Sicherheit Südafrika

  • Liebe SA-Experten,


    für mich steht nächstes Jahr die erste SA-Reise überhaupt an - man darf mich also mit Fug und Recht als blutigen Anfänger bezeichnen. Unweigerlich stößt man bei den Reisevorbereitungen auf das Thema Sicherheit, zu dem mich eure subjektiven Einschätzungen interessieren.


    Ich bin kein ängstlicher Typ - ansonsten hätte ich kaum Individual-Roadtrips durch Mexiko (2016) und Costa Rica (2018) unternommen, aber ich bin auch nicht leichtsinnig und möchte wissen, was mich erwartet.


    Im Internet liest man zwischen Horrormeldungen und Verniedlichungen alles, daher meine Frage an alle, die in jüngerer Vergangenheit vor Ort waren.


    Ich kenne die Seite mit den SA-Crime Stats, auch die Crime-Highlight-Maps, aber das ist alles sehr abstrakt. Was bedeutet das konkret für mich als Reisenden?


    Die allg. Vorsichtsmaßnahmen in Bezug auf Wertsachen usw. sind natürlich - wie überall auf der Welt - anzuwenden, das ist mir klar.


    Vielen Dank und beste Grüße


    Dirk

  • Gut, dass Du hier fragst, in anderen Foren wird auf diese Frage äußerst empfindlich reagiert. Die Fragesteller erhalten entweder blöde Antworten oder es werden Witze über die doch berechtigten Bedenken gemacht :aug:


    In Nordhoek am Strand, am Tafelberg (Wanderer) und am Lions Head hat es in Cape Town in letzter Zeit Messerangriffe und Morde gegeben. Dementsprechend würde ich die Gegenden meiden, Tafelberg nur mit Seilbahn.


    Allgemein, aber hier wiederhole ich mich. Nichts sichtbar im Auto liegen lassen! Wenn der Parkplatz beim Supermarkt nicht bewacht ist, bleibt einer am Auto.


    In USA haben wir kein Problem irgendwo zu halten, unsere Stühle aufzustellen und uns hinzusetzen. Würden wir in SA nie machen. Ob berechtigt oder nicht, wir würden uns nicht sicher fühlen und hören lieber auf unser Bauchgefühl


    Polizisten können falsch oder korrupt sein. Hierfür soll ein Zettel helfen, den man deutlich sichtbar auslegt. Den gibt es irgendwo hier im Forum. Ilka hat ihn sicher parat, wenn sie das hier liest. Ansonsten geh ich mal auf die Suche.


    Solltet Ihr um das Wechselgeld an den Mautstationen geprellt werden, hierfür gibt es eine extra Telefonnummer, einfach drohen dort anzurufen, sollte helfen. Die Nummer hab ich im Büro, reiche ich nach.


    Uns ist in 5 Reisen nichts passiert, nichts abhanden gekommen und wir haben uns nie bedroht oder unsicher gefühlt. Trotzdem oder gerade deswegen halte ich an den genannten Maßnahmen fest.

  • Den Zettel findest du auch auf FB in der Krueger-Gruppe. Bei Bedarf kann ich dir den auch besorgen.
    Mein letzter Besuch war 2014, im September 2018 geht es wieder nach SA. Unsicher haben wir uns auch nie gefüllt. Da gab es Gegenden in den USA, wo es nicht so war.
    Wenn ihr zum Abendbrot ausgehen wollt, vorher fragen ob die Gegend save ist oder nicht. Wenn die Gegend save ist, kann man auch zu Fuß gehen, ansonsten immer das Auto nehmen. 2004 waren wir in Kapstadt in so einer Gegend. Auch Hermanus und St. Lucia wurden von unseren Gastgebern als save bezeichnet.
    Bei einem Unfall nicht unbedingt anhalten bzw. in einem entsprechenden Abstand und dann die Polizei rufen. Keine Anhalter mitnehmen. Die einheimische Bevölkerung läuft extreme Strecken, also überall mit Fußgängern rechnen. Und die Fußgänger sind manchmal sehr schwer zu erkennen.
    Solltest du eine katze oder ähnliches überfahren, lieber Gas geben und nicht warten.
    Immer etwas Kleingeld bereithalten für die Parkplatzwächter. Und nicht alles Geld im Portemonainne haben. Nicht in die Townships fahren. Speziell Kapstadt und auch in johannesburg liegen einige in der Nähe der Flughäfen.
    Ansonsten immer auf das Bauchgefühl hören.


    Andreas

  • Gut, dass Du hier fragst, in anderen Foren wird auf diese Frage äußerst empfindlich reagiert. Die Fragesteller erhalten entweder blöde Antworten oder es werden Witze über die doch berechtigten Bedenken gemacht


    Genau deshalb frage ich hier. Ich weiß, wovon du redest (wie du weißt :) ). Gut, dass das in diesem Forum nicht so ist und man vernünftig miteinander umgeht und nicht manche Leute den Super-Checker raushängen lassen, der die Newbies stramm stehen lässt.

    und am Lions Head


    Was ist denn mit dem Trail dort hinauf? Das ist ja ein ganz beliebter Weg, denke ich. Kann man das am Sonntagnachmittag machen? Grundsätzlich würde ich mich da auch noch mal vor Ort im Hotel informieren.

    Uns ist in 5 Reisen nichts passiert, nichts abhanden gekommen und wir haben uns nie bedroht oder unsicher gefühlt.


    Das ist auch ein wichtiger Hinweis, der Einiges relativiert.


    Geht man denn z.B. in den Kirstenbosch Botanical Garden oder in St. James oder Muizenberg an den Strand? Wenigstens kurz? Oder Knöppe im Auto runter und durch? Ich kann mir das irgendwie so gar nicht vorstellen, dass das so gefährlich ist.

  • in den Kirstenbosch Botanical Garden


    Der kostet Eintritt, dass da drin irgendetwas passiert wäre, hab ich noch nie gehört


    Was ist denn mit dem Trail dort hinauf?


    Zum Trail kann ich Dir nichts sagen. Ich könnte mir aber vorstellen, wenn Du tagsüber mit dem Auto hochfährst, bist Du mit Sicherheit unter etlichen Touris. Angeblich finden die Überfalle ab Sonnenuntergang statt. Aber das ist alles Hörensagen aus Foren. Ich kenne persönlich niemanden, dem das passiert ist. Aber trotzdem würde ich alles bei einsetzender Dunkelheit meiden.


    Geht man denn z.B. in den Kirstenbosch Botanical Garden oder in St. James oder Muizenberg an den Strand? Wenigstens kurz? Oder Knöppe im Auto runter und durch? Ich kann mir das irgendwie so gar nicht vorstellen, dass das so gefährlich ist.


    Wir sind an Muizenberg nur vorbei gefahren, da steppte der Bär. Auch hier würde ich mich auf's Bauchgefühl verlassen.


    Grundsätzlich würde ich mich da auch noch mal vor Ort im Hotel informieren.


    Das ist die richtige Vorgehensweise :daumen1:

  • Unter dem Strich scheint also alles halb so heiß gegessen zu werden, wie es gekocht wird.


    Übliche Vorsichtsmaßnahmen, Augen aufhalten, Locals fragen. So werden wir es machen. Hat in Mittelamerika auch funktioniert.


    Noch eine Frage dazu: Auf der Kap-Halbinsel müssen doch massenhaft Touris unterwegs sein, oder nicht? Da ist man doch nicht mutterseelenalleine. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass da tagsüber hinter jedem Busch Gefahr lauern soll.

  • Unter dem Strich scheint also alles halb so heiß gegessen zu werden, wie es gekocht wird.


    Übliche Vorsichtsmaßnahmen, Augen aufhalten, Locals fragen. So werden wir es machen. Hat in Mittelamerika auch funktioniert.


    Noch eine Frage dazu: Auf der Kap-Halbinsel müssen doch massenhaft Touris unterwegs sein, oder nicht? Da ist man doch nicht mutterseelenalleine. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass da tagsüber hinter jedem Busch Gefahr lauern soll.


    Normalerweise ja. Aber Überfall ist Überfall. Die Bekannte einer sehr guten Arbeitskollegin war mit einer Reisegruppe in einem Kleinbus auf der N2 in der Nähe des Flughafen unterwegs. Da stellten sich dann welche mit Gewehren auf die Fahrbahn. Busfahrer hat Gas gegeben um die Sicherheit der Fahrgäste zu gewährleisten. Ergebnis kann man sich für den Räuber vorstellen.
    Also wie gesagt, auf nichts verlassen aber auch nicht zuviele Gedanken machen.

  • Noch eine Frage dazu: Auf der Kap-Halbinsel müssen doch massenhaft Touris unterwegs sein, oder nicht? Da ist man doch nicht mutterseelenalleine. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass da tagsüber hinter jedem Busch Gefahr lauern soll.


    Richtig! Aber am Strand von Nordhoek, wo die Messerattacken stattgefunden haben und auf dem Weg zu Fuß hoch zum Tafelberg, sind halt doch nicht die Tourimassen unterwegs. Ansonsten wirst Du nirgends alleine sein :D

  • Danke schon mal für eure Meinungen.


    Wie ist das denn z.B. beim Signal Hill, da kann man ja mit dem Auto hoch? Und bei den Pinguinen? Und im Bo-Kaap Viertel, ganz in der Nähe wohnen wir, allerdings in einer sehr bekannten Unterkunft (Cape Heritage Hotel)?

  • Wie ist das denn z.B. beim Signal Hill, da kann man ja mit dem Auto hoch? Und bei den Pinguinen? Und im Bo-Kaap Viertel


    Wie es heuer am Signal Hill und im Bo-Kaap Viertel aussieht, kann ich Dir nicht sagen. Bei ersterem waren wir 1998, in letzterem noch nie, da es uns nicht interessiert.


    2016 waren wir zuletzt bei den Pinguinen, aber nur am Parkplatz, da es dermaßen voll mit Touris war, dass wir uns das geschenkt haben. 1996 waren wir noch allein mit den Pinguinen. Also da besteht garantiert keine Gefahr.

  • Ich finde, ihr habt einen vernünftigen Umgang mit dem Thema. Nichts verharmlosen, nichts lächerlich machen, auf die üblichen Vorsichtsmaßnahmen hinweisen, aber auch keine Panik schieben. So halte ich es auch und habe das auch immer getan.


    :daumen:

  • Wir waren 2006 in der Kapregion.
    Damals habe ich mich echt verunsichern lassen und mir sogar eine billige Tschibo-Uhr gekauft, damit ich wegen meiner Uhr nicht auffalle :aug:
    Selbst bei ADAC steht, dass man in gewissen vereinsamten Gegenden selbst bei einer roter Ampel weiter fahren und nicht stehen soll.
    Nun gut.
    Es ist uns 2006 nix passiert.
    In Stellenbosch waren wir sogar Abends zu Fuß unterwegs und fühlten uns generell nicht unsicher.
    Doch das ist eine Weile her.


    Im März waren wir - wie Du weißt - an der Ostküste.
    Wir waren fast immer nur in NP.
    Selbst dort, also im Didima und Giants Castle, lief ab 16Uhr immer ein Security Mensch die Runde.
    In St. Lucia, unserer größten Stadt auf der Reise, waren wir überall mit dem Auto unterwegs. Weil auch von den Hippos Gefahr ausgeht.
    Ob das so ist, zweifle ich an.
    Denn auf der Tour wurde uns gesagt, dass die Hippos eben nur gefährlich sind, weil sie durch Erschrecken loslaufen. Mit bis zu 40kmh. In diesem Zustand dann auch Menschen zertrampeln. Natürlich gehe ich davon aus, dass keiner so blöd ist und einem Hippo einen Grashalm reicht um ihn zu füttern :lach3:


    Auch wir waren - wenn das Auto mit unserem Gepäck beladen war - in Grocery Shops in zweifelhaften Gegenden, zB in Bergville und Sabie, auch einzeln im Geschäft.
    Ansonsten ist es wie überall: gesunden Menschenverstand einschalten.


    Beim Fahren auf den Straßen fühlten wir uns sehr sicher.
    Man fährt sportlich und doch sehr rücksichtsvoll - so haben wir es erlebt.
    Wenn also die N2 beidseitig einspurig war, dann fuhr schon mal der langsamere Vordermann ganz über den Seitenstreifen und hat uns überholen lassen.
    Rainer wird sicher nur Positives über die Fahrweise berichten.
    Etwas gewöhnungsbedürftig ist natürlich die Tatsache, dass immer wieder Menschen die "Autobahn" überqueren oder auch mal entlang laufen.
    Mitgenommen haben wir natürlich Niemanden. Nicht einmal den Freund des Grenzbeamten an der SA-Lesotho-Grenze, der nach Himeville gebracht werden wollte.

  • Wir waren 2010/16 in Kapstadt und Umgebung.
    Wir halten uns an die üblichen Ratschläge.
    Nachts waren wir nie unterwegs.
    Wanderung auf den Lions Head haben wir auch für 2018 auf dem Plan. Da ist sicher recht viel los.
    Am Lookout sind immer viele Leute.


    Gefährlich wird es bestimmt erst, nach Sunset.Ich habe immer ein Fake Portmonnaie mit abgelaufenen Karten und etwas Geld drin dabei.
    Im Notfall kann man das dann abgeben.


    Auch an Ampeln sind wir immer wachsam und bereit Gas zu geben.Im Bo-kaap Viertel ist schon etwas mehr Polizei Präsenz gewesen.
    Ich war alleine in den Hauptgassen unterwegs.
    Als ich Schüsse weiter oben an den Hängen ( dort leben wohl Obdachlose o.ä.) hörte und 3 Leute mit Gewehren und Tarnanzügen auftauchten,


    bin ich dann vorsichtig gewesen und wieder in die Touri-Ecke gelaufen.
    Von Nordhoek Strandspaziergängen würde ich Abstand nehmen!
    In Muizenberg an den Badehäuschen waren wir früh morgens gegen 7 Uhr.Da patrouillierte gerade Polizei und checkte jedes einzelne Haus.
    Dort sind aber immer viele Menschen unterwegs, allerdings eher Farbige.


    Unwohl war mir nicht.
    Boulders Beach ist sicher save!
    Irgendwo anhalten für Fotos, da sind wir immer etwas wachsam, aber halten auch mal alleine an einer Parkbucht.Ich bin generell etwas wachsamer, schade eigentlich,
    denn ich würde mich schon lieber unters Volk mischen und neue Menschen kennen lernen.
    Eigentlich hat man fast ausschließlich mit Weißen zu tun und Farbige bedienen oder sind in anderen Vierteln unter sich.
    Das Apartheid Problem ist nach wie vor präsent und manch Weißer fällt unangenehm auf im Umgang mit farbigen Angestellten.


    Nach mehreren Urlauben wird man aber immer entspannter....
    Viel Spaß in SA!
    LG yvy

  • Fake Portemonnaie. Was für eine coole Idee


    Wir haben dieses Jahr zum ersten Mal unsere Koffer mit einem Stahlseil im Auto gesichert. Eigentlich haben wir es für die USA angefertigt. Kenne Mittler einige denen alles aus dem Auto geklaut wurde. Sicher ist sicher

  • Eigentlich haben wir es für die USA angefertigt. Kenne Mittler einige denen alles aus dem Auto geklaut wurde. Sicher ist sicher


    Der Einbruch in Ilkas Auto in San Francisco, der versuchte Aufbruch von Matzes Womo. Alles in USA. Von Südafrika habe ich sowas nicht gehört, sprich die hier genannten Vorsichtsmaßnahmen bringen was :daumen1:


    Fake Portemonnaie. Was für eine coole Idee


    Haben wir auch. Alte Kreditkarten mit nicht mehr gültiger Nummer (wichtig) oder sonstige Plastikkarten, ein dickes Bündel kleiner Scheine und schon hat man eine reiche Beute zum hergeben im Falle eines Überfalls

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