Das Cathedral Valley liegt (größtenteils) im Capitol Reef NP und kann über einen kanpp 60 Meilen langen Gravel Road-Loop aus Hartnet Road und Caineville Wash Road befahren werden. Es gibt aber auch noch weitere Zufahrten von Norden her (s.u.)
Wenn man den Loop fahren will, startet man am besten mit der Hartnet Road, weil man dort in einer Furt durch den Freemont River fahren muss und es "ungschickt" wäre am Ende der Tour festzustellen, dass der Wasserstand für eine sichere Durchfahrung zu hoch ist. Auf jeden Fall sollte man sich vor der Fahrt im Visitor Center des Capitol Reef über die Straßenverhältnisse informieren. Dort bekommt man auch für wenig Geld einen "Auto-Guide" mit dessen Hilfe man de Route problemlos finden sollte.
Ich bin selber nicht den ganzen Loop auf einmal gefahren sondern habe das Cathedral Valley sozusagen stückchenweise abgearbeitet.
Beim ersten Versuch war die Strecke größtenteils gesperrt wegen ausgiebiger Regenfälle in den Wochen zuvor Aber immerhin bis ins Lower Cathedarl Valley mit den Temples of the Sun & the Moon bin ich gekommen.
Noch in tiefster Nacht von Torrey durch den Capitol Reef, im Licht der Dämmerung über die Caineville Wash Road bin ich pünktich beim ersten Sonnenlicht bei den Temples of the sun & the moon angekommen. Ein gerandioser Anblick wie die Sonne langsam den Sandstein dieser beiden Monolithen zum Leben erweckt. Dafür hat sich das frühe aufstehen allemal gelohnt.
Auf dem Rückweg konnte ich dann die farbenfrohen Badlands entlang der Caineville Wash Road bewundern.
Beim meinem vierten Besuch im Capitol Reef sollte es endlich klappen, den Rest des Cathedral Valley zu sehen:
Die Fahrt durch die Furt des Freemont River war problemlos. Das Wasser was nur ca. 25 cm tief.
Nach ein paar Meilen ein Warnhinweis, dass es nicht jeder wieder aus dieser Wüste heraus geschafft hat.
Den nächsten Fotostop habe ich bei den Betonite Hills eingelegt. Faszinierend diese Landschaft. Absolut lebensfeindlich und trotzdem farbenfroh und irgendwie schön.
Weiter ging es über weiterhin relativ gute Dirtroads zum Lower South Desert Overlook mit dem tollen Blick auf den Jailhouse Rock.
Hier habe ich das erste andere Auto gesehen. Auf dem Rückweg habe ich nicht schlecht gestaunt, als ein normaler PKW auf dem Parkplatz stand. Die Straßenverhältnisse bis hierher waren zwar recht gut aber ohne wenigstens ordentliche Bodenfreiheit wäre ich hier nicht lang gefahren. Andere sind da wohl mutiger. Umso erstaunter war ich als dem Auto zwei amerikanische Rentner entstiegen.
Ein paar Meilen weiter habe ich mich auf eine kleine Querfeldeinwanderung gemacht, um zwei alte Bekannte wieder zu sehen. Die Temples of the Sun & the Moon, nur diesmal um die Mittagszeit und von oben.
Auf der Weiterfahrt Richtung Upper Cathedral Valley wurden die Straßenverhältnisse langsam etwas rauer. Ziemlich steinig und ein Dutzend Washes, die überquert werden wollten. Teilweise fuhr man auch im Wash. Alles keine großen Schwierigkeiten aber es hält halt auf.
Mein nächste Stop war der Upper South Desert Overlook. Der Blick vom eigentlichen Aussichtspunkt war eher enttäuschend aber wenn man etwa eine halbe Meile eine ehemalige Straße herunterläuft hat man einen schönen Blick mit der Waterpocket Fold auf der Seite und den Henry Mountains im Hintergrund. Leider nicht bei optimalem Licht.
Ein paar Hundert Meter weiter zweigt die kleine Zufahrtsstraße zum Upper Catheral Valley Overlook ab. Von dort oben hat man einen wunderbaren Blick auf die Monolithen des Upper Catheral Valley. Wenn man diese Sandsteinriesen ansieht, trägt das Tal seinen Namen nicht ganz zu unrecht.
Aber ich wollte ja nicht nur von oben darauf runter schauen. Also noch ein paar Meilen und diverse Serpentinen weiter. Erst habe ich noch einer kleinen historischen Cabin einen Besuch abgestattet (Name fällt mir gerade nicht ein). Hier haben die Cowboys übernachtet, die im Valley gearbeitet haben.
Wenn man direkt davor stehen sind die Kathedralen noch viel eindrucksvoller aber auch schwieriger zu knipsen. Ich war gerade rechtzeitg dort. Etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang ziehen die Schatten der umliegenden Felswände ins Tal und etwa eine halbe Stunde vorher liegen die Kathedralen selbst bereits im Schatten.
Noch einmal die Serpentinen wieder hoch und der Campgrond war erreicht. Schnell noch das Auto umgeräumt, Sitze umgeklappt und Isomatte und Schlafsack ausgerollt und dann ging es ans Feuerchen machen. Bald hatte ich genug Glut, um mein mitgebrachtes Steak zu grillen. Mit etwas Brot und ein paar Oliven dazu gar nicht übel, ein kühles Bierchen gab es natürlich auch.
Ich hatte übrigens Gesellschaft auf dem Campground. Zum Glück nicht der Berglöwe, vor dem ein Schild warnte sondern 2 Junge Männer, die ihr Zelt aufbauten. Wie sich rausstelte auch deutsche (was sonst?). Aber der Campground ist ja groß genug.
Unter einem fast vollen Mond war ich gegen 10:00h im Schlafsack und ein toller Tag ging zu Ende.
Die Nacht im Auto war o.k., ein 4-Sterne Hotel ist es nicht aber man kann drin schlafen, selbst mit 1,93m.
Schon gestern hatte ich mir überlegt, dass ich es wohl nicht bis zum Sonnenaufgang ins Lower Cathedral Valley schaffen würde. Außerdem kannte ich da ja schon. Also habe ich beschlossen, als Kontrastprogramm zur Wüste ein bisschen in die Berge zu fahren, sprich die Thousand Lake Mountain Road zur UT 72.
Zuerst habe ich aber vom Upper Cathedral Valley Overlook der Sonne beim aufgehen zugesehen.
Die Thousand Lake Mountain Road war die ersten Meilen recht steinig aber danach war sie sehr gut zu fahren. Faszinierend, wie schnell sich die Landschaft ändern kann. In weniger als 5 Meilen war ich aus der Wüste in der alpinen Tundra.
Ein bisschen Laubverfärbung war hier oben schon zu sehen.
Von diversen Viewpoints hat man einen schönen Blick zurück in die Wüste, leider alles im Gegenlicht.
Über die 72 und die 24 war ich schnell wieder in Torrey.