Death Valley NP

  • Kann bei eine Fahrt durchs DV die Fahrt von Shoshone - Artist Drive, kurze Wanderung zur Natural Bridge und die üblichen Punkte, die schon oben erwähnt wurden empfehlen.


    Übrigens, ein oder zwei Gallons Wasser im Auto zu haben ist sicher empfehlenswert und praktisch, vor allem im Sommer.


    Übernachtet haben wir in Shoshone (in Vegas wollten sie am Wochenende über 110 USD mehr für das Zimmer als in der Nacht zuvor) , ein Nest mit ca 10 Häusern, im Shoshone Inn übernachtet, nicht ganz billig (ca USD 50,-/1999) für das Zimmer, aber es hat was. War gerade auf der Homepage (link siehe unten), scheinbar sind die Zimmer in der zwischenzeit renoviert worden.
    Direkt gegenüber ist das örtliche Museum und das Restaurant/Bar "Crow Bar".
    Infos unter Shoshone Village - Shoshone, California .
    Falls jemand die rundreise mit dem Flugzeug macht , kein Problem es gibt sogar einen Flughafen, na ja ist bloß ne kleine Piste, aber immerhin.

  • Tag 4 (05.12.2017): Natural Bridge


    Wie bereits erwähnt wird heute die Badwater Road von hinten in Richtung Ranch aufgeräumt und alles mitgenommen, was irgendwie auf dem Weg liegt. Die erste Möglichkeit die Hauptstraße nach rechts auf eine Gravel Road zu verlassen bekommt man bereits sehr schnell. Um 7:27 Uhr erreiche ich den Abzweig zur Natural Bridge und die kurzen 1,5 Meilen bis zum Trailhead fahren sich sehr angenehm und unproblematisch. Hier kann man auch mit einem Mustang hinfahren!



    Den "Hike" zur Natural Bridge kann man eigentlich nicht wirklich als Solchen bezeichnen. Es ist viel mehr ein winzig kleiner Spaziergang zum aufwärmen. Aufwärmen... Normalerweise die letzte Aktivität, die man im Death Valley praktizieren möchte, geht das doch sonst von ganz alleine. Heute jedenfalls laufe ich in langer Wanderhose, Top, Fleece Pullover und Snowboard Jacke am Trailhead los.



    Ein Blick zurück verrät: Die Gravel Road zum Trailhead hatte eine gewisse Steigung und man befindet sich nun etwas höher und hat einen fantastischen Blick auf Badwater. Wie man sieht hat die Sonne es noch immer nicht besonders weit in's Tal geschafft. Ich denke es ist fast unnötig zu erwähnen, dass mein Auto auch hier völlig einsam auf dem Parkplatz steht.



    Um 7:35 Uhr starte ich den kurzen Weg um mir die Natural Bridge anzusehen. Der Trail liegt noch komplett im Schatten, dementsprechend frisch ist es. Kalt ist es allerdings nicht und ich mache sehr schnell die Jacke auf, denn der Weg geht konstant bergauf. Nicht sehr steil, aber eben permanent.







    Plötzlich kommt die Natural Bridge auch schon in mein Sichtfeld. Okay... das es nicht weit ist, das wusste ich. Das ich die Brücke aber schon nach exakt 7 Minuten Gehzeit erreiche, damit habe ich nicht gerechnet. Sie ist durchaus imposant und sehenswert!




    Geht man durch die Natural Bridge findet man einige große Dryfalls. Ich glaube man kann sich nicht im entferntesten Vorstellen, wie es hier bei einer Flash Flood zugehen muss... Aber irgendwie muss die Brücke ja im Laufe der Zeit entstanden sein.





    Dieser gigantische und eindrucksvolle Dry Fall bildet meinen Wendepunkt und ich mache mich auf den Rückweg...




    Zurück durch die Natural Bridge...



    ... hat man durch den sanft abfallenden Trail nun wieder einen genialen Blick über das Badwater Basin. Die Sonne hat noch immer nicht alles ausgeleuchtet und am Parkplatz steht ein 2. Auto, deren Besitzer sich gerade das Trailhead Schild durchlesen.





    Nach nur 25 Minuten bin ich wieder an meinem Auto angekommen, es ist also wirklich mehr ein kurzer Spaziergang. Veranschlagt hatte ich genau eine Stunde für diesen Trail und habe die Zeit nun um mehr als 50% unterboten... Was ist nun also mit den überschüssigen 30 Minuten? Wer mich kennt, der weiß die Antwort. Natürlich wird etwas eingebaut, was vorher nicht geplant war, denn mehr ist mehr!


    Fazit: Der Natural Bridge Trail ist der am wenigsten spektakuläre Hike, den ich in den 3,5 Tagen gemacht habe, allerdings mit großem Abstand auch der kürzeste. Eine halbe Stunde kann man schon investieren und die hat sich auch gelohnt, nochmal würde ich es aber vermutlich eher nicht machen.

  • Tag 4 (05.12.2017): Desolation Canyon - DIE Überraschung


    Am Ende des Artist's Drive angekommen ist man nicht mehr weit von der Furnace Creek Ranch entfernt. Allerdings ist es noch früh am morgen und mich trennen noch zwei große Hikes von der heutigen Pool Runde.


    Ich verlasse die Badwater Road nach sehr kurzer Distanz erneut nach rechts auf eine unscheinbare Gravel Road, vollkommen ohne Beschilderung. Hier geht einfach eine Straße in die Berge und es steht absolut nicht dran wohin diese führt. Ein sehr sparsames Schild folgt dann erst nach ca. 500 Metern auf der - auch super befahrbaren - Straße.




    Ich denke, es ist überflüssig zu erwähnen... Doch ich bin alleine!



    Die Jacke kann im Auto bleiben, inzwischen ist es warm genug für nur den Fleece Pulli. Außerdem soll meine neu erworbene Trinkblase hier ihren ersten Einsatz bekommen, das hier ist nicht so ein kleiner Spaziergang wie die Natural Bridge. Ich befülle sie und - Sie ist undicht. Das kann doch jetzt nicht wahr sein, zuhause war noch alles gut. Nach kurzer Zeit habe ich das Gefühl, dass es aufgehört hat zu tropfen und ich packe sie optimistisch ein.


    Am Desolation Canyon gibt es weder ein Trailschild, noch irgendeine Art von sonstiger Beschilderung. Bei Google Maps habe ich vorher gesehen, dass man den Parkplatz nach links verlassen muss und das mache ich jetzt einfach mal... Es geht leicht bergauf in die Berge, von einem Canyon ist erst mal nicht viel zu sehen.



    Ich erreiche diese Steinreihe und frage mich ob hier jemand nur kreativ war, oder ob die mir was sagen soll. WENN die mir was sagen möchte, dann vermutlich, dass ich links rumgehen soll. Aber irgendwie sieht es rechts oben mehr nach Canyon Eingang aus... Ich gehe trotzig nach rechts...





    ... um dann in dieser wundervollen Sackgasse zu landen. Also Freunde: Begegnet ihr Steinreihen, dann hört auf sie!



    Kommando zurück...



    Nicht nur, dass ich mich auf den ersten 100 Metern verlaufen habe, es nerven mich grad noch zwei ganz andere Dinge. Das Erste ist, dass die Schnalle meines Beckengurtes vom neuen Rucksack verschwunden ist... abgefallen. Zumachen ist also nicht mehr, super toll! Außerdem ist mein Rücken nass, war wohl nichts mit dichter Trinkblase. Ich hole sie aus dem Rucksack raus und knote sie einfach von außen dran... Ich habe keine Lust zum Auto zurück zu laufen und es tropft nicht wirklich viel. Ich bin ziemlich bedient und sauer in diesem Moment, entscheide mich aber trotzdem für einen erneuten Versuch - diesmal links rum, so wie die Steine es möchten.



    Japp... sieht nach Canyon aus!




    Jetzt, nachdem ich den richtigen Weg offensichtlich gefunden habe, schlägt die Genervtheit in pure Begeisterung um. Wie geil ist das denn hier bitte! Der Canyon wird enger und farbenfroher... WIE farbenfroh er noch werden wird ahne ich hier noch lange nicht. Der Untergrund ist ein absoluter Traum zum laufen, sandig, aber relativ fest. Ich muss allerdings dazu sagen, dass es wirklich konstant bergauf geht, aber nur sehr leicht. Bei den Temperaturen ist es kaum zu merken, ich werde am Ende noch überrascht sein, wie viele Höhenmeter ich überwunden habe.





    Bei den Felsen im Hintergrund kann man bereits ahnen, was der Desolation Canyon noch alles zu bieten hat. Wir befinden uns hier in unmittelbarer Nähe zum Artist's Drive und der Artist's Palette und das sieht man hier absolut.






    Der Desolation Canyon ist kein Spaziergang! Es gibt einige kleine Hindernisse die man überwinden muss und hier ist das erste davon. Der Trail geht oben rechts weiter, es muss ein wenig geklettert werden, die Stelle ist aber absolut problemlos.



    Es wird enger und enger... Ich würde schon fast soweit gehen und stellenweise von einem Slot Canyon sprechen.



    Das nächste Hindernis ist in etwa so groß wie ich und absolut kein Problem. Die Felsen sind so rau, dass man problemlos überall hochklettern kann - mit vernünftigen Schuhen. Die Flip Flops und Crocks Fraktion ist hier mit Sicherheit nicht besonders gut aufgehoben. Ich habe wahnsinnig viel Spaß auf diesem Trail und vor allem: Meine Ruhe. Ich habe noch nie was vom Desolation Canyon gehört oder gelesen, scheint also nicht sehr bekannt zu sein.​



    Einfach nur genial...



    Die 2. Stufe ist schon etwas höher, ich würde anhand meiner Größe etwas über zwei Meter schätzen. Aber auch das ist kein Problem, allerdings packe ich die Kamera dafür lieber kurz weg.



    Ich laufe um die nächste Kurve und dann ist es passiert - es ist endgültig um mich geschehen. WIE GEIL IST DAS DENN??? Der gesamte Canyon leuchtet kräftig in allen möglichen Pastell Tönen der Artist's Palette!





    Stufe Nummer 3...



    Und direkt danach folgt mit Stufe 4 sowohl das letzte, als auch das höchste Hindernis im Canyon. Es sieht zwar nicht so aus, aber die Wand ist bestimmt 2,5 - 3 Meter hoch und hier geht es dann wirklich an's Klettern. Hoch ist es absolut kein Thema, der Felsen hat genug Möglichkeiten Hände und Füße unterzubringen, mal sehen wie es bergab sein wird.




    Mir fallen bald die Augen aus dem Kopf... Ich kann einfach nicht fassen, wie Felsen so unglaublich bunt sein können! Ich erwische mich immer wieder dabei wie ich sinnlos in der Gegend rumstehe und mit offenem Mund irgendeinen Stein anstarre. Unglaublich, dass ich hier von noch nie gehört habe, das ist ja das genialste was ich bisher im ganzen Park gesehen habe!











    Steine können nicht NOCH bunter werden? Doch, im Desolation Canyon können die das!







    Bisher ging es zwar stetig, aber sehr moderat bergauf und ich würde mal GANZ vorsichtig behaupten, dass es bisher früh morgens auch im Sommer gehen würde. Was jetzt allerdings folgt könnte dann schon Probleme geben, jedenfalls bin ich danach gut fertig. Der finale Abschnitt des Trails geht mörder steil bergauf und der Untergrund verwandelt sich zu allem Überfluss auch noch in Tiefsand. Für jeden Schritt den ich mache rutsche ich mindestens einen halben wieder runter.




    Ein Blick zurück lässt langsam ahnen worauf man sich hier eingelassen hat.



    Noch bin ich aber nicht ganz oben.



    Aber jetzt! Haben mich der Trail und der Canyon bisher absolut Umgehauen, so kommt am Ende auch noch eine absolut unerwartete, traumhafte Aussicht hinzu. Hier oben ist es komplett leise, man hört GAR NICHTS und hat dabei eine atemberaubende Sicht auf die kunterbunten Berge und das Badwater Basin auf der einen Seite und den Artist's Drive auf der anderen.







    Zeit für eine Pause! Ich setze mich an die Kante und genieße einfach nur diese geniale Aussicht. Was ein hammer Trail!





    Nach 15 Minuten breche ich wieder auf, der Rückweg geht sehr schnell... Schließlich geht es ja jetzt permanent bergab. Besonders Spaß habe ich bei der steilen Tiefsand Passage direkt am Anfang, die rutsche ich nämlich mehr oder weniger runter. Viele Bilder mache ich jetzt nicht mehr und bin so schnell wieder am Auto. Habe ich schon erwähnt, dass der Desolation Canyon bunt ist? Nein? Gut! Der Desolation Canyon ist bunt!



    Mein Auto steht noch genauso einsam und verlassen da wie zu Beginn.



    Der Desolation Canyon ist vom Parkplatz bis zur Aussicht 2,8 km lang, also one way. Insgesamt habe ich inkl. der 15 Minuten Pause 1:45h für den Hike gebraucht und 2:30h waren hierfür geplant.


    Vergesst den Golden Canyon oder den Mosaic Canyon. Desolation Canyon heißt der Flagship Hike vom Death Valley. Desolation Canyon! Habt ihr euch das gemerkt? DESOLATION CANYON!!!! Der erste, der sich auf diesen Trail verirrt, davon berichtet und sagt, dass er es wegen diesem Bericht getan hat... Der bekommt ne Überraschung! :smile:


    Desolation Canyon....




    ....




    ...




    ...


    DESOLATION CANYON!!! GEHT HIN!!!


    Ich hör auf bevor es chronisch wird... Over and out!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!