Wir bleiben an der Südkaribikküste - ist schön dort, oder nicht?
Ein weiterer Tag, diesmal im Cahuita Nationalpark.
Viel Spaß weiterhin beim Mitfahren!
(An alle Spinnenfreunde: es kommt ein schönes Exemplar, allerdings nehme ich Rücksicht auf euch und stelle nur den Link rein. Wer draufklickt, ist selbst Schuld. )
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2. Tag: 27.3.2018
Das Frühstück ist lecker. Bei Chris, unserem Wirt, bestellen wir Coconut French Toast als Spezialität des Tages, dazu scrambled eggs, Früchte, O-Saft und Kaffee. Alles frisch zubereitet. Das Wetter spielt auch mit, es ist herrlich sonnig, nach dem etwas verschleierten Beginn gestern.
Chris macht uns auf zwei Tukane aufmerksam, die direkt vor unserem Auto auf einem Zaun sitzen. Das wäre wohl ihr Lieblingsplatz, denn sie kämen jeden Morgen - vielleicht, weil sie ihr Spiegelbild in der Windschutzscheibe bewundern. Mit dem langen Tele kann ich sie schön nah heranholen.
Leider verzieht sich die Sonne wieder und der Himmel ist strukturlos, weiß-grau bedeckt, was fototechnisch so ziemlich der Super-GAU ist. Egal, kann man nichts machen, natürlich lassen wir unser Tagesprogramm deshalb nicht fallen.
Wir fahren ein paar Kilometer nach Norden, kommen durch Puerto Viejo und bleiben auf der Straße #36 Richtung Puerto Limón. Bald kommt der Eingang zum Cahuita Nationalpark (Kelly Creek Entrance), den wir heute besuchen möchten. Der kleine Ort Cahuita ist voll auf Nationalpark-Tourismus eingestellt, ohne den Park würde das Dorf vermutlich gar nicht (mehr) existieren. Es gibt diverse bewachte Parkplätze, die aber alle Gebühr kosten. Wir entscheiden uns aufgrund eines Internettipps für einen kostenlosen Parkplatz in einer Seitenstraße etwas nördlich vom Parkeingang. Unser Jimny weckt eher keine Begehrlichkeiten, zumal wir kein einziges Gepäckstück im Wagen lassen.
Am Parkeingang müssen wir ein wenig warten, weil sich schon zu früher Stunde eine Schlange am Kassenhäuschen gebildet hat. Interessanterweise darf man so viel zahlen wir man möchte, im Grund handelt es sich um eine freiwillige Donation, die man hier entrichtet. Wir lassen umgerechnt zehn Euro springen, was wohl der Kurs ist, auf den sich das Ganze eingependelt hat. Die Leute vor und hinter uns zahlen das Gleiche.
Dann werden wir gefragt, ob wir einen Guide haben möchten, aber wir lehnen höflich ab. Kein Problem: "Pura Vida, have a nice day". Nichts Aufdringliches, nichts Anbiederndes, die Einheimischen sind auch hier freundlich und dabei kein bisschen nervig.
Wir sind keine zehn Meter im Park und halten schon an. Ein Guide zeigt seinen Kunden Tiere, und angesichts des kleinen Aussichtsbereichs lässt sich kaum vermeiden, dass man mithört.
Ein knallgrüner Iguana und ein Blue Heron:
Auch Affen hüpfen in den Zweigen rum, man kann sie auch gut sehen, aber die Burschen sind dermaßen wild unterwegs, dass sie nicht fotografiert werden können.
Nicht nur die Tierwelt ist wunderschön, auch der Strand.
Wir folgen dem Pfad immer weiter der Küste entlang und bleiben hier und da stehen, um Faultiere zu suchen. So machen es auch die Guides mit ihren langen Teleskopen. Bald jedoch sieht man keine Guides mehr, die machen scheinbar nur die ersten paar Hunder Meter, und wir sind mit einer ordentlichen Anzahl Touristen auf weiter Flur.
Ach, übrigens: die Sonne kommt raus. Der Himmel wird allmählich blau.
Immer öfter bleiben wir stehen, denn, wenn man genau hinsieht, entdeckt man viele Tiere.
Achtung: Spinnen-Bild
Klasse Strand, so hatte ich mir das vorgestellt. Es ist jetzt richtig sonnig.
Auch der Weg ist herrlich, und je weiter man nach Norden kommt, desto weniger Leute sind unterwegs. Dichter Urwald, direkt hinter dem Wasser.
Die Natur hält so manche Entdeckungen bereit.
Und dann ist es endlich soweit: unser erstes Faultier - und es macht seinem Namen alle Ehre, wie es da oben in luftiger Höhe rumlümmelt.
Je weiter wir nach Norden kommen, desto besser wird das Wetter und desto schöner wird der Strand. Das Meer schimmert jetzt karibisch türkis.
Punta Cahuita heißt der nördlichste Zipfel der Halbinsel und ist der Umkehrpunkt für die meisten Touristen. Hier halten viele für ein Picknick, und das wissen auch die Kapuzineräffchen, die auf schnelle Beute lauern.
Wir gehen weiter, denn Ralf möchte seine Drohne steigen lassen. Das geht besser, wenn nur wenig Leute in der Nähe sind, damit sich keiner gestört fühlt. Punta Vargas, ganz im Nordosten der Halbinsel, ist die richtige Stelle. Ein herrlicher Fleck.
Von hier sieht man auch die Südostseite der Halbinsel.
Erst will der Drohnenflug nicht klappen, dann schalten wir unsere Handy-WLANs aus und siehe da: die Störung ist vorbei und der kleine Vogel steigt hoch. Die wenigen Leute, die hier sind, scheint das nicht zu jucken, alle sind jedenfalls sehr freundlich. Ralf macht ein paar schöne Aufnahmen.
Wir könnten den Weg weiterlaufen, was kaum jemand macht, denn dann kommt man unweigerlich zur Hauptstraße, die man mehrere Kilometer entlangtigern muss, um zurück nach Cahuita zu kommen. Da es keinen befestigten Seitenstreifen gibt und man der mittlerweile sehr warmen Sonne gnadenlos ausgeliefert ist, ist das keine Option. Wir laufen den gleichen Weg zurück und machen unterwegs noch ein paar Aufnahmen vom Strand.
Bei der Playa Blanca legen wir eine kurze Badepause ein. Die karibische See ist badewannenwarm, aber die Wellen sind herrlich. Macht Spaß, ein wenig rumzuplanschen.
Dann geht es zurück zum Auto, das wir wohlbehalten auffinden.
Auf dem Rückweg kaufen wir noch in einem Supermarkt Getränke, Kekse und Cracker und machen später im Hotel eine Kaffeepause am Pool.
Später, bei bestem Licht, brechen wir noch zu einer kleinen Fotosession auf. Wir fahren am Chiquita Beach vorbei nach Punta Uva mit dem gleichnamigen Strand.
Punta Uva wird das Kap genannt, dass sich hier vorwitzig in das karibische Meer herausstreckt. Ein steiler, etwas rutschiger Pfad führt hinauf, und von oben hat man eine Super-Aussicht auf die malerische Küste.
Wir folgen dem Pfad weiter und gelangen so auf die andere Seite des Kaps. Der Strand hier heißt immer noch Punta Uva, ist aber quasi die südliche Verlängerung der Playa Chiquita. Egal, wie er heißt, schön ist er auf jeden Fall.
Praktischerweise müssen wir nicht alles wieder zurückkraxeln, sondern können bequem einen ebenen Weg entlang laufen und sind ruckzuck wieder am Auto.
Abendessen gibt es heute bei La Nena, einem einfach aussehenden Laden, der sich aber wieder als echter Volltreffer entpuppt.
Für mich steht karibische Küche auf dem Speiseplan: Mahi-Mahi (Doradenfilet) mit Mango-Gemüsesauce, Reis und Bohnenmus. Dezent scharf, aber saulecker.
Gut gesättigt machen wir uns anschließend wieder auf den Weg zu unserer Cabin. Dieses Mal haben wir meine starke Taschenlampe dabei, damit uns nicht wieder eine Schlange erschreckt.
Unterkunft: Caribe Town