East Coast & Bermuda 2019

  • Na, dann wollen wir mal. Schön, dass sich einige eingefunden haben.


    Ich werde im Schnitt jeden zweiten Tag einen Tagesbericht einstellen, damit der Bericht vor meiner nächsten Reise in den Osterferien abgeschlossen ist und nicht eine längere Pause entsteht.


    Ich hoffe, dass das nicht zu schnell ist, aber man kann ja nachlesen. Freuen würde ich mich über Kommentare, Anregungen usw., das macht das Schreiben interessanter.


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    Prolog


    Zwei Familien in den USA - das hat Tradition. Meine Schwester samt family, Anja, Lisa-Marie und meine Wenigkeit wollten wiederholen, was schon mal klasse funktioniert hat auf Anna Maria Island. Annalena konnte sich nicht von ihrem Pferd trennen und hielt zu Hause (d.h. in der Pferdepension) die Stellung.


    Die East Coast sollte es sein, meinte meine Schwester. Von uns aus gerne - immer eine Reise wert.


    Allerdings war es ja auch gleichzeitig Anjas und meine Silberhochzeitsreise. Ein wenig mehr gefällig? Ja klar, warum nicht? Also gingen die Planungen los. Was könnte man denn noch reinkombinieren?


    Der Zeigefinger blieb stehen bei - Bermuda!


    Genau, jener Inselgruppe, um die sich mehr Seemannsgarn rankt, als um jeden anderen Fleck auf der Erde. Wenig wussten wir davon - außer den Märchen, die jeder kennt von versunkenen Schiffen, abstürzenden Flugzeugen usw.


    Die Fakten: Britisches Überseegebiet. Mitten im Atlantik. Exklusiv, sprich sauteuer. Währung: offiziell Bermuda-Dollar, inoffiziell US-Dollar.


    Und, was wir erst recht spät rausfanden: es gibt keine Mietwagen für Touristen. Punkt. Ausrufezeichen!


    Was die Reise ein wenig "anders" macht. Aber dazu später mehr...

  • Wer den Bericht im Zusammenhang lesen möchte, also ohne Diskussionen und Kommentare, kann das auf meiner Website tun.

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    Anreise: 17.07.2019


    02:25 Uhr Abfahrt, fünf Minuten vor der geplanten Zeit. Mitten in der Nacht. Wie so häufig im Hause Möller, wenn es auf große Reise geht. Diesmal besonders früh, denn unser Singapore Airlines Flug geht schon um 08:30 Uhr ab Frankfurt. Natürlich existiert die Baustelle auf der A33 immer noch, auch wenn sie ein wenig Richtung Anschluss A44 gewandert ist.


    Ohne Pause fahren wir durch bis Frankfurt, wo wir wie immer bei Parkfuchs 24 landen. Mir kommt das etwas merkwürdig vor, sieht irgendwie alles anders aus als gewohnt. Wie sich herausstellt, hat die Firma mittlerweile einen zweiten Parkplatz in Frankfurt und wir sind bei dem ganz neuen, der erst seit diesem Wochenende offen ist.


    Wir sind die einzigen Kunden und die Formalitäten gehen gewohnt schnell über die Bühne. Ruckzuck sitzen wir in einem Buli, der uns zu Terminal 1 bringt und bei Tür 6 absetzt. 5:30 Uhr sind wir da, also drei Stunden vorher. Passt.


    Bei Singapore Airlines hat sich schon eine kleine Schlange gebildet, aber noch ist niemand an den Schaltern. Dauert aber nicht lange und es geht los. Nun klärt sich auch, wieso wir nicht online einchecken konnte. Anja hat die berüchtigten SSSS auf der Bordkarte - ach, egal, ist dann eben so.


    Am Gate wird sie zusammen mit anderen Passagieren aufgerufen und gesondert befragt. Dauert zehn Minuten, ist komplett unproblematisch.


    Dann beginnt das große Warten auf den Abflug, wobei Lisa-Marie und ich der kleinen Aussichtsterrasse einen Besuch abstatten und auf dem Rückweg zufällig bei Mc Donald´s vorbeikommen.


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    Mit etwa fünfzehn MInuten Verspätung geht es um 8:50 Uhr los.


    Der Service an Bord des A380 ist klasse. Die Crew ist sehr höflich und zuvorkommend, das ist schon ein Unterschied zu anderen Fluggesellschaften. Es gibt drei mal Beverages Service, auch das ist in der Economy außergewöhnlich. Auch das Essen ist in Ordnung. Ich habe Tomaten-Käse Soufflé mit Blattspinat und kleinen Bratkartoffeln und einen Shrimp Salad. Mittags gibt es eine zweite warme Mahlzeit: sehr leckerer Fisch in einer hellen Sauce mit Gemüse.


    Beim Landeanflug fällt mir noch ein Unterschied zu anderen Fluggesellschaften auf: Die Sicherheitsmaßnahmen in der Kabine werden viel strenger umgesetzt. Da ist dann auch wirklich jedes noch so kleine Handgepäck verstaut und liegt nichts mehr rum. Mehrere Damen ziehen wachsam ihre Kreise und sind dabei überaus freundlich und geduldig.


    Immigration, erst am Automaten, dann beim Officer, dauert zehn Minuten. Dann heißt es: Welcome to America! Immer wieder klasse!


    Leider müssen wir eine halbe Stunde aufs Gepäck warten, aber kein Wunder bei dem riesigen Flieger.


    Anschließend fahren wir mit dem AirTrain zum Howard Beach. Dort (also beim Aussteigen!) werden fünf Dollar für jeden fällig, indem wir die Metrocard kaufen mit fünf Dollar Guthaben. Die müssen anschließend entwertet werden, dann holen wir den nächsten Satz Metrocards: drei unlimited für eine Woche. Komischerweise können wir mit Anjas Kreditkarte nur eine kaufen. Dann kommen Fehlermeldungen im Display. Mit meiner ziehen wir Nummer zwei und drei.


    Bei der ganzen Prozedur hilft uns eine Mitarbeiterin, die auch nicht weiß, wieso man manchmal nur eine Karte kaufen kann, manchmal mehrere. Ist wohl einfach so.


    Bis der Zug (A-Line) kommt, dauert es knapp eine Dreiviertelstunde. Draußen, auf dem Bahnsteig, ist es brüllend heiß und sehr schwül. Ich schätze so 92° F und ziehe mir erstmal eine kurze Hose an.


    Dann geht es los. Unter lautem Geratter, Schaukeln und Gerumpel fahren bis Jay St und steigen in die Linie R um, die uns nach Brooklyn bringt. Wir steigen 36th St aus. Auf dem unterirdischen Bahnsteig steht die Luft. Saunaklima. Unglaublich. In der U-Bahn selbst natürlich ar...kalt. Und dann diese langen, steilen, überhaupt nicht behindertengerechten Treppen. Mit den tonnenschweren Koffern, die Anja und Lisa-Marie natürlich überhaupt nicht hoch kriegen. Ich bin selbst ziemlich am Ende, gut, dass mir ein Mann hilft und sich Anjas Koffer schnappt.


    Draußen: sengende Hitze. Der Wahnsinn! So heiß haben wir New York noch nie im Ansatz erlebt. Dass es da heiß sein kann, wissen wir, aber so heiß? Wie sich herausstellen wird, wird noch für dieses Wochenende ein Extreme Heat Emergency ausgerufen. Das ist also alles andere als normal.


    Lisa-Marie ist krank - auch das noch! Sie hat eine Erkältung mitgebracht, die im Flugzeug natürlich nicht besser geworden ist. Dabei hat sie sich so auf den Urlaub gefreut. Jetzt möchte sie am liebsten gleich wieder nach Hause. (Das wird allerdings der einzige Wunsch dieser Art bleiben, schon am nächsten Tag ist alles wieder gut und sie den ganzen Urlaub lang begeistert.)


    Vier Blocks bis zur 32nd St. Eigentlich nicht weit, aber mit den viel zu schweren Koffern der Ladies eine Qual. Wir ziehen die Mühlsteine an kleinen Lädchen vorbei - die Gegend ist nicht schön, aber praktisch und sicher. Alltags-New York nenne ich sowas. Nicht zu sehen von dem weltberühmten Touristen-New York.


    Dann haben wir das L-Hotel erreicht. In dem kleinen Foyer ist es gefühlt 50° C kälter als draußen. Ein Kühlschrank ist nichts dagegen.


    Wir haben ein Zimmer im sechsten Stock - Nummer 606. Oh je, denke ich, da oben ist es bestimmt brütendheiß. Ist es auch, aber die Klimaanlage auf volle Pulle regelt das schnell runter. Allerdings ist es keine Option, die nachts die ganze Zeit laufen zu lassen, schon gar nicht, da Lisa-Marie erkältet ist.


    Anja und ich teilen uns ein (kleines) Queens Bett, Lisa-Marie bekommt eins für sich. Ok, heute mal. Zum Gesundwerden. Über die nächsten Tage werden wir noch verhandeln.


    Nach einer guten Stunde Ausruhen fahren Anja und ich mit der Metro los. Wir steigen High Street aus und gehen zur Brooklyn Bridge. An jeder Straßenecke wird Wasser verkauft - teils zu schwindelerregenden Preisen. Ich halte die Rübe unter einen Wasserspender - es ist unerträglich heiß.


    Die Brücke aber ist schön wie eh und je - auch, wenn der Himmel nicht optimal ist. Ein Hitzegewitter braut sich über New York zusammen.



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    Zum Meer hin, Richtung Brooklyn, ist es noch sonnig.

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    Wir gehen ungefähr bis zur Hälfte, dem höchsten Punkt der Brücke, dann kehren wir um. Manhattan ist heute noch nicht dran, wir sind ja gerade erst angekommen und ziemlich kaputt.


    Quasi auf dem Rückweg zur Metro-Station sehen wir uns ein wenig im Brooklyn Bridge Park um - den kennen wir noch nicht. Jedenfalls nicht von dieser Stelle aus nördlich der Bridge.


    Erst mal müssen wir von der Brücke runter und einmal unten durch.


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    Wir sind jetzt zwischen Brooklyn Bridge und Manhattan Bridge. Der View auf die Skyline ist schon nicht schlecht.

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    Wird Zeit, zum Hotel zurückzukehren, wo sich Lisa-Marie ausruht.


    Wir kaufen für zwei Dollar die Flasche zwei Pullen Wasser, was immer noch doppelt so teuer ist wie auf der Brücke. Aber es gibt auch noch größere Halsabschneider, die sogar Kundschaft finden. Was sind manche Leute doch behämmert ...


    Wir fahren zum Hotel zurück und relaxen ein paar Minuten.


    Dann geht es wieder raus, diesmal mit Lisa-Marie. Wir müssen mal was essen. Leider gibt es den Pizza-Laden nicht, der bei Tripadvisor ganz ok bewertet wurde. Wir laufen uns die Hacken ab bei immer noch grandioser Hitze und finden nur ganz usselige kleine Läden, die eher Schnellimbissniveau haben. Lisa-Marie möchte auf eigene Faust los und einen Subway suchen.


    Findet sie aber nicht und am Ende landen wir alle bei Mc Donald´s, wo ein offensichtlich verwirrter Obdachloser den ganzen Laden lautstark unterhält. Uns egal, der Typ ist harmlos.


    Lecker war´s eher nicht, aber wenigstens sind wir satt.


    Und todmüde. Zurück ins Hotel, noch ein wenig Internet und dann "Good night!".

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