Sambia November 2019 oder auf der Suche nach „piet-my-vrou“

  • Prolog:

    Sambia oder genauer gesagt der South Luangwa Nationalpark reizte mich schon seit längerem. 2018 wollten wir ihn dann im Rahmen einer Rundreise ab Johannesburg besuchen, haben dann aber schnell gemerkt, dass der SLNP selbst bei 3,5 Wochen Zeit von Johannesburg aus zu weit entfernt liegt, wenn man nicht nur „on the road“ sein will.

    Da wir letztes Jahr „nur“ drei Wochen zur Verfügung hatten, war klar, dass wir von Kasane (Botswana) aus starten werden, auch wenn dies mit höheren Kosten für den Flug und den Camper verbunden war. Den Hilux Bushcamper hatten wir uns schon im Oktober 2018 dank des Verkaufstalents von Herrn Lehmann/ Kwenda - deutsche Vertretung von Bushlore („sichern Sie sich die Preise von 2018 für 2019, ab 11.11. Nebensaison, können Buchung verschieben, falls notwendig“ ;-)) ) reservieren lassen, auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal unsere Urlaubsplanung bei unseren Arbeitgebern stand.

    Entgegen meiner üblichen Praxis habe ich mir bis August aus diversen Gründen keine großen Gedanken zur näheren Route gemacht, nur der SLNP war gesetzt.

    Dass wir zu Beginn der Regenzeit unterwegs sein würden, machte die Planung nicht leichter. Ein mögliches Ziel, dass Chimfunshi Wildlife Orphanage schied jedoch aus, nachdem ich bei den letzten News vom Hupe Verlag gelesen hatte, dass diese keine Schimpansen-Walks mehr anbieten. Einerseits war ich traurig, denn ich hatte die Biografie „Ein Garten voller Schimpansen“ von Sheila Siddle, der Gründerin des Waisenhauses gelesen und hätte es nun gern selbst gesehen, andererseits gut, denn es liegt fast an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo und somit „weit ab vom Schuss“, zumindest wenn man nur drei Wochen Zeit hat.

    Von Selbstfahrern in Sambia gibt es im Vergleich zu Ländern wie Südafrika oder Botswana leider wenige Informationen, so war ich froh, dass „Freshy“ aus dem Namibiaforum im September Sambia bereist hatte, so dass ich noch aktuelle Infos bekommen habe. Darüber hinaus haben wir uns einen kleinen Bestand an Kwachas mitbringen lassen sowie eine SIM-Karte, die sie selbst von einem weiteren Forumsmitglied hatten.

    Da wir seit unseren Grenzerfahrungen in Beitbridge 2018 an einem „Grenztrauma“ leiden, zogen wir für unsere Routenplanung den Umweg über Namibia in Betracht, da dieser Grenzübergang übersichtlicher als der Grenzübertritt von Kazungula per Fähre nach Sambia sein sollte. Freshy empfand den Grenzübertritt von Namibia aus nicht unbedingt angenehm, aber wir blieben bei unserem Entschluss, da dies den Vorteil hatte, halbwegs eine Rundreise zu machen.

    Unsere Route sah im Groben so aus:

    Kasane – Katima Mulilo – Whispering Falls – Mongu – Kafue NP - Lusaka – SLNP- Lusaka – Livingstone - Kasane

    Ich bin gespannt, ob sich ein paar interessierte Mitfahrer finden. Kommentare und Fragen sind herzlich Willkommen.:wink1:

  • Ich freue mich, dass der RB wieder auf Interesse stößt, obwohl fast alle sagen, dass sie nicht nach Sambia kommen werden.:)

    Vom South Luangwe NP habe ich schon viel gehört. Ich bin gespannt!

    Da muss du dich noch gedulden, im SLNP waren wir erst ab dem 18.11. ;)

    So, dann kann es mit der leidigen Anreise losgehen:

    09.11. / 10.11. 2019 Flug TXL-LHR-JNB-Kasane

    Bevor wir am späten Vormittag zum Flughafen fahren, sehe ich mir die Wettervorhersage für Kasane und Katima Mulilo an. Leider sind Schauer für Montag und Dienstag vorhergesagt. Hoffentlich wird der Regen nicht unser ständiger Begleiter. :aug:

    Da wir online eingecheckt haben, stellen wir uns bei der Gepäckaufgabe an. Mir schwant Böses, als ich auf dem Monitor die Laufschrift sehe, dass Handtrolleys von den Gruppen 4 und 5 aufgegeben werden müssen. Schade, dass wir erst auf dem Rückflug den „Bronzestatus“ erhalten. Die Dame beim Check-In bestätigt, dass wir die Trolleys aufgeben müssen. Ich weise sie darauf hin, dass wir unsere Wertsachen wie Fernglas, Camcorder und Fotoapparat darin haben. Bis auf Laptop können wir es wohl aufgeben. Auf meine Frage, was passiert, wenn es wegkommt, heißt es lapidar, dass die Fluggesellschaft versichert sei. Wir könnten es riskieren, mit zwei Trolleys zum Boarding zu gehen, aber sie könne nicht garantieren, ob wir ihn mitnehmen können. Ich hinterfrage leider nicht, ob das bedeutet, dass er auch durchgecheckt würde oder ob er ganz zurück bliebe. So geben wir mit ungutem Gefühl den Trolley mit dem Fernglas, dem Vogelbuch und Kleinigkeiten wie Sonnenbrillen auf. Hoffentlich erhalten wir den Inhalt des Trolleys in Kasane komplett wieder. Wenn der Trolley nur bis London durchgecheckt werden würde, würde ich mir keine großen Gedanken machen, aber gerade der Flughafen von Johannesburg ist berühmt-berüchtigt für Diebstähle aus Gepäckstücken. Später ärgere ich mich, dass wir nicht wenigstens das Fernglas in einen Stoffbeutel, den wir dabei hatten, gepackt haben.:pat:

    Mit etwas Verspätung heben wir um 13 h ab. In London haben wir mehr als 4 h Aufenthalt, so dass uns das nicht nervös werden lässt. Christian döst ziemlich schnell, ich versuche es auch, leider mache ich mir zu viele Gedanken wegen des Trolleys.

    Auf dem Flug nach Johannesburg sehen wir uns „The Lion King“ an, eine schöne Einstimmung auf den Urlaub.

    Auch in Johannesburg haben wir mehr als 4 h Aufenthalt, so dass wir der langen Warteschlange bei der Passkontrolle gelassen begegnen. Anschließend wollen wir uns noch mit ein paar Rand versorgen. Bei Travelex gibt es zwei Geldautomaten, da wir keinen anderen finden, wollen wir dort Geld abheben. Erst spät wird angezeigt, dass 150 Rand Gebühren berechnet werden. Geld bekommen wir jedoch keins, der Automat hat offensichtlich kein Geld, denn der Mann nach uns erhält auch kein Geld. Er kenne das schon, sagt er uns, mal gäbe es Geld, mal nicht. Wir vertreiben uns die Zeit und stöbern in den Geschäften und trinken einem Kaffee.

    Was für Teufelsgebräu ist das denn?;)

    Der Weiterflug mit SA Airlink ist angenehm.

    Das Äußere der Lunchboxen ist eine Augenweide, und es schmeckt auch gut.

    Viel mehr Maschinen landen in Kasane wohl nicht

    Nach der Landung laufen wir zur Flughafenhalle. Dort müssen wir zuerst unsere Pässe vorzeigen, dann eine Einreisekarte ausfüllen und anschließend durch die „richtige“ Passkontrolle. Wir sehen schon von hier, dass unsere drei Gepäckstücke auf dem Laufband sind. Sofort wird der Trolley inspiziert: das Fernglas ist auch dabei, puh, was bin ich erleichtert.

    Sowohl die erste als auch die letzte Nacht haben wir eine feste Unterkunft, denn es macht sich immer besser, in einem Zimmer das Gepäck entsprechend zu sortieren als im Freien, wo man Paviane und Meerkatzen im Auge behalten muss.

    Wir hatten Kasane Self Catering im Vorfeld gebeten, uns einen Taxitransfer zum Hotel zu organisieren. Ein Taxifahrer steht schon mit unserem Namensschild da. Da wir keinen Geldautomaten sehen, bitten wir den Fahrer, an einem ATM zu halten, was er auch macht.

    Kurz nach 14 h erreichen wir Kasane Self Catering. Kathy empfängt uns und zeigt uns unser Zimmer „ Ouma se plekkie“. Auf den ersten Blick ist das Zimmer ok, bei näherem Hinschauen sehe ich, dass der Mikrowelle eine Reinigung gut täte, aber alles andere ist ok. Neben den üblichen Portionspackungen von Tee und Kaffee gibt es noch ein Glas mit Rusk, einen Teller mit vier selbstgemachten (?) Keksen sowie eine Karaffe Sherry:redw:.

    Von innen habe ich leider keine vernünftigen Aufnahmen

    Wir machen uns frisch, dann gehen wir zum nahe gelegenen Spar Supermarkt, um ein paar Getränke sowie eine Kleinigkeit zum Abendessen zu kaufen. Schon am Flughafen sah der Himmel sehr bewölkt aus, jetzt kommt in der Ferne eine dunkle Wand und Donnergrollen hinzu, und es tröpfelt leicht.

    Nachdem wir auf der Terrasse gegessen haben, gehen wir zur hauseigenen Plattform am Chobe, von der uns Kathy erzählt hat. Wir bleiben nicht lange, da wir befürchten, dass es stärker zu regnen anfängt.

    Von unserer Terrasse aus können wir neben einem Buschbock noch ein paar Webervögel, Weißbrauenrötel und Paradies Flycatcher beobachten, vor allem letztere lassen sich kaum fotografieren, da sie immer dicht im Blätterwerk drin sitzen. Der Verkehrslärm ist zu hören, aber die Zikaden bemühen sich redlich, diesen zu übertönen.

    Wir legen uns ein Stündchen hin, dann sortieren wir das Gepäck. Obwohl ich sehr müde bin, kann ich noch nicht schlafen und blättere noch in einigen Broschüren und Zeitschriften, die im Zimmer ausliegen. Morgen übernehmen wir dann unser „rolling home“.

    Übernachtung: Kasane Self Catering

    Vom South Luangwe NP habe ich schon viel gehört. Ich bin gespannt!

  • Handgepäck aufgeben finde ich einen Irrsinn. Was nutzt es wenn die Fluggesellschaft versichert ist und meine Kamera ist weg oder hin. Dann benötige ich sofortigen Ersatz und kein langes rumstreiten mit der Airline.


    So ein Glück, dass es gutgegangen ist

  • Jetzt wird der Mietwagen übernommen- nun geht die Reise richtig los :)


    11.11.2019 Kasane – Katima Mulilo (Namibia)

    Wir werden früh wach. Da wir bis zur Übernahme des Autos um 8:30 h noch viel Zeit haben, gehen wir zur Plattform am Chobe. Sogar ich Frostbeule finde es mit kurzer Hose und Top angenehm. Leider ist am Fluss nicht viel los. Wir hören viele Vögel zwitschern, sehen sie aber bis auf vereinzelte Weißbrauenrötel, Webervogel, Frankoline und Kormoran nicht. Christian entdeckt einen Mausvogel, aber kurz nachdem ich ihn auch gesehen habe, fliegt er weiter. Dafür nerven uns einige Fliegen. X(

    Von unserer Terrasse schreibe ich den Daheimgebliebenen, dass wir gut angekommen sind, dann warten wir auf den Fahrer von Bushlore.

    Es sind ca. 20-25 Minuten Fahrt zu Bushlore in Kazungula, auf der wir ein paar Impalas und Warzenschweine sehen. Dort werden wir von Amos empfangen. Mit einer Angestellten gehen wir den Papierkram durch, dann lassen wir uns von Amos alles erklären und kontrollieren das Auto und die Campingausstattung. Da beim letzten Mal eine Schraube beim Tisch gefehlt hat, bauen wir auch den Campingtisch auf. Leider werden wir nicht stutzig, dass der Haken bei den Schienen für den Tisch statt mit einem Sicherungsstift mit Kabelbinder versehen ist, aber bei den vielen Details, auf die man bei einer Übernahme achten sollte, geht es unter. :zuck:Christian lässt den linken Hinterreifen wechseln, da er an der Seite eine Schnittstelle hat und das Profil nicht ausreichend ist. Ich glaube, Amos und seine Crew machen drei Kreuze, als wir nach mehr als 2,5 h endlich vom Hof fahren.;)

    Die Aufnahme entstand Tage später, bei der Übernahme des Fahrzeugs hatten wir dafür keine Zeit/ Nerven


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    Der Wagen hat 47.350 km auf dem Tacho


    Da der Tank so gut wie leer und der Reifendruck noch auf dem Niveau für Sandpisten ist, fahren wir zur Tankstelle. Auf dem gleichen Gelände sind Choppies und ein ATM, wo ich Wasser für die Fahrt kaufe und noch Geld abhebe, denn – auch wenn wir daran noch nicht im Entferntesten denken wollen, benötigen wir für die letzten Tage und für die Fährfahrt wieder Pulas.

    Am Gate für den Transit durch den Chobe Nationalpark müssen wir aussteigen, um uns zu registrieren. Unser Glück, denn mir fällt auf, dass der Tisch schon zur Hälfte aus den Führungsschienen herausragt.=O Das hätte nicht nur für einen Radfahrer oder Fußgänger böse enden können. Christian fixiert ihn mit dem Sicherungsstift des Wasserhahns.

    Bei der Fahrt auf der Transitstrecke durch den Chobe Nationalpark sehen wir keine Tiere. Der Grenzübertritt nach Namibia dauert eine halbe Stunde. Es wäre noch schneller gegangen, wenn wir auf den Mitarbeiter von der Immigration nicht hätten ein Weilchen warten müssen, obwohl er von seiner Kollegin mehrfach gerufen wird. Er steht hinter dem Gebäude und will offensichtlich sein Schwätzchen nicht vorzeitig beenden. Bis auf 308 NAD road tax müssen wir keine Gebühren etc zahlen.


    Uns fällt auf, dass es vergleichsweise sauber am Straßenrand ist. In Katima besorgen wir uns Namibia-Dollar und machen einen Großeinkauf bei Pick n Pay. Eigentlich wollen wir hier auch Alkohol kaufen, aber ein Junge, der unseren Einkaufswagen zurück geschoben und dafür von uns etwas Kleingeld erhalten hat, fordert vehement zehn Namibia Dollar. Da ich Bedenken habe, ob er nicht aus Frust unser Auto beschädigt oder ähnliches, bestehe ich darauf, dass wir weiterfahren. Bei Shoprite besorgt Christian Alkohol.

    Dann fahren wir zum Campen zur Namwi Island Lodge. Ein Mitarbeiter, vielleicht ist es auch der Eigentümer, zeigt uns auf dem Campingplatz die beliebtesten Plätze. Wir wählen einen Stellplatz am Fluss.

    Bis auf das Foto vom Sonnenuntergang entstanden alle Bilder am nächsten Morgen, aber da es morgen mehr Fotos gibt, habe ich mich entschieden, sie heute reinzusetzen.


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    Blüte vom Leberwurstbaum


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    Wir räumen im Auto auf und verstauen die Einkäufe. Dann regnet es zu stark, und wir setzen uns ins Auto, essen Pizza und trinken Hunters. Als der Regen nachlässt, gehen wir zum Duschen. Es sind noch angenehme 27 °C.

    Bei Froschkonzert und sporadischem Hundegebell schlafen wir ein.

    Übernachtung: Namwi Island Campsite, 400 NAD

    Tageskilometer: 149


    Ich weiß nicht, warum zwei Bilder als Link erscheinen, ich sehe keinen Unterschied zu den anderen eingestellten Bildern :bhf:

  • Vielen Dank, Sandra:dk:


    @Ilka

    Der Aufbau ist wirklich innerhalb einer Minute aufgebaut und auch das Abbauen dauert nicht wesentlich länger, das ist wirklich prima.

    Bis auf die erste und letzte Nacht sowie eine Nacht zwischendurch campen wir die ganze Zeit. Wir schlafen darin wunderbar, außerdem muss sich die teure Miete wenigstens etwas amortisieren ;)

    Nachher geht's nach Sambia- bitte Zeit für den Grenzübertritt einplanen. :aug:

  • 12.11. Katima Mulilo – Whispering Falls (Sambia)

    In der Nacht regnet es sehr stark, aber als wir aufstehen, ist es zum Glück trocken. Bei Tee und Kaffee studieren wir die von mir zusammengestellten Unterlagen über den Ablauf an der Grenze. In der Sonne fühlt es sich schon warm an, es sind aber nur 22° C.


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    Ich bemerke einen Darter am anderen Ufer, aber da ich mich auf die Grenzabwicklung konzentrieren will, fotografiere ich nicht. Als ich damit fertig bin, ist er natürlich weg. Aber einen Klaffschnabel erwische ich.;-))


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    Da wir gestern beim Einkaufen nicht die gesamten Namibia Dollar ausgegeben haben, tanken wir in Katima und bei Spar investiere ich den Rest in Samosas und eine Packung Kekse.

    Die Ausreise aus Namibia geht fix. Vor dem sambischen Grenzgebäude stehen viele "Geldwechsler", die uns bedrängen, bei ihnen Geld in Kwacha zu tauschen. Zum Glück sind wir auf ihre „Dienste“ nicht angewiesen, da wir uns Kwacha mitbringen haben lassen. Nun beginnt das Einreiseprozedere.

    Wie sehr wir angespannt sind, beweisen wir gleich: obwohl im Vorfeld gelesen und ein entsprechendes Schild darauf hinweist, zuerst zum Health Desk zu gehen, gehen wir als erstes zum Immigration Schalter :aug:, deren nette Dame uns auf die einzuhaltende Reihenfolge aufmerksam macht. Dort werden wir gescannt, dann bekommen wir nach einer gefühlten Ewigkeit das Visum. Anscheinend ist die Angestellte der Immigration noch neu, denn sie muss mehrfach bei einer anderen nachfragen. Anschließend gehen wir zum Custom, die dortige Angestellte weist uns darauf hin, dass wir zuerst in ein Nachbargebäude müssen. Sie ist sehr freundlich und hilfsbereit, steht sogar auf, um uns zu zeigen, in welches Gebäude wir genau müssen. Dort wird eine kleine Bescheinigung ausgefüllt, dann müssen wir zu ihr zurück. Wir zahlen bei ihr die carbon tax (200 Kwacha), und ich fülle ein Formular, das sich später als CIP herausstellt, aus. Anschließend bezahlen wir die Versicherung (638 Kwacha) am Nachbarschalter und erhalten einen Aufkleber für die Windschutzscheibe. Zwischendurch kommt ein Officer von der Interpol Kontrolle, der mit Christian zum Auto geht und sich die Seitenfächer aufschließen lässt sowie die Motornummer vergleicht. Ein Mann, der offenbar nicht bei der Grenzbehörde angestellt ist, begleitet den Officer und verlangt 650 Kwacha für die Kontrolle. Christian gibt ihm nichts und wundert sich, dass der Officer von der Interpol Kontrolle den Mann nicht in seine Schranken weist. Vermutlich hoffen sie auf ahnungslose Touristen, die die geforderte Summe zahlen, um sich das Geld zu teilen.:evil:

    Am Road Toll Schalter sind mehrere vor uns, und leider haben wir das Pech, dass der Angestellte sowohl beim Kennzeichen als auch bei Christians Passnummer von einen Fehler macht. Die fehlerhafte Passnummer, meint er, sei nicht so schlimm, das Autokennzeichen verbessert er auf der Rückseite und stempelt es ab, zu spät bemerke ich, dass es das falsche Datum ist, es ist nämlich von gestern. Ein neues Dokument will der Angestellte beim Road Toll Schalter uns nicht ausstellen, nur wenn wir nochmal 20 $ bezahlen. Es ist auch nicht „throughout the country“ vermerkt (hatte ich im Vorfeld mehrfach gelesen, dass man auf diesen Zusatz achten sollte), aber es stehen die Strecken von einer Grenze oder von einer Ecke Sambias zur anderen drauf – er hat mich gefragt, wohin wir überall fahren, ich habe bewusst darauf geantwortet, dass unsere genaue Route noch nicht feststeht. Dann müssen wir nochmal zu der netten Dame zurück und bekommen das CIP. Anschließend heißt es, müssen wir nur noch die 50 Kwacha Council Fee an einem Häuschen außerhalb des Gebäudes zahlen. Dort müssen wir uns wieder einmal registrieren und die Gebühr zahlen. Nun denken wir, wir sind durch, aber weit gefehlt. Am letzten Schlagbaum trägt uns ein Mann, der in einem Auto sitzt, in einem Buch ein, ein weiterer Mann an einem Schalter stempelt irgendwas ab und auf den dritten Mann müssen wir bestimmt 20 Minuten warten, der mich aber nur nach unserem Kennzeichen fragt und uns dann passieren lässt. Nach 2,5 h ist es endlich geschafft - wir sind es auch.


    Die Straße ist gut, zum Teil haben wir einen schönen Blick auf den Sambesi.

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    Wir passieren immer wieder Ansiedlungen. Oft sind winkende oder bettelnde Kinder am Straßenrand. Vielfach muss Christian auf Kühe oder Ziegen aufpassen.

    Wir erreichen Whispering Sands um 13:15 Uhr. Lio führt uns herum und zeigt uns Waschräume und Stellplätze.


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    Bank am Restaurant

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    Wir entscheiden uns für einen Stellplatz mit Blick aufs Wasser, auch wenn dieser keinen Schatten bietet. Weil wir noch kein Fleisch haben, buchen wir zu 18:00 Uhr Abendessen.


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    Wir bauen die Sonnenblende auf, dann essen wir die Samosas – lecker:eat: und faulenzen. Der Wind frisch auf, beruhigt sich erst wieder, um dann noch kräftiger zu werden. Donnergrollen ist zu hören.


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    Wir rollen die Sonnenblende ein und packen Tisch und Stühle sicherheitshalber weg und setzen uns für einen frühen Sundowner lieber ins Auto. Da es später trocken und windstill ist, spazieren wir umher. Das Pärchen, das in Sichtweite von uns einen Stellplatz hat, hat sich von ihren Hängematten erhoben und läuft unten im Sand ein bisschen herum. Wir trauen Petrus nicht ganz und bleiben lieber oben. Gerne hätten wir uns die Chalets angeschaut, aber sie sind belegt.


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    Da noch Zeit bis zum Abendessen ist, trinkt Christian noch ein Bier und ich einen Kaffee, die Stühle haben wir wieder hervorgeholt. Unser Glück währt aber nicht lange, der Regen setzt wieder stärker ein. Wir setzen uns noch mal ins Auto.:aug:


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    Gegen 17:50 Uhr kommt der Angestellte aufgeregt angelaufen, um uns zum Essen zu holen. In der Hektik vergessen wir natürlich, eine Taschenlampe mit zu nehmen.:pat:

    Das Essen steht schon auf dem Tisch. Eine riesengroße Brasse für mich und für Christian Steak, dazu eine große Schale Salat. Wir sind beide mit unserer Wahl zufrieden. Da es nach dem Essen immer noch regnet, gönnen wir uns ein weiteres Hunters bzw. ich einen Amarula. In der Zwischenzeit kommt das Pärchen und setzt sich nach Rücksprache zu uns an den Tisch. Wie wir im Gespräch erfahren, sind sie Schweizer Reiseveranstalter. Wir verbringen einen netten Abend miteinander und bekommen von ihnen eine kleine Einführung in die Rugbyregeln.

    Da es immer noch regnet, verzichten aufs Duschen:blush:. Zu Safari-midnight löschen wir das Licht.

    Übernachtung: Whispering Falls, 250 ZMW

    Tageskilometer: 136

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