New Orleans und Vegas

  • Damit wenigstens diese Reise fürs Forum dokumentiert ist, hier ein paar Impressionen von dem einen freien tag, den ic in New Orleans zum Sightseeing hatte.


    Nach 4 Tagen Kongress habe ich mir den Samstag frei genommen, um wenigstens ein bisschen was von Lousiana zu sehen. Gleich früh morgens bin ich raus aus der Stadt. Durch malerische Nebelschwaden ging es Richtung Mississippi, bzw. zur River Road mit ihren Plantagen. Mein erstes Ziel war die Oak Alley Plantation, die hier im Forum spätestens seit dem diesjährigen Kalender nicht mehr ganz unbekannt ein dürfte ;)Kaum hatte ich die River Road erreicht, musste ich anhalten, weil sich ein paar alte Bäume mit tonnenweise Spanish Moss im Nebel geradezu als Fotomotiv aufdrängten.




    Ein paar Minuten später hatte ich die Oak Alley Platation erreicht. Eine gute Stunde vor Begin der Öffnungszeiten war es schön leer. Auch auf der Straße war niemand, so dass ich bequem unter dem Schild mit der Aufschrift "No stopping at any time" parken konnte, um die berühmte Oak Alley im Morgenlicht bzw Morgennebel zu knipsen.



    Mal eine etwas andere Perspektive



    Der Klassiker


    Anschließend bin ich auf den Parkplatz gefahren (ich war der erste ;)) und ein wenig am Zaun entlang gelaufen. Auf der Rückseite gibt es ein B&B und ein Restaurant, das gerade öffnete. Bevor ich mich zum Frühstück im Restaurant häuslich nieder gelassen habe, bin ich widerrechtlich (ohne Ticket und vor der Öffnung) ein Stückchen aufs Gelände gelaufen, um einen Blick von der Rückseite aufs Plantagengebäude zu werfen.



    Nach einem sehr leckeren Frühstück durfte ich endlich eine Eintrittskarte kaufen und mich auf dem Gelände umsehen. Inzwischen war auch die Sonne raus gekommen.



    Und ich dachte immer "Betreten des Rasen verboten" wäre eine deutsche Erfindung.


    Eine Führung durchs Hauthaus habe ich natürlich auch mitgemacht.



    Ich finde es immer wieder erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit sich gerade in den amerikanischen Südstaaten Menschen sich anderen Menschen so haushoch überlegen fühlten, dass es völlig in Ordnung zu sein schien, sie zu besitzen, sie auszubeuten, zu quälen und zu verkaufen wie Vieh. Und selbst nach dem Bürgerkrieg und der Abschaffung der Sklaverei ging es den ehemaligen Sklaven kaum besser. Jetzt arbeiteten sie auf den gleichen Plantagen wie vorher für einen Lohn, der so niedrig war, dass sie schlechter dran waren als vorher. Grauslich! Und das ist nicht auf weiße Sklavenhalter beschränkt. Es gab auch ehemalige (schwarze) Sklaven, die es als Handwerker zu etwas Wohlstand gebracht hatten und selber Sklaven besaßen.


    Interessant auch immer wieder zu hören, dass man sich hier nahezu bis heute mehr als Kreolen versteht als als Amerikaner (Kreolen = katholische französisch-sprachige Einwohner von Lousiana, unabhängig von der Hautfarbe oder Herkunft ). Noch weit bis ins 20. Jahrhundert gab es Familien, in denen ausschließlich französisch gesprochen wurde.


    Auch wenn man die ganze Zeit am Mississippi entlang fährt, sieht man vom Fluss kaum etwas, weil er sich hinter einem relativ hohen Deich versteckt. Ich bin nach dem Besuch von Oak Alley auf die andere Seite des Flusses gefahren, um mir die San Francisco Plantation anzuschauen.



    Brücke über den Mississippi


    Die hatte mir auf Bildern ganz gut gefallen. Was die Bilder im Netz nicht zeigten, war dass sie mitten in einem Industriegebiet liegt und von Raffinerien und Aluminium-Hütten umgeben ist. Nicht sehr einladend. Ich habe mich daher auf den Blick von außen beschränkt.



    m, was als nächstes? Ein Blick ins Internet zeigt, dass ich an der Plantage, die mir bei der Vorbereitung eigentlich am interessantesten erschien, achtlos vorbei gefahren war. "Laura" liegt nämlich direkt nebenan von Oak Alley. Da es noch relativ früh am Tag war, bin ich also wieder zurück gefahren.
    Und es hat sich gelohnt. Laura Plantation ist vielleicht nicht so eindrucksvoll wie Oak Alley aber es gibt eine seht interessante Ausstellung über die Geschichte der Eigentümer-Familie und der Sklaverei auf Laura. Besonders interessant wird diese Geschichte, weil einer der Söhne der ursprünglichen Eigentümer mit einer Sklavin diverse Kinder zeugte und diese teilweise als Sklaven weiter verkaufte. Unglaublich aber wahr!





    Krystin war eine College-Studentin, die uns sehr gut die Familiengeschichte, die Geschichte der Sklaverei auf Laura und die Verquickung beider nahe gebracht hat.


    Schaut Euch noch einmal die verschieden Bilder der Plantagen-Gebäude an. Die ganze Pracht beherbergte jeweils eine weiße Familie.
    In diesen Hütten mussten 2komplette Großfamilien von Sklaven hausen:




    Neben dem Visitor Center/Gift Shop gab es noch ein kleines Museum, in dem Dokument aus der damaligen zeit ausgestellt waren und viele Ausstellungsstücke, die den geradezu industriellen Handel mit Sklaven dokumentierten. Absolut sehenswert!


    Unter Missachtung einiger Geschwindigkeitsbegrenzungen habe ich es gerade noch rechtzeitig zur Destrehan Plantation geschafft und war sogar noch rechtzeitig zur letzten Führung da.



    Haupthaus hinter Spanish Moss



    und ohne



    Filmfans werden diese Räume vielleicht bekannt vorkommen. Her wurde Interview with a Vampire gedreht. Die Kronleuchter sind Teil des Filmsets und bleiben nach Abschluss der Dreharbeiten hier.



    Meine tolle Führerein. In dem Fall wirklich "meine", denn ich war der einzige Teilnehmer der letzten Führung an diesem Tag.



    Am Abend habe ich mich noch mal aufgemacht ins French Quarter. Von meinem Appartement waren es ja nur ca. 200m bis zum Beginn der Bourbon Street. Essen war ich in einem sehr guten Steakhouse, an dessen Namen ich mich leider nicht erinnern kann. Anschließend habe ich mich einfach ein bisschen treiben lassen und habe in diverse Läden einen Blick geworfen, in denen es Live-Musik ´gab.





    Party in the street



    Diese Kiddies waren eine Klasse für sich!


    Diese Dame hatte definitiv zu viel Power für die Kamera meines Iphones



    Im nächsten Laden ging es etwas geruhsamer zu.



    Ob das am Absinth lag, der hier zelebriert wurde?


    Zum krönenden Abschluss bin ich in Fritzels Jazz Pub gelandet.
    Die Mucke war gut


    Dann haben sich diese beiden Ladies um mich gekümmert:

    Killeptisch mitten in New Orleans! :tock::D



    Und was Frau Killeptisch und die Barkeeperin nicht hin gekriegt haben, haben diese beiden erledigt.



    Erst habe ich versucht, sie von Killepitsch zu überzeugen (bei ihr erfolgreich, bei ihm nicht), dann musste ich diverse typische local drinks probieren, dann wird die Erinnerung undeutlich ;)


    Keine Ahnung, wie ich da hin gekommen bin aber ich bin am Sonntag in meinem Appartement wach geworden :smile::smile:

  • So, jetzt fehlt nach New Orleans noch ein bisschen Las Vegas. 6 Tage habe ich da verbracht. Die ersten 3 Tage zusammen mit deutschen Freunden im Cosmopolitan, die letzten 3 mit Bekannten aus den USA im Encore.


    Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, mir endlich mal den Neon Boneyard anzuschauen und noch mal das VoF und den Red Rock Canyon anzuschauen. Davon habe ich genau gar nichts getan. Auch aus Downtown wurde nichts. ;)


    Dafür gab es Shopping, gute Restaurants, die eine oder andere Bar, zocken, eine Show, etc., etc. ...


    Ein absolutes Highlight war für mich aber die Pinball Hall of Fame an der Tropicana Avenue.


    Hunderte von Flippern und Videogames aus allen Epochen. Ein Traum!




    Und das schönste ist: (Fast) alle spielbereit!





    Ich habe geflippert, bis mir die Finger bluteten :D
    Und nach ein paar frustrierenden Spielen am Anfang habe ich auch wieder das eine oder andere Freispiel geholt. Geht noch!


    Danach habe ich mich noch ein bisschen in der Videogame-Ecke umgeschaut und auch da einige alte Bekannte wiedergefunden.



    Crazy-Kong (der Urvater der Super Mario Brothers) - kann ich noch ;)



    Pac Man - kann ich überhaupt nicht mehr! :huch1: Früher brauchte ich die ersten 7,8 Runden überhaupt nicht auf den Bildschrim zu schauen, weil meine Hand blind wusste, was sie tun sollte. Alles weg! :( Ich muss wohl mal wieder üben ;)


    Asteroids und die klassischen Space Invaders gab es natürlich auch noch. Der Defender war leider defekt.


    Ein geiler Nachmittag. Trotz Klima-Anlage habe ich de Halle nass geschwitzt wieder verlassen :D:D


    Das zweite Highlight war, das Willy Wonka mir zu 750$ verholfen hat :D



    Damit hielt sich dann der Gesamt-Verlust in Grenzen ;)


    Die eine oder andere Stunde habe ich natürlich auch am Pool verbracht.



    Mit den Amis habe ich mir im Wynn Le Reve angeschaut. War für mich der zweite Besuch dort und ich fand es auch als Wiederholung klasse!


    In der Halle des Wynn stand schon die Weihnachtsdeko.




    Wie immer sehr hübsch anzuschauen.


    Ansonsten habe ich sehr gut gegessen (Food-Porn habe ich mir aber verkniffen) und den einen oder anderen Drink.


    Cocktail am Abend


    führt zu Bloody Mary am Morgen :D


    Am Abreisetag habe ich einen kurzen Stop am Las Vegas Sign eingelegt, Dort gibt es eine Art Memorial für die Opfer des Anschlags vom Oktober auf das Country Konzert. Für jedes Todesopfer gibt es ein Kreuz und bei allen hatten Freunde und Familie Fotos und persönliche Dinge deponiert - sehr beeindruckend.




    An dem Kreuz einer jungen Frau stand ein Typ etwa in meinem Alter, blickte ein paar Minuten auf das Foto am Kreuz und fing an hemmungslos zu weinen. Eine Frau, die ein paar Meter weiter ein anderes Kreuz besuchte kam herüber und nahm ihn einfach stumm in den Arm und hielt ihn minutenlang fest. Sehr berührend - in dem Augenblick hätte ich spontan mitheulen können und ich habe mit einem dicken Kloß im Hals diesen Ort verlassen.


    Noch ein letzter Blick zurück auf Vegas, dann ging es wieder nach New Orleans und weiter nach Atlanta.


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