Pura Vida 2018 - kreuz und quer durch Costa Rica

  • Wir bleiben an der Südkaribikküste - ist schön dort, oder nicht?


    Ein weiterer Tag, diesmal im Cahuita Nationalpark.


    Viel Spaß weiterhin beim Mitfahren!


    (An alle Spinnenfreunde: es kommt ein schönes Exemplar, allerdings nehme ich Rücksicht auf euch und stelle nur den Link rein. Wer draufklickt, ist selbst Schuld. ;) )


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    2. Tag: 27.3.2018


    Das Frühstück ist lecker. Bei Chris, unserem Wirt, bestellen wir Coconut French Toast als Spezialität des Tages, dazu scrambled eggs, Früchte, O-Saft und Kaffee. Alles frisch zubereitet. Das Wetter spielt auch mit, es ist herrlich sonnig, nach dem etwas verschleierten Beginn gestern.


    Chris macht uns auf zwei Tukane aufmerksam, die direkt vor unserem Auto auf einem Zaun sitzen. Das wäre wohl ihr Lieblingsplatz, denn sie kämen jeden Morgen - vielleicht, weil sie ihr Spiegelbild in der Windschutzscheibe bewundern. Mit dem langen Tele kann ich sie schön nah heranholen.




    Leider verzieht sich die Sonne wieder und der Himmel ist strukturlos, weiß-grau bedeckt, was fototechnisch so ziemlich der Super-GAU ist. Egal, kann man nichts machen, natürlich lassen wir unser Tagesprogramm deshalb nicht fallen.


    Wir fahren ein paar Kilometer nach Norden, kommen durch Puerto Viejo und bleiben auf der Straße #36 Richtung Puerto Limón. Bald kommt der Eingang zum Cahuita Nationalpark (Kelly Creek Entrance), den wir heute besuchen möchten. Der kleine Ort Cahuita ist voll auf Nationalpark-Tourismus eingestellt, ohne den Park würde das Dorf vermutlich gar nicht (mehr) existieren. Es gibt diverse bewachte Parkplätze, die aber alle Gebühr kosten. Wir entscheiden uns aufgrund eines Internettipps für einen kostenlosen Parkplatz in einer Seitenstraße etwas nördlich vom Parkeingang. Unser Jimny weckt eher keine Begehrlichkeiten, zumal wir kein einziges Gepäckstück im Wagen lassen.


    Am Parkeingang müssen wir ein wenig warten, weil sich schon zu früher Stunde eine Schlange am Kassenhäuschen gebildet hat. Interessanterweise darf man so viel zahlen wir man möchte, im Grund handelt es sich um eine freiwillige Donation, die man hier entrichtet. Wir lassen umgerechnt zehn Euro springen, was wohl der Kurs ist, auf den sich das Ganze eingependelt hat. Die Leute vor und hinter uns zahlen das Gleiche.


    Dann werden wir gefragt, ob wir einen Guide haben möchten, aber wir lehnen höflich ab. Kein Problem: "Pura Vida, have a nice day". Nichts Aufdringliches, nichts Anbiederndes, die Einheimischen sind auch hier freundlich und dabei kein bisschen nervig.


    Wir sind keine zehn Meter im Park und halten schon an. Ein Guide zeigt seinen Kunden Tiere, und angesichts des kleinen Aussichtsbereichs lässt sich kaum vermeiden, dass man mithört.


    Ein knallgrüner Iguana und ein Blue Heron:





    Auch Affen hüpfen in den Zweigen rum, man kann sie auch gut sehen, aber die Burschen sind dermaßen wild unterwegs, dass sie nicht fotografiert werden können.


    Nicht nur die Tierwelt ist wunderschön, auch der Strand.





    Wir folgen dem Pfad immer weiter der Küste entlang und bleiben hier und da stehen, um Faultiere zu suchen. So machen es auch die Guides mit ihren langen Teleskopen. Bald jedoch sieht man keine Guides mehr, die machen scheinbar nur die ersten paar Hunder Meter, und wir sind mit einer ordentlichen Anzahl Touristen auf weiter Flur.


    Ach, übrigens: die Sonne kommt raus. Der Himmel wird allmählich blau.





    Immer öfter bleiben wir stehen, denn, wenn man genau hinsieht, entdeckt man viele Tiere.




    Achtung: Spinnen-Bild


    Klasse Strand, so hatte ich mir das vorgestellt. Es ist jetzt richtig sonnig.




    Auch der Weg ist herrlich, und je weiter man nach Norden kommt, desto weniger Leute sind unterwegs. Dichter Urwald, direkt hinter dem Wasser.






    Die Natur hält so manche Entdeckungen bereit.




    Und dann ist es endlich soweit: unser erstes Faultier - und es macht seinem Namen alle Ehre, wie es da oben in luftiger Höhe rumlümmelt.




    Je weiter wir nach Norden kommen, desto besser wird das Wetter und desto schöner wird der Strand. Das Meer schimmert jetzt karibisch türkis.




    Punta Cahuita heißt der nördlichste Zipfel der Halbinsel und ist der Umkehrpunkt für die meisten Touristen. Hier halten viele für ein Picknick, und das wissen auch die Kapuzineräffchen, die auf schnelle Beute lauern.








    Wir gehen weiter, denn Ralf möchte seine Drohne steigen lassen. Das geht besser, wenn nur wenig Leute in der Nähe sind, damit sich keiner gestört fühlt. Punta Vargas, ganz im Nordosten der Halbinsel, ist die richtige Stelle. Ein herrlicher Fleck.






    Von hier sieht man auch die Südostseite der Halbinsel.




    Erst will der Drohnenflug nicht klappen, dann schalten wir unsere Handy-WLANs aus und siehe da: die Störung ist vorbei und der kleine Vogel steigt hoch. Die wenigen Leute, die hier sind, scheint das nicht zu jucken, alle sind jedenfalls sehr freundlich. Ralf macht ein paar schöne Aufnahmen.


    Wir könnten den Weg weiterlaufen, was kaum jemand macht, denn dann kommt man unweigerlich zur Hauptstraße, die man mehrere Kilometer entlangtigern muss, um zurück nach Cahuita zu kommen. Da es keinen befestigten Seitenstreifen gibt und man der mittlerweile sehr warmen Sonne gnadenlos ausgeliefert ist, ist das keine Option. Wir laufen den gleichen Weg zurück und machen unterwegs noch ein paar Aufnahmen vom Strand.






    Bei der Playa Blanca legen wir eine kurze Badepause ein. Die karibische See ist badewannenwarm, aber die Wellen sind herrlich. Macht Spaß, ein wenig rumzuplanschen.


    Dann geht es zurück zum Auto, das wir wohlbehalten auffinden.


    Auf dem Rückweg kaufen wir noch in einem Supermarkt Getränke, Kekse und Cracker und machen später im Hotel eine Kaffeepause am Pool.


    Später, bei bestem Licht, brechen wir noch zu einer kleinen Fotosession auf. Wir fahren am Chiquita Beach vorbei nach Punta Uva mit dem gleichnamigen Strand.




    Punta Uva wird das Kap genannt, dass sich hier vorwitzig in das karibische Meer herausstreckt. Ein steiler, etwas rutschiger Pfad führt hinauf, und von oben hat man eine Super-Aussicht auf die malerische Küste.




    Wir folgen dem Pfad weiter und gelangen so auf die andere Seite des Kaps. Der Strand hier heißt immer noch Punta Uva, ist aber quasi die südliche Verlängerung der Playa Chiquita. Egal, wie er heißt, schön ist er auf jeden Fall.




    Praktischerweise müssen wir nicht alles wieder zurückkraxeln, sondern können bequem einen ebenen Weg entlang laufen und sind ruckzuck wieder am Auto.


    Abendessen gibt es heute bei La Nena, einem einfach aussehenden Laden, der sich aber wieder als echter Volltreffer entpuppt.




    Für mich steht karibische Küche auf dem Speiseplan: Mahi-Mahi (Doradenfilet) mit Mango-Gemüsesauce, Reis und Bohnenmus. Dezent scharf, aber saulecker.


    Gut gesättigt machen wir uns anschließend wieder auf den Weg zu unserer Cabin. Dieses Mal haben wir meine starke Taschenlampe dabei, damit uns nicht wieder eine Schlange erschreckt.


    Unterkunft: Caribe Town

  • Tolle Fotos, und obwohl wir bereits im April in der Karibik waren und wir daher in Costa Rica die Ecke ausgelassen haben, zumal zu unserer Reisezeit (Februar) die Schildkröten im Tortuguero NP nicht laichen, bin ich gerade "stinkesauer", dass wir nicht doch noch den einen oder anderen Tag in der Ecke dort eingebaut haben. Na ja, jetzt ist es zu spät, da kann man nichts mehr machen :nix1:


    LG Beate

  • Das ist ja mal was anderes, ein Park in dem man nur zu Fuß gehen darf und nicht mit dem Auto fahren kann.


    Von der Sorte kommt gleich der nächste Nationalpark. Da kommt man sogar gar nicht mit dem Auto hin, geschweige denn, dass da welche fahren.

  • Ich mache mal weiter mit dem nächsten Tagesbericht, damit ich vor meinem Österreichurlaub noch fertig werde. Wäre blöd, wenn dann erst mal zwei Wochen Pause entstehen.

    Man kann ja ggf. alles nachlesen, aber ich freue mich natürlich sehr über eure Kommentare.

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    3. Tag: 28.03.2018

    Die Frühstücksspezialität des Tages sind heute hashed browns, dazu gibt es wie üblich Rührei, Obst und Toast. Es ist schon frühmorgens schön sonnig - ein herrlicher Tag bahnt sich an.

    Heute müssen wir die Südkaribik verlassen. Eigentlich schade, denn es hat uns sehr gut gefallen. Allerdings wartet das nächste Highlight in Form des Tortuguero Nationalparks, der zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten im Lande zählt. Damit wir die 13:00 Uhr Fähre erwischen, müssen wir uns ein wenig sputen, also checken wir schnell aus und verabschieden uns von unseren Gastgebern.

    Etwas nördlich von Cahuita geraten wir in eine Polizeikontrolle. Die Beamten suchen nach illegalen Einwanderern aus Belize, aber wir sind da eher nicht verdächtig. Der Polizist spricht mich auf Spanisch an, aber da ich kein Spanisch verstehe und er kein Englisch, wendet er sich an seine Kollegin. Die ist aber auch schnell mit ihrem Latein am Ende und lacht sich kaputt. Also wünscht er uns eine gute Reise: "No Spanish? Then you can go!". Aha, na fein, so kann man Probleme auch lösen. Sehr sympathisch.

    In Puerto Limón liegen wieder massenhaft Container rum, die mit Bananen bepackt nach Europa geschifft werden.



    Ein paar Eindrücke von der Fahrt auf der #32 Richtung Westen. Gut, dass der Verkehr heute längst nicht so schlimm ist wie auf der Hinfahrt. Wir hatten schon schlimme Befürchtungen.



    Dann folgen wir einem Wegweiser zum Tortuguero Nationalpark, erkennen aber recht schnell, dass wir falsch sind und die Straße zu einer ganz anderen Sektion des Parks geht. Also schnell umdrehen. Gut, dass wir das gemerkt haben, sonst wären wir 45 km one way in die falsche Richtung gefahren.

    In Santa Clara biegen wir rechts, also nach Norden, ab. Nach einer Weile kommen wir nach Cariari, eine der größeren Ansiedlungen kurz bevor es zum Tortuguero Nationalpark geht.



    Bananenplantagen ohne Ende begleiten uns. Wer soll die alle essen? - Na wir!



    Die letzten 15 km sind nicht asphaltiert. Knüppelhartes gravel-washboard schüttelt uns und unseren Jimny ordentlich durch. Zwei Millionen riesige Schlaglöcher sind auch dabei.



    Wir sind froh, als wir in La Pavona am Ende der Piste sind. Hier, am kleinen Fährhafen, erwarten uns zwei Jugendliche, die perfekt Englisch sprechen und uns freundlich abfertigen. Der eine kassiert den Parkplatz, der andere die Fähre. Der Parkplatz kostet 5500 Colones (ob da wohl schon ein 500 Colones-Tringeld enthalten ist?) und die Fähre 5000, also jeweils umgerechnet ungefähr 7,50 Euro.

    Wir werden gefragt, ob wir eine Tour buchen möchten, aber da wir sagen, dass wir das über unsere Pension in Tortuguero machen und auch schon angemeldet haben, kommt das nicht in Frage. Wird auch wieder einmal völlig unaufdringlich akzeptiert. Pura Vida, dann eben nicht. Kein Problem. Uns gefällt diese Mentalität.

    Wir stellen den Wagen ab, schnappen uns unser Gepäck und setzen uns noch eine Viertelstunde in die schön schattige und luftige Wartehalle. Die Temperaturen gehen eigentlich, so um die 30° C, und es ist nur mäßig schwül. Angenehmes Sommerwetter.

    Dann werden wir herangewunken und schleppen unser Gepäck zum Flussufer, wo ein tellerflaches, einbaumähnliches (aber motorisiertes) Gefährt auf uns und andere Passagiere wartet. Das Teil ist eine bessere Nussschale und sieht nur bedingt seefest aus. Aber egal. Das Gepäck wird auf einen mehr oder weniger chaotisch aussehenden Haufen geworfen, man sitzt in Zweierreihen links und rechts und zwar ziemlich genau zehn Zentimeter höher als die Wasseroberfläche. Eigentlich sitzt man fast im Wasser.

    Und dann geht es los - interessanterweise nicht planmäßig um 13:00 Uhr, sondern schon um 12:40. Entschuldigung, was ist mit den Leuten, die etwas später ... - ach, lassen wir das.

    Wir sausen durch die braunen Wassermassen, die wenig einladend zur Abkühlung aussehen. Diese kommt sowieso in Form von spritzendem Wasser, dass man so weit vorne wie wir sitzen unweigerlich abbekommt. Wie kleine Nadeln piksen die Tropfen, denn das Boot rast mit einem Affenzahn durch die sich in unzähligen Kurven windenden Wasserwege.

    Links und rechts ist Urwald, ziemlich undurchdringlich, würde ich sagen.







    Aussteigen und spazierengehen sollte man sich sowieso verkneifen - was ist eigentlich, wenn man mal muss?

    Ab und zu machen wir Bekanntschaft mit ein paar ganz speziellen Freunden: Kaimane. Sollen tendenziell harmlos sein, so ähnlich wie die Gators in Florida, aber ich würde es nicht unbedingt testen wollen.



    Die Fahrt dauer ca. eine Stunde, denn kurz vor unserem Ziel werden noch ein paar Leute an einer der sauteuren Lodges abgeladen, die sich etwas außerhalb des Ortes Tortuguero befinden.

    Tortuguero selbst ist die Endstation. Ein deutscher Reiseführer (Bernardo bzw. Bernhard) spricht uns an, preist seine Tour an und erzählt uns sonst noch ein paar Dinge, die ich vergessen habe. Wir hören uns das alles halbwegs interessiert an, lassen uns auch eine Karte in die Hand drücken, aber das war es auch schon.

    Dann ziehen wir unsere Koffer die "Hauptstraße" entlang zu unserem B&B: Casa Marbella. Das Haus sieht freundlich aus, ebenso werden wir begrüßt und bekommen ein Zimmer im Obergeschoss mit Blick auf die Laguna Tortuguero.



    Das Zimmer #7 ist einfach, wie das ganze Haus, hat auch keine richtige Klimaanlage (nur einen Standventilator), aber es ist für unsere Zwecke ok und obendrein war es spottbillig. Wifi funktioniert auch - alles gut.

    Wir halten uns nicht lange auf, sondern gehen raus an den Strand. Unterwegs kommen wir an einem schönen Grafitti mit dem Lebensmotto der Ticos vorbei.



    Der Strand ist wunderschön, die Brandung aber so hoch, dass nur ganz wenige Mutige ins Wasser gehen. Abgesehen davon, dass wegen gefährlicher Strömungen ausdrücklich abgeraten wird zu baden, haben wir auch gar keine Schwimmsachen dabei, so dass wir gar nicht erst in Versuchung geraten. Muss auch nicht sein, ist ja auch nicht zu warm und der Wind kühlt sowieso ab.





    Wenn wir schon nicht schwimmen gehen können, wollen wir wenigstens die Drohne in die Lüfte schicken. Gesagt, getan, und es kommen herrliche Aufnahmen dabei heraus. Klasse!

    Dann wird es Zeit zurückzugehen. Aber nicht zum Hotel, sondern in die andere Richtung, zum Nationalparkeingang, wo sich das Visitor Center befindet.

    Gleich im Eingangsbereich hängt dieser Knabe rum.

    Achtung: Spinnen-Bild

    Abends, kurz vor der Dämmerung, machen wir noch einen Drohnenflug über die Laguna Tortuguero, was wieder einmal niemanden zu stören scheint. Wir gehen damit sensibel um, achten auch darauf, ob sich Leute merklich unwohl fühlen, aber nichts dergleichen. Manche gucken interessiert, andere bekommen es gar nicht mit, den meisten scheint es komplett egal zu sein.

    Ich mache "normale" Kamera-Aufnahmen, die auch schön werden.





    Noch ein paar Eindrücke, kurz bevor das Licht schwindet. Eine sagenhafte, harmonische Stimmung liegt über dem Wasser. Ich genieße das.









    Fürs Abendessen haben wir "Donde Richard" auserkoren - Tripadvisor sei Dank. Der Laden ist ganz einfach - kleine Tische, insgesamt wenig Plätze - und ziemlich auf Reggae und Karibik-Feeling gemacht, und es läuft Bob Marley rauf und runter. Aber das Essen - hmmmm - superlecker. Alleine die Vorspeise: Tortillas aus Maismehl mit Essig-Möhren-Dip, Guacamole und Bohnenmus.



    Ralf hat ein Hühnchengericht mit Kokos-Sauce und Kochbananen, und mein Hauptgericht ist auch nicht von schlechten Eltern (irgendetwas mit Hühnchen, Avocado und Pico de Gallo).



    Die Bedienung, ein junger Mann, spricht uns plötzlich auf Deutsch an. Und zwar in ziemlich gutem, fast akzentfreiem Deutsch. Wie sich herausstellt, hat er acht Monate in Hamburg gelebt und ein Praktikum in einem Kindergarten absolviert. Wir freuen uns über die Unterhaltung und genießen das Essen.

    Ein toller Abschluss eines tollen Tages.

    Unterkunft: Casa Marbella

  • Hallo Dirk,


    wie schön: du schreibst:

    Zitat

    Pura Vida, dann eben nicht. Kein Problem. Uns gefällt diese Mentalität.


    Klasse, das ist in der Tat eine sehr gute Info, denn es kann sehr nervig sein, wenn man von allen Seiten zugetextet wird.
    Die eingefügten Videos geben sehr gut eure Fahrt, sei es mit dem Auto oder mit dem "Schiff" wieder. Und wieder ärgere ich mich,Tortuguero nicht berücksichtigt zu haben, der Strand ist nämlich richtig schön. So stellt man sich das vor.


    Herzliche Grüße Beate

  • Ein neuer Tag - ein ganz spannender, wie ich finde zudem.

    Morgen und übermorgen gibt es dann Zeit zum Nachlesen. Der nächste Tagesbericht folgt am Samstag.


    4. Tag: 28.03.2018

    5:30 Uhr Ortszeit: Wir sitzen auf der Terasse und schlürfen einen Kaffee. Gleich geht´s los, wir machen eine Tour durch den Tortuguero Nationalpark.

    Pünktlich um 5:45 Uhr kommt auch schon unser Guide. Zusammen mit fünf anderen Gästen gehen wir auf ein Boot, das nicht viel größer ist als ein normales Ruderboot. Es hat aber einen Außenborder und zusätzlich einen leisen Elektromotor, mit dem wir tiefer in die Kanäle des Parks eintauchen werden. Schwimmwesten? Werden überbewertet. Sicherheitsinstruktionen: die sowieso. Einfach einsteigen, hinsetzen und los geht´s. So läuft das in Costa Rica (war auf der Hinfahrt von La Pavona nicht anders).

    Wir schippern quer über die Lagune, und man sieht sogar den Volcano Arenal ganz klar - was sehr selten ist.





    Zunächst fahren wir zum Nationalpark-Eingang (da, wo wir gestern die große Spinne gesehen haben) und bezahlen Eintritt, der im Tour-Preis inkludiert ist.

    Dann kommt das erste Spektakel, von dem mir leider kein einziges Bild gelungen ist. Über die Bar einer Lodge, die wir ansteuern, fällt eine Horde Kapuzineräffchen her. Die Lümmel schnappen sich vom Vorabend stehen gebliebene Bierpullen, schmeißen sie auf den Boden und süppeln die Reste. Manche trinken gleich aus der Flasche. Insgesamt benehmen sie sich wie die Axt im Walde und stellen ein ziemliches Durcheinander an. Für uns Touristen natürlich ein grandioses Schauspiel. Unser Guide macht uns aber darauf aufmerksam, dass die Tiere problematisch und sehr aggressiv sind. "They don´t know what´s wrong, don´t know how to behave. And they are cannibals." Affen sind nicht so lustig, wie sie auf uns wirken, das lernen wir schnell.

    Plötzlich klatscht eine große Iguana zehn Zentimeter vor meine Füße. Mit einem Hops ist sie im Wasser verschwunden, bevor überhaupt irgendjemand kapiert, was Sache ist. Die Arme hing wohl über uns im Baum und ist von einem Affen runtergeschubst worden. So sind sie halt, die Affen.

    Außerdem warnt uns unser Guide vor Schlangen (gut, dass obige Iguana keine Schlange war, aber was eigentlich, wenn doch? Egal, lassen wir das). "Don´t touch anything." schärft er uns ein, auch, wenn wir den Trail machen, den es im Nationalpark in der Nähe des Visitor Centers gibt. Kleine Zweige könnten coral snakes sein - hochgiftig. Er zeigt uns seinen Fuß, in den sich eins dieser Viecher verewigt hat. War wohl ziemlich knapp - beinahe wäre er hopps gegangen.

    Wir fahren dicht an den mit Dschungel bestandenen Ufern entlang. Wahnsinn, wie üppig die Vegetation überall wuchert und schön, dass die Sonne herauskommt und sich blauer Himmel durchsetzt.



    Under Guide erzählt uns diverse Dinge über den Nationalpark und hält immer Ausschau nach Tieren, von denen wir auch reichlich sehen.







    Leicht zu fotografieren sind sie nicht, denn wir sind ja nicht im Zoo und die Tiere in freier Wildbahn unterwegs. Posieren für´s Foto ist eher nicht ihre Kernkompetenz, aber es gelingen ein paar gute Aufnahmen.

    Außerdem sind die Tiere sehr weit weg. Trotz 600 mm - und das auf einem wackelnden Schiff - muss man nachträlich Croppen. Diese Brüllaffenfamilie pennt erfreulicherweise. Das machen howler monkeys oft, eigentlich fast immer. Kapuzineraffen sind dagegen permanent auf Achse und Hektiker vor dem Herrn.









    Nicht nur die Tierwelt, auch die Vegetation ist fantastisch.



    Gegen Ende der Tour wartet das absolute Highlight. Wir fahren in einen ziemlich "Indiana Jones mäßigen" Kanal. Sagenhaft, und der Guide bekräftigt uns in unserer Meinung. Es wäre sein Lieblingsort. Er macht den Verbrennungsmotor aus. Wir fahren ganz langsam mit dem Elektromotor.

    Nur das Zwitschern der Vögel ist zu hören. Sehr beeindruckend.









    Die Damen hinter uns werden nervös, denn dieser Kamerad liegt da ziemlich genau fünfzig Zentimeter von uns entfernt rum. Absolut regungslos. Ist das hier ein Streichelzoo? Nein, ist es nicht, also Finger weg. Unser Guide ist zu Scherzen aufgelegt: "Made in Taiwan." Nee, das Vieh ist echt, das lebt. Und frisst. Finger vielleicht. Oder ganze Arme?



    Klasse.



    Sogar ein schwer zu findender und noch viel schwerer aufs Bild zu bannender spider monkey lässt sich blicken. Der gehört nämlich auch zu der Kategorie "notorischer Hektiker" und hampelt permanent rum.



    Nach gut zwei Stunden kehren wir um. Unterwegs treffen wir noch Delfine, die wild herumtollen. Scheinbar lieben sie das bräunliche Brackwasser der Laguna Tortuguero, die direkt an den Ozean grenzt. Ebenfalls ein klasse Erlebnis einer insgesamt fantastischen Tour, die mit 20 USD pro Person im Prinzip spottbillig ist.

    Als wir wieder beim Hotel sind, flitzt eine Dame pfeilschnell ins Haus - offenbar ein dringendes Bedürfnis, an das man am besten gar nicht denkt, wenn man so etwas bucht. Wo soll man das erledigen? Egal - Themenwechsel.

    Wir checken aus, wobei diese Aufgabe auch unser Guide übernimmt. Er möchte 165 USD von uns haben, was natürlich ein Witz ist. Der reguläre Preis ist 65 USD, was wir ihm auch demonstrieren (Email). Er macht den Job aber nur vertretungshalber und weiß nicht Bescheid. Also ruft er bei seiner Chefin an, die die Sache regelt. Offenbar ist im Buchungssystem ein zweitägiger Aufenthalt hinterlegt, daher der hohe Preis (wobei 2*65=??? Egal.). Alles läuft aber super-freundlich und seriös ab, wir haben zu keinem Zeitpunkt den Eindruck abgezockt zu werden.

    Wir begeben uns zum Fähranleger, sind als pünktliche deutsche Beamte 10:40 Uhr da und möchten gerne um 11:00 zurück nach La Pavona chauffiert werden. Und zwar pünktlich, bitteschön. Kommt bloß kein Boot, die Fahrpläne werden wohl insgesamt relativ frei interpretiert und eher als Möglichkeit denn als Vorgabe betrachtet. Ich vertreibe mir die Zeit mit diversen Toilettenbesuchen in diversen Restaurants und der öffentlichen "City Hall" (oder was immer das ist - auf jeden Fall etwas Offizielles), denn marginale Verdauungsprobleme machen sich bemerkbar. Aber alles halb so wild - und nein: nicht Montezumas Rache, sondern eher das Gegenteil. Ralf hält derweil die Stellung und bewacht unser Gepäck.

    Ach übrigens, wenn man etwas genauer hinsieht, findet man hinter den Häusern einige Zeitgenossen, die sich genüsslich einen Joint reinpfeifen. Und auf der Suche nach einer Toilette gucke ich schon mal hinter die Häuser, deshalb fällt es mir auf. Scheint normal zu sein. Juckt keinen. Polizei? In Tortuguero? Habe ich nicht gesehen. Auch Bernardo läuft mir wieder über den Weg - aber ohne Joint, nicht dass da falsche Verdächtigungen aufkommen.

    Irgendwann nach 12:00 Uhr, ist es dann so weit, nachdem diverse private Boote schon vor uns losgefahren sind: der ÖPNV Tortuguero kommt. Wie die Deutsche Bahn: unpünktlich, aber immerhin vorhanden.

    Die Fahrt entwickelt sich zu einem kleinen Abenteuer, denn die Kiste ist scheinbar hoffnungslos überladen. Der Motor stockt und knattert, dann hört er ganz auf und wir treiben ans Ufer. Die Riesenfarnwedel, Zweige und was weiß ich sonst noch kommen immer näher, das kleine Mädchen neben mir kreischt und rennt zu ihrer Mama, die aber auf der anderen Seite sitzen muss, denn alle Passagiere werden ungefähr gleichmäßig nach Gewicht auf die Seiten verteilt. Dann hängt das Boot komplett in der Böschung und es wird grün. Remember: Don´t touch anything! Ähh, und was ist, wenn man selbst betoucht wird?

    Dieses marginale Problem löst sich in Nichts auf, denn der Motor geht wieder. Allerdings wohl auch nicht so richtig, denn wir sind im Schneckentempo unterwegs. Rettung naht in Form eines anderen Bootes, das neben uns treibt. Dann müssen die schwersten Männer unseres Bootes, allen voran der Käpt´n mit seinem gewaltigen Bierbauch rüber auf´s andere Boot. Ich weiß, das klingt wie bei Banana Joe (Bud Spencer), aber genau so trägt es sich zu.

    Die Maßnahme ist von Erfolg gekrönt und wir kommen tatsächlich ins Ziel. Mit gewaltiger Verspätung versteht sich. Überglücklich, dem sicheren Tod im Maul eines Riesen-Kaimans entronnen zu sein, gehen alle von Bord.





    Unser Auto finden wir so wieder, wir wir es verlassen haben. Leider auch die Rumpelpiste zurück zur Straße, die nach Cariari führt. Gruselgeschichten haben wir gehört über diese Strecke: Überfälle auf Busse, Räuber usw. usf. Kennen wir aus Mexiko, will ich auch gar nicht verniedlichen, kommt bestimmt nicht von ungefähr. Aber wir halten die Augen offen, nirgends an und fühlen uns absolut sicher.

    Zurück auf der "Autobahn" #32 biegen wir rechts ab und später wieder rechts auf die #4 stramm nach Norden Richtung Arenal Vulkan. Auf dieser Straße sehen wir auch zum ersten Mal Geschwindigkeitskontrollen. Scheint es also auch in Costa Rica zu geben, aber ob die wirklich blitzen oder nur dekorativ herumstehen? Geheizt wird trotzdem ohne Ende.

    In San Jorge kaufen wir in einem Supermarkt Getränke, Kekse und Chips - die üblichen Grundnahrungsmittel halt. Dann geht es auf die #142, auf der eine Menge Verkehr unterwegs ist. Zieht sich ganz schön die Strecke. Und wir haben Hunger, denn das Mittagessen ist im Prinzip ausgefallen (ein paar Müsliriegel und Gebäckstangen, das war´s).

    Leider haben es die letzten elf Kilometer noch mal richtig in sich. Eine knüppelharte Wellblechbiste wartet auf Bewältigung, aber wir müssen sie nehmen, denn es ist die einzige Zufahrt zu unserer Lodge.

    Kaum sind wir auf dem riesigen Gelände der privaten Lodge, die aber schon im Nationalpark liegt, ist alles asphaltiert und die fiese Schüttelei hat ein Ende. Dann sind wir am Eingangshäuschen, wo man nur noch als Hausgast weiterkommt. Meinen Namen hat der Pförtner auf der Liste und wir können passieren, den Leuten in dem Pick-Up vor uns ergeht es nicht so gut und sie müssen umkehren.



    Wir checken ein, müssen noch mal umparken, aber bevor wir das tun, machen wir ein, zwei Bilder von dem Vulkan, der hier so nah ist wie nirgends sonst. Das spärliche, noch vorhandene Licht müssen wir ausnutzen, denn kein Mensch weiß, ob morgen noch so viel von dem Riesenberg zu sehen ist.

    Der Arenal ist ein launiger Geselle.





    Dann beziehen wir uns großes, luxoriöses Zimmer, das einen Super-Balkon mit direktem Blick auf den Vulkan hat. Einfach klasse.

    Das letzte Bild des Tages mit dem letzten Licht des Tages vom Balkon.



    Abendessen nehmen wir in der Lodge ein - wo auch sonst? Es gibt keine Alternative weit und breit, und wenn ich an die elf Kilometer Knüppelpiste denke ...

    Alles ist sehr amerikanisch, überhaupt scheinen 99,9% aller Gäste Amerikaner zu sein. Der Service ist professionell, sehr aufmerksam, wie in den USA üblich, die Speisekarte ebenfalls stark amerikanisiert, was uns nicht so besonders gefällt. Das Essen ist auch entsprechend teuer und mein Lachsfilet recht knapp bemessen, dennoch in Ordnung, aber auch nicht mehr. Das gibt es bei Nordsee besser. Die Vorspeise - Mozzarella mit home bread - ist übrigens richtiggehend schlecht. Lieblos angerichtet und nicht wirklich lecker.

    Na gut, wir sind nicht zum Essen hier, sondern wegen des Vulkans, und dafür gibt es nicht annähernd so eine gute Ausgangsbasis wie die Arenal Observatory Lodge, wie unsere Unterkunft mit vollständigem Namen heißt.

    Unterkunft: Casa Marbella

  • So, nach einer dreitägigen schöpferischen Pause, die vielleicht auch zum Nachlesen ganz gelegen kam, geht es nun weiter.

    Wir verlassen Tortuguero und kommen zum Arenal Vulkan.

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    5. Tag: 29.03.2018

    Der erste Blick aus dem Fenster um 5:00 Uhr ist ernüchternd. Man möchte sich gleich wieder hinlegen, und genau das mache ich auch. Dieser Mistkerl von Vulkan hat seinen Tarnanzug übergeworfen und sich in tiefen Nebel gehüllt. Das tut er gerne und oft, und genau darum sollte man auch jede halbwegs gute Fotogelegenheit nutzen - wie wir gestern Abend. Von den fast 1700 m des Vulkans sind ungefähr 1,50 m zu sehen - mit Wohlwollen.

    Nach einer weiteren Mütze Schlaf marschieren wir zum Frühstück, wobei wir eine Hängebrücke überqueren müssen, die über eine mit Regenwald bewachsene Schlucht führt. Gehört alles zum Lodge-Gelände, das einfach riesig ist und auch über diverse Wanderwege verfügt, die wir uns für heute morgen vorgenommen haben.

    Siehe da, man glaubt es kaum, der Nebel verzieht sich ein wenig. Es klart tatsächlich etwas auf, vielleicht wird das ja noch mit dem Wetter.

    Das Frühstück ist ebenfalls typisch amerikanisch. Irgendwie passt das nicht so richtig in die Landschaft. Wir sind in Costa Rica und nicht in Costa Mesa (CA). Etwas mehr landestypisch wäre schön, aber die amerikanischen Gäste scheinen sich darüber zu freuen, dass alles ist wie zu Hause. Wir nicht, aber wir gehören ja auch zu den anderen 0,01%.

    Auf der Verande vor dem Frühstücksraum hat sich eine merkwürdige Truppe postiert. "Truppe" und "postiert" trifft es ganz gut, denn die Jungs sind alle in Camouflage. Alles asiatischstämmige Amerikaner. Warum sind sie in Camouflage? Niemand weiß es so genau, vielleicht befürchten sie einen nahenden Krieg, den Ausbruch des Vulkans, die Heimsuchung durch was auch immer. Oder sie finden sich einfach schick. Auf jeden Fall lässt sich die Fotoausrüstung, die ein jeder mit sich trug, so ungefähr auf 10.000 EUR taxieren.

    Ralf und ich lästern, was das Zeug hält und müssen aufpassen, dass das keiner mitbekommt. Sonst werden wir womöglich auf der Stelle erschossen...



    Attraktiver ist da doch der Anblick des Vulkans, denn der straft mich Lügen. Er wurde gar nicht über Nacht gestohlen, sondern steht noch brav an Ort und Stelle. Und er entledigt sich langsam aber sicher seines Schlafgewandes und zeigt nackte Haut - ähh nackten Fels.





    Was ist denn jetzt los? Die Sonne kommt raus. Unglaublich.



    Die Vögel freuen sich. Und die Camouflage-Jäger erst. Jetzt habe sie richtig Wildlife vor der Flinte, und wetten, dass die Piepmätze gar nicht merken, dass sie von asiatischen Amerikanern in Tarnfleck aufs Korn genommen werden?





    Die Blumen freuen sich auch. Auch wenn sie nur von uns fotografiert werden.



    Der Blick von der Veranda über den Lake Arenal ist auch nicht von schlechten Eltern.



    Mittlerweile ist es mollig warm und auch ein wenig schwül. Den Aufgalopp zum morgendlichen Workout macht ein kleiner asphaltierter Spazierweg durch die Gärten der Lodge. Dieser führt auch zu einem frog pond, in dem aber leider keine Quakfrösche sind. Die kommen wohl erst gegen Abend raus. Am interessantesten ist die Wandergruppe (welcher Nationalität bloß?), die fasziniert zwei Truthähnen nachstellen, die sich einen Spaß daraus machen vor den Damen und Herren quer über den Weg zu watscheln. Truthähne, da läuft so manchem bestimmt das Wasser im Mund zusammen. Ralf und ich hingegen stürmen an der ganzen Mannschaft vorbei, wodurch die Truthähne irritiert im Gebüsch verschwinden. Das war´s dann mit dem wildlife viewing.

    Dass es immer wärmer wird, bekommen wir zu spüren, als wir nach diesem kleinen Spaziergang einen richtigen Trail machen. Der River Trail führt steil bergab zu einer Stelle, die so beeindruckend unbeeindruckend ist, dass sich jegliche Zurschaustellung erübrigt. Der fiese Rückweg jedenfalls bleibt in nachhaltigerer Erinnerung, deshalb wird der Trail trotz seiner Kürze (wir waren eine halbe Stunde return trip unterwegs) auch als "difficult" bewertet.

    Ralf schwitzt, als wäre er eine dreiviertel Stunde auf der obersten Saunabank geröstet worden. Zugegeben: war bissi warm.



    Nach dem lockeren Anschwitzen machen wir einen Rundweg, der uns zunächst zu einem schönen Wasserfall führt ...



    ... dann über eine Hängebrücke geht ...



    ... durch einen Wald, den man eher im Allgäu als in Costa Rica vermuten würde, wo es aber im Gegensatz zu mitteleuropäischen Breiten Nasenbären zu sehen gibt (Coati) ...



    ... und dann wieder zurück Richtung Vulkan verläuft.





    Ganz groß ...



    ... und ganz klein.



    So, jetzt um 11:00 Uhr wird es langsam Zeit, mal die facilities der Lodge auszuprobieren. Den Pool vor allem. Der ist ziemlich kühl, aber angesichts der jetzt tropischen Temperaturen genau passend und erfrischend.



    Ein pullerwarmes Blubberbecken gibt es auch. Vornehm geht die Welt zu Grunde.



    Dann wird es Zeit aufzubrechen. Wir müssen um 12:00 Uhr auschecken und das schaffen wir auf den letzten Drücker. Wir fahren nun zunächst Richtung Westen durch eine schöne Hügellandschaft.



    Dann geht es am Nordufer des gewaltigen (80 km²) Lake Arenal (Laguna de Arenal) entlang. Das ist ein künstlicher Stausee, der fast 60% des gesamten Bedarfs an elektrischer Energie des Landes deckt. Wahnsinn.



    Der Arenal ist irgendwie nie ganz weg.





    Wir umrunden das schmale Ostufer des Sees und sind schon am Nordufer, wo es einen schönen Aussichtspunkt gibt ...



    ... an dem landestypische Spezialitäten unter costa-ricanischer Flagge feilgeboten werden.



    Auch von hier - wo es übrigens ganz schön windig ist - sieht man ihn. Wie gesagt: niemals geht er so ganz.



    In Tilarán tanken wir und ich nutze die Gelegenheit für ein paar aufregende Street Life Aufnahmen.



    Dann ist wieder eine Runde Alpenvorland angesagt.





    Und bald kommt die Abzweigung, wo dann der berüchtigte Teil der Route nach Monteverde beginnt. Knüppelhart, sage ich nur. Man braucht definitiv kein 4WD (bei Trockenheit) und im Prinzip auch kein High Clearance, aber gute Nerven und ein schüttel- und rüttelfestes Auto. 36 Kilometer Washboard bis Santa Elena, die es in sich haben mit manchen besseren Passagen zwischendurch und dann wieder - um den armen Menschen auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen - knallharten Episoden.

    Das Video gibt das Ganze nur in Ansätzen wieder.

    Kurz vor Santa Elena ist die Straße blockiert. Ein kopulierendes Hunde-Päarchen treibe es mitten auf der Piste und lässt sich auch von herannahenden Autos wenig beeindrucken. Da müssen wir zwangsläufig langsam dran vorbeifahren.

    Santa Elena entpuppt sich als uriges Touristendorf, dass sich einen gewissen Wild-West-Charme bewahrt hat. Liegt vielleicht auch daran, dass hier so gut wie keine Straße asphaltiert und alles harte Piste ist. Ich möchte mal wissen, wie viele Sätze Reifen der gemeine Santa Elenaner so im Laufe eines Jahres verschleißt. Oder flickt. Und noch mal flickt. Und noch mal. Wenn das der TÜV sehen würde ...

    Wir haben ein Zimmer im Hotel Claro de Luna gebucht. Nach dem Check-In bei der freundlichen Mitarbeiterin, die uns auf unsere Frage auch gleich mit Infos über Canopy-Touren usw. versorgt, werden wir zu unseren Gemächern geleitet.

    Einfach klasse.







    Am schönsten ist der Garten, wo ich erst mal ausgiebig die Pflanzenwelt ablichte.











    Und weiter geht´s:











    Dann gibt es noch einen gelungenen Drohnenflug, bei dem sehr schöne Aufnahmen im letzten Licht des Tages herauskommen.

    Abends gehen wir noch ein bisschen durch den Ort, kaufen zwei natürlich nie im Leben gefälschte Costa Rica Trikots als Andenken (umgerechnet 14 USD für jedes Trikot) und finden uns zum Dinner im Morpho´s ein, was uns die Rezetionsdame im Hotel empfohlen hat. Das Essen - Ralf hat den Hamburger nach Art des Hauses (Morphos Hamburger) und ich Spaghetti Carbonara - ist gut, allerdings auch nicht überragend. Am besten ist eigentlich die Vorspeise: Tortillas mit Avocado und mariniertes Hühnchen.

    Übernachtung: Hotel Claro de Luna

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