4 Wochen in 808 und 907 sowie spontan entlang der Westküste

  • Im Mai und Juni war ich für vier Wochen in den USA unterwegs. Ziele waren Hawaii (Vorwahl 808), Alaska (907) und spontan die Westküste. Hauptzweck der Reise waren das Selberfliegen mit Miet-Cessnas - insgesamt schaffte ich rund 40h; 12h auf Hawaii, 13h in Alaska und 15h an der Westküste - und Wandern auf Hawaii.

    Da meine Freundin in Waikiki geboren wurde, dort auch die meiste Zeit ihrer Kindheit verbrachte, die gleiche Schule wie B.Obama besuchte (Punahou) und sich nun zeitweise um die Häuser und Wohnungen ihrer Familie kümmert resp. diese an sog. Snowbirds (das sind Langzeitmieteraus dem kalten oder kälteren Norden, welche den Winter auf Hawaii verbringen) vermietet, reiste ich in den letzten fünf Jahren sicher 2-3 Mal pro Jahr nach Hawaii, meistens nach einem geschäftlichen Aufenthalt im Silicon Valley. Zudem lernte ich auf meinen zahlreichen Langstreckenflügen autodidaktisch hawaiisch – als Überraschung für meine Freundin und weil man sich so von oft nicht sonderlich geschätzten Pauschaltouristen unterscheidet. Mittlerweile spreche ich recht anständig hawaiisch und etwas Pidgin, was dann bei den Einheimischen jeweils grosses Staunen auslöst. Trotz der zahlreichen Hawaii-Besuche gibt es auf allen Inseln noch eine Menge auf meiner To Do Liste (z.B. Hihimanu Trail, "Legal Haiku Stairs", Mt. Olympus, etc.). Zudem will ich das nächste Mal unbedingt länger auf Lanai und Molokai bleiben.


    Von Frankfurt aus flog ich mit Lufthansa nach Los Angeles und weiter mit United nach Lihue, Kauai, wo ich meine Freundin traf, welche via Honolulu angereist war. Der Flug mit Lufthansa war erstklassig – ich löste zwei «I-Wautscher» ein und sass auf 2A. Service, Getränke und «Futter» waren sowohl im FCT sowie im Flug ausgezeichnet. Es gab schlichtweg nichts, was zubeanstanden gewesen wäre. Weniger schön war die lange Einreise- und Zollprozedur in Los Angeles. Ich benötigte nach Öffnen der Türen bis zur erneuten Sicherheitskontrolle im Terminal 7 rund 80 Minuten. Erfreulicherweise verfügt das Terminal 7 über eine neu, helle und geräumige Polaris «Launsch». Das Angebot von Essen und Trinken ist aber immer noch nicht der Rede Wert. Der Sitzkomfort auf dem Flug nach Lihue war dann auch sehr mässig resp. enttäuschend – der Ersteklassesitz war ziemlich abgehalftert und wacklig. Immerhin landeten wir pünktlich.


    Auf Kauai mieteten wir den typischen Touristen Jeep Wrangler (lediglich EUR 40/Tag via billiger-mietwagen.de) und quartierten wir uns für fünf Nächte im Hilton Garden Inn in Kapaa ein. Wir erhielten statt eines gebuchten Standardzimmerseine Hütte (Cottage) – und das bereits zum dritten Mal in Folge. Die zum Voraus bezahlte, unsägliche Resortgebühr erhielten wir wegen des DIA Status bar zurück, immerhin USD 125. Die nächsten Tage verbrachten wir mit Wandern, Strandbesuchen und zwei Inselrundflügen mit einer gemieteten Cessna 172.


    Von Lihue flogen wir mit Hawaiian nach Oahu, wo wir sechs Nächte in einem Apartment der Familie meiner Freundin im Ilikai Gebäude in Waikiki verbrachten. Auch hier unternahmen wir zahlreiche Wanderungen und flogen einmal (selber) mit einer Cessna 172 um die Insel sowie nach Maui und Lanai.

    Danach besuchten wir Big Island, v.a. um aktive Lava zusehen. Dazu flogen wir mit Hawaiian nach Hilo, mieteten uns wiederum einen Jeep Wrangler und quartierten uns zwei Nächte im Doubletree in Hilo ein, gefolgt von drei Nächten in einem Apartment (der Familie meiner Freundin) in Waikoloa. Auch hier flogen wir mit einer gemieteten Cessna um die Insel und unternahm ein paar Wanderungen.


    Zum Abschluss des Hawaii-Aufenthalts flogen wir noch für zwei Nächte nach Maui, übernahmen einen Jeep Wrangler und übernachteten wiederum ineinem Haus der Familie und flogen mit einer gemieteten Cessna um Maui, Lanai und Molokai.

    Das Wetter auf Hawaii zeigte sich während der ganzen 18 Tage tagsüber von seiner besten Seite – Sonnenschein und maximal mittlere Bewölkung. Geregnet hatte es nur während der Nacht resp. in Hilo während ein paar Stunden am Nachmittag.


    Eigentlich plante ich, nach dem Hawaii-Aufenthalt (alleine) mit Alaskan nach Alaska zu fliegen und dort mit einer gemieteten Cessna eine zweiwöchige Flugtour rund 30 Flugstunden durch die Wildnis zu starten. Leider sahen dieWetterprognosen und Wettermodelle in der Region von Palmer, meinem Ausgangsort, jedoch sehr schlecht aus (Tiefdruckgebiet mit Starkwind, Regen und tiefen Wolken), so dass ich mich in Maui spontan entschied, statt mit Alaskan nach Anchorage, vorerst mit United nach San Francisco zu fliegen und dort mit einer Cessna 182 "meines" Flugclubs eine Kurztour von Palo Alto entlang der Westküste zu fliegen bis sich das Wetter in Alaska besserte.

    Von Palo Alto flog ich mit einer Cessna 182 über Oakland ins Napa Valley und via Golden Gate Bridge und COB San Francisco zurück nach Palo Alto. Am Nachmittag ging es dann der Pazifikküste entlang bis hinauf nach Point Arena und dann ostwärts nach Ukiah. Tags darauf flog ich weiter Richtung Osten nach Willows und Rogers zum Lassen Nationalpark und von dort nordwärts zum Crater Lake Nationalpark und zum Tagesendziel Bend, Oregon. Am dritten Tag ging es ostwärts nach Burns und südwärts entlang der Steen Mountains und der Black Rock Desert zum Lake Tahoe nach Minden. Am vierten und letzten Tag flog ich via Bridgeport und Yosemite Nationalpark nach Merced, weiter nach Hollister und dann zurück via Santa Cruz nach Palo Alto.


    Bevor ich mit United nach Anchorage flog, verbrachte icheinen Tag in San Francisco, und zwar mit einer Wanderung von Land's End via Baker Beach und Golden Gate Bridge zur Battery Spencer in den Marin Headlands. Am Abend brachte mich dann United mit ca. 60 Minuten Verspätung nach Anchorage.


    Von Anchorage fuhr ich mit dem Mietwagen nach Palmer und übernahm eine Cessna 172 für eine viertägige Tour von Palmer via Talkeetna, Denali "Süd", Lake Louise, Gulkana, Chitina, Copper River, Cordova, Valdez, Whittier, Seward, Soldotna, Anchorage zurück nach Palmer.


    Von Anchorage brachte mich United nach Newark und TAP Portugal mit einer frisch umgerüsteten A330 (ich hatte einen bequemen Einzel Lie-flat Sitz) und einem guten Essen und Getränke Service via Lissabon zurück nach Zürich.


    Ich werde in den nächsten Tagen resp. in unregelmässigen Abständen Tagesberichte mit Bildern und weniger Text einstellen. Wer Bilder von Flugzeug-Futter, Hotels, Apartments und Restaurant-Essen erwartet, wird enttäuscht sein – solche Dinge interessieren mich zu wenig als dass ich sie fotografisch dokumentiere. Meine Bilder zeigen hauptsächlich die Natur sowie teilweise Städte wie ich sie aufmeinen Wanderungen und Flügen erlebt habe.

  • Trotz Jetlag konnte ich bis 6.00 Uhr durchschlafen. Bevor wir uns auf den Weg Richtung Koke'e State Park machten, frühstückten wir im Hotel Restaurant. Das Frühstück ist für ein Hilton Garden Inn recht gut: es gibt viele frische Früchte, Eierspeisen auf Bestellung, sowie täglich ein Spezialgericht (wie z.B. Loco Moco). Gegen 7.00 Uhr waren wir im Wagen und erreichten den Ausgangspunkt des Awa'awaphui Trails ca. 8.15 Uhr, wo noch kein anderes Auto abgestellt war.








    Für den knapp 6 Meilen langen Weg brauchten wir inkl. Fotopausen rund 2,5 Stunden. Zurück im Auto fuhren wir zum Kalalau Overlook und liefen die Kalepa Ridge. Letztere ist m.E. die spektakulärste (aber nicht ausgeschilderte) Wanderung auf Kauai, mit ständigem Blick ins Kalalau Valley und gegen Ende auf die Napali Küste sowie den Kalalau Strand.









    Meiner Freundin war wegen den zahlreichen steilen und ausgesetzten Passagen nicht sehr wohl. Sie ging aber trotzdem bis zum zweitletzten Aussichtspunkt resp. rund 1,2 Meilen (RT) mit.
    Nach insgesamt 2 Stunden waren wir wieder beim Auto. Da erst kurz nach Mittag war, wir noch fit waren und das Wetter kaum besser hätte sein können, beschlossen wir, die guten Verhältnisse auszunutzen und auch noch den Nualolo Trail zu laufen. Dieser ist mit 7 Meilen und ca. 900 Höhenmeter Differenz der Anspruchsvollste der drei heutigen Wanderwege. Runter zum Aussichtspunkt ging es recht zügig und ohne grossen Pausen.








    Der Rückweg an der prallen Sonne und bergauf war dann etwas anstrengend, so dass wir zahlreiche Trinkpausen einlegen mussten. Gegen Ende spürten wir beide die 14-15 Tages-Meilen in den Beinen. Nach rund 3 Stunden waren wir dann erschöpft und verschwitzt zurück beim Auto und fuhren gleich zum Ishihara Market nach Waimea, wo wir uns sensationelles Thunfisch und Lachs Poke (mit Kimchee, Avocado und Zwiebeln) holten und beim nahen Russian Fort verspeisten. Danach ging es für ein paar Biere nach Port Allen ins Brewpub der Kauai Island Brewing Company. Gegen 19.00 Uhr waren wir dann zurück im HGI in Kapa'a und wollten noch den Sonnenuntergang im nahen Lydgate Beach Park ansehen. Wir waren dann aber zu müde, um die paar Meter an den Strand zu gehen, verzehrten lieber das mitgebrachte Poke und gingen früh zu Bett.

  • Meine Freundin wollte sich heute mit zwei Kolleginnen im Kauai Marriott für ein Beauty und Wellness Programm treffen. Nachdem ich sie nach einem ausgiebigen Frühstück im Marriott absetzte, fuhr ich wieder in den Koke'e State Park. Dieses Mal lief ich den Kalepa Ridge Trail bis zum Ende resp. bis dort, wo nur noch die Ziegen weiter gehen konnten.






    Hier gings rüber:




    Nach zwei Stunden war ich zurück beim Auto und fuhr zum Pu'u O Kila Aussichtspunkt und wanderte ca. eine Stunde auf dem Pihea Trail, kehrte dann aber um, weil sich immer mehr Wolken vom Mt. Wai'ale'ale reinschoben.



    Da weiter unten im Waimea Canyon immer noch praller Sonnenschein herrschte, fuhr ich zurück und bog in die Mohihi Camp 10 Road ein und fuhr zur Alakai Picnic Area und von dort zum Ausgangspunkt der kurzen Wanderung zum Po’omau Canyon Aussichtspunkt.



    Mohini Road:




    Nachdem ich den Po’omau Canyon Aussichtspunkt besucht hatte, ging ich noch für ca. 20 Minuten einen alten Jeepspur entlang und entdeckte einen steilen, engen und nicht ausgeschilderten Weg zu einem Aussichtspunkt über dem Po'omau Canyon. Für Wanderer ohne Trittsicherheit und mit Höhenangst nicht zu empfehlen:






    Danach holte ich meine Freundin im Marriott ab und fuhr zur Kauai Beer Company in Lihue auf ein paar Feierabendbiere. Zum Abendessen gab es in unserer Hütte wiederum verschiedenen Poke-Arten mit Reis, welche ich wiederum aus dem Ishihara Market besorgte. Noch letztes Jahr hätte ich den Pono Market in Kapa’a als Nummer eins für Poke erkoren, aber dieses Jahr war es eindeutig der Ishihara Market in Waimea. Sowohl Qualität, Geschmack und Preis waren besser als in Kapa’a. Auch an diesem Abend verpassten wir den Sonnenuntergang am Lydgate Beach Park…

  • An diesem Morgen standen wir etwas später auf, frühstückten erst um um 7.30 Uhr und fuhren um 8.00 Uhr zum nahen Ausgangspunkt für den Sleeping Giant resp. Nounou East Trail. Um ca. 8.30 Uhr starten wir die Wanderung – ausser ein paar Jogger sahen wir keine weiteren Wanderer. Ca. 0.5 Meilen vor dem Gipfel erreichten wir einen Picknick Platz, nach welchem offenbar bis vor kurzem der finale Aufstieg verboten war. Wir sahen aber keine Verbots- resp. End of Trail Tafel und gingen weiter, wie übrigens alle anderen Wanderer, welche nach uns raufwanderten. Von der Spitze des schlafenden Riesen hat meine eine gute Sicht ins Landesinnere, nord- und südlich auf die Küste, Kapa’a sowie den Flughafen. Insgesamt benötigten wir für die Wanderung mit Fotostops weniger als 2 Stunden.






    Von Kapa’a fuhren wir nach Poipu zum Shipwreck‘s Beach, gleich neben dem Hyatt Hotel und wanderten den Maha’ulepu Trail bis zum Kamala Point. Nach rund zwei Stunden waren wir zurück und verbrachten einige Zeit am Shipwreck’s Beach.









    Um 16.00 waren wir in KLIH am Flughafen, im Bereich der General Aviation. Ein Bekannter, welcher mit seiner C172 von HNL angeflogen war, überliess uns für drei Tage seine Kiste. Ca. 16.30 starteten wir Richtung Süden und nahmen Kurs auf Poipu und dann Richtung Waimea Canyon und Koke’e State Park. Das Wetter war perfekt – lediglich ein paar Cumuli, auch über dem häufig in Wolken gehüllten Wai’ale’ale Mountain. Vom Waimea Canyon setzten wir unseren Flug entlang der Napali Küste Richtung Hanalei fort. Von dort passierten wir die Hihimanu Bergspitzen und folgten dem Power Line Trail Richtung Lihue, alles bei überwiegendem Sonnenschein. Kurz vor Lihue sahen wir uns noch die Wailua Falls an und meldeten uns danach beim Tower von Lihue für die Landung an. Wir erwischten einen nahezu perfekten Nachmittag – ich hatte praktisch keinerlei Turbulenzen gespürt, und das während eines 70min Fluges. Üblicherweise wird (berechtigt) ein Flug am Vormittag empfohlen. Wenn aber in Hanalei gutes Wetter für den Nachmittag vorausgesagt wird, sollte man wegen der besseren Lichtverhältnisse am Nachmittag zur Inselumrundung starten. Interessanterweise sahen und hörten wir (auf der Funkfrequenz) aber praktisch keine Tour-Helikopter….


    Huleia Valley und Menehune Fishpond:



    Kamala Point - bis hier sind wir vorher gewandert:



    Kawailoa Bay:



    Lawa'i Bay:



    Richtung Waimea Canyon:



    Sleeping Giant und Wailua Falls:





    Waipo'o Falls:



    Napali Coast:





    Kalalau Valley and Beach:





    Ke'e Beach:


    Lumahai Beach:


    Hanalei Bay:


    Hihimanu Trai (on my to do list):


    Entlang des Power Line Trails:


    Fever Trees ;)


    Wailua Falls:


    Nach der Landung in KLIH fuhren wir direkt nach Kapa’a zum Essenholen bei Chicken-in-a-Barrel. Mit einem riesigen Fleischteller fuhren wir ins Hotel und genehmigten uns ein üppiges Abendessen.

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