No Banana but Crazy Heart Tour – 31 Tage im Südwesten

  • Tag 5 (14.05.2018): Saguaro National Park West - Valley View Overlook Trail


    Mit einer Stunde Verspätung fahren wir um 11:36 Uhr am Eingangsschild des Saguaro National Parks West vorbei, der liegt nur fünf Minuten Autofahrt vom Arizona-Sonora Desert Museum entfernt.



    Der Saguaro National Park ist in zwei Distrikte unterteilt, die durch die Stadt Tucson getrennt sind und die Fahrt zwischen ihnen dauert in etwa eine Stunde. Wir befinden uns hier im westlichen Teil, dem sogenannten Tucson Mountain Distrikt. Dieser westliche Teil ist zum Großteil unbefestigt, während der östliche Teil, der Rincon Mountain Distrikt, einen asphaltierten Rundkurs hat, dafür aber auch wesentlich längere und zeitaufwändigere Trails. Ansonsten ist der Saguaro Wald im Westteil dichter als im Ostteil, dafür stehen dort die älteren und größeren Exemplare.


    Saguaros sind wahre Giganten. Die Kakteen werden bis zu 16 Meter, teilweise sogar bis zu 20, Meter hoch. Sie wachsen sehr langsam, werden bis zu 220 Jahre alt und sind erst mit 40 Jahren blühfähig. Die ersten Verzweigungen bildet der Saguaro erst ab dem 65. Lebensjahr in ca. 6 Metern Höhe. In alten Western Filmen sieht man diese Riesen überall, von Wyoming bis Colorado, in Wirklichkeit wachsen sie aber nur in den nördlichen Teilen der Sonora Wüste, die von Nordmexiko bis Südarizona reicht. Ab einer Höhe von 1200 Metern über dem Meeresspiegel sind sie ebenfalls nicht mehr anzutreffen.


    Sobald wir am Visitor Center vorbei gefahren sind, biegen wir auf den super befahrbaren, unasphaltierten Rundkurs ab und erreichen schon nach kurzer Zeit den ersten Trailhead.



    Wir wollen heute nicht allzu viel wandern und daher habe ich mir nur zwei extrem kurze Trails rausgesucht, eigentlich nur winzige Spaziergänge. Wir haben heute Nachmittag im Großen und Ganzen etwas anderes vor und wir werden hier vermutlich sowieso nicht mehr wirklich etwas Neues sehen, nach den ganzen Saguaros gestern. Auslassen wollte ich den Park aber auch nicht, wenn man schon direkt dran vorbei fährt.


    Um 11:45 Uhr starten wir auf den kurzen Valley View Overlook Trail.




    Es geht einige Stufen hoch, bis zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man das gesamte Tal hervorragend überblicken kann. Natürlich ist es sehr heiß, aber der kurze Weg ist für uns nicht der Rede wert. Die paar Leute die uns entgegenkommen, sind aber am Schnaufen wie Walrosse. Die Saguaros hier sind größer als im Organ Pipe National Monument, blühen bereits mehr und stehen wirklich dicht.











    Oben angekommen genießen wir den schönen Ausblick über das Tal.



    Kein Wunder, das die Indianer früher Meilenweit vorher gesehen haben, wenn sich ein Feind genähert hat. So stellt man sich den wilden Westen vor.





    Nach ein paar Minuten wird uns ganz schön heiß ohne Schatten und wir machen uns auf den kurzen Rückweg zum Auto. Jetzt geht es ja nur noch bergab.




    Hier mal wieder ein Größenvergleichsbild. Wirklich beeindruckende Kakteen, diese Saguaros.



    Nach einer halben Stunde sind wir zurück am Auto und trinken erstmal was eiskaltes aus der Kühlbox. Auch wenn der Spaziergang nur kurz war, die Temperaturen in der Sonora Wüste sind Mitte Mai nicht unbedingt mild.


    Trailfakten:


    Länge: 0.8 Meilen / 1,2 km
    Dauer: 0:30h inkl. Pause
    Einstufung Schwierigkeit: Easy und kurz, dennoch mindestens einen Liter Wasser mitnehmen
    Erreichbarkeit: unbefestigt, PKW
    Kosten: 15$ National Park Eintritt oder Annual Pass
    Fazit: Netter kleiner Spaziergang durch dichten Saguaro Wald, schöne Aussicht über das Tal

  • Das Desert Museum fanden wir auch toll damals, ist aber scheinbar wirklich vergrößert worden :daumen1:
    Wir haben zwar damals den Bär gesehen, aber der tat mir in der Hitze einfach nur leid :(


    Den Saguaro National Park hatten wir auch besucht, aber sind bei der Hitze nicht allzuviel gewandert


    Naja, die Bären leben ja offenbar in der Gegend und in dem Gehege war auch ne Menge Schatten. Von daher glaube ich nicht, das es irgendeinem Tier dort schlecht geht. Aber ich weiß natürlich nicht, wie das früher dort aussah.


    Saguaro West fanden wir total genial :love:


    Da hatten wir so um die 40° was absolut erträglich war.


    Ich find diese trockene Hitze auch absolut erträglich, sogar ziemlich toll.


    Mai ist für den Saguaro NP einfach die schönste Zeit, wenn sie am blühen sind :love:


    Das stimmt, fand ich echt super :love:



    :genau:


    Bin jetzt auch wieder mit dabei :wink1:


    Welcome back :)


    Habe jetzt mal nachgesehen ...wir waren Ende April dort. Da fingen die Saguaros auch an zu blühen und warm war es auch schon sehr. Aber es ist einfach schön dort.


    Super Fotos :daumen1::daumen1:


    Vielen Dank :) Echt schön dort!

  • Tag 5 (14.05.2018): Saguaro National Park West - Signal Hill


    Wir folgen der Gravel Road Einbahnstraße für weitere 10 Minuten und stehen auch schon am nächsten Trailhead. Den kurzen Weg zum Signal Hill wollen wir auch noch laufen, bevor wir den Westteil verlassen.



    Der Santa Fe ist langsam aber sicher nicht mehr ganz so sauber, unsere Staubfinger hinterlassen nette Abdrücke an den Türen.



    Der kurze Spazierweg führt auch wieder ein paar Stufen hoch und vorbei an einigen überdachten Picknickplätzen. Außer uns hat sich mal wieder keine Menschenseele in der Mittagssonne hierher verirrt.





    Hier kreuzen sich ein paar Trails, aber unserer ist sogar SO kurz, das nichtmal mehr eine Entfernungsangabe auf der Tafel zu lesen ist. Wir sind ganz schön faul heute.



    Neben weiteren Unmengen an Saguaros kann man hier außerdem Petroglyphen finden.



    ... Und Rattlesnakes! Im Gegensatz zu den offensichtlichen Petroglyphen zeigt sich uns aber davon mal wieder keine einzige.



    Da hoch zu den Felsbrocken müssen wir.




    The wild west at it's best.



    Oben angekommen hat man abermals einen gigantischen Blick auf das umliegende Tal und Tucson.



    Wenn man genau hinsieht, dann findet man hier oben am Aussichtspunkt viele weitere, sehr gut erhaltene Petroglyphen.






    Es ist einfach wunderschön hier.






    Wir schaffen es selbst auf diesem 240 Meter langen Rückweg uns für ein paar wenige Meter zu verlaufen und einen falschen Trailabzweig zu nehmen. Das ist wirklich unglaublich und wird schnell noch zum Running Gag - Kein Trail ist komplett ohne das obligatorische Verlaufen!


    Trailfakten:


    Länge: 0.3 Meilen / 480 m
    Dauer: 0:15 h
    Einstufung Schwierigkeit: Ultra Easy und kurz, ein paar Stufen bergauf, genau Richtig für Bewegungsunwillige
    Erreichbarkeit: unbefestigt, PKW
    Kosten: 15$ National Park Eintritt oder Annual Pass
    Fazit: Sehr schöne Aussicht, viele Saguaros und tolle Petroglyphen für kaum vorhandenen Aufwand - Kann man definitiv mitnehmen.


    Wir sind jetzt durch mit dem Westteil des Saguaro National Parks und wir freuen uns jetzt auf einen entspannten Nachmittag.

  • Ich bin etwas nachgereist, ohne die Kommentare der anderen durchzulesen.
    Da wir momentan in Scottsdale sind und ich schon vorgestern mich gefragt habe, warum ich diesen Saguaro und Organ Pipe Park anschauen sollte.
    Tolle Aufnahmen. Aber nicht falsch verstehen. Diese Felder voller Saguaros und anderen Cacti gibt es hier östlich und südöstlich von Scottsdale auch. Also nix falsch gemacht.
    Cool finde ich Deine Abendbilder.
    So einen rosalilanen Himmel hatten wir bisher nicht.
    Heute habe ich einen Kaktus voller Blüten gesehen. Anscheinend ein Zurückgebliebener :D
    Leider von 2 Bildern das Micro voll verwackelt :pat:
    Naja.

  • Die Petroglyphen sind ja total cool. Und die liegen da einfach lose in der Landschaft rum? Gab es da Erläuterungen dazu (Alter, mögliche Bedeutung, etc.)?


    Ja, die liegen da einfach in der Gegend rum und nein, Erläuterungen gab es in dem Fall keine.


    Ich habe damals original das selbe Bild vom Schild mit Rattlesnake Area gemacht :D


    Netter kleiner Spaziergang :daumen:


    Ist ja lustig :D



    Das es die Felder gibt mag sein und den Saguaro National Park fand ich jetzt auch nicht soooo unbedingt nötig, aber wir sind nunmal direkt dran vorbei gefahren und ich möchte irgendwann in jedem National Park mal gewesen sein... Aber das Organ Pipe Cactus National Monument ist wirklich einzigartig und was ganz besonderes. Da verpasst man meiner Meinung nach wirklich was, wenn man dran vorbei fährt.


    Das ist ja wirklich ganz schön spät für einen blühenden Saguaro :D Aber umso cooler! Viel Spaß noch und eine tolle Reise :)

  • Das es die Felder gibt mag sein und den Saguaro National Park fand ich jetzt auch nicht soooo unbedingt nötig,


    puh...gut zu hören!


    Ja den Organ Pipe haben wir jetzt bewußt ausgelassen.
    Ich plane im kommenden Frühjahr nochmals herzukommen. Dann werden wir den mitnehmen.

  • Tag 5 (14.05.2018): Von Passstraßen, Tacos, Cowboystiefeln und Kaktus Küsten


    Nach dem zweiten kurzen Trail beenden wir den unasphaltierten Rundkurs und verlassen den Saguaro National Park West auch schon wieder in Richtung Tucson. Dabei fahren wir nicht irgendwie, sondern über den wunderschönen, verschlungenen Gates Pass. Meine Mutter ist aufgrund ihrer Höhenangst nicht ganz so begeistert, stellenweise ist die Straße schon sehr schmal und daneben geht es steil bergab - aber es geht noch. Oben gibt es einen Parkplatz, auf dem wir anhalten und die Aussicht genießen.







    Es geht hinab nach Tucson




    Wir müssen Tucson nun einmal komplett von West nach Ost durchqueren und die Stadt gefällt uns auf Anhieb extrem gut. Es ist sehr sauber und aufgeräumt, die Gebäude sind hübsch und alles vermittelt eher den Flair einer sympatischen Kleinstadt.


    Auf unserem Weg liegt ein Taco Bell, das jetzt von mir angesteuert wird. Später wird es in der näheren Umgebung nichts mehr geben und ich bin ja seit letztem Jahr sowieso verliebt in die mexikanische Kette. Leider ist es arschkalt in der Bude und für die 3er Tacos darf ich mir auch kein Fleisch aussuchen, es ist nur Rind da... Aha. Bisher konnte ich immer verschiedene wählen, aber okay, passt schon. Dafür ist die Bedienung extrem nett und interessiert sich sehr für Deutschland und spricht sogar ein paar Worte Deutsch. Wir haben eine Menge Spaß bei der Bestellung und meine Mutter ist vom Essen auch ganz angetan - im Gegensatz zu Panda Express.





    Um 13:45 Uhr verlassen wir Taco Bell wieder und haben NOCH einen kleinen Zwischenstopp, bevor wir zu unserer Unterkunft fahren: Boot Barn. Ich hatte es in irgendeinem Bericht gefunden und habe mir den Online Shop angesehen, seitdem wollte ich unbedingt dort hin. Eigentlich erst in Las Vegas um Boots zu kaufen, aber ich hatte mir einen Hut ausgesucht, den ich unbedingt jetzt schon haben will und vorher brauchen werde. Voller Vorfreude betreten wir also den Laden!



    Waaaaaaaaaaaaahnsinn, was für ein Laden! Ich bin direkt Schockverliebt... Diese ganzen Boots, da weiß ich gar nicht wo ich zuerst hinschauen soll und auch die ganze Deko für zuhause.. Ein Traum. Ich könnte sofort den ganzen Laden kaufen, aber zuerst geht es zu den Hüten..


    ..


    Sind die irre?! Ich finde den ausgesuchten Hut zwar, aber vor Ort kostet er das DOPPELTE wie Online, 40 statt 20$. Er passt auch nicht richtig, S, die kleinste Größe, ist noch immer viel zu locker, aber ich lasse den Hut erstmal auf meinem Schädel und stolziere damit durch den ganzen restlichen Laden...



    ... bis zu der gigantischen Boots Auswahl. Aber moment... Wir haben die Wanderschuhe ausgezogen und laufen in Sandalen (ohne Socken!!!) durch die Gegend, nicht sehr praktisch um Boots anzuprobieren. Irgendwie haben wir dazu auch spontan gar keine Lust mehr und verschieben das - wie geplant - auf Las Vegas. Die riesen Auswahl an wunderschönen Cowboy Boots überfordert uns ganz einfach.




    Am Ende siegt dann auch die Vernunft und der Hut wandert von meinem Kopf zurück in's Regal. Ich finde ihn echt toll und er steht mir auch.. Aber er ist viel zu teuer und passt auch nicht gut, ich würde ihn nur dauernd verlieren.


    Wir haben jetzt 14:30 Uhr und wollen eigentlich seit einer halben Stunde am Pool liegen. Sally ist die Besitzerin des wunderschönen Cactus Cove Bed & Breakfasts, eine Unterkunft mit nur 3 Zimmern und ich hatte vorab mit ihr ausgemacht, das wir bereits um 14 Uhr anstatt um 16 Uhr einchecken dürfen. Wir hatten vorab schon regen Email Verkehr und es scheint eine sehr herzliche Frau zu sein, die beruflich sehr viel Zeit in Paris verbringt. Damals hatte ich booking.com durchstöbert auf der Suche nach einer Unterkunft in Tucson und das Ergebnis war klar: Hier gibt es zur Abwechslung mal jede Menge bezahlbare Hotels mit Top Bewertungen. Was mache ich?! Ich suche mir eine der teuersten davon aus. Ich konnte nicht anders, ich habe mich in diese Unterkunft verliebt, seit ich das erste mal über die Bilder gestolpert bin und habe mit Stornierungsoption gebucht... ich habe danach ständig geguckt, ob ich nicht doch umbuche, bei dem unvernünftigen Preis und den Alternativen... Aber ich konnte nicht, denn nichts wollte mir ansatzweise so gut gefallen und ich hatte mich schon mit dem Gedanken angefreundet, den Nachmittag und folgenden Vormittag am Pool zu verbringen um das so voll auszunutzen. Dann kam noch die herzliche Email von Sally... Naja. In unserer Excel Liste habe ich den Preis für diese Unterkunft stark geschönt und weitaus mehr als die Hälfte bezahlt, damit kein Protest kommt. Das ist dann beim Einchecken zwar aufgeflogen, aber jetzt sind wir einmal da und bezahlt ist seit Monaten... Kann man nichts machen!


    Wir erreichen den östlichen Rand von Tucson und finden unser Ziel in einer unbefestigten Seitenstraße, in der sich Kojote und Roadrunner gute Nacht sagen. Wir parken vor dem Tor mit der Aufschrift "Cactus Cove", öffnen das Gartentörchen und schon kommt Sally uns freudestrahlend entgegen gelaufen - eine super lebensfrohe ältere Dame, die hier alleine lebt und die gelegentliche Gesellschaft von Gästen ganz offensichtlich sehr genießt. Sie hört einfach nicht mehr auf zu reden und uns zu erzählen, wie beautiful und amazing hier alles ist, besonders ihre Kakteen und ihr View auf die Mountains. Sie sagt uns, wir wären heute die einzigen Gäste und haben alles für uns alleine. Wir werden in den großartigen Außenbereich mit Kamin, Tisch, Sofas und Pool gefühlt und sollen hier warten.




    Kurz darauf ist Sally zurück mit einer Flasche Wasser, zwei Gläsern und frischen Erdbeeren, denen sie schnell noch persönlich einen Schokoladenhut verpasst hat. So schön, gemütlich und herzlich das auch alles ist, eigentlich wollen wir nur ENDLICH an den Pool. Das geht allerdings nicht, denn wir kommen von dieser Frau nicht mehr los, die uns zunächst ihre ganze Lebensgeschichte erzählt, dann die ihrer Enkel, dann alles über Tucson berichtet und uns schließlich in aller Ausführlichkeit unser Zimmer erklärt. Nein, nicht zeigt, erklärt! Jeder einzelne Lichtschalter, jedes Möbelstück, jeder Kleiderbügel hat seine ganz eigene, interessante Geschichte die gehört werden möchte. Sally muss nun noch ein bisschen arbeiten und überlässt uns unserem Schicksal. Um 16 Uhr liegen wir also ENDLICH in der knallenden Sonne am supergenialen Pool, den wir ganz für uns alleine haben. Wenn ich mir nicht dort gerade eine Erfrischung hole, dann schreibe ich Notizen für den Bericht.





    wie gewohnt erst in der Hotelvorstellung. Die Vordertür führt direkt in den Innenhof mit dem Pool und der Hinterausgang auf eine private Terasse hinter hohen Mauern. Hier ist eine weitere Sitzgelegenheit und - wie geil ist das bitte - eine Outdoor Dusche! Hier findet das Leben draußen statt, egal ob Frühstück, Abendessen, Siesta oder Dusche! Wait for it - einige werden jetzt mit dem Kopf schütteln, aber hier ist das Duschfoto!



    Warum dusche ich überhaupt?! Na, weil schon fast 18 Uhr ist und so viel Entspannung hält ja kein Mensch aus! Reicht! Auf zum Sonnenuntergang in den Saguaro National Park East! Zumindest ist das der Plan, doch es wird alles anders kommen.

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