Beiträge von Tobi_

    Zuguterletzt zieht es mich dann zu dem Punkt an dem sich die Golden Gate Bridge im Jahr 2011 – genauso nebelfrei – vor mir aufgebaut hat. Auch 11 Jahre später beeindruckt mich die gigantische Brücke noch genauso und ich genieße einfach den Weitblick über die Bucht. Auch Downtown San Francisco und Alcatraz liegen in der goldenen Abendsonne.


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    Kurz vor Sonnenuntergang spaziere ich durch die alten Militäranlagen zurück zu meinem Auto.


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    Danach kam der schlimmste Part und der, den ich an Spontanität hasse. Mein ursprünglich gebuchtes Hotel konnte ich mit der Verspätung und der Müdigkeit nicht mehr erreichen, also Google mich mir nen Wolf, aber Last-Minute Schnäppchen sind nicht zu finden und generell war es in diesem Land auch schon mal einfacher spontan und erschwinglich ein Hotel zu buchen.


    Da neben der Müdigkeit auch der Hunger kickt schiebe ich das noch an Zukunftstobi und belohne mich nach 35 Minuten Fahrt mit einem zünftigen Panda Express Menü.


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    Das hilft auch dem Geist, und so buche ich mich noch schnell in ein 40km entferntes Holiday Inn ein.


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    Eigentlich wollte ich zwar weiter gekommen sein, aber egal, wofür werde ich denn morgen früh Jetlag haben :smile:.

    Eigentlich sollte es jetzt entspannt über die Oakland Bay Bridge aus der Stadt herausgehen, aber so einfach möchte mich die Golden Gate Bridge nicht gehen lassen, ich nehme aus Versehen die falsche Spur und finde mich kurz darauf mitten AUF der Brücke wieder. Nicht nur, dass das die vollkommen falsche Richtung ist, die Fahrt zurück in die Stadt schlüge noch dazu mit 12USD zu Buche.


    Aber wenn ich jetzt schon mal hier bin gibt es die volle Brückendröhnung. Erster Anlaufpunkt ist die H. Dana Bowers Rest Area and Vista Point. Hier hat man exakt dieselbe Ansicht wie vom Langdon Court aus, nur mit San Francisco im Hintergrund und zu dieser Tageszeit von der vollkommen falschen Seite ausgeleuchtet. Aus diesem Grund bekommt ihr von hier auch kein Foto zu sehen.


    Von der richtigen Seite angeleuchtet ist sie hingegen von der anderen Seite, dem Battery Spencer. Ich entschließe mich also meinen geografischen Standpunkt und das wunderschöne, nebelfreie Wetter auszunutzen und stelle meinen Camry in die Schlange vor dem Battery-Baker-Tunnel.


    Kaum bin ich auf die Conzelman Road abgebogen strahlt mir die blutrote Golden Gate Bridge ins Gesicht. Daher halte ich gleich auf dem ersten Parkplatz – hier oben am Golden Gate Observatory Deck ist es noch leer – und setze mich mit der Kamera in die Abendsonne.


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    Aber genug von der Draufsicht, ich möchte meine eingerosteten Knochen ein wenig bewegen, ich möchte Strandluft schnuppern und ich möchte die Brücke endlich mal von Nahem sehen. Wo geht das besser als am Baker Beach – auch den kenne ich noch nicht und auch das möchte ich ändern – also los geht es. Durch San Franciscos Feierabendverkehr dauert es auch hier eine halbe Ewigkeit bis ich mein Auto auf dem weitläufigen Strandparkplatz parken kann.


    Mit der Kamera bewaffnet geht es los, die Brücke immer im Sucher angepeilt.


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    Was ich wusste? Der Strand ist ein wunderschöner Vordergrund für die Golden Gate Bridge.


    Was ich nicht wusste? Hier gibt es einen Nudistenstrandabschnitt.


    Nachdem ich das mitbekommen habe komme ich mir etwas doof vor mit der Spiegelreflex mit fetter Spannerlinse den Strand entlangzulatschen, aber ich gebe mir zumindest Mühe sie beim Tragen sehr auffällig auf den Boden unter mir zu richten :smile:.


    Für mich geht es aber noch ein Stück weiter zum felsigen Strandabschnitt auf dem man sich eine Vitamin-D Ladung abholen kann und einen tollen Blick auf die mächtige Golden Gate Bridge hat.


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    Nachdem sich nicht nur die Kamera sondern auch meine Augen von diesem Blickwinkel sattgesehen haben trete ich den Rückweg zum Auto an.


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    Das ist erfreulicherweise nicht mit zerbrochenem Glas garniert und bereit mich zum nächsten Aussichtspunkt der GGB zu bringen. Ja, ich bin heute ein wenig brückenfixiert, aber die ist ja auch unbestritten ein Hingucker.


    Vom Langdon Court Parkplatz aus, direkt am Battery Godfrey, kann man schließlich das klassische Draufsichtsfoto machen, dass in meiner Sammlung der verschiedenen GGB-Winkel noch fehlt. Hier ist es windig, so windig, dass der Wind mich mit meiner Autotür fast ausknockt. Aus diesem Grund bleibe ich wirklich nur für fünf Foto, die ich alle mit Lightroom nachträglich geraderücken musste. Schwerer als ich hat es nur die Hochzeitsfotografin neben mir, ich muss euch nicht erzählen wie Nahe das Brautkleid der ikonischen Marylin Monroeszene kommt.


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    16.09.2022


    Meine erste Fahrt mit Bruce – ja, auch für zwei Tage gibt’s nen Namen – führt mich bei diesem Kaiserwetter schließlich zu den Twin Peaks. Unterwegs rufe ich mal kurz in der Heimat an um mitzuteilen, dass ich gut angekommen bin. Danach windet sich mein Wagen immer weiter die Serpentinen hinauf und nach knappen dreißig Minuten erreiche ich das Ziel. Geplant hatte ich mit der Hälfte der Zeit, aber vollkommen vernachlässigt, dass es ein Freitagnachmittag mit schönem Wetter ist.


    Ich stelle meinen Wagen auf dem zweiten Parkplatz ab, in der Sonne lässt einen die doch sehr hübsche Farbe ganz gut über den Allgemeinzustand hinwegsehen. Ursprünglich wollte ich auf dem Ersten parken und ein wenig wandern, aber nachdem jede Parkbucht hier mit Glassplittern übersäht war präferiere ich dann doch das Auto in Sichtweite zu haben.


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    Nachdem ich 11 Jahre nicht mehr in San Francisco war – und damals von der Stadt weniger angetan war als gefühlt alle anderen Besucher – möchte die Stadt wohl wieder Boden gut machen und bietet mir einen unfassbaren und unvernebelten Panoramablick. Golden Gate Bridge, Mission Dolores, Alcatraz, Downtown samt Transamerica Pyramid, die Hafenanlagen und die Oakland Bay Bridge. So einen fantastischen Blick über die Stadt hatte ich noch nie und so mache ich es mir erst einmal bequem und lasse den Blick schweifen.


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    Das verstehe ich auch immer nicht, wenn man schon unverschämte Prise zahlt, dann darf man doch zumindest eine gewisse Qualität erwarten, aber vermutlich ist es die Konkurrenzlosigkeit, die solche Geschäftspraktiken fördert.


    Welch Zufall, ich bin damals auch mit KLM nach Peru geflogen, an das Essen hab ich keine Erinnerungen mehr (muss also weder überragend gut noch überragend schlecht gewesen sein), zumindest sieht es auf dem Foto besser aus als das, was ich hier hatte :smile2:.


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    So richtig abgewrackte Karren waren in meiner Mietkarriere bisher zum Glück nicht dabei, ein Camaro von Hertz 2013 und jetzt dieser Toyota waren da mehr oder weniger die Ausreißer.


    Hertz hab ich danach eine ganze Zeit lang gemieden, ihnen aber ab 2019 aufgrund ausbleibender Jungfahrergebühr noch einmal eine zweite Chance gegeben und die haben sie gut verwandelt. Dort bekomme ich seitdem größtenteils recht neue und immer gut gepflegte Fahrzeuge. Bei Avis gibt es scheinbar das Komplettpaket nicht. Hier hat die Abrechnung gestimmt aber das Auto war scheiße, die beiden anderen Male war das Auto okay (Nissan Rogue) bis geil (Dodge Durango), aber ich musste mich hinterher wegen Abrechnungsfehlern rumstreiten.

    Jojo... Mit der Gegend kann ich wenigstens was anfangen :D


    Was? DU konntest mit dem pazifischen Nordwesten nichts anfangen? Na das überrascht mich jetzt aber :smile:.


    Besser könnte ich es auch nicht zusammenfassen


    Das mit dem Treppen im BER ist ja ein Witz. Was machen da ältere Leute?


    Es hätte sich vielleicht empfohlen während der Planungsphase einmal ein paar erfolgreiche und durchdachte Flughäfen zu besichtigen und die Erfahrungen vielleicht mal in sein Konzept einfließen lassen. Da gibt es noch andere Kracher, bei denen ich mich gefragt habe warum.


    Im Großen und Ganzen war er aber okay, auch wenn man dem optisch ansieht, dass er mal für Mitte der 2000er konzipiert war.


    Ich bin auch noch schnell zugestiegen.


    Herzlich Willkommen :wink1:


    Okay, mit Versionen arbeite ich tatsächlich nicht, ich schraube an meinen Dokumenten immer bis zum Abflug, dann werden sie als PDF exportiert und in die Cloud geladen. Meistens brauche ich sie zu dem Zeitpunkt aber auch nicht mehr, weil ich von der Route über die Hotelnamen bis hin zu den Unternehmungen alles auswendig weiß.


    Der spätere Alternativteil ist hauptsächlich so gut gelungen, weil das meine neunte USA-Reise war, ich das Land durch ebendiese Vorerfahrung und jahrelanges Reiseberichtlesen "wie meine Westentasche kenne" und die Entfernungen gut einschätzen kann. Eine Australien- oder Neuseelandreise z.B. hätte ich aus der Kalten und ohne Vorbereitung wohl nicht in dem Maße umschmeißen können.


    Es ist in der Tat unproblematischer geworden, Bock eine Straße abzufahren und in jedem Hotel nach einem Zimmer zu fragen hätte ich nicht gehabt, ich hab mich meist im ersten Hotel auf den Parkplatz gestellt und dann dort gegoogelt.


    ich bin natürlich wieder mit dabei, da geht's ja schon flott los :clap1:

    Ein schöner Start in den Urlaub schaut anders aus :huch1: , hoffentlich wird's nun besser.


    Ich muss sagen, dass mich das - bis auf den Schlafmangel - live gar nicht mal soooo sehr gestört hat. Wenn man das liest sieht das allerdings schon wieder anders aus :smile2:.


    Schön, dass du wieder mit dabei bist!


    Bin auch noch mit aufgesprungen :wink1:


    Willkommen :wink1:

    Verspätung, über 10 Stunden Gerempel vom Sitznachbarn, mieses Essen und ein abgerockter Mietwagen - ab jetzt wird es sicher besser!


    So auf den Punkt gebracht habe ich es damals zum Glück nicht :smile:. Aber ja, es gibt angenehmere Anreisen und wesentlich bessere Mietwagen, beide waren zum Glück recht schnell vergessen.


    Bist du nicht der Erfinder der "Reisebibel"?

    Ziemlich genau meine Gedanken.


    Das Auto hätte ich nicht genommen.


    Ich habe tatsächlich eine "gebundene Ausgabe" von meinem Solotrip, mir aber weder davor noch danach wieder so viel Mühe beim Layout gegeben. Die reelle Erfinderin lunchen übrigens auch nicht :smile:.


    Das kann ich voll und ganz nachvollziehen, wenn ich den länger als zwei Tage und ein paar hundert Meilen gehabt hätte, dann hätte ich den auch nicht genommen. So wollte ich aber einfach nur los und nicht noch mal zum Schalter zurückdackeln. Mit weniger Macken und etwas besserer Ausstattung wäre der tatsächlich gar nicht mal so schlecht.

    Anfangs sieht es noch so aus als könnten ich und mein Gangplatznachbar uns über einen freien Mittelplatz freuen, doch kurz vor Boardingende kommt noch ein junger Franzose vorbei, der sich als Platz 35B ausgibt. Der ist allerdings mit seinem Platz nicht wirklich zufrieden, sondern würde gerne eine Reihe dahinter neben seiner Freundin sitzen, da das Flugzeug bis auf den letzten Platz besetzt ist und niemand mit ihm tauschen mag, bleibt er aber unser Sitznachbar. Vollbesetzt verlassen wir also mit einer Stunde Verspätung das regnerische Amsterdam. Hoffentlich kann der Kapitän noch was aufholen, ich hätte gern noch was vom Tag wenn ich schon so früh aufstehen musste ;-)).


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    Der Flug kam mir diesmal unfassbar lang vor. Schon nach zwei Stunden ging dieses „sind wir bald da“ Gefühl los, schlafen ging aber praktischerweise auch nicht – unter Anderem weil sich mein Sitznachbar alle fünf Minuten zu seiner Lebensbegleitperson umdreht und dabei jedes Mal meinen Sitz anrempelt. Das kann ja noch was werden.


    Auch beim Essen hatte ich kein Glück. Ich saß in Reihe 35 und aus irgendeinem Grund fuhr ein Wagen ab Reihe 34 vor in Richtung der Besserverdienerklassen und der Andere vom Flugzeugheck nach vorne.


    Long Story Short: Als unsere Reihe an der Reihe war gab es nur noch Käsepasta, wer mich kennt weiß, dass ich Käse – mit „auf Pizza“ als einzige Ausnahme – auf den Tod nicht ausstehen kann. Zu meinem Glück ist mir da noch schnell meine Laktoseintoleranz eingefallen ;). Bekommen hab ich dann das vegetarische Gericht, das hat nach absolut nichts geschmeckt hat, außer einer undefinierbaren Schärfe war da kein Gewürz dran, aber der Hunger treibts nei.


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    Ach ja, die Ausblicke von meinem Fensterplatz.


    Wir fliegen über Grönland….das komplett in den Wolken liegt


    - hier hätte ein Foto sein können, das ich nicht gemacht habe -


    Wir fliegen über den Yellowstone…der komplett in den Wolken liegt


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    Wir fliegen über den Yosemite…der komplett im Rauch hängt


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    Hier aus dem Flugzeug wird einem das Ausmaß dieser Waldbrände in Kalifornien erst bewusst, über hunderte von Kilometern sieht man das gesamte Land nur noch von Rauchschwaden bedeckt, das ein oder andere Mal sogar ein aktives Glutnest.


    Ansonsten war der Flug sehr ruhig und so kommt schon bald die Bay Area in unser Blickfeld. Nach etwas Recherche habe ich mich für einen Fensterplatz auf der linken Seite entschieden und das war goldrichtig. Die letzten zehn Minuten gleichen einem San Francisco Sightseeingflug und so umrunden wir die nebelfreie Golden Gate Bridge, überfliegen die absolut klare Innenstadt von San Francisco und landen – nachdem der Auslöser der DSLR das erste Mal in diesem Urlaub glühen durfte – super sanft auf dem Asphalt des Internationalen Flughafens.


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    Zwar konnte der Pilot die Verspätung nicht mehr aufholen, dafür ging alles nach dem Aussteigen super fix. Während die prognostizierte Wartezeit an den Einreiseschaltern für meine ursprüngliche Ankunftszeit bei 72 Minuten lag, hatte ich nur 15 Minuten nach Ausstieg den Stempel im Pass und nach weiteren 5 meinen Koffer in der Hand.



    Da der Flughafen in San Francisco gut beschildert und dementsprechend selbsterklärend ist konnte ich meinen Koffer acht weitere Minuten später in die BART ziehen und von dort aus ging es in den unansehnlichen Betonklotz namens Mietwagenzentrum. Hier möchte ich meinen Mietwagen für die nächsten anderthalb Tage in Empfang nehmen.


    „Anderthalb Tage? Ich dachte du bleibst drei Wochen?!“


    Vollkommen korrekt, aber das gute Mietwagenangebot galt nur ab Burbank Airport und da muss man ja schließlich erst Mal hin und später dann wieder wegkommen, dementsprechend brauche ich zwei „Shuttlemietwagen“ und den ersten davon hole ich jetzt ab.


    Aus Preisgründen hatte ich den Wagen – eine Fullsize Limousine – bei Avis gebucht, die waren einfach bei weitem der günstigste Anbieter auf der Strecke und ich hab das Auto ja nur zwei Tage. Grundsätzlich ist sogar mir das Auto da vollkommen egal, so lange dort ich und die Koffer halbwegs bequem Platz finden. Das hält mich jedoch nicht davon ab auf einen Dodge Charger zu spekulieren, dieses Auto will ich schon fahren seit es vor 12 Jahren das erste Mal gefaceliftet wurde und ich noch nicht mal einen Führerschein hatte :smile:.


    An der langen Schlange des „gemeinen Pöbels“ :aetsch: konnte ich dank frisch abgeschlossener und kostenfreier Preferred-Mitgliedschaft vorbeihuschen und stand eine Etage tiefer ganz allein am Mietwagenschalter. Gleich zwei gelangweilte Agents stehen zur Auswahl und ich nehme einfach mal die, die näher an mir dransitzt. Nach etwas Smalltalk lasse ich mal ganz nebenbei meinen Wunsch nach einem Dodge Charger fallen, der ebenso schnell wie ich ihn ausgesprochen habe schon wieder abgeschmettert wird, es wäre keiner da. Ein Upgrade auf einen Toyota RAV4 könnte ich haben, aber einmal hatte ich den „gerade erst“ in Peru und dann will ich im Autoaufbruchsmekka San Francisco keinen Wagen, bei dem man das Gepäck von außen sehen kann.


    Sichtlich verwundert, dass ich das Upgrade ausschlage bekomme ich von ihr schließlich einen Vertrag in die Hand gedrückt und tigere zu Parkplatz K24. Zwischendrin mal kurz auf den Zettel geschaut was dort denn eigentlich auf mich wartet:


    TOYOTA CAMRY, 4 DOOR, 36680


    Genau das wurde es dann schließlich auch. Ein dunkelblauer, eher leidlich geputzter Toyota Camry LE – die absolute Basisversion – aus dem Modelljahr 2021 mit schlanken 36.680 Meilen auf dem Tacho und texanischen Kennzeichen. Der Pflegezustand dieses Fahrzeugs ist genauso phänomenal wie der Wagen selbst, so finden sich neben einigen Dellen auch noch so viele Kratzer, dass man denken könnte das Auto wird regelmäßig mit Drahtbürsten geputzt und da das nicht reicht sind auch die Vorderreifen gut abgefahren. Hätte ich hier schon gesehen dass aus denen bereits Stücke herausbrechen, dann hätte ich das Auto wohl noch mal getauscht.


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    Ach ich soll euch was Positives über die Karre erzählen? Die Farbe ist ganz cool :smile:.


    Einen Charger erspähe ich beim Rausfahren dann doch noch, aber der steht auf den Statusparkplätzen für Leute, die Avis mittlerweile mit Vornamen bekannt sind, den da runterzuverhandeln bekomme ich wahrscheinlich nicht hin.

    16.09.2022


    Die Nacht war kurz, sehr kurz. Nach entspannten 2,5h Schlaf klingelte der Wecker um 1:20. Da ich niemanden aus dem Bett scheuchen wollte, nur weil ich mir einbilde um 3:00 morgens am Flughafen rumspringen zu wollen, fahre ich diesmal selbst. Überrascht bin ich doch jedes Mal wieder wie voll die A9 zu so nachtschlafender Stunde eigentlich ist, ich denke ja immer der Einzige zu sein, der um diese Uhrzeit unterwegs ist.


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    Ohne Staus, ohne Blitzer und dank Abstandstempomat und Spurhalteassistent auch super entspannt erreiche ich meinen vorgebuchten Parkplatz um exakt 3:05 und bin gleich noch einmal wacher, als mein Name nirgendwo auf der Registrierungsliste auftaucht. Da ich die Buchungsbestätigung aber innerhalb von vier Sekunden aus meinem E-Mailpostfach gezogen habe darf ich dennoch mein Auto abstellen und in den Shuttlebus steigen.


    Danach läuft aber alles wie am Schnürchen und so stehe ich nach kurzer Fahrt das erste Mal vor unserem neuen Hauptstadtflughafen. Der wirkt schon „etwas imposanter“ als Tegel, so ganz 100% durchdacht ist er aber auch nicht und daher fluche ich, als ich meinen Koffer über die gestalterisch bestimmt ganz tollen, aber wahnsinnig beschissenen Stufen des Hauptwegs zum Terminal hieven muss. Naja, wenigstens die Fitnesseinheit ist heute Morgen schon mal weg, sitzen werde ich heute ja noch lang genug.


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    Der Check-In geht ziemlich fix, wenn man davon absieht, dass KLM mir ungefähr sechs E-Mails geschickt hat allerspätestens drei Stunden vor Abflug am Airport zu sein, die Check-In Schalter aber erst zwei Stunden vor Abflug öffnet. Es hätte noch eine Self-Bag-Drop Alternative für bereits eingecheckte Personen wie mich gegeben, doch die wurde natürlich erst durchgesagt als ich schon mitten in der Schlange stand. Auch die Sicherheitskontrolle läuft sehr professionell und im Akkord ab, dass meine Fototasche mal wieder separat nach Sprengstoff untersucht wurde kam mir ganz gelegen, so hatte ich wenigstens Zeit mein restliches Handgepäck wieder flugtauglich einzusortieren. Das ist als Alleinreisender mit Handgepäckmengen die manche Leute als Reisegepäck mitnehmen immer ein wenig problematisch.


    Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät, dass ich ohne Probleme auch eine Stunde später hätte aufkreuzen können, also hab ich genug Zeit mir ein trockenes Croissant und Latte Macchiato aus dem Pappbecher für schlanke 8€ zu kaufen.


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    Während ich so meine Blicke schweifen lasse bin ich doch angetan wie sauber und ordentlich so ein Berliner Flughafen sein kann, zwar mochte ich Tegel auf Interkontinentalflügen für seine unfassbar kurzen Wege, aber der sah die letzten 10 Jahre schon etwas abgewrackt aus.


    Um sechs Uhr startet dann der erste Hüpfer, ich fliege wie schon nach Peru mit den sympathischen Holländern der Koninklijken Luchtvaart Matschappij, die es sich nicht nehmen lassen auch auf der kurzen Strecke Getränke nach Wahl und ne leckere Kokosmakrone zu verteilen (nimm das Germanwings). Die knappen 600km bestreiten wir heute mit einer knapp über 11 Jahre alten Boeing 737-800 mit dem hübschen Namen "Grote Pijlstormvogel" - auf gut Deutsch Kappensturmtaucher - oder weniger romantisch PH-BCB.


    Viel mehr gibt es über diesen ruhigen Flug auch nicht zu erzählen. Ich sitze jedoch am Fenster und kann ihn euch so zumindest mit dem schönen Sonnenaufgangshimmel untermalen.


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    Am Flughafen Amsterdam angekommen ist an der Passkontrolle nichts los, also suche ich mir noch ein kleines Separee um eine Arbeit in meinen Laptop zu hacken. Anscheinend machen Flughäfen besonders produktiv, ich hab jedenfalls eine 1.3 rausgeholt :smile:.


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    Einen weiteren Vorteil hat das Ganze auch noch, denn so schnell kann man auch eine Stunde seiner Layoverzeit rumbringen. Als ich mich dann schließlich dazu entschieden habe durch die Passkontrolle zu schreiten, spielen sich Szenen ab wie vor einer Albrecht Discount Filiale wenn es Softshelljacken im Angebot gibt. Wo kommen denn plötzlich diese Menschenmengen her? Praktischerweise ist der Flug eh verspätet, hab ich wenigstens keinen Zeitdruck :smile:.


    Als ich am Gate E17 ankomme steht der Dreamliner schon bereit, eine Boeing 787-10 mit dem hübschen Namen „Bluebell“ soll uns in 10h und 31min über den großen Teich bringen. Als Silvermitglied des hiesigen Airlinebonusprogramms bin ich in der vorteilhaften Situation als einer der Ersten ins Flugzeug zu dürfen und kann mich so auf meinem Fensterplatz 35A häuslich einrichten.


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    Ich hab die Einleitung vor zwei oder drei Jahren geschrieben, damals hab ich noch nicht mit den vielen "Plan B Planungsthreads" gerechnet :smile2:. Aber schön, dass du doch noch den Klick gemacht hast, freut mich :wink1:.


    Die 418 Wanderkilometer die ich 2021 in den Beinen hatte möchte ich euch auch nicht antun :smile:. Dreistellig werden sie aber auch dieses Jahr wieder ;).


    Na Gott sei Dank bin ich nur bis Plan B-Kommafünf gekommen :smile:.


    hört sich schon mal gut an :)


    Bin auch mit dabei ;-))


    Schön, dass ihr dabei seid. Dann werde ich mal in die Tasten hauen, dass wir heute zumindest den Flug schon mal hinter uns bringen können.

    Ich bin dabei :cap:


    Und sehr gespannt, was von der Planung übrig bleibt


    Das kannst du auch sein, zu der Zeit dachte ich noch 100% :smile:.


    Herzlich Willkommen hier :wink1:.


    Ich schaue auch rein....sind ja alles nette Ecken und bekannt :cap:


    Schön, dass du dabei bist, allerdings denke ich mal ein paar Unbekannte Ecken werden im Laufe des Berichts noch dazukommen. Von denen hatte ich vorher selber noch nie gehört :smile2:.


    Eine Superplanung, alles Orte wo ich ein oder sogar mehrere Male war. :daumen:


    Ernst


    Damit wirst du mir im Reiseverlauf was voraus haben :smile:.


    Willkommen in unserer illustren Reisegruppe.


    Hau in die Tasten! :clap1:


    Schon dabei :smile: :wink1:

    Der Titel kommt ausnahmsweise mal nicht von mir, sondern quasi unisono aus den Mündern meiner Reisebekanntschaften, Wanderpartner und Anderen, mit denen ich während der Reise über das Auseinanderklaffen von Planung und Wirklichkeit gesprochen habe, nachdem ich erzählt habe über diesen Urlaub schreiben zu wollen.


    Wer mich kennt, der weiß, dass ich meine Reisen im Regelfall mehr oder weniger detailliert plane. Ich will am Morgen wissen wo ich abends übernachte und vor Allem auch was ich den Tag über so machen kann. Die Idee einen kompletten Roadtrip uninformiert durchzuführen und abends erst noch nach einem Hotel suchen zu müssen das ins Budget passt, sowas hätte mich bis vor Kurzem noch massiv gestresst. Also sind in diesem Fall nicht nur die Reiseziele, sondern auch die Reiseart definitiv anders als man es bisher von mir kennt.


    Eigentlich ist sogar die ganze Reise genaugenommen „Plan B“, denn eigentlich wollte ich dieses Jahr gar nicht hier her. Irgendwie kam die Planungslust nicht so richtig auf und ich wusste nicht so richtig ob ich 2022 überhaupt in einen großen Urlaub starten sollte. Man könnte sagen, dass ich wohl zum ersten Mal in meinem Leben urlaubsmüde war, was allerdings wohl hauptsächlich an den Wendungen des vergangenen Urlaubs lag.


    Zumindest war ich das bis ich irgendwann im März 2022 bei der studentischen Lieblingsbeschäftigung - Prokrastination - auf ein Mietwagenangebot stieß, das ich nicht ablehnen konnte. Zu dem Zeitpunkt drehten Mietwagenpreise überall am Rad und in bester Deutscher Sparmentalität hab ich den einfach mal unverbindlich reserviert.


    Es kam wie es kommen musste, dazu gesellten sich dann relativ fix noch ein paar unverbindliche Hotels und ein ebenso unverbindliches Excelplanungsdokument mit unverbindlichem Routenvorschlag und nachdem man so viel Zeit in all diese Unverbindlichkeiten investiert hat kann man dann auch fliegen :smile:.


    Je weiter die Planung fortschritt, desto mehr freute ich mich tatsächlich auch auf den Urlaub, da ich – nun wieder solo unterwegs – viele meiner schon lange bestehenden Wunschziele anfahren kann und um eins davon wurde die Route am Ende drumherumgestrickt.


    Wie bereits in der Einleitung meiner 2019er Reise muss ich jetzt wieder auf die 2015er Tour zurückkommen, auf der in Albuquerque bunte Ballons an unserem Hotelzimmerfenster vorbeischwebten. Nach einer damaligen kurzen Google-Recherche stellte ich schnell fest, dass dort im Herbst eines der weltgrößten Ballonfestivals stattfindet. Schnell war klar: Das muss ich sehen!


    2022 öffnet die Albuquerque International Balloon Fiesta zum ersten Mal wieder ohne Coronaeinschränkungen und feiert in dem Zuge auch gleich noch ihr fünfzigjähriges Jubiläum. Noch dazu passt der Zeitraum perfekt in die Wochen in denen ich Urlaub nehmen darf. Praktischerweise ist die Natur zwischen Los Angeles und Albuquerque ja auch alles Andere als hässlich und so stand im April folgende Route.


    Datum Start Ziel
    18.09.2022 Los Angeles Barstow
    19.09.2022 Barstow Grand Canyon
    20.09.2022 Grand Canyon Grand Canyon
    21.09.2022 Grand Canyon Mexican Hat
    22.09.2022 Mexican Hat Hanksville
    23.09.2022 Hanksville Torrey
    24.09.2022 Torrey Torrey
    25.09.2022 Torrey Escalante
    26.09.2022 Escalante Escalante
    27.09.2022 Escalante Page
    28.09.2022 Page Farmington
    29.09.2022 Farmington Farmington
    30.09.2022 Farmington Albuquerque
    01.10.2022 Albuquerque Albuquerque
    02.10.2022 Albuquerque Albuquerque
    03.10.2022 Albuquerque Albuquerque
    04.10.2022 Albuquerque Las Cruces
    05.10.2022 Las Cruces Tucson
    06.10.2022 Tucson Borrego Springs
    07.10.2022 Borrego Springs Los Angeles
    08.10.2022 Los Angeles Berlin


    Die stand zwar auch im September noch, aber wie viel davon tatsächlich auf unserem Reiseprogramm stehen wird, lasst euch überraschen :tongue:.


    Die Eckdaten schnell im Überblick:


    Ø  Gereist wird vom 16.09. – 08.10.2022

    Ø  Geflogen wird mit KLM

    Ø  Gefahren wird mit Avis und Hertz

    Ø  Übernachtet wird irgendwo zwischen Kofferraum und gutem Kettenhotel

    Ø  Fotografiert wird mit einer Canon EOS760D und einem iPhone 13 Pro


    Ihr seid also herzlich eingeladen mich bei dieser Reise durch Wälder, Wüsten und auch die ein oder anderen – grundsätzlich aber eher stiefmütterlich behandelten – roten Steine zu begleiten.


    Es wird wieder gewandert, wenn auch nicht in dem Umfang wie letztes Jahr, wir werden viele Meilen mit drei verschiedenen Autos zurücklegen und abwechslungsreich wird es auch, behaupte ich zumindest :smile:.


    Hallo Jacky, Lobhudeleien jedweder Art nehme ich natürlich gern an :smile:.


    Das freut mich, dass dir mein Bericht - trotz Nebel des Grauens - gut gefallen hat. Noch mehr natürlich, dass es dir so gut gefallen hat, dass du gleich den Nächsten lesen willst :smile2:. Penny, Harald und Björn fand ich auch alle drei würdige Reisebegleiter und ich würde jeden von den Dreien wie sie dastehen wieder mitnehmen.


    Was den Nebel angeht, anscheinend muss man damit rechnen, aber in dieser Konzentration hab ich da mit keiner Silbe dran gedacht, eher mal hier und da eine Nebelbank zu durchfahren. Aber naja, sch'lebbe isch kein Wunschkonzert :smile:.


    Ich bin immer geflasht, wie detailliert manche ihren Urlaub tracken. Danke für den Bericht!


    Ich tracke eigentlich gar nicht wirklich extrem, die Kreditkartenübersicht mache ich aber nach jedem der letzten beiden Urlaube für die Abrechnung und diesmal um zu schauen ob der, der meine Daten abgegriffen hat auch etwas von meinem Geld abgegriffen hat.


    Sehr gerne!



    Ich hoffe ich hab dich von nichts Wichtigem abgehalten, Respekt für das Durchhaltevermögen :smile2:.


    Vielen Dank, ich fand gerade bei einem Bericht in dieser Länge und Ausführlichkeit ist es vielleicht nicht schlecht im Fazit noch mal alles kurz und prägnant zusammenzufassen.


    Das finde ich in Reiseberichten, oder auch in Filmen und Serien, auch immer toll, zu sehen wo man selbst schon war und wie Andere das erleben. Wenn es die Twilightserie damals noch nicht gab, dann ist es ja wirklich schon eine Weile her. Solltest du es wieder in Angriff nehmen, dann wünsche ich dir schon mal proaktiv Nebelfreiheit :smile:.