erscheint, hat Pech gehabt.

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    Ein Ticket für die einfache Fahrt kostet übrigens umgerechnet knapp 28 EUR pro Person. Ganz schön happig - der Preis hat sich da in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. Aber über die Preise im Torres del Paine Park habe ich ja eh schon genug gejammert...

    Die Fahrt mit dem Katamaran ist dann ruhiger als bei dem Wind erwartet, niemand muss unterwegs Fische füttern und nach einer halben Stunde kommen wir an der Paine Grande Lodge auf der anderen Seite des Sees an.

    Wir machen uns direkt auf den Weg, um etwas dem großen Pulk zu entgehen. Aber dieser löst sich eh ziemlich schnell auf, da ein recht großer Teil der Passagiere entweder erstmal in der Paine Grande Lodge eincheckt um das Gepäck zu deponieren oder aber die Wanderung zum Grey Gletscher auf dem Schirm hat. Wir dagegen starten heute in die andere Richtung: zum Valle Francés.

    Der erste Abschnitt des Trails ist relativ flach und einfach zu laufen. Er führt zur Nordseite des Lago Skottsberg und weiter bis zum Camp Italiano.

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    Die Berggipfel hängen teilweise noch in dicken Nebelschwaden, aber die Sonne drückt gewaltig und die Blau-Anteile am Himmel werden immer größer. Zwischendurch tröpfelt es auch mal wieder kurz - das Wetter scheint sich im 5-Minuten-Takt zu ändern und es ist noch nicht ganz abzusehen, wer den Kampf am Himmel heute für sich entscheiden wird.

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    Der Weg ist vom Regen der letzten beiden Nächte extrem schlammig, es gibt Unmengen an tiefen Pfützen, so dass wir am Ende des Tages aussehen, als hätten wir ein Schlammbad genommen wink.gif

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    Nach 2.5 Stunden kommen wir am Camp Italiano an. Eigentlich wollten wir hier Mittagspause machen, aber es liegt alles ziemlich im Schatten und es ist nicht wirklich idyllisch. Also laufen wir direkt weiter in Richtung Mirador Francés.

    Es wird jetzt deutlich steiler und geht immer höher und tiefer in das Tal hinein. Der Untergrund wird schwieriger, aber die Ausblicke dafür mit jedem Schritt spektakulärer und immer wieder verkündet ein lautes Donnern unterwegs, dass der Gletscher „lebt“.

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    Gegen 13:30 Uhr erreichen wir den Aussichtspunkt Mirador Francés am Fuß der „Hörner“ Los Cuernos. Hier bietet sich uns ein grandioser Ausblick auf den Französischen Gletscher, der sich von dem Berg Paine Grande abwärts bewegt. Im Hintergrund tafeln sich die Spitzen der Cuernos auf und unten im Tal spiegeln sich die Seen.

    Einfach nur Spektakulär!

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    Nach einer halbe Stunde reißen wir uns widerstrebend von dem Anblick los und machen uns langsam wieder auf den Rückweg. Man könnte im Valle Francés auch noch ein ganzes Stück weiter bis zum Aussichtspunkt Británico wandern und genau das würden wir jetzt am liebsten auch tun.

    Aber leider reicht unser Zeitfenster dafür nicht aus, da wir dann den letzten Katamaran um 18:30 Uhr nicht mehr rechtzeitig erreichen würden.

    Auf dem Rückweg fällt der Blick dann automatisch immer wieder nach hinten...

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    ... und uns fallen wieder einmal die extrem vielen toten Bäume auf.

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    Wir fragen unterwegs einen Ranger danach und er erzählt uns, dass im Jahre 2011 ein Tourist die Bitte, absolut nichts im Park liegen zu lassen, etwas falsch interpretierte und versuchte, sein benutztes Toilettenpapier zu verbrennen. :pipa:

    Das Feuer geriet dabei völlig außer Kontrolle und hatte verheerende Folgen: An die 20.000 Hektar Waldfläche wurden zerstört.

    Gegen 17:30 Uhr sind wir schließlich nach einer tollen Wanderung wieder zurück an der Paine Grande Lodge. Wir haben bis zur Abfahrt des Katamarans noch eine Stunde Zeit, die wir für zwei schnelle Bierchen nutzen. Außerdem sprintet Andreas nochmal eben schnell auf den Hügel am Katamaran-Anleger, um von oben ein Foto von den wartenden Passagieren zu machen.

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    Schließlich schippern wir wieder über den See...

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    ... und sind gegen 19:30 Uhr zurück in unserer Hosteria.

    Dort warten schon Beate und Reinhold auf uns, mit denen wir uns zum Abendessen verabredet haben. Die beiden waren die ganze Zeit über auf der gleichen Route unterwegs wie wir, aber wir waren ihnen immer 1-2 Tage voraus. Erst hier ganz am Schluss der Reise haben wir es geschafft, uns mal mit ihnen zu treffen.

    Wir verbringen einen sehr netten Abend zusammen, tauschen Urlaubserfahrungen aus und freuen uns, dass wir uns endlich mal persönlich kennen gelernt haben.


    Gefahrene Kilometer: 12 Strecke
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    Übernachtung: Hosteria Pehoe
    Wanderungen: Valle Francés

  • Hallo Elke,


    jetzt habe ich auch die passenden Bilder zu euren Erzählungen an jenem Abend. Einfach nur grandios. Verbrannte Bäume gibt es übrigens auch ganz viele auf der Wanderung zum "Mirador Cuernos".

    So, jetzt bin ich gespannt, was ihr in Punta Arenas so erlebt habt, denn dort war der letzte Tag für uns recht langweilig. Das Wetter war morgens regnerisch und windig, so ist unsere Pinguintour ausgefallen:(. Statt dessen habe ich dann unser Gepäck-Chaos flugtauglich gemacht. Nachmittags sind wir noch an die Mole und abends dann essen in dem Restaurant, was du uns empfohlen hattest.

    Reinhard 8) lässt euch grüßen.


    Herzliche Grüße

    Beate

  • Verbrannte Bäume gibt es übrigens auch ganz viele auf der Wanderung zum "Mirador Cuernos".

    Die haben wir am vorigen Tag ja auch schon überall gesehen.

    Was manche Leute sich aber auch denken - Klopapier verbrennen :frag:

    Das Wetter war morgens regnerisch und windig, so ist unsere Pinguintour ausgefallen

    Naja, so mega viel habt Ihr da nicht verpasst - ich fand die Pinguine in Südafrika wesentlich spannender.

    abends dann essen in dem Restaurant, was du uns empfohlen hattest.

    Und - hat es Euch geschmeckt? Wir fanden das Restaurant super toll.

    Reinhard 8) lässt euch grüßen.

    Ups - hab ich den Namen verwechselt - ist ja sehr peinlich...

    Trotzdem liebe Grüße zurück.

  • Donnerstag, 20.02.2020: Vo Torres del Paine nach Punta Arenas

    Andreas macht sich um kurz nach 6:00 Uhr auf zu seinem üblichen Morgenlauf. Nach fünf Minuten kommt er jedoch schon wieder zur Tür herein gesprungen und meint, er müsse heute unbedingt sein Handy zum Fotografieren mitnehmen, weil da draußen - das wäre der Hammer...

    Da hält es auch mich nicht länger im Bett. Ich ziehe mir nur ganz fix den Fleece über den Schlafanzug, schnappe mir die Kamera und sprinte den Hausberg auf unserer kleinen Insel hinauf.

    Dort genieße ich noch einmal mit wehmütiger Abschiedsstimmung die Bilder der blauen Stunde...

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    ... die recht bald in schönstes Morgenlicht übergeht.

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    Später frühstücken wir im Hotel und wetteifern gegenseitig mit unseren Bildern wink.gif, wobei mich Andreas' Handy-Fotos schon fast ein bisschen neidisch machen:

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    Wir checken aus und zahlen unsere Rechnung. Auf dem Weg zum Auto läuft uns noch ein drolliger Fuchs über den Weg. Er bleibt immer wieder stehen, reckt seine Nase in die Luft und schnüffelt in die Bäume hinein - wahrscheinlich ist er gerade auf der Suche nach einem Frühstück wink.gif

    Hoffentlich hat er keinen Appetit auf die Magellan Gänse mit ihren Jungen, die hier auf der Insel wohnen...

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    Als wir mit unseren Koffern über die Brücke laufen, ist auf dem Lago Pehoe nicht die kleinste Welle zu sehen.

    Der See liegt glatt wie ein Spiegel unter uns und es herrscht absolute Windstille. Regelrecht unheimlich - hier in Patagonien, dem Land der peitschenden Winde.

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    Gegen 8:45 Uhr verabschieden wir uns dann schweren Herzens von unserer kleinen Insel. Mit letzten fantastischen Ausblicken über den See und auf die Bergkette der Torres verlassen wir den Nationalpark und fahren unseren letzten drei Urlaubstagen entgegen.

    Unterwegs halten wir aber noch einmal an jedem Aussichtspunkt an, denn wir können uns einfach nicht losreißen.

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    Hier am Mirador Rio Serrano:

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    Am Mirador Cuernos Del Paine:

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    Am Mirador Gray sind gerade ein paar Busladungen Touristen abgesetzt worden, hier bleiben wir nicht lange. Dafür entdecken wir später noch einen Kondor, der majestätisch über uns seine Kreise zieht.

    Nach 2.5 Stunden Fahrt mit vielen kurzen Halts kommen wir in Puerto Natales an. Hier machen wir Zwischenstopp und spazieren eine Runde an der Uferpromenade entlang, wo es ein paar nette Fotomotive gibt. Zum Beispiel den Steg am alten Pier, viele Wasservögel und diverse Figuren am Strand:

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    Im Coffee Maker lacht uns dann die Auslage mit den Kuchen und Torten so an, dass wir nicht widerstehen können und zwei Stück nebst Cappuccino bestellen.

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    Allerdings ist der Dulce de Leche Kuchen dann dermaßen süß, dass wir ihn beim besten Willen nicht komplett aufessen können, obwohl er wirklich furchtbar lecker ist. Im Gegenteil: Wir werden durch diese Kalorienbombe geradezu genötigt, im Anschluss noch den Hausberg von Puerto Natales zu erklimmen, um diese süße Sünde wieder abzuarbeiten wink.gif

    So machen wir uns also um 13:00 Uhr auf zum Mirador Dorothea. Um zum Trailhead zu gelangen, muss man auf den ersten 500 Metern über ein Privatgrundstück laufen, wofür der Eigentümer einen Wegzoll von 5.000 CLP pro Person verlangt. Keine schlechte Einnahmequelle, zumal die Wanderung recht beliebt zu sein scheint.

    Der Weg ist nicht besonders lang - die einfache Strecke etwa drei Kilometer - aber es geht recht steil durch einen schönen Lenga-Wald über 450 Höhenmeter hinauf.

    Oben wird man schließlich nach dem kräftezehrenden Anstieg mit einem tollen Panoramablick über Puerto Natales, den Fjord und die dahinterliegenden Gipfel der patagonischen Anden belohnt.

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    Nach reichlich zwei Stunden sind wir wieder unten und nehmen nun das endgültig letzte Stück Autofahrt für diesen Urlaub nach Punta Arenas in Angriff. Unsere Susi hat bisher tapfer durchgehalten und wir hoffen dass sie auch die letzten Kilometer auf der Straße zum Ende der Welt noch gut übersteht.

    Kurz nach 18:00 Uhr kommen wir schließlich in Punta Arenas an. Auf den ersten Blick erschlägt uns die Stadt etwas, da wir in den letzten vier Wochen ja nur durch kleinere Dörfchen gekommen sind. Überall Menschenmengen, Einbahnstraßen und wir sind froh, als wir endlich in der richtigen Straße sind und unsere über Airbnb gebuchte Unterkunft Cabaña Como en Casa gefunden haben.

    Wir finden den Schlüssel wie angekündigt im Briefkasten vor und beziehen unser neues Domizil. Mit insgesamt drei Schlafzimmern und sechs Betten ist es reichlich groß - hoffentlich verlaufen wir uns nicht wink.gif

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    Als wir uns halbwegs eingerichtet und ein bisschen mit Carla, der Besitzerin, geplaudert haben, machen wir uns zu einem kleinen Stadtrundgang und der Suche nach einem Restaurant für’s Abendessen auf.

    Leider gefällt uns die Stadt Punta Arenas dabei aber überhaupt nicht. Wir laufen etwas an der Uferpromenade entlang, aber es kommt kein Wohlfühlen auf. Es stinkt überall extrem nach Abgasen, was wahrscheinlich an den im Hafen liegenden Kreuzfahrtschiffen liegt, und alles wirkt irgendwie ein bisschen abgehalftert und heruntergekommen.

    So gibt es auch nicht wirklich viele Bilder.

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    Zum Essen landen wir später auf Empfehlung von Carla im Sotito’s.

    Das Restaurant ist zwar hauptsächlich von Touristen besucht, aber das Essen ist wirklich sehr lecker. Als Vorspeise essen wir Octopus in zwei verschiedenen Varianten und als Hauptspeise gibt es einmal Lamm vom Grill und einmal ein Filet Mignon. Für einen Nachtisch ist hinterher dann kein Platz mehr, aber den hatten wir ja eh schon heute Nachmittag in Form der Dulce de Leche Kalorienbombe wink.gif

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    Auf dem Rückweg bummeln wir noch ein bisschen durch die zentrale Ladenstraße und sind gegen 22:00 Uhr wieder im B&B, wo wir umgehend in unsere Betten fallen.



    Gefahrene Kilometer: 352 Strecke
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    Übernachtung: Cabaña Como en Casa
    Wanderungen: Mirador Dorothea

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