No Banana but Crazy Heart Tour – 31 Tage im Südwesten

  • Zitat

    Wenn der Roadtrip endlich so richtig startet und die Kühlbox das erste mal auf den Rücksitz gehievt und angeschnallt wird? Für mich ist es immer ein ganz besonders tolles Gefühl. Sich die Ankunftsstadt anzusehen ist immer schön und gut, aber das richtige Urlaubsgefühl beginnt hier und jetzt in diesem Moment.


    Daher machen wir uns oft schneller auf den Weg, weil ich den Roadtrip kaum abwarten kann.


    Der McDonalds ist cool kannte ich auch noch nicht.


    Das Wetter ist ja echt grausam. Aber das kommt eben ab und zu vor aus in LA. Die Leute die dort leben haben sich sich drüber gefreut.

  • Uih, sollte ich jemals nochmal nach LA kommen und dort vorbei fahren, stoppen wir. Gefällt mir :daumen1:


    Und jetzt nix wie raus aus LA, drüber über die Berge und schon wird das Wetter herrlich sein


    Das sind viele "wenns" :D Aber es lohnt sich wenn man eh dran vorbei muss, der Stop dauert ja nicht lange. Wir verlassen LA jetzt endlich!


    Diesen McD muss ich mir auch merken.


    Lohnt sich!


    Den Mäcky habe ich mir eben auch rausgesucht und auf die todo Liste geschrieben.
    Klasse.


    Sag mal...ich denke "Seems it never rains in Southern California"... :gru1:


    Kennt eigentlich irgendjemand noch mehr von diesem Lied als nur diese eine Zeile?! :smile: Da kommt ja schließlich noch was und das scheint absolut zuzutreffen... Es regnet nicht, es schüttet aus Eimern... Wenn es dann mal regnet. Kann ich bestätigen.



    Daher machen wir uns oft schneller auf den Weg, weil ich den Roadtrip kaum abwarten kann.


    Der McDonalds ist cool kannte ich auch noch nicht.


    Das Wetter ist ja echt grausam. Aber das kommt eben ab und zu vor aus in LA. Die Leute die dort leben haben sich sich drüber gefreut.


    Das kann ich verstehen... Alleine oder mit Dominik (der ist sogar ein noch größerer LA Fan als ich :smile: ) hätte ich die Stadt schon am Abflugtag verlassen, aber zumindest die "wichtigsten" Sachen wollte ich meiner Mutter dann schon zeigen und ich wollte endlich mal zum Venice und Observatory. Für das Wetter kann keiner was, rechnen kann man damit auch nicht und immerhin konnte ich beide to dos für mich Abhaken. Jetzt interessiert mich in LA erstmal nichts mehr.


    Den kannte ich auch noch nicht, gefällt mir aber :daumen1:


    Das freut mich :) Habe ich auch nur durch Zufall von erfahren, in Berichten sieht man den ja eher nicht.


    Ich habe vor kurzem einen Spielfilm über McD gesehen, da war diese Filiale bestimmt Filmrequisite.


    Kann gut sein. The Founder zufällig? Der wurde mir woanders heute empfohlen :D

  • Tag 3 (12.05.2018): Leaving the City - Montezuma Valley Road Lookout (Anza Borrego)


    Als wir um 7:30 bei McDonalds losfahren haben wir sage und schreibe 19°C und damit noch lange nicht den heutigen Tiefpunkt. Trotzdem haben wir das Zimmer heute morgen in kurzer Hose und Top verlassen, wir sind schließlich optimistisch für unser Ziel. Bis dahin muss es eben die Fleece Jacke tun.


    Wir werden auf dieser Reise nicht viel vom Meer sehen, daher nehmen wir jetzt alles mit was geht. Bei schönem Wetter lohnt sich die Strecke natürlich wesentlich mehr, aber wir versuchen es auch so. Die Offline Navigation führt uns zuverlässig auf den Highway 1 in Richtung San Diego, auf dem wir die nächsten zwei Stunden fahren werden. Ich habe hier drei Wegpunkte gesetzt, damit wir definitiv auf dieser Strecke bleiben und das Navi nicht dauernd auf eine schnellere Route wechselt. Unter einer konstant dichten Wolkendecke fahren wir vorbei an all diesen (bestimmt bei Sonne sehr hübschen) Orten, die man aus diversen Berichten so kennt: Long Beach, Newport Beach, Laguna Beach, Dana Point und wie sie alle heißen.



    Wir steigen hier nirgendwo aus, das war aber sowieso nicht eingeplant und die Temperaturen sind inzwischen auch noch auf 15°C gefallen.


    Kurz vor Carlsbad fahren wir von der 1 ab und verabschieden uns für die nächsten vier Wochen vom Pazifik, es geht endlich in's Landesinnere. Wir fahren nun auf der CA76 und schon nach wenigen Kilometern wird die Strecke unglaublich schön, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. In Serpentinen windet sich die schmale Straße Hügel und kleine Berge hoch, oft kommen wir nur langsam voran, da viele Amerikaner bei kurvigen Straßen weit unter der erlaubten Geschwindigkeit zurück bleiben. Das ist uns im Verlauf der Reise noch sehr oft aufgefallen: Wird die Strecke grade, dann hängen viele Amerikaner im Kofferraum und würden gerne zu schnell fahren. Kommen ein paar engere Kurven: Weg sind sie. Hier auf dieser Straße ist es ganz besonders schlimm und so sind wir froh, dass das Hindernis vor uns irgendwann abbiegt. Nach einiger Zeit haben wir einiges an Höhe gewonnen, kommen sogar an einem See vorbei und dicker Nebel hängt auf der Straße. 11°C teilt der Santa Fe mir mit. Was? 11°C? Wirklich? :huch3: :huch1: Ist dem Auto bewusst, das wir nur noch 30 Minuten von unserem Ziel entfernt sind?! Das in der WÜSTE liegt, wenn mich nicht alles täuscht?! Hat der Wetterbericht nicht was von 30°C dort erzählt? Noch habe ich ja etwas Optimismus, ich weiß ja, wie schnell sich das Wetter bzw. ganze Klimazonen hier ändern können, aber weit ist es nun wirklich nicht mehr, 24.5 Meilen um genau zu sein.


    15 Minuten vor Ankunft passiert es dann wirklich: Mit Einfahrt in den Anza Borrego Desert State Park löst sich die Wolkendecke in Luft auf. Das sieht vielleicht irre aus, es ist eine 100% gerade Grenze zwischen strahlend blauem Himmel und geschlossener Wolkendecke am Himmel zu sehen, sowas habe ich noch nie erlebt. Nach Erreichen der Parkgrenzen verlieren wir die gesammelten Höhenmeter schnell wieder und die Temperatur steigt schnell.



    Der erste geplante Halt ist der Montezuma Valley Road Lookout. Wir sind alleine hier und genießen bei inzwischen 20°C (Juhu, Urlaubs-Höchst-Temperatur) und absoluter Ruhe den tollen Blick auf den Ort Borrego Springs. Endlich wieder Sonne, Natur, Wüste und die geliebte ewige Weite!





    Wir sind schon bei Tag 3 und ich schulde euch noch immer Bilder von unserem fahrbaren Untersatz. Das geht so natürlich nicht, ich darf also vorstellen: Santa Fe - Reisegruppe, Reisegruppe - Santa Fe!




    Mich kennt ihr ja schon! Zur Feier des Tages habe ich direkt mein fröhlichstes Hippie Outfit ausgepackt.



    Nach dem Montezuma Valley Road Lookout geht es in scharfen Serpentinen bergab nach Borrego Springs, ich kann dem Auto Thermometer dabei beim Steigen zusehen. Keine 10 Minuten später stehen wir um 11 Uhr bei 29°C am Eingangsschild vom Anza Borrego Desert State Park... Ja, wir waren auch grad schon im Park, haben den dann aber wieder für fünf Minuten verlassen um dann wieder reinzufahren. Die Ausdehnung von dem State Park ist irgendwie seltsam, beim Verlassen in die andere Richtung tritt das Phänomen später auch nochmal auf.



    Wir halten zunächst mal am Visitor Center, denn wir müssen beide mal auf Toilette und außerdem gehe ich mal schwer davon aus, das wir dort zahlen müssen. Es gab weder ein Einfahrtshäusschen, noch Schilder mit Anweisungen, daher möchte ich lieber mal nachfragen.









    Wie in jedem Park ist auch dieses Visitor Center sehr schön angelegt und ich kaufe bei der Gelegenheit direkt so einen Patch zum Aufnähen vom Park. Die will ich mir jetzt überall mal zulegen. Auch meine Frage wird beantwortet: Man muss nur zahlen, wenn man zum Campingplatz möchte und den Trail dort laufen will. Genau das wollen wir tun, also werden wir unsere 10$ gleich doch noch los.


    Ein paar Infos noch zum Anza Borrego Desert State Park:


    Der Park liegt in der Colorado Wüste und ist nach dem spanischen Entdecker Juan Bautista de Anza und dem spanischen Wort für Dickhornschaf - Borrego - benannt. Es handelt sich mit 2428km² Fläche um den größten State Park Kaliforniens und den zweitgrößten der Vereinigten Staaten. Logisch also, das man einiges unternehmen kann, was die insgesamt 180km Wanderwege wohl eindeutig zeigen. Im Sommer ist das keine gute Idee, denn 40°C im Schatten und mehr sind keine Seltenheit. Das ist uns natürlich bewusst und deshalb laufen wir hier heute auch keine 180km, sondern nur 4,8km :smile: Dominik und Sebastian (In zukünftigen Berichtteilen als mein persönliches Erkundungsteam oder Vorhut bezeichnet) haben die Wanderung vor ein paar Tagen wegen Hitze vorzeitig abgebrochen, wir werden sehen. Für mich ist der Park und die Gegend vollkommenes Neuland und ich freue mich drauf. Seid ihr bereit für den ersten Hike?

  • Kennt eigentlich irgendjemand noch mehr von diesem Lied als nur diese eine Zeile?! :smile: Da kommt ja schließlich noch was und das scheint absolut zuzutreffen...


    Aus meinem Bericht von 2017 :D


    Zitat

    Kurz vor Borrego Springs fing es dann auch an zu regnen, besser gesagt, es fing an zu schütten.
    It never rains in southern California, it pours, man, it pours. Wahre Worte!

  • Kennt eigentlich irgendjemand noch mehr von diesem Lied als nur diese eine Zeile?! Da kommt ja schließlich noch was und das scheint absolut zuzutreffen... Es regnet nicht, es schüttet aus Eimern... Wenn es dann mal regnet. Kann ich bestätigen.


    Nö. Dem Rest habe ich noch nie Aufmerksamkeit geschenkt :D


    Bin jetzt nachgereist, da wir ja Ende des Monats auch in dieser Gegend sind. Und ich habe mich gefragt warum Ihr so umständlich über Carlsbad ins Innere fahrt.
    Andererseits ist das ne coole Idee. Die Strecke Palm Desert - Santa Ana (unser "LA Sitz" ;) ) kennen wir schon zu Genüge und der ist echt langweilig. Zwar nur 80 Meilen lang aber ich habe soeben beschlossen diese Strecke - nur anders herum - in meinen Plan aufzunehmen.. Mein Reiseplan ist schon eh sehr leer. Und wir starten in 10 Tagen :aug:


    15 Minuten vor Ankunft passiert es dann wirklich: Mit Einfahrt in den Anza Borrego Desert State Park löst sich die Wolkendecke in Luft auf. Das sieht vielleicht irre aus, es ist eine 100% gerade Grenze zwischen strahlend blauem Himmel und geschlossener Wolkendecke am Himmel zu sehen, sowas habe ich noch nie erlebt.


    Wir sind schon einige Male, aus Frust wegen dem "Morning Layer" (der auch am NM noch 5 Meilen über dem Inland hing) einfach mal nach Chino oder so (Gegend um Palm Spring) geflüchtet.
    Dort haben wir uns an irgendeinem Pool eines Hotels gepflanzt, das wir von Vorreisen kannten. In Santa Ana/OC war es uns einfach zu kalt. Im Desert ist nicht nur geiles Wetter sondern auch warm!!!

  • Endlich in der Natur! ;)


    Na, das kannst du aber laut sagen!


    Oh schön, in den Anza Borrego müssen wir auch noch.


    Den McDonalds hatte ich schon mal auf der Liste ist dann aber doch dem Bleistift zum Opfer gefallen.


    Wohl eher dem Radiergummi, oder? :smile:


    Na also, es ist doch Verlass drauf, über die Berge und schon ist das Wetter schön :cap:


    Das stimmt... Habe ich eigentlich auch nicht anders erwartet, aber die Wolken klebten schon ganz schön weit im Inland und so 20 Minuten vor Ankunft wurde ich doch ein wenig nervös.



    Nö. Dem Rest habe ich noch nie Aufmerksamkeit geschenkt :D


    Das erklärt einiges :D



    Bin jetzt nachgereist, da wir ja Ende des Monats auch in dieser Gegend sind. Und ich habe mich gefragt warum Ihr so umständlich über Carlsbad ins Innere fahrt.
    Andererseits ist das ne coole Idee. Die Strecke Palm Desert - Santa Ana (unser "LA Sitz" ;) ) kennen wir schon zu Genüge und der ist echt langweilig. Zwar nur 80 Meilen lang aber ich habe soeben beschlossen diese Strecke - nur anders herum - in meinen Plan aufzunehmen.. Mein Reiseplan ist schon eh sehr leer. Und wir starten in 10 Tagen :aug:


    Wir sind schon einige Male, aus Frust wegen dem "Morning Layer" (der auch am NM noch 5 Meilen über dem Inland hing) einfach mal nach Chino oder so (Gegend um Palm Spring) geflüchtet.
    Dort haben wir uns an irgendeinem Pool eines Hotels gepflanzt, das wir von Vorreisen kannten. In Santa Ana/OC war es uns einfach zu kalt. Im Desert ist nicht nur geiles Wetter sondern auch warm!!!


    Naja, wie gesagt. Wir wollten eben vom Meer mitnehmen was geht, weil der Highway 1 ansonsten nicht geplant ist und wir sonst nicht viel vom Meer sehen. Das war der Gedanke dahiner. So toll war es bei dem Wetter zwar dann nicht, dafür hat sich die Strecke ins Landesinnere umso mehr gelohnt, völlig unterwarteter Weise.


    Kann ich verstehen... Ich bin auch immer lieber da wo es heiß und sonnig ist.


    Anza Borrego Desert State Park ...hier waren wir auch mal, irgendwann :gru1: Kann mich gar nicht mehr so richtig dran erinnern, deshalb bin ich schon auf deine Bilder gespannt :wink2:


    Dann bin ich mal gespannt ob ich die Erinnerung wieder etwas auffrischen kann :)

  • Tag 3 (12.05.2018): Anza Borrego Desert State Park - Borrego Palm Canyon Trail Teil


    Vom Visitor Center aus sind es nur ein paar wenige Minuten bis zur Einfahrt auf den Campingplatz. Hier steht ein Ranger und sagt mir, dass ich bitte via Self Pay an seiner Hütte bezahlen soll, was ich natürlich gerne mache. Der Sinn erschließt sich mir allerdings nicht wirklich, wenn er schon da ist, könnte er ja auch einfach kassieren... Mir soll es egal sein, wir haben das Geld natürlich passend, ich muss halt nur zum Auto zurücklaufen und es einmal umrunden, da vorne kein Kennzeichen hängt und ich das natürlich noch nicht auswendig weiß.


    Um 11:30 Uhr stehen wir schließlich auf dem Parkplatz des ersten Hikes der Reise, pünktlich zur Mittagshitze, das ist mir aber sowas von vollkommen egal. Wir haben heute nur 29°C, das ist ja nicht besonders heiß und nach der Kälte und dem Regen kommt uns das beiden sehr gelegen, zumal wir Hitze sehr gut abkönnen. Es soll (zum Glück) lange nicht der heißeste Tag gewesen sein, an dem wir uns irgendwelche Berge hochschrauben und so können wir uns schon mal dran gewöhnen.


    Die Rucksäcke werden zum ersten mal gepackt (An dieser Stelle mal wieder ein herzlichster Dank an Kati215, die mir ihren alten Deuter Rucksack geliehen hat - meiner wäre für manche Trails einfach zu klein gewesen) und dabei feiern auch ein paar neue Ausrüstungsgegenstände Premiere, über deren Kauf ich am Ende mehr als glücklich sein werde. Zum einen handelt es sich um eine 3l Trinkblase von Deuter (Danke für den Tipp, Kati) und dem dazugehörigen Thermo Bag (Danke für den Tipp, Kati) und um einen Capture Clip (Danke für den Tipp, Kati :smile: ), um die Kamera einfach an den Rucksack zu hängen, wenn man sie grad nicht in der Hand halten möchte. Eine genauere Vorstellung davon kommt noch!


    11:40 Uhr in Kalifornien: Das Tuch sitzt, die Sonnenbrille auch, kann los gehen!





    Der Trail geht im Grunde mehr als unspektakulär los und lässt absolut noch nicht ahnen, welche Schönheit er noch entfalten wird. Eigentlich gibt es hier nur graue Felsen, eine Menge Staub und extrem karge Vegetation. Ich bin mir nicht sicher, ob mir das nach ein paar Tagen in der Natur noch genauso zusagen würde wie jetzt in dem Moment, aber ich bin einfach nur glücklich, durch die Hitze laufen zu können. Wüste geht immer, Hauptsache kein Stau und kein Regen.










    Es geht viel auf und ab, aber nichts dramatisches. Insgesamt ist der Weg wirklich einfach und angenehm zu gehen. Man muss sich nur ein wenig vor den Pflanzen in Acht nehmen, wenn man mit kurzen Hosen unterwegs ist, die sind hier nämlich allesamt ziemlich bösartig. Selbst wenn es kein Kaktus ist, dann kratzt und piekst es unangenehm, es ist halt einfach alles hart und trocken. Ich habe so ein besonderes Talent, einfach ÜBERALL gegen zu laufen und das lebe ich auch gerne ausgiebig aus. Tut halt weh, sollte man lassen!



    Hier bekommen wir auch endlich ein wenig Wildlife zu Gesicht, es handelt sich um wilde Tauben! Die sind einfach so viel schöner als die dicken Brummer, die man so in der Stadt findet und vor allem machen die echt niedliche Geräusche.




    Man braucht für diesen Trail ein wenig Geduld. Diese Eigenschaft, die mein Freund definitiv nicht hat, denn ansonsten wären die beiden vor einigen Tagen nicht vorzeitig umgedreht, weil es "heiß und langweilig" war. Die haben nicht geglaubt, dass da noch irgendwas schönes kommt und wüsste ich das von den intensiven Vorbereitungen nicht besser, dann würde ich das vermutlich auch nicht glauben.





    Nach 35 Minuten Marsch, durch die staubtrockene Ödnis der Colorado Wüste, sehen wir am Horizont das Ziel: Den Palm Canyon. Wir halten währenddessen permanent Ausschau in den Bergen links und rechts von uns, ob wir nicht irgendwo eine Bewegung wahrnehmen können. Jetzt so ein paar Schafe wären schon nicht schlecht.




    Der Trail verändert sich jetzt schnell und es wird immer grüner und die Farben satter. Es fliegen Libellen um unsere Nasen und ein paar Vögel beschweren sich lautstark über unsere Anwesenheit.









    Der Trail selber wird jetzt auch spannender, aber bei der Hitze auch anstrengender. Es geht deutlich bergauf und das ist bei den dicken Felsbrocken auch teilweise mit etwas Kletterei verbunden, aber nichts anspruchsvolles. Die Umgebung ist währenddessen richtig schön geworden





    Da ist endlich das Wasser! Dieser Ort ist einfach richtig idyllisch, traumhaft schön und hat den Namen Oase wirklich verdient. Einfach unglaublich wie schnell sich das gewandelt hat nach den trockenen ersten 30 Minuten.











    Wir kommen am Ziel der Wanderung an, ein kleiner Bereich mit Baumstämmen zum Sitzen, inmitten von gigantischen Palmen, zu denen man sich durch das Unterholz erst einmal vorkämpfen muss. Hier sitzen bereits 4 Leute, unter anderem ein schwules Rentnerpaar aus Palm Springs, einfach total herzliche und nette Menschen. Hier führen wir den ersten "Wo kommst du her - cool da war ich schonmal" - Smalltalk der Reise, aber natürlich lange nicht den letzten. Wir setzen uns in den Schatten, genießen die 2. Hälfte des Baguettes und... Halt Stop. Das war gelogen. Mit genießen hat das nicht viel zu tun, denn die Dinger sind von gestern und einfach schon steinhart. Man könnte Menschen damit töten, wenn man die Teile an den Kopf wirft. Egal, runter damit!



    Wir verweilen nach dem Essen noch einige Zeit an dem ruhigen und tollen Ort. Der Schatten tut gut, wobei ich langsam schon wieder anfange zu frieren... Nass geschwitzt vom Rucksack und Schatten ist dann halt doch keine gute Kombination auf Dauer.





    Um 13 Uhr verabschieden wir uns von den anderen Leuten und machen uns langsam auf den Weg zurück.








    Wir verlassen diese traumhafte Oase leider ohne ein Bighorn Sheep gesehen zu haben. Hier hatte ich die Chancen höher erwartet, denn auch die Tiere müssen von Zeit zu Zeit trinken. Schade, aber auch nicht so schlimm, wir halten jedenfalls weiter die Augen offen.


    Wir können jetzt den gleichen Weg wieder zurück gehen (Main Trail) oder eine Runde daraus machen und den Alternate Trail zurück zum Parkplatz wählen. Wir entscheiden uns natürlich für letzteres.



    Der Alternate Trail ist ein wenig unebener als der Main Trail und es geht deutlich mehr hoch und runter, einmal sogar relativ steil. Das ist bei dem Wetter einigermaßen anstrengend, aber auch der Ausblick ist dafür ein wenig besser.







    Um 14 Uhr erreichen wir nach 2:20h wieder den Parkplatz!




    Trailfakten:


    Länge: 3 Meilen / 4,8 km
    Dauer: 2:20h inkl. Pause
    Einstufung Schwierigkeit: Den Trail selber würde ich als leicht einstufen, wenn man kein Problem mit unebenen Gelände hat. Bei Hitze zwingend ausreichend Wasser und Kopfbedeckung mitnehmen!
    Erreichbarkeit: befestigt, PKW
    Kosten: 10$ State Park Eintritt
    Fazit: Ein sehr schöner Trail, der unspektakulär beginnt und im weiteren Verlauf richtig toll wird. Uns hat es sehr gut gefallen und besonders als Natur Einstieg absolut super.

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